Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192803148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-14
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vor dem GtaatSinstttut für Röntgenologie «. Radio- logie tn Leningrad wurde aulüblich der fünften Wie Lerkehp -eS Todestage- de» protze« Forscher» kürz- ,ANß Germany^ Fräulein Ell« Hoffman«, «ine außergewöhnlich hübsche Berlinerin, wird zu der im Gommer tn Amerika stattfindenben Schönheitskonkurrenz der Traue« aller Sünder al» Vertreterin Deutschland» entsandt werde«. (Photo Babekowjk ««» Mark für da» Fraukfurier Soethehan». Da» preubisch« Ltaatsministerium hat, «ne wir er« fahren, tn feiner gestrigen Sitzung beschlossen, für -aS Frankfurter GoethehauS den einmaligen Betrag von IL VVü Mark zu bewillige«. Vermischtes. „ a«f.„Gchlägel »nd Elfen-. AuS ReckllngShausen wird gemeldet: Aus noch ungeklärter Ursache ereignete sich gestern auf der Grube „Schlägel und Eisen " em Unglücksfall dadurch, daß der ausgehend« Förderkorb so stark aus die Seilscheiben stieß, daß diese beschädigt wurden und die Belegschaft zunächst feiern mußte. Aus dem niedergehenden Korb befand sich ein Pumpen wärter, der glücklicherweise mit einer Beinverstauchung davonkam. Wahrend eS gelang, den unteren Korb, der in davonkam. Während eS gelang, den unteren Korb, der in den Sumpf getaucht war, zu heben, hängt der obere noch unter den geschädigten Seilscheiben fest. 8S japanische Seeleute ertrunken. Zu der Sturmkatastrophe an der Chiba-Küste, bet der, wie be reits berichtet, mehrere javanische Dampfer verunglück ten, berichtet die Agentur Jndopacifigue aus Tokio, daß 45 Mann Besatzung des einen Schiffes gerettet wurden, während eS umuöglich war, den 85 Mann der drei an deren Rettung zu bringen. Zwei Personen t« Nut» verbrannt. Et» mit 4 Reisenden besetztes Aut» fuhr gestern in der Nähe von Lyon gegen einen Baum und geriet in Brand. Zwei von den vier Insassen verbrannten, während die beiden anderen in schwer verletztem Zustand tn das Krankenhaus überführt werden mutzten. Zu dem Eisenbahnunglück auf Thlon. Nach neueren Berichten aus Colombo hat sich die Zahl der bei dem Eisenbahnunglück ums Leben gekommenen Personen ans 25 erhöht. Die Zahl der Verletzten beträgt 40. Das Unglück ist daraus zurültzusühren, daß einer der Züge nicht vorschriftsmäßig auf ein Nebengleis abschob, um den Ek- preßzug auf der eingleisigen Strecke passieren, zu lassyr Gewerbsmäßige Verbrecher gegen das keimende Leben. Die Münchener Polizei beschäftigt sich Urzeit mit einer unglaublichen Abtreibvnasgeschichte. Ein Schreiner und seine Frau verübte« da» Verbrechen ge- werbsmätzig und hatten sogar tn eurer norddeutsche» Stadt eine Filiale eröffnet. Die Kundschaft wurde ihnen durch Agenten zugebracht. Bis jetzt sind 40 Fälle aufgedeckt- Mordversuch und -Selbstmord 1« Berlin. Gestern abend versuchte der 35 jährige Emil Wake in Reinickendorf-Ost, seine Geliebte, dre Arbeiterin Gertrud Blümer, zu erschießen. Sie wurde mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht. Wake verübte sofort nach der Tat Selbstmord. Der Grund zur Tat ist Eifersucht. Der Mord a« dem Postamenten Karl 1u Fall. Zu dem am Freitag voriger Woche verübten Raub mord an dem Postagenten Karl der hiesigen Psstagentur wird noch berichtet: Dis Leiche des Ermordeten wurde heute vormittag im Friedhöfe zu Lenggries bestattet. Die polizei lichen Ermittlungen führten zu dem Ergebnis, daß Karl gegen elf Uhr am Freitag wieder nach Lenggries kam und in einem Gasthof einkehrte.' Er verlieb gegen ein Uhr die Wirtschaft und fuhr in der Richtung nach Fall Wetter, wo er unterwegs einen Jäger und einen Wegmacher traf, mit denen er sich kurze Zeit unterhielt. Etwa eine Viertelstunde später hörte man mehrere Schüsse fallen, denen man «wer keine weitere Beachtung schenkte. Bald darauf sahen Ar beiter einen Mann durch das Jsarbett waten. Der gleich« Mann wurde später nut triefenden Kleidern in der Rich tung gegen den Rautenberg gesehen. Wahrscheinlich dürfte der Mann der Täter sein. Unter dem verdacht, an dem Raubmord beteiligt zu sei«, wurde» inzwischen vier Per sonen verhaftet. Bon französische» Soldaten überfalle». Vorgestern abend wurde in Ludwigshafen «1« 17 jährige» Dienstmädchen aus dem Heimweg« in der Nähe der fran zösischen Kasernen von zwei französischen Soldaten ange fallen, die versuchten, da» Mädchen zu vergewaltigen. Als sie infolge der heftigen Gegenwehr de» Mädchens sähe», daß sie ihr Ziel nicht erreichen würden, mißhan delten sie das Mädchen. Der Oberbürgermeister beaab sich gestern in Begleitung de» Poltzeichef» zum französi schen Platzkommando und erhob Protest mit »er Bitt« um strenge Untersuchung und Bestrafung der Täter. Diese sind von der BesatzunaSbehörde verhaftet worden. Das Verfahren wegen der Berlin«* I«- validenhau» -Altenaffäre eingestellt! Vor kurzem erregte in der Oeftearlichkeit die Müduna Auf- sehen, daß alte Akten au» de« Invaliden-«,» mit ber Originalunterschrift Friedrich de» Großen beseitigt «vor- den seien. Der Verdacht war durch eine mit de« Namen -Arutt Beraer" unterzeichnete Anmtae «zf atu« Ragte- rungSinspektor au» dem ReichSarbeitSministerium gelenkt worden Inzwischen ist nachgewiesen worben, daß es sich bei den Anschuldigungen um einen gehässigen Racheakt handelt. Die anonyme „Anni Berger"" hat auch nicht» mehr von sich hören lassen. Das Verfahren gegen den Regierungsinspektor ist nunmehr durch den General- staatSanwalt eingestellt worden. Verurteilung eines Bauingenieur» Bor dem Erweiterten Schöffengericht in Kassel hatten sich an läßlich des Einsturzes des Erweiterungsbaues der Maschi- nenfabrik Kilde in Hersfeld am 6. November 1922, bei dem zwölf Arbeiter getötet wurden, wegen fahrlässiger Tötung der Bauingenieur Supp, der Betonpolier Pabst und der Zimmermann Berg zu verantworten. Eine große Reihe von Sachverständigen war geladen. Als Ursache deS Unglücks war vom Materialprüfungsamt Berlin-Dah lem fehlerhafter Beton sestgestellt worden. Das Gericht kam zu der Uederzeugung, daß die Angeklagten Pabst und Berg freizusprechen seien, dagegen habe Bauingenieur Supp seine Aufsichtspflicht gröblich vernachlässigt. Supp wurde zu sechs Monaten Gefängnis mit drei Jahren Be währungsfrist gegen eine Buße vo» 1500 Mark verurteilt. „Der todbringende K«ß". In einem Kopen- Hagener Theater verstirbt der Hauptdarsteller, ohne daß das Publikum davon etwa» bemerkt. Ein recht eigenartiger Todesfall ereignete sich i« dem kleinen „Casino-Theater"' in Kopenhagen, wo ein Stück .Der todbringende Kutz" ge geben wurde. Kurz nach dem ersten Akt wurde der Schau spieler Philipp Bech, der die Rolle eines Pfarrers spielte. Plötzlich ohnmächtig und bat um ein Glas Wasser. Als man ihm dies reichte, brach er zusammen und starb. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den eingetretenen Tod bestätigen. Die Vorstellung wurde jedoch fortgesetzt, in dem mm» die Rolle« auf andere Schauspieler verteilte, und das Publik«« hatte auf diese Weise von dem tragischen Ereignis reine Ahnung. Nach Schluß der Vorstellung versammelten sich die Kollegen um den verstorbenen Kame raden im Pastorengewand, der noch rot geschminkt war. B«b hinterläßt Frau und zwei Kinder. Ei« Diamant für 1^ Million Mark ge kauft. Der Amerikaner Peggy Hopkins Loyce hat einen Diamant im Werte von 1,2 Million Mark gekauft. Der Stein soll der größte und feinste seiner Art sei«. Eine Elefantenherde in Babelsberg bei Potsdam ««»gebrochen. Im Babelsberger Wäld- «en dicht am Bahnhof brach gestern vormittag eine Ele- santenherde, die sich auf dem Transport zu den dortigen KilmatttierS befand, lo» und versetzte die spärlichen Fuß gänger in nicht geringe Aufregung. Erst nach mehrstün diger Arbeit gelang es den Wärtern, die Tiere wieder einzufangen, die in dem Waldbestaude eine ziemliche Ver- heerung ««gerichtet hatten- Starke Kälte auch in Südfrankreich Die Kältewelle hat sich, nach Meldungen aus Südfrankreich, auck dort unliebsam bemerkbar gemacht. Besonders die Weinberge haben unter dem starken Rückgang der Tempe ratur sehr zu lewen. Namentlich.in den Gebieten von Lezignan und Aramon rechnet man mit einem Mißherbst. SO Grad Kälte auf der Halbinsel Kamt schatka. Wie aus Petropawlowsk gemeldet wird, herrscht «uf der Halbinsel Kamtschatka eine ungewöhnliche Kälte. Stellenweise wurde eure Temperatur von 60 Grad unter Null gemessen. Zahlreiche Menschen und Tiere sind der furchtbaren Kältewelle zum Opfer gefallen. Da» elektrisch« Gespenst. Auf dem Schloß de» Grafen AndrS Ronay tn Ki»zombor in Ungarn spukte ein Gespenst und zwar ern ganz neuartiges, em elektrische», noch nie beobachtete». Es sprühte Funken, w« aber sonst rncht sichtbar. Als die Gräfin Ronay sich eine» Morgen» vo« ihrem Sofa erhob, sprangen elek trische Funken aus den Polster«, und sie selbst bekam eine» elektrischen Schlag, daß sie der Länge nach »ns Zimmer fiel. Darauf kam das Kammermädchen Herein gelaufe«, half ihr auf dre Beine und nahm dann den Schoßhund, der »och auf dem Sofa saß, herunter. Doch kau« Hatte sie ihn auf dre Erd« gesetzt, so sprangen aus seine« Fell Funken, so daß das Mädchen erschrak und dre Flucht ergriff. Bon diesem Tage an konnte sich niemand mehr aus ein Möbelstück setzen, ohne einen Schlag zu er halte«, sobald er sich erhob. Ja, das Gespenst ging «och weiter. Schnitt jemand eine Scheibe Brot ab, so fuhren die Funken aus dem Brotmesser, zog der Diener im Billardzimmer die Standuhr auf, dann sprühten die elek trischen Strahlen aus dem ganzen Zifferblatt. Die Auf regung im Ädloß wuchs, Dienstboten kündigten, und der Graf «ch ferne Gemahlin beschlossen, einen Fachmann z« Rat« zu ziehen. Da eS sich um ein elektrische» Ge spenst handelte, wandte man sich nicht an einen Detektiv, sondern an einen Ingenieur. Als dieser erschien, war das Gespenst zum Generalangriff übergegangen. Funken kühlte man beim Berühren aller möglichen Gegenstände, die mau berührte, sogar au» den Handtüchern! Der Ingenieur hatte bald restgrstellt, daß sich das Phänomen nur lei Menschen zeigte, die vorher auf einem Stuhl oder Soin gesessen hatten. Ferner rührte sich das Gespenst nur am Tage. Der aus dem Dach angebrachte Mast der Radio antenne zeigte sich als unschuldig. Da» Ergebnis der Untersuchung war: An mehreren Stellen rund um das Schloß entströmte dem Boden Erdgas, dessen elektrische Spannungen sich der Luft nntteilten. Die dick mit Leder Überzogenen Sitzgelegenheiten speicherten die Elektrizität auf. Da die Schlotzbewohner tagsüber Gummischuhe tru gen, luden sie sich beim Niederiihen mit Elektrizität. Die gruselige Gespenstergeschichte war geklärt. Eine neue Krankheit. Der Stolz der Ameri kaner, mit dem sie behaupten, in allen Institutionen die erste Nation der Weir zu sein und allentbalben an der Spitze zu marschieren, yat einen neuen Elan erfahre». Jenseits des Weltmeers haben sie nämlich nunmehr sog ir eine — neue Krankheit, die nur ihnen allein gehört! Mehr kann kein Land und kein Volk verlangen... Es handel.-: sich um eine Infektionskrankheit mit Namen „Tularcnna' — der Bolksmund nennt sie allerdings die „Maschinen krankheit"' — die von der amerikanischen Wissenschaft ent deckt worden ist. Sie wird angeblich durch Bakterien her- vorgerufen, verläuft nur höchst selten tödlich, ist aber tu den meisten Fällen sehr wohl imstande, den von ihr Be fallenen mindestens drei Monate arbeitsunfähig zu machen. Anschwellungen der Lymphdrüsen und Fieber sind die Hauptsymvtome der Krankheit. Ansteckend, soweit lieber- tragung von Mensch zu Mensch in Betracht kommt, scheint sie nicht zu sein, sehr wohl aber infiziert die Berührung eines kranken Tieres oder der Stich eines mit den be sonderen Bakterien behafteten Insekts. Bemerkenswert ül, daß sich bisher jeder Forscher, der sich mit der Krankheit befaßte, angesteckt hat. Uebrigens soll die „Tularemia " ursprünglich eine Krankheit der Nagetiere gewesen fein, der im letzte« Jahrzehnt bereits Legionen von Tieren zum Opfer fielen. Aus de« Menschen wurde sie vermutlich durch Insekten übertragen. Heute ist sie über die ganze« Bcr einigten Staaten verbreitet. Eine Lotterie-ZiehungS-Maschi«e in Sicht. Die unliebsamen Vorgänge, die sich unlängst bei einer Ziehung der Preußischen Staatslotterie abspielten, haben den Ingenieur Emil Schnee in Hagen in Westfale« veranlaßt, sich mit der Konstruktion einer Maschine zu be fassen, welche jeden Betrug und jede Unregelmäßigkeit bei einer Ziehung ausschtieyt, die sich in Zukunft ganz automatisch abwickeln soll. Der Erfmder hat seine Ma schine bereits der Lotteriedirektton und anderen Fach leuten vorgeführt, ebenso dem Patentamt, bei dem Schnee die Erfindung schon angemeldet hatte. Auch dem Aus land« — jo Amerika, Schweden, Spanien — hat er seine Maschine angeboten. Am Montag nachmittag führte er seine Erfindung einem Kreise von Pressevertretern vor, und nach seinen Ausführungen und dem Augenschein zu urteilen, scheint diese Ziehungsmaschine in der Tat jede,, Eingriff von fremder Hand auszuschlietzen. Die ganze Anlage besteht ans 30 je 4,60 Meter hohen Säulen, von denen jede 5 Systeme ä 10 Kegel oder Hauptverteiler ent hält. lieber jedem System befindet sich ein Vorverteiler, so daß insgesamt 150 Horverterler vorhanden sind. Ueber dem gesamten Apparat liegt tn zentraler Anordnung ein Serienverteiler, d k. ei« Verteiler, der ein« Kugel auf die einzelnen Systeme oder Serien verteilt. Die Kugel läuft dann weiter auf den Kegel, wo sie in einer Nummernöffnung verschwindet, die dann durch eine Klappe sofort automatisch verschlossen wird. Jede Klappe hat nur eine Nummer, so daß eine Doppelziehung nicht Vorkommen kann. In demselben Augenblick, in welchen! sich eine Klapp« schließt, werde» Losnummer und Ge winnbetrag leuchtend an die Wand des Raumes geworfen und gleichzeitig auf eiuen Kontrollstreifen gedruckt, wodurch eventuell« Satzfehler, wie sie bet den Gewinnlisten schon vorgekommen find, unmöglich werden. Für die Preu ßische Lotterie «fit ihren 375000 Losen sind, wie schon oben gesagt, 30 Gäulen nötig, von denen jede fünf Systeme tz 10 Segel mit je 250 Klappen enthüll, das sind ZOmalbmallOmalWO -- 375000 Klappen für die gleiche Zahl von Losen. Die ganze Anlage würde rund eine Mil lion Mark koste«, aber von unbegrenzter Lebensdauer lein, da sie tast aar nicht abgenutzt wird,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder