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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-06
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1930
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Riesaer G Tageblatt Rout«,, «. Oktober 1930, abenvs. 83. Jehr«. Drahtanschrift Tageblatt Riesa. Fernruf Str. SO. Postfach Nr. VL Postscheckkonto: Dresden ILSL Dirokafse: Riesa Nr. VL «ttd A«§rlgrr lMedlM ««r Aazcherj. Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen der Lmtöhauptmarmschaft Großenhain, de» Amtsgericht« »nd der Amtianwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de» Rate« der Stadt Riesq, de» Finanzamt« Riesa und de» Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. lkk WM iMM L M »M so lor«, ttseuntvr engllrcks I-uNkskrtmIniLtSk. 283. La« Riesaer Lage blatt erschei»» 1««»» Tag abend« '/,« Uhr mit Aurnahm» der Sonn- und Festtage. V«i»z«prrt<, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 2S Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de« Lin treten« von Produkttontoertruerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpreise behalten wir un» do» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Aneetae» für dr» Nummer de« Ausgabetages sind bi« 2 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau» zu bezahlen; «in« Bewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breite, - mm ^,h« Grundschrift.Ze«le (S Silben) 2b Bold-Psenntg«; dir 8S mm breit« Reklamezril« IM Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/^ Aufschlag. Feste Tarif«. Beaitlligter Rabatt erttscht, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Bewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «einen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethrstraße äll Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann. Riesa: kür Anretaenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. Pari«, 6. Oktober. Da« engNsche LuftsOff R 101, d« Sonnabendabend um 7,80 Uhr in Lardington zur Indienfahrt stärket«, «st ronn- lagsrüh gegen 2,30 Uhr beiLeauval», etwa SO Kilometer nordwestlich von Pari«, explodierte Von den öS Teil-, nehmen» der Fahrt find 80 verbrannt, darunter der englische Lustfahrtminister Lord Thomson. Vie acht Ueberlebenden wurden mit schweren Brandwunden nach Beauvais in« Krankenhaus gebracht. 2m Augenblick der Katastrophe flog R 101 »uc Hundort Meter über der Erde gegen eine schwer« Regenböe. Von dieser wurde da« Luftschiff gegea den Erdboden geschleudert »ud explodierte. Der -ergairg der «awstrophe Aeber die furchtbare Luftschifsrkatastrophe bei Beauvais «erden folgende Einzelheiten bekannt: Gegen 2 Uhr morgen« wurden die Bewohner von Beau vais durch den Lärm mehrerer Motoren au» dem Schlafe gewackt. Ais die Leute die Fenster öffneten, bemerkten sie da» gootze engstfche Luftschiff R 101, da» sehr niedrig stog uüd von Nordwesten her au» der Richtung Abbeville kam. Trotz dos Regens und dichten Rebel» zeichnete sich das Luft schiff mit seinen roten «nd grünen Signallichtern deuttich vom Rachthimmel ab. E» fchl«» schwer gegea di« Legeabüeu anzukämpfeu. Plötzlich ertönte «ine furchtbareExploslo«. M« sah riesige Flammen ei^orstei^n, und das LußWW Vie Bewohner von Beauvais und die Bevölkerung vop Alonne, das etwa vier Kilometer südöstlich von Beanvsie liegt, liefe» querfeldein der Unglücks»««» zu, toaatou sich aber wegen der ungeheuren Sitze, die der Braud entwickele, dem Luftschiff nicht nähern. Man sah nur einige gofpenfise- bafke Schatten hin- «nd herlaufen; es waren en, paar Leute der Besatzung des Luftschiffe«, die ihr Lebe« rette« konGu». Ave Behörden de» Departements fanden sich am Motze der Katastrophe eia. Die Offiziere de« öl. JnfanteriereHmeett» und die Gendarmerie organisierten den Ordnung«- Hi- de« Hilfsdienst. Der französische LÜfffahrimiaMer Lmreenl Eynac reifte sofort nach der Unglücksstelle. Die acht Ueberlebenden, die sich in Beauvais befinde«, außer Gefahr. Drei tonnten da» Krankenhaus «ach An legung von Verbänden wieder verlasse». Der getötete Lord Thomson war 51 Jahre alt und Junggeselle. Unter den Toten befindet sich ebenfalls Major Scott, der das Luft- schiff R 100 bei seinem kürzlich «ach Kanada «nternommenen Flug führte und der auch da» Luftschiff R 34 bei seinem ersten Flug über den Atlantischen Üzeau befehligte. Da» schwierige Rettungswerk «ah« leinen Anfang, al« der Tag anbrach. Zahlreich« Feuerwehrleute «ad Gendar men drangen in die Trtimmermafse« «in und s andeu zunächst vier nackte «mb nerbrannt« Körper, Sie bi« zur Unkenntlichkeit verstümmelt war«. Sie ward«, auf Bahren gelegt und au einer kecke in eine Reihe gestellt. Die Reihe wurde schnell größer, da bei dem weitere« Ret tungswerk immer mehr Leichen gefunden wurdeu, doch war es noch nicht möglich, die letzte« zu finde«. Es wurde« Bret tersärge herbeigeholt und die Leichen zum Rathau, vou Alonne gebracht. Am 9,10 Ahr vormittag, war«« 4S Leich«« geborgen. Von diesen befanden sich 25 in der «Allere« Kabine, lftfft- fahrtminister Laurent Ey«ac stattete den toten im Romen der französischen Regierung eine« Bestich ab. Eine« Ver treter der Agentur Kava» «klärt« «r, daß die sranMich« Luftfahrt angesichts dieser Katastvopb« «ul der englischen mittrauere. Lr fei aber auch persönlich l« Trauer verseht, da seine beiden Freund«, Lnfffahitmlutsler Lord Thomson und Sir Sefton Lraucker, di« er beide anläßlich der imer- nationalen Lustfahrttagung schätze» gelernt habe, um» Lebeu gekommen feien. Zum Zeichen der Iraner ist der Ilugtag, k>er gestern in Semi« hätte skaftfinden sollen, abgesagt wor den. Regen und Sturm haben nachgelassen. R 101 bildet nur noch eine »nförmllcheMasse, au« der an einer Stell« «och immer Flamme« auflodern. Die Motoren, die zur Hälfte in die Erde gerammt find, ra- gen stumm au» dem Gewirr hervor. Auf den Trümmern des An«-»» Heil» d« L-«schtff^ »och M- »lnna. Mik NWkUlMW I« »kl IlkMl M. )( Dresden. Das Alugze»- 1WV, das sich auf dem Kluge Berlin—Wie« befand, «ud fahrtzlanmiitzig um Uhr in Dresden lande« wallte, ist heute vormittag über eine« Reichswehrnbungsplatz in der Dresdener Heide abgeftürzt. Es war mtt einem Pilote«, eine« Monteur «nd sechs Passagiere« besetzt. Sämtliche Flugzeug-Insassen fanden ihre« Lod. Meter bett««. Dresden. (Funkspruch.) Wie wir zu der schwer« Fkugzeupkottpstvqphe bei Dresbe« «och ersaheen, hatte daS Flngzeua u« R18 Uhr bereits Laudnng augesctzt. atS «. plÄNchmö Schwaukeu geriet. Meich darauf gelang Al offenbar -em Pilote«, das