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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-09
- Monat1904-11
- Jahr1904
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Silialexpedtttonen: Alfred Hahn, Buchhandlg.,UnivrrsitStSstr.3 (Fernspr. Nr. 4046), L. Lösche, Katharinen straße 14 (Fernsprecher Nr. 2935) u. Königs platz 7 (Fernsprecher Nr. 7505). Haupt-Filiale Dresden: Marirnstraße 34 (Fernsprecher Amt I Nr. 1713). Haupt-Filiale Berlin: TarlDuncker, Herzgl.Bayr.Hofbuchbandla., Lützowstraßr 1O(FernsprecherAmtV1Nr.46O3). dir. 571. Morgen-Ausgabe. MMer TaMalt Anzeiger. Amtsblatt -es Äiiniglichen Land- und des LönigNchen Amtsgerichtes Leipzig, des Rates und des Volizeiamtes der Ltadt Leipzig. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem Redaktionsstrich (4gespalten) 75 nach den Familiennach richten (6 gespalten) 50 Tabellarischer und Zissernsay werden ent- sprechend höher berechnet. Gebühren für Nachweisungen und Lsserten- annahme 25 /H. Annahmeschlus; für Anzeigen: Abend-AuSgabe: vormittags 10 Uhr. Morgen-AuSgabr: nachmittags 4 Uhr. Anzeigen sind stets an dirExpedition zu richten. Extra-Beilagen (nur mit der Morgen. Ausgabe) nach besonderer Vereinbarung. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von jrüh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig (Inh. Dr. V., R. L W. Slinkbardt). Mittwoch den 9. November 1904. 98. Jahrgang ab- Die Angelegenheit ist ja nun in geordnete Bahnen gelenkt worden, und man kann dem Spruch der Richter mit vollem Vertrauen entgegensetzen. M. die vor den erlegen. Reiter Georg Ur schlechter, geb. am 1. August 1882, früher königl. bäuerisches 2. Ulanen Reg., wurde am 3. November in dem Gefecht östlich von Okunjahi am Knie leicht verwundet. Rettung der Besatzung von Roa». General Trotha meldet aus Windhuk vom 7. Novem ber: Hauptmann Wehle hat mit Leutnant v. R h e i n baden und 25 Reitern von Keetmanshoop aus die Stationsbesatzung von Koas, Kaufmann Prietze nebst Frau und drei Kindern, Kaufmann Lösch mit Frau, Ansiedler Herckert und den Bastard Willi, Doengen unversehrt eingeholt. — Hans Hendrik, ein Veldschoendrager, ist nach einer Meldung vom 20. Otto der noch treu und will den Aufstand angeblich nicht mit- machen. Weltrufes erfreut. Wir können Der Humana in Ziilllvtttalnira. Verluftttfte. Stabsveterinär Michael Moll, früher Ulanen- Reg. Nr. 15, am 6. November im Lazarett Windhuk, typhuskrank. Plötzlich an Herzlähmung gestorben. Ge- freiter Rudolf Kux, geb. 30. März 1878, früher Jnfanterie-Reqt. Nr. 51, am 3. November in Okahandja plötzlich verstorben. Reiter Karl Wolf, geb. 18. August 1882, früher Husaren-Reg. Nr. 23, am 3. No vember in Waterberg an Typhus gestorben. Ge freiter Richard Schmidt, geb. 26. Dezember 1882, früher Artillerie-Reg. Nr. 13, am 21. September im Patrouillenqefecht gegen Marenga bei Gais nördlich von Warmbad leicht verwundet. Schuf; in den Unter arm. Reiter Adolf Orzischek, früher Infanterie- Reg. Nr. 66, am 6. Oktober an den folgen der im Gefecht am 5. Oktober bei Wasserfall erhaltenen Wunde, Schuff durch den Rücken, verstorben. Reiter Wilhelm Schloktzauer, früherFelöartillcrie-Req. Nr. 51 ist am 21. September einer an demselben Tage im Pa- trouillengcfccht bei Gais erlittenen schweren Verwundung Der rurrisctz.sapsnirche Weg. Nachträge zum englisch-russischen Zwischenfall. Wie nach der „Voss. Ztg." der Berliner Bericht erstatter des „Standard" meldet, bestreiten die höchsten Beamten in Deutschland kategorisch die tendenziösen Gerüchte, daß die deutschen Behörden Rußland von der Anwesenheit japanischer Torpedoboote in der Nordsee gewarnt hätten. Ein Berliner Diplomat habe ihm versichert, Rußland habe vielmehr Deutschland davon unterrichtet, daß japanische Torpedoboote der bal tischen Flotte auflauerten, um sie zu vernichten und die russische Regierung habe, insbesondere Deutschland, ange gangen, alle seine Häfen ivrgfältigst überwachen zu lassen. — Der Petersburger „Ruszj" veröffentlicht eine Korre spondenz aus Vigo, in der behauptet wird, daß eine Ver wechslung der Torpedoboote mit Fischerbooten ganz unmöglich stattgefünden haben könne, weil man von den russischen Kriegsschiffen deutlich das charakteristische Deck mit den drei niedrigen Schornsteinen und den Tor pedos erkannte. von der russischen Marine. Dem „Reuterschcn Bureau" wird aus Schanghai ge- meldet, daß die Offiziere und die Besatzung des russischen Torpedobootzerstörers „Reschitelny" hier auf dem rus sischen Kriegsschiff „Mandschur" untergebracht sei: der Kommandant des „Reschitelny" sei nach Wusung ent- kommen. — Aus Port Said wird gemeldet, daß der russische Generalkonsul aus Cairo am Montag mit einemManneoffizierangekommenseiundmitdemKon sul am Ort eine Besprechung gehabt habe, die den ganzen Nachmittag gedauert habe. Es werden außerordentliche Maßregeln getroffen, um den K a n a l zu schützen: besondere Wachen sind abgeteilt, die das Ufer patrouillieren sollen. Vou -er Front meldet Ssacharow dem Generalstab: Am 6. d. rückten kleine Infante rieabteilungen, im nördlichen Teil des Dorfes Linschinpu standen, und besetzten den Kirchhof, während Freiwillige Nordrand des Dorfes besetzten. Die Leiche eines Unter- offiziers ist im Torfe mit abgeschlagenem Kopfe gefunden worden: wahrscheinlich haben das Tschuntschusen getan, die in japanischen Diensten stehen. In der Nacht zum 7. d. M. b e s ch o ß unsere Batterie die Dörfer Kudiatsc, Nangantse und Gailintse, das zwei Werst östlich von Kudiatse liegt. Freiwilligenabteilungen bemerkten, daß das Feuer große Aufregung beim Feinde hervorrief und daß einige Schanzen von ihm geräumt wurden. Vom russischen .Hauptquartier in Mukden wird durch Reuter berichtet, daß General Linewitsch am 8. dort an- kommen sollte. General Nennenkampf berichtet von Gefechten am 6. und 7. dss. Die Japaner zeigen jetzt keine Tätigkeit. Tie russischen Batterien beschießen die japanische Stellung unaufhörlich. Port Arthur. Nach dem Bureau Reuter fährt die russische mili tärische Presse fort, die Oeffentlichkcit auf'den Fall von Port Arthur vorzubereiten. Sichtlich kolportagetzaftc Drahtmeldungen in den Londoner Blättern schildern die Lage in Port Arthur fortgesetzt Hochernst. Eine Depesche aus Kiautschau besagt, die Russen haben Port Arthur völlig geräumt und Zuflucht in den Forts von Laotischan gesucht. Die Stadt ist ein Trümmerhaufen. Nicht ein einziges Gebäude ist intakt. Durch die jüngsten wütenden Kämpfe ist die Zahl der Verteidiger auf 3000 bis 4000 Mann zusammen geschrumpft. Ein Odessaer Telegramm des „Standard" besagt: Der russische Generalstab empfing eine Meldung aus Port Arthur, die zur Annahme zwingt, daß Port Ar- thur unmöglich länger als höchstens noch vier Tage st andHalten könne. Reservisiennnrnhen in Moskau Die am Montag früh aus dem Gouvernement Wologda in Moskau eingctroffenen tausend Mann Reservisten veranstalteten, wie dem „B. T." gemeldet wird, auf dem Moskauer Güterbahnhof Un ruhen. Nachdem sie sich betrunken hatten, stürzten sic sich auf die in der Nähe befindlichen Buden und plünderten sie. Es mußte Militär herbei gerufen werden, daß schließlich die Ordnung wieder herstellte. ver stanrler uns der Hipper Streit. Unser Berliner Vertreter schreibt uns: In einer Unterredung, die der .Herr Reichskanzler vor kurzem mir zu bewilligen die Güte hatte, sprach Graf von Bülow sich mit Rücksicht auf den Fall Lippe dahin aus, daß er nicht verkennen könne, wie in der Erregung der öffentlichen Meinung doch ein höchst erfreuliches Moment enthalten sei. Die beste Seite des deutschen Volkes, sein unbeirrbares Rcchtsgefühl, komme doch in ihr zum Aus- druck, wenn auch natürlich die Annahme irrig sei, als hätte je der Gedanke «nirgend einer Stelle Eingang gefunden, die Rechtsansprüche dieser oder jener Partei zu schmälern. Für ihn komme als Richtschnur für die Behandlung der ganzen Frage nur der eine Gesichtspunkt in Betracht, daß eben dasRecht auf dasStrengste gewahrt werden müsse. Wenn nun das „Leipziger Tageblatt" auch nicht zu den unbedingten Bewunderern jeder Phase der Bülowschen Politik gehört, in diesem Falle wird es nicht umhin können, dem Kanzler das Zeugnis zu erteilen, daß er dem von ihm ausgesprochenen Grundsätze treu geblieben ist und ihm zum Siege verhalfen hat. Tas ist gewiß nicht leicht gewesen, denn wieviel Empfindlichkeiten hier zu schonen, wieviel Imponderabilien zu berücksichtigen waren, das kann sich auch der Fernstehende leicht denken. Die widerstrebendsten Tendenzen und die divergierendsten Rechtsanschauungen in einem Antrag zusammenzufassen und unter so vielen Haupt, und Nebenströmungen diejenige Strömung zu finden, die als die mittlere Linie allgemein acceptiert werden konnte, das war gewiß keine leichte Aufgabe. Sie wurde dem Reichskanzler einerseits dadurch ermöglicht, daß der Kaiser bekanntlich niemals mit Hartnäckigkeit auf einer vorgefaßten Meinung verharrt. Andererseits konnte hier Graf Bülow alle die Eigenschaften entfalten, um derentwillen er als Diplomat sich schon seit langem eines allerdings nicht umhin, auch bei dieser Gelegen heit zu bedauern, daß das Talent des Grafen Bülow überhaupt hier zur Entfaltung gelangte. Indessen wollen wir „Ter Stunde schönes Gut" durch solchen Trübsinn nicht verkümmern und uns aller retrospektiven Bemer kungen enthalten. Es läßt sich nicht leugnen, daß sich der Reichskanzler durch die kluge und würdige Behandlung des peinlichen Falles ein ganz erhebliches Verdienst er- worben hat, ein sehr viel größeres jedenfalls, als wenn er lediglich persönlichen Erwägungen Raum gegeben und das Romintener Telegramm mit einem Demissionsgesuch beantwortet hätte. Das Verhältnis zwischen Kaiser und Kanzler scheint, wenn man nach den zahlreichen Besuchen des Kaisers beim Grafen Bülow urteilen darf, vertrauensvoller als je, und so ergibt sich denn für die Beurteilung des Monarchen selbst die nicht immer allseitig anerkannte Tat- fache, daß seine Ratgeber auch ohne Furcht vor Mißdeu- tungen einen andern Standpunkt vertreten dürfen, als ihn der Kaiser einnimmt, und daß der Monarch sich einem Versuch, ihn zur Aenderung seiner Ansicht zu bewegen, keineswegs eigensinnig verschließt. Deutsches sieich. Leistzi», 8. November. * Deutschlai,» mi» «utzlau». Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Eine Reihe ausländischer Blätter, die gewohnheitsmäßig alle Zwischensälle der internationalen Politik zu Hetzereien gegen Deutschland mißbrauchen, haben die jüngsten Vorkommnisse in der Nordsee mit Warnungen in Zusammenhang gebracht, die von Znitrbritckr. Di» Lrin»r-nng pezzey». Die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden auS Inns bruck: Der Unterjäger Luigi Mattio aus Borgo bat gestanden, Pezzey erstochen zu haben. Er halte sein Äajonett und den Tornister im Strohsack versteckt. Er soll mit den Rufen: „Avanti! korcki" vorgegangen sein. Nach der „Boss. Ztg." wischte er sich das blutige Bajonett an der Innenseite keS Tornisterdeckels ab und rief: „Avanti porcin teckogki" („Vorwärts, deutsche Schweine!"). Wie der „Frkf. Ztg." gemeldet wird, sandte Pezzey kurz vor seinem Tode eine Karte an den Theatersekretär Schneider und zeichnete daraus ein Grabkreuz, überschattet von einer Zypresse. Er schrieb dazu: „Freut Euch deS Lebens". Der Maler Joses Durst hat Pezzey auf dem Totenbett gezeichnet. Vie italienischen Gewalttaten. In der Nacht zum Dienstag wurde vor dem deutschen Casb in der Museumstraße ein deutscher Student von mehreren Italienern überfallen und mit Stöcken ge schlagen. Ein Kollege, der den Mißhandelten in dessen Wohnung führte, wurde auf dem Heimwege von italienischen Studenten in der Nähe der Gynälologijchen Klinik ebenfalls UmeManizche llladlmatbemrM. Wir haben im gestrigen Abendblatt unseren Wunsch an gedeutet, nicht durch die gebräuchlichen, nutzlosen Vorher sagen hier Reflexionen zu bringen, die erst nach der Ueber- mittlung deS gültigen Ergebnisses am Platze sind; darum beschränken wir uns auch im jetzigen Moment aus eine er gänzende, rein zahlenmäßige Orientierung. Es sei darum, als Anhaltspunkt für die Entscheidung dieses Jahres, mit geteilt, daß der Satz der republikanischen Stimmen mit 55 Prozent am höchsten war, als der Süden nicht in Betracht kam und der Norden um den General Grant geeint war. Am niedrigsten war die republikanische Stimmenmacht mit 42,90 Proz. im Jahre 1892, bei Clevelands Wahl. Die demokratische Ziffer hatte mit 43,83 Proz. ihren Tiefstand, als Greeley gegen Grant zu Felde lag, und ihren höchsten Stand 1876, in Tildens Jahr, mit 50,86 Proz. Selbst als bei den zwei letzten Wahlen viele Demokraten sich für Mac Kinley gewinnen ließen, weil Bryan ihnen mißfiel, sank der demokratische Prozentsatz nicht unter 46. Es ... ..... o--,— find 476 Elektoren zu wählen, je einer für jeglichen der 90 fiSkuS wegen ^deS EigentümSrecht'es am "Kieler Häsin "hat! Senatoren und der 386 Repräsentanten. Nahezu sicher sind in zweiter Instanz der FiSkuS gesiegt. (S. Dtsch. Reich), den Demokraten die 151 Elektoren der 13 Südstaaten, den I Republikanern die 148 Elektoren der Nordstaaten. Bon den * In Innsbruck hat sich der Kaiserjäger gemeldet, der übrigen 177 der zweifelhaften Staaten müßte Roosevelt, um dem Maler