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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-13
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1928
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VertNches «nd Sächsisches. Riesa, den 18. Juni 1888. . Z)at,n für den 14. Sun» 1988. Gpn«n- aufgang 8,48 Uhr. Sonnenuntergang 80.17 Uhr. M»nd- aufoaiia1,4S Ubr. Monduntergang 18,58 Uhr. 1800» Sira Napoleon« I. über di« Oesterreicher bei Marengo 1807: Napoleon 1. n«gt über di« Ruffen und Vreutzen bei Friedland. 1828: Großberzog Karl August von Sachsen-Weimar !" Liradi» aelt. (geb- 1757». )ZZ2: der Bildhauer I. Moser in Berlin aeb. laest. 1918). lZZS: ?E9inn de« Preußisch-Deutichen Art««,«. 187S: der Geschtchtaschreiber Friedrich o. Raumer in Berlin arst. «geb. 1781). 1880: der Dichter Walter v. Mol» in Sternburg t. M. geboren. . ,, 7^* Letzter Kun st abend. Wie ans dem Anzeigen tell der gestrige» Nr. unseres Blatte- zu ersehe» war, sindct der letzt« Kunstabend 1927 28 in Gestalt eines Vokal-Kon- z-rte» der zum 10. Deutschen SängerbunbeSsest nach Wie» fahrenden Sängerschaft brr Ortsgruppe Riesa vom Deutsche» Gängerbund statt. Ein Männerchor von etwa 199 Gängern singt im ersten Teil zum Gedächtnis Kranz Schubert - einig« seiner Chöre, darunter die kurz vor seinem Tode entstanden« »Hymne"' sür Goloquartett und Chor. Im zweiten Teil kommen Chöre zum Vortrag, die dem deutsch.österreichischen Anschlußgedanken Rechnung tragen ober in denen von Ab schied und Wiederkehr gesungen wird. Herr Horst Krautze wird im ersten Teil drei Lieder von Kranz Schubert, im zweiten Teil drei von Johanne« Brahms singen, der sa auch mit den Wiener Künstlern untrennbar verbunden ist. —«Die Beheizung der Wcibaer Kirche mittels Elektrizität beschloß der Kirchenvorstand in Riesa. Weida in der letzten KirchenvorstanbSsitzung. — Die AuS- sührung der Elektrizitätsanlage wurde unserer heimischen bestens bekannten Firma Max Arnold übertragen. —«Die Reise eines Kinderballons. Al« Er- ividerung der Grütze, die Herr Albert Buchmann. Riesa, einem am 1. Pfingstfeiertag abgelaffenen Kinderluftballon betaesügt hatte und der am 2. Pfingstfeiertag nachmittag« um 4 Ubr in Blei« wedel niederaegangen ist. erhielt der Absender jetzt Grütze au« dem fudetendeutschen vöhmerlanb. Der Ballon war zu genannter Zeit vom Gastwirt Franz Tamme in Bleiswedel gesichtet und einqebolt worden. —g. Zahlreiche Einbruchsdiebstähle auf dem Lande und vornehmlich in den Amtshauptmann» schäften Meißen, Großenhain, Oschatz und Döbeln begangen, kommen aus da« Konto des landwirtschastlichen Arbeiter- Paul Robert Scelig, geboren am 8. November 1992 zu Röckwitz, der am IS. April au« der Gesangenenanstalt l in Zwickau entwichen ist. Dieser Flüchtling hatte schon früher, besonder- 1924 25 zahlreiche EinbruchSdiebstähle begangen und seinerzeit vornehmlich auch bas Vogtland, die Meißner und Großenhainer Gegend unsicher gemacht, wofür er später von verschiedenen Gerichten zu empfindlicher Strafe ver urteilt morden ist. Scelig stiehlt auch speziell Fahrräder, die er in landwirtschastlichen Kreisen obzuscven versucht. So hatte er beispielsweise in Daubnitz mittels Einbruch« ein Fahrrad gestohlen, bemerkte auf der Straße Gostewitz — Heyda ein besseres Rad stehen, setzte sich augenblicklich auf dieses und ließ dafür das zuvor entwendete und weniger gute Fahrrad zurück. Nach ihm wird lebhaft gefahndet. —* Beschädigungen -er Häuser durch den Verkehr. Fahren unsere neuzeitlichen, schwere» Last kraftwagen oder Autobusse durch die Straße, so erbeben manche Häuser in ihren Grundfesten. Häuscrverkäufe sink schon nicht zustande gekommen, ivcil gerade in dem Augen blick, wo die Käufer die Häuser besichtigten, so ein Ungetüm donnernd vorüberrasselir und die Fenster zum Klirren brachte. So ctivas erlebt man nicht nur in den Groß städten, sondern auch in Mittel- und Kleinstädten. Auch im norddeutschen Nürnberg, in Hildesheim, wurden derartige Klagen laut. Um nun fcstzustellen, wie wett dte Klagen der Einwohner über angeblich verursachte Störungen und Schä digungen berechtigt seien, wie stark di« Erschütterungen und welche Schädigungen durch sie tatsächlich erfolgten, wurden dort Messungen mit einem tragbaren Seismographen für vertikale Schwingung angestcllt. Dadurch soll fcstgestellt worden sein, daß die Klagen zuweilen übertrieben und daß die Erschütterungen von nervösen Hausbewohnern beson ders stark empfunden wurden, daß verwickelte Zusammen hänge die Bebenstärke ganz individuell gestalten, daß e» aber nicht in einem einzigen Fall gelang, während der vielen Versuchsfahrten plötzlich auftretende Schäden lBil- dung oder Erweiterung von Riffen, Herabfallen von Putz oder dergl.) zu beobachten. Man war daher nicht in der Lage, zahlenmäßig die durch den Verkehr hervorgcrufenen Schäden zu ermitteln. Nichtsdestoweniger ist sehr wohl denkbar, daß dennoch jene Klagen nicht unberechtigt sind, da Schädigungen nicht gerade im Augenblick des Versuch« mit dem Seismographen aufzutretrn brauchen, vielmehr anzu nehmen ist, daß dir Wirkungen der Erschütterungen erst nach geraumer Zeit austreten. Außerdem hängt auch viel von Bodenbeschaffcnheit, Pflaster, Kanalisation, BerkehrSstärke und Bereifung der Fahrzeuge ab. Borgeschlagen wird schon, zur Vermeidung der Erschütterungen Vollgummireifen für Lastwagen nicht mehr zuzulaffen. —* Beiträge zur Krankenkasse bei Arbeits unfähigkeit. Unter dieser Stichmarke läuft durch die Tagespreis« eine die Auslegung des 8 388 der Rerchsver- sicherungsordnung behandelnde Mitteilung, die ausge- sprochenermaßen in der Absicht verbreitet wird, di« Arbeit nehmer von dem Beitritt zu Ersatzkaffen fernzuhalten. — Hierzu macht die Berufskrankenkaffe des Gewerkschaft»- bundes der Angestellten darauf aufmerksam, -atz in der ver breiteten Notiz absichtlich die verschiedenartigen Dienstver hältnisse von Angestellten und Arbeitern unberücksichtigt ge- lassen worden sind. Das LohnverhültniS der Arbeiter «Tages- bezw. Wochenlohn) läßt einen Vergleich mit -em ganz andersartigen Anstellungsverhältnis der Angestellten lMonat-gehalt) nicht zu. In dieser Verschiedenheit liegt es begründet, daß die Berufskrankenkafsen der Angestellten M o na tSbciträge erhebe», die Ortskrankenkassen dagegen Wochen- bezw. T a g e s beitrag«. Den Angestellten sind in ihren Krankenkaffen nach 8 597 RBO. die Regelleistungen der OrtSkrankenkaffen garantiert. Das gilt auch hinsichtlich der BeitragSfrciheit bei Arbeitsunfähigkeit, wenn d«n An- gestellten unter Berücksichtigung de- Beitrag« nicht die Regelleistung a» Krankengeld verbleibt. Verschwiegen wirb aber, daß die Angestelltenkrankenkaffen ihren Mit gliedern ganz bedeutende Mehrleistungen gewähren, die die ZwaugSkrankenkaffen nicht aufzuweisen haben. In diesen, den Berufsbedürfnissen «»gepaßten Leistungen der Ange- stelltenkrankenkaffen und den dennoch sehr mäßigen Bei trägen liegen für die Angestellten die Vorteile. Das ist zwar de« meisten Angestellten bekannt, muß aber im Hinblick auf dte unrichtige Darstellung zur Richtigstellung und Unter richtung der Oesfeniltchkeit noch einmal festgestellt werden. —* Antrittsbesuch des hessischen Gesand ten. Ter neu ernannte hessische Gesandt« bet der sächsischen Regierung, Herr SandtagSabgeordneter August Nuß, hat am Dienstag, den 12. Juni, dew Ministerpräsidenten seinen Antrittsbesuch gemacht. —* »er preußisch« Hauptaewtn« «o« «009 Mark »«»ogen. Dien«tag vormittag wurde in der Ziehung d«r dritten Klaff« der Preußisch-Süddeutschen Klaffenlotteri« der Hauptgewi«« t» Höhe von «9999 Mark auf dte Nummer 800900 gezogen. Da» GlückSlo» wurb« in der 1. Abteilung in Braunschweig auf Biertelabschnttt« in »er 8. Abteilung tu Erfurt gespielt. —* r«1«p>o»gesp,8che Vetpsig-Amerika. Jetzt ist auch da» Fernsprechnetz in Leipzig am den Sprech- verkehr mit de« vereinigte« Staate« anaeschloffen. Di« Ge spräche «»erd«« «mischen Loudon und Newport aus draht- lose» «ege befördert. Ei» einfache» Dretmtnutengefpräch kostet beisptelkwrise nach Newvork «nd einigen anderen Orten in den Bereinigten Staaten und in Kanada 997 RM., nach Gan FraneiSko ober Havanna auf Euba 255 RM. Di« Gespräch« werden täglich «wischen 1» Uhr »9 und 1 Uhr hergeftellt «nd sollte« am Tage vor der Gesprächsführung oder wenigstens so srüh als möglich angemelbet werben. Allerdings ist von dieser Möglichkeit, die seit 4. Juni besteht, bisher «och kein Gebrauch gemacht worden. —»Konsumgenossenschaft»»»««««. Di« Teil nehmer an der Dresdner GenossenschastStaguna hatte» Montag nachmittag einen wohl gelungenen Auöslug mit Sonderbampser «ach Meißen unternommen, wo auf der AlbrechtSburg et« gesellige» Beisammensein mit Vertretern der Meißner Organisationen stattfand. Gestern vormittag wurden die Verhandlungen im AuSstellungSpalaft fort gesetzt. Nach Entgegennahme d«S Bericht» de» Vorstandes über di« Entwicklung d«S Zentralverbande» Deutscher Kon sumvereine und «ine» ergänzende« Berichte« über wirtschaft, liche Angelegenheiten gelangte« zwei Entschließung«« zur Annahme, von denen dte erst« sich gegen die Heranziehung der Konsumverein« zur Gewerbesteuer wenbet. ES wirb dte Erwartung ausgesprochen, daß der RetchSrat und der Reich», tag der beabsichtigte» Audnahmrbeftenrrung der Konsum» genosienschaften die Zustimmung versage» werden. Di« »»eite Entschließung erhebt Einspruch gegen die Hochschutz, »ollpolitik unb fordert, daß Regierung «nd Reichstag ent- sprechend dem Beschluß der Genfer WirtschaftSkonferenz den stufenweise« Abba« ber Zölle in bi« Wege leiten werben. —* Vierte Sitzung de« Elbe-Wasser st raßen- betrat». Der Elbe-Wasserstraßenbeirat, in dem die sämt lichen am Elbeverkehr interessierten Krei'e der Schiffahrt, der Spedition»- und Hafenbetriebe de» Handel« und der Industrie, der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei, der Arbeitnehmerschaft und der Reichsbahn vertreten sind, hat gestern in Torgau seine 4. Sitzung abgehalten. Er «ahm Berichte über den Eibeverkehr 1927, über wich tige Neubauten zur Verbesserung und Unterhaltung oe« Fahrwasser« der Eibe, über die Verwendung von Tonne« als Schiffahrtszeichen und über den Stand der Arbeiten am Mittellandkanal entgegen und beschäftigte sich beson der« mit der Frage der Tauchtiefenfestsetzung und der Tauchttefenkommission Hamburg. Nach eingehender Ec- örterung wurde zu diesem Punkt der Tagesordnung auf Anregung au« der Mitte der Versammlung folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Der Elbe- Dasserstraßenbeirat tritt nachdrücklich dafür ein, daß da bisherige Verfahren der freiwilligen Tauchtiefenbeschrän- kung bei Niedrigwasser mit allgemeiner Verbindlichkeit beibehalten wird, und bittet di« deutsche Delegation bei der Internationalen Elbekommission, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß in der neuen Elbe-SchiffahrtS- Polizeiverordnung eine allgemein verbindliche Festsetzung der Tauchtiefen vorgesehen wird. Zu empfehlen ist, daß die Festsetzung der Tauchtiefen bei einem niedrigeren Wasser stand al- vlu« 120 Zentimeter am Magdeburger Pegel beschränkt bleibt und lediglich für die Strecke von Ham burg—Harburg—Lauenburg bis Magdeburg erfolgt. Der Elbe-Wasserstraßenbeirat glaubt diese Forderung umso schärfer erheben zu müssen, als die deutsche und tschecho slowakische Schiffahrt für die einwandfreie Durchführung der SchifstranSporte auf der Elbe die einheitlichen Tauch tiefen als unumgänglich notwendig erachtet. ES kann im Hinblick auf die früher gemachten schlechten Erfah rungen den einzelnen Schiffern nicht überlassen bleiben, die ihnen richtig erscheinenden Tauchtiefen selbst zu be stimmen. Schwere Störungen des Verkehr» infolge Fest- fahrenS von zu ties beladenen Fahrzeugen, wie sie vor Er richtung der Tauchtiefenkommisston sehr häufig zu be obachten waren, würden die unausbleibliche Folge sein." —* AuS der Angestellten. Bewegung. Am 14. dS. Mts. ist der bekannte Führer der Bankbeamten schaft. M Fürstenberg, So Jahre Vorsitzender d«S Deutschen Bankbeamten-VereinS. Er war s. Zt der erste, der eine planmäßige und über da- ganz« Reich ver- breitete Erweckung und Organisierung seiner Berus-« genossen durchführte. Als er 1903 an die Spitze de- D. B. B berufen wurde, zählte dieser, im Jahre 1894 gegründet, kaum 4000 Mitglieder. Heute sind in ihm fast 50 Prozent aller kaufmännisch tätigen Bankangestellten Deutschlands zusammengeschlossen und sein Bestand ist doppelt so groß als der aller sonstigen Arbeitnehmer- Verbände im Bankgewerbe. Diese Entwicklung ist in erster Linie der unverdrossenen und energischen Führung Fürstenbergs zu verdanken, der seine Tätigkeit zunächst vier Jahre lang, als Reichsbankbeamter, ehrenamtlich ausübte und dann sein Amt beruflich weiterführte. Seinen Haupterfolg vor dem Kriege konnte er in der nach jähre- langen und mühsamen Vorarbeiten erfolgten Gründung einer Neutralen DensionSkasse erblicken, die im Jahrs 1909 gemeinschaftlich mit dem Zentralverband de» Deut schen Bank- und Dankiergewerbes ins Leben gerufen wurde, gegenwärtig ein Vermögen von weit über 60 Mil lionen Reichsmark besitzt und sich al» eine außerordent lich segensreiche Einrichtung erweist. Der Weltkrieg, in dem er das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse und da» Der- dienstkreuz erwarb, entfernte ihn später fast vier Jahre von seiner Heimat. Dann war die Schaffung und dauernde Erhaltung des ReichStarifes für da» Bankge werbe ein hochbedeutsamer Erfolg der Kämpfe und Ar- beiten de- D. B. D. unter keiner Führung. Seit der Errichtung des ReichSwirtschastSrate» im Jahre 1920 ist Fürstenberg dessen Mitglied im Finanzpolitischen Au-schuß. Strehla. 25 Jahre Gastwirteverein Strehla «nd Umgegend. In diesem Monat sind 25 Jahr« seit Gründung -e» hiesigen Gastwirtevereins verflossen. Am Montag, den 2S. -. M., plant der Verein auS Anlaß diese« Jubiläum» im „Schiffchen" einen schlichten Festakt. Döbeln. S. Sächsischer Artillerietag in Döbeln. Vom 9. bi« 11. Juni sand in Döbeln ber S. Sächsische Srtillerietag statt. Den festlichen Beginn ber Tagung bildete der Fest- kommer» in ber mit Fahnentuch reich geschmückten Exerzier- Halle. Generalleutnant ». D. Mehlhorn eröfsnete den Kam mer» in Stellvertretung de» erkrankte» Generalobersten von Kirchbach. Er feierte die Veranstaltung al- einen Appell, -er besonder» auch zur Prüfung der innere« Einstellung dienen müsse. Im Mittelpunkt de- Abend» stand die Fest- rede de» Generalmajor» Kaden. Der Sonntag -rächte nach einem FestgotteSbienft, Lei dem Pfarrer Eder-Dö-eln die Predigt hielt, «inen Marsch -er Vereine und Verbände durch die mit Fahnen reich geschmückte Stadt. .Meißen. Zehnjahrfeier des Meißner Kunstverein». Gin« Zehnjahrsrier eine» provinzialen Kunstveretn» Pflegt nur selten etwa« besonbers Beachtenswerte« zu sein. Hier aber liegt offenkundig eine Ausnahme vor. Denn brr Meißner Kunstveretn ist gegründet worden in einem Jahre deutscher Geschichte, bet denen Nennung man an alle» andere denkt, nur nicht an die Schaffung eine» Kunstverein». Noch mehr aber: dieser junge Kunstveretn hat die Jahre der Geidblähuug überstanden und Hat Heute den beachtlichen Stand von maß» «lS 509 Mitgliedern. Di« Fete» t» Fürstenfchal« «ar getragen von Dank für »en Gründer de« Verein», Präsident Dr. Grille, der, wie der Vorsitzende H». ». Loos« in der Festrede darlegte, t» September 1917 einen Aufruf zur Vereinigung der Künstler Meißen» er- lassen hatte. Au» dieser kleine» Vereinigung wuchs im Februar ISIS der mit ISS Mitgliedern gegründete Kunst, verein mit einem StistungSfonb» von 28000 Mark Hervor. De« Verein wurde«, von Kommerzienrat Merlin» lDres- den) Räume in de« ihm gehärtg«» Burglehen zur Ber. süguna gestellt. Schon bald hatte sich dte Mitaliederzabl verdoppelt. I« August 1918 unternahm der Verein di« erste Ausstellung al» Veranstaltung ber Meißner Künftlerschast. V» folgten bisher im ganzen 91 Ausstellung««,' darunter als wichtigste: Meißner Privatbksitz, Textile«, Snnstgewerbe, Ludwig Richter (1921), Gedächtni«au«stellung Gaul. Säch sisch« Lanbschast-bilber in Aquarellen, dte Kunst d«S Buches, Tiermalerei unb Tierplastik. Im vurgleben «und« im Anschluß an di« Feier eine Ausstellung chinesischer Kunst eröffnet. Die beste-t im wesentliche» au» einem Teile der Sammlung der Fva« Professor Dr. Wegener, die sie auf Reise« in den Jahren 1998 bi» 1912 zusammewgebracht Hal. Außer sehr schönen Bildern und allerlei Kleinigkeit enthält sie vor allem eine sehr große (mehr al» 859 Stück) Samm lung von Gürtelschnallen, die die außergewöhnlich« Viel seitigkeit der Materialwabl, di« fein«, immer köstlich hand- wernlch dem Material angepaßte Technik und de« hohen Geschmack solcher GebrquchKgrgenstänbe ans» beste veran schaulicht. Einige Lethgeber, wie da« Deutsch« vuchmnseum unb Meißner Prtvatbesttz, hab«» bi« Ausstellung abgerundet. Meißen. Sparkasseninbilönm. Die hiesige Städtische Sparkasse beaino die Feier Ibre« bundeetiäbrtgen Bestehens. Au» diesem Anlaß ist eine vom Gvarkoffenbirektor Tbesset bearbeitete Festschrift erschienen, welche di» Geschichte de« Unternehmen» darstellt. * Roßwein. Antozusammenstoß. Am Montag abend qeqen 7 Uhr stießen an der Eck« Döbelner und Dre»dner Straß« ein Lastwagen eine» blesioen Spediteur» und der Antobu« der Siebenlebner-Roßweiner Poftkraftwagrnlinir zusammen Der Antobn» snbr dem Lastwagen in di« Flanke. Beide Wagen wurden beschädigt. Der Autobu», bet dem dte Steuerung gebrochen war, mußte abaeschlevpt werden, von dem Sveditton»auto siel »tn Faß Wein mit etwa 800 Litern Inhalt herab. Gin Teil diese» kostbare» Gute» floß auf di» Straße. Menschen sind niche »um Schaden gekommen. * Dre»d«n. Geldschrankeinbruch. In der vorver- gangenen Nacht wurde in dem Kontor einer Rohtabakhan- delsaesellschaft auf dem Altmarkt «in Geldschrankeinbruch verübt, wobei dem Täter etwa 1000 RM. in di« Hände fielen. Der Dieb ist mittel« Nachschlüssel in de« Raum «ingedrungen und bat mit dem in einem unoerschloßenen Pult vorgefundenen Geldschrankschlüffel den Schrank aus- geschloffen. Den Umständen nach kommt nur ein« Person al» Täter rn Frag«, di« mit den Verhältnissen vertraut ist. — Montag abend gegen 8 Ubr wurde auf der neuen Gaffe «in hiesiger Schneidergehilf« von einem anderen Mann an- gesprochen und gebeten, ihm Geld zu wechseln. Al» er dem Wunsche nachkommen wollte, ergriff der andere da» Geld und flüchtet« mit der Straßenbahn. Gr war jedoch erkannt worden und konnte gestern morgen festgenommen werden. —g. Dresden. Aufsehenerregende Verhaftung. Der am 5. August 1887 zu Bischheim geborene Gastwirt Otto Emil Mager, ber längere Zeit, unb zwar bi» Anfang Dezember vorigen Jahre» in Dresden den Schloßkeller be wirtschaftete, unb vorübergehend auch da» Kurhaus tu Langebrück besaß, wurde von der Staatsanwaltschaft Dres den wegen Betrugs gesucht und bereits in der zweiten März- Hälfte zur Festnahme ausgeschrieben. Mager, der in Gast- wirtSkretsen eine bekannte Persönlichkeit war, konnte un längst tn Hamburg ermittelt und festgenommen werben. Er ist inzwischen der Staatsanwaltschaft Dresden »«geführt worden. Am 8. Juni 1927 batte er sich bereit- einmal tn einer recht komplizierte» Strafsache wegen Betrugs vor dem Amtsgericht Dresden zu verantworten. Damals wurde ihm zur Last gelegt bei Verpachtung -eS Kurhauses Langebrück bezüglich der Höhe des Umsatzes unrichtige Angaben gemacht, unb dem Pächter Dittrtch grob getäuscht zu haben, ber nie mals «inen derartigen Vertrag abgeschlossen hätte, wie ge- schehen. Dieser Termin endete mit der Freisprechung MagerS. Man bars gespannt sein, ob das neue gegen ihn anhängige Verfahren wegen Betrug» mit einer Berur- teilung auSgeht. Uever die betreffende Angelegenheit wird »och zu berichten sein. * Pirna. Da» Banner de» Deutschen KcgkerbundeS kommt nach Pirna. Anläßlich de» 20. Sächsischen BuubeS- kegel» mit Ausstellung sür Sport und Spiel vom 89. Juni bi» 8. Juli d. I. in Pirna findet auch ei« Festzug mit vielen Fest- unb vannerwagen statt. Eine Selbstverständlichkeit ist e», daß tn dem Festzug auch da» Banner de» Sächsischen Bunde» mitgeführt wird. In Frag« gestellt war dagegen die Teilnahme de« Deutschen BundeSbannrrS, da hierüber ganz besondere Bedingungen bestehen. Wie nun vom Säch sischen Bundesvorstand mttgeteitt wurde, ist die Teilnahme de» Deutschen BundeSbannrrS gesichert und die sächsischen Kegler werden e« al» ihr« Ehrenpflicht betrachten» dem Deutschen BundeSbanner möglichst vollzählig z« folgen. Al» erster VerbandSprei» de» Verbände» Pirnaer Kegel klubs für da« Gportkegeln ist ein komplette» Herrenzimmer angekauft worden, da» demnächst ausgestellt werden wird. Halle unb Bahnen werden bei Eröffnung de» Kegeln», am 80. Juni mittag», gebrauchsfertig sein. * Pirna. Tödlicher Hitzschlag. Nach einer Blätter meldung au« HinterhermSborf erlitt der 81 Jahre alte Feuerwehrmann Häntzschel nach einer Feuerwehrübung einen Hitzschlag, ber seinen sofortigen Tod Herbeiführte. —g. Langenhennersdorf. Sin verdächtiger Fund wurde in der Sächsischen Schwei» in einer in Flur Langen- Hennersdorf im Walde befindlichen Höhle gemacht. Gr waren die» 37 Paket« Domerit-Eprengkörper, die in einer Margarinekifte vervackt. schon seit längerer Zelt dort gelagert haben dürften. Wie verlautet, soll dieser Spreng- stoss erst in einer anderen Höhle gelegen haben und ein Teil davon bereits verschwunden sein. —g. Sebnitz. EinbruchSdiebstähle mürben in den letztoergangenen Nächten mehrfach in der Umgebung von Sebnitz begangen. So erbeutet« der noch unbekannt« Spitz- bube in einem Bauerngut tn Lotzdorf «in Fahrrad, eine Taschenuhr und ein« al« Jaadbüchse au» einen Karabiner umgearbeittte Schußwaffe. Offenbar der gleiche Täter er- brach in Schönbach auf dieselbe Art drei Wohnungen, wo ihm Schmucksachen und Bargeld in die Hände gefallen find. * Bautzen. Der Bautzener Wirtschaftshof vor Ge richt. Gestern begann vor dem Gemeinsame« Schöffengericht die Verhandlung gegen de» früheren Inspektor im städti schen DirtschaftShos ReuSmann wegen Amtsunterschlagung. Mitangeklagt sind der BerwaltungSsekretär Richter und der WittschaftSvogt Sauer. Di« Angeklagte« hatten tn die Bücher de» städtischen Wirtschaft-Hofe» fingierte Namen von Arbeitern eingetragen, deren Löhne sie sich aneigneten. Ferner hatte ReuSmann Schwei« und Ziegen mit städti schen Futtermitteln gefüttert. Der AuSgang de» Prozesses wirb mit Spannung erwartet. »Ebersbach. Der 69 Jahre alte Warenleger Bruno Wünsche, der an einem ««heilbaren Magenleiben litt, machte in Abwesenheit seiner Ehefrau durch Einatmen von Leuchtgas seinem Lebe» ein Ende. »Tanbenhetm. Die in der Mitte der 70er Jahre tehenbe AuSzüglerin Ernestine Loschke wurde am Sonn abend von ihren Angehörtgen al» Leiche an» ter Soree oe- Horam. M» bteat GeASünorL N0lk
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