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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-28
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1928
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ߧ «V «v «w» ervon ckeeckieven/ „rdusel" Katt« tt« ck/e //oe« «ee/l«e»/ , von nebenan ein SckreckenSaebeul « berüberdrana. Schreckensbleich stürzte Frieda »rett fort in» Nebenzimmer. Der Herz- kinG WSstp« SvgedsnsteK /L^chon seit vielen Jahren wohn« ten die beiden Familien Bergmann und Müller zusammen in einer Wohnung. Aber nicht nur die Väter und Mütter vertrugen sich ausge zeichnet, sondern auch die Kinder. Bergmann» hatten näm lich drei Kinder: die dreizehnjährige Frieda nebst den dreijährigen Zwillingen Inge und Herbert, und Müller» besaßen zwei Kinder: den vierzehnjährigen Hermann und die zwülsiührige Alice. Friedlich spielten die fünf Kinder zusammen, und nie war «» in all den Jahren vorge- kommen, da- sie sich gezankt hatten. Bis dann eine» Tage» eine ganz tolle Geschichte passiert«. Und da» kam so. Herr und Frau Bergmann und Herr und Frau Müller waren, die Kinder allein zu Hause lassend, sortgrgangen. Gerade, al» Bergmann» fleißige Frieda bügelnd am Plätt» brett stand, kam ein in der Nachbarschaft wohnender Junge, namen» Max Stelzer, durch die unverschlossene Korridortür in die Küche, aber nicht allein, sondern mit einer fremden Bulldogge, die er an einem Bindfaden führte. „Was bringst du da für ein greuliche» Vieh?" rief Frieda entsetzt, denn der Hund sah sehr böse au». Aber Max lachte nur. »Brauchst keine Anast zu haben," sagte er, »der beißt mcht!" Und dann erzählte er hastig, wa» eS mit dem Hund für ein» Bewandtnis hatte: herrenlos war er auf der Straß« herumgelaufen. Max fing ihn ein. »Und wa» meinst du Wohl," schloß er, »wie ich eben dem Briefträger begegne, da sagt er, da» Ware be stimmt Krüger» Hund au» der Ritter» stcatze LIL. Die hätten schon hun dert Mark ... cka /tewevte a/e Lrvne Belohnung für denjeni- gen au»gesetzt, der ihnen den entlaufenen Hund wieder- brächte. Fein, wa»? Da» Geld will ich mir natürlich verdienen! Du bekommst zehn Mark ab, wenn du den Hund für eine halbe Stunde hier behältst, Frieda. Ich will nur rasch htnlaufen und komme ganz rasch zurück, wenn die Adresse stimmt." — Frieda zauderte. Ob da» Tier wirklich nicht bissig war? Am liebsten hätte sie den Jungen samt Hund fortgeschickt, aber dann dachte sie wieder an die zehn Mark, die sie abbÄkommen sollte. Seit langem wünschte sie sich schon einen neuen Badeanzug, «ine neue Badekappe und einen großen Gummi ball, den man beim Baden mit in» Wasser nehmen konnte. Da» alle» konnte sie sich kaufen, ohne daß sie die Eltern erst um Geld bitten brauchte. Und schneller konnte man doch eigentlich zehn Mark nicht verdienen! „Wie heißt er denn?" fragte sie und maß den krausnäsigen Hund mit einem scheuen Blick. — „Wie er heißt?" lachte Max. „Teufel' heißt er; auf dem Hattband steht es!" — „Huhl" machte Frieda. ,,Wa» für ein schrecklicher Name; sperr ihn nur selbst In» Zimmer nebenan." Da» tat Max den« auch. Dann lief er etkig zur Rttterstraße. Kaum war er aber ^ort, al» von nebenan ein Schreckensgeheul in die Küche vom vügelb schlag stockte ihr fast, al» sie" da» Furchtbare gewahrte: da hockten Inge und Herbert, die Zwillinge, im äußersten Vinkel auf dem Fußboden — und vor ihnen stand mit runden Augen und gesträubtem gell der — »Teufel"! Um alle» in der Welt, wenn der Hund wtzt zubitz?! Aber »Teufel^ war friedlich; eArehte leicht den dicken Kopf, al» Frieda herdetstürzte und die Zwillinge an sich ritz. Sonst verhielt er sich ganz ruhig. Nur «l» dta drat au» dem Zimmer -ehe« wallt fletscht« s er die Zähne und knurrte. Frieda wußte tn ihrer Angst nicht» andere» zu tun al» um Hilfe zu rufe«. Auf ihr Geschrei, I da» noch durch da» Heulen der Zwillinge verstärkt wurde, stürzt« Ali« Müller, di, Zwölfjährige, herbei. Auch sie ließ „Teufel" herein, aber nicht wieder hinau». — „Her» man«! Hermann!" schrie Alle« ängstlich — und wirklich erschien ihr Bruder gleich auf der Larschwelle. „Schafs bloß den Hund au» der Wohnung!" jammerten die beiden Mädchen. Hermann warf sich mutig in die Brust. „Da» werden mir gleich haben!" meint« er. „Kenne da»: der Hund ist darauf dressiert, jeden in» Zimmer, ab« keinen wieder hinau« zu lassen!" Mutig und mit wuchtigen Schritten ging et aus den Hund zu, ergriff ihn am Halsband und wollte ihn htnauszerren. Aber da» Lier- bei« wollte nicht Und schnappte gar zu, al» ihm da» Gezerrt zuvi«l wurde. „Mach doch draußen die Korridor tür auf," rief Frieda, „"ielletcht läuft er dann allein fort!" Der Gedanke war Nicht übel. Hermann ließ von dem dref- Fa/rr a/rcZe/-e§ -ecke«/-/». Ml» «rau «tum» Würfel -eesteltt. Man holt sich au« d« nächsten Drogerie ob« Apotheke rin Stück Speckstein und schneidet davon «in Stückchen ad, da« der Grüß« de« zu Verfertigmd«« Würfel« entspricht. Mit «tn«m Mess«, werd« nun di« stlächm bearbeitet, bi« fie gerade ge« worden find. Di« letzten Unebenheiten beseitigt man mit Sandpapier, dann poltert man da« Ganze mit W Schmirgelpapi«, bohrt Nein« Löcher für di» »Augen" von «—», di« man darauf mit schwarzer starke auefüllt — und der Würfel ist fimg. — Da« Spiel- arid stellt man h«, indem man ein Geld stück mit weißem Papi« bedeckt und dann mittel« eine! umgekehrten Kopier stifte« so lange reibt, bi« sich d« Ab» druck der Münz, auf dem Papi« zeiat. DasAMLnetLea ist dann «tmSleintgteit. fierten „Teufel" ab. Aber er kam nicht wett — da hatte ihn der Hund schon beim Wickel! Ein Auf schrei au» sünf Kehlen — und schon war e» geschehen. „Teufel" hatte ihm ein große» Stück Stofs au» der Hof« gerissen. Fast gleichzeitig orangen schrecklich«, brandige Düfte zur Tür herein. „Um Himmelswillen!" schrie Frieda aus, der jetzt erst einfiel, daß sie da» Bügeleisen aus dem Plättbrett hatte stehen lassen. Da ließ aber Müller» Alice, di« vorhin vom Küchenherd Herbetgeeilt war, ebenfalls einen entsetzten AuSrus hören. „Die Gan» l" jammert« sie. „Die schöne Gan»! Ich sollte sie immer begießen und nun — —" Ein Tränenstrom entrann ihren Augen. — In diesem Augenblick kehrte Max, der Fänger be» „Teufel»", zurück. Der Hund aber hatte scheinbar von dem Geschrei genug, denn er setzte hinau», lief ,Max zwischen de« Beinen hindurch^ sprang die Trepp« hinunter brannten GanS genug, denn er setzte hinaus, lief Max zwischen den Beinen hindurch, sprang die Trepp« hinunter und — verschwand auf Nimmerwiedersehen! „Meine hun dert Mark Belohnung!" stöhnte Max. — „Meine gut« Hof«!" brüllt« Hermann. — „Mutter» schöne Wäschel" schrie Frieda. — „Unsere feine Gan»!" schluchzte Alice. — So endet« di« Geschichte von dem dressierten „Teufel", durch dm Frieda zu einem Badeanzug, einer Badekappe und einem Gummiball zu kommen gehofft hatte! Menschen überetnstimmt, kann man daran erkenn« di« Störche jedesmal am 5" Aber drei Tage früher, am äWwlttmckM«! «Sm« e/c/r ck«, Z/ausdeee cken Lln- ckzmPlla»... klI^ohl um kein«, Bogel UWM« f» viel bunt« Geschichten gewoben wt« um d«n Storch, dm ein jeder kennt und der längst wie ein Vahr» jetchm zur Gutescheun» od« zu» Bauernhau» gehört. Aber er verdien! «» auch, daß man «ich ein w«Ni- MÜ ihm beschäftigt und thn lieb hkck, ist -I doch oft «In gar putziger, drolliger Gesell«I Kehn « im März au» Afrika zurück, findet Mit de» bläffender Sicherheit sein Heimatdorf und da» iht« -S hörende Nest wieder — und wehe dem freche» Art-NeossM» der e» sich etwa Unfällen ließ» selbst Besitz von dem Nest zu ergreifen! Mit wütendem Geklapper stürzt sich d« -au» Herr auf den ungebetenen Gast und bearbeitet ihn so ttng» mit Schnabelhteben, bi» der Fremdling weicht und argzev- zaust woander» sein Glück versucht. Für Herrn und Fra« Storch fängt jetzt die Arbeit an. Bor allen Dingen mutz da« Nest ausgebessert werden. Und dann muß man doch auch einmal wieder auf den Wiesen und am nahen Sumos nach den Rechten sehen! Beginnt dann da» Brut,«schäft verläßt Frau Störchin kaum noch den Horst, aber da» ist auch gar nicht nötig, denn Herr Storch ist ein gar für sorglicher Gatte. Unermüdlich fliegt er zwischen seinem Jagdgebiet und dem Nest hin und her urw bringt seiner Frau jedesmal die allerschönsten Storchleckerbissen mit: einmal einen fetten Frosch, ein andermal em« ganze Mäuse- samili«. Aber auch Eidechsen, nackte Schnecken, Schlange« schleppt er herbet — und manchmal sogar einen Jung hasen oder einen Maulwurf. So sorgt er stet» für Ab wechslung. Hat aber Frau Störchin während der Brutzeit doch einmal Lust, einen kleinen Spazierflug zu mache«, fetzt sich Herr Storch bereitwillig in» Nest, «n oä» Brutgeschäst in der Zwischenzeit zu verseh«,. Nach etwa ttmn,EMonat sthlüpfen die junge« Störche au». Metstewä vier Schreihälse, die bald einen schier unstillbaren Hun ger zeigen. Da ha ben beide Eltern vollauf zu tun, die hungrigen Mäu- ler zu stopfen! Aber schon schon nach zwei Wochen tritt an die Jungstörche der Erst de» Leben» heran: di« ktnderzeit Ist vorbei, und da» Lernen fängt an! Vater Storch geht beim Unterricht sehr energisch, aber auch sehr methodisch vor: wer fliegen Will, mag zuvor stehen und wissen, daß er zwei Flügel hat! Also zuerst Steh«, dann Steig», dann Schwing» u. schließlich Schwungübungen, bi» nach langem Exerzieren die Ge schichte glücklich in Schwung gebracht und Familie Langbein vom Horst gestrichen ist. Nun heißt «, da« Nest richtig „anzusllegen". Auch diese» skmststück wird eifrig geprobt, Li» e» endlich klappt. Kommt de, August heran, bereitet sich Familie Langbein allmählich auf die Abreise vor. Wie genau der Storchkalender mit dem der "arm man daran erkennen, daß L7. August abzuretsen pflegen. , , , m 24. August, geht e» bereit» zum allgemeinen Sammelplatz, wo sich die Gtorchfamtlien der ganzen Gegend treffen. Don hier au» „startet" die ganze Gesellschaft zu der langen Reise, die sie, üb« Tausende von Kilometern hinweg, In die sonnigen Gefilde de» Südens führt. Aber mit dem März stellen sich auch die Störche wieder ein: „Klapper, klapp«, klapp i" klingt'» dann wieder lustig vom hohen Horst, und jeder, d« Vie Storchsprache nur etwa» versteht, Weitz, daß da» heißen soll: „Grüß Gott allerseittl Da sind wir wieder — —1" SevwAte/n Vaden voll««/« t«n,ckt« . .»i
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