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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193101227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-22
- Monat1931-01
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1931
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Riesaer H Tageblatt und Au feiger Meblaü and Iiuzttgkrj. Niöft^ v » Dreadru 1LL0 y««*i Ar. »L Da» Mass« Dagablatt ist do» Mr verösfeutklchung dar amMch« Bekanntmachung« der Amfthauptmannschast »Kokaffe: Vostfoch Rn, M> Grotzenhain. de» Amtsgericht« und der Amttanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Rate» der Stadt Ries«, Riesa Nr. öS. de» Finanzamt« Riesa und de» LauptznllamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. »»«»erste«, SS. Jänner 1881, abends. H 18. 84. Jahr«. La« Riesa« Laa« bla« erschrtttt setz« Laa abend« »/,« llhe mit «»»nahm» der Sonn, und Festtage. ve-nasprei» gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 2S Pfennig ohne gufttll- ^Lühr. Für den Fall da« Eintreten« »»« Produktionloerteuerungen, ErhShungen d« Löhn» und Materialtenprets» behalte« wir un« da« Recht d« Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» ft» die Runnnee do« AnSgabetaatt sind bi« 2 llhr »ormtttag« anfzugeben und tm voran« zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundprei» für di» 12 wm breit«, < nun -ehe Grundschrift-ZeÜ« ft Silben) Ri Gold-Pfennige; di« 89 mm breit« Reklame,«!« 100 Gold-Pfennig«' zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag Fest« Tarife, veaeilligtrr Rabatt «lisch«, wenn d« Bettag verfällt, durch Klage eingrzogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe*. — Im Falle höher« Gewalt — Krieg ob« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betrieb« d« Druckerei, oer Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «iw» Anspruch «rf Liefern», oder Nachlieferung der Fettung oder auf Rückzahlung d«« Bezugspreise«. Rotatton«druck und Verlag: Langer S Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Teethestretze »9 verantwortlich für Redaktton: Heinrich Ublemann. Rieia: kür Anrrtoeateil: Wilhelm Littrich. Riesa. M SkWWi SlIM Nie war Deutschlands Lag« in Genf schwerer. Di« ganze Welt ist heute von grau«r Sorg« gepackt. Sin Notwinter liegt nicht nur über unserem Lande, auch England und Am«, rika quälen sich mit Kris«, Arbeitslosigkeit und El«nd. Der gleichen verhärtet di« Ohren gegen fremde Klagen. Aber eS ist nicht unser« Schuld, daß wir klagen müssen. Wir tre ten auch keineswegs ausschließlich in eigener Sache auf, so sehr die Not unserer deutschen Brüder in Polen unsere Sache ist. Deutschland steht vor dem Weltvarlament in Gens als Sprecher für Würbe und Freiheit aller Menschen und aller Völker. Dr. Lurttu» hat das, und es war sehr geschickt von ihm, in feiner eindrucksvollen Red« frank und frei gesagt. .Gehr geehrter Herr! Wir wenden nn« »um letzten Male an Se, eS sich gut zu überlegen, daß die ein zige Möglichkeit zur Dokumentierung Ihrer Loyalität in -er offene» Abgabe Ihrer Stimm« am 2S. dS. MtS. für di« Liste Nr. 1 li«gt. Sollte «» ander» sein, dann wird niemand die Verantwortung für die Folgen, bi« Si« tref fen können, übernehmen wollen. Der polnische Wahlaus schuß." Dieser Brief flog im November vorigen Jahres den Mitgliedern der deutschen Minderheit in einer oberschlesi- schen Gemeinde inS HauS. Er ist ein«S von den zahlrei chen Dokumenten, die der Deutsche Volksbun- für Polnisch- Schlesien in seiner Eingabe an den Bölkerbundsrat gesam melt hat. ES sind mehr als Dokumente der sprichwörtlichen Unverträglichkeit der Nationalitäten. Was zur Zeit in Polen — und keineswegs nur in Oberschlesien — Humani tät und Vernunft wegzuschwemmen scheint, ist eine wütende Woge des Nationalismus, wie sie das Land seit geraumer Zett nicht mehr erlebt hat. Darunter hab«» nicht nur unsere deutschen Brüder in Oberschlesien zu leiden, sondern auch andere Minderheiten, ja, beträchtliche Teile deS polni schen Volkes selbst. Aber der Unterschied besteht darin, daß die Deutschen vberschlesien» sich doch nicht freiwillig dazu gedrängt haben, daS politische Schicksal der polnischen Na tion zu teilen. Wenn daS Regime PilsudskiS in Polen wütet, so mag es gegenüber den eigenen LandSleuten Men schenrechte verletzen, für die es leider noch keine Richter gibt. Gegenüber der deutschen Minderheit av«r verletzt e» Rechte, die durch internationale Verträge geheiligt sind. Such die» hat Dr. CurtiuS wirkungsvoll hervorgehoben. Unser« Position in Genf ist nicht einfach. Wir stehen vor einem mißtrauischen Forum. Man argwöhnt, ja, man sagt e» uns auch offen «ach, daß unsere Minderheitenfragen nur «in Mittel zu ungenannten, aber leicht erkennbarem Zweck seien. Mr erstrebten eine Revision der polnischen Grenze und suchten die Weltmeinung hierfür sturmreif zu machen, indem wir durch «in Trommelfeuer von Klagen Polen in der allgemeinen Achtung herabsetzen. Nun, wir find««, am schlimmsten gegen Len polnischen Namen wütet die polnische Politik selbst, und wir können un» zum Zeug nis dessen auf international so einflußreiche und angesehene Blätter wie den englische« „Manchester Guardian", ja, Len keineswegs deutschfreundlichen „Petit Parisi««" berufen. Trotzdem wird Polens Sprecher in Gens, s«i» Außenmini ster Zaleski, mit manchen Hinweis«« zweifellos Eindruck machen. Auf den polnischen Wahlplakaten, die gegen das xKreuzrttterherz" und di« „Schlangeninsttnkte" der deutschen Minderheit Hetzen, findet sich al» fetteste Schlagzeile immer wieder und wieder der Aufruf zum „Kamps gegen Trevira- nuS". Die bekannte Rede Le» deutschen RetchSmintster» ohne Portefeuille hat Lte national« Leidenschaft 1« Polen grell aufflacker« lasse». Darum war e» «otwendi« und hoffentlich wirksam, Latz Ler deutsche Mi«tfter de» Aeußeren nachdrücklich erklärte, Deutschland versolge seine Ziele, Lt« er nicht leugn«, nur mit legalen Mitteln. Deutschland» Aufgabe in Genf war es, ans Tatsachen biuzuweiseu, di« Le» Frieden gefährden könne«. Da» ist Lurch die Red« de» deutschen Minister» zweifello» «tttdring- lich geschehen. Gei« polnischer Gegenspieler hat sich bemüht, gedämpft und friedlich zu antworten. I» seiner Rede, die er sich sorgfältig vorher ausgeschrieben hatte und di« -aber auf Lurtt«»' vorwürfe kaum eingtug, stände» zunächst «in« Anzahl Di«ge, di« v«m erwarte« wunt«: Gegenvorwürfe an Deutschland, Ableugnung oder Bagatellisier»«« der Vorgänge in Polen. Dann aber kamen ei» paar Sätze, di« in ihrer Offenheit überraschte«: „Er geb« zu, daß «m gro ßer Teil der Vorfälle di« in der Beschwerde de» Deutsche« BolkSbunde» «»««führt waren, tief bedauerlich sei«,, und er könne sag««, baß «r die Forderung«« de» Deutsche« BolkSbundeS tm Grundsatz annehme. Er gebe zu, daß ge wiss« Bestimmung«» der Minderheitenverträae verletzt seien. . Nu«, gebe» auch wir z«: Da» ist «in Geständ- nt». Man steht, der polnische Auße»mtuister hat sich Mühe gegeben und den Verband abschüttel» wolle«; o» er au» der Geste auch eine Tat mache« wird, muß sich zeig««, lieber- Haupt klang t» der Rebe de» polnische» Minister» manche» nach gutem Willen. Wir warten fetzt aus di« Lat. Ae GmiMAWMWG tßi NOM Oppeln. L2. Januar. Zu Blättermeldunaen, wonach in der Nähe von Rydnik eine an der Grenz« übend« polnische Infanterie-Abteiluna die Grenze überschmten hat, erfahren wir an zuständiger Stelle, daß die GrenzÜberschreitun- tat- Schlich statt gefunden hak daß aber die Trupp«, al« sie von einem deutschen Zollbeamten darauf aufmerksam gemacht wurde, daß sie sich auf deutschem Gebiet befinde, sich »fort auf polnisch»» tzedlpt kurllus sntvvorlet rsieslä. ruiAellvaftuntz »er stnwtzrle gegen Mmleadnrg. )s G«nf. Reichsanßenminister Dr. CurtiuS wandte sich zu Beginn der gestrigen Nachmittagssitzung gegen die Erwiderung de» polnische» Außenministers Zaleski in der Bormittag»sitzung. Der Rückgang der deutschen Stimme» i« de» einzelne« Gebiete« sei nur dnrch die Terrorakte «ähre«» -er Wahlzeit zu erkläre«. Bis zum Mai 1930 hätten bi« deutschen Stimmen ständig zugenommen und seien dann mit einem Male zurückgegangen. Der Völker, bunb sei verpflichtet, diese» verfahre« zu untersuche«. Ausländisch« Korrespondenten hätten die Läge in Ober- fchlesien gesehen und seien zu erschreckende« Ergebnisse» gelangt. Dr. CurtiuS verwies auf einen Artikel in der englische» Zeitung Observer, worin festgestellt wird, daß in Oberschlefieu Verbreche« begangen worden find. Es seien Strafverfahren etngeleitet worden; damit könne sich aber die deutsche Regierung nicht begnügen. Wichtig sei es, die Zusammenhänge -wische» deu Behörden, der Polizei und de« Aufständische» näher a«f,«kläre« »ad diese» müsse d«rch eine Untersuch»«« des VSlkerb»ndSrateS geschehe«. Der polnische Außenminister habe heute morgen den Stahlhelm mit dem Aufständischenverbanb verglichen. Der Stahlhelm sei keine Aufftändischenorqauifatio», »icht «ili, tärt«-* organisiert »ub er begehe keine Gewalttaten gege« ander«. Die Aufständischen-Organisationen seien dagegen militärisch organisiert und hielten militärische Hebungen und Manöver ab. Dr. Lurttu» zitterte dann eine Reihe vo« Wahl, ausruse» de» «ufstL-discheuverbanbeS al» Beleg für dessen terroristische Haltung. Der Aufständischenverband bedeute eine dauernde Bedrohung für das Leben der Bevölkerung. Bezeichnend für die Rolle d«S Woiwode« Sraczynski sei eine Rede, die er am 17. Nov. 1928 gehalten habe und au» der klar hervorgehe, daß Graczynski daS geistige Haupt der A«sftä«dische»-Organisatio» sei. Dr. CurtiuS erwähnte dann verschiedene Beispiele, um zu zeigen, wie gerade der Woiwode Graczynski wirtschaftliche Druckmittel ,» seiner E»tde»tsch««sS«ethod« benutze. Er nannt« u. a. die Fälle Pleß, Kallenborn und Pitsch. Er weis« eS mit Empörung mirück, daß der poluifche Außenminister de» Woiwode» Graczy«ski «ft de« Relchsprästde»t«« ». Hs«de»b«rg iu «i»em Atemzuge ge»au«t habe. SS sei verwerflich, Grac, zyuskt mit Ht«deub«rg zu vergleiche», dessen Verantwor- tungSgesühl und Gerechtigkeitssinn allgemein bekannt sei. E» sei eine gute Gepflogenheit in den parlamentarischen Ländern, daß Staatsoberhaupt nicht in die Debatte zu ziehen und er möchte wünschen, daß diese Gepflogenheit auch im Völkerbünde gelte. Wa» die von Zaleski angegebenen Zahle» über die pol itisch«« Minderheiteuschule« in Deutschland angehe, so seien allerdings öl Schulen der polnischen Minderheit in Deutsch land vorhanden. Von diesen würden aber nur 28 benutzt; 28 stünden leer, weil di« Eltern «K.vorziehen, ihre Kinder in die deutschen Schulen zu schicken. Wa» die politisch«« Frage« astgehe, so habe die Minbrr- hettenbeschwerde der deutschen Regierung keinen Anlaß ge- geben, dies« Fragen aufzuwerfen. Er betrachte e» aber als Feigheit, wenn er nicht bet dieser Gelegenheit dargelegt hätte, wie La» deutsche Volk über die Ostfrage Lenkt. Eiye offene Aussprache sei notwendig, wenn solche Fragen auf- tauchen. Er erinnere an «in Wort Briand», der aus der letzten Bölkerbundötagung gesagt habe, baß der Völker bund auch an unbequemen Fragen nicht vorbeigehen dürfe. Er wiederhole aber seine heutig« Erklär»««, daß bas deutsche Volk sei«« politische« Ziele «>r a»s friedliche« Weg« «ft auf dem «ertragSbvoe» z« erreiche» strebe. Die Vorfälle, über bi« die deutsche Regierung un- der Deutsche VolkSbund Beschwerde führten, seien nur «in Glied in der langen Kette der Entdeutschung. Seit 1919 feie« X MU, lio»c« Deutsche a»S Pole» verdräugt worben. All« mög- ltchen Methoden seien für diese Entdeutschung angewendet worden. Er verzichte darauf, jetzt auf Einzelheiten einzu gehen. Z« den Schlußfolgerungen übergehend, erklärte Dr. Lurttu», er habe mit Genügt»»»- festgestellt, daß der polnische Außenminister et«« Verletzung der Bestimmung«» der Artikel 7ö u«d 8« der Se»f«r Kouueutio« zugegeben hab«, daß «t«e Reihe »o» verfahre« eiugeleitet sei. und baß beabsichtigt sei, Schadenersatz »«» Sühne ,« leiste». Aber da» genüge nicht. ES müsse auch für die Zukunft gesorgt werden, daß solche Dina« sich nicht wiederhole». An der Krage der Aufständischen-Organisatto« und ihrem Zu- sammenhang mit den vehürden könne man nicht vorüber- gehen. Der Bölkerbundsrat müsse zu diesen Dingen Siel- lung nehmen, denn er sei der Hort der Minderheiten. * We lirze Mmmi ZslM. In einer kurzen E«tg«g»m,g mei«te Zaleski, die de»t, scheu Mi»derh«ite« hätte» ja Me Mdglichkett, sich «u de» Oberste» polnischen Gerichtshof zu weifte», wen» sie glaub te«, daß ihnen während der Wahl Unrecht geschehen sei. Al» Beweis für die angeblich minberheitenfeindltch« Hal- tuns der deutschen Behörden führte Zaleski eine Lutschet- »un» »«» Breslauer BerwaltungSgerichte» vom 4. 10. 1928 an, worin dem „Schulveretn für Ntederschlesten" di« Er, picht«»« »»« »olxtscheu «ftfterheitmrschUle» untersagt nwr. de» sei. Zaleski mußte sich allerdings durch eine« Zwischen- r«f von Dr. CurtiuS belehre» lasse», daß diese Entscheidung vo» der nächsthöhere» verwaltungsftelle sofort ansgehobe« worbe» ist. Nach den Ausführungen Zaleskis vertagte sich brr Bölkerbundsrat auf Donnerstag vormittag 11 Uhr. Wrle zmMkilm »er MM WM men MkMg. * Ge»f, kl. Ja«»ar. Die zweite große Rede, di« der deutsche Außeuminftter i» der Rachmittagssitzung des Böl- kerbuudsrates gehalte» hat, ist allgemein als das eigeuiliche politische Programm der deutsche» Regierung in der Ober, schlefieufrage a»fg«faßt worbe», während sei»« Bormittags, rede in «rsländische» Kreisen «ehr als eiu« juristische Dar leg«»« der tatsächliche« Lage bc«rteilt wurde. In der zwei, te« Rede, Li« Dr. C»rtius frei hielt, hat er die Pflicht des Bölkerbundsrat«» »ur Untersuch«»» de, gesamte» Lage in Oberschlesi«», Anhörung des Präsidenten Calonde« «»d ent» scheide«-« Gara»ttemaßnahme» des Bölkerhoudsretes sür die Z»k«»ft gefordert Der Ansstäubiichenoerband und der Woiwode Gracynski als Führer des Bcrbandes sind ein» »andsrei als die Träger und Urheber der Gewaltmeß» »ahme» i« Oberschlesie» feftgeftellt worden und die Aus» merksamkeit des BölkerbnudsrateS wurde aus di« «nbe, diugte Notwendigkeit von Maßnahme» gegen diesen Bor baad hingeleukt Die sichtlich verlegene und reduerische we»ig glückliche nochmalige Antwort -es polnischen Außen, Ministers hat i» weiteste» Kreise» einen peinliche» Eindruck h«rvorger»fe». Der Hinweis »o» Dr CurtiuS aus die all gemein« Revifiousbedürftigkeit des Miuderheiteuoerfahreus wird i» «aßgebeude» deutsche» Kreise» dahtn bewertet, -aß sich der A»ße»mimfter für die «ächfte Ratstagung i« Mai oder für die Septembertagung Möglichkeit gesichert hat, die Revision des gesamte» Min-erhefterrverfahrens in Angriff z« nehme«. js Berlin. Tie verliaer Abendblätter berichten ausführlich über die Rede des deutsche» Auße«mi»isterS im Bölkerb»«dSr«t. In den Kommentaren, die zumeist von -en Genfer Vertretern der Blätter stammen, wird de» Ausführauge« deS Ministers allgemein -»gestimmt. So weit zu der Autwortrede des polnische« Außenministers Zaleski Stellung genommen wird, wird die Hineiuziehuug deS Reichspräsidenten ». Siude»b»rg u«b -esse» Gegenüber stell»»« als Ehrenmitglied Les Stahlhelmes mit de» Vor sitze»-«« der politische« A«sftä»LischeuverbS»de Graczyalki a«s» schärfste zurückgewiese», da er der Ehre und Würde des Reichspräsidenten zu nahe trete. Di« Red« des de»tsche« A»ße«ministers findet auch in der Rechtspresse grundsätzliche Anerkemnrag. Die Deutsch« Tageszeit«»« betont, daß die Anklage eS an Deutlichkeit und Schärfe nicht fehlen lasse. — Der Lokalaazeiger schreibt, man kann den meisten Ausfüh rungen nur zustimmen. Beide Blätter geben jedoch der Ansicht Ausdruck, daß Dr. CurtiuS an einzelnen Stellen die deutschen Forderungen hätte schärfer umreiben sollen. — Luch die Börse»,eftuug ist der Ansicht, daß die Rede zweifellos starken Eindruck gemacht Habe. Allerdings scheine die Sorg« berechtigt, in welchem Umfange es ge lingen werde, nun auch wirklich praktische Erfolge zu er- reichen. — Die G<r«a»ja fordert, daß -er Rat jetzt Farbe bekennen müsse, wenn Deutschland noch ein Interesse an weiterer Mitarbeit haben solle. Wenn der Bölkerbundsrat schweige, werde Deutschland seine Forderungen auf Biegen oder Brechen durchkämpsen müssen. — Das Tageblatt nennt die Rede scharf in der Klarstellung und vorsichtig in dur Konklusionen und Anträgen. — Der Börse»k«rier be- zeichnet als einen besonders glücklichen Abschnitt der Rede die Zurückweisung Ler polnischen Behauptung, daß die deutsche RevifionSanmeldung " geleugneten schweren Verfehl; Rat werde sein Augenmerk famwenwtrken der polnischen dischen und bi« Bestrafung richten haben. deutsche RevifionSanmeldung die auch von Warschau nicht geleugneten schweren Verfehlungen verschuldet habe. Der iu erster Linie aus bas Zu- Behörden mit -en Aufstän der schuldigen Beamten zu MMMA SmMMm Ii Senf. Genf. sFunkspruch.) Der Bölkerb»«dSrat hat heute entgegen den ursprünglichen Absichten die A«Ssprache über di« de«tsche» Beschwerde» bezüglich OberfchlesteuS ««ter, brache«. ES fand in den frühen Vormittagsstunden eine «tchtSffmttliche Sitz««, »e» Rates statt, in der, wie ver lautet, der Termin und der Ort Ler Abrüstungskonferenz un- -ie übrigen noch zu erledigenden Kragen, wie zum Beispiel -er Antrag der deutschen Regierung auf die Offen legung -e» gesamten RüstungSstanbeS, besprochen worden seien. Di« ««»spräche über die Oberschlefisch« Krage wird i» ei««r der nächste» Sitz»«»«, fortgesetzt. In der heutigen Ratssitzung werden ««der« Punkt« -er TageSordmlng, di« »»» we»iger großer Bedeutung sind, erledigt.
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