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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193006047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-04
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1930
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Mkl-MMt. ES gibt so gewisse Dinge im Leben von denen man sich nicht trennen kann. Sie verbinden einen mit einer Ehrfurcht, die man ihnen auf Grund irgend eines beson- deren Umstandes «bringen mutz. Genau io >vie ich in meiner Bibliothek einen alten abgelederten Plutarck habe, von dem ich mich nicht trennen kann, so geht es mir auch mit einigen Bildern, die die Wände merneS bescheidenen HeimS zieren. Es ist wahrlich kein Personenkult, den ich betreibe, wenn ich die Bilder, die mir lieb rrnd ver traut gewordene Personen darstellen, verehre. Es geht mir so ost so, datz einer meiner Freunde zu mir kommt und sagt: „Warum hast Dir eigentlich diese alten ver gilbten Dinger an der Wan» hängend Da aber niemand weiß, was nnr diese Bilder bedeuten and welche Geschichte mich mit ihnen verbindet, wird mich diese Frage niemals verletzen. Nun darf man sich nicht vorstellen, datz da eine ganze Ahnengalerie an den Wänden hängt, denn ich habe mich niemals mit der Familienforschung besaht. Ueber meinem Schreibtisch hängt ein Bild, das Mozart in seinen Jugendjahren darstellt. Und dieses Bild, es ist mir bei allen meinen Arbeiten, bet meinem Denken und Empfin den, ein Leitstern geworden. Mit dem jungen Mozart verbindet mich das Dreigestirn der klassische» Komponisten Haydn — Mozart — Beethoven. Wer die Geschichte MozartS genau kennt, der Weitz, oatz dieser junge gott begnadete Mann aus ärmlichen Verhältnissen der Genius einer richtunggebenden Kunstepoche geworden ist. und schließlich wer Weitz, datz dieser Mann mit einer seltenen Energie ein Werk schuf, das Generationen hindurch noch heute geehrt und gefeiert wird, der wird meine Ehrfurcht vor diesem Bilde begreifen. Aber in einer anderen Ecke, da habe ich mir, als ich noch Studius war, vor vielen Jahren einmal das Bild Theodor Körners aufgehängt. Dieser junge glühende Dichter der Freiheitslteder, der Anem Vaterland einen so unaussprechlichen Reichtum an Baterlandsliedern geschenkt bat, der trotz Not und Ver zweiflung eines kriegerischen Ringens immer neu die Liebe zum Vaterland spürte, er >wäre in heutiger Zeit gut am Platze. Und dann kommen ein paar Bildchen mit einem ganz anderen Charakter. Das --ine Bild stellt eine Man- tzcrde dar, in der sitzt die junge glückliche Mutter an der Wiege ihres Kindes und neben ihr sitzt zufrieden ihr Elf gatte und raucht behaglich feil. Pfeifchen. „Glück i:n Winkel" steht unter diesem Bilde. Und dieses Glück im Winkel, es trägt so recht dazu bei, die häusliche Zufrieden heit und die Liebe zur Familie immer wieder ne» zu ent wichen. Wenn schwere Stürme des grauen Alltags über einem dahinziehen, wenn es manchmal scheint, als wäre eS bis zur Verzweiflung nur noch ein kleiner Schritt, daun schaue ich auf dieses Bild und wieder wird mir der Zweck des Lebens klar. Dann Weitz ich wieder, datz das Leben noch wert ist gelebt zu werden, allein wegen dieses Glückes im Winkel. Und dann ist noch ein Kriegsbild da. Es stellt einen jungen Fähnrich auS dem Kriege 1871 dar, der sich das Fahnentuch seines Regiments um den Leib gewickelt bat, nachdem all die anderen schon nieder geschossen am Boden liegen. Dieses Bild trägt die Unter schrift „Der letzte Mann". Es ist auch ein gewisses Sym bol für mich. Nicht in kriegeriicher Beziehung, sondern in rein täglicher. Wie oft haben wir nicht Gelegenheit im täglichen