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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-22
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1930
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Riesaer D Tageblatt —»»«M und Anzeiger iLidtdlatt Mld Ziouiaerj. Lag«blatt Nisfa, _ Dresden 1580. Feaums Nr. Bö. Da» Rwsair Tageblatt Ist tzas zm vrrbffenttichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShanptmannschast Gttokass« V-ftfa« «> Grobenhatn. de« «mtSgertcht« imd der AmtSanwaltschaft beim «mtSgericht Mesa, de« Rate« der Stadt Mesa. «tesa Nr. er. de« Finanzamt« Mesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. ISZTl «enMz. SS. Dezember 1»8tz, abends. 88. Jahre. Da« Ntasaar Laa» blatt rrichatttt jed« T« abmd« '/»> Uhr «tt »uSaahm« bat Sann» und Festtage. Vezaßssnee»«, -agan Vorauszahlung, für einen Monai 2 Mark SS Psrnntg ohne jjustell» gebühr. Für den Fall de» EintrebmS von ProdutttonSoetteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalte« wir un« das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» mr dte Nummer de« Ausgabetage» sind bi« 9 Uhr vormittag» aufzugebe» und im voraus zu bezahle»; »in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 8» mm breit», w» >«h« Grimdschrtft»L«tle (« Silben) 2ö Gold-Pfennig«; di» 82 ww breit« Reklamezetle 109 Gold-Pfennig« zeitraubender und tabellarischer Satz SO*/. Aufschlag. Fest« Tarife, vewilligter Rabatt erlisch«, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« etngezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Am Fall« höh«« Gewalt — Krieg od« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, oer Lieferanten oder der S-fSrderung«einrichtungen — hat der Bezieher «ttä» Anspruch aus Lieferung ab« Nachlieferung der Leitung ob« auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschiktgstell«: Taethestraß» äb. Beran ttvorüich für Redaktion: Heinrich llbleman». Riesa, für Anreisen teil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Gin Loch im Etat? Bon finanzpolitischer Geile wirb nn« geschrieben: Der HauptauSschuß be« Reichstag« wirb die Etat»- beratung gleich nach Neujahr aufnehmen. Gr soll -te ve» ratungen so fördern, daß der am 8. Februar zusammen tretende Reichstag bereits die zweite GtatSlesung vor nehmen kann. Während dieser HauptauSschuß-Berhanb- lungen laufen nun die Bemühungen der Parteien, -en Etat nach ihren Wünschen zu formen, da« heißt, Sende rungen zu erreichen, die sich auf die Einnahmen- und AuS- aabenscite beziehen. „Den ersten Borstotz Hat di« Deutsche Bolkspartei gemacht, die mit der Forderung hervorgetreten ist, den Etat um weitere 899 Millionen Einsparungen zu kürzen. Da die Wünsche der BolkSpart«t nach bestimmten Richtungen gehen, müssen sie gegen die Forderungen der Sozialdemokraten stoßen und so erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Jedenfalls werden sich die Parteien nicht-im Unklaren darüber sein, datz dieser Etat nicht nur an der Grenze des Defizits liegt, sondern datz seine Aufstellung unter der Voraussetzung erfolgt ist, -atz die Steueretngängr im kommenden Jahre so bleiben, wie sie in Voranschlag genommen sind. Das heißt, die Wirtschaftslage darf sich nicht verschlechtern. Der Optimismus indessen, der bislang umlief und der im nächsten Jahre eine ansteigende Kon junktur voraussagte,- ist bereits in den letzten Tagen durch einige nicht zu übersehende Stimmen eingedämmt. Man hört nicht mehr erfreuliche Hoffnungen, sondern die Mah nung zum weiteren Durchhalten, weil bas Jahr 1981 noch schwer sein werde Es zeigte sich keine Besserung. Diese müßte vom Weltmarkt kommen Er aber liegt trostlos, so bah olle groben Weltwirtschaftler bereits ihre Disposi tionen für das kommende Jahr stark etnoeschränkt haben. Begreiflich, wenn man seitens der Parteien bestrebt sein wirb, Sicherungen gegen ein neues Defizit zu treffen. Man ist geneigt, mehr den AusfÜhrutttzen beS preußischen Vertreters im Reichsrat, Dr. Brecht, zu folgen, als denen -es Finanzministers und der Regierung. Die Regierung setzte den Glauben und die Hoffnung tn die Zukunft, die SanierungSgcsetze und der Etat würben der Defizttwtrt- schast ein Ende machen. Dr. Brecht aber erklärte, doch nur, wenn man sich in der Wirtschaftslage nicht täusche. Da aber hier unbedingt eine Täuschung vorliegen werbe, drohe im nächsten Jahr ein neue» Loch, baS nicht anders als durch neue Steuern gestopft werden kann. Und ist uns noch so ernstlich versichert worben, wir ständen an der Grenze unserer steuerlichen Leistungsfähigkeit, neue Steuern kämen nicht mehr in Frage. Was soll geschehen, wenn das neue Loch groß und größer wirb? Besser tstS, man erkennt das bereits bei -er Etatsberatung und wirb nicht später überrascht. Freilich wünschen die Parteien, baß, wenn schon Einsparungen erfolgen, auch Einnahme senkungen vorgenommen werden. Die wollen also nur die Endsumnie' deS Etats herabsetzen, nicht aber eine Reserve schaffen, auf die im Notfall zurückgegriffen werben kann. Nun hat die Regierung Ersparnisse aus den Reparationen noch nicht tn Berücksichtigung gezogen. Möglich, wahr scheinlich sogar, daß eS ihr gelingt, ein Moratorium und eine Revision -er Tributzahlungen zu erreichen. Dadurch könnte sie eine greifbare Reserve erlangen. Vielleicht hat sie auch versteckte Reserven. So hört man, sie fordere z. B. -te Ersparnisse der ReichSpoft an Beamtengehälter in Höhe von etwa 240 Millionen Mark für sich, während dieser Betrag im Etat nicht verbucht ist. ES könnte schon vorgesorgt sein, aber wen» das der Kall ist, wäre eS ange- bracht, man spräche offen über die stillen Reserven, die für den Fall angesammelt werden, -atz di« Steuereingänge noch weiter Nachlassen. Da« würde zur Beruhtgung bei tragen und wahrscheinlich die Etatsberatung -es Reichs tags fürder». Tatfächlich belasten die Notverordnungen ja den Ein- zelnen tn einer Weife, datz die Steuerschraube nicht weiter mehr angezogen werden darf. SS erscheint fast ausge schlossen, ein neues Loch zu stopfen, neue Gteuerquellen zu erschließen. Deshalb ist «S einziger «««weg, vage Hoff nung auf eine SicherungSfinanzpoltttk der Regierung zu setzen. Schon die Vergleiche, di« da» Statistische RetchSautt erst unlängst über die anwachsenden Lasten gegeben hat, lassen deutlich genug erkenne«, wie ruckweise und fühlbar das Volkseinkommen angetastet wurde und die Steuer schraube angezogen wurde. Während sich im Jahr« ISIS die gesamt? Steuerlast LeS Reiches, -er Länder und ve- metnden bet einem Volkseinkommen von 44,8 Milliarden Mark auf 4 Milliarden belief und dazusoztale Lasten in einer Gesamthöhe von 4,1 Milliarden Mark kamen, zu sammen also 8,1 Milliarden oder 11H Prozent -eS da- maligen Volkseinkommens an Steuern und Lasten aufge bracht wer-en mutzten, hat das Vorjahr, das Jahr 1929, bereits bei einem Volkseinkommen von 70H Milliarden die Gesamtsteuern auf 14,4 Milliarden und -te sozialen Lasten auf 5,2 Milliarden Mark erhöht, oder auf 27F Pro zent des Volkseinkommens heraufgesetzt. Run hat sich aber bas Volkseinkommen während -eS letzten Jahres eher verringert, wogegen aber di« Gesamtlaften weiter in die Höhe getrieben wur-en. Leider lieg« hterüber noch keine abschließenden Zahlen vor. Doch darf man schätzen, datz heute bereit» ein Drittel unsere» Volkseinkommens an Steuern und sozialen Lasten gefordert wird. Hierin erkennen wir unsere Armut, hieraus können wir ersehen, -atz die Steuerschraube abmonttert werden mutz, denn e» kann so nicht weiter gehen. Regierung und Parlament erkennen sehr wohl, -atz wir an einem Wendepunkt stehen. E« fragt sich nur, ob MWI A AMU WWl SM MI. IMekÄmmW I»! Ul llilerelie. Bereits seit Freitagabend lagert über dem Hamburger Hafen und über der Unterelbe bis weit in die Nordsee hinein dichter Nebel, der sich nur hier und da einmal aus kurze Zeit verflüchtigt und dir gesamte Schiffahrt »um Er liegen gebracht hat. Zeitweise betrug die Sichtweite nur etwa 20 Meter, so daß ein Verkehr unmöglich war. Zahl reiche Schiffe aller Größen und Flaggen sind daher tn dem Unterelbe-Revter vor Anker gegangen, um wieder bessere Gicht abzuwarten. Nur vorübergehend, meist beim Ge- zettenwechsel, klärte es stellenweise auf. Die Fahrzeuge, die dann ihre Reis« fortsetzten, mußten jedoch bald wieder wegen erneuten Nebeleinfalls Anker werfen. Am Sonn tagmittag hatte sich -te Nebeldecke noch nicht gehoben. Als sich der Nebel, -er seit mehr al»«zwet Tagen und Nächten über der Elbe lagerte und jeden Verkehr unter band, sich am Sonntagnachmittag stellenweise hob, setzte sich der lang angestaute Schiffsverkehr in Bewegung. Die Folge davon war eine Reihe «ehr oder weuig schwerer Gchlffsunfälle. Bei Schulau geriet der englische Dampfer „Ank" im Nebel fest. Gegenüber Finkenwärder ist der deutsche Kohlendampfer „Gretchen Müller" beim Auslaufen auf Grund geraten und hat Hilfe angefordert. — Der norwegische Dampfer „Eroiken" mußte wegen einer plötz lich auftretenben Nebelbank halten, im Hafen seine Reise unterbrechen und unter großen Schwierigkeiten an die An legestelle Jonas zuriickgevracht werben. — Auf gleiche Art mußte der holländisch« Dampfer „Herkules" sein« Ausreise unterbrechen und bei Altona sestmachen. Gonntaqnachmittag gegen >44 Uhr ist -er Passaaterdampfer „Dentschland" -er Hapag, auf dem Wege nach Hamburg begriffen, vor Fin kenwärder mit dem Steven auf Grund geraten. Die Flut hat -aS Schiff herumgedreht, und alS.Schlepphilse herbei kam', um den Dampfer flott zu machen, mußten die Schlep per die „Deutschland" rückwärts nach Hamburg einschleppen. Altona, 22. Dezember. Za dem schwere« Nebel, der seit Sonnabend die Schiff fahrt aas der Ankerelbe und Nords« behindert, fliehen ans der Höhe von Blankenese die beiden von Hamburg ansqe- -zangenea Dampfer „Phönix" und „Annemarie" zusammen. Seid« Schiffe erlitten schwere Beschädigungen. Die „Anne marie" wnrde mit einem großen Leck" unter der Wasser linie bei Blankenese anf de« Strand gesetzt. Vle „Phönix" -Tnkerte de» unsichtigen Wetter» wegen an der llnfallstelle. hambnrg, 22. Dezember. Bon den Anwohnern der Aaterelbe wnrde Sonntagnach. mittag kur; nach IS Uhr der gewaltige Krach eine« Schiffezusammenstoße» vernommen. Zn dem dichten Nebel war zunächst nicht« ;n erkennen, wie sich später heraus- stellte, handelte » sich um eine schwere Schiffskollision zwischen dem 25 V00 vruttoregisterlonnen großen amerikanischen Pas sagierdampfer „George Washington" und dem dänischen Mo torschiff „Malaya". da», wie gemeldet, schon am Sonnabend bei Cuxhaven beide Anker verloren hatte. Der „George Washington" wurde mit großer Gewalt am Achtersteven ae- lrosfen. Der Steven der „Malaya" hatte sich tief in di« Schiffswand gebohrt. Bel dem Zusammenstoß ist da» ganz« Vorschiff der „Malaya" schwerbeschädigt worden, eia Teil de» Schiffe« lief sofort vast Wasser, vle Schiffrlettnng iah sich daher gezwungen, den Vampfer <mf Strand z« setzen, um größere» Unglück ,u verhindern. Vie Lage der „Malaya" ist lusoforn gefährlich, al« da« Schiff eine größere Ladung Soyabohvea an Bord hat, deren Ausdehauag da» Schift auseinaaderzlltreibea droht. Bergungsfahrzeuge befinde» sich bei dem gestrandeten Schiff. Vie Beschädigungen der „George Washington" find weniger schwer. Mit Hilfe einiger Schlepper gelang e». den Dampfer wieder flott zu «ach«, um ihn in den Hamburger Hafen eiawsthteppeu. wie da, biesig« Büro der United Stal« Lin« mitt««, sind bei dem Zusammenstoß Menschen nicht z« Schaden ge kommen. Der Dampfer hat am Rohkai fest gemacht. Vie Passagiere find sämtlich gelandet «G mA der SA» schung der Ladung ist begann« mord«. UW j» Almen M Sm Der tzer „vtzers^ Kopenhagen, 22 Dezember. Der hier siegende Dampfer „Arcturus" wurde einer amt lichen Besichtigung unterzogen, deren Ergebnis den finnischen Behörden für die Gerichtsverhandlung übermittelt werden wird, die wahrscheinlich in Finnland stattfinden wird. Kapi tän hielt von dem „Oberon" befindet sich noch immer an Bord der „Arcturus". Er ist tief erschüttert und will mit niemandem sprechen. Die Nachforschungen der Marineflie ger an d«r Unfallstelle mußten wieder wegen Nebels aufge geben werden. Auf Veranlassung der Reederei wurde von Gotenburg ein Schlepper an di« Unfallstelle gesandt, der aber nicht» aufgefunden bat. Außerhalb von Gotenburg wurden drei leere Rettungsboot« d«s „Oberon" aufgefunden, ebenso einige Rettungsringe. ' Der gerettete Engländer Marlin Hal «nugesogl, daß er in» Augenblick de» Zusammenstoß« die Hand seiner Ara» ergriff« habe, um «il ihr zusammen in» Wasser zu Drin gen. Der A»ß der Frau verwickelte sich sedoch im Tauwerk. Marfin verfncht«, den Auß seiner Ara« zu befrei«, aber das Schift sank t» gleichen Augenblick. Di« Ara» wurde «il in die Tiefe «rissen, »»ährend Marfin selbst gerettet wurde, »ach da« Kind der Eheleute Marfin ist amgekomm«. * Kopenhagen. Um vier Uhr nachts hat die Kopenhagener Reederei Franck «. Tobiesen ein Telegramm „MiU'MlWWW? von dem Kapitän -es „ArkturuS" erhalten, wonach die SchissSkataftrophe vor Laes viel fürchterlicher ist al» bisher augenommeu wurde. Es seien, so heißt eS in dem Tele gramm, nur 88 Leute geborgen. Außer den 19 Passagieren seien 50 bis 60 Mann Besatzung an Bord des untergegan genen „Oberon" gewesen. DaS besage, daß zwischen 88 und 48 Mensche« verschwunden seien und «au halte es für »umahrfcheiulich, datz sie «och am Lebe» sei« könnten, da man bisher keine Spnr »e? Rettungsboote gefunden habe. Der „ArkturuS" selber se: bei dem Zusammenstoß be deutend schwerer beschädigt worben, al» man bisher wußte. Aber das Leck deS Schiffes befinde sich über der Wasserlinie. Die Geretteten, die au Bord genommen wurden, waren sehr mitgenommen, viel« von ihn«» krank. Ueber Las Unglück liegen noch folgend« Einzelheiten vor: Der Zusammenstoß fand bet dichtem Nebel statt. „Oberon" bekam ein Leck a» Steuerbord und sank tn weni gen Minuten. ES gelang, all« Rettungsboote zu Wasser und von dem sinkenden Schiff frei zu bekommen. Der „ArkturuS" begann trotz deS eigenen groben Lecks sofort mit den RettuugSarbetten, die wegen des dichten Nebels sehr schwierig waren. Es wurden auch sofort SOS- Signale gegeben und von allen Seiten eilten Schiffe zur Hilfe herbei. Die beiden zusammengestobenen Schiffe „ArkturuS" «nd „Oberon" gehören der finnischen Dampfergesellschast A.-G. in HelslngsorS. „ArkturuS" ist 2500 Tonnen groß und 1898 gebaut, „Oberon" 8000 Tonnen groß und 192.^ gebaut. beide -en Mut haben, dieser Erkenntnis Rechnung zu trag«. Nicht damit ist eS getan, Laß der Etat glatt er ledigt wird, datz kleine Einsparungen gemacht werben, son dern «S muß eine Reserve vorhanden sein, die Reserve, die vor neuem Defizit sichert und vor der Forderung nach neuen Stenern. Mag e» berechtigt sein, neue «nd wettere Einsparungen z« verlangen. ES wird noch nicht genug ge spart. Das ergibt sich aus -en Ausgabeposten des Etats zur Genüge. Aber eS wäre falsch, entsprechend der Aus- gabesenknng auch ein« Steuerherabsetzung zu verlangen. Da» kann «nd darf nur dann geschehen, wenn wider Er warten da» kommende Jahr sich besser zeigt, al» e» vorher gesehen «erden mutz. Die Steuernachlässe können später erfolgen. St« kommen immer noch zur Zeit. Mit den augenblicklich« Lasten Haden wir un» abzufinden. Es müssen aber Zahlungen tn der festen Erwartung fein, daß die Lastensenkung ohne weitere», ohne neue Luxus methoden -er Regierung, etnsetzt, sobald sich da» wirtschaft lich« Bild gütlftiger gestaltet «nd festgeftellt werden kann, datz die Voranschläge für die einzeln« Steuern von den Eingänge« erreicht werben. ArlUWe Avilcheattte w Berlin Berlin, 22. Dezember. Au« Anlaß des von der KPD propagierten „Hunger- morsches" ereigneten sich an verschiedenen Stellen der Stadt Zwischenfälle, oie das Einschreiten der Polizei erforderlich machten. St> zog die Potsdamer Straße ein Demonstrations- zug entlang, dessen Teilnehmer „Hunger"-Rufe ertönen lie ßen. Der Zug, der auch Passanten belästigte, wurde schließ lich aufgelöst. Durch di« Leipziger Straße wg ebenfalls unter „Hunger"-Rufen «in kleinerer Trupp Kommunisten zum Leipziger Platz. An einer anderen Stelle wurde ein Demo» sttationszug von etwa 200 Personen vom Ueberfallkommandc aufgelöst. Im Zentrum der Stadt zog eine Menge Kommu nisten durch die Markthalle. Durch oie Polizei wurden Aus schreitungen verhütet. Auch im Norden sammelten sich am Weihnacht,markt Angehörige der KPD, die Rufe „Nieder mit der Hungerregierung" ausstieken. Sechs Teilnehmer wurden festgenoounen.
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