Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-23
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»er« Len den ter. luf. U en- < ke i- >e der oon ist Zer- bon irch gs. den llia- rres den und r 7, lger 5,5. ank :än« ten» war »ehr oor- i,75. ».so, hen nof- mm lluch »rkt. agt. n 3, !an- -77 1KÜ ro- ro- cin> krb. lo ¬ tsen, ab- »M rinn urde aas. dem «in » 1. Der ach. 'L »Lk- i die 148, !SV« für vom 26-- 930 der 0.2). tvve Riesaer G Tageblatt »»»«M «nd Anrrlger (LlbeblM mir Allreiger). Tageblatt ötiesa. Dresden 1580. yernmf Ne. so. Das Niesaer Tageblatt ist da» zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der «mtshauptmannschast «irokaffe: Postfach Ne. öü. Geo^erchain, des Amtsgericht» und der Ämt»anwaltschaft beim Lmt»gericht Riesa, de» Rate« der Gtadt Riesa, Riesa Nr. 52. de» Mnanzamt» Riesa und de» Hauptzollamts Meitze» behördlicherseits bestimmte Blatt. S48. r»eeer«,g, SS. Oktober 1»S«, abe«»S. 8L. Jahr«. «te^er rageb^tt erstbeMt ie»« »a«ab«d» »/.«^Uhr «tt «uenabme d« «onn. und Festtag«. vez»a«pret«, gegen Vorauszahlung, für ttnen Mona, 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, ««bühr.^. Für dm Fall de« «intredm« vonProdukttonloerteuerungen, «rhLhungen der Löhn« und Materialienpreis» behalten wir un, da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderunq vor. A»ietae« str di, NummerdesHlu-gabetaa^ fi«d-iLSV-r »ormtttag« -ufzuaebm und im voraus »u bezahlen; ein« «ewähr für das Erschein«, an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen Grundpreis?ür di, r» «w breite, «w roh« Brundschrift»Z«il«(S Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 89 mm breite Reklamezeil« ll)0 Gold-Pfenntge- zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Fest» Tarif«, deo'lligtrr Rabatt «lischt, wenn d« vettag ve^Lllt, durch «lag, eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage 2" Salle höh«« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druck««!, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher "wen Anspruch aus Lieferung oder Machli^nma der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Langer ü Winterlich, Riesa. «efchr»t«stele: «oetbestraü! ü» verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ublemann. Riesa: kür Anreisen teil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die preußische Politik. b. Die Rückbcrufung SeveringS und Grzestnski» auf ihre alten Posten im preußischen Innenministerium und im Berliner Polizeipräsidium hat in politischen Kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Selbst da» Zentrum kann «ine gewisse Ueberraschung nicht verbergen. Wer jedoch die Ent. Wicklung der letzten 10 Tage in Preußen im ganzen über blickt, sieht eine politische Linie von klarer Folgerichtigkeit, der auch -er politische Gegner die Konsequenz nicht abfpre- chen kann. Das Programm dieser Politik hat Otto Braun in jenem „Vorwärts"-Artikcl vom 12. Oktober formuliert, der unter der Schlagzeile „Die Partei marschiert!" zum Massenauf marsch der Sozialdemokratie einen Tag vor ReichStagSbe- ginn erschien. Die deutsche Sozialdemokratie, hieß e» darin, ist entschlossen, mit allen Mitteln den Staat zu verteidigen, der ihr die politische Gleichberechtigung der Arbeiterschaft gebracht hat. Sie kämpft dagegen, baß auch nur der Ber» such eines AbjturzeS in faschistische Diktaturzustände ge macht wird. Allein die Aufrechterhaltung verfassungsmä ßiger Zustände, die Parole der klaren Vernunft, des über legten Denkens und deS entschlossenen Wollen», gewährlei stet die Aufrechterhaltung der Demokratie. Die Rebe BraunS bei Eröffnung deS Landtage» schlug in dieselbe Kerbe. Damal» schien eS infolge der dauernden Störungsversuche so, als ob der Ministerpräsident in die Verteidigung gedrängt wäre. In -er Tat mutzte er zunächst die parlamentarische Erledigung -er Auflösung-- und Miß- trauensanträge un- jener Anträge ber Opposition abwar ten, durch die den nationalsozialistischen S.A.