Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-03
- Monat1930-10
- Jahr1930
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1930
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Riesaer H Tageblatt —o»d Anieigrr (LldedlM «a> A««iger). ,.«4.«^,,- Lag«blatt Ni«sa. Dresden 1LL0. Ferurnf Nr. M. Da» Mesa« Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen der Lmiehauptmannschast Gtrokaffer Postfach Nr. «. Großenhain. Le» Amtsgericht« und d« Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate« d« Stadt' Mefq, Riesa Nr. er. de« Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. SSI Freitag, 3. Oktober IS^O abenvs. 83. Jahrg. Da» Riesaer Lag» blatt «fchetut sr»e« De» abend« '/,« Uhr mtt Auenahmr der Sonn- und Festtag«. Bej»Z«pret«, gegen Vorauszahlung, für einen Monat S Mark 25 Pfennig ohne Zustell, aebübr. Für den Fall d« Eintteteu« von Produkttonsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis- behalten wir un» dp» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» ftlr die «lummer de« Ausgabetag« stad bis » Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« S« mm breit«, » mm 4»h« Grundschrif1»Z«il« (« Silben) Sk Gold-Pfennig«; die 89 wm breit« ReNamezeile 100 Gold-Pfennig«: zeitraubender und tabellattscher Gag 50'/, Aufschlag. Feste Larife. vemtlligtrr Rabatt erlischt, wenn der vttrag verfällt, durch «läge eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage ^Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krißg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, oer Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher teM« Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Vezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer ä Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gaetheftraße L» Beranttvörtlich für Redaktton: Heinrich llhlemann. Riesa: für Anzeigenteil: DilÜel« Dtttrtch. Riesa. Stresemanns Erve. Bon Konsul H. Bernchard. Ein Jahr ist heute seit dem Tode Gustav Stresemann- vergangen, aber in der Oeffentlichketr wtrv seine Name so oft zitiert, als ob er gestern gestorben wäre. Man bringt ihn sogar noch mit allerlei tagespolitischen Ereig nissen in Zusammenhang. Wer dies tut, hat den Staats mann und den Menschen Stresemann verkannt. Denn eine der hervorragendsten Eigenschaften Stresemann» war seine Elasttzität in politischen Dingen, sein Prinzip, die poli tischen Geschehnisse nur aus der Situation heraus zu werten und sich den Notwendigkeiten anzupassen. Strese mann hat kein Erbe hinterlassen, das etwa als ein poli tischer Führer durch jede einzelne Situation gedeutet wer den könnte. Stresemanns Erbe ist anderer, gewichtigerer Art. Vielleicht kann man es in einem Schlagwort, den „Geist Stresemanns" nennen. Jenen Geist der Ueberpartei- lichkeit, des Dienstes am Vaterlands mit realen Mitteln, der sich in diesem Staatsmann« kristallisiert hatte und der unserer Politik ein dauernde» Vorbild sein kann und sein mutz. Dieser Geist, der geboren war aus heißer Vater landsliebe und kühlem klaren Verstände, war die Basis seiner Denk- und Handlungsweise. — Wollen wir Sttete- manns Erve erkennen und nützen, so müssen wir diesen Geist erkennen und uns von ihm belehren lassen. Der Geist Stresemanns ist fern der Tagespolitik und den Partei streitigkeiten. Seine Objekte sind allein die großen kul turellen und politischen Probleme