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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192912020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-02
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1929
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M »em WWW. Berlin. (Funkspruch.) Der «efetzenttnnrf Lu» Schutze der Republik und zur Befriedung de- politisch»!» Leben» ist jetzt dem Reichstag »»gegangen. Di« ReichS- regieruug hat die Abänderungen de» Reichsrate« vollinhalt lich übernommen, so daß dem Reichstag in keinem Punkt« eine Dopprlvorlage gemacht worden ist. Ak WkMk AM« M MMM 0« Witt» X Wien. Di» Blätter berichten ausführlich über di« käumung der »weiten Rbeinlandzon« und di« BekreinnaS- fei«rn, deren Mitrrlrben durch den Rundfiink in Millionen Deutscher auf der ganzen Erd« frobe« E»o erweckt habe. Gleich anderen Blättern nennt auch die Meich-voft di« »orzetttge Rhetnlandräumnng «inen Erfolg der ver- Aändtgn«g»volttik. Allerdings, so fäbrt da« Blatt sort, sei e« noch kein ganzer Erfolg und die Mbeinlandräumung sei nicht identisch mit der vollen Wiederherstellung der deutschen GouverSnität. Denn r« sei Deutschland verboten, auf dem linken Ufer de« Rhein« und in einem 50 tm breiten Streifen rechts de« Rheins Befestigungen amnleaen und Garnisonen zu halten. Auch dir Zuständigkeit der Locarno kommission erstrecke sich auf da« recht, Rbeinufer. Ferner stehe noch Artikel 480 de« Versailler Bertrage« in Kraft. So bleibe da« Rheinland auch weiterhin unter vSlkerrecht. lichen Au«nahmeb«stimmunaen, wie sie für kein andere« Grenzland in Europa vorbanden feien. Diese Eonder» behandlung komme umso scharfer »um Au«drnck, al« auf der franzäfischen Seite der Trenze mit dem enormen Frftung«- aürtel ungefähr das Gegenteil einer neutralen Zone ge- schaffen werde. Da« Problem der Rbcinlandgrenz« werd« also mit der Räumung der besetzten Gebiet« nur »um ge» ringst«» L«tl gelöst. Es wäre «in gewaltige« Frteden«werk, di« ganze Grenze von Basel bis Luxemburg auf beiden Seiten zu entmilitarisieren unter gegenseitiger Kontrolle. Di« Entmilitarisierung nur auf der einen Seite unter gleich- zeitiger stärkster Armierung auf der anderen schaffe «in« KechtSunglrichhcit. die kein Vertrauen aufkommen lass«. Ak «Heil WM AüWMmr M »eMe«i Men. X Epdtkuhnen. Kur» nach Mitternacht traf der erst« Transport deutschstämmiger Bauern au« Rußland in Svdtkubnrn «in. Er bestand ans S44 Erwachsenen und Kinder». Nach der Desinfizierung wurden die Flücht linge in die Schlafsäle geführt. Die Auswanderer besitzen außer der Kleidung, die sie tragen, nur noch Betten und Decken. Einer der Flüchtlinge gab der Freude Ausdruck, auf deutschem Boden angelangt zu sein. Der erste Weiter transport nach Hammerstein via Marienburg verläßt Eydt- kühnen bereits Montag abend und trifft Dienstag früh in Hammerftein «in. Siir MM 0« ALM MIMWliM. Alle Vorbereitungen getroffen. WK. Zum Empfang der jetzt einsetzendrn größeren Trans porte der aus Sibirien abwandernden deutschen Bauern und »u ihrer Unterbringung sind, der Wohlfahrts-Korrespondenz zufolge, alle Vorbereitungen getroffen. Das