-Abteilunqen und Beamten freie Bahn geschaffen werden sollte. Aber schon einen Tag nach -er Ablehnung all dieser Vorstöße schritt er sofort auf -em vorher betretenen Weg weiter. In Befolgung seiner Parole, mit allen Mitteln die ruhige Sa nierung -er wirtschaftlichen un- finanziellen Krisenzuständ« in Preußen und im Reich zu ermöglichen, setzte er die ersten persönlichen Reserven der Sozialdemokratie ein und rief Severing und Grzesinskt, besten Ernennung unmittelbar bevorsteht, in die vorderste Front. Durch dieses Vorgehen erhielt auch die letzte Landtags tagung ihre eigentliche politische Beleuchtung. Sie war keine Tagung, in der wichtige Aufbauarbeit geleistet, son dern in der angegriffen und verteidigt wurde. Allein die Beratung der neuen Berliner Stadtverfaflung und die Ein bringung von Anträgen für eine Westhilfe wiesen in die Zukunft. Ueber sie werden aber erst in den nächsten Sitzungen die entscheidenden Abstimmungen stattftnden. Es ist selbstverständlich, daß gegenüber dieser eindeuti gen preußischen Politik die Gegner auch weiterhin alle par lamentarischen Gegenmittel zur Anwendung bringen wer den. Wenige Stunden nach der Ernennung SeveringS liegt schon das erste Mißtrauensvotum der Deutschnationalen gegen den neuen Minister vor. Und am Abend vorher meldete Dr. Goebbels in einer Mastenversammlung noch einmal die nationalsozialistischen Ansprüche auf die umkämpften Posten des preußischen Innenministers und des Berliner Polizei präsidenten an. Aber auch diese neuen Angriffe gegen die Preußenfront werden aller Wahrscheinlichkeit nach Otto Braun auf -em Posten finden. Aber — und daß ist gegenwärtig das Ent scheidende — die Sicherheit seiner eigenen Stellung hängt gegenwärtig nicht mehr von ihm allein ab. Auch die größte . Konsequenz der preußischen Politik läuft Gefahr, wenn sie nicht durch eine ähnliche konsequente Politik im Reich be- gleitet wird. Der Fechter Braun verliert die Rückendek- kung, wenn sein Sekundant Brüning nicht mit ähnlicher Entschlossenheit seine eigenen Aufgaben durchficht. Die An- sätze zu einem solchen Vorgehen liegen zweifellos vor. Das Drahtverhau der politischen Probleme im Reich ist aber un geheuer stark. Bereits in den nächsten Tagen muß eine Entscheidung in dem Metallarbeiteri'onflikt falle». Wirb eS Brüning gelingen, hier einen AuSireg zu finden, der nicht die Richtung seines eigenen Wirtschaft-- und Ftnanzpro- gramms bereits in den Anfangsstadim'verfälscht? Noch hört man genaue- nur von der Lohnabbauaktion. Noch bleibt völlig im Dunkel, wie eine durchgreifende PreiSsenkungS-Aktion, deren Wirkungen auch im einfach, sten Haushalt spürbar werden, durchgedrückt werden soll. Auch eine Regierung,; die nicht schwatzen, sondern handeln will, kann in dem aegenwärtigen Augenblick noch lange schweigen. Ein klares Wort ist iä den nächsten Tatzen dringend vonnöten. Der preußische Ministerpräsident hat gesprochen und gehandelt. ES iss notwendig, daß auch der Reichskanzler handelt/ und spricht. Gan- Deutschland «ar- tet auf seine Entscheidung. MmiMMMAtkMM * AlSdorf. < HStoher. Da nunmehr sämtliche Strecken freigelegt fiju >, «erd,« die vergnüg», «nd Ans. rLnmnngsarbeite» aim Donnerstag «« 1 Uhr srfih für einige Stunde» «intzchst-u». Die Zahl der bisher geborgene» Tot«» betrügt inSges^at 2«8. 1» ia»m» stich bei de« Sin. st»rz des Fördert»»» s »nd BerwalttUttzStzebü-de» «m» Leb«« gekommen. S s 225 ward«» tot an» b Betgleute i« Schacht da von 2»d an» de» i tifiziert find. Ein Gerücht, daß ein« Rettnn«Skol»»«e, b«fteh«»d an« einem Steige« «nd A) Man«. d«rch ei««« Zusammenbruch von Stolle« verfchüttet «nd oon »er Nnstenmelt äbgeschnit» te« lei. wird oo« der Leit«»» ausdrücklich dementiert. M MM »kl UfWl MkillMM. Köln a. Rh. (Funkspruch.) Der Relchstagsabgeorduete Soll«««« hat den Untersuchung«« über di« Ursache« der Grnbenkatastroph« i« AlSdors beigewohut. Er hat an den Beratungen des Unsallausschuffe» und der vierstündige« Befahrung der Grube Anna 2 sowie an dem Zengenoerhör teilgeuomme« und mit sämtlichen Behördenvertretern über di« möglichen Ursachen des Unglücks Rücksprache gehalten. Sollman« legt seine Beobachtungen und Erfahrungen in einem Bericht der „Rheinischen Zeitung" nieder, die in mehrere« Einzelheiten von de« bisher bekanntgegebene« Kestftellnagen abweicht. ES heitzt darin u. a.: Di« Untersuchung scheint mit zweifelsfreier Deutlichkeit z» ergebe», daß die ursprüngliche Annahme, «s habe eine Sprengftosfentladnug ftattgesuudeu, falle« gelaste« werde» mutz. ES wnrde seftgestellt, daß die letzte Anlieferung vou Spreugstosf, Stil«) Kilogramm Wettcrdetonit 6 «ud 2MM Kilogramm Dynamit Nr. I, am 1«. Oktober erfolgt ist. Diese Sprengstossmeugeu wurden nach übereinstimmende» Zeugenaussagen noch am selbe« Tage in die «nterirdischeu i Lager geschafft. I« der Nähe des Schachtes standen aber I über Tage 150 Liter Benzin zum Fülle« der Benzinlampe«, der größte Teil der Grubenlampen ist elektrisch. Ei« grö, ßcrer Benzoltauk in der Nachbarschaft, der bis »or kurzen, benutzt worden ist, soll nach den übereinstimmenden AuS, sage« aller Beteiligten, auch Arbeiter, jetzt leer gewesen sein. Die 150 Liter Benzin bringt man jedenfalls mit der Explosion in Verbindung, jedoch bezweifeln insbesondere die Arbeiter, daß das Beuziu der Hauptherd des Sxplo, fionsuuglücks gewesen sei. Die Arbeiter vermnte« entgege« der Annahme mancher Fachleute -och ei«« Schlagwetter» explofion ««ter Tage Der gewaltige Luftdruck von «nte« habe obeu das Faß Benzin zertrümmert rmb das an», laufende Benzin sei durch irgendwelche «och nicht geklärt« Einwirkung explodiert und habe das Gebäude «» Trümmer gelegt. Der Schacht sei durch deu Stoß vou unten luftleer geworden und nun sei dnrch die Beuzinexplofio« ei« Rück schlag der Flammen nach unteu erfolgt. Wodurch die Schlagwetter entftaudeu seien, bleibe allerdings anch «och ungeklärt. des Innern, Professor Dr. überraschend — zurück- der daß im Der preußische Minister Waentig lrechts), ist — völlig , getreten. Zu seinem Nachfolger wurde Reichs- und Staats minister a. D. Severing (links), der das preußische Innen ministerium schon zweimal bekleidet hat, ernannt. M v. KelilrM PrKdttl v» MWIMdMdtt. odz. Berlin. In Verfolg des Rücktritts de» Minister» Schiel« vom Amt deS vorsitzsührenden Präsidenten deS Reichslandbundes trat der Bundesvorstand des ReichSlaud- bundes zur Regelung der Präsidialfrag« am 22. Oktober dieses Jahres im Bundeshause zusammen. Nachdem die bei- den anderen bisherigen Präsidenten Bethge und Hepp und der vorübergehend in das Präsidium oingetretene Freiherr v. Wilmewsky ihre Aemter dem Bundesvorstände zur Ber- fügunq gestellt batten, wurden nach Mitteilung des Reichs» landbundes ,« Präsident«« «e» gewühlt die Herren Bethge, Hepp und Gras von Salckreuth. Zu dem satzungSaemäß vom Bundesvorstände zu bestimmenden vorfitzsühre«-,« Präsi dent«» wurde alSda«« Graf ». Salckreuth gewühlt. Priist. dent Hepp legte daraufhin sein Amt nieder. Die dadurch von neuem erforderliche Wahl eines 8. Präsidenten soll bei der nächsten BundeSvorstandssitzuna erfolgen. Der Bun- deSvorstand war einmütig der Ansicht, daß hierfür nur ein Vertreter des bäuerlichen Besitzes aus dem Westen tu Bee tracht kommt. .N Kerle Mm" im SMel da Presse. vdz. Berlin. Nach dem „Berl. Lok. Anz." ist Wechsel im Innenministerium darauf zurückzusühren, Ministerpräsident Brau« wieder ein«« stark«« Man« preußische« Juueumiaifterium haben wolle. Ganz ähnlich äußert sich auch die gesamte übrige Berliner Presse, wenn auch die Meinungen darüber geteilt find, ob ma« biese stark«« Maa« begrüße« soll oder nicht. Alle Blätter geben auch ihrer Ueberraschung wegen der Plötzlichkeit der Maß nahme Ausdruck. Selbst die der pre»bisch«« RegiermrgSkoalitio« nahe stehende« Zeit««««« fühlen sich überrumpelt. Besonders interessant ist die Stellungnahme des ZentrumSorgans, der „Germania". Das Blatt schreibt: „Der etwas professorale weiche Waentig wird durch den starken Severing ersetzt. Soll da» aus eine Verstärkung des sozialdemokratischen Einfluss«» in Preußen hinau-lausen? Dann hätte Herr Braun -er Ablehnung der Mißtrauensanträge und der Ab- lehnung deS Antrages auf LandtagSauslösung eine sehr weitherzige und weitgehende Auslegung gegeben. Wir er warten, daß der neue Innenminister Severing baS größt möglichste Maß von Objektivität in allen seinen Handlungen an den Tag legt. Daß die radikale Rechte und Linke nicht über den Staat hersallen, dafür wollen wir alle sorgen." AuS der ungehaltenen Aeußeruna der „Germania" werden allerdings nicht zu weitgehende Schlüffe gezogen werden dürfen, denn wie das Nachrichtenbüro deS Vdz. er fährt. ist auch die FraktionSleitung de» preuß. Zentrums vorher über ihre Ansicht zur Ernennung SeveringS befragt worden. Boll befriedigt zeigen sich di« sozialdemokratisch«» »nd demokratische« Blätter. Der „vorwärts" betrachtet di« Er nennung SeveringS als „Antwort auf die «ationalsoziali- ftische» Diktat»»- »nd StAatSstreichdrohungen". Den Rück- tritt WaentigS begründet er damit, daß die Situation heute mehr den Polizetmtnister als den Berwaltungsminister an der Spitze des preußischen Innenministerium» erfordere. Uebereinstimmend urteilen „B.T." ufid „Voss. Ztg>": -Zur rechten Zeit kommt der rechte Mann auf den rechten Platz." DaS Ullfteiublatt betrachtet eS al- SeveringS Auf- gäbe, die ethisch« Korruption auSzumerzen, die der Radtka- lismuS in die Verwaltung hineinzutragen sich bemühe, und energischer aufzutreten gegen alle nationalsozialistische und kommunistisch« Zellenbtldung in der Polizei. Da» „8»Uhr, z« MW ser MW» MwiMerr. Abendblatt" schobt, die Rückkehr SeveringS verstärke di« Garantie für die Aufrechterhaltung der Verfassung der demokratischen Republik in Preußen. ES bezeichnet Seve- ring als einen der besten und einsichtsvollsten Köpf« der Sozialdemokratie und betont die Reinheit sein«» Charak ters Die Presse der Rechte« befürchtet »aS Schlimmst« ««» lebnt Severing eutschiede« ab. Nach »er H»«e«bergsche» Nachtansgabe soll der neue Minister die Ausgabe über- nehmen, eine Gewaltpolitik gegen di« Opposition der Rech ten zu führen. Braun fürchte auch wohl die Aktion der Rechtsopposition auf Neuwahlen in Preußen und wolle auf jeden Fall, wenn es zu Wahlen kommen sollte, den staat- Achen Apparat mit Hilfe eines Innenministers ausnutzen, dem er auf diesem Gebiete besondere Fähigkeiten zutraue. Tie konservative „Kre«z-Zeit«ng" betrachtet die Ernen nung Severing» als «in „Kampssigual geg«, recht-". Braun habe gewußt, warum er das Spiel mit Brüning wagte. Er habe es gewonnen und gehe nun brutal mit feinen Absichten heraus. Severing als Innenminister sei gleichbedeutend mit dem absoluten Willen der Sozialdemokratie, unter kei nen Umständen Preußen auszugebcn. An den Reichskanzler und alle Minister, die es abgelehnt haben, mit der Sozial demokratie zusammenzuarbeiten, stellt da» Blatt die Frage, ob sie nun von sich aus die Konsequenzen ziehen und damit -em Zustand ein Ende bereiten wollen, ber daraus hinaus- laufe, die Sozialdemokratie wieder in den Sattel zu heben. In ähnlicher Weis« sucht auch di« dem Reichslandbund nahestehende „Deutsche Tagesztg." namentlich aus das Zen- trum einzuwirken. „Offensichtlich", so schreibt baS Blatt, „glaubt Herr Braun, der Zentrumskanzler Dr. Brüning habe den Trumpf, den er mit der Möglichkeit einer Wen dung nach rechts in der Hand hatte, wenigstens für zunächst absehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung." Gleichzeitig wird auch der ReichSinneuminister Dr. Wirth, der dem Zentrum angehört, angegriffen, weil er die Politik seine» Vorgängers Severing besonder» i« Kampf gegen Thürin gen fortgesetzt habe, und daS Blatt spricht die Vermutung aus, daß Severing als preuß. Innenminister Herrn Dr. Wirth den Rücken stärken solle. Deutschnütionales Mißtraue« fskgeu Severing. Im Einklang mit diesen Pressestimmen der Rechte« steht es, daß die deutschnationale Landtagssraktion — kaum daß der neue Minister, ernannt ist — bereits «in Miß trauensvotum gegen ihn beantragt hat. Ueber Miß- trauenSanträge muß nach der preuß. Berfaffuna innerhalb von 1s Tagen entschieden werden. Der preußische Landtag, der am 4- November wieder zusammentritt, wird sich als» sofort mit diesem Antrag beschäftigen müßen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite