Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193006120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-12
- Monat1930-06
- Jahr1930
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1930
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Riesaer M Tageblatt Donnerstag, 12. Juni 1V8V, abends. 83. Jahrg. 134. Drahtanschrift Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. SO. Postfach Nr. 52. Postscheckkonto: Dresden 1530. Gttokass«: Ries« Nr. 5L ««d A»;eiger lLlbeblaN und ÄuMger). Das Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Großenhain, der Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rates der Stadt Riesa, de» Finanzamts Riesa und des Hanvttoffnmts Meisten behördlicherseits bestimmte Blatt. D-a Rieta« Laa« blatt eri«rtut jede« r« abend» '/.«Uhr mit «utnahm. der Tonn, und Festtag«. ve,u,a»ret». gegen Vorauszahlung für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell. ?.bübr Kür dmffall dÄ «inttettn» von Pr°dukti°n«verttu^ Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un« da, Recht der Prel»«rhöhung und Nachforderung vor. «uzel-eu di« N^nmer de« SluSaabetaae» sind bi» v Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; rin« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für -!9 mm ^eit« 8 mm^bob« ^irundschrist-Zetle («Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Sah so«/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt wenn der Bettag verfällt, durch Klage etngezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung,, und Erfüllungsort: Riesa. Ai^tagige Unterhaltungsbeilage Er-äbler an der Elbe* — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe, der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen - ha der Bezieher k^rrn Anspruch auf Lieferung oder Nachlttsrruna der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Vettag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «oethrstratze 59. ? Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich. Rusa. NöWOMMSeWM! qu. Wenn der Ncichsarbeitsminister Stegerwald in die se« Tagen den Schiedsspruch in der nordwestlichen Schwer eisenindustrie für verbindlich erklärt hat, so mutz man hier bei notwendigerweise in beide Läger hinüversehen. Hier in das Lager der Arbcitgcberorganisation und da in das Lager der Arbeiterschaft. Und selbst, wenn auch die Ver- bindlichkeitserklärung eines erfolgten Schiedsspruches nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, so darf man doch nicht verkennen, daß dieser Endspruch, der tatsächlich einen Lohn abbau der Arbeiterschaft vorsieht, innerhalb der ganzen deut schen Industrie zu Komplikationen und Weiterungen füh ren kann, deren Folgen man vorerst noch nicht zu über sehen vermag. Zugegeben, die Verbilligung des Eisenpret- seS ist im Interesse der Weltmarktkonkurrenz eine Notwen digkeit der Unternehmer, dann steht aber schließlich immer noch die Frage an, ob diese Notwendigkeit wirklich im Mo ment gröber war als die Notwendigkeit der Erhaltung des Existenzminimums der ohnehin schon schwer kämpfenden Arbeiterschaft. Es ist aber hierbei besonders die taktische Seite des Oeynhansener Vorfalles zu beachten. Die Spitzen organisationen der Unternehmerverbände und Gewerkschaf ten standen bis vor einigen Tagen in Verhandlungen dar über, ob «8 auf irgendeiner Basis möglich sei, die gegenwär tige Wirtschaftskrise zu überwinden. Als diese Verhand lungen noch nicht ganz beendet waren, griff der Reichs- arboitsminister ein und erklärte den Ocynhausener Schieds spruch für verbindlich. So verständlich diese Maßnahme Stegerwalds im Interesse der deutschen Absatzsteigerung auch war, es war doch noch nicht ganz entschieden, ob sich im Laufe der Verhandlungen hätte nicht ein anderer Ausweg finden lasten, durch den man die derzeitige Wirtschaftslage zu überbrücken vermochte. Wenn man nun mit dieser Maß nahme zunächst eine bestimmte Arbeitergruppe herauSgriff, nm bei ihr einen Lohnabbau in Angriff zu nehmen, dann weiß man nicht, ob schon morgen andere Arbeiterschichten ebenfalls in solche Abbauaktionen hercinbezogen werden. Was würde unter dieser Voraussetzung die Folge sein? Lohnkämpfe ganz schweren Ausmaßes für die nächste Zeit, von denen man nicht weiß, ob sie innerhalb -er Wirtschaft nicht Komplikationen Hervorrufen, die die derzeitige Krise noch in den Schatten stellen. Schon heute widersetzt sich der deutsche Metallarbetterverband jeglicher Lohnsenkung, ja, er hat sogar den Mitgliedern verwandter Betriebe nahegelegt, sich jeglichem Lohnabbau zu verschließen. Von dem augen blicklichen Schiedsspruch sind insgesamt 200 000 Arbeiter be troffen, man kann sagen, daß diese Maßnahme praktisch die Herabsetzung der Akkordlöhne bedeutet, die nach dem Seve- ringschen Einigungsspruch durchschnittlich 15 Prozent über den Normallöhnen liegen sollen. Auf Grund des Steger- waldschen Schiedsspruches haben sich nun die Arbeitgeber organisationen bereit erklärt, mit Wirkung vom 1. Juli den Eisenpreis um ca. 4 Rm. pro Tonne zu senken. Der Erfolg der Eisenpreissenkung aus dem Wirtschaftsmarkt bleibt ab- zuwartcn, ehe man darüber urteilen kann, ob sich die In dustrie durch größere Auftragserteilung des In- und Aus landes langsam zu erholen vermag. Gewiß führt die Schwereisenindustrie gegenwärtig heftige Kämpfe um die Rentabilität ihrer Betriebe, dies umsomehr, als die Ge stehungskosten zum größten Teil bei den Löhnen liegen (ca. 60 bis 65 Prozent!), aber andererseits sollte man sich doch bei der Industrie und auch im Reichsarbeitsministerium ganz reiflich überlegen, ob man nicht von zwei Nebeln bas kleinere wählt, wenn man einstweilen alles beim Alten läßt. Al »MW SlilieiWiMr Mietet Nr Mm »er mtiMlWMWn Mftm. * Berlin. Der .Amtlich« Preußische Pressedienst* teilt mit: Der vreustische Minister deS Inner« hat am 11. Juni folgenden Erlaß an sämtliche preußischen Polizeiverwal. langen gerichtet: .Auf Grund des 8 10, N, 17 des allgemeinen Landrecht» wird zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung das öffentliche Trage« der sogenannte» Parteiuniforme« der Nationalsozialistische« Arbeiter» Partei einschließlich ihrer Unter-, Hilfs- und Nebenorgani sationen für den Bereich deS Freistaates Preußen «er boten. Zur Uniform gebören all« Gegenstände, die dazu be stimmt oder geeignet sind, abweichend von der übrigen bürgerlichen Kleidung die Zugehörigkeit zu den genannten Organisationen,. insbesondere den sogenannten Sturmab teilungen, Schutzstaffeln und der Hitler-Jugend äußerlich zu bezeichnen, also auch Kleidung und Ausrüstungsstücke <». B. Armbinden), die durch bestimmt« Form, Farbe, Schnitt us«. ein Merkmal der genannten Organisationen darstellen. Ich ersucke alle Polizeibehörden, da« Berbot mit allen polizeilichen Mitteln, gegebenenfalls auch durch Androhung und Festsetzung von ZwangSftrafen, nachdrücklichst durch» zuführen. Gez. Dr. Waentig." MWMIlMeHMIM. * London. Die Kahl der Arbeitslose« t« England betrug am 2. Juni L 77S 10V, was gegenüber der Bor- woche eine erneute Steigerung um L04V bedeutet. Gegen über der gleichen Zeit des Vorjahre» ist die Zahl der Arbeits losen um 674 S7S Personen höher. M MMtkl »kl )( Parts, lieber di« Ergebnisse der Verhandlungen, die bekanntlich zu einer Einigung über die Emission -er ersten Aoung-Anlcihe geführt haben, wird von beutscher Seite solgendc Darstellung gegeben: Die in Ausführung der Vereinbarungen der Haager Konferenz 1929/30, tm besonderen der Uebereinkunft über die Mobilisierung eines Bruchteile» des nicht aufschtebbaren Teiles der Annuitäten des Neuen Planes ausgegebene Anleihe trägt die Bezeichnung .Internationale 5)4proze«- tige Anleihe deS Deutschen Reiches 1939". Die Anleihe wird in verschiedenen Teilen ausgegeben, und zwar außer in Deutschland noch in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien, Schweden, der Schweiz un- den Ver einigten Staaten von Amerika. Sie soll einen effektiven Gesamtbetrag von 300 Millionen Dollar erbringen. Davon entfallen aus Belgien 4, Deutschland 7X, Frankreich 84)4, Großbritannien 50, Holland 25, Italien 5, Schweden 25. Schweiz 15, auf die Vereinigten Staaten von Amerika 84Z-L Millionen Dollar. In den genannten Ländern sollen die verschiedenen Tranchen spätestens bis zum 13. Juni 1930 zur Zeichnung aufgelegt werden. Die Anleihe ist innerhalb einer Frist von 35 Jahren durch einen kumulativen Til gungsfonds zu tilgen, der für den Ankauf oder die Aus legung von Stücken zu verwenden ist. Falls Auslosung erforderlich wird, hat sie zu pari zu erfolgen. Die Ver losungen sollen im Monat April, erstmalig im April 1981, stattfinden. Die ausgelosten Schuldverschreibungen sind an dem der Ziehung folgenden 1. Juni rückzahlbar. Die Deutsche Regierung behält sich bas Recht vor, vom Jahre 1935 ab die noch nicht eingelösten Stücke der Anleihe ganz oder teilweise in Höhe des Gegenwertes vo« etwa SO Mil lionen oder eines Vielfachen zu pari «inzukösen. Die Stücke werden auf die Währung des Ausgabelandes zum Gegenwerte ihres gegenwärtigen Goldwertes laute» und in ihr zahlbar sein; jedoch kann auf jedem Auslandsmarkt, wo irgend eine Tranche der Anleihe notiert wird, Zahknng in der Währung dieses Landes zum jeweils geltenden Wechselkurs erfolgen. Der Zinsfuß beträgt 5)4 Prozent; die Zinsscheine sind «rm 1. Jnni und 1. Dezember fällig. Kapital und Zinsen der Anleihe werden ohne Abzug irgendwelcher gegenwärtiger oder zukünftiger deutscher Steuern ausgezahlt. Bon dem Erlös der Anleihe stellen zwei Drittel die Kapitalisierung eines Teiles der unbedingte« Annuitäten dar, die DentschlanL «ach dem neue« Plaa an die Gläubiger mächte zu entrichte« hat, und dieser Betrag wird au die Bank für Internationale« Zahlungsausgleich für Rechnung der beteiligten Gläubigermächte abgcführt werde«. Das verbleibende Drittel des Erlöses der Anleihe wird aa die BIZ. für Rechnung -er deutsche« Regier««« gezahlt «ud für die Bedürfnisse der Deutsche« Reichsbahn-Gesellschaft «nd der Deutsche« Reichspost verweadet werde«. Die vorstehend beschriebene Anleihe unterscheidet sich in ihren Bedingungen von der im Jahre 1924 herausgekom menen Dawes-Anleihe am augenfälligsten dadurch, daß an Stelle des damaligen 7prozentigen Zinsfußes ein Zinsfuß von 5)L Prozent getreten ist. Dabei ist zu beachten, daß die dem Deutschen Reich auf sein Drittel zukommende Auszah lung für die europäische Tranche nur um etwa N Prozent hinter der zurückbletbt, die bei -er DaweS-Anleihe erzielt wurde, obwohl der Emisstonspreis um zwei Punkte niedri ger bemessen wirb. Die amerikanische Tranche der Dawes- Anleihe war mit 5 Prozent über pari rückzahlbar, sie ist daher mit der neuen Anleihe nicht vergleichbar, die durch weg zum Nennwert zurückgezahlt wirb. Ein weiterer be merkenswerter Unterschieb zwischen damals und heute ist die Möglichkeit, bereits nach fünf Jahren die neue Anleihe ganz ober teilweise zurückzuzahlen, weil bei der Dawes- Anleihe eine Konvertierbarkeit seinerzeit uicht zu erreiche« war. Im Kreise der Bankiers waren die Meinungen ge- kW MU MU. teilt, ob für die neue Anleihe nicht ein höherer Emissions kurs angezeigt gewesen wäre; aber schließlich hat sich die Auffassung durchgesetzt, daß man den ersten Zeichnern Aus sicht auf einen merklichen Kursgewinn lasten müsse. Tie vorbereitende« Arbeiten für die Anleihe, die trotz größter Arbeitsanspannung von allen Seiten und trotz starken Drängens namentlich auch der deutschen Vertreter einen so langen Zeitraum in Anspruch genommen haben, bezogen sich in der Hauptsache aus die Problem« der zwei Anleihedrittel, die zur Mobilisierung der Reparations leistungen bestimmt find. Es handelt sich um die sonstigen Anleiheverhandlungen völlig fremde Aufgabe, die im Neue« Plan und tm Mobilisierungsabkommen vereinbarten Vor schriften mit ihren politischen und wirtschaftspolitischen Ausdrucksformen und Inhalten für eine gemeinschaftliche Anleihe nutzbar zu machen, die verkauft werden soll. Er schwerend war dabei, daß di« Anpassung der für die ver schiedenen Tranchen einheitlich aufzustellenden allgemeine« Anleihebedingungen auch an die besonderen Verhältnisse der einzelnen Märkte, namentlich an die für den amerikanischen Markt geltende Gesetzgebung, vorgenommen werden mußt«. Demgegenüber bot di« Gewinnung der Grundlagen für daS eine Drittel, das eine Anleihe des Deutschen Reiches für eigene Zwecke des Reiches, nämlich für Eisenbahn und Post, darstellt, kaum irgendwelche Schwierigkeiten oder Besonder heiten. Im «nfangsstadium der Verhanüluugeu war frei- lich bei den emittierenden Bankiers der anderen Länder der Wunsch hervorgetreten, es müßten für dieses Drittel durch die Reichsregierung besondere Sicherungen zur Verfügung gestellt werden, während für die andere« zwei Drittel die besonderen Sicherungen d«S Neue» PlaueS gelten. Dieser GedanSe wurde indessen im Laufe der Verhandlungen auf gegeben, nachdem von deutscher Seite darauf hingewiesen war, daß es eine höhere Sicherung als das unbedingte Zah- lungSversprechen des Deutschen Reiches gar nicht geben könne. Es trat sogar bei der näheren bankmäßigen Beschäf tigung mit der Anleihe immer mehr der entgegengesetzte Wunsch zutage, auch für die zwei Drittel, die den Repara- ttouen dienen, die direkte und unbedingte Verpflichtung des Deutschen Reiches zu betonen. In Ausführung des Neuen Plane» und des Mobilifierungsabkommen» sind Sonder- abmachungen mit den Gläubigermächten getroffen worden, die den besonderen Verhältnissen dieser sowohl Repara tionszwecken wie eigenen Zwecken des Dentkchen Reiches dienenden Anleihe Rechnung tragen, «nd di« Tragung der Kosten a«S der Anleihe, insbesondere ihre Verteilung zwi- schen Deutschland un- -en Gläubigermächte« regeln. Durch eine Abmachung solcher Art ist auch die Währungsfrage hin sichtlich der neuen Anleihe geregelt worben, und zwar so, -aß den Erwerbern und Inhabern der Anleihestücke der Goldwert derjenigen Währung, in der die Stücke ausgestellt sind, sowohl für das Kapital wie für den Fälligkeitstag der Zinsen zugesichert sind. Die Schuldverschreibungen der «e«e« Anleihe ersetze« z« einem entsprechenden Teil die AnauitSteaschuld -cs Deutsche» Reiches. Daraus sind in einem besonderen Ab kommen die notwendigen Folgerungen zugunsten Deutsch lands gezogen. Insbesondere kommen Ttlgungsgcwinne, die etwa durch Rückkans der Anleihe unter pari errtstehen, ebeuso wie Zinsgewinn« der dem Tilgungsfonds zuzu- führeude« oder sonst für den Anleihedienft zu verwendenden Gelder dem Tilgungsfonds zugute. Wird dadurch die An leihe vor Ablauf -er 35 Jahre getilgt, so kommt mit dem Anlethedienst auch die ihm entsprechende Zahlung ans die Annuitäten in Fortfall. Deutschland ist außerdem das Recht eingeräumt, auch seinerseits im Rahmen der normale» > Tilgung di« Anleihe auf dem Markt zurückziikainen und ! durch Abgabe der zurückgekauften Stücke an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich den Betrag der Rück- I kaufgewinne zu erhöhe». AM iMMl m» Ms» WMO. * Berlin. Nach dem Bericht der ReichSaustalt für die Zeit vom 1«. bis 31. Mai hat die Belast««« deS Arbeits marktes «nd der Arbeitslosenversicherung i« der zweite« Hälfte des Mai «och langsamer als t« der erste« Hälft« ab- geuomme«. Einem Rückgang in der Zahl der Hauptunter- stützungSempfänger in der Arbeitslosenversicherung um nicht ganz 80 000 — gegenüber 180000 im vorigen Berichts abschnitt — steht ein verstärkter Zuwachs der Krffe««nter- ftsttzte« um rund 15 000 gegenüber. Auch die Zahl der Ar beitsuchende« hat ««r «m rund -8 990 abgenomme«. Am 81. Mai wurden in der Arbeitslosenversicherung 1550 900, in der Krisenunterstützung 838 338 Hauptunter- stützungSempfänger gezählt. Gegenüber dem Vorjahre er gibt sich ein« Ueberlagerung um rund 875 000 Unterstützte. An verfügbaren Arbeitsuchenden waren Ende Mai bei den Arbeitsämtern noch rund 2 689 000 gemeldet. Hiervon müssen nach Abzug der noch in gekündigter oder ungekün- dtgter Stellung oder in Notstandsarbeit Befindlichen rund 2687 000 als arbeitslos gelten. Der Unterschied dieser Zahl gegenüber dem Vorjahre ist auf beinahe 1290 000 an gewachsen. An,eiche« für ein beginnendes Weiche« der Depression, die a«s der Wirtschaft lastet, sind bis jetzt weder a«S de« Gesamtzahlen, noch aus den Berichten über die einzelnen BernfSgr«ppe« z« entnehme«. Die geringfügige Entlastung entfällt wiederum fast ausschließlich auf die Saisonaußen berufe. Unter diesen ist die Landwirtschaft mit einer ver hältnismäßig geringen Nachfrage vertreten, deren unge nügender Umfang zum Teil durch die anhaltend gute, dem landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt jedoch nicht förderliche Witterung zum Teil durch vermehrte Anwendung von Ma schinen auch im Hackfruchtbau erklärt wird. Soweit das Baugewerbe Zeichen einer Belebung aufwics, beschränkte sich dies« Erscheinung tm wesentlichen auf einzelne ländliche Bezirke. Der städtische Wohnungsbau verlangte Arbeits kräfte fast nur für kurzfristige Beschäftigungen und lag im übrigen nahezu still, ebenso wie die Bautätigkeit der öffent lichen Hand und der Industrie. Es fehlt daher auch die be lebende Wirkung des Baugewerbes als Schlüsselindustrie. Unter -en überwiegend von der Konjunktur ab hängigen Berufsgruppen haben nur der Braunkohlenberg bau, sowie bezirksweise einzelne Zweige der Textil- und der Bekleidungsindustrie eine gewisse Besserung aufzu- lvetsen, während die Steinkohlenindustrie in fast allen wich tigen Bezirken ivciterhin Kündigungen und Entlassungen vornahm und die metallverarbeitenden Industrien im ganzen unfähig blieben, Kräfte aufzunehmen.
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