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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192907128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-12
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1929
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger <Lü>cl>lM our TaMzer). Sägeblatt Mesa. Drldeu llÄß U«««f Ar. M> DM Mesa« rogebla« ist da» zur verösseatlichung der amtlich« Bekan»»ttnachung« d« Amt»hauptmannschass »rok-si« PRffach AL SS Großenhain. hch «nrttgerichtt und d« AmtSanwaltfchast beim Amtsgericht Riesa, de» Rate« der Stabt Riesa Ries, Ra öS de« Finanzamt« Riesa und de« Hanpftollamt» Meißen bchvrdlichersett« bestimmt» Blatt. 16V. Kreit«,, IS. Juli ES, ,-«>» 8S. Jetzrg. nattw»» «uLmäch« mck du omau« »u beacht«; «in, gftwähr pk da» Erfckfiam « bestimmte» Ta,m >«d Plätze» wäd »ich« weammmm. Aruusprtts sift > «Uba» M Oe» OftmiiWk di, «-aHett, «RAamqL »00 »old-Pftuutg.; zfitencknckw und mbellafis«r «atz «'/. Anfi»«ag. Zstste Sarch» t, dnrch Mag» ttagch»e«u werd« »ach «der dm Auftraggeber i» Konkur« Mist, Zahümgo- »ad strfülümgemt: Nies«. Achtägig« llaterhaltuagebeilag« »ft — Krieg «dm sonstig er irgendwelcher Störung« de» Betriebe« dm Druckerei, der Lieferanten oder dm Beförderung«« tarichtnagen — hat dm Bezieh« W dm L-ttnng od« ausRück^hlung deevezugeprfis«. Rotation,druck und «mlaa: Langer d winterlich. Nies«. SeschÄttsteste: Gmthestroße ö» Bmantwmtlich ftir Aedattt«: Heinrich llhleman«, Riesa: lür Ln^tgentetl: wilyelm Dtttrich, Nirs«. würbe ata r pol- Die Zuspitzung i« Pole». Maa kau« nicht sag««, »aß Marschall PilsudSkt aas «ine faschistisch« Revolution und Diktatur hinarbeitet. Dazu ist er wohl inzwischen doch zu alt geworbt«. Den« er steht in der Mttte der sechziger Jahre und hat wohl auch sein« frühe, re« demokrattschen Idee« «och nicht ganz überwunden. Kerner wird er bester al» mancher seiner Freunde und An- Hänger zu beurteilen wissen, wie et« faschistischer Putsch in Warschau aus de« amerikanischen Geldgeber wirken würde. Aber schlimm ist, -aß »er Marschall auch nicht mehr die Energie hat, seine Freunde in Zucht zu hatten. Und daher kommt die eigentlich« Gesahr Nir Polen, die nicht leicht überschätzt werden kann. Die Lage verschärft sich von Tag »u Tag, ob PtlsudSki will oder nicht. Zwischen ihm und dem Parlament besteht «in« schon nicht mehr überbrückbar« Kluft. Gr ist von leidenschaftlichem Haß gege« de» Paria- mentariSmuS erfüllt. Da« Parlament aber setzt sich au» einem Dutzend Parteien zusammen, von denen keine so recht weiß, wie die weite« Entwicklung in Pole» verlaufen soll, vor allem sieht man keine« Führer, der de« Willen de» Parlament» dem Marschall gegenüber mit Entschiedenheit «nd mit Aussicht aus Erfolg vertreten könnte Der Prozeß vor dem StaatSgertchtShos bedeutet im Grund« «ine Kata strophe. Er hat den Bewei» erbracht, -aß «» keine klar« Autorität mehr in Polen gibt. PtlsuLSkj war nicht Dikta, tor genug, um diesen Prozeß unmöglich zu machen. Der Staatsgerichtshof aber war nicht Autorität gemrg, um die osfensichtltchen BerfafsungSbrüche de» Marschall» und seiner Kreaturen zu verurteilen. Der Prozeß hat nur de« wech- selseitigen Haß verstärkt, hat den Kriegszustand »wischen den Parteien verschärft, und im übrigen die große Lebensfrage Polens unentschieden gelassen. Am schlimmsten ist, daß der Marschall und seine Freunde jetzt gar nicht mehr zurück konnte», wenn