Deutschlands und sein Schöpfer war ein Politiker, der Geschichte machen wollte. Weil Stresemann in so großen Zügen und auf Jahre hinaus dachte, kann für uns der Geist Stresemanns nicht nur als das Beispiel bester Staatsgesinnung vorbildlich sein, sondern auch die Einstellung des Staatsmannes zu den großen, bei seinen Lebzeiten ebenso wie heute schwe benden Problemen ist Inhalt dieses Geistes, dieses Erbes. Drei dieser großen Probleme haben Stresemann beson ders in der letzten Zeit seines Lebens beschäftigt; sicher lich ist es wichtig, von ihnen zu sprechen, denn sie beschäf tigen heute nach wie bor das ganze deutsche Volk. Das erste dieser Probleme ist Deutschlands Stellung in der Welt. Stresemann war und ist die Personifizierung des Verständigungsgedankens, der glühende und eifrige Anhänger einer Verständigungspolitik. Er war dabei nicht nur Herzens-, sondern vor allem Realpolitiker, dem es oberstes Gesetz war, die „Politik des Möglichen" zu trei ben. Mit Hilfe des Verständigungswillens und dieser Politik des Möglichen hat er Deutschland aus den Wirren der Inflation und des Ruhrkampfes nach Locarno und zur Rheinlandbefreiung geführt. Und er hat uns diese Politik Les Möglichen, die sich nicht btndet und festlegt auf starre Vertragsformen, als eine gute und segensvolle Erbschaft hinterlassen. Gewiß kann man Stresemannsche Außen politik nicht ohne Stresemann machen. Wir können nur Sachwalter sein, — und es kann Wohl gesagt werden, daß Curtius der beste Sachwalter dieser Erbschaft geworden ist. Das zweite Problem, das Stresemann so innig beschäf tigt hat, war die Frage der Sammlung und der Einigung der staatserhaltenden und staatsbejahenden Kräfte in den großen politischen und wirtschaftlichen Fragen. Der Name Stresemann ist für manche Sammlungspropaganda in letzter Zeit sehr oft in Anspruch genommen worden. Meiner Ansicht nach zu Unrecht. Denn Stresemann hätte niemals eine derartige Sammlungspolittk, wie sie hier ge führt wurde, mitgemacht. Stresemann erstrebte und er sehnte die Sammlung. Aber erstens wollte er unter keinen Umständen eine Spaltung „hie Bürgertum — hie Sozial demokratie" und zweitens sagte er mir einmal: „Es kommt nicht darauf an, daß TreviranuS, Koch-Weser, noch ein paar andere und ich sich zusammensetzen, sondern daß die Ortsoorsitzenden der in Frage kommenden Gruppen in Luckenwalde an einem Tisch zuiammenkommen und die Einigungsaktion einletten. Es ist eine ganz falsche Mei nung, zu glauben, daß man die Elnramng de» Bürgertums von oben her diktieren könne. Gewiß kann man von oben her einen erzieherischen Einfluß ausüben, — geeinigt wer den durch das Bewußtsein gemeinsamer »«tonaler Rot und gemeinsamer nationaler Interessen kam» da» StaatS- bürgertum aber nur auf breitester Bast», von unten her. Und wenn wir uns um solche Einigungsbestrebungen be mühen, dann müssen wir damit anfangen, auf breitester Grundlage die Voraussetzungen einer solchen bürgerlichen Sammlung zu schaffen." Me so oft haben auch tn diesem Punkte die Ereignisse Stresemann recht gegeben. Das dritte Problem, um das Stresemann kämpfte, war die Erziehung der Jugend zum Staat. Er selbst wollte auf die Universitäten gehen und durch seine Reden die Jugend zum Staate bekehren. . . Er sagte oft, daß man der Jugend nicht allein mit trockenen Gesetzen, mit nüchterner Realpolitik kommen dürfe, um sie zu entzünden und zu begeistern für den Staat. Er wollte vielmehr Jugend in den Reichstag haben, nicht so sehr um der Jugend als um der Politik willen. Und er wollte die Jugend mit Idealismus für dest Staat erfüllen, um der Jugend und um der Zukunft de» Staates willen. Inmitten der Fülle von Arbeit und Problemen, di« nach einer Lösung dränge», wurde Gustav Stresemann abberufen. Sein erster Todestag soll zugleich ein Tag der Besinnung sein auf das Erbe diese» deutschen Staats mannes, dessen Gestalt im Volke Über die Zeiten hinaus lebendig bleiben wird. Ak WlklWkEM M Hk» AliMM. Berlin, S. Oktober. Der Reichskanzler hat gestern nachmittag seine Bespre chungen mtt den Vertretern der Parteien fortgesetzt, und zwar empfing er zunächst Dr. Gerecke und Dobrich für die Landvolkpartei, dann für die Staatspartei Dr. August Weber und Staatssekretär a. D. Oscar Meyer. Heute werden sich die Besprechungen mit Dr. Scholz und Dr. Frick anschließen. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, ver weisen die Parteiführer darauf, daß sie natürlich ihr« Frak tionen befragen müßten, die fast alle tn den nächsten Tagen zusamentreten, so daß sich bis zum Beginn des Reichstage» am übernächsten Montag ein Ueberblick über ine Haltung der Parteien gewinnen läßt. Der Kanzler hat jedenfalls nicht Vie Absicht, die Ding« allzulang« hinzuziehen, zumal es in der Natur de» Sanie- runasprogramms liegt, daß sobald als möglich Klarheit ge schaffen werden muß. Das ist auch deshalb notwendig, weil i sicher damit gerechnet wird, daß die Kommunisten gleich in der ersten Sitzung des Reichstages ein Mißtrauensvotum einbringen, über das geschäftsordnungsmäßig am folgenden Tage beraten bezw. abgestimmt werden müßte. 2u politischen Kräsen glaubt mau nicht, -aß die Sozialdemokraten ein sol- che» Mißtrauensvotum «nterstühen würden, rechnet vielmehr mit der Möglichkeit eine» Gegenantrages, über alle anderen Anträge zur Tagesordnung überzugehen. Ueber diesen An trag würde, da er der weitestgehende wäre, zuerst abgestimmt und damit könnt« das Mißtrauensvotum erledigt werden. Man glaubt auch nicht, daß ein Antrag, die Notverordnung aufzuheben, dem Kabinett ernsthafte Schwierigkeiten machen könnte, da die Stimmung in sozialdemokratischen Kreisen keineswegs für Aufhebung ist. Auch in der Sozialdemokratie ist man sich des Ernste« der Verantwortung bewußt, die die gegenwärtige Notlage de« Leiche, allen staatserhaltendea Kräften auferlegl. Deshalb hofft man ferner, -aß die Sozial demokraten dem Kabinett die Ermächtigung für den lleber- brüSung«kredlt nicht verweigern werden, die e« gleich zv Be ginn der Reichskagsarbeiten verlangen wird. Die Kritik der Sozialdemokraten richtet sich in erster Linie gegen andere Dinge, besonder» gegen die sozialen Punkte des Sanierungs programm», so z. B. gegen die Maßnahmen, di« auf dem Gebiet der Wohnungswirtschaft geplant sind. Der heutigen Sitzung der sozialdemokratischen Fraktion sieht man in poli tischen Kreisen mit begreiflichem Interesse entgegen. Inzwischen hat die Reichsregierung die Arbeiten am nächstjährigen Etat, der ja die meisten Aufgaben des Spar programms in sich schließt, soweit gefördert, daß er bereits Mitte diese» Monats an den Reichsrat gehen wird und dann in der ersten Hälfte des Novembers den Reichstag beschäfti gen kann. 2m ganzen muß man feststellen, daß die A um sichte« der parlamentarischen Erledigung in den letzten 24 Stunden eher optimistischer beurmlt werden. M« weit dieser Optimismus Recht behält, muß man abwarteu. Aber sicher ist jedenfalls, daß der Reichskanzler sich mft aller Energie für di« Durchführung des Programm« einseht. M MklLW Lkk UMlslMlkl. vdz. Berlin. Sm Donnerstag fand im Reichstag», gebäude «in« Kührerbesprechuna -er Wirtschaft-Partei statt, an der Mitglieder des ParteivorstandeS, -er ReichStagSfrak» tiou und Vertreter der Länderparlament« teilnahmen. Nach einem Referat de» Parteivorfitzende», Aba. Drewitz, und nach lebhafter Aussprache, an -er sich auch ReichSjnftizmini, fter Dr. Bredt beteiligte, wurde folgender Beschluß gefaßt: Die ReichSpartet de» Deutschen Mittelstandes sWirt- schaftSpartei) stellt tn Ausführung ihre» ReichSauSschußbe- schluff«» vom SS. 9. 1SS0 im Hinblick auf La» von -er Reich», regierung am 1.10. veröffentlichte Programm folgend« Richt, linie« auf, von deren grundsätzlicher Billigung und künf tiger Berücksichtigung in Gesetzgebung und Berwaltnna st« ihre fernere BetBlignng an einer Reichsregiernug abhängig macht: Di« Wirtschaftspartei «rkennt an, daß da» Regierungs programm in folgenden Punkten: Senkung der ReichSauS- äaben, Einflußnahme Le» Reiche» auf Senkung -er Ausga be« tn Ländern und Gemeinden, Vereinfachung de» Steuer systems, der Steuereinziehung un- der öffentlichen Berwal- tung überhaupt, steuerliche Schonung der kleine» Vermögen, Einkommen un- Umsätze, Abbau -er noch bestehenden Zwangswirtschaft und Senkung -er Realfteueru, «ine« be achtenswerten Versuch zur AuSbalanzierung des RetchShau». halt» und zur Entlastung der schwerleidenden Wirtschaft darstellt. Sie erkennt ferner an, daß di« RegierungSvor- schlüge -en allgemeinen Forderungen der Wirtschaftspartei wenigstens teilweise Rechnung tragen. Die Wirtschaftspartei wird keinerlei ««»«, steuerlich«» Belast»»««» der Wirtschaft »»stimm«». Si« stellt noch Über das RegierunaSprogramm hinaus folg«»-« Forderung«» a« die Rcichsregterung: 1. Einleitung vo» Verhandlung«« zur Herbeiführung «ine» sofortig«« Moratoriums für di« Reparationszahlun gen mit de» Ziel« »er Revision des KounaolaueS. s. Durchgreifende Berwaltungsreform in Reich, Ländern und Gemeinden mit dem Ziel« der Beseitigung aller Par teibuchbeamten und überflüssigen Dienststellen. Freiwer- -ende AmtSstellen bleiben ausschließlich den berufsmäßig vorgebildeten Beamten Vorbehalten. 8. Sofortig« Einführung der allgemeinen Arbeitsdienst pflicht mit dem Ziele der Behebung der Arbeitslosigkeit un weiter« entschieden« Reform des sozialen Versicherungs wesens. 4. Weiterer planmäßiger Abba« der Ausgaben der öffentlichen Hand, Beseitigung -er öffentlichen Regiebetriebe, Ueberführung »e» öffentlichen WohnungSbauwesenS in die freie Wirtschaft, weiterer Abbau der Realfteuern, Reform deS Schlichtungswesens und Maßnahmen der Reichsregie- run« zwecks Senkung der kartellierten Preis« und der über spannten Zinssätze. b KaMoMk »er JeitMMMen Mmrtei. * Berlin. Bon maßgebender deutschuationaler Seit« wird folgendermaßen zu dem soeben veröffentlichten Regie» r«»gSprogra«m Stellung genommen: 1. Der Wirtschafts- und Finanzplan deS Kabinett» Brüning geht an den Kernpunkte« »nserer Politik vorbei: Au der Tributfrag« und an der Außenhandelspolitik. 2. Bereinfachungeu im Steuersystem und Sparsamkeit auf alle« Gebiet«» find Selbstverständlichkeiten. 3. Die Zunahme der Beschäftigungslosigkeit -er Be triebe und di« Erwerbslosigkeit stehen in engstem Zusam menhang mit der Tribut- und Handelspolitik, die «iu« über mäßige Einfuhr fremder Baren begünstigt und die Au»- fuhr deutscher Waren erschwert. 4. Jedes Opfer eines Berufsstandes oder jede Mehr belastung der Wirtschaft einschließlich der Arbeiterschaft durch Steuern und soziale Abgaben ist nutzlos, solang« nicht gleichzeitig «ine wesentliche Erleichterung der Tributfrage erreicht wird. 5. Die TNBP. wird gemäß ihrem Wahlversprechen de» Kamps »ege» de» Aonngplan und g«ge» die bisherige Hau, delSpvlitik fortsetz«» »ud demgemäß kein« Regier»»« ««ter« stütze», die a» diese« Kerasrage» «wttide»ge-t, ssuder» sie aus das entschiedenste bekämpfe». Ar Mik kkklsAr Mtrrlmkiie zum Wglmn ker AMMerum. * Dresden Der ZentralvorPand deS Baades deut» scher Mieterpereiue e. B-, Sitz Dresden, faßte einstimmig «in« Entschließung, in der es heißt: Die Außerkraftsetzung des Reichsmielengesetzes und des Mieterschupgesetzes für -en 1. April 1886 ohne Ersatz dieser wichtigen Gesetze durch ein WohnungswirtschastSgesetz sondern nur durch gewisse Ergänzungen im geltenden bürgerlichen Mietsrecht beweist, -aß die Reichsregicrung di« überragende Bedeutung einer sozialen Regelung der Wohnungsfrage noch immer nicht erkannt hat. Das WvhnungSprogramm der ReichSreaiervng ist «in für di« gesamt« Wirtschaft gefahrdrohende» Stückwerk, -aS der Reichstag iu grundlegender Weise verbessern muß, will nicht auch er in Verkennung -er Auswirkungen deS RegierungsprogrammeS Wohnungsnot, WohnungSelend «ud Arbeitslosigkeit i» Deutschland verewigen. * ökkklW WS m WerWWWW«. vdz. Auf dem Verdau-Stag der Reichs gemerkschast Deutscher Kommuualdeamteu, der am Donnerstag tu Mainz eröffnet wurde, nahm der frühere Reichsinnenmiui« ster, Reichst«gsadgeordueter Dr. Severing. das Wort zu einer Begrüßungsansprache, in der er auch auf den »e»e» Saniernugspla« der Reichsregicrung einging. — Ange sichts deS großen Einflusses, den Devering in der sozial demokratischen Reichstagsfraktion besitzt, find sein« Ausfüh rungen ftir das Schicksal deS Regierungsprogramms von großer Bedeutung. — Severing wandte sich scharf gegen die geplant« Gehaltskürzung für ast« Beamte». Er widersprach auch der These, baß der Verwaltungsapparat der Gemein den aufgebläht sei und im Personalbestand und in den Ge haltssätzen des Abbaues bedürfe. Die Sparsamkeit sei ge, wtß «ine Forderung der Sinnt«, aber sie dürfe nicht nuten d«gi«»««. Bet der Betrachtung des Verwaltungsapparates werde immer vergessen, daß den Gemeinden heut« weit größere Aufgaben übertragen seien al» früher. Ohne de» Abba» der Knnktto»«« könne «an nicht an de« Abda» der Funktionäre denk«». Mit -rr ReichSresorm müsse ein SparsamkettSprogramm beginnen, den« di« Reichsreform sei di« Voraussetzung für eine Berwaltungsreform. DaS bedenklichste an -em neuen Regt«rung»programm sei die darin enthaltene Mahnung an die Wirtschaft, dem Beispiel der Regierung mit der Kürzung der Gehälter und Löhne zu folgen. Di« Gewerkschaften der Arbeitnehmer, so schloß Severing, sind bereit, die schweren Opfer der Zeit mttzu- tragen. Wir wollen aber nicht, daß die Schultern, die bis her wenig oder nicht» getragen haben- auch, in Zukunft Nicht» trage» und -aß mau alle Lasten denen aufbürdet, di«
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