Leben, den „Letzten Mann" zu bewundern, der uns selbst durch sein Verhalten zum Mut und zur Heldenhaftigkeit anspornt. So hänge ich denn an jedem meiner Bilder mit einer innigen Liebe, haben fre nnr doch alle etwas ganz Bestimmtes zu sagen, weil ich aus diesen Bildern zu lesen und zu denken vermag, und das ist Bilderebrfurcht. Predi. Oertliches mid Sächsisches. Riesa, den 4. Juni 1930. —* Wetter.Vorhersage 'irr den b. Juni. Vtitgeteüt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Meist schwache Winde baupnächlicb aus östlicher Richtung, beiter, nach etwas kühler Stacht tagsüber starke Erwärmung. —»Daten für den 5. Juni 1930. Sonnenauf gang 3.47 Ubr. Sonnenuntergang 20,09 Uhr. Mondauf- gang 13,31 Ubr. Mouduntergang 1,23 Ubr. 1599: Ter spanische Maler Don Diego Velazguez in Sevilla geboren «gestorben 16601. 1826: Der Komponist Karl Maria v. Weber in London gestorben (geboren 1786). * 8. MAM. Der 8. Kun st abend erfuhr durch die Erkrankung von Erich Ponto eine Abänderung. Zwei der hervor ragenden Künstler vom Sächsischen Staatstheater zu Dres den, Alice Verden und Felix Steinbock, waren <m feiner Stelle erschienen und boten im ersten Teile ihrer kAnstlerischen Eigenart entsprechend mehr ernste Dichtungen, während im zweiten Teile auch der Humor za seinem Rechte kam. Felix Steinböck. ein Meister der Vortragskunst, las zuerst das tief ergreifende Stück „Der verlorene Sohn" von Rainer Maria Rilke (nach dem biblischen Texte frei übertragen) und erzielte damit einen groben Erfolg. Alice Verden trug darauf in der ihr eigenen vornehmen Art Gottfried Kellers „Jung frau und Nonne" vor. Heitere Stücke in kleineren. Umfange bildeten den zweiten Teil. TimmermannS Märchen vom „Schweinchen", „Tristan und Isolde", ebenso das moderne Märchen von Karl Ett» linger („Karlchen") versetzten die aufmerksamen Zu hörer iu die rechte humoristische Stimmung. Wenn auch der drastische Humor fehlte, so waren es doch ein paar Stunden, die uns edle Kunst — in meisterhafter Weise dar geboten — erleben ließen. So schloß auch der letzte Kunst abend dieser Saison gut ab. „Ende gut, alles gutl" — Möchten sich bann im Herbst bei Beginn der neuen Reihe zu den alten Abonnenten immer mehr neue finden. Das wäre der beste Dank für den Veranstalter Studienrat Iwan Schönebaum, der keine Mühe scheut, uns nur wahre Kunst zu bieten. * F. —»Den 80. Geburtstag begebt morsen, am 25. Juni, Frau Emilie Nendert geb. Porsche, Goethe» stratze 22. Körperlich und geistig ist die Greisin wohlauf und kann ihre häuslichen Pflichten noch erfüllen. — Wir wünschen dem lieben Mütterchen einen gesegneten Lebens abend —* Poltzeibericht. Gestohlen wurden auS dem Fahrrabschuppen des Eisenwerkes am 28. 5. 1980 von 6 Uhr vorn,, bis 4 Uhr nachm. ein Herren-Tourenrad, Mark« Kaweto, Nr. 86 849, schwarz lackierter, mit Gold» streiken abgesetzter Rahmen, glatte Trillerglocke, vorn schwarzer und hinten roter Gummimantel, Wert: 75 RM., und am 8. 0.1986 zu derselben Tageszeit «in D a m e n f a h r- rab, Mark« Goericke, Nr. 111 «88, schwarz lackierter Rah- men, gelbe Felgen mit schwarzen Stretsen abgcsetzt, Glocke mit der Aufschrift: A. Bogel, Riesa, Wert: 188 NM. — Sach dienliche Wahrnehmungen erbittet der kriminalposten. —* «tn Gang durch »a« neue Arbeitsamt Riesa. Einer Einladung der Verwaltung des an der Ecke Klötzer- und vtömarckstraße neuerrtchteten Arbeitsamtes Riesa folgen-, unternahmen die Vertreter der OrtSpresse unter Führung der Herren AmtSvorsteher eine Besichtigung der Räumlichkeiten und Inneneinrichtungen des stattlichen Gebäudes, das vor etwa 14 Tagen bezogen worden ist und tn welchem infolge der