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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193003283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-28
- Monat1930-03
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1930
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Riesaer HTllgMiltt «nd AaietgTr lLldtdlM mir Älykiger). L«g.dioN «i^a «LV Dn.d«. I5»E ««rnn», Ar M Da« Meso«» ragebla« ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der AmtShaupttn-mnschast »irokast« Gafttach Ar öü Großenhasn. de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Rate« der Stadt Ries» Riesa Ra. 5» das Finanzamts Meso und des Hauptzollamts Meißen bchürdltcherseits bestimmte Blatt. Freitag, 88. Mürz 1980, «beovs. 88. Jahr«. Da« Riesa«, Logrdton «rsch«»« jede« La« abend« '/,« Uhr mit Vuenahm« der Sonn- und Festtage. ve»ngspr«s, gegen Borauezahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell- aebübr. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionßvertruerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialt«nprrise behalten wir un« da« Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» für di» Nummer de« Au«gabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszuaeben und im voran« zu bezahlen; «ine Gewähr slir da« Erscheinen an b«stimmt«n Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« öS ww breit«, ö ww hohe Eruudschrist.Zeil« s« Gilben) 95 Gold-Pfennige; di« SS «w breit« Reklamezeil« KX) Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Tag 50°/, Auifchlag. Fest« Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der vettag verfällt, durch Klage «ingrzoaen werden muh oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllung«»«. Riesa. Achttägige Unierhaltungebeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten »der der Besörderung«einrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung od«r RachUeserutm der Leitung »der auf Rückzahlung de« Bezug«pre,se«. Rotation«druck und Verlag: Langer d winterlich, Riesa. Geschäft«steile: G.ettzestrastr Sb verantwortlich für Redaktion: Heinrich llhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrtch, Riesa. IW «IMIIÄU vsr Kücktrl« vom kelckrorSriclvnrsn sntgegsngenommen. 0r. vrvnlns mir «Isr VII6ung «ior Xsdlnotr» dssuttrsst. X »«rlln, 27. DHLne. In Ir«u«««n ILndlnsNrrlttun« dsreklsk «I« knlelrrlrndln««, rlvm »nnir kalckrprSrlrlnntnn «IIn 0«ml»»lon «Inr kslckrrssls^un» ru unInrd^nNnn. knlLkrlrnnrlsr vvcisckt« In knrillcksn Ufortnn «Inr klnasdvnrßvn ruLnmmnnni^dnßt «1« knlekrlrndln««» In «Innr nn rckwlvi^ls- rtnn ^uknndnn ro rnlckrnn Lnlt. LLmtllek« H41nlrt«^ rnrnekvn rlvm knlcßrrlranrl«^ kür «II« vordII«IIIck« Zzr» Lvlnsss izmtrkvlrssnns Ikrvn »ukrlcMI»«» Onni« nur, «Ivm «I«r 2«IcIr,Pv«NrmInIrr«r rlck nsmnnr «Isr Uiskrmackt «nrcklov. M MlklttMW der Mieltr Ma MMlNMkll. * Berlin, r7. Mllr». RcichSpräfideut ». Hi»d«m»«rg h.ck das NircktrittSgefnch he» Robinetts «»«er angenommen «nd den Reichskanzler Mittler mit der WeiterfüHr»ml der Geschäfte bis zur Renbildmig »er ReichSregienmg brows, tragt. ES Ist ein etgenartiger Züfall, baß der Rücktritt des Kabinett» Müller am 27. «Sr, 1«V «rfolat, nachdem am »7. Mürz ISA) Herma«, Mitt»«, »ach tu» Kapp-Putsch als Die Würfel find gefallen. ,L)as Reichskabinett zurückgetretenk" Um 7V« Uhr abends hallt dieser Ruf durch alle Räume des Reichstagsgebäudes. Noch am srtihen Vormittag bestand, trotzdem am gestrigen Spätabend die sozialpolitischen Sach verständigen sich nicht über das Problem der ArbeitS- losenversicherung hatten einigen können, ettoas Hoffnung, baß ein gedeihlicher AuSgang die Krise beenden würde. Das Zentrum hatte einen neuen Vermittlungsvorschlag vorgelegt, wonach einerseits die Zuschuß- und Darlehns- Pflicht des Reiches zur Sanierung der Arbeitslosenver sicherung unter bestimmten Modalitäten bestehen bleiben sollte, anderseits aber, wenn die tatsächlichen Bedürfnisse der Reichsanstalt noch nicht voll gedeckt werden, aus dem Wege der Gesetzgebung Reformen Vorbehalten werden und anderseits schon jetzt Grundlagen für die Steuersenkung für das Jayr 1931 geschaffen werden sollen. Für die Gewerbesteuer und die Grundsteuer sollte sofort eine Her absetzung von 20 Prozent beschlossen und für die Ein kommensteuer eine Senkung vom 1. April 1931 ab vor gesehen werden; auch der sogenannte bewegliche Faktor in der Form einer Heranziehung aller Gemeindebürger zu Lasten der Gemeinden war in dem Vorschläge ent- halten. Mit diesem Kompromißvorschlag beschäftigte sich am Vormittag zunächst im Anschluß an eine gemeinsame Besprechung der Parteiführer die sozialpolitischen Sach verständigen und die Finanzsachverständigen der Regie rungsparteien, woran sich wieder eine Unterredung des Reichskanzlers mit den Parteiführern anschlotz. Alle diese Bemühungen waren vergebens, und es wurde in den Be sprechungen sogar von Abstimmungen abgesehen, weil sich keine der Parteien auf die Konlpromißvorschläge fest legen wollte. Insbesondere waren die Sozialdemokraten nicht damit einverstanden, weit die in Aussicht gestellte Reform der Arbeitslosenversicherung ndch immer als ein Abbau der Leistungen ausgelegt werden könnte. Das Reichskabinett selbst kam dann zu dem Entschluß, einer Verabschiedung der Vorlagen auf der Grundlage des Zentrumskompromtsses teine Schwierigkeiten zu machen, wenn die Fraktionen sich gleichfalls darauf einigen wür den. Aber diese Erwartung wurde getäuscht. Die Frak tionen der Regierungsparteien tagten am Nachmittag, während sich die Plenarverhandlungen über den Nach- tragsctat und daS Gaststättengesetz in großer Interesse losigkeit abspielten. Die Fraktion der Deutschen Volks partei kam in einer Zusttinrnung zu dem Kompromiß, je doch unter dem Vorbehalt, daß auch die Sozialdemokratie aus denselben Boden trete. Die sozialdemokratische Frak tion lehnte aber den Komvromttzvorschlaa ab, und »war fast einstimmig, und zog sich auf die ursprüngliche Vor lage des ReichskabtnettS zurück. Die Bayerische Volks partei lehnte gleichfalls das Kompromiß im ganzen ab. Das Reichskabinett zog sodann, als es um 7 Uhr abends wieder zusammentrat, aus der durch die Fraktionen ge schaffenen Lage die Konsequenz und beschloß seine Ge- samtdemtssion. Der Reichskanzler begab sich um 8 Uhr zum Reichspräsidenten, um ihm die Mittelung vom Be schluß des Kabinetts zu machen. f Nachfolger Bauers erstmalig zum Reichskanzler ernannt worden war. Müller bildete damals das dritte ReichS- I kabinett »ach der Revolution. Ae MM MellW. * Berlin, 27. März. Amtlich mir» mitgeteilt: I« der heutige« Sabinettssitzuug beschloß -aS Reichskabiuett, dem Herr« Reichspräsidenten die Demission der Reichsregienrrrg -» «nterbreite«. Der Reichskanzler gedachte in Herzliche» Worte« der Hingebend«« Zusammenarbeit des ReichSkabi- «ettS t« einer an schwierigsten Aufgabe« so reiche» Zett. Sämtliche Minister sprachen de« Reichskanzler für die vor bildliche Art seiner Amtsführung ihre« aufrichtige» Dank a»S, dem der Reichswehrmiuister sich xaeneu» der Wehr macht anschloß. Der Reichskanzler begab sich darauf z« de« Herr« Reichspräsidenten, «m ihm de» Rücktritt der Reichsregierung »»»«zeige«. Der Reichspräsident nah» de» Rücktritt e»t- gege» «nd beauftragt« die Regier««» mit der einstweilige« Führung der Geschäfte. Er schloß daran »arme Worte des Dankes für die Pflichttreue mld mühevoll« Arbeit »es Reichskanzlers und der Reichsminister. HW« tenmm. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichspräsident Hat den ReichStagSabgeordneten Dr. Brüning mit der Bildung »eS Kabinett» beanftragt. Hierbei brachte der Reichspräsident zu« Ausdruck, daß es ihm angesichts der Schwierigkeit«« der parlamentarischen Lag« nicht z»eckmäßig erschein«, die künftige Reichsregieruug aus einer koalitirnSmäßige« Bin» »nng aus,«baue». Dr. Brüuiug Hat den ihm in dieser Knr» erteil»«» Austra« «ngen,»»«. BliiM M MM MMWllkl. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichspräsident Hat Henle vormittag 10,»0 Uhr den Vorsitzende« der Ze»tr«msfrakti»« Dr. Brüning «nd anschließend daran den Reichstagspräfi- dente« Löbe »« einer Besprech»«« über die polnische Lage empfangen, Berlin. Nachdem der Reichspräsident de« Reichstags. Präsidenten Löbe «. de» Abg. Dr. Brüning empfange« hatte, begann mittags im Reichstag die »eitere Fühlungnahme zwischen de» für die Regierung in Betracht kom««»d«« Parteien. AlS erst« batte« di« Deutschnationale« für mitt tagS 1 Uhr ihre Fraktion einberufe«. SS wird augeuo«, men, daß t« dieser Sitz««« die Frage eine Rolle spiele» wird, ob die Fraktion de» Abgeordnete« Schiel« als Srnäh- rungSminister freigebe« wird. Der Aeltesteurat trat «m 2 Uhr -nsamme« «m die weitere« Disposition«« für die Reichstagsverhandluugen -« treffe«. Außerdem gab Prä» dent Löbe de« Parteiführer« von der Unterred««, mit de« Reichspräsidenten Kenntnis. Auch die ander«, Fraktion«» Hielte» mittags Sitzung«« ab. Der Steueransschnh war für mittags 12 Uhr einberufe« worden, «S ist ka«m anzunehmeu, daß der Ausschuß schon in die fachlich« verattma der Steuervorlage« eintritt. Die verbindliche« Berha«dl«uge» über die Kabinetts« bild««» «erden erst «ach Abschluß der KrakttonSfitzuuge« beginne«. Wenn auch hier «nd da bestimmte Nam«, für Ministerpostei, genannt find, so müsse« vorläufig alle diese Meldungen als Kombination«« bezeichnet «erde«. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichspräsident empfing heut- vormittag auch oie dentschnationalen Abgeordnete» Hugcuber« und Schiele. Diese Tatsache wird in parlame«. tarischen Kreisen dahin gedeutet, daß auch der Reichspräsi dent versucht, den Abgeordneten Schiele zu bewegen, in da» Kabinett als ErnährungSm,nister «inzutreten. r«« lülskll Ak Mmrimm w övimi »er Wen« NEe. Wie«. (Fnnkspruch.) Der Rücktritt der ReichSregie» r»n« hat hier trotz der vorhergehenden Meldungen über di« Schwierigkeiten bei der Berhanlstuug der Finanzfrage» lebhaft überrascht. In den Kommentaren der Blätter wird das A«Seina»dersalle» der Soalitio« «m d«. Streit »m 51 Prozeut mehr für die Arbeitsl»se»»ersicher««a al» der äußer« Anlaß, »icht aber als di« eigentliche Ursache der Krise gewürdigt. Während di« „Reichspoft" von der Schwäche des Reichstages, eine sichere Mehrheit zu bilden und ein« Regierung daS erforderlich« Mindestmaß a« Stabilität zu verleihen, spricht und di« Frage von Neu wahlen in den Bereich der Erörterungen zieht, heißt «S in der „Reuex Freie» Presse": Alle Parteien der Mehrheit hätten in der letzten Zeit «in« Koalitionsmüdigkeit gezeigt. Es sei zu besorgen, daß der endgültig« Verfall der Großen Koalition, wenn er als Folg« der letzten Ereignisse wirklich «intreten sollte, ein« Reihe innerer Schwierigkeiten im Reich mit sich bringen würde. Bom Kabinett Müller erklärt die „Reue Freie Presse" dann, daß es trotz aller Widerstände schwere Aufgaben glücklich bewältigt habe. SS habe den Ansturm der Rechten erfolgreich abgewehrt «nd sich durch di« Kriegserklärungen der äußersten Linken nicht rinschüch» tern lasten. Bor allem habe es die Haager Berhandlungen nicht ohne Geschick geführt und den große« innere« Kamps mit dem Ziel« der parlamentarischen Erledigung der im Aoungplan verankerten Reparationsordnung zu einem guten Ende gebracht. — Auch das „Ren« Wiener Journal", daS seiner Einstellung entsprechend eine Regierung der starken Hand aus den bürgerlichen Parteien empfiehlt, er kennt die Tätigkeit der Regier»»« Müller an. Ak Ws« sskkllk zur WermE io AMIM. Paris. (Funkspruch.) Die Morgenblätter veröffent lichen di« Nachrichien über den Rücktritt der Reichsregie rung an hervorragender Stell«. Soweit die Ereignisse be reits kritisch gewürdigt werden, beschäftigt sich die Press« weitmehr mit der Frage, welches Kabinett der Regierung Müller folgen werde, als mit einer Prüfung der Ursachen der Krise. Das ist darauf zurückzuführen, daß man die 'deutsche Krise i» srauzöfische» politisch«, Kreisen seit länge» re» erwartet Hal. LMM MI» M MM« M sskILmMW. London. (Funkspruch.) Die Morgenblätter berichten alle eingehend über den Rücktritt der Reichsregierung, be gnügen sich aber fast ausnahmslos mit der Wiedergabe der Meldungen der Berliner Korrespondenten. In diesen Be richten ist den auch in der deutschen Oessentlichkeit erörter ten Möglichkeiten der Lösung der Krise weiter Raum ge widmet. Dail» H«r«ld und Dail« Ehronicl« erwähnen di« Möglichkeit einer An«««»««« des Artikel» 18 der ReichS- verfäffung. Im Daily Herald heißt eS, eine ReichstagSauf- lbsnng würde nur de« Faschisten »nd Kommunisten zugute komme». Morningpoft schließlich spricht von der Möglich keit der Neubildung der großen Koalition. Erwähnung verdient, daß der Berliner Sorrefpsudeut der Times anS- führt, di« zurückgetretene Regier««», die länger gelebt habe al» irgend «in anderes Kabinett seit Errichtung der Repu blik, habe 2 hochwichtige Aufgaben vollbracht: di« veeudi» g««g »er Rheiulaudbesetzung und di« endgültige Regel««« de» Reparationsproblems. ES sei nicht ,« erwarten ge wesen, daß da» Kabinett d«S Kanzler» Müller sich sobald muh Annahme de» Pouug-PlaneS auslösen werde.
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