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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193001107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-10
- Monat1930-01
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1930
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Riesaer O Tageblatt »»EM «nd Aarrtger sLldeblatt aud MMgers. Tageblatt Riesa. Dresden lSSE Annnws R-..R». . Da» Messer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung dn amtlichen vekanntmachungen der AmtShauptmannschast Elrokass« Vaftsach Rl Eroßenhain. de» Amtsgericht und der vmttanwaltsche/i beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» 1>er Stadt Riesa, Riesa Ne. 5» de» Finanzamt« Meso und de» Hauvyallamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 8. Freitag, 11). Jammr IMO, abends. 83. Jahrg. M MMWI w« le» WMMMIII Mi! Mr WMMMlM Da» Riesaer Tageblatt erfchetat jede» Laa abend» '/,S Uhr mit «»»nahm« der Sonn, und Festtage. VezagsPret», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell» gebühr. Für den Fall de» Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpretse behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Geschäftsstelle: Goetheftraße SA Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. 10 Jahre Freiftadt Danzig. Am 10. Jan. 1820 trat die Abtrennung des Freistaates Danzig vom Deutschen Reiche 'in Kraft. Das schöne Wort -Freistaat" ist selten so mißbraucht worden wie in diesem Falle. ES gab keine« Bewohner Danzigs, der aus freiem Wille« die Abtrennung vom Deutschen Reiche gewünscht hätte. ES gibt aber auch kaum einen zweiten Freistaat in der Welt, der in Wahrheit so unfrei ist wie Danzig. Die Abtrennung von Deutschland erfolgt« ja in Wirklichkeit auch «er, um dem neu gegründeten Staate Polen die Möglichkeit »u geben, dieses Stück deutscher Erde unter seinen Einfluß pt bringen. Was die polnische Freiheitsbervegung schon während Fes Krieges immer erstrebte, war ein Ausgang »ar Ostsee. ES gelang vor allem, den amerikanischen Präsi denten Wilson zu überzeugen, daß hiervon die Existenz fähigkeit Polens abhinge. Wilson, der wenig von europäi schen Verhältnissen wußte, war leicht zu überzeugen. Alle die imperialistischen und militaristischen Nebenabsichten, die Pole« im Verein mit Frankreich und anderen Mächten ver folgte, wurden natürlich verschwiegen. Schon aus wirtschaft liche» Gründen ließ es sich schließlich verstehen, daß Polen eiuen Ostseehafen wünschte, aber für die Erfüllung dieses Wunsches hätten sich ohne Zweifel weniger gewaltsame Mit tel finde» lassen. Außerdem ließ sich Holen seinen Wunsch gleich doppelt erfüllen. Es sicherte sich ia nicht nur ein weit gehendes Verfügungsrecht über Danzig, sondern gleichzei tig den Korridor, der da, wo er die Ostsee berührt, in ameri kanischem Tempo die Riesenhafenstadt Gdingen erstehen sieht. So wäre erst recht die Abtrennung Danzigs von Deutschland unnötig gewesen. Gewiß steht Danzig unter dem Schutz des Völkerbun des. Aber dieser Schutz bedeutet gleichzeitig eine Kontrolle, wenngleich er den polnischen Machtgelüsten gegenüber sich häufig auch sehr nützlich fiir den Freistaat wider Willen aus wirkt. Nur wird mau dabei natürlich das bittere Gefühl nicht los, daß er gänzlich überflüssig wäre, wenn eben nicht die künstliche Abtrennung vom Mutterlande erfolgt wäre. Der Frieden von Versailles gab den Polen so viel, daß es nun wirklich nicht leicht ist, ihre weitergehenden Ansprüche zu begrenzen. Die angeblich freie Stadt ist in das polnische Zollgebiet einbezogen worden. Polen hat -en uneinge schränkten Gebrauch der Wasserstraßen und Hafenanlagen. Di« Dienstsprache der Eisenbahn ist zwar deutsch, die Eisen- bahndirektion dagegen polnisch. Im Hafengebiet hat Polen seine« eigenen Postdienst, -en es schon — wenn auch vergeb lich — über die ganze Stadt anszndehnen versucht hat. Seine auswärtigen Angelegenheiten darf Danzig nicht selbst vertre te«, sondern