erheblichen Arbeitslosigkeit auch im hiesigen Bezirke begreiflicherweise regster Verkehr herrscht. Der Neubau wurde unter der Oberleitung der Herren Regierungsbaurat Zille» und Vberstadtbanmctstcr Lan ger errichtet. Er ist unter Brrückstchtigung aller erforder lichen praktischen Notwendigkeiten sertiggestellt worden, so baß eine glatt, Abwicklung des umfangreichen Geschäfts, Verkehrs gewährleistet ist, Die Abfertigung der Erwerbs- losen ist zeitlich und nach Gemeinden so geregelt, daß tn kürzester Zeit selbst Massenabfertigungen alatt erledigt werben können. Voraussetzung dafür ist natürlich, -aß die Kommenden und Gehenden sich streng den tn ihrem eigenen Interesse getroffenen Bestimmungen fügen und die vorge- sckriehenen Zeiten innehalten. Sine Forderung, die bei der Abfertigung von gegenwärtig über <>660 Erwerbslosen de« gesamten Bezirks Riesa-Großenhain (davon etwa 4866 de» Bezirks Riesa) unerläßlich ist. — Im ersten Stock des Ge bäudes befindet sich bas Anmeldeztmmer. Wir besichtigten zunächst die A-.'bcitSzimmer -er beiden AmtSvorsteher, den geräumigen Sitzungssaal und die kleinen Konferenzzimmer, und anschließend die übrigen Geschäftsräume, in denen gegenwärtig etwa 86 Beamte einschl. einiger Hilfskräfte tätig sind. Sämtliche Räumlichkeiten der einzelnen Abtei lungen, die durch die Tclephonanlage miteinander ver bunden sind, bieten dem Eintretenden «inen sehr guten Ein druck,' es herrscht überall peinliche Sauberkeit und Ord nung. Die Ausstattung der Zimmer ist zwar zeitgemäß einfach, aber doch durchaus zweckentsprechend. Besonders ist dem Hanpterfordernts: gute Beleuchtung und ange messene Lüftung entsprochen worden. Die im Erdgeschoß untergebrachten Geschäftsräume, in denen sich der Haupt verkehr (Kontrolle, Auszahlung der Untersttttzungsgclder usw.) abwickelt, sind als getrennte Abteilungen für Männer und Frauen eingerichtet und auch die Warteräume sind für männliche und weibliche Besucher des Arbeitsamtes ge sondert. Außer Len Geschäftsräumen sind im 2. Stockiverk einige Beamtenwobnungen eingebaut worden. Sämtliche Räume -es Grundstücks werben zeitgemäß mittels Heiß wasserleitung durchwärmt. — Sv ist mit diesem Neubau eine Siätte geschaffen worden, die den Anforderungen voll entspricht. — Zu wünschen wäre nur, daß die gegenwärtige Hochflut des Verkehrs in diesem Gebäude recht bald ab^e- schwächt werden könnte dadurch, daß das Arbeitsamt in der Lage wäre, den vielen, die jetzt gezwungen sind, die Er- werbslvsenuntcrstützung in Anspruch zu nehmen, Arbeit und Berbienstmöglichkeit zu vermitteln. —* Wohltätigkeitskonzert. ES war gestern abend bereits das dritte Mal, daß das alljährlich statt findende Konzert zum Besten der Hinterbliebenen und bedürftigen Schwerkriegsbeschädigten der Ortsgruppe Riesa der Kriegsbeschädigten und Krieger hinterbliebenen des Sächsischen Militärvereinsbundes (Deutscher Neichskrtegerbund-Myffhäuser) nicht, wie geplant, im Stadtpark stattfinden konnte. Die Ungunst der Witte rung erlaubte es auch gestern nicht, das Konzert im Freien zu hakten, da sich die Abendkühle doch zu stark bemerkbar machte. Erst in letzter Stunde hatte man sich somit ent schloßen, den Konzertabenb nach dem „Stern"-Saal zu ver legen. Wenn man sich auch danach sehnt, einige Stunden unter den alten Baumriesen unseres Stadtparkes zu ver weilen und den Klängen der Musik zu lauschen, so fühlte man sich doch auch tn dem geräumigen Saale sehr wohl, waren doch die Wirtslcute Herr und Frau Otto bemüht ge wesen, die aufgestellten Tafeln mit duftenden, farbigen Blumen und sonstigen Pflanzen zu schmücken, um damit den Konzeribesuchern die Schönheiten der freien Natur einiger maßen zu ersehen. Dies wirkte angenehm und wurde all gemein freudigst begrüßt. Das Konzert wurde von dem Orpheus-Orchester unter der Leitung des Herrn Max Pfützner ausgeführt. Was wir zu hören bekamen, war nicht nnr in bezug auf die Auswahl der Vorträge Wertvolles, sondern auch die Darbietung war in jeder Be ziehung anerkennenswert und ließ eine sorgfältige Vorbe reitung erkennen. Die Kapelle zeigte erneut ihr technisches Können und tiefes Einfühlen in den Geist der Meister, deren Werke vorgetragen wurden. Die Konzertstücke hinter ließen den besten Eindruck: e8 sand schließlich jeder manches, das ihm bekannt war und ihn anzog. Den Musikern und ihrem Dirigenten wurde starker Beifall gespcndei. Ganz besonders regten sich die Hände der begeisterten Konzert besucher am Schluffe der Vortragsfolge, so baß sich bas Orchester zu einigen Zugaben verstehen mußte. Es war ein genußreicher Abend. Der Besuch des Konzertes war ein guter. Allerdings hätte die Veranstaltung — schon in An betracht ihres guten Zweckes — ein volles HauS ver dient. —»Da? Schützenfest Pfingsten 1930 wird sich nach folgendem Programm abwickeln: Sonnabend, den 7 Juni, abends '/,9 Nbr st a v f e n ft r e i ck. Stellen der Kameraden im Goldneu Löwen. Marschroute: Bis- mar-str., Klötzerstr. rechts, Bahnbosstr. bi« rmm Schützen, könia, Schleife. Babnbosstr.. Pansitzer Str. rechts, Goetbestr. link«, Schützenstr. link«, Mroßenbainer Str. reckt«. Altmarkt. Meißner Str. links, Felgenbanerstr., Poppiber Str. Schleis« am Grundstück des Ehrenkommandauten, Sckützenstr. links, SckützenbanS. Anschließend Parole-AnSaabe im-Schlitzen» ba»S. Montan, den 9. Juni, mittag '/,2 Nbr Ab, hol n na des König«, Stellen Restaurant Bürgerbof '/,1 Uhr. Marschroute: Babnhoistr.. Pansitzer Str. rechts, Goetbestr. links, Scktotzftr. recht«. Bismarckstr. links, Schützen straße reckt«, Sckützenvlntz. — 4 Uhr nachmittag« Ausbringen der KönigSlckeibe. Gleichzeitig Beginn des Schießens. Dienstag, den 10. Juni, 11 Uhr Vormittag Königs, f r ü b ft ü ck im SckützenbanS. Stellen hier»» 9 Ubr Vor mittag iin „Toldnen Engel". 2 Uhr Fortsetzung des Königs, schiebens. 6 Ubr abends: Drokl amier u n g des neuen Schützenkönigs. -^»DenLod in der Slbe inMüblberg fand am Montag, mir wir in unserer gestrigen Ausgabe sckon kur» berichteten, der etwa 18 Jabre alte Musikschüler Rnd «lf Aurich au« Zeithain »Lager. Er war mit einigen Freunden mit dem Kahn über die Elbe g,fahren. Seine Freund« marin dann wieder »nrückgrschwommen, während er, da er nach kein sicherer Schwimmer war, am anderen Uker verblieb, um wahrscheinlich mit dem Kahn »nrückzusahren. Schlietzlich hat er e« doch versucht, den Strom zu durckschwimmen. Von der Badegustalt aus wurde ,r erst bemerkt, al« er, schon weit über die Mitte der Elbe, seinem Freunde zuries: „Hilf mirl" Sogleich sprangen zwei Schwimmer in« Wasser und ickwammen ihm entgegen. Da er jedock vollständig ruhig weiter schwamm, hielte» di« anderen Gäste der Badeanstalt die ganz» Affäre für einen lrichtsinnigen Scherz. Die beiden ihm »u Hilfe Geschwommenen saht«» ihn nun und versuchten, ihn ans Land »n transportieren r doch jetzt stellt« sich hrraus, datz st« im R«ttuna»schwimm«n nicht di« geringste Eriahrung batten. Al« der Hilflose an ihnen Halt suchte und sie dahei unter« Wasser ritz, lieben sie ihn im Stick. Inzwischen war der vaveineitter mit einem Schwimmer im Kahn herbeigeeilt, doch einen Moment zn spät. Etwa 4 Meter vom Kuhn ent'ernt versank der Unalücklicke aain plötzlich, ohn« noch einmal zur Wasseroberfläche zurückzukehrr». Zwei >e- e- vawtmmer versuchten verarbUch, ihn