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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-18
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1930
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Klüt« Welk» Ak SkMMttBI. ArbeitSmarktbericht von, 1.-15. D»»««ber 1»3V. Di» Zahl d«v ArbeitSfuibend«« ist Wie«»»«» b«. trächtltch a«sti«n«n. Besonder« mär» »„ erwähnen, daß auch di» -stahl der w»iblich»n Arbeitslos«« stark anzog (Landwirtschaft). Die Kurzarbeit s»dt» NW «bentall« fort, wenn auch d»m ilmiann «nd Pkrianenkrei« nach etwa« m-idlaer. Da» Ardeit«b«schastuna»vroaramm — soweit WobnunaSbau-Notproaram« — bat durch d«, nnnmevr »Iniedenden Jnnenarbelten fsi» »in» kleiner, Anzahl Hach» ardei«er ArbeitSaelearnbeit. RotstandSarbriten werden nur nock In nerinnem Made dur«ba»fübrt. Landwirtschaft, Der Nsickaong hält an. Besonder« stark macht» sich die* ssir Taaelöbnerinnen ans arbß»r«n «iitern bemerkbar. Stell»» Mr Zürich»» «nd Mädchen bieten sich nur nach vereinzelt, teil« Mr ialort, teil» fü« 1. Januar. Nunmehr setzt auch di» Nachstaae nach Öfter» burich»n nnd -miidchen bereit« schwach »in. Metall- nnd Sifenindnstrie r G« mar »in» schwache Nachfraa« versvsirbar. Vereinzeleer kamen unter: Klenwnrr, Elektriker, Fabrikfacharbeiter. Pan- nnd Revaraturschloster otnoen in aerinaerer Anzahl zu. Di« Gesamtlage bleibt w,it»rbin triib. Lhemisch« Industrie: Nutzer einem schmalen Bedarf an männl. Arbeitskräften weiter kein» B-meauna. Pavirrindustrt« r Hier kamen ebenfalls einia« männl. Arbeitskräfte unter. Holzaewerbe: Troß Sntlnffnnn einer AnmDl Mädel- tischler konnten auch verschiedentlich Facharbeiter unter- »ebracht werden. Auch die Säaeweiksinbnstrie «eigf» stch nochmal« <1 Betriebs etwa* an'nabme'äbig. Allerdings diirkten diese akinftiaen E>lch»i„i,naen sich nur gering und außerdem voriiberaebend »««wirken. Banaewerber Di» Msick»n»mickl»n-> zeichnet sich «eiter klar ab. Vor alle« war der Zuaana an Maurern »leder beträchtlich. Buch ionstia» Facharbeiter ainaen »«Ist nur zu. Vereinzelt war etwa« Nachfrage Mr Maler kestznstellen, wa« aber nur al« narllberaebend aewrrtet werden kann. sverkedrSaewerbe: Hier wurden männl. Kräft« aller Art arbeitslos: Babnarbeiter. Transportarbeiter, Damm arbeiter, Postbelier, Kraftfahrer. Vereinzelt konnten Arbeite- und Laufburschen unteraebracht werden, auch Koblensput»rinnen nnd Dammarbeiter. Hauswirtschaft: Trotzdem Vermittlungen zustande kamen, weiter auch Mädchen selbst wieder Stellung fanden, fteiat dock die Gelaintmbl stetig. Ungelernte Arbeit: Sowohl bei den nur «naelernten Kräiten als auch bei Bau- und Erdarbeitern wächst di« Zahl der Arbeitssuchenden. Angestelltenberuf« r Vereinzelt gingen Kontoristen und Buchhalter zu, stärker auch Verkäuferinnen. Freilich fchtint bei Letzteren durch das Weihnachtsgeschäft durch Aushilfe- stellen doch eine etwas günstigere Lenden» (vorübergehend) «in,«setzen. Oertliches und Sächsisches. Riefa, den 18. Dezember 1980. —* Wettervorhersage! ür den 19. Dezember. (Mitaeteilt von der Stichs. LandeSwetterwarte zu Dresden.) Meist schwache Winde zunächst aus Nordwesten, danu aus Westen, nur langsame Verminderung der Bewölkung, höch stens geringer Temperaturrückgang, anfangs noch zeitweis« leichter Schneefall —*Dat«nf»rdrn 1V. Dezember 1910. Sonne«, gusgang 8,01 Ubr. Sonnenuntergang 15.52 Uhr. Mond» gufgana 7,58 Uhr. Monduntergang 14,49 Uhr. 1594: Gustav Adolf von Schweden in Stockholm geb. (gest. 1S32). —* Kaufmann Bernhard Müller gestorben. Kestern morgen ist Herr Kaufmann Bernhard Müller aus dem Leben geschieden. Mit ihm ist ein allseits geschätzter Mitbürger zur Ewigkeit eingegangen. Als eifriger Ver treter deS Kaufmannsstandes hat er auch an dem öffent lichen Leben regen Anteil genommen. Von 1897 biS Ende 1920 gehörte er -em Stadtverordnetenkollegium an, in dem «r von 1912 bis Ende 1914 das Amt des stellv. Vorstehers und von ISIS bis 1917 bas Amt des Vorstehers bekleidete. Auch war der Verstorbene Inhaber verschiedener Ehren ämter. Mehreren Vereinen hat er als treues Mitglied an- gehört. Besonderes Interesse brachte er der deutschen Turn fache entgegen. In Anerkennung seiner vorbildlichen Treue ernannte der Turnverein Riesa (DT.) den nunmehr ent schlafenen lieben Turnfreunb zum Ehrenmitglied. Eine einfache, schlichte, gerade Natur ist bahingegangen, dessen Persönlichkeit und Wesen sich in allen Kreisen, die mit dem verstorbenen zu tun hatten, großer Beliebtheit und Wert schätzung erfreute. Man wirb ihm allgemein «in ehrendes Andenken bewahren. — Die Beerdigung erfolgt Sonnabend «achm. 1.30 Uhr vom Trauerhause auS. WM MM«. Romeo «nd Julia Trauerspiel in S Aufzügen <18 Bilderns von William Shakespeare Für die SL. nach der Uebersetzung von August Wilhelm von Schlegel bearbeitet von Maximu» Rens. Inszenierung, Spielleitung und Bühnenbild: MaximuS Rens. Am Mittwoch, den 17. 12., nachmittags brachte die SS. die Renssche Neubearbeitung deS klassische« Trauerspiels »Romeo und Julia" in Riesa, und damit überhaupt, zum zweiten Male, diesmal als Jugendvorstellung, zur Auf führung. — Man mutz eS dem Intendanten der SL. lobend nachsagen, daß er es wundervoll verstanden hat, diese Neu- einstudierung zu bestem Erfolge zu führen. Nach den auch bet StaatStheatern üblichen Streichungen hat er «inen Zu sammenschluß der verschiedenen Szenen zu 15 gut anein ander gereihten Bilder» geschaffen. Diese Neueinrichtung ermöglicht ihm auf unsrer „Capttol"-Bühne eine praktische Ausnutzung seine» technischen Bühnenapparat«». Ohne große Schwierigkeit gelingt eS damit, bi« verschiedenen Bilder schnell umzugestalten. Bon Vorteil ist die» entschie den insofern, al» keine langen, da» Publikum ablenkenüe und ermüdende Pausen entstehen, so daß der Faden der Handlung nie verloren geht und die Zuhörer keineswegs aus der Reihe der Gebankengänge de» Stücke» kommen. — Mit Rücksicht auf die ausführliche Besprechung vom 4. No» vember 1980, der sachlich nichts mehr hinzuzufügen ist, kann ich mich heute kürzer fassen und abschließend gleich zur Dar stellung übergehen. Diese verhalf naturgemäß zum wesent lichsten Teile zu dem Erfolge. Immer ist e» fa an erster stelle die Leistung -es Künstlers, die dem Publikum ins Auge fällt. Besondere Hervorhebüng verbienen vor allem Erich Schmidt (Romeo) und Charlotte Franz (Julia), wie auch Henry Bahl (Pater Lorenzo), Ernst Retßig (Capulet) und Reinhold Wolf (Montaaue). Frei von jedem Pathos betonten sie reine Menschlichkeit in der künstlerischen Gestaltung ihrer Partien. Auch alle übrt- gen Mitwirkenden verdienen Anerkennung für ihre Lei» siu»«en. —* Gchsnkt Wo-lfahrtsdriefmark««. Wer in seiner Famttt« «inen Briefmarkensammler hat, vergesse nicht auf seinen Weihnachtstisch einen Satz Wohlfahrt», vrief mark«» zu legen. Damit wtrd jedem Matten sammler h«ftiumtt ein« groß« Freud« bereuet. Der Watz, bestehend ans je einer Marke zu 8,15, Ai «nd 59 Pfg. Kran» katurwett kostet 1.87 RM. Li« Marke« stad im städtischen Wohlfahrt»» und Jugendamt, in t«r Stadtsparkasse und tu den Verwaltungsstellen Eröba. und Vetba zu Haven. Dort können auch die WohlfahrtSpostkarien mit «sttge- druckter 8-Pfg.-Marke zu« Preis« von 12 Pfg. gekauft wer- den, die sich ganz besonder» zur UeVersendung von Weih nacht». «nd NeujahrSgrützen eignen. —* Abendsinge« unter dem Weihnacht«» bau« für alle. Bekanntlich ist auch während der die»» jährigen Weihnachtszeit auf dem RathauSplatze, wo gegen wärtig der Christmarkt stattfinbet, ein Weihnachtsbaum für alle, der allabendlich vom Eintritt der Dunkelheit ab unter dem Glanze der brennenden Kerzen erstrahlt, ausgestellt worben. Der schönen Gepflogenheit, daß unter diesem Weih- nachtSbaume an einigen Abenden hiesige Männergesang, verein« stimmungsvoll« Gesänge erklingen lassen, wtrd dankenswerterweise auch in diesem Jahr« entsprochen. Gestern abend von S Uhr ab scharte stch nun der stark besetzte Chor des MännergesangveretnS »Orpheus" mit seinem Ehormetster HorstKrauße um de« mächtigen Christ baum, um die zahlreich Erschienenen durch einig« Lieber vorträge zu erfreuen und zu erbauen. Nach dem sinnigen Sängerspruch -Wenn auch die Welt dir alle» nahm" ge langten folgende Lieder zum Vortrag: -Zu End" von Stl- cher, -Da» Ringlein" von Nagel, „Hymne an die Nacht" von Heim, „Die Nacht" von Abt, „SanctuS" von Schubert, und „ES ist et« Ros' entsprungen" von Jüngst. Diese Perlen de» deutschen Liederschatzes ertönten in prächtiger Klangfärbung; sie waren so recht geeignet, bi« weihnacht lich« Stimmung, bi« noch angesichts der glitzernden Schnee decke gehoben wurde, zu entfachen. Nach beendetem Singen zogen di« Gänger, begleitet von der dankbaren Hörerschaft, mit frischem Marschlted nach ihrem BeretnSheim Hotel Söpfner. Auch an dieser Stelle sei den Sängern und ihrem Ehormetster von Herzen gedankt. — Wi« unS mttgetetlt wirb, beabsichtigt auch der Männergesangveretn Lauchhammerwerk, und zwar am kommenden Sonn tag nachmittag 8 Uhr, an derselben Stelle einig« Männer chöre zu Gehör zu bringen. — ES wär« erfreulich, wenn sich auch dazu recht viele einfinden würden und ihre Dankbar, kett dadurch zum Ausdruck bringen, ein Scherflein in die am Fuße deS WethnachtSbaumeS angebrachte Sammel büchse zu legen. Der Erlös dieser Sammlung fließt be kanntlich dem städtischen Hilfswerk zur Unter stützung unserer bedürftigsten Einwohner zu. —»Abgabe von Fleisch, Wurst usw. bet r. Es wird darauf hingewiesen, daß die Abgabe von Fleisch, Wurst usw. an Personen außerhalb des Haushalts, voraus- gesetzt, daß da» Schlachten nicht gewerbsmäßig er folgt, nur zulässig ist, wenn da» Fleisch usw. in einem hier für bestimmten besonderen Kessel verarbeitet worden ist. Die Verwendung von Waschkesseln verstößt gegen 8 3 des Lebensmittelgesetzes vom 8. Juli 1927 (RGBl. 1927, Teil l, Seite 184), in welchem gesagt ist» daß die Zubereitung von Lebensmitteln in hygienisch einwandfreier Weise -u er folgen hat. Zuwiderhandlungen können Bestrafungen nach 88 8, 12 und 14 -es obengenannten Gesetze- mit Gefängnis und Geldstrafe bis zu 10 000 RM. und Einziehung nach sich ziehen. — Der AmtShauptmannschaft wirb zur Last gelegt, daß sie jegliches Vrrpfunden von Fleisch in ihrem Bezirke strafrechtlich verfolge. Das ist nicht der Fall. Nur da» gewerbsmäßige Verpfunben ist strafbar und wtrd strafrechtlich verfolgt. —* Die diesjährige Weihnachtsbescheruug de» Frauen-Bereins Riesa fand im großen Saale des Hotel Stern statt. Die Feier nahm ihren Anfang nachm. 8 Uhr. Bereits vor Beginn derselben war -er Saal gefüllt. Mitglieder, Gäste und die Pflegebefohlenen L«S Verein« hatten sich zahlreich eingefunden. Nach dem allg«. meinen Gesang „O du fröhliche, o du selige" ergriff Herr Pfarrer Beck LaS Wort zu seiner Weihnachtsansprache. Seine Ausführungen waren von -em Hauptgedanken ge leimt: Alle», was das Christkind mit seinen Segenshänden berührt, wandelt sich in Segen. So können unsere Sorgen, Leiden und Heimsuchungen unter dieser Berührung goldene Fäden werden, die in -en Himmel tzinüberreichen, und an denen unS -er Himmel festhält. Di« Ansprache schloß mit einem Dank an die 1. Vorsitzende deS Vereins, Frau Ancke, an die übrigen Damen -eS Vorstandes, an die Helferinnen, Li« Freunde und Gönner des FrauenvereinS. Nach der Rede des Geistlichen begannen die Darbietungen von Lichtbildern, Gesängen und Vorträgen unter Mitwir kung de» kleinen Ob«rr«alschulchoreS. Die Leitung lag in den Händen LeS Herrn Studienrat Schvnebaum, -er sich um das Gelingen auch Lieser Feier sehr verdient gemacht hat. Die Sologesänge wurden von Fräulein Aenn« Schönebaum in klangvoller Schönheit zum Vortrag gebracht. — Ganz vortrefflich sang auch der kleine Wiederum konnte man sich von -er wirksamen Verbin dung zwischen Spiel, Dekoration und BeleuchtungSburchfüh- runa überzeugen; hier ist in der Tat Bemerkenswertes ge- schaffen worden unter -er Leitung -e» Herrn Intendanten Rens. Besonder» beachtlich ist «S, daß die wertvollen, htsto- risch treuen Kostüme sowie die Bühnendekorationen in den eigenen Werkstätten -er SL. verfertigt worben sind. S. Th., ». Die Sache, die stch Liebe «e««t Komödie in 8 Akten von Edwin Burke, für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl Lerb» Erstaufführung für die SL. Gestern abend war e» wieder «inmal eine amerikanische Importe, die un» die SL., noch dazu in nagelneuestem For mat, zur Unterhaltung geboten hat. Da» immer aktuelle, viel umstrittene Problem: die Lösung der modernen Ehe- frage, überhaupt die Ehe von morgen liegt der E. BurkesLen Komödie zugrunde. Dabei kann man nicht umhin, den Dichter seiner wirklich originellen Idee wegen, di« er im Stück zur Durchführung bringt, zu bewundern. Echt Ame rika; immer noch ha» Land der unbegrenzten Möglichkeiten. „Versachlichung" de» „Ebevetrievs", mit dem Ehemann al» gehaltzahlenden Betriebsdirektor und der Ehefrau al» ge- haltempfangenber Angestellten, bet persönlichster Freiheit der beiden „Parteien". Geschmacksache bleibt ta» trotzdem noch, trotz mancher Annehmlichkeiten, die dieser „Betrieb" für sich zu haben scheint. Davon berichtete der Dichter den« auch in köstlichster Pointierung, nämlich damit, wie er seine Personen im Stück stch auSetnandersetzen läßt mit eben der Sache, die sich Liebe nermt. Unvermeidlich bleibt die Stel lungnahme aller Menschen zu allen Zetten zu dieser ver bannten „Sache" Liebe, und immer wieder lasten sich die Menschen zu gern von der Daseinsberechtigung und Unent behrlichkeit dieser „Sache" überzeugen. Die ganze Hand- lung ist ebenso lustig wie psychologisch richtig; st« ist flott aufgezogen, unterhaltsam im höchsten Grade, von Frische und Spannung, und — erhält da» Publikum immer bet Fröhlichkeit «nd Laune. Die Darstellung war erwartungsgemäß aut, flott und treffsicher. Charlotte Kran» (Ann Marvtui «nd daß fein» «ei- . — Auf der .