muß diese Vertretung -er polnischen Regierung überlasten. Der Streit um die Westerplatte ist weltbekannt, wo di« Polen «in riesiges Munitionslager selbst unter Ge fährdung der Freistadl angelegt haben. So mutet diese ganze Schöpfung der Friedensmacher vou Versailles wie eine boshafte Karikatur an, unter der die Bewohnerschaft DanzigS in jeder Beziehung schwer leidet. Persönlich, kul turell und wirtschaftlich fühlen sich die Danziger wie in einem Käfig ringsum eingeschlossen. Ihr kerndeutscher Cha rakter hängt natürlich noch mit allen Fasern am alten Vaterlande, einerlei zu welcher politischen Partei sie stehen, während Holen den jetzigen zweideutigen Charakter umge kehrt als Uebergang zur vollständigen Annexion Danzigs auSzulegen sucht. DaS Gebiet der freien Stadt umfaßt noch keine 2000 Quadratkilometer, die Einwohner zählen noch nicht 400000. Ueber die Hälfte davon sind evangelisch. Die Zahl der Polen wird durch Beamtenernennungen, Handelsvertretungen usw. vo« Warschau aus künstlich erhöht. Biel aber läßt sich aus diesem Wege trotzdem nicht erreichen. ES gibt jetzt im ganzen etwa 12 000 Polen. Die vom Völkerbund gutgehei- ßene Verfassung steht einen Bolkstag vor, mit 120 Abgeord neten und einer Regierung, dem sogenannten Senat, der 20 Mitglieder unter einem Präsidenten und einem Vizepräsi denten zählt. Der Präsident und sieben Senatoren werden auf vier Jahre gewählt. Die übrigen Senatoren können vom Bolkstag jederzeit abberufen werden. Di« letztere Be stimmung sichert der Danziger Vetfaffung, wenigstens zum größten Teil, -en parlamentarischen Charakter. Der Bolks tag ist in ziemlich viele Parteien zersplittert. 42 Sozial demokraten stehen 2» Deutschnationale gegenüber; 117 deut schen Abgeordneten drei polnische. Auch dieses parlamen tarische Bild zeigt deutlich genug, wie sehr Danzig auch heute noch ein Stück Deutschlands ist, wie wenig es eigent lich mit Polen zu tu« hat. Wenn wir bei der zehnjährigen Erinnerung a« die Schaffung dieses künstlichen Gebildes auf diese Situation aufmerksam machen, so liegt darin die Mahnung an di« Welt, in irgendeiner Form einmal für vernünftigere Verhältnisse an der Weichselmündung zu sor gen. Es ist in der letzte» Zett so viel von einem Ostlocarno gesprochen worden; für de« Freistaat Danzig wär« es Lebensbedürfnis. Es müßte dann freilich auch in den ele mentaren nationalen und wirtschaftlichen Interest«» der deutschen Bevölkerung Rechnung tragen. Ein wirklich ver trauensvolles Verhältnis zwischen Deutschland und Polen wird nie möglich werden, ehe nicht zwischen Warschau und Danzig ein anständiger Jriedenszustand hergestellt wird. Zahlungstermin Ak BllW LklWWlW I» KW. )( Haag. Die Verhandlungen des gestrigen Tages galten zum großen Teil der Frage des ZahlnugSdatnms. Obwohl sie ohne heftige Auseinandersetzungen und formell durchaus störungsfrei Verliesen, war ein« Einigung in die ser Frage nicht zu erzielen. Die Fordern«« der Gegenseite, daß Dentschland jedesmal am IS. d. M. zahle« solle, wird mit dem Wortlaut des Aoung-Planes und mit mathemati sche« Gründen gestützt. Tie Frage vermocht« in fast zwei Tage langen Kümpfen nicht geregelt zu werden, da di« deut schen Delegierten nicht nachgaben. Es kam dann am Nachmittag ein isiegeuvorschlag znr Erörterung, wonach Deutschland zwar am 13. zahlen solle, die Beträge aber erst am SO. an die Gläubiger überwiese» rverdeu solle«. Die Zinsen sollen der Bank für Interna tionalen Zahlungsausgleich zur Deckung ihrer Unkosten überwiesen werden, so daß sie Deutschland als einem, wenn auch bescheidenen Beteiligten der Bank wieder zugute käme». Da nach dem Plan die Unkosten von den Gläubi gern zu zahlen sind, würde sie Deutschland bei Annahme die ses Vorschlages in der Form des Zinsverlustes zu tragen gehabt haben. Auch dieser Vorschlag ist deshalb von oent- scher Seite abgclehnt worden und es ist vorgeschlagen wor den, die Entscheidung der Frage einem Schiedsrichter, etwa Owen Bonn«, zu übertragen, da die Ansichten der beidersei tigen Sachverständigen sich diametral gegenüberstehen. Das ist wiederum von der Gegenseite abgelehnt worde«, und nach einigen Verhandlungen und einer kurzen Zwischenpause wurde diese Frage aufgeschoben, bis über die anderen Punkte der finanziellen Tagesordnung verhandelt worden ist. Im folgenden Punkte, der die Rechte Deutschlands znr Erklärung eines Moratoriums betrifft, ist eine Einigung darüber erzielt worden, daß dieses Recht an keinerlei Vor aussetzung gebunden und nur Deutschlands alleiniger Ent scheidung unterworfen ist. Die Zustimmung der übrigen Mächte ist erteilt worden auf Grund einer von den Juristen formulierten Erklärung, die dieses Recht Deutschlands eben so wie die im Bouug-Hlan enthaltene Verpflichtung eindeu tig formuliert von dem Moratoriumsrecht nur im Falle eines wirklichen Bedürfnisses Gebrauch zu machen. Die Frage des Trust Agreement, eine technische Aus- legungssrage, wurde angeschnitten, aber zur Erledigung für die heutige Vormittagssitzung vorbehalten, die auch die Frage der Nachzahlung aufgeschobener deutscher Zahlungen aus der Tagesordnung enthält. * Haag. sTelunion.) In der Streitfrage der dent- sche« Zahlungstermine konnte« die Gegensätze auch in der Donnerstag-Nachmittagfitzung der fünf großen Gläubiger mächte mit Dentschland nicht überbrückt werden. Bekannt lich ist bereits den Pariser Sachverständigen in der Mitt wochbesprechung mit Geheimrat Kastl eine Einigung nicht gelungen Die deutsche Abordnung lehnt nach wie vor diese Zusatzforderungeu, die eine erhebliche Mehrbelastung des Haushalts bedeute« würde« und dnrch keinerlei Bestim mungen des Aonngplanes gerechtfertigt find, ans das ent schiedenste ab. Es handelt sich hierbei grundsätzlich um die Abwehr der fortgesetzt erhobenen Mehrforderungen -er Gegenseite, die über -en Noungplan htnauSgehen. Di« deutsche Abordnung hält sich nach wie vor an de« vom 1. Tage an vertretene« Standpunkt, der immer neu anf- tauchende Forderungen auf eine Ausweitung des Nouug- planes in der Richtung neuer deutscher Mehrbelastungen auf daS Entschiedenste «lehnt. Die deutschen Gegenforde rungen find zur Zett noch nicht angemeldet worden. Die dentsche Abordnung kämpft zunächfi noch 1« reiu deseufiver Haftung «nd befindet sich «ach wie vor in einer äußerst schwierige« Lage. Es ist zu erwarten, daß auf der Gegen seite die übliche Taktik angewendet wird, die darin besteht, di« entscheidende« Beratungen ans die allerletzte« Tage der «unsere«, znsammenzndrLnge«, um dann unter dem Druck des durch die Londoner Konferenz notwendigen Abschlusses eine deutsche Zustimmung für dis" Mehrforderungen zu er zielen. « M MlMMN Mk dik MMb m» MratorsWMK. )< Paris. Der im Haag weilende Außenpolitiker -es Echo -e Paris berichtet, Gehämrat Dr. «astl habe sich mit seinen französischen^ englischen, italienischen «n- belgischen Kollegen vom Pariser Sachverständigen-Ausschuß, dem er doch selbst angehörte, nicht über das vo« diese« Ausschuß für die Leistung der deutsche« Zahl««««« gewählte Monats datum verständige« kömre«. Auch hinsichtlich des Morato riums und -er Fälligkeit der rückständigen Zahlungen sei ein Fortschritt nicht erzielt worden. Bon französischer Seite habe man eine den Artikel 148 -cs Aoungplanes, Anhang 4, erklärende Bestimmung vorbereitet, um zu verhüten, daß eine seit zwei Jahren rückständige Zahlung weiter auf- lause» könne. Dies sei von größter Bedeutung, obwohl ge- erneut vertagt. wisse .Kreise zu einer Verglcichslösiing in -cm Sinne rieten, daß man dem im Boungplan vorgesehenen internationalen Sonderausschuß eine gewisse Freiheit bei der Prüfung der Lage in Deutschland im Falle eines Moratoriums lassen müsse. Auf diese Weise würde man aber sehr bald mitten in -er Revision des gegenwärtigen Zahlungsplanes sichen. M smMUlPMWIN OllöNNltilMM. )s London. Ter Haager Korrespondent der Times meldet über den Inhalt der sogenannte» französische« Dis kusstonsgrundlage« zur Sanktionssrage: Es heißt, daß der sieben Tchreibmaschinenseiten umfassende Entwurf folgen dem Plane Gestalt gibt: Wenn der beratende Ausschuß der Jnternationaleu Bank nicht in der Lage ist, ein Morato- rium anzuempsehleu, würde die letzte Instanz der Haager Gerichtshof sein. Wen« dieser das deutsche Ersuchen um ein Moratorium für unbegründet erklärt und Deutschland die Entscheidung nicht beachtet, dann würde es den Gläubiger mächten freisteheu, kommerzielle «nd zivil«, aber nicht mili tärische Vergeltungsmaßnahme« zur Anwendung zu brin gen. Solange der Noungplan juristisch weiterbesteht, wür de« Zwangsmaßnahmen auf diese Form beschränkt bleibe«, sollte indessen jemals eine extrem gesinnte Regierung in Dentschland «ns Ruder kommen «nd den Noungplan vor sätzlich «nd offen verwerfe«, -an« würde es de« Gläubiger mächte» freisteheu, ihre im Versailler Vertrage enthaltene« Rechte einschließlich des Rechts der Wiederbesetzuug auszu üben. Der Korrespondent glaubt aber, daß die französische« Anregungen in dieser heiklen Frage vorsichtiger formuliert sind oder nicht ganz so weit gehen. Ne ftnW SwtnWM MU kindmil in PW. "Paris. lTel.) Die Berichte der französischen Presse aus dem Haag bringen am Donnerstag nur wenig neues Tatsachenmaterial, doch aewinnt man zum ersten Male den Eindruck, wenn man »wischen de» Zeilen liest, daß di« Hartnäckigkeit der deutsche« Delegation ihren Eindruck nicht verfehlt hat. Soaar der Temps ist in der Be urteilung der Lösunasmöglichkeiten der noch offen stehende» Streitfragen wesentlich vorsichtiger und läßt ein Nachgebrn der Gläubigrrmächte nicht mehr al« ausgeschlossen er scheinen. Er schreibt u. a., daß CurtiuS beim Lesen des Alliierten-VorschlageS in der Sanktionsfrage Mittwoch abend erklärt hätte, er hätte ernste Sorge über die Mög lichkeit, zu einer Verständigung zu gelangen. In Pariser unterrichteten Kreisen wird behauptet, daß die französische Abordnung sich mit einem Schreiben, in dem sie ihre Stellung zur Sanktionssrage auseinandersetzt, begnügen dürfte, doch hat dieses Gerücht bisher noch keine Bestätigung gesunden. kiiie IluMM SMMem M len VkNM-WzUUn WMW. * Pari«. (L«lunion.i Im .Matin" gibt Sauerwein sollend« Darstellung über den HaoaS-Zwischensall: Minister- Präsident Tardieu hab« in einer vertraulichen Ansprache an di« französische Press« «ine« Ueberblick über die Reden ge geben, di« am Dienstag gehalten worden seien. Dabei hab« er auch eine Zusammenfassung der Worte, die er selbst an die Deutsche» gerichtet habe, gegeben, wobei er vor den französischen Pressroertretern seine eigenen Ansichten ein- gemischt habe. In den Darstellungen der Agenturen habe da« di« Form einer feierlichen Erklärung angenommen, die die persönlichen Qualitäten der Minister Curtiu» und Moldenbauer rn Zweifel oesitzt habe. Ein Teil der deut schen Press« hab« sich sofort der Telegramme aus Paris bemächtigt. Um di« Mittagszeit seien bereitr alle großen deutschen Städte durch eine Nachrichtenagentur alarmiert worden und Lurtiu» hätte nicht mehr mit Tardieu zu- famwenkommen können, ohne daß iß« halb Deutschland den «ormurf de« Verrate» und der Kapitulation gemacht hab,« würde. Im Lauf« »,» Mittwoch nachmittag» habe man sich dann na» langen Unterhaltungen mit den Ber- tretern der Wilhelmstraß« Rechenschaft darüber abgelegt, daß «S leicht fei, den Zwischenfall auf da« richtige Maß »urückzusühren und »aß Tardieu ficherlich nicht die Absicht gehabt hab«, di« deutsch, Abordnung v» beleidigrn, zumal Dr. Turtiu» ihm geantwortet hab«, ohne sich durch di« vor hergehenden Wort« Tardieu« beleidigt zu fühlen. E» hab, sich also lediglich darum gebandelt, den Eindruck ,u zerstören, der durch falschausgrlegte Agenturtelegrammr in den deut- schen OppofttionSkreisen hervorgerufen worden sei. Di« Richtigstellung sei dann durch di« bonotta »eröffentlichte HavaL-Rot, erkolat.
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