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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193007290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-07
- Tag1930-07-29
- Monat1930-07
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1930
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Lertliches und Sächsisches. !)tieja, den 2V. Juli 1030. —* Wetterva-bersaae kür den 80. Juli 1930. lMitgeteilt von der Lachs. LanbcSwctterwarte zu Dresden.) ikvenin vlendernnn doch besonder« in den südlichen Teilen Abnahme der Unbeständigkeit wnbrscheinlich, mäßig bis warm, schwache bi? mäßige, in freien Gebirgslagen zeitweilig auch nussrischende Winde au? westlichen Richtungen. —* Daten für den 30. Juli 1830. Tonnen ausgang 4,20 llbr. Sonnenuntergang 19,52 Uhr. Mond- rusgang 10,25 Ubr. Monduntergang 22,03 Uhr. 1838: Der Politiker Euaen Richter in Düsseldorf ge- boren «gestorben 1906). 1898 : Fürst Otto v. Bismark in Friedrich-ruh gestorben «geboren 1815). 1V14: Mobilmachung in Rußland. * StMkMdlielkr SM lieg en MW« w «WWeii Mel »ermteili. Wie «ndererort«. kam es bekanntlich auch am 6. Mär» in Riesa zn blntiar" Znsammcnstößen mit kowmunistische« D-monstranten und der Polizei. Die Vorgänge in Riesa be chästiaten am 5. Mgf ds. Is. da« Memeinsome Schöffeu- gericht Dresden. Die Hanvtvrrbandlung endet» seinerzeit mit der Bestrafung von 5 Angeklagten mit Gefängnis strafen wegen schweren Aufruhr« von 1 Jahr S Monaten bis 10 Monaten Gefängnis. Sin Angeklagter wurde «egen groben UnsnaS mit 4 Wochen Haft bestraft, die übrigen Angeklagten manaels Beweise« freigesvrochen. Die Rie!aer Märzunruhen bildeten nun am Montag erneut den Grund zu einer Hanptverbandlung vor dem Memeinsamen Schöffengericht Dresden, wo sich der «0 Jahre alte Arbeiter und Stadtverordnete OStvald Bieter aus Riesa wegen öffentlicher Beleidigung in zwei Fällen zu verantworten batte. Bleier, der Stadtoerord- ueter der KPD in Riesa ist. batte in No. 1 der nach Be darf erscheinenden .Riesaer Arbriterstimme" »om 7. Mär» 1930 al« verantwortlich zeichnender Schriftleiter einen Artikel berausgebracht, der sich mit den Vorgängen am S. März in Riesa eingebend beschäftigt», »nd in dem da- Einschreiten der Polizei als bestialisch und brutal be- »etchnet wurde. Weiter batte Blrirr in einer komm«« stiftischen Versammlung am 15. April im .Hotel Stern" tu Riesa als Redner behauptet, daß di» städtische Polizei während der Unruhen Sistierte mißhandelt hab«. Ein Schwerkriegsbeschädigter sei sogar noch in der Zell« auf der Polizeiwache, obgleich er verletzt gewesen sei. geschlagen worden. Da seitens des Riesaer Oberbürgermeisters Straf antrag gestellt worden war, mutzte sich nun Bleier wegen Beleidigung verantworten. In der ziemlich eingehenden Beweiserhebung wurden mehrere Ent- und Belastungszeugen gehört. Au« allen deren Aussagen ergab sich jedoch nicht der von dem Ange klagten »ersucht» Wahrheitsbeweis. Zwar bestätigten ver schiedene Zeugen, dah die Polizei bei ihrem Einschreiten gegen di« Demonstranten sorich zugegristen habe, aber ab- sichtliche Mißhandlungen konnten auch von de» Ent- lastungszengen nicht bestätigt werden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten dem Anträge des Vertreters der StaatSanwaltichait entsprechend wegen öffentlicher Beleidigung im Sinne der §8 185,86 des Str. G. G. in 2 Fällen zu »iner Geldstrafe vo» zusammen 11V Mark oder 11 Tagen Gefängnis. Dem Ober bürgermeister von Riem wurde autzerdem die Publikation im .Riesaer Tageblatt" zugespcochen. —* Abermals ein Berkehrsuufall. Heute vormittag gegen )411 Uhr ereignete sich auf der Staats straße Dresden—Leipzig, an der Mehltheuer —Seer- hausener Grenze, ein schwerer Verkchrsunfall. Wohl infolge des um diese Zeit herrschenden Unwetters geriet das Personenauto der Hainsberger Papierfabrik ins Schleudern und fnhr gegen einen Baum. Durch den An prall wurde das Fahrzeug beschädigt und die Insassen, der Direktor genannter Fabrik und der Wagenführer, verletzt. Tie beiden Verletzten wurden zunächst dem Riesaer städti schen Krankenhaus zugeführt und später nach Hainsberg transportiert. —* Die unfreundliche, regnerische Wit terung, die nunmehr schon längere Zeit anhält, neigt auch heute noch nicht zum Besseren. Wer gestern abend gehofft hatte, daß der heutige Tag eine günstige Wendung bringen würde, sah sich wiederum bitter getäuscht, denn schon am Morgen setzte erneut leichter Regen ein, dem in der 11. Stunde noch dazu ein ziemlich heftiges Gewitter mit erheblichen Niederschlägen folgte. Das unbeständige Wetter behauptete sich auch während der folgenden Tagesstunden. Sonnenschein und Regenschauer wechselten miteinander ab. Hoffentlich wird die unerwünschte Witterung, die doch so gar nicht für die Ferien- und Erntezeit paßt, recht bald ihr Ende erreichen. ' —* Apotheken-Dienstbereitschaft. Wir wer den gebeten, noch darauf hinzuweisen, daß in dieser Woche auch die Anker-Apotheke im Stadtteil Gröba nachts Dienstbcreitschaft hat. —* Der Bayrische Gebirgstrachten- Verein „Edelweiß" in Riesa hält in den Tagen vom 2. und 3. August seinen Heimattag ab, welcher zu gleich mit Fahnenweihe im Stadtpark abgehalten wird. Auch die auswärtigen bayr. Trachtenvereine, welche in dem Mitteldeutschen Gau zusammengeschlossen sind, geben sich an diesen Tagen ein Treffen, um ihre Landsleute zu unterstützen. — Ter Zweck dieser Vereine ist die Pfleg« der Hcimatlicbe, sowie der bayrischen schönen Volkstracht und der kernigen Mundart, vor allem aber der heimatlichen Schuhplattler-Tänze. — So wird auch am Sonntag während des Fcstzuges, der vom Beretnslokal „Goldener Löwe" bis zum Sternsaal führt, auf dem Rathausplatz für die Ein wohnerschaft von Riesa eine Abart des all« sieben Jahre in München gezeigten historischen Schäfflertanzes vorge führt werden. Der Verein bittet die Anwohner der Straßen, durch die der Fcstzug geht, gütigst flaggen zu wollen. —vdz. Oeffentiiche Jugend-Hilfe und schul e. In der Oeffentlichkeit hat man sich in den letz ten Jahren eingehend für Fürsorgeerziehung, Jugendge richt und andere Fragen der öffentlichen Jugenvhilse in teressiert. Da der pädagogische Charakter dieser Einrich tungen viel umstritten ist, hat sich eine Tagung des Zen- tralinstitutS für Erziehung und Unterricht und des All gemeinen Deutschen Lehrcrinnen-Vereins am 7. und 8. Oktober 1030 in Berlin das Thema „Mädchenschule und öffentliche Jugcndhilfc" gestellt. Nach einleitenden Vor trägen über die Grundlagen und Voraussetzungen wer den die Beziehungen der Schule zum Jugendamt, zum Gesundheitsamt, zur Gefähroeten-Fürsorge, zur Polizei, zum Vormundschaft^- und Jugendgericht und »um Be- rufsamt behandelt. Pflege bestehen kann. — Als Einkommen 8 1440 Abs. 1 RGO. ist die Witwenrente, eines Bersorgungsberechtlgten zu gewähren die Zusatzrente anzusehcn, die der Witwe Bedürfnisses zu der Witwenrente gewährt —* Die KPD verlangt Einberufung des Landtags Die Landtagsfraktton der KPD. hat an den LaydtagSpräsidenten ein Schreiben gerichtet, in wel chem gefordert wird, den Landtag sofort zu einer Gon- dertagung mit dem kommunistischen Antrag. (Protester hebung gegen die Steuernotverordnung der ReichSregie- rung vom 27. Juli) als einzigen Tagesordnungspunkt