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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041014020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904101402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904101402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-14
- Monat1904-10
- Jahr1904
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1904. Sretrag, 14. Oktober 1904. Leipziger Tageblatt. Nr. S26. 98. 3ahrg. Seite 3. abgab, welch« cetnd« versagt 1 die formelle :de unter Be- lltung-gerichtS mch auch die zu betrachten durch dir i hierzu, ob fei, sei Zweck- » seiner Ge- rische Vereine, , worin eine erblicken sei. Anrufung der S Einschreiten, »ereilen würde, l. Wir sind chen Sokol- >ch auf einen -selbe Regie- -ulräume an hat 1893 en Berlins Sprach- Wie reimt tsdam den Deutschtum , von Pots- Köpfen und eselben Bor vollkommen rn Zuhörern beiden Ent- 1894 und ganz andere ginn dieses t geworden osen. Man sie auch in n, da man .ft gewöhnt aus reichs- ng gemacht, rrungen auf durch Ueder- acht, die bis- ichter waren, iter huldigen >igt ist, eine auszuüben, hren müssen. Grenze jagt, keinen Un- ischen Jagd- on 25 Frcs. rancs sofort s Schreiben, Legitimation Mitte Sep- Oktober ein , daß man l, ivenn sie ,e Jagd- „Vielleicht selbst das anzösischen cssener Stimmen . Dieser rhaltung. Sie Kon- »rdert die rltan sein nell un- gestaltet cechtigtes in ron- onen ge- ;meinden vendigen Essener egen die ssionellen ie Rege- end not- Hshaus- t sind dem gung des otheker. der dem- icn Rates Arbeiten der Aus wird den es amen- at griff e die er- tet hake. , daß er 13. No- Mecklen- Zessin- f die be- 'rinzen Zeitung" s Ver zugehen. altungS- n Sonn- >uß der mch mit ekretärs ei ent- die im '-lkreisen auf 73 wen di« erschiffs, Ltutell- schtffsbau unser« Flotte. Da da- Flottengesetz den Sollbestand an Linienschiffen auf 38 festgesetzt hat, bleiben bis zur vollendeten Aus- führung des Gesetze« nur noch drei Neubauten übrig. Der Neubau ist rin Objekt, welche«, nur den Schiffskörper gerechnet, den Wert von nahezu 16 Millionen repräsentieren wird. * TchiffSbewegungen. Der Ablösungstransport für die Schiffe der wrstafrikantschea Station ist per Dampfer „Eleonore Woermann" am IS. Oktober in Southampton eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Las Palmas iKanarische Insel«) fortgesetzt. G. M. S. „Wolf" ist am 12. Oktober in Kamerun eingetroffrn. S. M. S. „Luchs" ist am 12. Oktober in Kiukiang am Jangtse etngrtrofsen. S. M. S. „Hansa" ist mit dem zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders am 13. Oktober in Hongkong «tngetroffen. HusIanÄ. Oesterreich-Ungarn. * Die tschechische „Gemeinbürgschaft". Selbst unter sich sind die Tschechen gespalten. In der gestrigen tschechi- scheu Gemeinbürgschaft legten die Jungtschechen eine Er- klärung vor, aber nur der Vertreter der Alttschechen schloß sich dieser Erklärung an, dagegen verweigerten der Ver treter oer tschechischen' Agrarier und Dr. Baxa namens der „Wilden" ihre Zustimmung. Dr. Baxa richtete an den Oberstlandmarschall eine Zuschrift, in welcher er mit- teilt, daß er es mit Rücksicht auf das Ergebnis der letzten Konferenz vom 10. d. Mts. nicht für notwendig erachte, sich an der Obmännerkonferenz weiter zu beteiligen. Auch die tschechischen Agrarier streikten. Die Obmänner brach- ten noch weniger zusammen, und zuletzt gab der Herr Oberstlandmarsthall dem Bedauern Ausdruck, daß sein Versuch, den Landtag arbeitsfähig zu machen, derzeit mißlungen sei. Er erklärte, er werde in der nächsten Sitzung Les Landtages die notwendigen Konseguenzeu ziehen. Frankreich. * Die Papiere Waldeck - RouffeauS. Aus Paris, den 13. Oktober, schreibt unser -s. Korrespondent: Die nachträg lich durch Familienangehörige veranlaßte Publikation von Dokumenten Waldeck - Rousseaus hat viel Aufsehen bervorgerufen. In Jaurös' Organ, der „Humanits", schreibt Viviani: „M. Waldeck-Rousseau hätte niemals das Werk von Combes zu vollenden gewagt, weil er Katastrophen oder wenigstens tragische Abenteuer gefürchtet hätte. Und, an seine unfruchtbare Mäßigung angenietct, hätte das Land sich eingeredet, daß der Mann mit dem durchbohrenden Blick sich nicht irrte. Man hätte ihn wegen der Vertagung furchtbarer Lösungen belobt. M. Combes brachte sie einfach in Ruhe." Hier kommt ein PanegyrikuS zu Ehren des jetzigen Minister präsidenten. In der „Aurore" bemerkt Clemenceau mit sehr bitterem Tone: „Ich würde das Gedächtnis des hervorragen den repulikanifchen Politikers zu beschimpfen glauben, wollte ich als letzten Ausdruck seiner Gedanken Plaidohernotcn betrach ten, in denen die Redner seines Berufs sich bestreben, methodisch alle Prozeßmittelchen anzuordnen, um nach den Um ständen darüber verfügen zu können, unter Nicht beachtung der allgemeinen Erwägungen, die sich im gegebenen Augenblick reichlich einstellen werben. Ich komme also nur darauf zurück, wenn mich die Polemik unserer Klerikalen dazu zwingt." Die „Petite Rspublique" sieht die Konfusion im republikanischen Lager nicht ungern, und der „GauloiS" unterstreicht: „Wenn man Waldeck-Rousseau zu glauben hat, so hat M. Combes, der sich des Uebels bewußt war, daS er seinem Lande tun würde, die mit der Inter pretation des Gesetzes von 1901 beauftragte Kommission miß braucht. Aber als die Kommission sich unnachgiebig zeigte, hat der gute Mann sich geduckt und unterworfen. Waldeck- Rousseau war ein abgesagter Feind der Trennung von Kirche und Staat. Norwegen. * Die politische Saison. Wir haben gemeldet, daß im Storthing die Frage der Trennung des gemeinsamen Konsulats wesens und die des Schutzzolls obenan stehen. Für das Ministerium Hagerup ist, wie die „Köln. Ztg." hervorhebt, die Konsulatssache jedenfalls eine Lebensfrage, denn die vorjährigen Storthingswahlen, bei denen die Radikalen ihre langjährige Herrschaft einbüßten, brachten eben die jetzige Regierung unter der Voraussetzung ans Ruder, daß Norwegen nun endlich seine eigenen Konsulate erhält. Macht die schwedische Regierung keine weiteren Schwierigkeiten, so werden dem Storthing wie dem schwedischen Reichstag gleichlautende Ge setze zugehen. Da der schwedische Reichstag erst im Januar Zusammentritt, werden die Vorlagen höchstens erst zu diesem Zeitpunkt erscheinen. Eine andere große Frage, die des Schutzzolls, dürfte erst in einiger Zeil spruchreif werden. Eine Kommission hat im August einen neuen Zolltarif fertig gestellt, der jetzt der Regierung vorliegt. "Nur soviel ist be kannt, daß der Tarif schutzzöllnerisch gerichtet ist. Norwegen steht seit längerer Zeit unter dem Zeichen gedrückter wirtschaftlicher Verhältnisse, deren Anfänge in die Gründerperiode reichen, die vor fünf Jahren in Christiania herrschte. Diese Periode endete mit einer Krisis, die selbst jetzt noch nicht überwunden ist. Auch die Zukunft bietet keine erfreulichen Aussichten, denn die diesjährige Dürre brachte teilweise eine schlechte Ernte. Auf dem Holzmarkt, der jür Norwegen eine außerordentlich wichtige Rolle spielt, ist die Lage ebenfalls sehr trübe, nicht minder in der Schiffahrt. Nußland. * Ein neuer Mann. Die Ernennung des bis herigen Gouverneurs von Charkow, E. A. Vatazzi, zum Direktor des Departements für allgemeine An gelegenheiten im russischen Ministerium des Innern ist für die künftige Politik des Ministers Fürsten Mirski den städtischen und ständigen Institutionen gegenüber von symptomatischer Bedeutung. Noch kürzlich hat Vatazzi dem Bürgermeister von Charkow die Zu sicherung gegeben, daß er für die Autonomie der Semstwos überall warm eintreten werde. Nach An gaben, die wir dem „Hamb. Korr." entnehmen, steht Vatazzi im 47. Lebensjahre. Nach Absolvierung der kaiserlichen Rcchtsschule trat Vatazzi im Jahre 1877 in das Justizministerium, wo er volle sieben Jahre diente und sich große Sympathien erwarb. 1900 wurde er zum wirklichen Staatsrat, ein Jahr später, 1901, zum Hof- meister des Zaren ernannt. Im Jahre 1902 wurde er als Gouverneur nach Kowno und im Vorjahre in der- selben Eigenschaft nach Charkow geschickt. In Kowno und in Charkow blieb Vatazzi seinen Grundsätzen treu: er unterstützte und forderte die Semstwos und die Sache der Volksbildung, er war für jedermann zugänglich und bemühte sich, die Mißstände in der Polizeiverwaltung auZzurotten. Leipziger -Ingelegenbeiten. * Leipzig, 14. Oktober. * Zur Erbauung des Hauptbahnhofrs. Der Neu bau des Hauptbahnhofes soll, wie bekannt, nach dem für die gesamten Bahnhofsbauten bestehenden Plane mit dem Jahre 1908 in Angriff genommen werden. Die Arbeiten sollen mit der preußischen Hälfte beginnen. Zu diesem Behufs wird der Magdeburger Personenverkehr, etwa von Oktober 1907 ab, auf dem dafür vorzurichtenden Berliner Bahn- Hof« enden, während -er Thüringer Personenver kehr auf dem jetzigen Magdeburger Bahnhofe ein gerichtet wird. Damit wird von -em gesamten, für den künftigen Hauptbahnhof bestimmten Baugelände, das sich vom Thüringer Bahnhofe bis zum Dresdner Bahn hofe erstreckt, die nördliche Hälfte frei. Die Arbeiten für den preußischen Teil das Hauptbahnhofes sollen dann derart gefördert werden, daß etwa im Jahre 1911 die Inbetriebnahme erfolgen kann. Auf diesem preußischen Teile sollen dann die preußischen Linien einmünden, mit Ausnahme der Eilenburger, die noch bis 1914 auf dem jetzigen Bahnhofe zu belassen sein wird. Ferner wil der Dresdner Personenverkehr, soweit erforderlich, in die preußische Hälfte ausgenommen werden, wonnt dann der südliche Teil des Areals für die Erbauung des sächsischen Teils des Hauptbahnhofes frei wird. Auch hier ist eine dreijährige Bauzeit vorgesehen und eS kann dann im Jahre 1914 die Inbetriebnahme des Hauptbahnhofes in seinem ganzen Umfange erfolgen. * Von der Universität. Der Vize-Rektor und Präsident deS Universitätörats zu Varis, Mons. L. Liard, erläßt für dir Studierenden der Leipziger Universität folgende Be kanntmachung: An der Sarbonne zu Paris ist für Studierende von der Stadt und der Universität ein Auskunftsbureau (Bureau äe Rensoissuements) mit dem Zwecke eingerichtet worden, alle auf das Studium bezüglichen Auskünfte, sowie über Laboratorien, Museen, Bibliotheken rc. rc., die in Paris existieren, zu geben. Die Geschäftsstelle befindet sich in der ruo 6ss Lscolvs zwischen der Euleris äos Leionovs und der Caleris Lordouuo. * Einweisung. Heute Vormittag 11 Uhr fand die Ein weisung der auf Lebenszeit gewählten Herren Bürger meister Dr. Dittrich und Stadtrat Oswald CichorruS und der auf weitere zwölf Jahre gewählten Stadtbauräte Herren Scharenberg und Franze durch den Oberbürger meister Herrn Justizrat Dr. Tröndtin statt. Mit einer kurzen Ansprache verpflichtete Herr Oberbürgermeister Dr. Tröndtin die genannten Herren aufs Neue, während Herr Stadt- verordneten-Vorsteher Dr. Junck die gewählten Herren namens der Stadtverordneten beglückwünschte. * Ter Leipziger Ratskeller. Aus Anlaß der Eröffnung unseres Ratskellers ist „im Verlage der Stadtkellerei" ein Schriftchen erschienen, das uns unter dem Titel „Der Leip ziger Ratskeller" die Schicksale der alten Pteißenburg und des alten Rathauses erzählt, sodann uns aber das Bau- werk des neuen Rathauses und den Ratskeller ein gebend schildert. Dem Inhalte sind, außer dem Titelbilde (Turm des neuen Rathauses), 12 Abbildungen eingefügt, die uns u. a. auch einige selten gewordene Stiche wiedergeben (so das alte Ratbaus 1712 und die Pteißenburg 1840). Das 87 Seiten starke Schriftchen ist seinem Inhalte nach, wie auch hinsichtlich der Abbildungen gleich vorzüglich. Besonders wird es jedem Freunde der Geschichte Leipzigs willkommen sein, hier eine zusammenhängende Darstellung der Schicksale der alten Pteißenburg und des alten Rathauses zu besitzen. So dürfte das Werkchcn von jedem als dauernde Erinnerung an ein Stück altes Leipzig gern entgegengenommen und aufbewahrt werden. O Ein grausiges Familiendrama hat sich heute nacht im Hause Pfaffendorfei: Straße 24 zugetragen. In diesem Grundstück, einem Eckhauss, dessen zweite Front nach der Uferstraße zu liegt, betreibt der Kaufmann Georg Max Linke, geboren am 17. März 1867 in Mölkau, ein Kolonialwarengeschäst. Seine Privatwoh- nung befindet sich in der I. Etage desselben Grundstücks. Als der Markthelfer Linkes heute früh gegen 6 Uhr die Wohnung seines Prinzipals betrat, um die Schlüssel zum Laden zu holen, fand er seinen Arbeitgeber im Wohn zimmer erhängt vor. Ter Markthelfer schlug Lärm, ein schnell herbeigerufener Arzt stellte auch sofort Wiederbelebungsversuche an, allein ohne Erfolg. Die Tat muß zwischen 4 und 5 Uhr morgens geschehen sein, denn als der Markthelfer die Leiche abschnitt, war noch ein wenig Körperwärme an ihr festzustellen. Allein bei dieser einen Ueberraschung sollte es nicht bleiben. Im Schlafzimmer der Familie Linke fand man die Ehe frau Emma Elisabeth, geboren am 15. Februar 1870 zu Neuschönefeld, bewußtlos und mit durch- schnittenen Pulsadern im Blute schwimmend vor. Die noch lebende Frau wurde auf ärztliche Anord- nung sofort nach dem Stadtkrankenhause übergcführt. Sie ist zur Zeit noch nicht vernehmungsfähig. Wie sich das Drama zugetragen hat, insbesondere ob die Ehefrau sich selbst die Wunden beigcbracht oder ob sie sich von ihrem Ehemanne die Pulsadern hat öffnen lassen, der sich darnach erhängte, wird sich erst feststellen lassen, wenn Frau Linke wieder zum Bewußtsein gelangt ist. Aller dings darf nian nach dem Befunde wohl annehmcn, daß Frau Linke sich nicht selbst verwundet hat, da die Puls- adern der rechten Hand durchschnitten sind. Ter Blutverlust, den die Verwundete erlitten hat, ist sehr stark, doch hören wir auf eingezogene Erkundigungen, daß Aussicht vorhanden ist, die Frau am Leben zu erhalten. — Uebcr die Beweggründe zur Tat läßt sich gewisses noch nicht fcststcllen. In der Nach- barschaft wird der Kaufmann Linke für einen durchaus soliden und tüchtigen Geschäftsmann gehalten, der aber sehr gutmütig gewesen und über seine Kräfte Kredit ge währt haben soll. So kam er selbst in Zahlungsschwierig keiten und mag in seiner Bedrängnis zu dem Entschlüsse gekommen sein, gemeinsam mit seiner Ehefrau den Tod zu suchen. Das Ehepaar Linke hat drei Kinder im Alter von 11 Jahren bis zu 6 Wochen. G JnnungSwesen. Die Baumeister - Innung zu Leipzig tagte im Restaurant „Schloß Ritterstcin", Ritterstraße. Es fanden lediglich innere geschäftliche Angelegenheiten Erledigung. Zunächst berichtete Herr Obermeislcr Enke über die VerbandStoge des JnnungsverbandS deutscher Baugcwerksmeister in Eisenach und des Verbandes sächs. und reußischer Baugewerken-Jnnnngen in Chemnitz. Sodann folgte in der herkömmlichen Weise das Lossprechcn und die Aufnahme der Lehrlinge durch die Herren 1. und 2. Obermeister Enke und Uhlemann. Losgesprvchen wurden 79 Lehrlinge, von denen 7 mit der Zensur „Sehr gut" die JnnungSprämie erhielten, und aufbedungen wurden 29. Ties« Fei« wohnte auch der Ge- sellenausichuß bei. — Die Böttcher-Innung zu Leipzig hielt ihre Oktoberversammlung im „Burgkeller" ab. Herr Obermeister Tzscbachmann berichtete über die Verhältnisse der innerhalb der Innung bestehenden beiden Stiftungen, der Margarethen, und der Dresslerstiftnng, deren Zinsen zur Unter stützung in Not geratener Meister und Witwen und Waisen von Jnnungsangehörigen dienen. Leider kann in diesem Jahre eine Verteilung der Zinsen der seit dem Jahre 1644 bestehenden Dressier stiftung nicht erfolgen, da sich -«ausgestellt hat, daß bei der Um rechnung der alten meißnischen Gulden nach dem jetzigen Geldwerte Fehler entstanden sind und in früheren Jahren zu viel ausgezahlt worden ist. Nach vorgcnommenem Ausgleich erfolgt die Zahlung wird«. * Tie militärische Platzmusik findet am Sonntag, den 16. d. M., vom Musikkorps des Infanterie-Regiment-Nr.1O7 vor der Wohnung des Herrn Stadtkommandanten statt. Beginn 12 Uhr mittags. * Jubiläen. Morgen feiert Herr Kassierer Hermann Lincke den 25. JabreStag seine-Eintritt- in die Verlags buchhandlung von Otto Spamer iu Leipzig. — Herr Land tagsabgeordneter Baumeister Enke feierte am Montag, den 10. Oktober sein 25jährigeü Meisterjubiläum. Dem Jubilar wurden zahlreiche Ehrungen zu teil. Deputationen von Behörden und Korporationen, sowie Freunde und Be kannte beglückwünschten ihn. Am Abend fand zu Ehren de« Jubilars ein von der Baumeisterinnung veranstaltetes Fest- essen mit Ball im Zentraitheater statt. * Geschästsjubtläum. Di« Firma Thieme L Fuchs, Gold- und Stlber-Gespinnslwarensabrik, Kunststickerei-Manufaktur, Militär- effekten-, Bijouterie- und Galanteriewarenhandlung in Leipzig, Universitälsstraße 5, begeht morgen die Feier ihre« 50jährigen Bestehens. Inhaber der Firma ist seit 1896 der Kaufmann und König!. Sächs. Lotterie-Kollekteur Herr Otto Büttner. Sächsische Landeslotterte. Bei der heutigen Ziehung der fünften Klasse 146. König!. Sächs. Landeslotterie fiel ein Gewinn von 10 000 auf Nr. 393l5 in die Kollekte der Herren S. Iarmulowsky u. Co. in Lübeck. Äm übrigen sei auf die T a g e S g e w i u n l i st e an anderer Stelle hingewiesen. * Tie Kartoffelanbaufläche im Königreiche Sachsen betrug im vergangenen Jahre 126091 Hektar (im Vorjahre 125 008 Hektar), mehr 1083 Hektar; in Thüringen betrug die Anbaufläche 78 873 Hektar (im Vorjahre 78 541 Hektar), weniger 332 Hektar; in ganz Deutschland 3 287 753 Hektar (im Vor jahre 3 251 507 Hektar), mehr 36 246 Hektar. * Unfälle. In der Antonstraße in Gohlis wurde gestern Nachmittag ein 43 jähriger Kaufmann von einem Schlaganfall betroffen und mittels Droschke in seine Wohnung geschafft. — Gestern Mittag lief in der Wurrener Straße in Sellerhausen ein 7 jäbriger Knabe einem Radfahrer direkt inS Rad hinein, wurde umgerissen, aber nicht verletzt. * Feuerbcricht. In vergangener Nacht waren in einem Rauchwarenlager im Brühl eine größere Menge Felle auf noch unermittelte Weise in Brand geraten. DaS Feuer wurde von der Feuerwehr wieder gelöscht. O jp-ttzeibericht. In Haft genommen wurde ein schon mit schweren Zuchthaus- strafen bestrafter 47 Jahre alter Kutscher aus St. Egidien, der dringend verdächtig ist, von hiesigen Bahnhöfen Kisten mit Cigarren von erheblichem Werte gestohlen und in Dresden an den Mann gebracht zu haben. Dort wurden noch über 6000 Stück gestohlener Cigarren vorgesundeu. — Ein von der Staatsanwaltschaft in Naumburg wegen Hehlerei steckbrieflich verfolgter 18 Jahre alter Arbeiter wurde Hier aufgegriüen. Wegrn Unterschlagung einkassierter Gelder kam ein 18jähriger Marktdelser aus Connewitz, der bei dem Inhaber eines kauf männischen Geschäftes in der Südvorsiadt in Stellung war, in Hast. Um sich ein Unterkommen zu verschaffen, zertrümmerte ein 25 Jahre alter Schuhmacher aus Polnisch-Petcrwitz in einem Lokale in der Nordvorsladt eine Fensterscheibe. Er wurde verhaftet. Zur Rechenschaft gezogen wurde ein schon bestrafter 20 Jahre alter Expedient von hier, der sich unter schwindelhaften Angaben einen anfehnlichen Geldbetrag verschaffte. Gestohlen wurde aus einem Restaurant in der inneren Stadt gestern abend ein goldener Herrenring mit ä jcmr gefaßtem Brillant im Werte von 300 Auf die Wiedererlangung des Ringes ist eine angemessene Belohnung ausgesetzt. -kur aer Umgegena. s-s- Taucha, 14. Oktober. Jin nahen Dewitz stürzte gestern der 9 Jahre alte Sohn des Gärtners Weinert von einem Hoftor, über das er klettern wollte, herab und zog sich einen komplizierten Vorderarmbruch zu. Zterblichkeits- und Gelundheitsverhkiltniffe. Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiser!. Gesundheits amtes sind in der Zeit vom 25. September bis 1. Oktober d. I. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 13,2, in Charlottenburg 11,8, in Breslau 21,8, in Köln 19,3, in Königsberg 19,6, in Frankfurt a. M. 9.6, in Wiesbaden 17,6, in Hannover 16,4, in Magdeburg 16,4, in Stettin 18,9, in Altona 15,0, in Straßburg i. E. 17.6, in Metz 23,5, in München 18,5, in Nürnberg 18,1, in Augsburg 17,6, in Dresden 15,5, in Leipzig 15,4, in Stuttgart 15,2, in Karlsruhe 15,6, in Braunschweig 15,5, in Hamburg, 16,4, in Wien 14,5, in Pest 14,6, in Prag 19,3, in Triest 21,0, in Krakau 27,1, in Amsterdam 12,1, iu Ant werpen 15,4, in Brüssel 17,0, in Lyon 14,8, in Paris 16,8» in London 14,3, in Glasgow 16,2, in Liverpool 22,6, in Edinburg 14,7, in Kopenhagen 15,4, in Stockholm 12,3, in Petersburg 21,6, in Moskau 23,8, in Odessa 25,6, in Warschau 28,2, in Rom 19,2, in Venedig 15,8, in New Aork 16,6. Der Gesundheitszustand gegattete sich in der überwiegenden Mehrzahl der größeren europäischen Städte zu einem recht günstigen und die Lterblichleit erfuhr in den meisten derselben einen weiteren Rückgang. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 15,0 pro Mille und Jahr) stieg von 30 der Vorwoche auf 37 und seren aus der Zahl der- sclbcu hier nur Barmen, Berlin, Bonn, Charlottenburg, Darm stadt, Tessa», Düsseldorf, Elberfeld, Erfurt, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., Görlitz, Kaiserslautern, Lübeck, Mülhausen i. E., Münster, Rostock, Schöneberg und von nichtdcutschen Orten Amsterdam, Pest, Edinburg, London, Lyon, Stockholm, Wien erwähnt. Aus der großen Zahl von Orten mit günstiger Sterblichkeit (unter 20,0 pro Mille) nennen wir hier nur Aachen, Altona, Augsburg, Bremen, Cassel, Köln, Dortmund, Dresden, Gera, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Königs- l'crg, Leipzig, Magdeburg, Mainz, München, Nürnberg, Po>cn, Schwerin i. M.. Stettin, Straßburg i. E., Stuttgart, Trier, Wiesbaden, Antwerpen, Brüssel, Kopenhagen, Paris, Prag, Venedig, New Dort. — Unter den Todesursachen haben akute Darmkrankhciten fast allgemein abgcnommcn und weniger Todesfälle veranlaßt; nur in wenigen Orten (darunter in Barmen, Bremen, Köin, Danzig, Metz, London, Wien) war die Zahl der Todesfälle an diesen Krankhcits» formen ein wenig größer als in der Vorwoche. Die Beteiligung des Säuglingsalters an der Gcsamtstcrblichkcit war infolge dessen gleichfalls eine geringere, so daß von je 10 000 Ein wohnern, auf das Jahr berechnet, in Berlin 44, in Leipzig 57, in München 76' Säuglinge starben. Dagegen wurden akute Entzündungen der Atmungsorgane häufiger beobachtet, und führten auch vielfach häufiger zum Tode. Erkrankungen an Influenza kamen gleichfalls zahlreicher zur Beobachtung und wurden mehrfache Todesfälle an derselben aus Paris und Petersburg je 2, aus Berlin und Moskau je 3, aus London 9 mitgctcilt. — In Smyrna (Türkei) sind bis 28. September 5 Pc st fälle (3 tödlich) gemeldet worden. In Alexandrien kamen vom 24. bis 30. September 4 Erkrankungen (3 tödlich) an Pest zur Anzeige. In Hongkong erlagen derselben vom 31. Juli bis 27. August 19 Personen bet 20 Erkrankungen. In der Kapkolonie wurden vom 28. Au gust bis 3. September keine Pcstfälle bei Menschen gemeldet, ln Durban ist jedoch am 30. August ein Pestsall gemeldet worden. In Honolulu wurden Anfang September wieder mehrere, in Brisbane (21. bis 27. August) 1 neuer Pcstfall beobachtet. In Kalkutta erlagen in der Zeit vom 28. August bis 3. September 7 Personen der Pest und 5 der Cholera. In der Türkei nahm die Zahl der gemeldeten Erkrankungen an Cholera Ende September zu, besonders ergriffen waren Bag- dad, Mostal und Kirzmich. — Vom 19. Juli bis 12. September ist in Panama 1 Erkrankung und 1 Todesfall, vom 23. August bis 10. Sept, in Cratzocaecos 11 (8), in Merida 1 (0), in Te- huantepec 0 (1) und in Vera Cruz (4.—10. Sept.) 2 Erkran- kungenanG e l b f i e b e r zur Meldung gekommen. Von den auch bei unS epidemisch vorkommenden Infektionskrankheiten haben Masern und Scharlach erheblich mehr Todesfälle hervorgerufen und waren Stcrbefälle an Malern in .Mn Dresden, Görlitz, Antwerpen, Pest, Liverpool, London, Moskau, Todes fälle an Scharlach in Berlin, Bremen, Charlottenburg, Dortmund, Esten, Hamburg, KönigShiitte, Wiesbaden, Pest, Lemberg, London, Moskau, Odessa, Petersburg, Warschau ver mehrt. Die Sterblichkeit an Diphtherie war in Elberfeld, Essen, Leipzig, München, Odessa, Petersburg etwas ge- steigert, in Hamburg, Stettin, Pest, London, Moskau, Wien, New Bork etwas vermindert. In Köln, Pest, Paris, Warschau war die Zahl der Todesfälle an Typhus etwas häufiger. Stcrbefälle an Pocken gelangten aus Petersburg 3, aus Warschau (letzte Auaustwoche) 20, au» Konstantinopel .(42. bi» 25. September) 44 zur Meldung. viiÄertircd. Ne« «ingegangene VNeher. Christus. Lin Schauspiel in fünf Auszügen und zwei Vorspielen von Baumann. Dritte Auflage. Verlag im Goethe-Haus in Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 42. Wie Lenchen eine Heimat fand. Eine Erzählung für die Jugend von Josephine Siebe. Mit vier Bildern von Wilhelm Claudius. Verlag von Friedrich Emil PertheS in Gotha. Deutsche Jugend in schwerer Zett. Erzählung für die reifere Jugend von Josephine Siebe. (Preis geb. 2 ^l). Verlag Ebenda. Gesundes Familirnglück. Eine ernste Erzählung au» Schlaf- und Kinderstube von M. Heinz. Verlag von Albert Müller in Zürich. Sinnlichkeit und Sittlichkeit. Vortrag gehalten am 23. November 1903 vor den Herren Studierenden beider Züricher Hochschulen im Schwnrgerichtssaale in Zürich von Professor Dr. Paul C h r i st. Verlag Ebenda. Napoleon l. Nach den Memoiren seine» Kammerdiener? Constant. Uebertragen von Oskar Marschall von Bieberstein. Drei Bände. (Preis brosch. 15 cL, geb. 18 D Verlag von SchmidtL Günther in Leipzig. Seb. Vach in Arnstadt. Von KarlSöhle. Zweite Auf lage. Verlag von B. Behrs Verlag in Berlin VV. Dramaturgie deS Schauspiels. Von Heinrich Bult haupt. Lessing, Goethe, Schiller, Kleist. Zehnte, neube« arbeitete Auflage, Mit dem Bildnis des Verfassers. (Preis geh. 6 «L, in Originaleinband 7 ^l.) Schulzesche Hof- Buchhandlung, Rudolf Schwartz in Oldenburg und Leipzig. Ahasver. Musikdrama in einem Vorspiel und drei Akten von Heinrich Bulthaupt. (Preis brosch 1,20 in Originalband 2,35 -K.) Verlag E b e n d a. Stimmen toter Dichter. Briefe, Gedichte, Erinnerungen. Ein Gcdenkbuch von Gustav Adolf Müller, Verfasser der Nachigall von Sesenheim. Mit dem Bilde und Faksimile Ulrikes von Lcvctzow. Verlag von Otto Tobias in Hannover. Ter Krieg deS JahreS 17V9 und die zweite Koalition. Von Hermann Hüffe r. Erster Band. Mit Plänen der Schlachtfelder von Stockach, Castano, an der Trebia und Novi. (Preis brosch. 10 <F.) ^rlag von Friedrich Andreas Perthes, Aktiengesellschaft in Gotha. Wiederholte Depeschen ttn ver Poftauflage noch nicht abgedruckt). Znn, Berliner Schnlksnfttkt. Berlin, 13. Oktober. (Eigene Meldung.) Die Stadtverordneten erklärten sich auf Ersuchen des Magistrats e i n st i m m i g damit einverstanden, daß der Bürgersaal des Rathauses der s r e i r e l i g i ö s e n Ge meinde an Sonntagen und christlichen Feiertagen vor- läufig und widerruflich zur Abhaltung von religiösen Versammlungen zur Verfügung gestellt wird. Der russisch-japanische Arieg. Petersburg, 13. Oktober. (Eigene Meldung.) Ein Telegramm des Generaladjutanten Stössel vom 5. Oktober an den Zaren besagt: „Am 1. Oktober be gannen die Japaner, nachdem sie die Zahl der Ge schütze gegen die Nordfront vermehrt, sich nächtlich der Ostfront zu nähern, wurden aber durch Oberst- leutnant Gandurin aufgehalten. Darauf machten dis Japaner einen Angriff auf den äußersten rechten Flügel bei den Siaguschanbergen und be setzten den Signalberg, der hart am Meere liegt, nachdem sie die Freiwilligen zurückgedrängt hatten. Am folgenden Morgen aber beschoß unsere Festungs - artillerie den Feind und vertrieb ihn wieder. Die Japaner machen ausgiebigen Gebrauch von Explosiv- stoffen, die sie, in Säcken und Kisten verpackt, mit Bickfordschen Zündschnüren versehen und dann wie Handgranaten gebrauchen. Wir machen es ebenso und haben mit diesem Mitel Erfolge erzielt. Dec Geist der Truppen ist heldenhaft." Petersburg, 13. Oktober. (Eigene Meldung.) Wie General Stössel dem Zaren unter dem 7. Okto ber weiter meldet, haben die I a p a ne r, um die innere Festung zu beschießen, neue Batterien aufgestellt. Die Beschießung währt täglich mit großer Heftigkeit. Am 7. d. M. erhielt der Feind Ver- stärkung. Das Wetter ist kalt. Die Stimmung der Truppen ist ausgezeichnet, alle sind entschlossen, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Urteil über die Irrbenhetze in Aifchinew. Kischinew, 13. Oktober. (Eigene Meldung.) Im Prozeß wegen der antisemitischen AuS- schreitungen im Jahre 1903 und der Ermor dung von vier Juden wurden heute die wegen Mordes Angeklagten freige sprachen und von den Teilnehmern an den Krawallen einer zu8Monaten, die andern zu 8 bis 16 Monaten Gefängnis verurteilt. London, 13. Oktober. (Eigene Meldung.) Der Herzog von Connaught, welcher in seinem Automobil von Edinburgh nach Gossarth fuhr, erlitt unterwegs mit seinem Gefährt einen Unfall, bei welchem er sich eine erhebliche Kopfverletzung zuzog. Keilte Depeschen und Ner-nsprechrnetdungen. Von» russisch-iapanlsehen Arreg. * London, 14. Oktober. (Neutermeldung.) Aus Tokio wird von gestern nachmittag 4s4 Uhr gemeldet: Die Russen führten gegen die japanische Linie zwei verzweifelte Gegenstöße aus, wurden aber mit beträchtlichen Verlusten zurückgeworfen. Die japanischen Befehlshaber sprechen ihre Bewunde rung übr die Leistungen der russischen Truppen aus. * Lemberg, 13. Oktober. Im Landtage bringen Szyader und Genossen eine Interpellation über die Mißbräuche ein, deren die Hamburg- Amerika-Linie sich gegenüber den polnischen und ruthenischen Auswanderern schuldig ge macht habe. — * Cette, 13. Oktober. Hier kam es gestern zu Sch lägereien zwischen arbeitenden und a u S- ständigen Arbeitern, die das Einschreiten der Gendarmerie nötig machten. Zehn Beteiligte wurden verhaftet. * London, 14. Oktober. Nach dem letzten ausgegebe- nen Bulletin macht das Befinden des Herzogs von Connaught befriedigende Fortschritte. Leitung: Adolf Schiebt. Verantwortliche Redakteure.- Für deutsche Politik Dr. Friedrich Purlih, für auSwärige Politik Paul Wiegler, für sächsische Angelegenheiten Adolf Szallies. für Feuilleton Paul Aschorlich, für Musik Heinrich Zoellnee, für Sport Julin« Haarseld. Sämmtlich in Leipzig. — Für den Inseratenteil verantwortlich Emil Mugt, Gautzsch-Leipzig. Die vorliegende Nummer umfaßt 8 Seiten.
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