Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193001037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-03
- Monat1930-01
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drahtanschrift: Tageblatt Mesa. Fernruf «r. «. Postfach Mc. r» ««d Anzeiger (Llbcklatt mü ÄWeiger). La« Riesaer Dageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amksanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, d«S Rate« der Stadt Riesa, de« Finanzamts Meso und de« Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmt- Blatt. Postscheckkonti Dresden 183g. Gttokass« Mesa Nr. 5» 2. Freitag, 3. Jannar 1V30, abends. 83. Jahrg. Da« Riesaer Lage blatt erscheint jede» La« abend« >/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. veiNßsPret«, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Auzet«u für die Nummer de» Ausgabetages sind bi» ü Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 3« mm breite 3 mm hohe Grundschrist-Zeil« (« Gilben) 25 Gold-Pfennig«; die 8« mw breit« R-klamezetl« 100 Sold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Fest« Tarts«, »«willigt« Rabatt «lischt, wenn d« Bettag »«fällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige anterhaltungsbeilag« -Erzähl« an d« Elb«-. — Im Fall« htthemr Grwalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gottheftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Abreise «ach -em Haag. (von imserem Berliner Vertreter.) q». Noch «he di« deutsche Delegation in Berlin den Zu« bestieg, der sie nach dem fernen Haag bringen sollte, schwirrte« Gerücht« herum, die mit Recht dazu angetan war««, di« Stimmung nicht rost« erscheinen zu lassen. Auf der einen Seit« gebt di« deutsche Delegation mit den Schachtschen Forderungen beschwert, weiß, datz, was sie auch erreicht, bei ihrer Rückkehr die Kritik »Insetzen wird und di« Behauptung, man habe Leistungen versprochen, di« über den ersten Rahmen des Young-Planes geben, über das Gutachten der Young - Sachverständigen, auf der anderen Seit« erhält sich mit ausfallender Schärfe das Gerücht, trotz aller Ableugnung sei »wischen Frankreich und England ein« Verständigung zustande aekommen, wie am beste« Sank» tione« in den Voung - Plan binringearbeitet werden, um di« Handhabe zu besitzen, wenn Deutschland nicht zahlen wolle. Nun konnte man freilich aus dem Umstande, datz «uglischerseit« nur der Finanzgewaltige, Snowden, nach dem Haag gefahren ist, den Schluß ziehen, al« ob politisch« Fragen nicht mehr berührt werden sollen. Sanktionen fallen aber ins politische. Doch ist e« nicht unmöglich, datz sich di« Debatt« so ,»spitzt, datz Snowden sich gezwungen steht, «inen politischen Helfer aus London zu erbitten. Auch der Umstand, datz zwischen Tardieu, Briand und Snowden bereits «ine Begegnung und Aussprache stattfand, ehe die deutsche Delegation die niederländische Grenze passiert hatte, stimmt bedenklich Jedenfalls mutz man mit offenem Ernst den Haager Verhandlungen «ntgrgensehen. Selbst sonst optimistisch eingestellte Kreise in Berlin neigen zu der Auffassung, wahrscheinlich werde auch diese Haager Konferenz nock nicht die Schlutzkonferenz sein. Man rechnet mit einer Vertagung, weil der Konferenz «ine zu kurz« Frist gesetzt worden ist. Sie soll in spätestens zwei Wochen ihre Arbeiten beendet haben. Am 21. Januar tritt in London die Flotten-Konferen, zusammen, die Haager Konferenz soll bis dahin vergessen sein. Nun weiß man aber, datz die eingesetzten Kommissionen nur zu einem kleinen Teil abschließende Arbeiten vorlegen. Di« grötzte Arbeit hat die Konferenz selbst zu leisten. Noch ist autzerdem zwischen England und den Alliierten kein« Einigung über die Ansprüche Englands erfolgt, was schon an sich dazu beitragen kann, wie das erstemal weitläufig« Verhandlungen um einige Millionen, di« Snowden besitzen muß, zu führen. Innenpolitisch ist bedenklich, datz zwar di« französische Zusage vorliegt, datz die dritte Rheinlandzone rechtzeitig geräumt werden soll, dahingegen die Saarverhandlungen ins Stocken gekommen sind. Nun bat man sich daran zu erinnern, datz das