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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193002100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-10
- Monat1930-02
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1930
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wunden. Die aus einer «MNllM V0IIMWN der verdienstvollsten deutschen Heerführer im Welt kriege. ieiert beute am 10. Februar seinen 80. Geburtstag. Er war zunächst Befehlshaber der au» deutschen und ungarischen Truppen bestehenden Siidarmee, dann der Bugarmee. später der nach ihm benannten Heeresgruppe und schließlich — bis zur Revolution — Oberbefehlshaber in den Marken. Seinem Eingreifen ist es in erster Linie zu verdanken, daß in den kritischen Tagen de» Aprils 1915 (in den Karpathen) und des Julis ISIS (bet Luck) di« Front gehalten wurde. Vermischtes. Schwere» Berkehröttn-lück bei Vreßbnrg. Sonnabend vormittag geriet der »wischen Theben und Prebburg verkehrende Autobus, der mit 15 Personen be seht war, in Brand. Kurz hinter Theben entzündet« sich plötzlich der vordere Motorteil und Hohe Flammen schlugen aus der Maschine heraus. Die Passagiere, unter denen eine Panit ausbrach, sprangen aus dem Fenster. Trotzdem erlitten neun von ihnen teils schwere, teils leichte Brand wunden. Die aus Theben herbei gerufenen Aerzte leisteten die erste Hilfe. Der Autobus brannte vollständig nieder. Der Brand in Vincennes. Der durch den Brand im Artillertepark von Vincennes angerichtete Scha den wird vom Intransigent mit 50 bis 80 Millionen Franken angegeben. Großfeuer in Moskau. Aus dem Neubau eines im Zentrum der Stadt am Ufer deS Moskau-Flusses er richteten neuen zehnstöckigen Gebäudes, das als Wohnhaus für Angestellte der zentralen Regierungsbehörden dienen sollte, brach ein Brand aus, der sich rasch über das ge samte Baugerüst ausbreitete. Sämtliche Löschzüge von Moskau wurden zur Hilfeleistung alarmiert. Um 4 Uhr nachmittags war es gelungen, des Feuers Herr zu werden. Was Frankreich am Glücksspiel verdient. Während die Spieler an den grünen Tischen der fran zösischen Kasinos bald gewinnen, bald verlieren, gewinnt das französische Finanzministernun stets. Nach der neue sten Statistik wurde im vergangenen Jahr an den 166 in Frankreich eingetragenen Spielbanken die Dumme von 68 Millionen RM. den Spielern abgenommen, toovon Steuern in Höhe von fast 43 Millionen RM. dem fran zösischen Staatssäckel zuflicken. An der Spitze steht Le M vikdkr Hl rem Simi-MW. ,dz. Berlin. Der Unttrf»ch„a»««»fch«ß ve« Preußischen Landtag» über di« »Mißwirtschaft in der veritner Stadtverwaltung" vernahm am Sonnabend zunächst den Stadtkämmerer Dr. Lange, der seinen Er holungsurlaub zu diesem Zweck unterbrochen batte. Er ergänzte die gestrigen Bekundungen dr« stellvertretenden Kämmerer«, Syndikus Lange. Die Finanzmisere Berlins führte er u. a. auf die relative Garantie beim Finanzaus gleich zurück, durch die Berlin allein bei der Einkommen, und KörperfchaftSsteuer jährlich SO Millionen verliere. Im übrigen habe nicht da» Verhältnis zwischen Schuld und Vermögen etwa für Berlin »u einer Krise geführt: r« be- stehe vielmehr nur ein, Illiquidität. Die sogen, innere Verschuldung hielt er für vertretbar, weil mau mit Recht Vorwürfe erbeben könnte, wenn der Kämmerer etwa zu teuren Zinsen Geld aufnehmr. obwohl er in der Kaffe Bar geld liegen habe, dar zwar für andere Zwecke bestimmt, im Augenblick dafür aber nicht genügend wäre. Unwahr seien di« Behauptungen, al« ob durch dieses Vorgehen die Stiftung», und Wohnungsgelder gelitten hätten. Der Kämmerer betonte noch, er sei persönlich siir Einschränkung der teuren U-Bahn-Bauten eingetreten. ohne bei der Mehr heit de» Magistrats durchdringen zu können. Dir Jlliqui- dität Berlins habe ihre Ursache in der Berweiaernng der Ausländsanleihen durch die Beratungsstelle. Da andere Städte in der Beziehung bester behandelt seien, habe er den Eindruck, al« ob man Berlin zwingen wollte, auf dem Wege über seine Gesellschaften Anleihen auszunehmrn. Im Aus schuß wurde angedeutet, daß man hierzu den ReichSbank- präfidenten Ewackit vielleicht hören müßte. Dann nahm Oberbürgermeister Böß nochmals am Zeugentisch Platz. Sein stark leidendes Aussehen fiel all gemein aus. Böß sollte sich dazu äußern, wa» er aeta« habe, um die schlechte Finanzlage Berlins ,« vermeiden. Er erklärte, daß ihm schon 1928 klar gewesen sei, daß der städtische Etat auf die Dauer nur dann balancieren könne, wenn es gelinge, die schwebende Schuld in langfristige An leihen umzuwandeln. Infolge der Haltung der Beratungs stelle sei dieser Plan gescheitert. Er habe daher darauf llingewirkt. daß die Ausgaben im Extraordinarium von 272 Millionen im Jahre 1928 auf 152 Millionen im Jahre 1929 gesenkt wurden. Er habe ursprünglich im Interesse der werktätigen Bevölkerung den Bau von U-Linien in di« Außenbezirke begrüßt, aber wegen der schwierigen Lage zu sammen mit dem Kämmerer doch für eine Stillegung bezw. Verlangsamung eintreten müssen, sei allerdings gegen die Mehrheit nicht ausgekommen. Anfang 1929 war Berlins Kaffenlage noch so. daß die Stadt ihr Kreditkontingrnt bei der Sparkasse in Höbe von 25 Proz. nur zu 10 Proz. be anspruchte. Inzwischen habe die Stadt aus der Kraft- oerkihrsstruer statt 7 nur 2 Millionen bekommen, wohl aber beträchtlich höhere WoblfahrtSlaften, staatliche Polizeikoften usw. leisten müssen. Aus die Svitze getrieben seien die Atnanzschwierigkeiten Berlins erst, als anläßlich deS Sklareksalls die städtische Finanzwirtschaft in der Oeffent- lichkeit so erörtert wurde, daß die Kreditwürdigkeit Berlins außerordentlich Schaden litt. ES wurden der Stadt Kredite gekündigt, was unmittelbar zu den zum Teil noch bestehenden Schwierigkeiten führte. Böß gab zu, daß U-Bauten nicht rentabel sind, betonte aber, daß die Be friedigung des VerkehrSbedürfnisses wesentliche Voraus setzung für das Gedeihen der Wirtschaft sei und daß auch di« Reichsbahn an ihren Vorortftrecken »usetze. »Genügt Ihnen auch das noch nicht?" Die Liebe zu einem Manne zwang die herrliche, stolze königliche Konstanze auf di« Knie. Sie rang die Hände und hob st« zu ihm aus. »Warum quälen Sie mich so!?" Mit jäher Bewegung beugt« er sich zu ihr nieder und hob die Gebrochene auf. Sie zitiert«. Si« dachte nichts mehr als: »Peters — Peter! — Peter!" Alles ander« versank. Petert — Peter! — Peterr War er nicht bei ihr? — Er war da und umfing fi« — Dann folgte eine leer«, öde Stell« in ihrem Denken und Empfinden. Eine Stunde kam und ging. Das Licht des Mondes wandert« durchs Zimmer. Endlich hob Konstanz« den Kopf. Sie war allein. In dem schwachen Licht sah sie zwei ttetne weiße Flecke schimmern, di« zu ihren Füßen lagen. Ganz mechanisch bückte sie sich und hob etwas auf. f ^ange Zett starrt« sie regungslos auf die beiden Papier- Es war di« zerrissen« Schuldverschreibung. würde wähl alles regeln! — Man nahm sich einen Anwall. Es war ja heut durchaus nicht mehr schwer, die Che zweier Menschen als nichtig erklären zu lassen. — Und dann kam «ine Stunde, die ihr eine Offenbarung bracht«: Sie mußt« mit Peter die Stadt verlassen. Das wirksamste Mittel war, ihm den Boden seiner Spielleiden- schaft zu entziehen. Sie würden irgendwo in der Einsam keit leben, abgeschieden von den Verführungen der Welt. Dort würde Peter genesen. Dort würde er Sammlung für seine Kunst und sich selbst wiederfinden Si« war so beglückt von dieser Ueberlegung, daß sie auf atmet« und alles Schwere von ihrer Seele abfiel. Nach allen Wirrnissen winkte irgendwo im Verborgenen ein stilles Glück. Es geschah jetzt zuweilen, daß Peter sie lange innig an schaute und dann war es ihr, als säße ein brennendes Brand mal in ihrem Gesicht, und um dieses Kainszeichen zu ver bergen, senkte sie das Haupt und mied seinen Blick. Es fiel ihr auf, daß er nie über Kurt Helbing sprach. — Wochen waren seit seiner Abfahrt von München vergangen. Konstanze nahm an, er müsse nun schon einige Zell in Amerika sein. — Wenn sie sich bei diesen Ueberleaungen ertappte, erschrak sie. Kurt Helbing mußt« tot sein für sie. Jeden Gedanken an diesen Mann empfand sie als eine Un treue gegen Peter Der Sommer ging dahin wie ein« schreitende Göttin »st ausstreuendem Füllhorn. Di« ankommenden Züge brachten ganze Regimenter von Fremden aus den Bergen. Die Natur rüstet« sich für die kälteste Hälfte der Jahreszeit, aber noch immer waren di« Tage warm. Roch immer zeichnete die Sonn«, di« durch das Blattwerk des Englischen Gartens fiel, goldige Flecken lauf die Weg«, auf denen schon ab und zu «in welkes BlM llkit heimlicher Freude gewahrt« Konstanz« Peters Schaffensdrang Er vollendete in kurzer Zeit ein« Reih« Bilder, die er gut verkauft«. Schon jubelte Konstanz«: Da» Laster ist besiegt! Sein kürzliches Unglück war ein letzte» Aufflackern seiner Spielleidenschaft. Sie sah ihr« Güt« und ihr« Opfer belohnt. Da trat eines Tages Peter zu ganz ungewöhnlicher Stunde bei ihr ein Er war bleich und hatte gerötete Augen. Das Zucken seine» Gesichts, das sie seit langem vermißt hatte, war stärker al» jemals. Er grüßte sie stumm und Konstanze hatte große fragende Augen. »Ich muß dich sprechen, Konstanz«." Seine Stimme klang unheimlich schneidend Ein« geheime Erregung schwang in dem Ton Er zog einen Brief au» der Tasche. Sein« Hände zitterten »Von Helbing," sagt« er und Konstanz« griff darnach Sie fühlt« «in grausame» Gespenst in ihrer Nähe. Si« über flog di« Zeilen und erbleicht«. iFortsetzung folgt.» «« einziges Mal glücklich sein darf. — Ich bin ein tod geweihter Mensch, Konstanze. Welche Freuden wird mir das Leben noch bringen? — Kann ich das Andenken an dich, an einen einzigen Brosamen der Liebe mit dir, Konstanze, nut ins Grab nehmen, so will ich gern sterben. — Es ist die letzte Gnade, die ich vom Dasein erflehe." Wie ein Sinnloser hatte er die Worte heroorgestoßen. Si« waren di« letzten flehenden Forderungen an das Leben. Konstanz« stand wie ein scheues Tier in einen Winkel gedrückt und starrte mit großen verwunderten Augen auf den Mann vor ihr. Es war ihr, als hätte sie diesen Menschen noch nie im Leben gesehen, als wäre er in diesem Augen blick erst in ihr Leben getreten, so gänzlich verändert erschien er ihr. Und Kurt Helbing wußte in dieser Sekunde, daß sein Dasein mit dieser Frau fiel oder stieg. All sein Tiefstes, das er für diese Frau empfand, brach sich in jener Stunde Bahn und drang aus seiner Seele hervor an die Oberfläche des Bewußtseins. Er küßte ihre Hände und die zarten Finger. Sie rührte sich nicht. »Sie können ihn retten!" »Sch will!" Sie nickte: »Der Preis bin ich" »Ich liebe dich, Konstanze, Konstanze!" Eie hatte die Augen geschloffen und hörte im Geiste Peters Stimme. Sie sah ihn malen und mit dieser Vorstellung vermischte sich eine andere: Sie sah ihn leblos daliegen mit einer Schußwunde. Sie sah sich selbst in seinem Atelier Gottbegnadete Werke hingen da. Gottbegnadet, ja, er war auserwählt. Er mußte leben — leben — leben Wenn er sich vernichtete, so war sie schuld, sie, die ihn liebt«. »Opfere dich, Konstanzei" rief eine Stimme im Inneren. „Du gebietest über sein Leben und über seinen Tod." — Eine andere Stimme rief: „Wenn du dich opferst, so hintergehst du ihn! — Nein! Du hintergehst ihn nicht, denn du liebst den anderen nicht." Konstanz«! Konstanzel Der Kampf mit den zwei Stimmen war kurz Er währte sekundenlang nur, aber noch nie hatte Konstanz« so schwer gekämpft. „Morgen schon werde ich München verlassen," hört« sie Kurt Helbings flehend« Stimme „Sie werden mich nie mehr Wiedersehen Peter aber wird l«ben und wird schaffen. — Durch dich, Konstanze." „Seien Sie ein Mensch!" schrie sie und es klang wie der Schrei eines weidwunden Tieres. „Helfen Sie ihm — auch ohne den Preis." »Sch kann dich nur so erringen, Konstanz«." „Kann Ihnen mein Dank und mein« ungetrübte Erinne rung an Si« nicht genügen?" »Warst du schon einmal hungrig, Konstanz«? — Nein, du warst immer satt, siehst du!" Er keuchte und sein trockener Husten durchschüttelte den schmächtigen Körper des Kranken Ihr Haupt sank auf di« Brust. Ein Mondstrahl l«gt« sich auf ihr Gesicht, glitt über ihr schwarzes Haar. Es mutet« an, als schwebe «in Heiligenschein über ihrem Hauvt „So willst du ihn sterben lassen?" Diese Frage klang hart und grausam und war ohne jede Menschlichkeit. Meder kam diese» schreiende „Nein!" von ihren» Lippen Sie sank » Boden. Sie lag vor ilun auk den Knien. ii Daran, wie Konstanz« die nächste Zett überlebte, konnte sie sich später nie mehr erinnern. Ein gewaltiges Erstaunen blieb nach diesen Ereigniffen zurück, wie es möglich war. daß man weiterlebt«, daß der Organismus „Mensch" nicht zerbarst vor Scham und Ver zweiflung. Anfänglich erschien es Konstanze als etwas Unmögliches, nun noch vor Peter hinzutreten, seinen Blick auszuhalten und Gleichgültigkeit zu zeigen Aber sie hatte sich ihr Recht an Peter erkauft mit schweren Opfern, aber die Opfer waren gebracht Si« wollte das Liebeswerk zu Ende führen, wollt« wenigstens versuchen. Peter aus den Klauen seiner unseligen Leidenschaft zu befreien. Rach langem, langem Ringen hatte sich Konstanz« durch gekämpft. Sie wollt« Peters Frau werden Später einmal wollte sie ihm alles beichten, wollte ihm erzählen von der Stunde mit Kurt Helbing. Dann mochte er über st« richten, mochte den Stab brechen über sie oder mochte ihr verzeihen Si« würde das eine wie das ander« tragen Si« würde also Peters Frau werden! — Der Weg lag ja frei. — Und schon glitten ihre Gedanken hinüber zu Lothar Das Bild, das sie sich von ihrem Manne im tiefsten Innern bewahrt hatte, wollte so gar nicht zu dem passen, was Peter ihr von Lotbar berichtet hatte — Lothar an der Sette einer Filmschauspielerin! — Das kam ihr unglaubhaft, ja beinahe lächerlich vor Lothar, der Mann des Geldes» der Mann der Arbeit und des Schaffens gab sich mit Frauen au» einer ihm gänzlich fernstehenden Gesellschaftsklasse ab! „Vielleicht bin ich schuld, daß er in andere Bahnen gekommen ist," dachte sie und wehrte sich sogleich sehr energisch gegen diesen Gedanken. — Sie durfte jetzt an Lothar nur noch denken rm Zusammenhang mit dem Wunsch, die Scheidungsangelegenheit möglichst rasch abzuwickeln, sie fürchtet« sich vor dieser Auseinandersetzung. — Nun, Peter Tvuquet mit fast 10 Millionen RM , dann kommt Can ne* mit 8,5 Millionen und dann die vornehmste französische Spielbank Deauville mit über 7 Millionen RM. Nizza steht btt jetzt erst an vierter Stelle, bürste aber vielleicht bald alle anderen überflügeln, da ein neuer großartiger Spielpalast von einein amerikanischen Millionär geschaffen wurde. Monte Carlo, das ja nicht »u Frankreich, son dern zu Monaco gehört, hat im vergangenen Jahre einen Gewinn von 12,5 Millionen RM. abgeworfen. Die Schiebungen auf dem Zollamt Pack hof. Das Schöffengericht Berlin-Mitte verurteilte die Expedienten Gerhard Hackbert und Walter von Komo rowski, die eine große Speditionsfirma und ein bekanntes Setdenwarenhaus durch betrügerische Manipulationen auf dem Zollamt Packhof um 90000 Mark geschädigt hatten» zu 10, bezw. 8 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Beide Angeklagten erhielten, da sie bisher unbestraft und geständig waren, für den Rest der Strafe Bewährungsfrist »ugebilligt. Aus einer Eisscholle abgetrieben. Etwa 40 Fischer aus Heidekrug am Frischen Haff, di« der Eis fischerei oblagen, wurden vorgestern aus einer Eisscholle, die sich infolge des starken Windes vom Lande gelöst hatte, abgetrieben. Einige Fischer konnten noch das Ufer erreichen, die übrigen mußten in einer höchst gefährlichen Lage ausharren, bis die Eisscholle durch andere HeDe- kruger Fischer mit Booten erreicht werden konnte. Nach mühevoller, etwa zweistündiger Arbeit gelang es, die ab getriebenen Fischer sämtlich zu bergen. Verhaftung einer italienischen Fälscher- bande. Die Polizei hat in Livorno nach langen Unter- fuchungen eine Fälscherbande verhaftet. Bet der Verhaf tung Wurden Fälschungen von Wertpapieren und Welt marken in Höhe von mehr als 300000 Lire beschlagnahmt, darunter Versicherungs- und Stempelmarken. Die aus gefundenen Wertpapiere sind so gut gefälscht, daß meh rere Bankiers erklärt haben, sie hätten sie niemals von echten Papieren unterscheiden können. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. 2000MarkÄelohnungfürdteErgreifuna von Posträubern. Die Oberpostdirektion hat auf die Ergreifung der beiden Räuber, die Sonntag früh aus der Landstraße zwischen »cm Bahnhof Triebet und der Stadt Triebel zwei Postbeamte überfallen und einen Post beutel mit 10000 Mark Inhalt erbeutet haben, eine Be lohnung von 2000 Mark ausgesetzt, außerdem 10 Prozent von der wiederherbci geschafften Summe. Großfeuer in einer Bank. Am Sonntag mit tag brach im Gebäude der Bank Ehandoir in Lüttich, die vor einiger Zeit die Zahlungen eingestellt hat, Feuer aus, durch das zwei Stockwerke vernichtet wurden. Die Bankaktien wurden gerettet. Zwei Feuerwehrleute wur den schwer verletzt. Französisches Wasserflugzeug verun glückt. Ein Wasserflugzeug, das den Verkehr zwischen Mgier und Marseille vermittelte, mutzte bei Kap Bear, 20 Mlometer südwestlich von Perpignan, auf dem Wasser eine Notlandung vornehmen und ist sofort gesunken. Man nimmt an, datz der Pilot und die aus zwei Personen be stehende übrige Besatzung in dem Rettungsboot Platz nehmen konnten. Eine Bestätigung hierfür liegt noch nicht vor. Schwere Unwetter über Südslawien. Aus den südlichen Teilen des Landes werden grobe Unwetter und starke Wolkenbrüche gemeldet. Zahlreiche Waldbränlx haben die Eisenbahnlinie von Skoplje nach Serbjsch-Mitvo- vicha unterspült, so daß der Verkehr auf einige Tage eingestellt werden mußte. Auf der Eisenbahnstrecke Koplje —Ochrid wurde eine Brücke von einem Wildbach fortge rissen. Auf der Strecke .Visegrad—Bosnisch—Jagovtna ging ein Erdrutsch nieder gerade als ein Lastzug die Strecke Passierte. Ein Waggon entgleiste. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.
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