Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193008053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-05
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DiknStaq, S. A»g»ft abends. 83. Jabrg. 180. Mesaer Tageblatt lMeblatt an- Anzeigers Postscheckkonto: Dresden 1530. Girokass«: «es. «r. ÜL Drahtanschrift Tageblatt Riesa. Fernrus Nr. 20. Postfach Nr. 52. ««d An DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Großenhain. de< Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des NateS der Stadt Riesa. deS Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. H. SkMMsWUW WWW BMwl. Ak KMkmMkl firiM sieMU Ihm SklM. Dr. Höpker-Aschosf. Gleichgültig, wie die Führersrage bei der Deutschen Staatspartei sich entwickelt: ob die interimistische Führung der Geschäfte durch den preußischen Finanzminister Dr. Höpker-Aschosf sich nach den Wahlen in eine endgültige Be trauung mit der Führung umwandelt, ober ob andere Lö sungen gefunden werden: sicher ist, daß man in diesem kritischen Augenblick nicht leicht eine geeignetere Persönlich keit für die Entwirrung gerade der vorliegenden Schwie rigkeiten finden konnte. Das wird vor allem auch auf volksparteilicher Seite anerkannt. „Dr. HLpker-Aschoff ist — so schreibt die „Kölnische Zeitung" — ein neuer Mann auch in unserem Sinn, denn er war bisher an der partei politischen Führung nicht beteiligt, hat sich aber in seiner Tätigkeit als preußischer Finanzminister weit über den Kreis seiner demokratischen Parteifreunde hinaus, nicht zu letzt auch in den Reihen der Deutschen Volkspartei, den Ruf eines energischen und weitblickenden Führers, eines klugen und besonnenen Staatsmannes erworben." Trifft cs durchaus zu, wenn man auch in volkspartei offiziösen Kreisen anerkennt, daß der jetzt 47jährige Dr. Höpker-Aschosf „nicht in parteipolitischem Sinne vorbelastet ist", so ergibt sich aus der ö^jährigen Amtstätigkeit Dr. Höpker-Aschofss als preußischer Finanzminister gleichwohl ein klares und verheißungsvolles Gesamtbild seiner politi schen Anschauungen und Ziele. Vor allen Dingen sei auf seine Bemühungen anläßlich des Falles des Kultusmini sters Becker hingewicsen, die Volkspartei iu die preußische Koalition ciuzubeziehen; Bemühungen, die damals an den Forderungen der Volkspartei scheiterten. Nun steht er vor der Aufgabe, die damaligen Bemühungen aus größerer Grundlage und zum bedeutsamsten Zwecke zu erneuern. Angesichts dieser Aufgabe ist es von besonderem Jnter- esse, sich bei dieser Gelegenheit wieder die hervorragenden Arbeiten zu vergegenwärtigen, die Dr. Höpker-Aschosf auf dem Gebiet der Reichs- und Verwaltungsreform geleistet hat. Anläßlich der Verfassungsfeier des vorigen JahreS ließ der Minister in einer Rede klar erkennen, worauf es ihm anzukommen scheine. „Einmal müssen die unzähligen kleinen Staaten, die jetzt in norddeutsche Provinzen ein gesprengt liegen, mit diesen Provinzen irgendwie zusam- mengesaßt werden . . . Sodann ist der Zustand unhaltbar, baß in Berlin zwei Zentralgewalten: Reichsvegierung und preußische Regierung, nebeneinander regieren. Es muß einmal der Tag kommen, wo die preußische Regierung in der Reichsregierung aufgeht. Dann wird man auch die süd deutschen Länder stärker an das Reich binden müssen und wird die Unterschiede, die dann noch zwischen den norddeut schen und den süddeutschen Ländern bestehen, allmählich abzu schleifen haben . . . Wann kommt nach allen Beratungen endlich einmal die Tat, damit wir unter starker einheitlicher Führung des Reiches der schweren Zukunft zuversichtlicher entgegcnschauen können?" Es wirb eine der Taten Dr. Höpker-Aschofss sein können, diese von ihm gefordert« große Tat vorzubereiten. Mi der WIkWk beMl. Dir Wablversa»«l«uge« in der Prodi«,, die jetzt siattfinden, sind nur Vorgefechte. Der «igedtltche Wahl kampf hat «och nicht öego««««, da di« Parteien ja noch nicht einmal einig über ihr« Zusammenarbeit «nd ihre Kandidaten sind und die offizielle Parteiwablvrrsprechrn noch nicht gesunden sind, wie wir hören, wird die Wahl- schlacht etwa vom 20. August ab au Heftigkeit »uuehmea ind sich demnach nur auf eine kurz« Spanne vo» rund vier Wochen erstrecken. Di« Wablklaffen der einzelnen Parteien sind und bleibest leer, da sich kein« großen Spender finden. Der Kampf muß daher mit bescheidenen Mittel« durchgeführt werden und wird in der Hauptsache den kleinen Gruppe« auferlegt werden. Ueber di» Kandidaten wird i« Lugen blick iu alle» Parteien berate«. Dabei zeigt sich, d«tz t» ' wtb. Aachen, 4. August. Im alten Kurhaus begann heute die 20. Generalversammlung des Gewcrkvereins Christlicher Bergarbeiter Deutschlands. Der Vorsitzende des Gewerkverein Jmbusch erstattete den Geschäftsbericht, in dem er einen Ueberblick über die Lage des Bergbaues und die der Bergarbeiter gab. Die große Weltwirtschaftskrise, so führte der Berichterstatter aus, wirke sich auch auf den deutschen Bergbau aus. In Deutschland sei die Wirtschaftslage nicht so schlecht, «ne man behaupte. Es würde hier viel Zwcckpessimismns gemacht. Die Zahl der Arbeitslosen im Bergbau sei un nötig groß, stellenweise sei ein zu starkes Tempo in der Rationalisierung und Technisierung des Bergbaues festzu stellen. Die Gcwinnsteigerung aus der Rationalisierung wolle man nicht zugeb«». Die Lage der Bergarbeiter be zeichnete Jmbusch als schlecht. Dennoch brauche man sich nicht dem Pessimismus hinzugcben. Gerade in der Krisen zeit habe sich die Gewerkschaftsbewegung bewährt. Erst jetzt empfinde man die Vorteile der Tarifverträge und den hohen Wert des Schlichtungswesens, das noch eines Aus baues bedürfe. Zur Preissenkungsfrage betonte der Red ner, daß bei den niedrigen Löhnen im Bergbau von einem Lohnabbau keine Rede sein könne. Mit allen Mitteln werde man dagegen ankämpfen. Die Bergarbeiterschast habe ohne hin schwere Notopfer gebracht. Es folgten bau» die Berichte der Vertreter der ver schiedene« Bergbaureviere. Namhafte Klage über die Lage der Bergarbeiter nmrde besonders ans dem Saargebiet «ud dem oberschlesischen Revier geführt. Kuhnen fSaarrevierj erklärte, daß die Bergarbeiterschaft des Gamrreviers e«er- allen Partei«« wesentliche Aendernngen z« bemerke« sind, viele alt« und erfahrene Abgeordnete sollen nicht wieder- kehren. Di« Dentschnational« Volkspartei wird außer dem Rest d«r zuletzt besetzt«« Mandat« eine ganz« Anzahl neuer Namen aufmarschieren lassen. Di« «btrünningeu «»erden als Kandidaten d«r Konservativ«» BolkSpartei und Le« Landbundir Wiederkehr«». Aber auch i« diesen Parttir« werden zahlreich« neue Kandidaturen vergeben. Wenig dürften freilich wirklich «in Mandat erringen. In der Deutschen Volksvartei ist die Kandidatenfrage noch gar nicht akut. Sie wird große Schwierigkeiten bereiten, da dir alten Abgeordneten sämtlich Mandate angrmeldet haben, di« Äugend