Pezzey den Todesstich versetzt bat; das I gewählt zu werden, 91, Richter Parker 88 Stimmen be- blutige Bajonett wischte er an der Innenseite des Tornister-1 kommen. Jeder Amerikaner, der über 21 Jabre alt ist, deckels ab. Der Jäger heißt Luigi Mattio und stammt l nimmt auf Grund des Listenskrutiniums an der Abstimmung aus Borgo in Südtirol. (S. Sonderartikel Innsbruck.) I teil. Am 7. Dezember werden die Elektoren sich in den I Hauptstädten ihrer Staaten versammeln, wo sie den Präsident- * Nach einer Depesche aus Kiautschau sollen die Russen l schafts-und denVizepräsidentschafiSkandidaten wählen. DicVer» Port Arthur völlig geräumt und in den Forts von I Kündigung erfolgt erst im Februar zu Washington; am Laotischan Zuflucht gesucht haben; die Stadt wird in dieser! 4. März mittags beginnt dann die vierjährige Amtsperiode. Meldung ein Trümmerhaufen genannt. (S rufs.-jap. Krieg.) I Seit langem jedoch werden, ungeachtet dieses Formalismus, die I Namen der Erkorenen vor dem Anfang jeder Wahltätigkeit I auf den Parteikongressiu proklamiert. Republikanischer Kan didat für die Bizepräsidentschast ist der Senator FairbankS, der innerhalb 20 Tagen 6396 englische Meile und 111 Reden geleistet hat, demokratischer Kaudivat der 81jährige Exsenator DaviS, den seine Weston ginischen Anhänger mit dem „xranck olä man" Gladstone vergleichen, unv der an einem einzigen Tage 13 Reden gehalten hat. Unter den Wahrscheinlichkeitsrechnungen, womit daS souveräne Volk von Amerika dem Schicksal Konkurrenz zu machen bestrebt ist, erregt keine diese Gehirne so fieberhaft als die Frage, ob das demokratische Orakel, die ahnende Kraft der Wahlwetten, irren wird oder nicht. Denn in zwei Fällen hat sic bisher geirrt. Sie tat es im Jahre 1888, als plötzlich Harrison über den vom Orakel be günstigten Cleveland siegte, der allerdings 5 596 242 Stimmen gegenüber den 5 440 708 Stimmen des Republikaners hatte, indessen an Wahlmännern schwächer als jener war. Sie tat es ferner im Jahre 1892, wo sie auf Harrison mit 10 gegen 9 gewettet hatte und bei der Abstimmung ein Mehr von 319 000 Stimmen auf Cleve lands Seite sich schlug. Eine zweite Spannung für die Amerikaner ist es, zu beobachten, daß noch kein Vizepräsident, ver, wie Roosevelt, durch den Tod des Präsidenten zur Macht gelangte, das Glück einer Wiederwahl genoß. Vier von ihnen, die Ersatzmänner für Harrison, Taylor, Lincoln, Garfield, kamen bloß bis zum Ab lauf ihrer Frist; jetzt soll über Mac Kinleys Ersatzmann das Verdikt ergehen. Man beobachtet endlich, daß nur ein Mal vor 1904 es passierte, daß beide Präsidentschaftskandidaten demselben Staate angehörten. Im Jabre 1860 waren Lincoln sowohl wie Douglas aus Illinois, während heute dem New Iorker Roosevelt der New Iorkcr Parker entgegengestellt worden ist. Die tiefere Ursache dieses Kuriosum« wirb nicht verhohlen; um die 39 Stimmen des Staates von New Jork wird von Republikanern und Demokraten mit gleichem Fanatismus gerungen. Die Leute Parkers haben Monate lang, sanguinisch ober nicht, New Jork als ihre Beute be trachtet. Seit 1872 hat jegliche Partei in ganz regelmäßigem Wechsel den Staat behauptet, bis Bryans Kandidatur ihn zweimal hintereinander den Republikanern über- ! antwortete. Sollten sie ihn 1904 wieder davontragen, so wäre es ihr dritter Sieg, und