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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040827020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904082702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904082702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-27
- Monat1904-08
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k. Abend-Ausgabe Drink und Verlag vo E- P*U t» Leipzig (Inh. vr. B„ N. LW.«t»khardt). Nr. 437 Sonnabend den 27. August 1904. gestellt werden. Darauf Ein ?!U»!vn. Feuilleton 34! es als ein Verdienst Bis- aufgeholfen zu haben, und unter französischen zwei Kompagnien nach Ara-Uan ab- >nen«aa). ttterfeU», Amrahnreschlntz skr Anzeige«. Abend-AuSgabe: vormittags 10 Uhr. Morgen-AnSgab«: nachmittag« 4 Uhr. tu.— w«rt«ld >rq and chentag« siea und o,»o — lvon » «von lerShurg, Laucha). Anzeigen find stet» an dir Expedition zu richten. Die Expedition ist Wochentag« »mmtrrbroche» blase, die zerplatzt, oder an der Luft verdampft oder in Rauch aufgcht oder sonstwie spurlos verschwindet. Das Geld ist vielmehr wie ein Kobold, der sich manchmal ver steckt, aber nach einiger Zeit, wenn ihm die Luft wieder rem zu sein scheint, oder ihm die Sache zu lang weilig wird in seinem Versteck, mit dem Kopfe wieder herausguckt und ruft: Kuckuck! Siehst du mich? Und wir haben ihn gesehen und haben ihn gefunden. Fragen Sie nur Ihren Schwiegersohn." Aber es war über all' den Verhandlungen und Aus einandersetzungen doch Frühjahr geworden, und Herr Lejeune war ganz überrascht, als er aus seinem Bureau fenster in den Garten sah, daß die Mandclbäume schon wieder blühten und die Kinder mit Veilchensträußchcn in den Straßen hcrumliefen. Herr Lejeune war trotz seines jugendlichen Namens mit der Zeit ein alter .Herr geworden, dem das Friihjahr nicht mehr sonderlich zu schaffen machte. Anders war das aber bei seinem jungen und verliebten Substituten, Herrn Thomas Meunier. Kaum merkte er, daß die Sonne wieder wärmer schien, daß wieder Blütenduft und Frllh- lingswonne durch die Luft zog, als er auch wieder häufig mit seiner Braut hinauspilgerte, wo das hübsche Häuslein stand mit den lauschigen, stillen Orangen und Feigen bäumen, dem schönen, großen Salon, der Veranda, dem — Schlafzimmer und wo sich die Tauben schnäbelten. Und wenn dann Saintine mit einem unschuldigen Augen aufschlag wieder seufzte: Ach, die schönen Tauben! dann war es um beide geschehen. Das ging also so nicht mehr fort, und man setzte den Ehren, aber des Staates Willen einer ist Gottes Maad». Dch.as- »er»,. — idrar — direkt«« »4». - IS «von -»cs. - Extra-Beilage» (gefalzt), »ar mtt der Morgen-AuSaab«, ohne Postbrfördernng 1. März datiert, sollen die Herero offenbar schon feit Monaten ganz systematisch vorgegangen sein und die Häuptlinge des Ovambotandes bearbeitet haben. Bei dem Stamme der Ovakuanjama, der Karte nach auf Por- tugiesischem Gebiet gelegen, sei neben andern besonders der Sohn des verstorbenen Waterberger Häuptlings Kambasembi, Winfried, ein entlassener Schulmeister, „mit Briefen" erschienen: so erzählte wenigstens der Ober häuptling Uejulu (Ojulu) dem Missionar Wulfhorst. Er habe sie aber abgewiesen, sie jedoch gut bewirtet, wofür sie ihm dann zum Dank noch zwei Pferde und einen Maul esel gestohlen hätten. Mehr Glück hatten die Abgesandten in Ondonga, besonders bei dem Unterhäuptling Nechale, dem Bruder des eigentlichen Häuptlings Kambonde, der dann bekanntlich auch gegen die Deutschen zog, oder, wie Uejulu sagte, „die Deutschen ohne Grund geärgert habe", bei Namutoni aber die bekannte gehörige Schlappe erlitt. Der Schrecken darüber in Qdonga sei groß gewesen: aber auch in Ovakuanjama habe man ordentlich Achtung vor den Deutschen bekommen, und man ließ dem Missionar sagen, er solle nur den Deutschen schreiben, sie, die Ova- kuanjama, hätten nichts mit Nechale zu tun. In einen, späteren, von Ende Mai datiertem Briefe schreibt Missionar Wulfhorst: „Die Unruhen im Hererolande haben uns bisher nicht be rührt. Hier (bei den Ovakuanjama) ist alles still. Nechale da gegen, der Nebenhäuptling von Ondonga, hat unserm heid nischen Oberhäuptling Uejulu Vieh gestohlen, und da wird der wohl wieder stehlen. Ich habe ihm cchgeratcn: aber da ist wenig zu machen. Unsere Leute haben eine leidliche Ernte ge habt und ernten noch zurzeit. Der Hunger ist also jetzt vorüber." Auch ein Brief vom 9. Juni weiß noch nichts von Uw ruhen bei den Ovakuanjama. 10,7. — «ach«.: lt«. «lle :rn nicht chgangt- ,« Zwei. i«nah«» im- Ed Herr Victorien Lejeune war als Advokat und wohl auch in seinen sonstigen Verhältnissen ein Muster von Ge wissenhaftigkeit und Gründlichkeit. DaS zeigte sich be sonders im weiteren Verlaufe des Prozesses über den „Fall Bclotti". Er ließ nicht locker, bis auch der letzte Rest der veruntreuten Gelder wieder in der Konkurs masse lag, um dann die Gläubiger zusammenzurufen und zu ihnen zu sagen: „Hier ist Ihr Geld. Wir wollen teilen." Sein Eifer ging so weit, daß er sogar mehr Geld zu- iammengebracht haben würde, als der alte Belotti ver untreut hatte, wenn nicht Vicomte Andrä sich dagegen energisch verwahrt hätte. Viktor Bclotti in Paris hatte sich erboten, den Rest bis auf die Advokatenkosten in Jahresraten abzubezahlen, aber Vicomte Andrä wollte davon nichts wissen, und so wurde das Anerbieten des jungen Mannes zurückgewiesen und der Prozeß mit der Verteilung der Masse, wobei die Gläubiger etwa achtzig Prozent ihrer Forderungen erhielten, beendigt. „Was habe ich Ihnen gesagt?" bemerkte Herr Lejeune bei dieser Gelegenheit zu dem alten Oberst Villeneuve. „Ich habe gesagt, das Geld ist keine Seifen- ver Humana aer Herero. Die Haltung der Ovambo. Die über Kimberley und Upington gekommene Nach richt, daß sich 30 000 Lvambo den Herero angeschlossen hätten, ist von vornherein als unglaubhaft bezeichnet worden. Auch die Mitteilung, daß die von Hauptmann Franke gefangenen Herero ausgesagt Hütten, daß bei Hamakari Ovambo gegen die Deutschen gefochten hätten, ist schon dahin berichtigt worden, daß es die Leute des Mambo, richtiger Muambo, eines Häuptlings vom Weißen Nosob, also Herero gewesen seien. Dennoch hielten sich unter den Herero schon immer einzelne Ovambo auf, und es ist kaum zweifelhaft, daß diese sich auch jetzt unter den Kriegern befinden. Nach einem Briese des rheinischen Missionars Wulfhorst an seine Gesellschaft, der schon vom Var Mchtigrte vom Lage. * Ein großer Waldbrand ist gestern abend auf den Höhen des Thüringer Waldes bei der Ortschaft Quelitz ausgebrochen. Der Brand wütet mit großer Heftigkeit und dehnt sich noch weiter aus. Der Staats- Minister von Schwarzburg-Rudolstadt, Frhr. v. d. Recke, begab sich nach der Brandstelle. Mittel" in der starke von dem Auch der nmma.) r Donn- - oöahn- (Vadn- . («Sahn- «irragen itn). — IV). - Laafigk, di« mir >«durg«r Der Fall Belotti. Roman von Woldemar Urban. Nachdruck verboten. „Gott segne sie", sagte Onkel Berard entzückt. „Ja das lasse ich mir gefallen! Ist das möglich? Meine Frau hat doch auch einen Kopf und ein paar Arme und Beine, und Schultern und Hände und Augen. Und doch ist zwischen Himmel und Hölle kein so großer Unterschied wie zwischen Saintine und meiner Frau." „Wollen Sie sich nicht setzen, Onkel Berard?" fragte Saintine freundlich und bot ihm einen Stuhl. „Und diese Stimme", fuhr t)nkel Berard schwärme risch fort. „Ja, das glaube ich. Das ist eine Frau zum Heiraten. Ich wette mein Junge", sagte er dann heimlich zu seinem Neffen, „sie wirst auch nicht mit der Wasch schlisse! nach dir, oder init dem Scheuerlappen, oder mir dem Besen, oder tvas sie gerade in die Hand kriegt?" „Oh, Onkel! Tut das die Tante?" „Still, still", fuhr ihn sein «Onkel erschrocken an und hielt ihm die .Hand auf den Mund, „sage nicht Tante. Es gibt keine Tante in der Welt, die so wäre wie deine Tante. Was glaubst du? Sie — ganz heimlich zu ihm gebeugt — gießt mir Wasser in den Wein." „Ah, das ist stark." „Sagt ich tränke zu viel, nimmt mir das Glas weg. wenn ich trinken will — feine Stimme wurde immer kläglicher und weinerlicher — denkt natürlich, ich soll bald sterben, damit sie das Geld kriegt. Hier, sieh meine Weste — er klappte damit schlotternd am Bauch auf und ab — diese Weste war mir vor einem Jahr noch zu enge, jetzt kann ich noch jemand mit Hinern nehmen und wenn er auch dicker wäre wie du. Aber es geschieht mir nur mein Recht, nur wem Recht! Was mutz ich alter Esel » * Der serbische Finanzminister Pacu hat sich nach Berlin begeben, um die Grundlagen der Verhandlungen für einen serbisch-deutschen Handelsver trag fcstzustellen. * Ter französische Kommandant von Timbuktu hat von dem Häuptling der nordwestlich von Timbuktu gelegenen, überaus reichen Oase Ara-Uan das Anerbieten erhalten, diese «Oase Schutz zu nehmen. Demgemäß sind Senegalschützen und 145 Freiwillige gesandt worden. * Das Zarenpaar hat aus Anlaß der Geburt des Thronerben 100 Stipendien für Kinder ge- fallener Militärs in den Armee- und Marine- Lehranstalten gestiftet. (S. Ausl.) Geistige für solche Feinde ist geschaffen, unterstützt einsichtigen Bevölkerung. Ordnung nach evangelischer Lehre, all«). — IS (von D (von oa Mül», Sremen). U Borm. ww nar , Köln, 0.17. — hm). — 4» (nur «»len. — (bt« I.L von N»aU tn Ml»). — Schnrll- »» (nur - Na««.: Ionen nia «erste. vor«. i» »G ,2S (von («Schnoll- Herr v. Sodettctnvingd unO Oie Zeruiten. Im „Evang. Kirchl. Anzeiger für Berlin" wird dem Pastor 0. v. Bodelschwingh auf seine bekannte Veröffent lichung zur Jesuitenfrage erwidert: „v. von Bodelschwingh betrachtet die Jesuitengefahr vom Standpunkt eines evangelischen Kirchengliedes aus, während sie zuerst von dem des Patrioten und Menschenfreundes aus beurteilt sein will. Wenn er auch zugesteht: „Freilich hat die Gesellschaft Jesu ohne Zweifel ein ganzes Meer an Blut und Tränen über unser deutsches Vaterland gebracht und nicht nur über Deutschland, sondern auch über die ganze Erde" — so hindert ein übergeistlicher Standpunkt ihn doch, das konsequente, entschlossene „Also" zu finden wider diese Feinde des menschlichen Geschlechtes, wie es selbst ein römischer Papst gefunden hat. Vielmehr läßt er auf das „Ja" ein von falscher Gerechtigkeitsliebe diktiertes „Aber" folgen. „Aber dem Verzeichnis der Uebeltaten des Ordens mußte man dann auch das Verzeichnis seiner edlen Taten folgen lassen, um ein richtiges Geschichtsbild zu er halten." Dem deutschen Patrioten sollte wohl an dem einen „Geschichtsbilde" des dreißigjährigen Krieges vollauf genug sein für seinen grundsätzlichen Standpunkt gegenüber diesem Orden. Angesichts dieses Bildes werd«« ihm dessen „edle Taten" recht bedenklich erscheinen, selbst wenn ihm nicht bekannt wäre, daß das Motiv der Liebe grundsätzlich in dem Orden ausgeschlossen, dagegen rücksichtslose Stärkung des Ordens zu dem Zweck, den Erdkreis unter die Füße des Papsttums und damit des Ordens selbst zu zwingen, in ihm das allein Bewegende ist, wofür der Preis eines Meeres an Blut und Tränen ihm nicht zu kostbar erscheint. v. von Bodelschwingh rühmt die „Arbeit" des Ordens „auf den blutigen Schlachtfeldern Frankreichs. Warum bot aber der Orden für diesen Krieg alle seine Kräfte auf, wäh rend seine Beteiligung an der Liebesarbeit auf Böhmens Schlachtfeldern verhältnismäßig recht gering gewesen war? Deshalb — weil der Orden die üblen Folgen seiner Schuld an der Entzündung des Krieges 1870/71 durch den Hochzeitstag neuerdings wieder auf den zweiten April fest. Herr Meunier hatte den wunderlichen Einfall, vielleicht war es auch kluge Berechnung und Sorge um die fünfzehnhundert Francs Miete für das hübsche Häuschen — obwohl sich jetzt sein Einkommen etwas ge bessert hatte —, seinem Onkel Berard nach Hytzres eine sehr brave Einladung zur Hochzeit zu senden. Eines Tages war also Onkel Berard da. Herr Meunier saß gerade mit seiner Braut auf dem Küchentisch und dachte an nichts Böses, als «Onkel Berard zur Tür hcreintrat. Aber wie sah er aus! Wo waren die kleinen vergnügten Schweinsäugelchen, die rote Stumpfnase und das ganze feuchtfröhliche Gesicht hin, das Herr Meunier immer an Onkel Berard gekannt? Was war aus dem immer lustigen, gutmütigen, rundlichen und immer durstigen Onkel Berard geworden? Die Augen trüb und traurig, etwas verlegen, die Gesichtsfarbe matt, ins Gelb liche und Grünliche spielend, die Laune hundsmäßig, die rundliche Gestalt verfallen und abgemagert, vergrämt, verärgert und verkümmert — war Onkel Berard nur noch der elende Schatten von dem, was er früher war, seine eigene Ruine. „Aber Onkel l" begann Herr Meunier bestürzt. „Bitte", unterbrach ihn Onkel Berard ängstlich und bescheiden, „mein Junge, sage nichts. Du willst vielleicht sagen, daß ich schlecht aussehe und daß dir das leid tut. Bitte, tue es nicht. Es geschieht mir mein Recht. Wer beißt mich alten Esel solch' einen Drachen heiraten. Ist das deine Braut?" „Ja, Onkel, das ist Saintine." l« «r. Schein von patriotischem Eifer von sich abwcnden wollte — eine Schuld, die Bismarck als Beweis für die Notwendigkeit des JesuiteugesetzeS s. Z. im Reichstage aufgedeckt hat. Diese kürzlich erst ventilierte Tatsache sollte als Beweis dafür genügen, wie notwendig es ist, die „edlen Taten" des Jesuitenordens unter die Lupe zu nehmen. Wir verzichten gern auf die „edlen Taten" der Jesuiten, wenn wir nur vor ihren „Uebeltaten" sicher kommt es an. I). von Bodelschwingh preist marcks, „der evangelischen Kirche zwar eben dadurch, daß er ihr den Schutz des Staates entzog und sie zwang, sich auf den lebendigen Gott allein zu ver- lassen." Wäre es auch allein derStaat,zu deffenSchutzBismarck die Austreibung der Jesuiten für nötig hielt und durch setzte, so wird doch ein evangelischer Christ, zumal wenn er Volksvertreter ist, nicht umhin können, sich schwere Be denken zu machen, wenn die Schutzdämme des Vaterlandes niedergeriffen werden, und zu untersuchen, ob nicht schlimme Nachteile daraus erwachsen können. Er sollte sich nicht beruhigen mit einem: „Wir haben den Gegner nicht gerufen." Aber v. von Bodelschwingh will die Jesuiten mit „Waffen des Geistes" bekämpft wissen. „Und wenn auch tz 1 noch fiele, so würden wir", schreibt er, „desto fröhlicher und sieg reicher gegen einen offenen Feind — kämpfen." Lieber nicht! Der Jesuitenorden versteht es, so lange aus dem Versteck zu kämpfen und heimlich seine Minen zu legen, bis er endlich nach Herbeiführung einer Katastrophe offen und widerstandslos mit gewaltsamen Mitteln zur Rekatholisierung der Länder schreiten kann. Sollen wir aus der Geschichte nichts lernen wollen? „Geistige Waffen" — einem Orden gegenüber, dessen Werk die „Entgeistigung" der Völker ist, der jedem evange lischen Einfluß mit einer visierlosen Panzerrüstung entgegen tritt, der vom politischen Boden aus kämpft und die Schätze der Erde dazu zusammenhäuft?! hohen Arm starken Staat die Obrigkeit soll ihre Macht nicht umsonst tragen. Dem Staat steht es in erster Linie zu, Deutschland „vor der Jesuitengefahrt zu schützen". An den Staat ist zu appel lieren und seine Kraft zu stärken. In diesem Punkte ist sein Schutz ebenso unentbehrlich, wie auf dem Gebiet der aus gesprochenen strafrechtlichen Ausschreitungen. Dies lehrt die Geschichte der vorwiegend aus katholischen Staaten erfolgten Ausweisungen des Jesuitenordens." Nua, b(S « wagen ci-Zürtch tun). — lach bt« Menach) Nsenach). n, auch Manchen, - anttädl). Uarlran- iva auch l V-Zua Ich?). — >on «öln Vie Neutralität LHiu«. In diplomatischen Kreisen Londons wird zu den jüng- sten Vorgängen im Hafen von Wusung folgende Erklärung gegeben: Die erste Meldung, daß sich das nordamerikanische Kanonenboot zwischen die japa nischen Torpedoboote und die russischen Kriegsschiffe legte, um einen Zusammenstoß beider Parteien in dem Hafen von Wusung zu verhindern, war richtig und zwar er folgte dieser Schritt auf Grrurd eines zwischen London und Washington erfolgten Meinungsaustausches. Die Regierungen Englands nnd Nordamerikas handelten dabei bewußt in der Absicht, den Bruch der Neutralität zu verhindern, da sie überzeugt waren, daß jeder derartige Schritt mit Notwendigkeit dahin sichren müsse, China zum offenen VerbündetenJapans zu machen. Ja, man weiß, daß in China starke Strö mungen vorhanden sind, welche einen derartigen Fall sehnlichst hcrbeiwünschen, um Rußland zu feindseligen Schritten gegen China zu veranlassen, woraufhin letzteres sofort als Bundesgenosse Japans auftreten würde. »er nurirch-iapanircte sirieg. Vor Liaiajang. Meldungen aus Liaujang zufolge verursachten bei dem Artillerieaefecht vom 25, Aug, die russi schen Geschütze dem Feinde einen kolossalen Schaden. Die Japaner begannen am selben Tage den An- marsch auf der ganzen Front; besonders heftig bedrängen sie das Ostdetachement. Nach dem „Lok.-Anz." verfügen die Japaner über 105 Feld berggeschütze und 40 Revolverkanonen. Der Petersburger „Negierungsbote" meldet aus Liaujang von gestern: Kuropatkin erhielt ein Tele- gramme des Kaisers vom 24. August, in dem der Kaiser mitteilt, daß er, sowie die Kaiserin während der Taufe des Thronfolgers im Herzen an die Armee und die Flotte die Aufforderung richteten, Taufpaten des Thronfolgers zu sein. Gott möge während der ganzen Lebens des Thronfolgers das geistige Band zwischen ihm und der Armee vom Chef bis zu den Soldaten und Matrosen bewahren. Dasselbe Blatt meldet weiter aus Liaujang von gestern: Die Nacht zum 26. August verbrachten die Russen und Japaner auf ihren Stellun gen in einer Entfernung bis 5 Werst. In der Morgen- dämmerung begann der Angriff der Japaner auf der ganzen Front. Morgens 10 Uhr war in Liaujang die Kanonade von Südosten hörbar, ebenso abends. Gekaperter Dampfer. Ein französischer Dampfer, der von Port Arthur kam, wurde, nach der „Voss. Ztg.", von einem japanischen Kriegsschiff gekapert, und mit der La dung nach Sascho gebracht. Lhtnesische Rüstung? Der „Allgem. Koresp." zufolge wandte sich die chine sische Regierung durch Vermittelung eines Hamburger Gcsckxiftshauses an das österreichische Kriegsministerium umUeberlassung von 200 000 verfügbar gewordenen Gewehren. Das Ansuchen ist abschlägig beschicken worden. die Kgespaltene Petitzeile 28 Reiklame» «Urr da» Redaktionsstrtch ssgespatten) 7b 4, »ach da, Familiennach- richte» (6 gespalten) bO /H. Tabellarischer und Ziffern sah entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Ossertenannahme 25 fsMircbe cagerrcda«. * Leftqt,, 27. August. Fiasko der internattonalen Gewerkschaftskongresse. Von den internationalen Gewerkschaftskongressen, die aus Anlaß des internationalen Sozialistenkongresses in ihrer Mehrzahl in Amsterdam abgehalten wurden, hatte man sich in deutschen Gewerkschaftskreisen unend- sich viel versprochen und fest geglaubt, daß sie die inter nationalen Beziehungen stark kräftigen würden. Das ist nicht geschehen. Der internationle Berg- arbeiterkongretz, der in Paris tagte, hat die deutschen Bergleute außerordentlich verstimmt; mit ihrem Antrag auf Schaffung eines internattonalen Sekretariats wurden sie von den Engländern sehr schroff abgewiesen und bald wären üje Deutschen unter Führung des Reichstagsabgeorüneten Sachse, ohne das Ende des Kongresses abzuwarten, nach Haufe gereist. Der internationale Metallarbeitevkon- preß hat auch nichts Positives zu Wege gebracht, zwar rst eine Art fester internationaler Verbindung auf dem Papier gesctiaffen, aber da die Engländer nur sehr geringe Beiträge für das in Stuttgart zu errichtende Bureau bezahlen wollen, ist die ganze Einrichtung voll ständig wertlos. Die internationale Hand lung sgehülfenkonferenz war ein klägliches Gewächs, und der internationale Tabak- arbeiterkongretz stand unter einem noch un- günstigeren Stern. Die Schweizer Tabak arbeiter hatten den Kongretz vollständig ignoriert. Alle Versuche, die Franzosen zum Anschluß an das internationale Sekretariat zu bewegen, sind gescheitert. Die deutschen Delegierten, die noch die stärkste Orga nisation repräsentierten (es sind 17 540 Tabakarbei- t e r und 1297 Cigarrensortierer — 18,03 Prozent der in dem Beruf Tätigen organisiert) waren mit den Leistungen dos internationalen Sekretariats auf dos Höchste unzufrieden. Genosse Deichmann, Vertreter des deutschen Tabakarbeiterverbandes, erklärt ziemlich energisch, das internationale Sekretariat müsse anders. geleitet werden, heute täte es weiter nichts als daß es das deutsche Geld im Auslande verpulvere. Damit hatte er in ein Wespennest gestochen, die Eng- länder erinnerten daran, daß der Reichstagsabgeord nete v. Elm seiner Zeit aus London eine Unterstützung für die deutschen Tabakarbeiter geholt hat. Die Holländer, die Dänen protestierten gegen die Art, wie der deutsche Deichmann über die Unterstützungen ge sprochen habe. Dem Deutschen Junge gelang es dann endlich, die aufgeregten Gemüter zu beschwichtigen, man nahm eine Resolution Deichmann an, daß das inter nationale Sekretariat sich größere Aufgaben stecken möge. Sehr befriedigt werden die Deutschen auch nicht nach Bremen und Hamburg ns!w. zurückgekehrt sein. Alle Versuche, eine breite Operationsbasis für eine internationale Gew e r ks chjaft s- Tiese Nummer kostet st" auf allen Bahnhöfen und bei den ZeitungS-Brrkäufern " I BezugS-PreiS i» der Hauptexpedition oder deren Ausgabe- stellen ab geholt: vierteliährtich ^l 3.—, bei zweimaliger täglicher Znstel 1» na tuS Haus 3.75. Durch die Post bezogen für Deutsch. land m Oesterreich vierteljährlich 4.50, für die übrigen Länder laut ZeitunqspreiSIisle. M I W W MWgcr.TllMan JohanniSgaffe 8. Kiltalexpedtttonen: Alfred Hahn, Buchhandlg.,UniversitätSftr.3 d (Feruspr. Nr. 4046), L. Lösche, Katharinen- MMW itraße 14 (Fernsprecher Nr. 2S35) n. Königs- ID DDI I Platz 7 (Fernsprecher Nr. 7505). G Hanpt-FtUale Dresden: Amtsblatt des Königlichen Land- nnd des Königliche« Amtsgerichtes Leipzig, des Rates und des Nolizeiamtes der Stadt Leipzig.
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