Flugzeug wieder tu die n»r^Ü Lage zä vokonem«. U«mitteldar darauf erfolgte der SS, mrrz. Aus de« Aussage« der wenige« Auge»ze«ge«. die das Flugzeug iv -em Gelände bet de« Reichswehr- und Pott,ciüb»ngsplätze« abstürzeu sahen, Wht sich vorerst «<r entnehmep, -atz das Flngzewg sich in geringer Höhe befand «nd fast senkrecht zwischen de« Bäumen abfttirzte, zumal di« WNiWIlMiklMstl. Dresden. lFunkspruch.s Neber das Flagze«gu«gltick bei Dresden erfahren wir von der Direktion der Lufthansa, datz ««llmehr die Zahl von 8 Tote« feftfteht. An Bord der Maschi«« befand«« sich dtr Pftm, -S« Bord. mo«te«r ««d 8 Paffagiere; 7 Persone« wäre« sofort tot. die achte ist a«f dem Transport ins Krankenhass ihre« Ber, letzungen erlegen. ES handelt sich bei der Maschi«« «m ein« Mefserschmidt-M. SO, die für IS Person«« z-gelafse« ist. Dieser Typ ist bei der Deutschen Lufthansa seit lauge« im Dienst. Neber die Ursache lätzt sich im A«geublick «och nichts sage«. Eine Untersnchungskommisfion ist im Flag zeug «m der Uuglitcksstelle eiugetroffeu. Die Maschine ist von dem Aufprall vollkommen zmn stört, sie ist jedoch nicht verbrauut. DaS Flugzeug war st« Begriff, die übliche Schleife vor der Landmra M Mheu, mü de« WinbverMtniffe» entspreche«» von Ost-Süd-Osi Wch dem Bode« z« näher«. Lugeuzeugen. habe« ««r -he«, Bä««e fast keinerlei Beschädigungen «tfwiefe». Alle acht Jufaffe« habe« sämtlich schwere Schädelbrüch« erlitte«, da sie offenbar gegen die Decke des Flugzeuges geschlendert wurde«. Einige Augenzeuge« wolle« noch bemerkt habe«, datz kurz vorher der Motor «icht «ehr arbeitete. Dies« Aussage« werde« zur Zeit xachgeprüft. Ma» »er,ritt hier di« Ansicht, datz das Flugzeug durch eia« stark« Böe nieder, gebrückt ward«» sei« «atz. Ob sich di« Ursache des UuglückS überhaupt wir- vollständig aufklär«» laste«, lätzt sich zur Zeit »och «icht sagen. Di« ersorderlichea Untersuchung««, seitens der Polizei und der übrig«» Behörde», stad i« vol» le« Sauge. Der Kührer des Flugzeuges, Pilot Pust, halt« bereit» «ehr als 40V VV0 Klugkilometer zurückgelegt uud galt alS außerordentlich zuoerlästiger Flieger. Die Tot«» si«d i«, ui« ein« Dresdner Leichenhalle überführt wurde«, rekde«. fFuukspeuchj Wie wir zu d«r Katastroph« IlM »och erfab««, ist di« Maschine «st vor einige, übernommen werde«. ES handelt sich also mu ei» fast ngzeug- " der To» d-S Passagier« Dr. «G» RS »storretchtschev Sch-fftstellmi « »ar «fprüuglich ffie DieuStztz da»» auf sei»«« Wunsch für tzmi Mäa QWa sta» E Pilot Pust, Flugze»g«aschi»D F»»e«r Laag«, Me DÜuulichen Passagiere: Blackwell fass der Reise »ach Prags, K-eldes sReifeziel Wie»i, Dr. Küh-elt sReis» ziel Wiens, Suittel (Sngestellter der L«ftha«sas, seras« Fra» Gräfe, die Gattin deS FlugleitorS bei der Luft» ha«fa i« Sofia, und Frä»lei« Blümel fReis^iel Dresdens. ififchffsv R 1« -Ibt.tzn Wdenmg^Im AllNM von de« Muhe» »nd den voeSAMAmre Leach fotzende d« KMWmphe schließ «Säefeh« Kote», all« «, V»L. Mer nab die Aunechme «m Bewohnern der Orffchaft«, am vgm» vai», woaach vk Motow« schlecht fimkticmerten, stimmt «ich». Dm» Luftfchfff war «Ute« in eine« Regmfiarm geroten. Dratmol neigte «» sich dem Erdboden m, bi« eine äuherst stark« Regenbö« es zu Bode« drückte. Jo diesem Augenblick »mtznete fich die Explosion. Al» da» Uagtsick «tatrot, kwach da« Heck dr» L»ffschff fe», worauf es abstürzte, vor Führer versuchte, al» da» Luftschiff sich neigie, es mtt aller Gewalt «sieb« hoch zu bekomme«, doch da» Steuer verfitzte. Der unter den Geretteten befindliche Funker des Luftschiff« berichtet über das Unglück: Rach Ueberflieoea von Veauvtst» befimben wir im» in 400 bi» 500 Meter Höhe, al» wir in ola Luftloch geriete». Da» Luftschiff kam letcht wieder hoch, geriet aber in eia zweite« Luftloch und wurde gegen den Bode« geschleudert. Der Steuermann versuchte, da» Höhe«fiever ganz «n^uuutzen, um da» Luftschiff wieder fi» die Höhe « reihe«, ober am gleichen Augenblick berührte da» Luftschiff mtt dem Mittelteil de« Bode«, e» ereignet« sich ein« Explosion. Ich wurde au» dem Luftschiff geschleudert «ad befand «ich auf einmal in kemdchnneln etwa hundert Meter vom Luftschiff entfernt, ohne daß ich sagen tSmfte, wie ich heranegeschleudert wurde. Der letzte Funkspruch Vie letzte Rachricht von R 101, die man am 1HS Ahr erhielt und di« im Hinblick auf da» bald darauf erfolgte An- glück von erschütternder Tragik ist, lautet: »Zur Ze« be finden sich di« Passagiere nach einem qusgezeichnrlen Molch und nachdem fie Am Zigarre geraucht haben, im Begriff, schfiisen netzen». - de« Personen, die an »er Fahrt de» Luftschiff« R An keltaohmen, war aach Sir Sefvm Arancker, der M- reftor^r Hilea Lustichiffahrt England» Sei« Schicksal « «vgewth. Er wird bisher vermisst» s G«« ei«« tzSorl sesirsie« Pari», S. Oktober. Neber die Umstände, die zu der Katastrophe führten, hat her Chefingenieur der Firma, die da» Luftschiff gebaut hat, Leach, tm Lauf« des Nachmittags eine eingehende Dar stellung gegeben. Er erklärte: »Di« zwölf Mann des Nacht dienstes waren auf ihren Posten. Ich selbst befand mich im Pilotenabteil. Die Reise war ohne Zwischenfall vor sich ge gangen, als wir kurz vor Beauvais von einem starken Ge witter- «nd Regensturm überrascht wurden, der das Luft schiff hin und her schüttelte. Ich hatte jedoch zu der Tüchtig kett des Luftschiffes volles Vertrauen. Es setzte feinen Weg fort und ich war durchaus beruhigt. Gegen 1,40 Uhr jedoch, als das Luftschiff über Beauvais stand, schien es mir, als ob der Hinterteil in starkes Schlingern geraten war. Die Fahrt verlangsamte sich. Um 1,43 Uhr gab die Funkstation des Flughafens Le Bourget unsere Position mit zwei Kilometern vor Beauvais an. Ich wußte nicht mehr, in welcher Höhe ich mich befand und suchte einen Ausweg, um dem Unwetter zu entgehen. Es gelang auch, dem fürchterlichen Winde Wider stand zu leisten. Setzt setzte der »egen mtt aller Kraft ein, da» Luftschiff wurde schver. Sch ließ volle Kraft geben, um wieder hoch zu kommen. Mötzlich trat die Katastrophe ein. Da« Vorderteil de« Luftschiffes trat, nachdem es sich bereits zwetmal geneigt hatte, ttr heftig« Berührung mit dem Erd- baden, und zwar auf einem kleinen Hügel. Die fürchterliche Explosion trat sofort ein. Ich stürzte an di« Wand und suchte einen Ausweg. Ts gelang mir, ein Loch zu brechen, durch das ich kopfüber, ziemlich schwer verbrannt, aber im übrigen gesund, das Freie gewann." Wettere Mettuose» tu äe» 1. Lettack
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