— dchen, die zu rn di, entsprechenden Gedicht« vor- nachtöevangelium wurde von einem Vberrealschulcho«, Ma« darf e» audsprechin, da stungen einen hohen künstlerischen Wert hatten. Bühne standen im Halbkreis Knabe» und Mäb de» einzelnen Lichtbilder« di, entsprechenden E trugen. Auch, da» Wetbnacht»«vang«ltum wurde von einem Schüler sehr gut und siche» »orgctragen. Hier konnte man wieder di« Beobachtung machen, wt« die alte «ethnachts- ««schichte, wen« sie genau mit den Worten der Bibel erzählt wirb, eine «uvergleichltch« Wirkung au«ü»t, — Frau Nekton De. Streit hatte mit den Kinder« alle dtese Gedichte und Rezitationen etnstudtert. Such ihr gebührt herzlicher Dank. All«S in allem: die prächtigen Lichtbilder, vorgefühtt von Herr« Photograph Werner, die schönen un reinen Gesänge, die lieblichen Deklamationen haben auf alle Teilnehmer einen tiefen Eindruck gemacht nnd t« den Her zen innige Weihnachtsfreude ausgelöst. Mit dem allge meinen Gesang „Die« ist der Tag" schlossen diese Vorfüh rungen. Dann folgte die Bescherung. Weit über 200 Pflege befohlene sind in diesem Jahr« bedacht worden. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zu früheren Jahren wesentlich ver größert. Auch da» ist et« Beweis für dt« wachsend« Not. — Dem Frauenveretn Rt«sa sei auch ht«r noch einmal herzlich gedankt für sein segensreiches Wirken in unserer Stabt. Er hat sich wiederum bewährt al» ein treuer Freund und Helfer der Armen. Gotte« Segen ruh- auch in Zukunft auf fttrrrm Tun. — —* Weihnachtsfeier »m Allgemeinen Turnverein Riesa (DT.). Wiederum rüstet man allenthalben, um da» WethnachtSfest. das schöne poesieoolle Fest der Liebe, zu begehen. Auch in deutschen Turnvereinen bildet bas hohe Fest einen Höhepunkt, -er stch im Innen leben der Turnvereine an^rägt und in ihm seinen Aus- druck findet. Schon brr - Turnvater Jahn hat mit seinen Turnern gemeinsam - istsest begangen. Da» Turnen und die Turncrschas: ,- >' --ast au» dem Volkstum erwach sen und seit ihren Gr.'ino gi-tagen eng mit demselben ver bunden gebl.eb"». Un7chl0t.' Fäden verbinden Volkstum, Turnertum und Wcihnach.cn. Und wenn Turnen mehr sein soll Körperbilbung und Muskelstärkung, dann dürfen Kcs un- Feierstunden im Turnverein nicht fehlen, sie gehören eben zum Arbeitsprogramm. Auch im Allge meinen Turnverein Riesa ist e» schon seit einer Reihe von Jahren Sitte, baß in jedem Jahr die turnerische Tätigkeit mit einer Weihnachtsfeier abgeschlossen wtrd, die nun gestern abend im wirkungsvoll geschmückten Saal des Hotel Höpfner vor stch ging. Recht zahlreich hatten Mitglieder, Angehörige und Gäste der Einladung Folge geleistet. Ein gang« begrüßte der erste Vorsitzende, Herr E. Töpfer, die zahlreich Erschienenen. Der Abend solle -eigen, daß sich die Jugend in guter Obhut befinde und daß im ATB. Sorge für Körperstählung getragen werde. Die Darbie tungen wurden zumeist von den beiden Kinderabtetlungen bestritten, womit bewiesen wurde, daß der Ber«in auf dem richtigen Wege zur Pflege der Kürperertüchtigung ist. Ein- geleitet wurde die Feier durch die „neue ATV.-Kapelle", in der die Jüngsten zeigten, daß auch bet ihnen Sinn für Musik vorhanden ist. Aber dann ging e» zur Turnerarbeit. Die Kinder, etngetrilt nach Altersklassen, zeigten Fr«i- oder Hüpfübungen, die Mä-chen anmutig und fließend, die Knaben stramm und exakt. Die kleinsten Knaben warteten mit Stabübungen und drolligem Turnen an der Bank auf. Die stets gern gesehenen Volkstänze, sowohl -er Kinder al» auch der Turnerinnen, und die Hebungen der Turner am Hochreck, dargeboten von Mitgliedern des Vereins, fanden gute Aufnahme. Das reichhaltige Programm wurde recht flott abgewickelt. Die Vorführungen boten ein nettes und abwechslungsreiches Bild aus dem so reichen Schatz deS Altmeisters Jahn. Im ganzen waren etwa 200 Jugendliche an -en Vorführungen beteiligt. Einübung und Leitung der Abteilungen lag in den Händen verdienter Turnbrüber. Ihnen allen gebührt für ihre Mühe herzlichster Dank. — Dann begann die eigentliche FesteSfeter. Strahlenden Auge» stellten sich die Kleinen vor der Bühne an. Aus fri schen Kehlen erklangen WethnachtSlieder. Auf -em auf der Bühne aufgestellten Adventskranz brannten die Kerzen. Er herrschte Weihnachtsstimmung. Die Turnerin Wera Clarner «rfrsute durch ein gutgesungeneS WethnachtS- lied. Mädchen trugen recht wirkungsvoll Weihnachts gedichte vor. Dann trat der nimmermüde Oberturnwart -eS ATV., Herr Emil Schulze, vor, um in selbstverfatzten, mit Ernst und Humor gewürzten Versen sein« Weihnachts- wünsche Larzubringen. Eine «rnste Mahnung zur Pflege -e» Deutschtums bildete den erhebenden AuSklang seiner Worte. Eine besondere WeihnachtSfreude wurde den Tur nern Hans Heimann und Herbert Hofmann durch Ueberreichung Les Turn- und Sportabzeichen» bereitet. Dann zogen die Kleinen in schier endlosem Zuge vor die Bühne, um dort ihr Weihnachtsgeschenk, Kaffeetaffe mit dem Zeichen DT., und Pfefferkuchen glückstrahlend ent gegenzunehmen. Und so war allzu rasch der Abschluß der Feier herbeigekommen, in welcher der Verein sich wahrlich wie eine große Familie zusammenfand. Es war zugleich ein Jahresabschluß im großen, wie ihn der ATV. nicht bester wünschen konnte. Gut Heil zu gleichgroßem Erfolg im neuen Jahr! Freitag, 19. Dezember 1980: „D«r Narrenzettel", ober- bayrischer Schwank von Julius Pohl. Hierzu schreibt der „Falkensteiner Anzeiger": „Keine verkünstelten Gesellen, keine ManschettenVauern, sondern bodenständig unverfälscht stellt er un« den Htnterwälder aus Oberbayern mit all seinen naturnahen Eigenschaften vor. Mit klaren Augen betrachtet er den listenreichen Humor deS Urvayern in sei nen erdverwachsenen Bauernnaturen. Tiefschürfend schil dert er Leben und Menschen, die nicht von de» Gedankens Bläste angekränkelt sind. Sein Humor ist der echt«, er erheitert und erfreut .... Da» Stück ist kein« Niete, son dern «in guter Treffer, der mit zwei Stunden Zeit und dem Kartenprei» nicht zu teuer bezahlt ist. Man hat etwas von einem Könner bemerkt, der seine vauerntypen mit dem Herzen gesehen hat. Dichtungen, die so anspruchslos her- vortreten, erhalten oft mehr Beifall, als erwartet." Auf dem Theaterzettel zu dem Bolköstück „Flieg, roter Adler von Tirol" ist versehentlich die Roll« de» „alten Kramer" vergessen worben, die von Herrn Reinhold Wolf gespielt wird. HanSMeierhöfer (Tice CollinS) gefielen ausgezeichnet in ihrem Zusammenspiel, an welches Erich Schmidt iMormie -e Witt) in erheiterndster Weise stch anschloß. Anny Kynast (Florence Bertrand) und Hermann Erusius (Harry Bertrand) hatten mit ihrem köstlichen Spiel von Anfang an die Lacher für sich; einzigartig war Hilde Wols in -er Partie der Miß Alvarez. Otto Melcher und Senta Hübner (Mr. un- MS. Garrett) waren ebenfalls in guter Form; besonders wirksam warb LaS Drollige in ihrer Partie Lurch Frl. Hübner unter striche«, Li« man endlich einmal in einer ihren Leistungen bester entsprechenden Roll« auftreten sah. Henry Bahl al» Butler Dumary war wiederum! ei» Original für sich. Ist «S doch, als ob der Künstler immer eine eigene, höchst sympathische Atmosphäre um seine Kunst zu verbreite» ver möchte; stets hat er bisher die Sympathie deS HauseS sich erworben. — Alle» in allem: die höchst amüsante Ange legenheit brachten die Künstler zu höchst amüsanter Darstel lung. Da» HauS kam au» dem Lachen nicht heraus. Reicher Beifall war -er wohlverdiente Dank für die guten Lei stungen. — Inszenierung und Spielleitung lag bei Frau Franziska Rens-Hilpert in allerbesten Händen. I. Th., R
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