Deutsch« Rot« Kreuz bat 17 Rotkreuzschwestern nach Eydtkuhnen gesandt, um jegliche Hilfeleistung zu bieten. Auch in Gwinemünd« stehen Schwestern und Sanitätsmannschaften zur Verfügung. ES ist selbstverständlich, daß nach der Ankunft der deutschen Flüchtling« für deren Verpflegung gesorgt ist. Die gesund heitlich« Untersuchung und die damit verbundene Desinfek tion der Kleidung wird sorgfältigst erfolgen. Da« Deutsche Rot« Kreuz bat 14 Baracken mit Badeeinrichtungen uiw. aufftellen lassen. Nach der Sanierung geht die Fahrt von Eydtkuhnen weiter über Königsberg, Elbing, Marienburg »nd Schneidemühl in das Lager von Hommerstein. Di« Bevölkerung zeigt erfreulicherweise dir größte Teilnahme für di« in die trostloseste Lage geratenen deutschen Brüder. Auf jeder Station sollt« ihnen dies immer wieder durch di« Darbietung reichlicher Verpflegung »um Ausdruck gebracht werden. Aus gesundheitlichen Gründen dürste jedoch den seit Monaten Darbenden zunächst eine rationiert« Ernäh rung dienlicher sein. Da» Lager von Hammerftein ist all mählich für 4—5000 Flüchtling« aufnahmefähig. Da im Laus« der nächsten Zeit di« von der Sowjetregierung mit Ausreiseerlaubnis versehenen 4000 deutschen Bauern aus deutsche« Boden eintreffen werden «nd diese Vertriebenen gleichsam nur das nackt« Leben gerettet haben, so müssen wir ihnen helfen. Die ReichSregierung tut, was in ihren Kräften steht. Da« Schicksal eine« Deutschen geht jedoch einen jeden Deutschen an. Di« Reichssammlung „Brüder in Not" ist die einheitliche Sammlung sür die Spenden. Der Reichs-räsident ist ihr bekanntlich als erster mit einem über da« gewöhnlich« Maß htnauSgehenden Betrage beigetreten. All« Poftanstalten und Großbanken nehmen auf Konto „Brüder in Not" Spenden entgegen; ebenso das Postscheckkonto Ber lin 117 200 „Brüder in Not" (Deutsche« Rote« Kreuz). auch di« Politik Stresemann« übernommen hab« und sie sortsetzen und fördern wolle. Auch di, Rechtßpress« bebt dl« vedeutuna der Reich«- tagSabfttmmung hervor, macht jedoch »iniae Vorbehalte. So schreibt der Figaro, Reich8aiztz»nmi-iitt,r.D^Au»tiu« weigere sich, die Schuld Deutschland« am Krieg, nn,u- erkennen, obwohl diese geschichtliche Wahrheit im Versailler Vertrag enthalten sei. Aber Dr. ,d«pzo wie Dr. Stresemann vor allem «in guter Deutscher, ein Deutscher, der einer sehr national gesinnten Partei angeböre. Wenn Dr. Turtiu« von der künftigen Entwicklung und von der Politik Stresemann« spreche, dürfe man annebmen, daß er sich darunter etwa« andere« vorstell«, al« da«, wovon der Quai d Orsay träum«. Ak WW MllkUMk. M leliik Mi«m zedildkt. * Brüssel. Der Rationalrat der liberale» Partei beschäftigte sich am Sonntag mit der politischen Lag« und besonder« mit der Svrackenfra««. Es wurde «in« Ent schließung angenommen, die »inen Zweifel darüder läßt, das o.e liberal« Partei für «in« Flamifterung der Genter Umo^ütät »iutritl. Da sich auch di, Ltzristlich-demokrattsch« Pari", di« «tzeniall« am Sonntag eine »ißung ada,halten har, lür bi« sofortig« Slamifterun« der Genter Universität auogesprochen hat, erwartet man, daß die Bildung des katholtsch-lib,raten Kabinetts möglicherweise schon am Montag »rfelzin wird. Es »leibt allerdtna« noch di« -rag« der Spezialschulen zu klürea, bi« der Univerfttüt angegltebert find. Da bi« Liberalen >m Gegensatz zu ben -lamen fordern, daß bei diesen Schulen flämisch« und »ranzöftsche Abteilungen eingerichtet »erben und datz da« Parlament über dies« br«>» entscheiden soll, wird allerding« «in, Verzögerung in M MW M WlW U Berlin. (Funkspruch.) Zu der »«frag« der Deutsch- nationalen i« Reichstag «egen der Ausführungen des Oberkommtssar» für da» Rheinland, wonach -t« 2. Zone mit dem Abzug der BesatzungStrüppen noch nicht politisch frei sei, sondern die Ordonnanzen noch aufrecht erhalten blieben, hören wir von unterrichteter Seit«, daß in einer Rot« de» französische» Antzenmtutft-r» Brian» an de« deutschen Bot- schäft« ». Hoafch bestätigt »urd«, mit de» End« der Be setzung habe» an« Re Funktionen »er «beinlandkommtsfimi ihr Gado gestmte». s( Jülich. Di« alte Her»o«st«dt Jülich prangt« aus Anlaß der Befreiung von «lfjwriaer Besatzung im »unten Schmuck der Flaggen. Auch m« Retchsbehörben, die Bah» und Post, RrtchSvermögenSverwaltung usw. hatten sich an der Ausschmückung und festliche» Illumination der Stadt beteiligt. An dem Fackel,na» dem Feftsitzung«, de» «reis- tage» sowie de« Gtadtverordnetenkollegium» vorauSgtngen, beteiligten sich bi« Krci». und Stadtverwaltung, sowtesämt- lich« Vereine -er Stadt und deS Kreise«. Auf dem Markt- platz hielt der Bürgermeister der Stabt Jülich, Kintzen, eine Festansprache, in der er di« Vertreter der preußischen StaatSregterung, Wohlfahrtsmtnister Hirtsiefer, Ministe rialdirektor Brand und Regierungspräsident Stteler- Aachen begrüßte. Wohlfahrt-mtntstrr Hirtsiefer überbracht« der Stabt und dem Kret« die Glückwünsche und ben Dank der preußischen Staatsregierung für bi« treudeutsch« Ve- sinnung und da» wackere Aushalten der Bevölkerung während der langen LeibenSzeit. Da» Hoch auf baS deutsche Vaterland fand bei den Teilnehmer» «in freudig begeistertes Echo. Nach der offiziellen Feier besichtigten die Berliner Gäste die vom Letter des Heimatmuseums tm Rathaus ver anstaltet« Ausstellung, bi« alles die Besetzung umfassende Material in mühevoller und sorgfältiger Sammlung und Auswahl zur Schau stellt. Abends versammelten sich die einzelnen Vereine der Stadt zu verschiedenen Gonderfeiern, während um 12 Ubr, der eigentlichen Stunde der Freiheit, von den Türmen der Kirchen Ehoräle erklangen. Gestern vormittag fanden in der katholischen und in der evangelischen Kirche Festgottesdienfte statt. In der Mit tagszeit überflog «in Geschwader von 15 Flugzeugen die Stabt und den Kret» Jülich. )( Düren. Am Sonnabend abend konnte auch die Stadt Düren ihre Befreiung von fremder Besatzung feiern. Die Hauptstraßen der Stadt waren in «in Flaggenmeer ver wandelt. Auf Einladung de» Oberbürgermeister» Dr. OverhueS versammelten sich die alten und neuen Gtadtver- ordneten, die Vertreter von Handel und Wirtschaft sowie der Presse zu einem Empfang tm retchgeschmückten Rathaus saal. Unerwartet erschien Minister Hirtsiefer, begleitet von Ministerialdtrektor Brand vom preußischen Jnnenmintste- rium, RegierungSrat Busch vom preußischen Wohlfahrt«, mtntstertum und Regierungspräsident Gtteler von der Aachener Regierung. Nach dem WillkommenSgruß de» Oberbürgermeister» dankte Minister Hirtsiefer tm Namen der StaatSregterung allen Dürenern und damit auch allen Rheinländern für die Treue, welche sie dem preußischen Staate und der deutschen Reichsregierung in elf harten Jahren gehalten haben. Deine Ansprache schloß mit einem Hoch auf da» deutsche Vaterland. Anschließend fand di« große Snndgebmtg auf de« Marktplatz statt. Tausende von Menschen auS der näheren und weiteren Umgebung drängten sich auf den Straßen und Plätzen. Noch vor Mitternacht sang ein Massenchor. Die darauffolgende Ansprache de» GtabtoberhaupteS an die Bürgerschaft wurde in der ganzen Innenstadt durch Laut sprecher verbreitet. AIS die Glocken der Anna-Kirche zum MttternachtSschlage ausholten, erklang das Niederländische Dankgebrt. Noch lange wogte eine freudig bewegte Men schenmenge durch di« Straßen der Stabt. Am Sonntag erreichte die Feier mit einem großen Fackel- zug «nd anschließendem Feuerwerk ihr Ende. Ak MM Mimnr »r Sklntm Ak r. Sm. - )t Dresden. (Funkspruch.) Ministerpräsident Dr. Vlluger bat namens der sächsischen Regierung folgende« Deleornm« au de» preußische!, Mintftrrprüsidente» Lr. Brau» gesandt: „Namen« der sächsischen Etaatsregterung sprech« ich Ihnen mein« herzltchften Glückwünsche zur Befreiung der 2. Zone de« besetzten Gebiete« au«. Mit dem gesamten deutschen Volk« dankt auch Sachsen der Bevölkerung dieser preußischen Landesteil« für di« Treu«, di« sie dem Vater lande in schwerster Zeit gehalten hat. Dr. vlluger, Ministerpräsident." WMIM AM M WMdÜßMW. Innsbruck. (Funkspruch.) Di« Großdeutsch« Bolls» partei von Tirol sandte anläßlich der Rheinlanbräumung an den Reichspräsidenten ei« Telegramm, in dem der Reichspräsident und bas ganze deutsche Volk zur Befreiung des Rhetnlandes al» weiterer Etappe auf dem weg« zu Deutschlands Freiheit beglückwünscht werben. Der Deut schen BolkSpartet wurden gleichfalls herzlich« Glückwünsche zur Befreiung de» Rheinlanbes als Frucht der erfolgreiche» Politik ihres toten Führers übermittelt. * Glückwunsch der Stadt Graz z«r Mnmimg der S. Zone. Graz. (Funkspruch.) Bürgermeister Muchitsch hat an den Oberpräsidenteu in Koblenz unb an bi« Oberbürger meister von Aachen, Koblenz und Düren folgende- Glück- wunschtelegramm gertchtet: Graz, Steiermark» Hauptstadt, sendet frohe Grüße unb herzliche Glückwünsche zur Wieder- «rlangung der Freiheit, -eS kostba-sten Gute» de» deutsche» Volke». AllWlkükkiMii »er »eM« Mir m Mk öRMim. * Berlin, 1. Dez. Die Stüdte Kobleuz und Aachen lieben am heutigen Sonntag vormittag zur Erinnerung an Lt« Befreiung der »weiten Zone von fremder Besatzung am Grabe des verstorbene« ReichSaußeumiuisters Dr. Stresemann zwei große Lorbeerkränze niederlegen. Der Kranz der Stadt Koblenz ist mit Schleifen in den Farven de» Reichs unb der Stadt rot-weiß geschmückt, di« dt« In schrift „Stadt Koblenz" tragen. Die Schleife deS Kranze» -er Stadt Aachen zeigt die schwarz-gelben Fahnen dieser Stabt mit der Inschrift „Zur Erinnerung an die Befreiung der Stabt Aachen". Ein« besonder« Feier war mit der Kranzniederlegung nicht verbunden. * MkM MI »ei klM MIM ßelllimklel«. Rheinbach. (Funkspruch.) Hier bat sich bei d», Brfreiunaüfeier ein schwerer Unfall ereignet, der zwei Todes- opfer forderte. Ein anscheinend z« stark geladener Völler, der um Mitternacht als Einleitung der BefreiungSfeire entladen werden sollte, explodierte. Dabei wurden de» 26jährige Schmiedemeister Stephan Mühlberg aus Rhein bach, der erst kürzlich die Meisterprüfung bestanden hatte, und sein Lehrmeister Acer aus Ersdorf bei Rheinbach I schwer verlebt. Mahlderg ist bald darauf, Acer Im Lanks de» Sonntag» gestorben. Drei andere Verletzte befinde« I fick außer Lebensgefahr. der RrgierunaSkrisr für möglich gehalten, lieber dies« Fragen sind deshalb zwischen den beiden Parteien verband- lungen «ingrlritet worden. Politische Tagesiiverficht. Für erhöhte Reichskoatroll« bei der Reichsbahn. — Ein demokratischer Aatrag. Die demokratische ReichStags- fraktto« hat, wie die „Bosstsche Zeitung" berichtet, gegen die tm Anschluß an den Poungplan tn Aussicht genommene Lösung des Verhältnisses vom Reich zur Reichsbahn in mannigfachen Einzelheiten die allerschwersten Bedenken. RetchStagSabgeorbneter Dr. Ludwig HaaS hat deshalb im Auftrag« der Fraktion an den Reichskanzler das Ersuchen gertchtet, dte Führer der RegterungSfraktionen alsbald über die bisher getroffenen Vereinbarungen zu unterrichten. Er hat gleichzeitig auf dte schweren Bedenken htngewiesen, die die Fraktion hätte, wenn der Einfluß des Reichs auf die Reichsbahn sich nicht maßgebend verstärkte. Sozialistische Frte-euSfeier in Lhampigny. An der FriebenSseter, die dte französischen Sozialisten am Sonntag in dem Pariser Vorort Ehampigny an -em gemeinsamen Grave der 187V in Reser Gegend gesallenen deutschen und französischen Soldaten veranstalteten, nahmen der soztal- demokrattsche ReichstagsaVgeordnete Wels und der Präsi dent der beutschen Liga sür Menschenrechte teil. Die Feier verlief, soweit bekanntgeworden ist, trotz kommunistischer Ltürungsversuche ohne Zwischenfall. Reichswtrtschaftsrat «nd Zllndwaren.Monopolaefetz. Der Vorläufige Reichswtrtschaftsrat stimmte dem Entwurf eines Zünbwaren-Monopolgesetzes zu. wt« offiziös mttge- tetlt wird, hat er sich badet, trotz Bedenke», letten lassen nicht nur von den in -er Anleihe gelegene« finanziellen Vorteilen für das Reich, sondern auch von der Tatsache, datz dte Lage der deutschen ZÜnbholzindustrie auch ohne Ver quickung «1t der tztnanzfrage zur Errichtung «tnes Mono- pol» g«drä«gt hätte. Wetter sei matz-eben- gewesen, datz es sich bei dieser Industrie immerhin nur um einen verhält- »tsmätztg kleinen Bestandteil der deutschen Gesamttotrtschast handele. , Steaernmld fordert Ansklärnng von der Reichsbeh«. Bon »«ständiger Stelle wird da» Gerücht bestätigt, daß der ReichSverkehrsmintster Stegerwalb bet der Reichsbahn- Hauptverwaltung Auskunft über dte Vreffenachrichten ge fordert habe, wonach jährlich etwa SMOG Mark aus den Kaffen der Reichsbahn-Hauptverwaltung al» Unterstützung für dte „Deutsche Allgemeine Zeitung" gezahlt worden seien. Die Stellungnahme ter Reichsbahn zu dem Auskunft!, ersuchen Gtegerwald» ist «och nicht «tngegangen. Dte Vorbereitung der zweite» Haager Sonseren». Da» Scho de Pari» berichtet, baß Ministerpräsident Tardte« gestern eine vierstündige Unterredung mit Außenminister vrtand hatte, die vornehmlich dem Noungplan und ben mit ' der Haager Konferenz zvsammenhängenden Frage» galt. Melm »er MlWltMe MArt. vdz. Berlin. Die Reichstagsfraktion del Wirtschaftspartei hat den Entwurf eines UeberaangSgesetzeS »ur Regelung der Miet verhältnisse eingebracht. Die Miete solle eine ent weder durch Zuschläge veränderliche Normalmtete oder ein» auf freier Vereinbarung beruhende Festmiete fein. Für Kleinwohnungen bis zu 60 Quadratmeter Raumflach« und für unbesristete Mietverträge soll auf Antrag eines Vertragschließenden nur dte Normalmiete gelten. Diese soll der Friedensmiete vom 1. Juli 1914 entsprechen. Durch sie werden sämtliche HauSbewtrtschaftungSkosten nach dem Stande vom 1. Oktober 1929 abgegolten. Zu dieser Grundmtete treten Zuschläge für dte HauSzinSsteuer und alle nach dem 1. Oktober 1929 für den Hausbesitz etwa neu aufkommenden Steuern. Mieträmne aller Art sollen nach den Bestimmungen deS Bürgerlichen Gesetzbuches kündbar sein. Für dte Klage wegen Herausgabe eines ge kündigten Raumes soll daS Mietschöffengertcht zuständig sein. Der Klage soll ein Vergleichsverfahren voraus- gehen. Mit dem Inkrafttreten dieses UeberaangSgesetzeS, mr das der 1. April 1930 vorgeschlagen wird, sollen das Reichsmietengesetz, da» Mieterschutzgesetz und baS Woh- nungSmangelgesetz außer Kraft treten, letztere» mit Aus- nahmen für solche Gemeinden, in denen eine gewisse Zwangsverteilung von Wohnraum noch nötig ist. Woh- nunas- und MieteinigungSämter sollen spätestens am 1. Oktober 1930 ausgelöst werden. Am 31. Dezember 1931 soll das Uebergangsgesetz wieder außer Kraft treten Mm MmenM «ls le» LumMn MM. )( - rankfurt (Main). (Telunion.) Al« etwa KKO Vranlfnrttr Stahlhelmlente. die an der Kundgebung in Darmstadt teilgenommen batten, am Sonntag abend nach Frankfurt »urückfahren wollten, kam es auf dem Haupt bahnhof zu einer Schlägerei mit Stahlhelmgegnern, bei her e« auf beiden Seiten mehrer« verletzte aab. Beamte der Kriminalpolizei versuchten den Streit zu schlichten. Da- bet wnrd« ein Kriminalbeamter verprügelt. Die Beamten de« nächsten Polizeirevier«, di« iofort herbeigerufen wurden, konnten di« Ordnung wieder. Herstellen. Nachdem di« Stahl- Helmleut« den Zug bestiegen hatten, kam ««zu neuen Reibe reien, bei denen der Leiter der Heimchen Krimtnalzentraie. illegternnsärnt Vach an» de« Zuge heran» «tue« Schlag «ege« fein« vrtll» erhielt »nd «tn« «ngendertetzung da- Ponten». Di« Darmstädter Polizei denachrichttgtetnzwtschen dt« Frantsurter Politti von den Vorgängen tn Darmitadt, worauf di« Stadldelmlente auf dem Frankfurter Haupt- bshnhos do» der Pottzet fsftneaomme» und über di« Vor fälle vernommeu wurden. Darmstädter voltzetöeomt« fuhren ns» Frankfurt, um »n »ersuche», dte Täter sestzustrllra.
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