durch Lauchen wieder aufzuftnden. Auch all« anderen Versuch« bltebe» erfolglos. —» »eine weitere Verschlechterung des kaufmännischen StellenmartteS im Mai. Nach den Beobachtungen der Kaufmännischen Stellen vermittlung des DvV. hat der Stelleninarkt lm Monat Mat eine wettere Verschlechterung nicht mehr erfahren. Der Besverberzuaang hat sich im Verhältnis »um Mo nat Avril allerdings noch um ü»/» Prozent gesteigert. Diese Feststellung findet ihre Begründung in den zum Kündigungstermin (15. Mai) ausgesprochenen Massenktjn- digungen, BesetzungScmfträge gehen nach wie vor sehr zöaernd ein. Dennoch war es möglich, die Au tragszahl und die Vermittlungen in feste Stellungen gegenüber dem Vormonat etwas zu steigern. Zahlenmäß g ausw drückt, ergibt sich folgendes Bild: Andrangs» sfer (Bc Werber auf eine gemeldete offene Stelle) 21,4 (im April 1930 29,1) gegenüber 9,4 im Äerichtsmvnat des Vorjahres. Ein ausgesprochener Wirtschastspcssimismus kennzeichnet auch im Mai die Stellenmarktölaae. —* Bauernregeln vom Juni- Bläst der Juni ins Donncrhorn. so bläst er ins Land das liebe Korn. — Medardns gibt keinen Frost mehr her, der dem Wein stock gefährlich wär'. — Die vier Tage um die Sonnen wende zeigen die Monatswinde bis zu Michaelis an. — Die Menschen und Juni-Wind, die ändern sich geschwind. — Juni trocken mehr al« naß, füllt mlt gutem Wein das Faß. — Ist Corporis Christi (24.) klar, bringt es uns ein gutes Jahr. — Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr. — O heiliger Veit (15.), o regne nicht, datz es uns nicht an Gerst' gebricht — Nicht kalter, trockener Nordwind im Juni ist gut, wie bekannt: man sagt, er wehe Korn tn das Land. Regen am St. Vttustag die Gerste nicht vertragen mag. — Prophetische Bauernregeln sind ferner: Wie's wettert am Medardustag (8.), bleibt es sechs Wochen lang danach. — Wie's Wetter zu Medardustag fällt, es bis zu Mondes Schluß anhält- — Was St- Medardus für Wetter hält, solche Wetter auch tn dtc Ernte fällt. — Regnet's am St- Barnabas (11) sck tmmen die Trauben bis ins Faß. — Vor dem Johannistag keine Gerste man loben mag. — Wenn der Kuckuck la'»q nach Johanni schreit, ruft er Mitzwachs und 1«'"°» Zeit — Regnet's am Sieben schläferstag (27.), man sieben Wochen Regen erwarten mag. —» Tagung der Deutschen Berufsgenos- feilsch asten. Am Montag und Di.'nStag hielt der Ver band der Deutschen Berussgenossenschasten tn Dresden seinen 40. ordenZ- BerusSgenossenschaftstaa ab. Während der Montag dem geschäftlichen Teil der Tagung galt, war der Dienstag dem allgemeinen Teil gcwidmet. Nach den Beratungen am Montag hieß in der Sitzung am Dienstag Geheimrat Dr. v. Borsig die Teilnehmer und Gäste will kommen. Als Vertreter oes NcichSarbeitsmintstertnms war Obcrrec.i -ungöra; Dr. Richter und als Vertreter des sächsischen Arbeits- und Wohlsahrtsministerinms Mini sterialdirektor Dr. Kittes anwesend. Der bisherige Vor sitzende Dr. Spiecker wurde in Anerkennung seiner hohen Verdienste um den Verband zum Ehrenvorsitzenden er nannt- Nack weiteren Begrüssungsansprachen referierten Landesrat Dr. Stahl, Münster, über „Tie Rechtsnatur der Reichsnnfallversicherung", und Dr. Normer über „Die Cigenversicherung der Gemeinden in der Reichs-Unfallver sicherung". —* Fr au en Woche 1930. Vom 10. bis 15. Juni findet auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung eine Fxauenwoche statt, dre von Frauen-, Jugend- und Ge- werkschaftsverbänden aller Richtungen veranstaltet wird. In einer Reihe von Borträgen werden das Familien problem, die persönliche Hygiene, die Hygiene der Arbeit, die Hygiene der Freizeii und hygienische Fragen