Zentrum die Forderung aufstellt«, di« Saarfrage mühte geregelt sei», wenn «S den Boung-Plan annehmen solle. Noch in letzter Stunde hat der Vorstand der Zentrumssraktion getagt und sich mit der Haager Konferenz beschäftigt. Mer auch in dieser Aussprach« blieb di« einmal gestellte Bedingung bestehe«. Man wird nur insofern eine Abweichung »ulaffen, akS nicht bereits di« Haager Konferenz ein« Verständigung in der Saarkag« finden soll, dagegen in dem Augenblick, da der Reichstag di« Ratifizierung des Voung-Manes zu beraten hat, auch di« Saarirage klar liegen solle. Wenn die Saarverhand» luugen am 10. Januar wieder ausgenommen «erden, besteht aber gar keine Möglichkeit mehr, sie so zu beschleunigen, datz sie gleichzeitig mit der Haager Schlußkonferen, zu End« geführt werden können. Deshalb wird sich für di« Haltung des Zentrums eine Schwierigkeit ergeben, di« in partei politischer Hinsicht nicht zu überseh« ist und be-enSstch« Schwierigkeiten aufkommen läßt. Darüber ist sich di« deutsche Delegation einig geworden, daß die Einwände Schachts nicht beachtet «erden solle«, di« LiguidationSabkommra und da« belgisch« Maekabkomme« unangetastet bleiben. MenbUM Mik U Oie MjMgMMW. * Berlin. Dem Reichspräsidenten find anläßlich des Jahreswechsels wiederum zahlreiche telegraphisch« und brief lich« Glückwünsche au» dem In- und Ausland zuaeganaen. Da die Einzrlbeantwortung ihm nicht möglich ist, btttet der Reichspräsident all«, di« seiner freundlichst gedacht haben, seinen herzlichsten Dank und die Erwiderung der Glückwünsche auf diesem Wege entgegen M nehme«. W-MiWtz M MUMM. /(Berlin. Der Reich-au-schuch für da» deutsche Volksbegehren teilt mit: Ein Teil der Presse gibt den Inhalt eines Briese» wieder, mit dem di« PrWdente« be» ReichSlandbunde» di« Mitgliedschaft de» ReichSlandbundeS im ReichSauSschuß für da« deutsche Volksbegehren al» erloschen bezeichnen. Dieser Brief ist schon alt. Er ist bereit» am 23. Dezember dem ReichSauSschuß »«gestellt worden. Die Präsidenten des Reichslandbunde« begründen ihren Schritt u. a. mit inneren organisatorischen Fragen des Landbundes. Die an diesem Schritt von der gegnerischen Presse geknüpften Schlußfolgerungen gehen um so mehr fehl, al ber Kampf gegen de» Young-Plan, an dem der Reichsland, bund stets aktiv beteiligt war, sa noch nicht abgeschlossen ist. lieber die kommenden politischen und organisatorischen Matznahnien de» Rrichsausschuffes wird im übrigen die auf den 7. Januar «inberuien« Präfidialsttzung entscheiden. M WM lkl AW WMMklkU vdz. Berlin. Wenn die zweite Haager Konforenz, die sogen. Schlutzkonferenz, am heutigen Freitag nachmittag im Äinnenhos zusammentritt, so findet sie ein »msaagveicheS Bertragswerk vor, das die Juristenkonferenz in ihrer Tagung vom 7. bis 14. Dezember als Grundlage für die Verhandlungen der Schluß-Konferenz ausgearbeitet hat. Di« erste Haager Konferenz der am Reparationsproblem interessierten Regierungen hatte ta nur den Pariser Sach- verständigeuplan, den sogen. Aouugplan, zur Kenntnis ge nommen und dann die bekannten Kommissionen gebildet, di« die einzelnen Probleme weiter behandelten: Dachlicfe- rnugeu. Liquidierung der Vergangenheit, Regelung der Ostfrage« und außerdem Komitees für die Organisation der Internationalen Bank. Das in viel en Einzelgutachten zersplitterte Material mußte zusammengestellt und für die Schlutzkonferenz vorbereitet werden. Diese redaktionelle Arbeit haben die Juristen in Brüssel geleistet, ohne jedoch, wie von gegnerischer Sette verlangt worden war, dem 'Aoungplan etwa teilweise neu zu kodifizieren. Das Sach verständigengutachten hat ja keine juristische Form. Daher war man ans den Gedanken gekommen, die deutschen Ver pflichtungen herauszuheben und juristisch klar zu form«- lteren, wodurch andere Teile des Youngplanes, die gerade für uns politisch von größter Wichtigkeit sind, zu entwerten worden wären. Es ist den deutschen Vertretern in Brüssel auch gelungen, diesen Angriff abzuwehren, so datz in dem sogen. Schlußprotokoll der Aonngplan als ein unteilbares Ganzes der Schlutzkonferenz vorgelegt