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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192907171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-17
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1929
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Riesaer O Tageblatt «ad Anrrigrr ftstdedUU «d TMiger). »«»»« Lagebla« Alles«. Dresden lätA ««rnrus Nr. »L Da* Riesaer Tageblatt ist da» zur varöffmtllchuag der amtlichen vekannMachung« der AmtShauptmannschast Strok«flc Postfach Nn SA Großenhain, der Amtsgericht» und der LmtSamvaltschast beim «mt-gericht Rtesa. des RatM der Stadt Riesa, W«f« M, «L de» Fdwn-amtS Riesa und de» Haaptzollamt» Meißen bGSDttchssettt defttamüe Blatt. 1«4. «ittuech, 17. Juli 1929, eben»«. 88. Jahr«. WMMlWM. 1880-1SS». E^ert^u! alet« tzm» dieser Eft» Weckruf von Earl Bernhardt, Metnach, Thürt«««. Unter obigem Titel dürfte demnächst et« Jubiläum stattftnde«, welche- der gesamten Kulturwelt di« Augen öffnen muß, um Rückblick zu halten über ein Schmach» und Opferheer von Hunderttausende« von fremden Söhne«, welche seit dem Jahre 1880 für labelle Franc« den freiwillt» Svl Heldentod lm Kampf wilder Horden gefunden habe«. Sei eS in Jndochina, MebagaSgar oder wie seit Jahrzehnten in Marokko. Ueberall fielen die verlorenen Söhne aller Länder sauber England und Amerika, denn diese Herren fühlten sich von jeher zu schade um für Frankreich zu dienen) für Frankreichs Ruhm al» Fremdenlegümäre. Wer sie waren und wie sie htnkam« soll hier nicht kritisiert »erden, aber was sie für ihr blindlings geschenktes Vertrauen ein tauschten, darüber mutz ernstlich nachgebacht werden. Der Lehrling lief dem Meister davon: anstatt »ach Hause, eilte er tu die weite Welt und kam zur Legion. Frankreich «ahm jene knabenhafte« jungen Männer mit offen« Armen auf und schickte sie nach dreimonatlicher Ausbildungszeit t« de« Kampf. Verloren, gestorben — In de« futenften Fäl len wurden di« Eltern von de« Heldentod ihre» Sohnes benachrichtigt. Männer aller Stände von» Wanderbursche« bis zum Offizier eilte« znr Legion. Wie et« DSmon zog jene schmachvolle Einrichtung fett hundert Jahre« Opfer wn Opfer in den Schlund des Verderbens, an» dem sie nie wie der zum Vorschein kamen. Kein Staat, kein Elternpaar konnte von Frankreich Rechenschaft verlange», den« Frankreich sagt: »Wer zu u»S kam, kam freiwillig, wer umkam, starb freiwillig, der Kall tst damit für uns erledigt!" Erledigt für Frankreich, 2er nicht für die, welche ihre Sühne, dt« da» SaichDn« tns Ser- derben trieb, hergeben mußten. DaS Jahr 1980 soll das End« des hundertjährige« ver- träges bringen, welcher seinerzeit von viel« Maaten Euro pas mit Frankreich abgeschloffe« wurde. Jene Staate« wer den nun Bilanz ziehen nnd dabet mit Scham feststen«« müssen, daß man damals, vielleicht unbewußt, de« eigen«« Söhnen eine Falle gestellt hat, in der sie sich zu Hundert, taufenden verfangen habe«, um entweder elendiglich unter grausamsten Martern und Quäle« zu sterbe« oder in Krank- relchS Kolonien als Sträfling langsam hinzustechen. Laut jenes Abkommens mußte mau Frankreich bisher gewähren lasten, aber mit dem Ende der Legion wird «in« schwere Last von der Seele der Verantwortliche« fall«», denn endlich können sie wieder aufatme« in dem Gefühl, die Schande tst vorbei, unsere Jugend tst nicht mehr gefährdet! Wte^ steht eS nun aber mtt Deutschland? Wird auch unsere Volksvertretung im Jahre 1980 aufatmen: werden die deutschen Ellern, deren Söhne fern dem Ellernhaus« wellen, 'et eS im Berns oder auf Wanderschaft, um ihre Kin der unbesorgt sein könne«? Ich sage: »ein! Unser Vater land muß sich leider auf noch unbestimmte Zeit diese Schmach und Schande gefallen lasten, denn baS Versailler Diktat hat auch hier vorgesorgt, und weiterhin könne» sich unsere aben teuerlustigen Herren Söhne in die Legion verrennen. Art. 179 des Versailler Di^atS sagt: »SS ist -em Deutsch« «er- boten, Dienste zu nehmen in fremde« Heere»-, Martue» ober Luftdtenst. Diese Bestimmung berührt jedoch nicht das Recht Frankreichs, gemäß de« französische« Mlttärgesetz« rurd Verordnungen Rekruten für die Fremdyllegio» anzurver- ben." Man sollt« nun meinen, daß ab 1980 nur «och Deut sch« Aufnahme in der Legion finde« können, und wen« «Nu bedenkt, daß stet» 70 Prozent aller Legionäre Deutsche waren und noch sind, so kann Frankreich trotz -eS Ausfälle» aller übrigen Söhne fremder Staate«, bet einer augenblickliche« Zahl von 88000 Deutschen unter voooo Legionäre», immer noch mit einer starken Kampfgruppe in Marokko rechne«. Außerdem melden sich fett einige» Fahre« Franzos« «nr Legion, allerdings nur solche, die «ine« besondere» SW»» haben, unter falschem Namen au» Fra den, suchen Zuflucht in der Leglo». Am durch ihre französisch« Muttersprache Dienstzeit die Lorporal-Schnle »Fe», de» Deutschen eine« Borsprung vo» früher könne« dieselbe« nicht bare» werben. Die Folg« davon ist, daß ch rend seiner öjährig« Dienstzeit meiner Soldat Araberfutter ist ehemaliger französischer Verb sich dann, seiner Lharakterver Deutschen t« gemeinster Weis« Darum deutsche Söhne liegt «S, ob der Artikel 17b t« nach dem Jahr« 1980 »etter existiere« « e» noch nicht genug der Opfer, meo Mt Deutsche den Weg znr Legion gtyge». « elendiglich " ----- Sud« de» Weltkrieges «siet» «w« «MM für Frankreich tt» Marokko ober Sari« sb Mögen dies« Zeile» alle» TO Milltow Augen komme», am rpne» muß da» Ende der Legion bett erwecke«, übt Heimat nicht an ihr« nach dem Bi schen Jugend Erwache! Ich Uebt Heimat Freiheit und schände, denn «ur Deutschland du Fahre MV Hatz arte« mtt et« a»g t» )s Bremerhaven. Gestern nachmittag ö Nhr 52 hat der Riese»d«»pser »Breme«" sei«« erste Fahrt «ach Amerika «getreten. Eine nach viele« Tausenden zählende Menschen menge, die di« Kaianlagen umsäumte, winkte ihm zum Ab schied in ungeheurer Begeisterung zu. Die Abfahrt hatte sich dadurch etwas verzögert, baß immer noch neue Gepäckmasten verlade« werden mußten. Um 8 Uhr 80 kündigte schließlich di« Sirene an, -aß der Augenblick der Absahrt bevorstand. Gleich darauf fiel di« Bordertrosse, die allein den Dampfer «och mit dem Lande verband, und um 5 Uhr 82 setzte sich da» Schiff unter de« Klängen der Musikkapelle, den jubelnden Hochrufe» und dem begeisterten Tücherschwenken der Meng« i» Bewegung. An Bord des GeebäderbampfekS .Roland" beobachtete» zahlreiche Behördenvcrtreter und Journalisten da» wundervoll« Schauspiel und gaben der „Bremen" ein Stück »ege» da» Geleit. vo» Ger >U m»d die 10 «mttschs L«L s Ku «H«fall» vo» üm»»fe- ,«d abervucktz Zahle» M M AllM Oll „NkM" W UM WsttlW» dkl M« kwtz m Srrtttler Kl KitM M WliMtzk» ReNk. Profesisr JrurlerS zur erste« Amerikareise der „Breme«". )s verlt«. Zur ersten Fahrt de- Lloyddampfer» „Breme«" nach Amerika sandte Professor Junker» dem Ge neraldirektor de» Norddeutsch« AvM-BveiW«, Pftcheftnrat Stimming. folgende» Glückwunschtelegramm: Anläßlich der bevorstehenden erste« Amerikareise der ^Bremen" tst es mir in Erinnerung an den wundervollen Bremenslug, welchen die Leutsche Luftfahrt der mutigen Initiative Ihres unvergeßlichen Mitarbeiters von Hünefeld zu verdanken hatte, ein herzliches Bedürfnis, Ihnen meine Vesten Glückwünsche zu senden. Möge sich die „Bremen" das Blau« Band des Atlantik erringen und al» glückhaft Schiff für die Wiedergewinnung deutscher Geegeltung eine« neuen mächtigen Fortschritt bedeuten. Hugo Junkers sch« Prestevertreter» a« Bord vom Kai abgelegt und fuhr vor der „Bremen" t« bi« See hinan». Im Laufe der Z« gewann der „Roland" aber «in« «roß« Vorsprung, da die „Bremen" i» dem Fahrwasser der Weser «och sicht von ihrer vollen Maschineustärk« Gebrauch mach« konnte. Auf der Höh« der Weser-Feuerschisfe» drehte der „Roland" und fuhr der „Breme»" wieder «tgegeu, um st« aus halbe» Wege zu umkreis« uud «gleich di« letzt« Post an Bord zu geb«. H» «t»«r Poftbeutel befand sich der Film, b« die Paramount. Gesellschaft »o« der AaSretfe der „Bremen" am Nachmittag «fgeuov»»« halt«. Der Kil« wird mit dem Bordflugzeug der „Breme»" «ach Newvork befördert werd« uud, bevor i.Brest«" dort «kommt, bereit» i« den Theater« zur >rsttG»»g »laug«. Unter Abfing« de» Deutschlanb- «d begeistert« Hurraruf« trennt« sich di« beiden Währ«d bi« „Brem«" in der Kerne entschwand, »er „Rol«d" Meder Bremerhaven a«, wo er gegen Uhr eintraf. und zwei Assistenten tätig find Ein B«rkehr»büro, tt» de» neben anderen Beamten auch ein Dolmetscher zur Ver fügung steht, bürste den Fahrgästen besonder» Willkomm« sein. Der leitende Ingenieur Hundt hat einen Stab von nicht weniger al» 29 Ingenieuren, drei ersten, sechs zweiten, zehn dritten und zehn vierten Ingenieuren. In den mäch tigen Küchenanlagen die aufs modernste eingerichtet find, wirk« unter dem leitenden Oberkoch von ZalkowSki zwei Oberköche für die 1 und 2. Klasse, 87 weitere Köche und v Konditoren. D« Obersteward Meinert untersteht eine kleine Armee von mehrer« hundert Steward» und ander« dienstbaren Geistern. Insgesamt zählt die Besatzung 900 Mann. Bei voller Besetzung des Schiffes werde» sich etwa 8200 Mensch« an Bord befinden, was der Bewohnerschaft einer kleinen Stadt entspricht, i Heute kommen zu den 900 Mann Besatzung rund 1800 Passagiere, so daß also etwa 2700 Leute auf der Jungsrrnreise an Bord sind.« ES ist nur rin Teil de» Schiffes in der Zeit von zwei Stunden besichtigt worben, aber dieser kurz« E r druck schon war überwältigend. lieber die Pressebefichttgung der „Bremen" Mrd weiter gemeldet: Bom Spielbeck ging e» zur Halle der 2. Klaffe, die in ihrem dunklen Ton ein« ruhigen, vornehm« Ein- druck «uicht. Aus einer Konsole ist die Statu« de» Gründer» deS Norddeutsch« Lloyd, Konsul H. H Meier, ausgestellt. In dem Rauchsaal der 2. Klaff« fallen die Bilder au» Slt- bremen» Vergangenheit auf. Der zweite Saal der 2. Klaff« ist tu matter, weißer Farbe gehalt«. Di« Kabi«« -er 2. Klaffe sind lustig und geräumig Die Touristenklasse ist schlicht und einfach gehalten, aber auch hier find die Raume, vor allem der GesellfchaftSsaal freundlich und einladend. In der Gesellschaftshalle ist «in verschließbarer Altar aufge- haut, hier sollen die Gottesdienste abgehalt« werd«. 3« erwähn« ist noch di« Schwimmhalle, die zehn Meter lang, und sechs Meter breit ist. Ein Schwimmeister führt hier die Aufsicht. Tie Einrichtung ist ganz in klassisch« Form« ge halten, daS Bassin ist umsäumt von Marmorbänken. Im Kaiserhase« war« fett d« BormittagSftunben Zehntauseube von Neugierig« versammelt, um der erst« Ausreise der „Bremen" beizuwohne«. Man hört Sprach« aller europäisch« Nation«. Etu riesiger Autopark, darun ter viel« Wag« aus dem Ausland, steht vor dem Eolum- buS-Pier. Geg« 2 Uhr nachmittag» trifft der erste Sonder- -na Mit Passagier« der 8. Klaffe ein. In viertelstündige» Abstand folg« noch drei weitere Sonderzüge. Ja -em ge waltig« Gepäckabfertigung»-«» d«S Columbu S-Bahn Hofe», ging trotz des enormen Andrang«» von 1800 Passagier« bi« Abfertigung glatt »oustatt«. Bald ergoß sich em Strom von Mensch« über die La»b»»grstege auf da» Schift. Un unterbrochen schwebt einer der beiden groß« Laufkräne der Eol«mbuSkafse mtt Gepäckmaff« der Passagiere, »tt gan zen Auto» und ander« groß« Gepäckstück« in die Luk« de» Dampfer». Geg« < Uhr «achmittag» find di« «eist« Passagiere übernommen, aber «och find ihre Begleiter a« Bord, bi» der tiefe Ton der Dampfpfeif« de» Ozeauries« ft» mahnt, da» Schift zu »erlass«. so« hier tonnst ma« z»tz» Fu «Ibereit a» Katapult liaat. >»« wett« S-tzstcht über bte^terwes« sser. Unter »er Katapultanlaa» R ck-Rest«r«t, vor d»ss« Gi«ia»a kd«t« vo« Httrb«Mrg hängt. D Ak MüMkims Kr.Sremn". )f Bremerhaven. Geg« rlll Uhr traf« die Pressevertreter, vo» Brem« kommen-, auf dem EolumbuS- Bahnhof i« Vremerhav« ein. Schon von weitem konnte man über dem Bahnhof hinweg die riesig« Umriff« der „Bremen" seh«, die an zahlreichen Troffen verankert, noch ruhig an -er Koje lag. Zunächst erfolgte et« Gang durch die dritte Klaffe. Die Sammern sind vornehm eingerichtet, all« mit fließendem warmen und kalten Wasser, di« Kabinen sind hell und lästig, ebenso das Ranchzimmer. Auch die Hall« macht etn« vornehmen Eindruck. Einen überwältigen- b« Anblick gewährt das Treppenhau» zum Gveisesaal der erst« Klaffe mit dem wachehalienden Roland. Der Speise saal imponiert durch seine Größe. Et«« prächtig« Aus- blick hat man vo» Balkon au«. Kostbar ist etz» ganz «tt Majolika auSgelegteS Nebenzimmer, La» den Nam« Li». deuburg-Zimmer erhalt« hat. Ueberall find aatvmansch« BerkehrSanzeiger «aebracht: mau braucht «sr auf «tu« Suopf zu drück«, uud der Weg wird da«« durch elektrisch« Lamp« angezeigt. Der Ra«chsaal erster Klaffe ist in Ron» ballform geh alt« «ach de« Entwurf von Professor Schrö- der-Brem«. Bor dem Rauchsaal befind« sich Blum«, und Taballäd« sowie et» großer Sa»« für Reise» nut Ge brauch»« u. SieiMrb ist brr Kinbergart« »tt rLchen, Rutschbahn uf«. Vollständig grf«a« hohe? luftige Gesellschaftshalle »it d« i« tust« üt«« «LSstattungrgegenftäadeL. Durch bi« em Schreibzimmer, fass««« Ball- und » der »Ute und nimmt e geht «» zur Bibliothek «L «uv ist der ««hrere hundert Person« s aal »tt etsem Spriuabruuu« t» Ab »tt fak Riefenhaft w »ach b«ff« L
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