einzuberufen. —"Fürsorge fürauswandernde Arbeits lose. Verschiedentlich haben Fürsorgebchörden Arbeits losen angeraten, in das Ausland zu gehen, da ihnen dort reichlich Arbeit geboten werden könnte, und haben ihnen auch das Reisegeld hierzu gegeben. Mehrfach haben solche Arbeitslose dann im Ausland nirgends Beschäftigung ge funden, so daß schließlich nur ihre Heimschasfuug nach Deutschland übrig blieb. Aus diesem Grunde weist der preußische WvhlfahrtSminister in einem Rundevlatz dar auf hin, daß ein solches Verfahren nicht einer geord neten Wohlfahrtspflege entspreche Bevor Fürsorgestellen Reisegeld zur Arbeitsaufnahme iin Auslande bewilligen, müssen sie sich mit den zuständigen Auswanderer-Be ratungsstellen über die Arbeitsaussichten in dem betref fenden fremden Lande ins Benehmen setzen. —* Der Schlußtag der Hygiene-AuSstel- l««S ist nunmehr festgelegt auf Sonntag, den 12. Oktober, wobei eine eventuelle Verlängerung im Falle besonders günstiger Witterung noch offen gelassen ist. Für die nunmehr beginnende -weit« Hälfte der Ausstel- lungSzäit hat die Ausstellungsleitung die Preise für die Dauerkarten abermals ermäßigt, und zwar um genau die Hälfte deS ursprünglichen Preises. Demnach kosten ab 1. August die Herrenkarte 10 Marr, di« Damen karte 8 Mark, die Karte für Jugendliche, 6 Mark und die Karte für Kinder 3 Mark. —* Die Pensionskassen.Bersch melzung im Dankgewerbe vollendet. Wie WTB.-Handelsdienst berichtet, bat da- Reichsarbeitsmtuisterium feine Zustim mung zu der Fusion deS Beamten-Fürsorge-Bereins der Deutschen Bank mit der großen neutralen Pensionskasse jrm Bankgewerbe erteilt, nachdem wie seinerzeit mitge teilt, das Rcichsaufsichtsamt für Privatversichcrung seine Genehmigung zu der von den beiderseitigen Generalver sammlungen beschlossenen Zusammenlegung gegeben hatte- Damit ist die Verschmelzung der beiden Kassen in Kraft getreten. Die Einheitskasse beginnt ihre Tätigkeit mit einem Kapital von über 120 Millionen Reichsmark. —vd». Verbandst«g der HauS-und Grund besitzer. Der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzer-Vereine hält seinen 51. ordentlichen Ver bandstag vom 7. bis 11. August 1930 in Danzig ab. Am Donnerstag, dem 7. August 1930, ist eine vorbereitende Sitzung des Vorstandes vorgesehen. Am Freitag findet eine Sitzung des Reichsausschusses statt, der «ine geschlossene Tagung des Zentralverbandes folgt. Neben innerorgani- «satorischen Fragen steht vor allem das Thema „Die Um schuldung der Aufwertungs-Hypotheken und ihre Durch führung" auf der Tagesordnung. Am Sonnabend abend hält der Deutsche Verband siu: Hausbesitzer-Genossenschaften seinen Verbandstag ab. In der öffentlichen Verbands tagung am Sonntag, dem 10. August, wird der Prä sident deS Verbandes, Stadtrat Humar, das Referat über „Der Deutsche Hausbesitz von 1914 bis 1932" halten. — Neue Entscheidungen des Reichsver sicherungsamts. Die Verpflichtung zur Gewährung von Pflege nach 8 558 der Relchsversicherungsordnung hängt nicht davon ab, daß ein gewisser Dauerzustand ein getreten ist. Die Pflege ist schlechthin zu gewähren, solange der Verletzte so hilflos ist, daß er nicht ohne fremde Wartung und im Sinne des die der Witwe ist, nicht aber im Falle des „.. .. wird. — Wenn in einem Lehrvertrag der Angabe über den Zeitpunkt der Lehrzeit der Zusatz „ohne die Winter monate" beigefügt ist, so hat dies für die Arbeitslosen versicherung nicht die Wirkung, daß das Lehrverhältnis während der Wintermouate als aufgehoben anzuschen ist. — Schwiegereltern des Arbeitslosen gehören nicht zu den zuschlagsberechtigten Angehörigen im Sinne des 8 103 Abs. 2 des ArbeitslofenoersicherungsgesetzeS. — Zur Rechts wirksamkeit einer Berufung nach 8 180 des Arbeitslohn- Versicherungsgesetzes ist nicht erforderlich, daß das Schrift stück, in dem der zur Einlegung des Rechtsmittels Berech tigte seine Unzufriedenheit mit der Entscheidung des Spruchausschusses zum Ausdruck bringt, unterschrieben ist. —WK. Keine Winterbeihilfen für Kriegs« beschädigte. — Beihilfen aus Truppenfonds. Der Reichsarbeitsminister hat den Hauptfürsorgestellen auf mehrfache Anfragen hin mirgeteilt, daß die Finanz- und Kassenlage des Reiches es leider zurzeit nicht gestattet, zu Winterhilfsm-aßnahmen für Kriegsbeschädigte und Krieger hinterbliebene Vorschüsse auf die Zusatzrenten zur Ver fügung zu stellen. Anhaltspunkte dafür, daß sich die Ver hältnisse in den kommenden Monaten bessern werden, seien leider nicht vorhanden. Damit sind auch für 1930 die Aussichten auf Winterhilfe für Kriegsbeschädigte geschwun den. — Wie im Vorjahre bat der Reichsarbeitsminister auch für 1930 aus aufgewerteten Trupvenfonds und Spen denmitteln des früheren Heeres einen Betrag für Beihilfen an bedürftige ehemalige Unteroffiziere und Mannschaften des früheren Heeres und deren Hinterbliebene bereitgestellt. Die Beihilfen sollen im allgemeinen 100 RM. nicht über steigen und nicht weniger als 50 RM. betragen. Kriegs beschädigte und Kriegerhinterbliebene sollen vorzugsweise berücksichtigt werden. Bei . der Beschränktheit der Mittel können jedoch andere Anträge als die der Fürsorgestollen nicht berücksichtigt werden. —* Ausgleichsverkehr zwischen Arbeits ämtern und nichtgewerbsmäßigen Arbeits nachweisen. Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen hat für den Bezirk »es Landesarbeitsamtes Vor schriften über den Ausgleichsverkehr zwischen den Arbeits ämtern und den nichtgewerbsmäßigen Arbeitsnachweisen erlassen. Danach haben ntchtgewerbsmäßige Arbeitsnach weise, die offene Stellen voraussichtlich nicht besetzen oder Stellensuchende nicht unterbringen können, diese offenen Stellen und Arbeitssuchenden unverzüglich dem örtlich zu ständigen Arbeitsamt zu melden. Kann das zuständige Ar beitsamt keinen Ausgleich vornehmen, so ist es verpflichtet, die Meldungen schnellstens an das Landesarbertsamt Sachsen zum zwischenbezirklicken Ausgleich weiterzugeben. Der ntchtgewerbsmäßige Arbeitsnachweis hat dem Arbeits amt anzugeben, wohin sich etwaige Bewerber oder Arbeit geber zu wenden haben. Diejenigen offenen Stellen, für welche die nichtgewerbsmäßigen Arbeitsnachweise dem Auf traggeber innerhalb 48 Stunden nach erfolgter Auftrags erteilung geeignete Bewerber nicht Vorschlägen können, müssen mit den erforderlichen Einzelangaden dem zustän digen Arbeitsamts sofort gemeldet werden. — Diese Vor schriften, die am 26. dS. Mts. in Kraft getreten sind, finden keine Anwendung auf diejenigen nichtgewerbsmäßigen Ar beitsnachweise, die nicht der Aufsicht des Landesarbeits amtes Sachsen unterstehen. —* Früher Winter in Aussicht? Aus Gärt nerkreisen !vird auf den überaus frühen und starken Blüten- flor der Herbstastern in diesem Jahre hingewiesen, der fast vier Wochen zeitiger als normal fällt. Man knüpft an diese Tatsache die Befürchtung eines, sehr frühen Eintrittes win terlicher Witterung.< , —"Ein erfreulicher P,lzre«cyrum momi ,h jetzt nach Ken warmen Tagen unk» reichlichen Ni >rsch>ä'"i der letzten Zeit in. unseren heimischen Wäldern bemerlbne. Seit Tagen ist das Heer der Pilziäger ausgezogen und die Beute, mit der mau heimkehrt, ist oft ganz erstaunlich ge wichtig. Merkwürdig ist. daß das Pilzcsuchen aber nicht jedermanns Sache ist. Der eine kann stundenlang laufen und kehrt schließlich todmüde mit ein paar spärllclxen Dingerchen beim, während der richtige Pilzganger die „Pilzfleckc" förmlich ausspürt und in kurzer Zeit die statt lichen Exemplare pfundweise nach Hause bringt. —"Wie hat man sich gegenüber unbestell ten Warensendungen zu verhalten? Die un gewöhnliche Absatzkrife hat dazu geführt, daß verschiedene Firmen dazu übergegangen sind, ihre Waren Personen, bet denen sie eine eventuelle Kaufnetgung voraussetzen, ohne vorherige Bestellung einfach ins HauS senden. Es fragt sich nun, wie sich der Empfänger dieser nichtbcstellten Sendung in solchen Fällen zu Verhalten hat. Gesetzlich liegt natürlich eine Verpflichtung zur Abnahme überhaupt nicht vor. Der Empfänger wird daher gut tun, die tbm übersandte Ware einige Zeit aufzubewahren und sich davor hüten, sie in Benutzung zu nehmen. Die übersendende Firma trägt ja allein die Verantwortung für ihr Eigen tum und muß daher von sich auS Schritte ergreifen, um den Rücktransport ihrer Ware zu ermöglichen. Strehla. Glimpflich ab gelaufen ist Sonntag abend ein Motorradunfall, -er sich in der Hauptstraße in Strehla, zutrug. Dort war «in Draht der elektrischen Leitung zer rissen, der auf die Straße herunterging. Ein Motorrad, das die Hauptstraße in mäßigem Tempo aufwärts fuhr und das von einem jungen Mann au» Zschepa gesteuert wurde, ver- fing sich in den Draht und der Fahrer sowie sein Sozius, ein ebenfalls in Zschepa wohnhafter und beschäftigter junger Mann, stürzten. Gleichzeitig entstand Kurzschluß und ein mächtiger Feuerstrahl schoß au» der Leitung. Fahrer «nd Mitfahrer erlitten »um Glück nur unbedeutend- Hautab schürfungen und auch am Motorrad wurde mrr leichter Schaden «ngerichtet. " Strehla. Auch ein Grenzzwischenfall. Böck« wen den deS öfter» aefchossen, manchmal kleine, ohne besondere Nachwirkungen zu Hinderlassen, manchmal große, wobei sich oft üble Folgen einstellen. Daß aber dann, wenn einmal ein leibhaftiger Bock geschossen wird, Komplikationen vor kommen können, zeigt folgende» Vorkommnis: Ein Chem nitzer Nimrod,. Pächter der Sahlassaner Jagd, zog au», um „Wildbret zu erlegen". Es dauerte auch gar nicht lange, da zeigte sich dem passionierten Weidmann willkommene Beute in Gestalt eines Rehbocks, der mit einem wohlgezielt«» Schutz zur Strecke gebracht wurde. Da in der dortige» Gegend die Staaten Sachse« nnd Preußen durch ei««« Grenzstrich getrennt werden, war nun nicht ganz klar, ob das erlegte Wild auf preußischem oder sächsischem Gebiet geschossen worden ist. Der Jäger war der Meinung, e» sei auf sächsischem geschehen, während auf dem Felde arbeitende Einwohner von Paußnitz behaupteten, der Bock habe sich bereits auf preußischer Flur befunden. Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Jagbpächter und den Landleiitcn. Der Einwand des Schützen, das Tier sei nach dem Schuß erst auf preußisches Gebiet übergeivechselt, nützte alles nichts, die Bente wurde ihm vorenthalten. Wenn beide Parteien weiter hartnäckig ihr Recht fordern, werden wohl die beiden in Frans kommenden Länder ihre Diplomat«» ins Feld führen müssen. "Oschatz. In der Amtsbanvtmannschaft Oschatz stntz im zweiten Vierteljahr 1930 1 Konkursverfahren eröffnet, 2 KonkurSantrngr abgelehnt und 2 Vergleichsverfahren eingeleitet worden. Ein Unternehmen wurde neu graründet. Bei den Sparkassen wurden 756 000 Mark ringezahlt und 554 000 Mark zurückgezahlt: die Sinlegergntbaben stellte« sich auf 6 674000 Mark. Vom Mörz bi« Mai wurden 7 Nenbauien mit 15 Wohnungen errichtet und 10 Woh nungen dnrch Um-, An- und Aufbauten gewonnen. Großenhain. In die Röder gestürzt war am Sonn tag mittag ein etwa 4 Jahre altes Mädchen, das in Ab wesenheit einer Aufsicht «m Wasser gespielt hatte. Da» Kind war bereits abgetrieben worden: »um Glück war jedoch der Unfall von den Anwohnern der Röder bemerkt worden und so konnte das Mädelchen durch den Feuermann Al. aus dem Wasser gezogen werden. Nossen. Ei» schwerer Unfall trug sich am Sonntag nachmittag au der Ecke Döbelner/Fabrikftraßr nahe de» Fabrikorundsisicks von Mauersberger L Fritzsche »». Zwei Morbacher Einwohner, die auf einem Motorrad in di« Döbelner Straße aufwärts einbiegen wollten, stießen an der Straßenecke mit dem stadtauswärts fahrenden Kleinkraft wagen eines Döbelner Arztes zusammen. Der Führer de» Motorrades erlitt einen komplizierten Unterschenkrlbruch und fein Begleiter auf dem So»!uSsttze wurde ebensall« mehrfach verletzt. Mittels Krankenkraftwagrn wurde« die Verunglückten nach dem Krankenhaus übergeführt, daselbst mußte dem schwerverletzten Führer des Motorrades das beschädigte Bein amputiert werden. * * Meißen. Burgbeleuchtung zum KaufmannSjugend- tag. In wenigen Tagen kommen aus Sachsen die Jung kaufleute des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverban des in Meißen zusammen. Mit Sonderdampfern und Kraft wagen werden sie in der tausendjährigen Stadt etntresfen, um am 2. und 3. August ihren 5. Kaufmannsjugendtag fest lich zu begehen. Der Sonnabend abend wird sich zum Höhepunkt ihrer Heerschau gestalten. ES findet nicht nur ein imposanter Fackelzug statt, sondern zugleich eine Be leuchtung des Wahrzeichens von Meißen, der AlbrechtSburg mit Btschofsburg und Dom. Im roten Lichte erstrahlt ihnen die Mahnerin auA älter Zeit, um sich prachtvoll über dem majestätisch dahinzlehcnden Elbstrom vom dunklen Abendhimmel abzuheben. Zu einem Ereignis besonderer Art wird diese Beleuchtung für den kaufmännischen Nach- wuchs, die auch viele hundert Menschen au» nah und fern nach Meißen locken dürste. Außer der Albrechtsburg wirb in einer „Stunde der Freiheit" auch die an den historischen Marktplatz grenzende Frauenkirche im bengalischen Licht zu sehen sein, während der Marktplatz selbst festlich illuminiert wird. Die Kaufmannsjugend des DHV. wird in einer sol chen erhabenden Stunde ihr Treuegelöbnis zu Volk und Stand erneuern. "Dresden. Folgenschwere Verwechslung. In Alt- Plauen verwechselt« eine 31 Jahre alt« Ehefrau «ine Flasche mit Medizin mit einer Flasch«, in der sich „Wanzen tod" befand, und trank von der gefährlichen Flüssigkeit. Die Frau wurde bewußtlos und mußte dem Krankenhaus »»geführt werden. Dresden. Unfälle beim Arveiterrabfahrerfest. Da» am Sonnabend und Sonntag hier abgehaltene Bundesfest de» Arbeitens-- und Kraftfahrerbundes Solidarität hatte sehr unter ber Ungunst der Witterung zu leiden. Bei den sportlichen Vorführungen «nd dem Festzuge, an dem sich etwa 15 000 Radfahrer beteiligten, Haven sich außer dem be reit» gemeldeten Motorrabunglück in -er Pfotenhauerstraße noch zahlreiche Unfälle ereignet. In über hundert Fällen mußte ärztliche Hilfe beansprucht werden. Die 600 Sama- riter, die mit mehreren Aerzten ans dem Festplatze tätig waren, fanden also reichlich Beschäftigung. Dresden. Unfälle auf der Straßenbahn. Als am Sonntag vormittag auf ber Emser Allee «in Straßenbahn schaffner einen Fahrgast zum Absteigen von ber überfüllten Straßenbahn veranlassen wollte, stürzte er, als ber Wagen anfuhr, ab und wurde ein Stück mttgeschleift. Mit schweren Kopf- und Armverletznngen wurde er in» Krankenhaus Ätchmurstadt gebracht. — Aw Eouutaa mittag tu de»
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