wird. Allerdings konnte nicht der Bonnqrüam in seiner »r- sprünglichen Form als Bcrtraqsinsttument gewählt wer de«. Deutschland selbst hatte ein Interesse an einer klarere« Gegenüberstellung des Diktats von Versailles, des Lon doner Ultimatums von 1921, der Dawes-Regelung von 1924 und des Aonngplans von 1980. Bor allem wüßte klar, gestellt werden, datz das Londoner Ultimatum mit seiner Schuldsumme vo« 132 Milliarde« rechtlich nicht «ehr existiert; auch die Beseitigung der Sanktionen mußte betont werden. Selbstverständlich konnten die Juristen in Brüssel nicht ihre Regierungen endgültig binden. AVer wenn die Schlutzkonferenz die Vorschläge der Juristen unverSndert loht, dann dürfte der Nonngplan zum mindesten eine an- gemessen« Form haben. Eine wesentliche Aenderung gegenüber dem Dawesplan liegt darin, datz dieser ein Ge schäft darstellte zwischen der Reparationskommisfion und Deutschland. Schon das DachvcrftSndigen-Gutachten hat dieses System aufgegebeu, es schlägt ein Abkomme» »wische» Deutschland «rd den Glänbiger-Regiermeg«, vor, während die Repkv verschwindet. Daraus ergibt sich allerdings eine neue Schwierigkeit, denn auf der Schlutzkonferenz genügt nun nicht mehr die Zustimmung der ReparationSkonrmrsfion, sondern alle Einzelgläubiger müsse« de» Aouugplan ratifiziere». DaS ist von Bedeutung zunächst einmal für die Rheinlandräu- mwng, die von der „miß en execntwn" des ganzen Ver tragswertes abhängig gemacht wird. Die Juristen waren sich allerdings darüber einig, datz nicht die Zustimmung jedes einzelnen Gläubigerstaates notwendig ist Bei dem ungeklärten Schicksal der Ost-Reparationen würde sonst znm mindesten die Innehaltung des Endtermins Kr die Räumung, nämlich des 31. Juui dieses Jahres, in Frage gestellt fein. Die diplomatischen Verhandlungen, die der Haager Schlutzkonferenz unmittelbar vvrangeganqen sind, habe« do«« auch Klarheit darüber gebracht, datz der Noung- plan als m Gang gefetzt angesehen werde« soll, sobald di« einladendeu Mächte, d. h. die durch ihre Sachverständigen am Zustandekommen des Doungplans beteiligten Staate« Deutschland, England, Belgien, Frankreich, Italien «rd Japan, das Schlußprotokoll ratifiziert haben und die Kor, malakte, «Smlich die Konstituierung der Internationalen Reparattonsbank und die N«bergab« der deutsche« Repa- rattonSfchnldverschreibuugen vollzogen sind. Da das Diktatur-Instrument der ReparationMommis- sto« beseitigt wird, so mutzte «in demokratisches Prinzip für de« Ausgleich vo» Schwierigkeiten bei der Durchführung des AoungplanS in diesen Vertrag ausgenommen werden. Nach dem Londoner Ultimatum war es bereits gelungen, das sogen. Auslegungs-Schiedsgericht ins Leben zu rufen. Dieses soll nach dem Youngplan weiterbestehen, aber mit viel wettergehenden Befugnissen, al» eS nach dem Dawes- plan hatte. Es entscheidet nicht nur bei Streitigkeiten zwischen Deutschland und der Reparationskommifsnm, son dern auch bei solchen zwischen nnS und den einzelnen Gläubigerstaaten und sogar bei Streitigkeiten der Glau- biger unter sich, sowie überhaupt bei allen aus dem Young- plan sich ergebenden Meinungsverschiedenheiten, also auch etwa zwischen Deutschland und der Internationalen Bank. Die sachliche Zuständigkeit des Schiedsgerichts ist nicht mehr nnr aus Auslegnngsschwierigkettcn beschränkt, sic erstreckt sich auch ans Schwierigkeiten bei der Anwendung des Aoung- planS, Die Gläubiger haben also künftig an Stelle der Repko zwar auch ein gemeinsames Organ, die Internatio nale Bank, aber bei Schwierigkeiten gibt cs kein Diktat mehr, sondern nnr noch die Entscheidung eines paritätisch zusammengesetzten Schiedsgerichts. Nach den Vorschlägen der Juristen soll in diesem tziericht ein Amerikaner den Vorsitz führen, der SchiedShof soll ferner aus zwei neu tralen, und zwar zunächst einem Schweden nnd einem Hol länder, und außerdem aus einem Deutsche» und einem Franzosen bestehen. Bei Streitigkeiten unter den Gläu bigern soll sich die Zusammensetzung ändern; ohne baß jedoch di« deutschen Interessen dadurch geschädigt würden. Dnrch die Arbeiten der Juristen-Konferenz in Brüssel ist zwar für die Schlutzkonferenz eine wertvoll« Unterlag« geschaffen, es sind jedoch noch nicht alle Streitfragen dadurch gelöst. Tie Beseiiigung dieser noch bestehenden Schwierig keiten ist eine politische Aufgabe, die di« Juristen nickt tu Angriff nehmen konnten, da sie nur redaktionelle Arbeit z» leisten hatten. Die Jurrsten-Konferenz ist jedoch bis an die Grenze de' Möglichen gegangen, indem n« eine Liste der dreizehn noch offenen Streitfragen ausgestellt hat. Für die Haager Schlußkvnfeven» sind danttt ganz Nave Verhältnis« geschaffen- MM Im SkMe NlWlm M dm Sm. )( ver l i ii. Die deutsch« Deleaatio» für de» Haag hak oeftern abend 9,47 Ubr mit dem fahrplanmäßigen Zug, Berlin verlassen. Auf dem Bahnhof waren zur Verabschie dung erschienen der spanisch« Botschafter, der niederlLndisch, Gesandte, als Vertreter der ReichSregirruag ReichSwebv» Minister Dr. Groenrr, ferner Vertreter der Reichskanzlei, de» Auswärtigen Amtes und der Preffeabtmkung der Reichs- vegie<n«»g. WM Im zwWskll M Sm. st Haag. Der französische Ministerpräsident Dardie» ist am Donnerstag in Begleitung von Briand, Loucheu, und UHSro« hier eingetrossrn. Der französischen Abordnung, die diesmal außerordentlich umfangreich ist u«d über 70 Personen umfaßt, gehören zahlreiche Finanz- und mili- tärisch« Sackoerstiindiae an. Mit de« gleichen Zna traf auch die belgische Abordnung mit dem Präsidenten de, Konferenz Jaivar und Außenministers Hymans ein. Ma» rechnet Rer bisher mit einer 10—14 tägigen Konferenzdauer. WkM zMl. st Par iS. Wie der Pariser Vertreter der TU erfährt, «erden die in Paris begonnenen Besprechungen in der söge- nannten Sanktionsfrage im Haag zum endgültigen Abschluß gebracht »erden. SS handelt sich lediglich darum, ein« Formulierung für die nach dem Pounqplau bereits fest- stehende Tatsache zu finden, datz nach dem Inkrafttreten dieses Planes von Sanktionen nicht mehr die Rede sei» könne. Ar seseMssüitze «im In Sm» Konsmnz. Haag. (Lrlunion.) Im Verlauf der zweiten Haager Konferenz werden — wie auch im August — eine Reibe vo« große« diplomatischen Empfängen ftattfinden. Der hol ländische Außenminister hat die Hauptdelegierten der Kon ferenz für Freitag abend zu sich geladen. Am 9. Januar findet ein Diner bei der Königin von Holland statt. Ain 8. Januar veranstaltet die Presse ein Frühstück für die Hauptdelegierten. Am gleichen Tage findet ein Empfang durch den Gemeinderat im Haag statt. Wmrt Ml LkN Am-M. st Pari». Homme Libre gibt Stellen aus einem neuen in der in Buenos Aires erscheinenden Zeitung „Nacion" veröffentlichten Artikel Poincar-S wieder, der sich mit den Beding»»««» »»d de» Folge» der Ausführung des Pouug-Pla«- beschäftigt. Es genügt nicht, fo beißt es in dem Artikel u. a^ daß di« Gläubiger Deutschlands sich über sämtlich« Bestimmungen de» Voung-PlaneS einigen. Es genügt auch nicht, daß di« AuSführungsgesetze in Berlin, Pari«, Rom, Loudon mid Brüssel angenommen werden. ES genügt ferner nicht, daß jede« dieser Länder die Ratifi zierung vollzieht. Dor allmn ist e« notwendig, datz Deutsch land sich finanziell in di« Lag« versetzt, den Plan auszu- führ«,, andernfalls würde man auf Sand gebaut haben. Deutschland muß wissen, datz die» die Bedingung ist und datz im Kalle ihrer Nichterfüllung bas als Garantie noch besetzt« Rheinland 1930, also fünf Jahre vor der im Ver- sailler Beitrag vorgesehenen Frist, nicht geräumt werden kann. Diese Besetzung ist das einzige uns für die Regelung des Problems der versprochenen Reparationen noch ver- blieben« Wand. Wir können nur darauf verrichten, wenn Deutschland sich ehrlich bemüht, di« herabgesetzten Young- Plan-Annuitäten zu bezahlen. Im Eingang seines Artikel« sucht Doincarc das Ver halte» Dr. Schacht- zu würdigen, dessen Memorandum, wie er schreibt, zmeifellos der deutschen Regierung keiuen Verdienst geleistet und auch dem Young-Plan nicht grnutzt habe, der jedoch — und daraus komme e« vor alle« an — über der Finanzresorm iu Deutschland gewacht zu haben scheine.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite