01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041004010
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904100401
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-04
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Morgen-Ausgabe c 1904. MMer. TaMalt 4 4 Anzeiger Nr. 508. Jahrgang Dienstag den 4. Oktober 1904 860 265 H !0.9S c. !0,4S ü. 85,10 64.40 i>. 85.20 216,25 2-2.9? .c. , Som, Iiikin. Veccüi, kiitteNkvr, ibncd. k»ntiz,i pvSlck.Ui. daß ihr all dem muß im Schivpel il 10. IS. 1,40 >.96 Annahmeschlntz sür Anzeigen: Abend-Ausgabe: vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: nachmittags 4 Uhr. 78.— °. 22,40« W 665 S. m?ro-s5i. 63,- hin durch Be- niitz- Maß iZoi 65 >40 t.. >35 c. >50 c. 1085 0 blo 307 o 1850 k 680 0 1850 0 4300 0 1525». Staatsauffassnng hineindrängcn zu lassen, die in gewissen agrarischen Kreisen noch die herrschende ist. Einer Politik, wie sie hier angedeutet ist, wüßte das Gegen gewicht einer wahrhaft aufgeklärten modernen Staats- gesinnung entsprechen. Nur unter solcl>en Umständen würde es den gemäßigten Liberalen möglich sein, die Negierung in einem Bestreben zu unterstützen, das an sich durchaus verdienstlich ist, aber unter Umständen uner freuliche politische Nebenwirkungen zeitigen könnte. Der Weg, der, wenn ich nicht irre, jetzt eingeschlagen werden soll, darf nicht ins dunkelste Deutschland führen und die Politik darf nicht so instradiert werden, daß die gebildeten Klassen von der Mitarbeit am Staatsleben zurückgestoßen werden." Unter scharfer Betonung der sehr notwendigen Ein schräukung im Schluß dieses programmatischen Artikels kann sich auch der Liberalismus mit den hier fest nm- rissenen Plänen einverstanden erklären. Wir haben also nur noch hinzuzusügeu, daß eine Nutzanwendung für die anderen Bundesstaaten sich wohl von selbst ergibt. 15.20 v. 6.20 6. der Staat bereits heute viel, um landwirtschaftliche Produktion pädagogische Einrichtungen, Meliorierungen auch 541,— 245,- .108.50 MS Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem Redaktionsstrich (4gespalten) 75 nach den Familiennach richten (6 gespalten) 50 -H. Tabellarischer und Ziffernlatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Osfertenannahme 25 Amtsblatt des Hönigkichen Land- und des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, -es Rates und des Rolizeiamtes der Ltadt Leipzig. wiederholt einen für die Russen sehr wichtigen hohen Hügel an. Am 22. September nahmen sie die Stellung, in dem sie die steilen Berghänge wie Ameisen erklommen. Der Versuch, die Stellung zurückzuerobern, war äußerst gewagt, und General Stössel wollte keinen Befehl dazu erteilen, deshalb rief er Freiwillige auf. Jeder, an den die Frage erging, war dazu bereit, woraus er eine Anzahl Freiwilliger auswählte. Mannschaft und Ossi- ziere »ahmen Handgranaten und es gelang ihnen nach einem verzweifelten Kampfe, die Japaner aus allen Positionen zu vertreiben. Die Russen beziffern den Verlust der Japaner in den vier Tagen des Sturmes aus 10 000 Manu. General Stössel erließ eine Proklamation, in der er seinen Dank au Gott und die heldenmütige Garnison sür die Zurückweisung des Sturmes auSdrückle. — Das japanische Marinedepartcment meldet, daß ein weiterer russischer Dampfer, der am Eingang von Port Arthur nach Minen suchte, von einer solchen zerstört wurde. Die Russen scheinen Mangel an kleinen Dampfern zur Entfernung der Minen zu leiden. , Neber die Stellung -er Arnieen bek Mnk-en macht der nach Tokio znrnckgekehrte Berichterstatter ter „Times" die folgenden Mitteilungen: Zwei russische Divi sionen stehen am Hunhoflusse Mukren gegenüber, während die übrige russische Armee bei Tieling konzentriert ist, das die Russen im weilen Umfange umgeben. Die japanischen Heere nehmen eine 20 Meilen lange Front im Norden von Liaujang ein und haben die Ueberbrückung Yes Taitieflnsses vollendet. Von einem Vormärsche der Japaner sei jedoch nichts zu bemerken. Der Berichterstatter des „Standard" bei Kurokis Armee schreibt: Die Japaner be setzten eine Stellung im Norden von Icntai, wobei die Russen nur schwachen Widerstand leisteten. Abenteuer -er D)rlnzen Aa-ziunll. Der russische Leutnant Prinz Radziwill, der aus Port Arthur entkam und wohibehaüen in Knropatkins Hauptquartier eingetrvssen ist, hat seinen Weg zu Lande durch Ebina genommen und sein Ziel schließlich über die Station Sinminling erreicht. Bei den dortigen Missionaren führte er sich als Berichterstatter ein und erhielt infolgedessen bereit willig Unterkunft, auch war man ilnn beim Kans eines Pferdes behilflich. Beim Abschiede des Fremdlings sahen die Missio nare diesen zu ihrem Erstaunen in russischer Ofsiziersunisvnn und erfuhren, daß der Fremde Prinz Radziwill sei. 129.25 163,- 153,- U'75 67^75 105,25 der einzelnen Provinzen müßten miteinander verglichen werden, Landwirtschaftslehrer und praktische Landwirte müßten ihre Berufsgenossen darüber belehren, wo und wie bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden sind, die landwirtschaftlichen Vereine und Zeitungen müßten die ses Thema immer wieder zur Diskussion stellen. An auf klärenden und anregenden Beispielen fehlt es nicht. So hat z. B. Geheimrat Wagner eine Wirtschaft im Odenwald geschildert, in welcher die früheren unter Ausschluß von Handelsdünger erzielten Durchschnitts erträge fesigestellt und dann durch Versuche die Erträge bei Zufuhr von Handelsdünger ermittelt wurden. Die letzteren erhoben sich auf die mehr als doppelte Höhe. Sehr bekannt ist auch eine an der Grenze von der Rhein pfalz und Rheinhessen gelegene Wirtschaft, der Schni f- tcnberger Hof, der durch sachgemäße Bearbei tung, Fruchtfolge und Anreicherung des Bodens mit Pflanzennährstoffen in wenigen Jahren einen außer ordentlichen Aufschwung genommen hat. Als ein größererBezirk, wo durch dieErhöhung und Verbesserung der Wicsenerträge die Viehzucht quantitativ und quali- tativ stark gesteigert worden ist, gilt z. B. der Wester - tv a l d. Kurz, es sind Vorbilder dieser Art zur Genüge vork)anden. Nun tut ja eine vermehrte znregött. Durch Versuchsgüter, strebungcn wird licher Impuls gegeben, nahmen doch bisher sporadisch geblieben und nicht durch einen leitenden und bestimmt formulierten Gedanken zum einheitlichen Ganzen gestaltet worden. In diesem Augen- blick, in dem der Abschluß der -Handelsverträge bevor steht. ist nichts natürlicher als daß durch eine Reihc großzügiger, weitgreifender, immer abeb von einem Gedanken ausgehender, zu einem Zweck konvergieren der Maßnahmen, die Intensivierung der heimischen Land- wirtsliiast angeregt wird, die ja eine natürliche Ergün- zitng der Tatsache bildet, daß das ausländische Getreide durch den Schutzzoll zu Gunsten der nationalen Arbeit zurückgedrängt wird. Erst durch diese Ergänzung erhält der Zollschutz der Masse der Bevölkerung gegenüber seine Berechtigung. Hier müßte also mit umfassender P ä d a- gogik, zugleich aber mit einem planvollen A u s b a n des Wegenetzes und mit Verbilligung der Frachten eingegriffen werden. Es würde sernei nötig sein, für die Produktionssteigerung weiteren Kre - dit flüssig zu machen, denn Monteruculi behält auch heute noch Recht, selbst wo cs sich um Werke des Friedens handelt. Mit diesen Bestrebungen müßte dann die i n - ne re Kolonisation Hand in Hand gehen, wie sie in Posen und in Westpreußen durch die Ansiedelungs kommission in Angriff genommen worden ist, womit zu gleich das Problem der Bodenverteilung einer befriedigenderen Lösung entgegengesührt werden könnte. Die hier angedeuteten Gesichtspunkte, mit denen die ganze Aktion nur in flüchtigen Konturen umrisscn wird, sind selbstverständlich nicht neu. Sie sind in der fach männischen Literatur oft genug erörtert worden. Wenn jetzt die Ernennung des Herrn vonEonrad zum Untcrstaatssekretär im landwirtschaftlichen Ministerium viel Beachtung findet und wenn Ihnen kürzlich mitgeteilt wurde, daß Herr von Eonrad als der Träger eines landwirtschaftlichen Programmes bezeichnet werden kann, dessen Durchführung ein Lieb- lingsgeüanke des Grafen Bülow ist, so ist damit nur gesagt, daß der Staat sich entschließen soll, die Produktionssteigcrung der Landwirtschaft in derselben Weise aus dem rein Technischen und Ressortmäßigen berauszugeben, wieGrafBülow etwa dieOstmackcnpolitik ihrer Bedeutung entsprechend als staatliche Sonderaus gabe formuliert kzat. Etwas anderes ist es, ob nebenbei und vereinzelt dies und jenes geschieht, um die land- wirtschaftlillic Produktion zu stärken oder ob dieses Ziel mit Frakturschrift als eine der wesentlichsten Aufgaben des nächsten Jahrzehnts be« zeichnet wird. Nicht zu leugnen ist es, daß dieses Programm, so selbstverständlich cs an sich ist, sich des Beifalls der radi kalen Linken kaum erfreuen wird, obwohl ja auch diese, soweit sie sich einer objektiven Beurteilung befleißigt, nicht verkennen kann, daß hier nur eine Aufforderung zur Sei bst hülfe an die Landwirtschaft ergeht, und daß diese Sclbsthülfe das Ziel ist, das durch die Staats- hülfe, soweit diese unumgänglich ist, erreicht werden soll. Indessen werden alle solche Bestrebungen, mögen sic auch in noch so hohem Grade das Verdienst der Gemeinnützig keit für sich in Anspruch nehmen können, naturgemäß in erster Linie vom parteipolitisäscn Standpunkt aus bettr» teilt. Von der Stärkung der Landwirtschaft, die durch eine derartige Politik erfolgen muß, befürchtet der Liberalismus eine Stärkung der reaktionären Strö mungen und in der Tat läßt sich diese Befürchtung nicht a limine abweiscn. Tie leitenden Stellen der Regierung mühten fest entschlossen sein, sich nicht in die unmoderne vrr russisch-japanische Weg. Die Japaner auf ,§srmofa. Die „Times", welche die monvlonen WarnungSrnfe ihrer früheren Jahrgänge, ihre üble Propaganda gegen das „Kalle in Oermauv" nicht mehr für aktuell erachten mag, veröffent licht jetzt Warnungen vor der japanischen Expansion. Sie will der Eity zu Gemiite führen, daß die halben Sieger von Liavjang schon heule konkurrierender Handeksilaal sind, und daß sie in Formosa, dem Malta des Süllen Ozeans, einen trefflichen Rubepuiikt besitzen. Ein Herr Manjiro Inagaki hat, als europäisch geschulter Kopf, herauögefunten, man könne mil einer guten Kriegsflotte einen beinahe unbe grenzten Druck aus den nördlichen und südliche» Teil des chinesischen Meeres ausüben und man könne die Linien im Stillen Ozean, die von Hong-Kong nach Australien, Panama, Nicaragua, San Franzisco, Vancouver, Japan und Shanghai führen, vollkommen be herrschen. Inagaki bat binzugefügl: „Im Falle ernsterer asiatischer Verwicklungen würde selbstverständlich England Verstärkungen ans Australien und dem Mutterlandc ab- warien müssen, die es auf der Kanadisch-Parisischen Bahn bis Vancouver heranschasfen könne. Dort angekommen, würden sich aber die Transporte vollständig in der Hand des jeweiligen Besitzers von Formosa befinden." Hier hat die Phantasie freien Spielraum; denn die Amerikaner werden die Philippinen behalten, und die Vollendung des Panama kanals wird ungeahnte, handelspolitische, noch mehr aber riege rische Verwicklungen schaßen. Japanertranrport au» Sibirien. Das Bremische Bureau Bösmann meldet aus Ehdtkunen: lieber 700 Japaner, darunter 200 Frauen und 2l Kinder, die sich in Swine» anfgehalten haben, und wegen des Krieges zwilchen Rußland und Japan ausgewicse u wurden 0.> sind an der deutsch-russischen Grenze angetommen und in Wirballen vom japanischen Konsul in Bremen, Nößler, übernommen worden. Am ll. Oktober werden weitere l lk» aus Rußland ansgewiejene Japaner erwartet. Die Flüchtlinge treten am 20. Oktober von Bremen aus mit dem Dampier des Norddeutschen Lloyd „ Willehad „ die H emireisc nach Japan an. Danach wären sie nicht zum AuSgewieseiien-Kvntingent des Herrn Ballin gehörig. Line Ae-e -es japanischen i-reinierniinisters. Ans Tokio wird laut „Berl. Lokalanz." nach London tele graphiert: Am heutigen Montag hielt Premierminister Graf Katsura eine Rede, worin er sagte, der Krieg würde noch lange fortdauern. Die Nation müßte fest ent schlossen sein, entschiedene Erfolge zu erzielen und dement sprechend Opfer zu bringen. Der Premierminister hofft durch größere Sparsamkeit in den Lvkalverwaltungen schwere Geldopscr vermeiden zu können. Alexejew vor -em Ln-e? Nack ciner Pariser Meldung berichten die Gegner des Statthalters Alexejew, daß dessen überstürzte Abreise von Mutden nach der Schlacht von Liaujang einen Eisenbahn zusammenstoß herbeiführle, bei welchem lO verwundete Soldaten im Sanitälszii^e um kamen. Man sucht dem Statthalter daraus einen strick zu drehen. Vie Intensivierung Sri LanütvirkscbsN. Wir erhalten folgende Zuschrift: „Nachdem nun der deutsch russische Handelsvertrag zum Abschluß gelangt ist, wird es Sackte der deutschen Landwirtschaft sein, die entstehende günstige Situation auch in vollem Umfange ausznnutzen. Der Reichskanzler kann den Landwirten das bekannte Dichtcrwort zurufcn: „Ich habe das Meinige getan, tun Sie das Ihre!" Durch den Zollschutz ist dem landwirtschaftlichen Produzenten ein Preis gesichert, der ihm seine Arbeit lohnt und nun hoffe!« wir, daß die Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft sich entsprechend steigern wird. War es doch während der Zolltarifvcrhandlnngen ein oft betontes, freilich schwer beweisbares Argu ment, daß die deutsche Landwirtsclmst imstande sei. das für Deutschland erforderliche Brotgetreide selbst zu erzeugen. In der Tot ist dafür zum Mindesten der Beweis leicht zu erbringen, daß die deutschen Ernten noch iin hohen Maße steigerungsfähig sind. Freilich kann eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion nur dann erzielt werden, wenn die Land- wirtscl-aft intensiv arbeitet. Unter diesem Begriff rcrstchcn wir die Benutzung aller prodnktionssteigernden und zugleich prodnktionsvcrbilligendcn Hülfsmittel. Wir verstehen nicht darunter den-in manchen landwirt schaftlichen Kreisen üblichen Wortgebrauch, wonach als „extensive Wirtschaften" Viehzucht und Körncrbau, als „intensive Wirtscl-aften" Zuckerrübenbau und Handels- gcwächsbau bezeichnet werden. Wir nennen also mit Brentano intensive Landwirtschaft diejenige, „bei der viel Arbeit und Kapital auf eine gegebene Fläche Vcr- Wendung finden" und möchten nur den Begriffen „A r - beit" und „Kapital" noch den dritten Faktor Z w c ck m ä ß i g k c i t s s i n n hinzufügcn. Im Grunde genommen verlangen wir also von der Landwirtschaft nichts anderes, wie von anderen Berufsständen, die eben in schwierigen Zcitvcrhältnissen mehr Arbeit, Kapital nnd Intelligenz aufwenden müssen, als dies vielleicht bei günstigerer Konjunktur der Fall war. Wenn auch die deutsche Landwirtscl>aft technisch den meisten übrigen Knlturstaaten überlegen ist, wenn auch, wie v. d.' Goltz sagt, „in keiner früheren Periode Ackerbau und Vieh haltung mit so großer Sachkenntnis und Sorgfalt und unter Aufwendung von foviel Kapital nnd Arbeit be trieben worden sind, wie gegenwärtig", so muß, kann und wird, wie man mit Zuversicht behaupten darf, in Ankunft hierin noch weit mehr geleistet werden. Inter- cssant ist cs z. B. wie der jüngst verstorbene badische Finanzministcr Buchenberger in seinem Buche über „Agrarpolitik" den Landwirten allerhand bctriebs- wirtscl;aftlichc Unterlassungssünden vorhält. Ans solchen erklären sich denn auch die auf den ersten Blick fast unbe greiflichen Unterschiede in den Erträgnissen bei völlig gleichen Bodenverhältnissen. Wenn umfangreiche Melio- liernngen vielfach unterbleiben, weil sic ein größeres Kapital erfordern das für manchen Landwirt schwer zu beschaffen ist, so ist doch weit mehr die in agrariscljen Kreisen besonders starke Beharrnngstcndenz daran schuld, daß die technischen Fortschritte unserer Zeit nicht in der Weise ansgcnutzt werden, wie man cs erwarten dürfte. Hier muß nun die erzieherische Wirk- iamkcit des Regierung muß zeugen, welche Ächreinnähmen liinstlichen Düngemitteln nnd rationeller Wirtschafts- weise in den verschiedenen Gegenden erzielt worden sind. Alle landwirtsckzaftltchcn Organe müssen auf die Aufgabe hingewicsen werden, mit der größten Sorgfalt die Sammlung derartiger Daten vorznnehmcn. Ist diese vorbereitende Tätigkeit, die gewissermaßen eincEn - in etc über die Intensivierung der Landwirtschaft darstcllcn würde, erfolgt, fo wäre «'S eine zweite ebenso wichtige Aufgabe, die so gewonnene Kenntnis in den breitesten Schichten der Landwirtichoft zu popularisieren und dadurch das Vertrauen der Land- wirtschaft in die eigene Kraft zu stärken. Die Resultate 25110^5 k>. 24S.50 -dl 2.- 246- <:45.'O 75.75 und ähnliche heute schon manch Indessen sind diese tisulizs' 77.75 98, - 113.25 223.- 46.75 225 10 l2O7L bv 53975 348,75 108.8^ 161,2^ 14-1.22 379.- 149 lU>L 192.40 144,7 12U52 1-6,10 «epaktta» uu» ExpeDtttoar 153 Fernsprecher 222 Johannisgasse 8. Filtalerpedtttone«: Alfred Hahn, Buchhandla„UniversitätSstr.3 (Fernspr. Nr. 4046), L. Lösche, Katharinen straße 14 (Fernsprecher 9tr. 2935) u. Königs« platz 7 (Fernsprecher Nr. 7505). Haupt-Filiale Dresden. Marienstraße 34 (Fernsprecher Amt l Nr. 1713). Haupt-Filiale Berlin: CarlDuncker, Herzgl.Bayr.Hofbuckbandla, Lüdowslratze lOlFernivreckerAmtVl Nr.4603). Var Wichtigste vom Lage. Wegen der Vorgänge in Altona bei dem großen Zapfen st reich anläßlich des Kaisermanövers soll dem Kaiser ein Immediatgesuch unter, breitet werden. (S. Deutsches Reich.) * Als Termin für die Einberufung der franzö sischen Kammer zur außerordentlichen Session ist soeben offiziell der 18. Oktober bekannt gegeben worden. iS. Ausland.) 811 ! »0. .ISO Staates vor allem einsetzen. Die sich in erster Linie selbst davon über- Ertragssteigerungen und dauernden durch die Anwendung von Maschinen, !o2^4o 113.50 160.27, 101,- isoz/iso4. 1SVL/1S04. '2-v 1. »<!«r «rkl. V1il!<!s-M. -8.7S e. >7,90 ü. -0 45 ü. W roLb« Bezugs-Preis in der tzanptrxveditton oder deren AnSgabe- stellra abgeholt: vierteljährlich 3.—^ bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Han» 3.75. Durch die Post bezogen für Deutsch. land n. Oesterreich vierteljährlich 4.50, für die übrigen Länder laut Zeitung-preiSliste. isLIck.UK. 4445 0. 265 «. 440 >i. 405 a. e. s. L. S. «. e. ü. o. 1085 ü. 51 c 305«. 185a e -e» russischen tvylsrgregimcnte». Das Wyhorgfchc Regiment, dessen Elies Kaiser Wilhelm II. ist, hat sür seine Kriegstatcn in der Schlackt von Liaujang 07 Verdienstkrcuze erhalten. Die Dekorierung ist selbst verständlich ohne einen Gedanken an den Ehef erfolgt. Au» Tsingtau. Wie eine Londoner Meldung anaibt, bestätigen die im deuischen KricgSbasen weilenden russischen Ossigcrc, daß das Port Arthur-Geichwader beabsichtige, aus dem Hafen aus- zulausen ; rS batte diesen Vorsatz schon vor einer Woche gefaßt gehabt. — Admiral Malusse witsch, vcr s. Z». den „Zesare witsch" nach Tsingtau leitete, bat HIN die Erlaubnis, zur Stärkung seiner Gesundheit nach Italien reisen zu dürfen. Es ist zunächst an maßgebender Stelle angefragt worden, ob etwas dagegen cinzuwenden ist. Untergang -<» „Vajan?" Dem „Renterschen Bureau" wird aus Schanghai gemeldet, ein russisches Kriegsschiff, vermutlich „Bajan", sei bei der ,^nsel Gruetzlasf in der Hangtschan-Bai vor Anker gegangen. Zwei Bugsierdampser seien dahin abgegangcn, um das Sckiff nach Schanghai zu bringen. D»r Port Arthur. Das Reutersche Bureau meldet aus Tsckifu: Während dc» letzten Sturme» aus Porr Arthur griffen die Japaner 156.52 §1- «42-- 1Z3.2L «4/. 147.-14... 147.- 147 2 261.- 26 l.^d.75 Wo «7o,- 175. ir>16 Tü 129.50! 141. 6o-5 ! tid 4«. 142.2^ )1411 80, — ! 3 . ' d .40 -:0 c' 174 74 17> 70--> /v. 154.50 lös I8Ü/0 185 254.7-! 257 50 222.3^,224 Diese Rümmer kstet j U tUL aus allen Bahnhöfen und III I bei den ZeitungS-Brrkäufern > Ertra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgeu-Ausgabe, ohne Postbeförderung 60.—, mit Postbeförderung 70.—. Anzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von 8. Pölz in Leipzig (Jnb. Dr. B.. R. L W. Klinkhardt). Deutsches Keich. * Leipzig, 3. Oktober. * Auf das schreiben des Reichskanzlers «um Anbiläum desRcichsqcrichts erwiderte der RcichsgerichtSpräudentErcellenz Gutbrod laut ter „Nordd. Attg. Zlg." unter dem (.Oktober telegraphisch: „Den heute anläßlich des 2.'>jährigen Bestehens des Reichsgerichts zu einem festlichen Mahle versammelten Mitgliedern des Gerichts hofes, der Reichsauivaltschast und der Rechtsanwaltschaft habe ich von Eurer Ercellen', uuS so hoch ehrendem Erlasse Kenntnis ge geben. Fm Auftrage der Versammlung bitte ich Eure Excellenz den Ausdruck unseres wärmsten Tankes geneigtest cntgegennehinen zu wollen. Wir werden alle unsere Kräfte cinseven, um der hohen Ausgabe, Wahrer des Rechts im Reiche zu sein, immer mehr ge recht zu werden." * isitt Bertraiicnsvutum für sckippcl. Der heimgckebrte Genosse Schippet ist von großem Glück begünstigt gewesen. Ihm ist cs nicht gegangen wie der „Leipziger Volkszeitung", der sür ihre Haltung gegenüber den „ Gemäßig ten" ein unzweideutiges Mißtrauensvotum ausgesprochen wurde, sondern in einer am Sonnabend abend in Ehemnitz abgchaltenen Versammlung gaben ihm seine Parteigenossen ihr ferneres ungeschmälertes Vertrauen zu erkennen. Mit allen gegen nur 6 Stimmen wurde näm lich folgende Resolution angenommen: „Tie Parteivcrsammlung des 16. sächsischen Reichstags wahlkreises erklärt sich mit der Haltung ihrer Delegierten aus dem Parteitag in Bremen einverstanden. Zn -en gegen Genvssen Lchippel auf dem Parteitag aiigeuomnieneii Resvtn- tivnc» erklärt die Parteivcrsammlung, daß keine Veranlassung vorliegt, Konsequenzen daraus zu ziehen, welche das Reichstagsmandat Schippcls berühren." Damit dürste ter „Fall Schippet" vorläufig erledigt sein. Indessen wollen wir die Gelegenheit benutzen, um ein, dies mal recht gesundes, Urteil der „Nordd. Allg. Ztg." über den Fall Schippet wieterzngeben. DaS Blatt schreibt: Seit einiger Zeit ist da-s Nichtparieren iin der Sozialdemokraüe) Mode geworden, und die Ltrafe des Ungehorsams ist eine pavierne Resolution, von der die Urheber selber wünschen, keine ernstliche Bedeutung bcigclrgl werde. Aus geht doch das hervor, -aß sehr viel saut sein Staate der Sozialdemokratie, das; Eingeweihte wie und Mehring über interne Geschehnisse mancherlei Ent hüllungen zn machen hätten, nach denen cs den sonst so sensationslüsternen nnd skandalfrendigcn „Vorwärts" ganz und gar nicht verlangt. Tie ungewohnte Milde der sozialdemokratischen Majorität Häretikern gegenüber hat nachgerade den Charakter eines SckweigegeldsysteniS angenommen, von dem die Sozialdemo kratie selber eine imponierende Wirkung nach außen hoffentlich nicht erwarten wird. * Der Kampf nm Ltppr-Ietmold. Die Regierung von Schaumburg-Lippe bat nun den Kamps gegen den neuen Gras regenten von Lippe-Detmold wieder aufgenommen. Unsere Leser kennen den Wortlaut ihres Protestes bereits, der allerdings nur Forderungen aufstellt, zur Begründung dieser Forderungen aber kein neues Moment bcizubringen vermag. Die Regierung von Schaumburg Lippe beantragt, der Bunde-rat solle bis zur rechtskräftigen Erledigung der schwebenden Streitfragen keinen von einem der im Streite befindlichen Teile ernannten Bevollmächtigten zum Bundesrat zulasscn. Da» soll objektiv klingen, heißt aber b2.2ch 63 50 55,90 55.:v 120-50 iSO.bo 1^4Ä 14452 167-!16/- 4Z0.IO! 429.7a 285.25! 285.42 133.- 12 a.5L W'-l 1o2- 9710 66.VO t.0.M — . 180.77 174 — 175.7^ :43 92 244.40 248 24 248.54 ^6^. 141,-142.7 14051 141. !252.- -52.77 216.7k >1'>7a 158,- 128,- 133, * Im russisch-japanischen .Krieg, dessen Fortdauer der japanische Premierminister Katsura als eine noch sehr lange bezeichnet hat, ist das markanteste Ereignis ein sehr blutiger Kvmps um den „Hohen Hügel" vor P 0 rtArthnr ; die Truppen Stössels bewiesen größten Heldenmut. (S. rnss.-jap. Krieg.) ,-Stcll.UK. . W W 665 v i ec»r«»1 143.75 122,75 'M" L145,— 264,75 I2Z.IO 155- 18,— 110,- -65,- 11V4.L0 164-
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