sie eS wollten. Jede Umkehr auf ihrem Wege'Mlrk'eftre Kapitu lation vor dem Parlamentarismus und BWfit für sie der politische Selbstmord, vielleicht, daß PiM-ki persönlich noch stark genug wär«, um auch «ine Aussöhnung mit dem Parlamentarismus ohne Zusammenbruch seine- Ansehen- fertig zu bringen. Er wird im Volk immer noch wie ein« Art Messias betrachtet, -er Polen auS jahrhundertlanger Knechtschaft und Zerstückelung befreit«. Aber PilsudSkt will nicht. Er hat sich in seine Feindschaft «gen da» Paria- ment zu sehr verbissen. So steht er unentschieden am Kreuz- weg: Den Weg der Diktatur wagt er vorerst noch nicht zu gehen; den Weg des ParlamentartSmu» verabscheut er. Aber irgendein Weg muß doch schließlich gegangen werben! Wen« sich der Marschall nicht entschließen kann, so werben thn seine Freunde vorwärts schieben. Go wirb er eine- TageS, wenn auch nicht ohne einiges Wange», auf -em Weg« zur Diktatur, der zugleich den Weg de» Bürgerkrieges be deutet, sein. Was -aS bann für Polen bedeutet, ist schwer vorauSzusagen. Wenn Bürgerkrieg schon für einen alten gefestigten Staat den Ausbruch einer lebensgefähr lichen Krankheit bedeutet, bann natürlich erst recht für einen jungen und noch so wenig konsolidierte« Staat wie Polen. AlS es 1772 zum erste» Male -wischen den drei große« Nach, barstaaten geteilt wurde, hatte e» das seiner innenpolittschen Zerrissenheit zu danken. 17SS verschwand e» dann zunächst völlig von der Landkarte, und auch der Wiederherstellung», versuch Napoleons durch Gründung des Herzogtum» War- schau war nicht von langer Dauer. Kongreß-Polen, an den Zaren ausgeltefert, machte anfang» der sechziger Jahre Len kühnen Befreiungsversuch, der mit seiner völligen Unter, werfung unter die rücksichtsloseste RufftfizterungSmethobe endete. Das ist keine Geschichte, in der et« Volk politisch mündig werbe» und die rechte besonn«»« Handhabung de» Parlament» lernen könnte. Auch während de» Weltkriege» sand «S keine klare politische Linie, sondern machte seine Einstellung einfach von der Konjunktur abhängig. PtlsudSki kämpfte zunächst aus der deutschen Sette, «« sich dann al» Staatspräsident nach veendtgung de» Kriege» völlig in französische Hörigkeit zu begeb«. Statt sich der schwierige« Ausgabe der inneren Konsoltdternag zu widme«, griff -«« Polen gleich tm imperialistische» Hertz «ach all«, Sei. ten über feine Grenze -inan». 1«1V «S mit Deutsch land und besetzt Pos«», zugleich geht Kiew vor, nachdem «» di« Russen vor de« Tore« worfen, besetzt «S Wllna, »ersncht die schttsteu mit roher Gewalt zu sein« Gunsten und legt ans diese Weise wirklich alle» daraus an, Unfriede» o-rtrauenseTVeLLMZ Mr oiE VLrmrf» M vEfU» Vvrmsf vvr Ding« nicht. ' Ist Pole« Air die Demokrat«« «scheine»- noch nicht reif, so ist aber auch «ine Entwicklung »ach italienischem Muster «»geschlofie«. Uaber 80 Prozätt der BevölSernng Polens find nicht polnischer Nationalist. Da» Parteiwesv» ist viel zersplittert«» al» tu Italien. Auch «in« geschloffene faschistische Partei sft nicht ans die Beine -ch Die Leute, die hinter PtlsudSki stehe», vor allom set», I sind sich einig tm 7 - ' uneinig, »ven» «» die Frag« etoer Methode, oder sogar Re Frage ter Ra Im Grund« genommen, erstrebt feder sm selbst. PtlsudSki» Wülscheid«» an» »er Zeitalter der Dtadoche» für Pol« nische Generäle würden sich rote einst die da» Erbe de» großen Feldherr» retßM, PilsudSkt nicht etwa an mit dem großen Mazebonierküutg vergliche» werde» soll, fieberhaft arbeitet Pole», und insbesondere PtlsudSki. an pomcme vor ller Kammer. zwischen Poincar« »mb einigen Abgeordneten der Kammer, wobei Marin e« bedauert, daß der Botschafter Elaudel ft» feiner letzten Unterhaltung mit dem amerikanischen Staats sekretär Sttmson nicht du Krage angeschnitten hätte, ob Amerika Serri sei, alle Kriegsschulden,« stretchen. Poftw . .* Part», 11. Juli. (Telunion.) Die Kammersttzung, in -er Poincarö nochmals alle die Ausführungen» die er vor dem Auswärtigen Ausschuß und dem Finanzausschuß tm Laufe der letzten Zeit gemacht hatte, wiederholen »nd vertiefen will, begann um 8 Uhr nachmittags. Trotz tropi scher Hitze in der Stadt ist es kühl im Palais Bourbon, in -em die Abgeordneten sehr zahlreich versammelt find. Fast sämtlich« Minister find anwesend. Sofort nach Eröffnung der Sitzung erteilte der Präsi dent dem Ministerpräsidenten -aS Wort. Wer erwartet hatte, daß Potncars mit langatmigen Schilderungen der Ereignisse beginnen werde, die zu der kritischen Lage führ ten, in de^stch Land und Regierung wegen der Ratifizte- enttäuscht. Nach Lkü hEMEr NitAWHrrm-rL. Poiucars führte sodann de» weitere« au», daß die Wer» derftanzöstsch«, Regierung «itgetellt hält«», makS einer bedingt«. Ratifizier«»»« mit v» stimm« würde»». Wen» die Kammer die jetzt, stürzen sollte, so würde nichts gewonnen sei«. niemals di« Erfüllung internattonaler Verträge von inner, politischen Verhältnissen abhängig machen. Die Auffassung, daß da- Schuldenabrommen ratifiziert werden «Ässe, ver trete die französisch« Regierung keineswegs mit Begeiste rung, sondern nur auS Pflichtgefühl. Wein» e» ihr nicht gelänge, mit ihrem Standpunkt bet der Mehrheit der Kam mer dnrchzudrtnge«, so würden sich hieraus die ernstesten Folgen für Frankreich ergebe«. Potncar» ertnnerte dann daran, daß sich die finanziellen VGiehmlgen ,« Amerika ft» Juni 1918 so schwierig gestaltet hätten, daß «S einer persönlichen Bitte LlemenceanS bedurft habe, mn eine wettere Anleihe in Höhe von 200 Millionen Dollar M erhallen. Sttick für Stück Habe man de» ame- riftttltsche» Schechanü entreiß«, mässe«, »m den Krieg fort ¬ falle, müsse er so verRent«, vevüHernneSgrnpo««, wie den ehemalige« Frontkämpfern gegenüber, R« Hie Kragen nickt klar erkenne«, di« Stimm« ter Vernunft walte» lass«». Di« Schulde« an Amerika seien anerkannt »nd feien im voraus ratifiziert. Hente gelte e» nnr »»och, die Abmachungen zu ratifiziere«. Man könne eS bedauern, daß eine Borbehau klausel fehl«, doch könne «an dies nicht mehr ändern, da alle versuche ft» dieser Richtnng gescheitert seien. Frank reich befinde sich dabei in der gleft^n Lage «sie die übrigen verbündet«». Dabei habe die Regier»»« burchans »ficht die Absicht, die Vorbehalte völlig preiszugebeu. Wen« sie sie aber in das Gesetz selbst aufgeuommeu hätte, dm« würde die Ratifizierung von Amerika «bgelehnt werden. Wenn der Houngpla» in Kraft tret«, würde» die Zah lungen Deutschlands dnrch Vermittlung der internationalen Bank direkt an Amerika erfolge». Außerordentliche Erregung bemächtigte sich de» gauze» HanseS» als Poincars die Kammer fragte, ob sie fick die Folge« einer eveutuelle« Ablehnung überlegt hätte. Serbe Deutschland, so erklärte Poineart, nicht sofort etwa fol gende» erwidern: Ihr habt von »ns Deutsche» «tue Ver pflichtung über «2-Jahre i« Aonngpl«, »erlangt »nd mit der französische« Verpflichtung begründet, an die vereinig» t« Staate« gleichfalls «2 Jahre zahle« ,« müssen? Sem» ihr daS Abkomme« mit Amerika nicht ratifiziert, dann liegt für uns Deutsche keinerlei Veranlassung vor, «ns allein euch gegenüber für 62 Jahre ,« binde«. Das würde für Deutschland eine völlig «ne Lag« ergebe« »»nd der 8»nug- plar» wäre gefährdet. Für de« »»etter«« Verlauf seiner Red« gab Poiuear« dann folgende Dispositionen: Er werde -«erst über die Schulde« au Amerika, dann über di« Schulde« an England und schließlich über die Wiedergutmachung «nd de« 8»ung- ^au spreche». Poincars begann hierauf «tt dem erst«, einigt«, Staate» «r»d England bereits fett längerer Zett der ftanzöstsche« Regierung «itgetellt hätte», daß sie nie, »»- , dte zu der kritischen Lage führ ¬ ten, tn der sich Land und Regierung wegen der Ratifizie rung der Schuldenabkommen befinden, sah sich angenehm Nach wenigen einleitenden Worten ging Poincars be reits auf die einzelnen Fragen ein. Das Hau» folgt ihm kühl «nd kritisch und kargt mit Beifall. Lauter Wider spruch erhebt sich mehrfach auf den Bänken der Linken, -och kommt eS nicht zu längeren Unterbrechungen. Poiucars wie» zunächst ans de» eng«, Zusammenhang zwischen den interalliierte» Schulde» einerseits »nd dem Nouugplau andererseits hi«. Er warnte uor der Richtratt- fiziernng, die niemand verstehe« «nd die di« ehemalige» Verbündeten Krankreichs aufs schärfst« verurteile» wür de». Kall» die Sammer kein vertraue» zur gegenwärtige« Regierung habe, daß diese di« kommend«» Verhandlung«» vir molken nicht faße«, daß ein nuur Zerfall Polen« «ah», scheftfitch wäre; aber di« Lag« ist ernst genug, um auöspr«. chea zu dürfe«, daß «in neuer Zerfall auch nicht etwa n». möglich wäre, »«mal alle von Polen brüskierten «nd aefchä- Rata» Nachbarn die Gelegenheit nur seh, willkommen heiß« ««-««, Kw sie sich Warf»«» gegenüber ihr Recht oerfchaf- geben »erde «nd daß es nur in der Frage der Zins«, «ach» »»geb«, bereit wäre. Im übrigen sei der Versailler Krim bensvergletch, obgleich Marin und der Sozialist Auriot gegen thn gestimmt hatten, heute eine Tatsache, mit der «an rechnen müsse. Der Sozialist Vincent Anriol unterbricht Poincare un erinnert an die Umstände, unter denen die sozialistische Partei -en Versailler KrtedenSoertrag bekämpfte, wett et die Idee der Annektion über dte der internationalen Soli» -arität gestellt habe. Di« Interessen Frankreichs wären besser gewahrt worden, wenn man nicht -aS linke Rheinufer für Frankreich verlangt hätte. Heute sei e« leider zu spät- Poincars erwiderte, baß keine französische Regierung da» linke Rhetnufer gefordert hätte. Er wird hierin von Franklin vontllou unterstützt, der festftellt, daß der Kam- merauSschuß für Auswärtige Angelegenheiten währen- Lek Versailler FriedenSverhandlungen einstimmig erklärt habe» daß Frankreich jede Idee einer Annektion ablehne. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung fuhr Potncars in seiner Rede fort. Frankreich besäße, so er klärt« er, keine praktischen Mittel, um Amerika zum Ver zicht auf seine Forderung zu veranlassen. So einig beide Völker einst gewesen seien, da» Schicksal hätte auS dem eine« den Gläubiger, an» dem ander«, den Schuldner ge» macht. Aus einen Einwurf hin erklärte Poiucare, daß man nach dem Kriege versucht hätte, beispielsweise tu Spa Re Kriegslasten gerechter zu verteilen, jedoch vergeblich. Der Kaufabschluß über Re amerikanischen Waren in Höhe von 400 Millionen Dollar set nicht günstig gewesen. Ma« hätte weder Re Stabilisierung -«- Franken noch die Entwertung -er Waren vorhergesehen. Der Berkaus der Waren hittM nur 270 Millionen Dollar etngebracht, -er Verlust betrag« somit 180 Millionen Dollar. Jedoch besäße« bi« Amerikaner Lie französischen Schuldverpflichtungen, Re »mweigerltch am 1. August beglichen werden müßten, falls nicht ratifiziert würbe Hente bleib« Frankreich nur »och die Wahl zwische« Ratifizierung der Schuldeuabkomme« oder der Vezahlnng der 100 Milli,»«, Dollar. Die Frage laute daher, welche von beiden Lösungen Re praktischere sei. Deshalb müsse ratifiziert werde». Er berührte sodann Re gescheitert«, versuche Parmem tierS, Re Zahlungen an Amerika den deutschen Zahlungen unterzuordnen Auch Eaillaux wäre nicht glücklicher ge wesen. Schließlich hätte sich Amerika bereitgefunden, R« französischen Zahlungen über «2 Jahre zu verteilen »mb, fall» Frankreich ein derartige» Abkommen ratifiziere, aus die Begleichung -er 400 Millionen Dollar am 1. August zu verzichten. Nur Jugoslawien und Italien hätten eine gün stigere Abmachung erhalten. Zum Schluß seiner Ausführungen erklärte BoincarS, baß er e» sehr wohl verstehen könne, wenn sich die öffent liche Meinung über da» Fehlen jeder Vorbehaltsklausel er- rege, doch wären bereit» alle Versuche BerenaerS in dieser Hinsicht vergeblich gewesen. Er hätte schließlich den Ver trag am 29. April 1926 ohne die Klausel abgeschlossen. Hierauf wurde beschlossen, die Debatte am Freitag vor mittag und nachmittag fortzusetzen, um sie darauf ans Dienstag früh zu vertagen. Die Sitzung wird darauf uv» 7 Uvr abends geschloffen. In den Wandelgängen der Kammer ist die Auffassung vertreten, daß Re Reaiernng Paine«« siegreich an» dem Kamps« mu dte Ratifizierung der Schnldenabkomme« her» »mrgeheu werde. Dte starke Unterstützung, dte Re Regie rung durch den Senat erhält, ist bekannt. Auch dte Ernen nung de» Abgeordneten Berard zum Berichterstatter deS auswärtigen KammerauSschuffe», -er als Anhänger der RegierungSauffaffung gilt, kann in diesem Sinne anSgelegi werden * ! W Mtk »MM SM stl MM st stk Mk st» istlllMstkstr. X London. Wie Reuter erfährt, bat die Regier»»«« beschlossen, einen »«»en lllppell an Frankreich zu richte», seinen Widerstand gegen di« Wahl London» al» Tagung»- ort der nächsten Internationalen Konferenz auszuaeben, zu- mal keine ander« Regierung dagegen fei. Die Konferenz »erst« wahrscheinlich am G. Nngnst «»fammenirelen ««», wie man annehme, «in« Monat bauern. Man hoffe, daß einige Tage nach dem Zusammentritt der Konferenz die Mitteilung werde erfolgen können, daß die drei Alliierten miiglichst schnell an Vie «änmnn, de« Rheinland«» «ehr« werden. In politischen Kreisen wird darauf hingewtefen, daß die britisch« Regierung in keiner Weife zu der starren Politik lw» Belasst«» britischer Truppen im RHetzlande, solange die militärischen Kontingent«»« anderen Mächte sich hott ß» könnt«. Daß Re Ruff« 1920 vor Warschau erschein« konnten, hätte b« polnisch« Rachbar» «in« Lehre feft» sol len. Aber diese Lehr« ist ««jg beherzigt mord«. Sena der voluische Staat sich trotz allem halt« würbe, den» »ehr B"ch fikimzöfifche Rückendecknng »nd dnrch amerikanische SftttwgintemssM ^alS Rwch Rg«« Kraft.
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