im Aus land behandelt- Außer den Vorträgen sind Führungen durch die Ausstellung und das Hygiene-Musenm vorge sehen, sowie Besichtigungen sozialer Einrichtungen der Stadt und Ausflüge in die Umgebung. Die Geschäftsstelle der Fpauenwoche besindet sich Werderstraße 22, 2. —* Sächsische Tuberkulosetagung. An schließend an die 34. Generalversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose fand am Montag inDresden im Großen Saal des Hygienr- Atuseums die Sächsische Tubertuloseragung und zugleich Stvung des Fachausschusses beim Landeswohlfahrts- uno Jugendamt statt, die einen starten Besuch aujwies. Innen Minister Richfer begrüßte die Erschienenen, darunter viele auswärtige Gäste, und dankte besonders dem Deutschen Zentralkomitee für feine Teilnahme- Besonders dankte er aber auch allen Im Dienste der Tuberkulosebekämpfung stellenden. Der Letter des Kürsorgeamtes der Stadt Dres den, Stadtrat Dr. Richter, begrüßte d-ic Anwesenden im Namen der Stadt und bat, neben der Ausstellung auch die städtischen Einrichtungen für Tuberkulosefürsorge zu be sichtigen. Anschließend erstattete der Vorsitzende Mini sterialrat Prof. Dr. Thiele, einen kurzen Jahresbericht und dankte besonoers der Landesversicherungsanstalt für die von ihr gewährten Unterstützungen sowie dem Deutschen Zentralkomitee für die gewährten Beihilfen- Anschließend folgten zwei Vorträge über Frühdiagnose der Tuber kulose. Während der Direktor der Universltätskinderiliaik Leipzig, Professor Dr. Bessau, über die Diagnose der Kindheitsformen der Tuberkulose sprach, berichtete der Direktor der Universitätspolitlimt Leipzig, Professor Dr. Aßmann über die Diagnose der Erwachsenen-Tuberkulose. Eine große Reihe lehrreicher Röntgenbilder erläuterten die Vorträge, Die Ausführungen wurden mit großem Bei fall ausgenommen. — An dre Tagung schlossen sich Be sichtigungen der Tuberkulose-Ausstellungs- und Museums gruppen ay. —SSK. Erhaltung der Beamtenwohnungen Nach Feststellung des Reichsarbeitsministers war es in den letzten Jahren in zahlreichen Fällen nicht möglich, freige wordene Allrvohnungen von Reichsbeamten wieder mit an deren Reichsbeamten zu besetzen, weil beim Freiwerden der Wohnungen noch keine Bewerber vorhanden waren. Da durch ist teilweise ein unerwünschter Verlust an Beamten wohnungen entstanden. Um dies zugunsten der Allgemein heit ,n verhindern, wurde in einzelnen Fälle» mit den Wohnungsämter» vereinbart, daß der Wohnraum dem Wohnungsmarkt zu überlassen, die Behörden jedoch berech tigt seien, im Bedarfsfälle als Ersatz die Zuweisung eines entsprechenden WohnraumeS an Reichsbeamte zu »erlangen. Da dieses Verfahren sich ass zweckmäßig erwies, hat der Reichsminister. der Finanzen die Landesregierungen gebe- ien, daß die Wohnungsämter danach handeln. Das ist denn auch nach einer Mitteilung der Länder bereits geschehen. —» Das Reisegepäck im Abteil. Es wird immer wieder beobachtet, datz Reisende gegen die Tarif- bcstimmungen verstoßen, nach denen jeder Reisende nur soviel Handgepäck (höchstens 25 Kilogramm) mit in das Abteil nehmen darf, wie über und unter seinem Sitzplatz untsrgebracht werden kann. Oft wird der den anderen Fahrgästen »»stehende Raum im Gepäcknetz belegt oder in den D-Zug-Wagen das Handgepäck verbotswtvrig in den Seitenaanaen untergebracht. Im allgemeinen Interesse bittet die Reichsbahn die Reisenden, nur die zugelassenen Gepäckmengen mit in die Abteile »u nehmen und weist daraus hin, daß unzulässige Mengen nachträglich als Reisegepäck unter Erhebung eines beträchtlichen Kracht- »uschlages. gbgefertigt werden Miss»
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