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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041015021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904101502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904101502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-15
- Monat1904-10
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er 1904 Abend-Ausgabe MprMr.TlMblM Mzerger 98. Jahrgang. Nr. 528 Sonnabend den 15. Oktober 1904. Uv§8- SI (S. lins. cuorx. eu: ^SUf. en 9- M M k>>E« etr Uder ürlicllat« »V,. inteitt 50?fg, hr, stch anzumelden upprnverteilung. e verspätete An- Hilfsbedürftigen , LlareeUle, le soms die lreiubirrx Amtsblatt -es Königlichen Land- «nd des Königliche« Amtsgerichtes Leipzig des Rates und des Volizeiarntes der Ltadt Leipzig mit weißer Decke ist ein Stich von König hat sehr Hände sind sehr ein Kruzifix und einen Rosenkranz. er. in. ng. ete bei Var Wcbtigrte vom läge * Tie Ueberführung der L e i ch e d c s K ö n i g s er folgt am Montag abend 6 Uhr zu Schiff. Tie Ankunft in Dresden erfolgt gegen 8 Uhr. Tie Beisetzung findet Mittwoch abend 8 Uhr statt. MI88 emgLneNteten a ävr iltS-IM Icl> nä LlarneiUs, Lotteräam nv !> beginnt diesen haben in der Zeit benachrichtigt. Beim Tode nicht anwesend waren Prinz Max und Erzherzogin Josepha, die aber heute vormittag, über Pirna kommend, in Pillnitz eintrafen. Ueberführung und Veifetzung. * Dre-de«, 15. Oktober. Die Ueberführung der Leiche erfolgt am Montag abend 6 Uhr zu Schiff. Die Ankunft in Dresden er folgt gegen 8 Uhr. Die Beisetzung findet Mittwoch abend 8 Uhr statt. Aönig Friedrich August. * Dresden, 15. Oktober. (Eigene Meldung.) König Friedrich August wohnt vorläufig noch in der Billa Wachwitz. Dort wird von heute an eine Wache ausgestellt, und zwar in der Zusammensetzung, wie sie für den Winter aufenthalt des Königs Georg geplant war. — Die König lichen Staatsminister treffen heute mittag 12 Uhr beim König Friedrich August in Pillnitz «in. Am frühen Morgen bereits begannen die Konferenzen des Königs mit dem Haus marschall von Carlowitz und anderen Herren des Hofstaates bezüglich der nun folgenden Trauerfeierlichkeiten. Veilcidsbezcugurrge». * Trrsücu, 15. Oktober. (Eig. Meldung.) Kammerherr Graf R«x fuhr heute vormittag bei den am sächsischen Hofe beglaubigten Gesandten vor und teilte ihnen das Ableben des Königs Georg mit. König Friedrich August hatte den Kaiser von dem Ableben seines Vaters alsbald persönlich benachrichtigt. Auf die- Telegramm traf bereits gegen 10 Uhr ein herzlich gehaltenes Beileidstelegramm des Kaisers in Pillnitz ein. * Leipzig, 15. Oktober. Der Rat der Stadt Leipzig sandte folgendes Tele gramm an de» König: Slu Seine Majestät den König Friedrich August von Sachsen Dresden. Mit Euer Majestät und dem ganzen Sachsenlande beklagen wir in tiefstem Schmerze das Hinjcheiden Sr. Majestät des hochseligen Königs Georg, dem leider nur eine kurze Regierungszcit beschicken war. Ew. Majestät ergreifen in voller Manwcskraft das Szepter, mlige es Gott gefallen, es Ew. Majestät lange Jahre zum Segen unseres geliebten Vaterlandes führen zu lassen. IIIIW trLävro, ferner Flor um den linken Arm, Hut ohne Flor und schwarze Handschuhe. In den darauf folgenden Wochen werden an Stelle der schwarzen Handschuhe weiße getragen. — Das geränderte Trauerpapier wird von den oberen Behörden und allen Hosklassen so lange in Gebrauch genommen, als das Trauerläuten dauert. Ter Gebrauch schwarzer Siegel ist für alle Ho'ämter während der ganzen Trauerzeit vorgeschrieben. Armeetrauer. Das Äönigl. KrregSministerium macht bekannt . Auf allerhöchsten Befehl hat die Armee sofort Trauer anzulegen, deren Dauer noch bestimmt wird. Es tragen die Generale die Raupen und daö Schultergeflecht neben Achsclbinde des Paradewaffenrockö, sämtliche Offiziere die Zierrat am Helm ufw. und die Landeskokarde am Helm, Tschacko und der Mütze, di« Schärpe, Feldbinde, Epauleltes, Achselstücke, Epau- letteshalter, das Portepöe und das Kartuschbandolier von Tressen mit Flor überzogen, sowie Flor am linken Unterarm sowohl am Rocke wie am Mantel. Außerdem tragen noch die Generalavjutanten und Flügeladjutanten das Achsel band, die Husaren- und Ulanenossi,iere das Feldzeichen und Kangschnur mit Flor überzogen. Für die Sanitätsoffiziere und die Beamten gelten die gleichen Bestimmungen in ent sprechender Weise. An den Falmen werden zwei lang herab hängende Flore getragen, die neben der Spitze zu befestigen sind. Es flaggen sämtliche militärischen Dienslgedäude Halb mast. Auch darf bis auf weiteres außer bei Feuerlärm uud Generalmarsch kein Spiel gerührt werden. Die Regierung-Übernahme. * DrcSde», 15. Oktober. (Eig. Meldung.) Beim Thronwechsel ist nach der sächsischen Berfaffung jedesmal eine außerordentliche Zusammenkunft der Stände notwendig. Die Einberufung erfolgt dann binnen der nächsten vier Monate. Der Thronfolger Hal beim Antritt der Regie rung in Gegenwart des gesamten Ministeriums und der beiden Präsidenten der letzten Stänbevcrsammlung bei seinem fürst lichen Wort zu versprechen, daß er die Verfassung des Landes, wie sie zwischen dem König und den Ständen verabschiedet worben ist, in allen ihren Bestimmungen während seiner Regierung beobachten, aufrecht erhalten und beschützen will. Dir hierüber zu erteilende Urkunde, wovon ein Abdruck in die Gesetzessammlung ausgenommen wird, ist den beiden Präsidenten der Kammern auszu händigen, di« sie der nächsten Ständeversammlung zu über geben und dem ständischen Archiv einzuverleibeu haben. Demnach wird König Friedrich August demnächst den Versassungseid zu leisten und dann innerhalb vier Monaten einen außerordentlichen Landtag einzuberufen haben, dem hauptsächlich die Bewilligung einer neuen Zivilliste, sowie di« Neuregelung der prinzlichen Apanagen obliegen wird. König Georg P. Die letzten Stunden de» Aönig». Wenn etwas die Trauer um den Tod des Landesherrn zu lindern imstande ist, so ist cS die sichere Kunde, daß der König nach diesen Wochen der Oual sanft und schmerzlos, ohne TodeSkampf, verschieden ist. Es wird uns darüber gemeldet: * Pillnitz, 15. Oktober. (Eigene Meldung.) Die letzten sehr trüben Nachrichten ließen das nahe Ende des greisen Königs erwarten. In der Nacht vom 14. zum 15. Oktober herrschte ungewöhnliche« Leben im Pill nitzer Schlosse. Fast sämtliche Räume waren er leuchtet und die Dienerschaft eilte geschäftig hin und her. König Georg hat keinen eigentlichen Todeskampf zu bestehen gekabt, er ist ruhig ins Jenseits hinüber geschlummert. Bereits gegen 11 Uhr begannen ihn die Kräfte zusehends zu verlassen und bald verfiel er gänzlicher Teilnahmlosigkeit. Die Leibärzte setzten die anwesenden Familienmitglieder von dem nahenden Ende des Königs in Kenntnis. Schon während des ganzen Abends war der König von heftigen Beklemmungen heim gesucht worden, gänzlich teilnahmlos und ohne ein Wort zu sprechen, hatte er im Bette gesessen. Kürz vor 1 Uhr ließ die Prinzessin Mathilde die Beamten des Schlosses in die Gemächer des König- rufen, um ihnen Gelegenheit zu geben, sich von ihrem hohe» Herrn zu ver abschieden. Um 2 Uhr 20 Min. gingen sämtliche Stall leute iu voller Livree, teilweise mit ihren Frauen, im Eil schritt in« Schloß, um den König noch einmal zu sehe» Um 2 Uhr 25 Minuten verschied König Georg, nachdem er durch den Hofprediger Jufalt kurz vor seinem Ableben die Serbesakram cnte empfangen hatte. Die Königin-Witwe, der Kronprinz, Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde umstanden das Sterbelager. Die Leiche liegt im Schlafzimmer deS Wasserpalai« auf dem Mahagonibett im weißen Gewände zugedeckt. Zu Häupten an der Wand Raphaels Madonna angebracht. Der scharfe Züge bekommen, Gesicht uud gelb geworden. Auf der Brust liegt die gefalteten Hände halten Das Bett ist mit frischen Rosen bestreut. Neben der Leiche steht ein Tischchen mit einem Kruzifix und zwei brennenden Kerzen, auf der andern Seite de« Bettes an der Wand ist ein kleiner Altar mit Kruzifix und vier brennenden Kerzen. Zu Häupten des König- befindet sich eine schlichte Pflauzen gruppe. In der 4. Morgenstunde wurde daS Oberhofmarschall-iiit durch die Leibärzte von dem Tode in Kenntnis gesetzt, erst in der 6. Morgenstunde wurde di« Dresdner Bevölkerung durch Extrablätter von dem eiagetretene» Tode de- König- ver rurzirch-ispaniscde Krieg. Da» Verhängnis. Di« russische Niederlage bei Jentai, deren einzelne Phasen nach dem Zeugnis der Korrespondenten mit Angst und Zorn in Petersburg verfolgt worden sind, scheint über das Schicksal von Port Arthur zu entscheiden. Einzig die Besorgnis um diesen Platz hat die allgemeine russische Offen sive südlich von Mulden verursacht, sie ist daran schuld, daß das Eintreffen der Verstärkungen des 6. sibirischen und deS 8. Armeekorps nicht abgewartct wurde. Jetzt ist die Situa tion der russischen Heere eine sehr unheilbedeutende. Nach Liaofang, im September, konnte sie sich zurückziehen, weil die Japaner durch den Taitseho aufgehaltcn wurden und strapaziert waren. Jetzt find die Feinde ausgcruht uud durch keine Flußschranken gehindert. Außerdem steht den Russen keine Eisenbahn zu Gebote. Im anfang schien der russische Vorstoß namentlich im Zentrum und auf dem rechten japanischen Flügel von Glück begünstigt zu sein, bei Jeutai nahmen di« Russen mehrere wichtige Positionen, ferner drang das Korps de« KosakengeneralS Mischtscheuko südlich bis Pensiho am Taitsefluß vor, augenscheinlich in der Absicht, den rechten japanischen Flügel zu umgehen. Allein schon am Montag abend hatte sich da« Blatt gewendet. Doch niemand wird Kuropatkin tadeln, der für die mögliche Rettung von Port Arthur so viel eingesetzt hat. Ei» militärischer Mitarbeiter de- »Hamb. Korr.* führt taktische Betrachtungen an, wonach der japanische Erfolg nicht zu überschätzen wäre. Er bemerkt, mit der Weite d,S Raume« verliere stch die Energie der Aktion. Diese Erfahrung habe man 1870 bei den Kämpfen der Nord armee unter Mauteuffels Führung gemacht. Damit auch vermindere sich die Aussicht auf «inen großen Erfolg, denn die partiellen Erfolge, die hier uud da errungen würde blieben isoliert und wirkten nicht auf die Gesamtfituatio Zum Berichterstatter im kippisch en Thronfolge st reit ist der sächsische Bevollmächtigte -um Bundesrat GrafHohenthal bestellt worden. * Der Streik der Bildcrrahmentischler Leipzigs ist beendet. (S. Leipz. Angel.) * Die Einbringung eines Gesetzentwurfs bei den gesetzgebenden Faktoren des Reiches wegen der R e ch t s- fähigkeit der Berufsvereine ist vorbereitet. Wie bald er vorgelegt werden kann, hä^gt ivesentlich mit von der Stellung ab, welche das preußische Staatsmini- lterimn zu den ihm von der Rcichsinstanz unterbreiteten Vorschlägen einnimmt. * Nach nichtamtlichen Meldungen aus Tokio sind 4 r u s s i s ch e D i v i s i o ne n derart von Kuroki, Nodzu und Oku eingeengt, daß ihre Kapitulation unvermeidlich erscheint. (S. rnss.-jap. Krieg.) * Nach dem ersten Teil der japanischen Vev» lustlistc, der in Tokio eingetroffen ist, sind bei lwc mittleren Kolonne 300 Mann tot oder verwundet, russ.-jap. Krieg.) Der Rat der Stadt Leipzig, gez. Dr. Tröndlin. Von Trauerkundgebungen im Reiche wird uns vorläufig über folgend« berichtet: * München, 15. Oktober. i.Eig. Meldung.) Der Prinzregent erhielt die Trauerbotschaft vom Ab leben deS Königs Georg heute früh in Bartholomä am Königsee. Der tiesbetrübte Regent kondoliert« sofort tele graphisch dem Könige Friedrich August. Es wurde sofort eine Hoftrauer auf drei Wochen angesagt. Prinz Ludwig wird voraussichtlich als Vertreter des Regentrn zur Bei- sctzilng reisen. Lan-e-traner. Oeffentliche Musik, sowie öffentliche Lustbarkeiten und Schauspielvorstellungcn sind laut Verordnung vom 25. April t!>04 vom 15. bis einschließlich 19. d. Mts. einzustellen. Hof- und Armeetrauer. * Treslcn, 15. Oktober. (Eig. Meldung.) Die Trauer am Königlichen Hofe wird auf 24 Wochen angelegt werden. Die einzelnen Vorschriften sind in Kürze folgende: Die Damen tragen von heute bis zum 25. November schwarze Wollentteider mit schwarzem Kopfputz, Garnitur und langem Schleier von schwarzem krepp mit breitem Saum und breiter Schneppe, schwarze Handschutze und schwarzen Schmuck. Vom 26. November di« 6. Januar werden schwarzscidene Kleider mit schwarzem Kopfputz und schwarzen Handschuhen, sowie Perlen getragen. Die darauf folgenden acht Wochen über tragrn die Damen der Hofgesellschaft schwarze Seidenkleider mit weißem Kopf- putz, weiße Handschuhe, Diamanten und goldenen Schmuck, während für die wetteren Wochen die vorige Kleidung mit weißem Band und Schmuck getragen wird. Die Herren tragen folgenden Drauerfchmuck: Civil-Uniform in gleiche« Hofkleid, Orden-Hand über dem Rocke, den Degen mit schwarzem Tuch, deSgl. den Kammrrherrnichliissel, Lpaulette«, PortepSe und Hut sind mit schwarzem Flor überzogen; ferner Flor um den lioken Arm und schwarz Handschutze. den darauf folgende» secht Wochen wird m» den Degen der Flor ge- trage», dagegen Lammertzev-fchlLffel und Epaulette« »dne Flop,
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