das wäre unerhört. Ebenso „sensationell" würde es für die New Iorker sein, wahr- zunehmen, daß sie für den geschlagenen Kandidaten gestimmt hätten. Dies ist nur einmal in 50 Jahren, l868, geschehen, als die Demokraten New Jorks gegen Grants Herrschaft sür Seymour eine Majorität bildeten. Allen Vorzeichen nach werden also diesmal mehrere Ueberraschungen zu sammen über die amerikanischen Wahlmathematiker hercin- brechen. überfallen und geschlagen. Er flüchtete, wurde aber in der < Maximilianstraße eingeholt, neuerlich überfallen und durch sechs Messerstich- verletzt. Der Verletzte .st ! nach der „Voss. Zeitung" der . Mediziner Ferrary > trotz deS italienischen Namens ein Deutscher. Bon der Speditionsfirma Angeli und Bernardon m Triest war vor einigen Tagen an den hiesigen italienischen Studenten Ermanos Macuzzi eine Kiste eingelangt, deren Inhalt mit als Munition deklariert war. Die Kiste wurde von dem WohnungS- geber des Macuzzi jetzt der Polizei übergeben. Sie hat offenbar die Revolver enthalten, deren sich die italienischen Studenten bedient haben. Bei der Untersuchung des KlosetS des Hotels „Weißes Kreuz" wurden viele Revolver gesunden, die von den italienischen Studenten vor der Flucht dorthin geworfen worden waren. Zu dem Waffenhändler Johann Pelerlongo in der Maria Theresia-Straße kamen beule vor mittags dreißig italienische Arbeiter, um dort Revolver, Ge wehre und Munition zu kaufen. Der Händler erklärte jedoch, angesichts der in der Stadt herrschenden Aufregung keine Waffen an Arbeiter verlaufen zu können. Die Arbeiter waren zu Fuß aus Franzensbad eingetroffen. Run-gebnng -er Deutschen Innsbrucks. Der akademische Senat beschloß einstimmig, folgende KundgebungandenUnterrichtsminister zu richten: „Mit den Ereignissen vom 3. auf 4. November, welche in dieser Schwere nicht vorauszusehen waren, ist eine völlig neue Situation geschaffen worden. Der akademische Senat sieht sich bei der jetzigen Sachlage verpflichtet, seiner Ueberzeugung dahin Ausdruck zu geben, daß die proviso rische italienische Fakultät in keinem Falle auf Inns brucker Boden ihre Tätigkeit wieder aufnehmen dürfe, weil ihr Zusammenhang mit der Universität Inns bruck eine ständige G.efährdung der letzteren bedeutet." Der Abgeordnete Erler wird vom gesamten Gemeinderat unv von einer großen Volksmenge festlich empfangen. Man überreichte ihm einen Lorbeerkranz mit schwarz rotgoldenen Schleifen. Sonstige -eutsche Run-gebungen. In der gestrigen Sitzung des Landtage« ergriff nach telegraphischer Meldung der Landmarschall Schmoll daS Wort und sprach den unschuldigen Opfern von Innsbruck seine wärmste Sympathie aus; er sei über zeugt, daß sämtliche Mitglieder deS Hauses alle Be strebungen unterstützen, um den deutschen Charaktejr Innsbrucks für immer zu sichern. In dieser Be ziehung seien sie mit sämtlichen Volksgenossen einig. (Leb hafter Beifall.) — Der Rektor der Universität hat an die Studenten eine Kundgebung gerichtet, in der er und die Dekane ihr tiefstes Bedauern über die Teilnahme von Wiener Studenten italienischer Nationalität an den Vorgängen in Innsbruck aussprechen. — In Bozen fand nach der „Voss. Ztg." eine tausendköpfige Versammlung von Wählern statt, in der Magistratsrat Soelder, Abgeordneter Perathoner und Gemeinderat Lun die Regierung heftig angriffen. Landtagsabgeordneter Christomanos forderte zu einem Zu- sammenschluß der österreichischen Nationalitäten „gegen die unfähige Regierung" auf. Die Ckristlichsozialen schloffen sich in der Innsbrucker Frage den Deutschfreisinnigen an. Eine von der Versammlung angenommene Resolution verlangt die Aushebung der italienischen Fakultät in Inns bruck und die Abberufung des Statthalters. JnGrazkameS während der Feier der Rektorsinauguration an der Technik zu stürmischen Demonstrationen gegen die Slo wenen. Die slowenischen Studenten wurden unter Schmäh rufen aus der Aula hinausgedrängt. Während der Vor lesung des Professors Punschart verlangten die deutschen Studenten, der Professor möge die italienischen Hörer aufforvern, den Saal zu verlassen. Professor Punschart erklärte, darauf nicht eingehen zu können, worauf der größte Teil der deutschen Studenten den Saal verließ. Die italienische Antwort. In Mailand haben auch vorgestern Abend ankiöster reichische Kundgebungen vor dem Konsulat und in den umliegenden Straßen stattgefunden. Zwei Fahnen in den österreichischen Farben wurden unter dem Jubel geschrei der Volksmenge verbrannt. Der Verein „Dante Alighieri" richtete an den.Professor Salvimini in Inns bruck eine Drahtung irredentistischen Inhalts. Die Studenten von BreScra beschlossen, zum Zeichen ihrer Ent rüstung, einen zweitägigen SchulauSstand. Selbst in Rom scheint nach der „Frks. Ztg." die durch die Wahlbewegung gehemmte Reaktion gegen die Innsbrucker Vorgänge langsam >n Fluß zu kommen. Ein hiesiger irrcdentistischer Verein erließ schon eine heftige Proklamation, in der zum Protest und zu einer Demonstration aufgesordert wird. Auch schickte der römische Abgeordnete Barzrlai eine geharnischte Interpellation an das Kammerpräsidium. Zum Glück sind noch UniversitätSserien; es fehlen also die gewöhnlichen Hauptteilnehmer an politischen Kundgebungen. Var üstchligrte vom Lage. * Bei der Stadtverordnetenwahl in der zweiten Abteilun «siegte die vom „Vereinigten Bürgerwahlkomits" ! aufgestellte Liste. (Siehe Leipziger Angelegenheiten.) * Die Königliche Kommandantur in Dresden hat daS seit Jahren über eine Anzahl Geschäfte und Re staurants in Dressen verhängte Militärverbot auf gehoben. (S. Sachsen.) * Di« Kanalkommission bat den Antrag auf Einführung des staatlichen TchleppmanopolS auf dem Rhein - Hannover - Kanal angenommen. (S. Dtsch. Reich.) * In der Angelegenheit des deutschen FischdamvferS „Sonntag" hat die russische Regierung sofortige Untersuchung und vollen Schadenersatz zugesagt. (S. Dtsch. Reich.) * Offiziös wird in aller Form erklärt, eS seien deutscher seits durchaus keine Warnungen an Rußland er- aangen, mit denen der Zwischenfall von Hüll in Zu- jammenhang gebracht werden könnte. (S. Dtsch. Reich.) * Im Prozeß der Stadt Kiel gegen den Marine- in zweiter Instanz d« °FiSku's"ge's'ieg"t. (S. Dtsch. Reich)'! den Demokraten die 151 Elektoren der 13 Südstaaten, den ! Republikanern die >48 Elektoren der Nordstaaten. Von den * In Innsbruck hat sich^der Kaiserjäger gemeldet, der s übrigen 177 der zweifelhaften Staaten müßte Roosevelt, um blutige Bajonett wischte er an der Innenseite des Tornister-1 kommen. aus Borgo in Südtirol. (S. Sonderartikel Innsbruck.)
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