aber nicht adseit« stehen möchte und über viel« Kandidaturen verfügen will. Von d«r WirtschastSpartti und dem Zentrum hört mau wenig. Di« Nationalsozialist«« hoffen viele neuen Männer in de» Reichstag zu bringen und haben ihre Kandidatenliste bereit» abgeschlossen. Di« Renitenten um Straßer find auSgeschieden. I« der Staats partei wird di« Entscheidung über di« Kandidaturen «rst Mitte des Monat» fallen. Li« Vorschläge solle« von den einzelnen WahlkreiSaruppen gemacht werde« und in Berlin gedillig» werden. Li« Sozialdemokrat«» find dabei, die Kandidatenlisten fettig zu stellen, »erden zumeist die alten bewähtten Abgeordnete« wieder aufftellen, ab«r neben diesen auch u«ue Köpf«, di« sich i« der vatteiarb«it der letzt«» Lahr« h«roorg«tan haben. WkWlklMü. «Friedrichshafen. „Graf geppel.«- ist Montag kurz »or 24 Uhr bei strömendem Regen «>att gelandet. XLarmttadt. Da« L«fts»tfi „Graf Zeppelin" war auf s,i»,r La«dung»fahrt gestern abend gegen b'/, Uhr 1« Darmstadt a«landet und »ach «twa «instkndt»«« V«s««t- gifch die Rückgliederung des Saargebiete» «m Deutschlanb unter voller Rückgliederung aller Grube« deS Saarrevier» an Preußen nut Bayern fordere. Die Saar bleibe «rdeutsch. Das möge man jenseits der deutsche« Grenze und auch im Völkerbund beachten. Die christlich« Bergarbeiterschast an der Saar stehe geschloffen zum deutsche« Vaterland«. Sie begünstige eine« wirklichen Friede» zwischen Deutschland und Frankreich. Diesem diene am beste« eise vorzeitige Rückgabe der Saar an Deutschland. Allerdings dürfe diese nicht auf Soften Deutschlands und der Bergarbeiterschast an der Saar gehen. Die Delegierte« a«S dem schwerbttroffe*«« Neurod« Revier, Riederschlesieu, erklärten, daß auch aus anderen Grube« Riedcrschlefiens Sohle«sä»rea«sbrüche sich ereignet hätte«, die zu mindern ernste Pflicht der Bergbehörde sei. Rotthänfer, Essen, gab darauf einen Bcriclst über die Verhandlungen in Genf. Man müsse die Ansicht des eng lischen Arbeitsministers weit von sich weisen, daß an dem Scheitern des Abkommens die deutsche Regierung schuld sei. Es nütze das beste Abkommen nichts, wenn kein« Aussicht auf Ratifizierung bestehe. Bei der Fortdauer der Krise sei zu hoffen, daß die Arbeitnehmer fremder Staaten sich willfähriger zeigten gegenüber dieser internationalen Frag«. Di« Tagung sandte an den ehemaligen ReichSarbeitS- minister Dr. Brauns aus Anlaß der heutigen Feier seines 40jährigen Priesterjubiläums «in Glückwunschtelegramm. Am Nachmittag unternahmen die Delegierten eine Studienfahrt durch das Gebiet deS benachbarten holländi schen Bergbaues. halt »egen SV« Uhr zn« Rückflug «ach Friedrichshafen wieder anfgestiegen. SiM M Mer Mi Sri AMiii aus. "Kopenhagen. Nach Meldungen ans Rey'javil haben die deutsche« Flieger Hirth und Weller den Weiter- st«g »o« Island «ach Amerika aufgegeden, nachdem sie aus Julianehaab aus Grönland die Nachricht erhalten hatten, daß es dort absolut keinen geeigneten Landeplatz gebe. Das Flugzeug ist bereits am Montag auf de« Dampfer „Minnesota" verladen worden, der in der Nacht zum Dienstag mit 1000 Isländern aus Kanada, di« an de« Jubiläumsfeier» auf Island teilgenommen haben, na» Montreal abgebt. Ak Mlea srauziMea MMr M dem SkltlklM. *Pari». Au» ergänzenden Mitteilungen über di« großen sranzöfischen Herbstmanöoer i« Lothringen oebt deutlich hervor, daß diese Manöver die größte französische Truppe»zusamm«nzieh«ug uach d«m Weltkriege darftelle». Insgesamt werden an den Manöver», die nun endgültia vom 4. bis 10. September stattstnden, nicht weniger als 50 000 Mann tetlnehmen. Marschall Petain, der General inspektor der französischen Armee, wird den Manöver« bei wohnen. KriegSmiuifttr Maginot bat sein Eintreffen für di« letzten Tag« zugesagt. Da» Generalgnartier soll in Lunroille aufgeschlagen werden, wo 240 Offiziere de» Große» Generalstab«« untergebracht werden. Da« Riesaer Tageblatt erschein« jede« Tag abend» >/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. VezugSPrtt», gegen Dorau-zahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da« Recht der Preiierhühung und Nachforderung vor. Anzetge» für die Nummer des Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für oie S9 mm breite, 4 nun iahe Grundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Pfennige; di» 89 mm breite Reklamezeil« lOO Gold-Pfennig«: zeitraubender und tabellarischer Satz 50"/. Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Roiation«druck und Verlag: Langer äl Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: Goethrstratze öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ublemann. Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. A. Mler-Wsi ms Mn. Vierlerallknllpmngzdelttedllngeii ooimerttsp vespeettnms rmlresten vr. Scllolr will Ist. llöptzer-ßsshov. js Berlin. Wie wir erfahren, ist für Dounerstag eine Aussprache zwischen Dr. Scholz und Dr. Höpker-Aschosf in Aussicht genommen. Sie ist noch mit Koch-Weser ver einbart worden, der aber inzwischen bekanntlich von -er Leitung der Staatspartei zurückgetreten und in Urlaub ge gangen ist, so daß di« Staatspartei in dieser Besprechung durch den preußischen Finanzminister vertreten sein wird. In politischen Kreisen sieht man in der Tatsache, daß diese Aussprache überhaupt möglich ist, ein Zeichen dafür, daß die zugespitzte Polemik, die am Sonuabeud zwischen den beiden Parteikorrespondenzen gesübrt wurde, doch noch nicht das letzte Wort bedeutet. Ob die Aussprache zu einem positiven Ergebnis führen wird, wird freilich vorläufig noch bezweifelt, da beide Parteien von verschiedenen Vor aussetzungen ausgchen. Bei der Deutschen Volkspartei scheint die Stimmung jetzt etwas konzilianter zu sein als am Sonnabend. Man stellt sich die Entwicklung aber nur so vor, daß die Deutsche Staatspartei in die von Dr. Scholz erstrebte Kombination mit den anderen Parteien zvrück- kehrt. Auf der anderen Seite sicht die Staatspartri das Ziel in der Verschmelzung der Volkspartei mit ihr. Bei dieser Verschiedenheit der Ansichten über den möglichen Weg läßt sich eine Prognose sür die Donnerstag-Bespre chung nicht stellen. Man wird zunächst abwarteu müssen, welche Entschließung Dr. Höpker-Aschosf au» dem Urlaub mitbringt, aus dem er am Mittwoch zurückkehren wird. Die Deutsche Ltaatspartei wartet übrigens noch ans einen Antwortbrief des Herrn Tr. Scholz, da sie die National liberale Korrespondenz nicht gerade für den richtigen Weg zur Beantwortung eines persönlichen Brieses hält. Da gegen verlautet in volkspartcilichen Kreisen, daß Dr. Scholz nicht die Absicht hat, einen solchen Brief zu schreiben: er ist offenbar der Auffassung, daß die Antwort bereits telepho nisch gegeben worden ist und baß sich daS weiter« in der Aussprache am Donnerstag finden kann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite