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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040823019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904082301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904082301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-23
- Monat1904-08
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BezugS-PretS t» der Hauptexpeditton oder deren Au-gabe- stellen abgeholt: vierteljährlich 3.—, bet zweimaliger täglicher Zustellung in« Hau» 8.7b. Durch di« Post bezogen Mr Deulich- land u. Oesterreich vierteljährlich 4.50. für di« übrige» Länder laut Zeitung-prrt-liste. Liefe Stummer lostet auf allen vahnhöte» und III I b«t de« ZeitungS-verkäuferu I * NeVatttou nn» Erpedtttou: 153 Kernsprecher 222 JohanniSgafle S. Haupt-Ailtale DreSdeu: Marienstraßeö4(gerusprecher Amt I Nr. 1713). Haupt-AMal- verlt«: TarlDuucker, Herzgl.Bayr.tzofbuchbandlg, Lützowstratze 10(FernsprecherAmtVI Nr.4603). Nr. 428. Morgen-Ausgabe. WMM.TaMM Anzeiger. Amtsblatt des Königlichen Land- «nd des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, -es Nates «nd des Volizeiamtes -er Ltadt Leipzig. Dienstag dm 23. August 1904. Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 28 Rrklomrn unter dem ArdaktionSstrich (4gespalteu) 7S >4, nach den Aamiliennach» richten (6 gespalten) 50-H. Labellartscher und Ziffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Offertenannahme 2b -H. * Nnua-mefchluh für Aujet,eur Abend-Ausgabe: vormittag- 10 Uhr. Morgen.Ausgabe: nachmittag» 4 Uhr. Extra-Beilage« (gefalzt), nur mit der Morgen. Au-gabe, ohn« Postbefdrderung 60.—, mit Postbefdrderung 70.—. Anzeigen sind stet» an di« Expedition zn richten. Die Expedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh S bi» abend» 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig (Inh. vr. B., R. L W. Kliukhardt). 88. Jahrgang. Var lllicbtigrte vom Lage. * Dem Ausnahmetarif für Futtermittel nach Sachsen sind laut Bekanntmachung der Eisenbahndirektion Berlin auch die Reichseisenbahnen und die badischen StaatSeisenbahnen beigetreten. (S. volksw.Teil.) * Nach Meldung des Generals v. Trotha sind die Herero auf dem Rückmarsch nach Südosten hegriffen und werden weiter von den deutschen Truppen verfolgt. Gleichzeitig wird eine namentliche Verlustliste aus dem Gefecht bei Waterberg am 11. dieses Monats veröffent licht. (S. Aufstand d. Herero.) * Einer unbestätigten Meldung zufolge sollen sich 30 000 gut bewaffnete Owambo den Herero an geschlossen haben. (S. Ausstand d. Herero.) knglircde Treibereien. In der englischen Presse sind wir wieder einmal „am dransten", wie der Berliner sagt. Ueber die „Retschi. telny"-Affäre, die auch dem eifrigsten Freund der Japaner MM mindesten noch als sehr aufklärungsbediirftig er- scheinen Muß, verlieren die edlen Penny- und Halfpenny. papers am Themsestrand kaum drei Worte, selbst die Seeschlacht vom 10. August und die Niederlage des Wladi- wostok-Geschwaders sind von den sonst so Sensations bedürftigen in den Hintergrund geschoben, das große Er eignis sind ihnen „die mystischen Vorgänge im Hafen von Tsingtau". Dem noch einer Kritik Fähigen (bleiben sie allerdings die Antwort darauf, was denn nun eigentlich an diesen Vorgängen „mystisch" ist, schuldig, aber dafür überschlägt sich eine tollgewordene Jingoephantasie in gro- testen Vermutungen und wilden Kombinationen. Wenn man schon in ernsteren englischen Zeitungen lesen kann, Deutschland benutze die willkommene Gelegenheit, um mit Hülfe Rußlands den Handel des unbequemen britischen Rivalen zu schädigen, es jauchze vor Vergnügen über die „Waffe", die der Zufall in seine Hand gelegt habe, und es gebe seine letzten Kohlen in Tsingtau her, um nur die russischen Kreuzer möglichst lange auf offener See zu hal ten, wenn man solchen infamen Blödsinn den gebildeten britischen Lesern vorsetzen darf, dann können vielleicht die Leitungen der mit schreienden Bildern und grotesken Riesen-Gpitzmarken auf die große Menge wirkenden Schundblätter nicht mehr verwundern. Man scheint wirklich sehr, sehr nervös geworden zu sein in England, aber gönnen wir den Vettern jenseits deS Kanals ihre Aufregung: sie ist der beste Beweis dafür, daß bei ihnen wieder einmal etwas faul ist, und nicht bei uns. Die Haltung der deutschen Behörden in Tsingtau war von Anfang an die denkbar korrekteste. Das Völkerrecht ge währt den Schiffen kriegführender Mächte in neutralen Häfen ein Asylrecht von 24 Stunden, und gestattet ihnen, Kohlen bis zum nächsten Hafen einzunehmen. Sind die Schiffe reparaturbedürftig, so kann diese Frist verlängert werden, bis die schlimmsten Schäden ausgebessert und die Flüchtlinge wieder seefest sind. Das Völkerrecht verbietet den neutralen Hafenbehörden, die Namen der Schutz suchenden Schiffe bekannt zu geben, da sie damit einer -er kriegführenden Parteien eine für die weiteren Operatio nen eventuell wichtige Nachricht zukommen läßt, sie also begünstigt, was mit der Neutralität nicht vereinbar ist. Genau nach diesen Bestimmungen ist von den deutschen Reichsbehörden in Tsingtau vorgegangen worden. Sofort, nachdem das Eintreffen russischer Schiffe in derKiautschau- bucht gemeldet worden war, begab sich unser ostasiatisches Geschwader, das in der Nähe von Tschifu weilte, nach Tsingtau zurück, um nötigenfalls die Internierung und Desarmierung der Flüchtlinge sofort vorzunehmen, falls diese keine Neigung zeigen sollten, nach Ablauf der gesetz mäßigen Frist den Hafen wieder zu verlassen. Wenn nun immer von dem Entkommen des „Nowik" gefaselt und seitens der englischen Presse so getan wird, al« hätten die Tsingtauer Behörden das Schiff entweichen lassen, so mag es genügen, darauf hinzuweisen, daß das Schiff nach noch nicht sechzehnstllndigem Aufenthalt wieder auslief, was zu verhindern keine neutrale Macht der Erde berechtigt gewesen wäre. Die Engländer wissen das auch ganz gut, aber sie wollten nur einmal „krakehlen" um jeden Preis. Was nun ferner den Panzer „Zäsarewitsch" betrifft, so ist er sofort nach Ablauf der Frist deSarmiert worden, da er sich nicht anschickte, Reparaturen vorzu- nehmen. Offenbar ist das Schiff zu bös zugerichtet, um in absehbarer Zeit auf die Wiedererlangung der Seetüch- ligkeit rechnen zu können. Wie mit dem „Zäsarewitsch", wird auch mit allen anderen Schiffen, gleichviel, ob russischen oder japanischen, verfahren werden, die in die Kiautschaubucht einlaufen, und daran werden weder di« hämischen Leitartikel der Londoner, noch die beschwören den der Petersburger Presse etwas ändern. Ob freilich die Japaner nach der „Retschitelny"-Affare noch ein moralisches Recht auf solide, korrekte Neutralität stoben, ist eine andere Frage, die nnS aber hier nicht be kümmert. Kommen wir nun zu der lächerlichen Behauptung, Deutschland begünstige die russischen Kreuzer, um den zu englischenHandel zu schädigen. Da mögen die Herren Eng länder doch einmal ihre Nase in die Statistik stecken, und sich dann fragen, ob sie denn die einzige, mit Ostasien Güter austauschende Handelsmacht sind, ob nicht auch Deutschland sich um sehr große Interessen zu sorgen hat, die gefährdet werden, wenn es den russischen Schiffen ge lingen sollte, sich lange auf offener See zu halten, was übrigens ausgeschlossen ist. Schließlich aber mögen die Engländer doch auch an die „Prinz Heinrich"-, die „Anatiy". und die „Thea"-Affäre denken, und uns dann sagen, welche Rücksichten uns die Russen denn eigentlich haben angedeihen lassen, und worin sich unsere „geheimen Abmachungen" bisher offenbart haben. In Wirklichkeit glaubt man ja in England auch an all den Unsinn gar nicht, aber maw kann doch dort nun einmal auch die windigste Veranlassung nicht vorüber gehen lassen, um uns etwas am Zeuge zu flicken. In Fleetstreet verträgt man die dauernd anständige Behänd- lung seitens der deutschen Blätter anscheinend wirklich «licht, und es wird in der Tat Zeit, daß man den Halfpennpapers einmal auf die frechen Finger klopft. Man sollte doch an der Themse lieber vor der eigenen Tür kehren, es gehört keine besonders feine Nase dazu, uin auch von dieser Seite des Kanals aus einzuwenden, daß -jenseits durchaus nicht die unbedingt notwendige Rein lichkeit herrscht, die allein zu solchem Moralisieren berech tigen kann — allerdings auch nur dann, wenn man seinen Strafpredigten einen Halbwegs plausibeln Tert Grunde legen kann. au» Kittlitztreben, Streifschuß am Halse, Oberstleutnant Müller ist mit dem Pferde gestürzt, Gehirnerschütterung und Bruch des linken Schlüsselbeins. Die Angabe der Namen der Gefallenen und Verwundeten der Abteilungen Estorfs und v. d. Heyde folgen. Vir Grvainbs mit den Herer» vereinigt? Dem Reuterschen Bureau geht au» Kimberley ein Telegramm zu, nach dem dorthin aus Uping ton die amt liche Meldung gelangt sein soll, daß gut bewaffnete 30000 Owambo sich den Herero anaeschlossen hätten und daß der Damara-Häuptling Jakob Maringo mit 60 Mann die Ansiedler in der Nähe des VaflusseS entwaffne und viel Vieh raube. (Die Meldung trägt nach Inhalt und Ursprung den Stempel der Unwahrscheinlichkeit.) tagerleben in Südwestafrika. Mit wie viel Geschick und gutem Soldatenhumor sich unsere braven Afrikakrieger den veränderten Lebensver- bältnissen im heißen Süden anzupassen verstehen, schildert m interessanter Weise ein Bries, den der Unteroffizier Willy Jentsch aus Okosottduso unter dem 20. Juni nach Deutschland gesandt hat. Der Unteroffizier ist der Maschinengewehrabteilung zugeteilt und befand sich bei der Kolonne des Majors v. Estorfs. Am Schluß liefert der von der „B. B.-Ztg." abgedruckte Brief auch hübsche Belege für die „durchgreifende" Wirksamkeit der Maschi- nengewehre. Es heißt in dem Briefe: Wie sieht nun das Lager eines jeden Truppenteils aus? Ich beginne gleich bei unserer Maschinengewehr, abteilung. Zuerst kommt in vorderster Linie um den ganzen Truppenteil herum ein 1^/s Meter hoher Dor- nenverhau, der zum Schutze gegen nächtliche Uebersälle dient; hinter ihm stehen im Abstand von 20 Schritt die abgeprotzten Maschinengewehre, und zwischen diesen unsere „Villen". Es bewohnen die Mannschaften des 1. Gewehres die „Villa „Zum blutigen Knochen", die des 2. den „Gasthof zum hungernden Herero", die des 3., also des meinigen, die Villa „Tintenfaß" und die des 4. die Villa „Anschuß". Unsere Villen sind besser und praktischer wie im Manöver die Zelte; sic bestehen ganz aus Laubgeflecht, schützen gegen alle Witterungs- einslllsse und sind sehr geräumig, im Hinteren Teile bietet der Schlafraum genügend Platz für 12—15 Mann. Der vordere Raum wird durch eine Laubwand vom Hinteren Teil getrennt, in ihm befindet sich unser Tisch und Stühle, beides aus Wasserwurzeln hergestellt. Solch eine Wurzel wächst ungefähr 1 Meter unter der Erde, wiegt gegen 2—3 Zentner und wird über einen Meter Hom und zwei Meter breit. Ihr könnt Ellch so- mit vorstellen, daß so ein Ding gute Tischplatten lie fert, zumal man nur die Knollen durchzusägen braucht; auch unsere Waschbecken haben wir uns daraus her gestellt. Außer Tisch und Stühlen haben wir in dein Raum auch unsere Gewehrständer aufgestellt. Mate rial dazu liefert ja die Natur hier in genügender Weise. Hinter unserer Villa befindet sich der Feuerherd, der eine Plattform von 1*/, Quadratmeter hat; um diese Plattform herum haben wir einen Graben gezogen, worin bequem gegen 15 Mann sitzen können. Dahinter stehen die Geschirr- und Sattelständer, ebenso die Stän der für die Schlafdeckcn. Letztere werden jeden Morgen nach dem Aufstchen darauf ausgebreitet und bleiben den ganzen Tag darauf hängen. Es darf hier über- Haupt nichts auf dem Erdboden liegen, denn die Ter- miten würden es bald ausfressen. Neben den Geschirr ständern hat jedes Gewehr seine Protze stehen, ebenfalls mit 20 Schritt Abstand und gut ausgerichtet. Sowie die Sonne unterfleht und die Pferdewache von der Weide hermgekehrt ist, begibt sich ein jeder zu seinem Gewehr, und nun beginnt ein gemütliches Bei- sammensein um das Lagerfeuer; nachdem sich jeder das warme Abendbrot, Erbsenkonserven, Reis, Tee, Kaffee oder was man sonst gekocht, hat munden lassen, wird die Pulle (Rum enthaltend, einen halben Liter für zehn Mann) getrunken. Ihr miüßt nämlich wissen, daß hier rm Lande die beste Arznei der Rum und eine Pfeife Plattentabak ist, leider langt nur eine halbe Liter-Pulle bei zehn Mann nicht weit, aber wenn es nicht mehr gibt, muß man auch mit Wenigem zufrieden sein. Nach- 'dem sich also feder durch einen Schluck gestärkt hat, wird gesungen und komische Vorträge gemacht, so geht da fast alle Abende, überhaupt herrscht hier bei uns in der Ostabteilung eine große Gemütlichkeit, des Oefteren werden auch vom Stabe SpiÄe angesetzt, B. Sack hüpfen, Wurstschnappen, Wettlaufen und anderes mehr, und bekommt jeder, der als Sieger hervorgegangen ist. seinen Preis. Mit derselben Freude, die wir zu den Spielen mit- bringen, gehen wir auch auf den Gegner, wo wir ihn nur zu sehen bekommen, denn bei den drei Gefechten, welche ich doch in vorderster Linie mitgemacht habe, ist mir nicht mal meine Pfeife ausgegangen, und wenn die Kugeln mal dichter über unsere Köpfe pfiffen, so mach, len wir noch unsere Witze darüber, daß die Kerle nicht besser zielen. Morgen geht es nun wieder mal weiter, ich denke doch, daß es das letzte Mal sein wird, daß wir den Herero einen Besuch abstatten. ES wird ja wohl noch mancher von unS und den noch Herllbergekomme- nen ins Gras beißen müssen, ehe Samuel vollständig niedergeworfen ist, aber das läßt sich nun einmal nicht ändern. Die Hauptsache ist, daß die Herero unsere Maschinengewehre mehr als die Artillerie fürchten, denn da« haben schon mehrere Eingeborene gesagt, die zu uns al« Ueberläufer gekommen sind. Als wir noch in Onjatu logen, wurden zwei Herero gefangen genom men und vom Stabe durch einen Dolmetscher verhört. Unter anderem fragte man auch dabei, ob die Herero große Furcht vor den großen Bum-Bum hätten, damit meinte man die Artillerie. Hierauf antworteten die Schwarzen: „No, Mister, vor Bum«Dum nicht so viel, als vor die Waterrohr, die immer machen tack-tack-tack. davor haben wir banjo, Furcht, davor laufen alles fort." Mit den Tack-Tack sind wir nämlich mit unseren Maschi- nengewehren gemeint, da wir ihnen in den beiden ersten Gefechten sHvere Verlust« beigebvacht haben. Richard Stadthaus LU« Fürstenau, Schuß in den Ober schenkel, Reiter Richard Ahrendt auSDessau, Schuß in d«u rechten Oberschenkel, Reiter Otto Schulz aus Spanbau, Scyuß in den Unterschenkel, Gefreiter Fritz Tbimm au« Arwocken, Quetschung de« rechten Auge«, Reitrr Georg Ditewig au« Niebersaulhrim» Prellschuß a« recht«» F«ß, Reiter Wilhelm Kemper au« Hamm, Prellschuß am rechten Oberschenkel, Retter Robert Thann» ver Hutttano Oer Herero. Die militärisch« tage. Generalleutnant v. Trotha meldet: Der Feind ist mit starken Teilen auf dem Rückmarsch über die Linie Omeibei- Okahitha, Okosongo am Omuramba und Omatako nach Süd osten auf Otekongo-Otjomaso Estorfs folgt vonOnSbujq- Ratanga, Mübkenfel«. der am 19. AugustVleyErindi-Enteka nördlich von Okosongoho nabm, über Orutjiwa. Deimling gebt in zwei Kolonnen über Otjire und Otjikururume auf Owikoherero, um dem Feind den Weg nach Westen zu verlegen. Hauptmann Heydebreck verhindert mit der 5. Kompagnie des 2. Regiment« rin Au-weichen des Gegners auf Epukiro. Winkler brachte bei Otjekongo feindlichen Banden Verluste bei, erbeutete zahl reiches Vieh und deckt den Etappenort Otjosondu. Nach Aussage von Gefangenen sind am 11. die Großleute Banjo und Mutate gefallen. Bei dem Gefecht v. Müblenfels am 1V. d». hatten die Herero erhebliche Verluste. DaS Haupt quartier war am 21. ds. in Otjire. Verlustliste. ES fielen im Gefecht am Waterberg am 11. August: Hauptmann Rudolph Gansser au« Stuttgart, Kops- ichuß, Leutnant Graf v. Arnim, Leutnant Friedrich Leplow aus Dresden, Schuß in den rechten Oberschenkel, Sergeant Anton Lingk aus Arns dorfs, Schuß durch Kopf und Brust, Sergeant Adolph Leopold aus Kuppenheim, Brustschuß, Gefreiter Otto Seifert au» Reisicht (Preußen), Schuß in die Brust, Gefreiter Karl Bizenty aus Groden, Schuß in den Unterleib, Gefreiter Johanne» Kristl au» Gundelfingen, Kopfschuß, Reiter Wilhelm Häußler aus Buttstadt, Schuß in den Hals, Reiter AlphonS Rohrbach aus Witte ls- heim, Schuß in den Unterleib, Reiter Karl Latusek au» Ellguth (Preußen), Kopfschuß, Reiter Franz Bentele au» Engelbolzhofen, Schuß in die Brust. Scbwerverwundet Oberleutnant Alfred GtrecciuS au« Mülhausen im Elsaß, Schuß in den rechten Ober arm, Leutnant Frhr. v. Matter aus Heidenheim (Württemberg), Schuß in die linke Schulter, Unteroffizier Hermann Scholr au» Bumern, Schuß in die Brust, Gefreiter Enul Konitzler aus Altrögnitz, Schuß in das rechte Knie, Reiter kaver Buchner au» Lands hut (Bayern), Schuß ins Bein, Reiter Johanne» Wint^ek aus Branry, Schuß in» Bein, Reiter Michael Ponelis aus Pojeg«n, Schuß in» Bein, Reiter Max Dreß ler au» Berit n, Schuß ins Gesäß, Gefreiter Wilhelm Lange au» Erdeborn, Schuß in den linken Mittelfinger, Reiter Adolph Rattke au» Reetz (Kreis ArnSwalde), Schuß in da« linke Fußgelenk, Reiter Richard ReSke aus Loppow (Kreis LandSberg), Schuß in die linke Schulter und recht« Hand, Reiter Anton BabilaS auS Radstein (Kreis Neu stadt), Streifschuß am Kopf und Schuß in die Brust. Leicht verwundet wurden: Major v. Müblenfels, Streisschuß Hinterm Ohr, Sergeant Albert Kröcher au« Kyritz, Weichteilschuß in den rechten Oberarm, Unter- offitier Bernhard Hoppe au« Tolkemit (Kreis Elbing) Schuß in den Rücken, Unteroffizier Nikolaus Sturm aus Busch seid, Schuß in daß rechte Handgelenk, Unteroffizier Heinrich Rosenzweig aus Niederbreisig, Bajonettstich in da» linke Kni«, Gefreiter Arthur Cvrt aus Leipzig, Hüftschuß, Gefreiter Otto Busch aus Hamburg, Schuß in den Nacken, Gefreiter Heinrich Fehling- au» Altstadt«, zwei Schüsse im rechte» Arm, Reiter Hermann Koschorsek au» Rominten, Schuß in den rechte» Fuß. Gefreiter Hermann Kurpjuhn aus Astrawischken, Schuß in die rechte Hand, Gefreiter Franz Heinrich aus Kroplainen, Schuß in di« rechte Hand, Reiter Dietrich HaShaaen au» Bremen, Schuß in den rechten äußeren Knöchel, Gefreiter schenket, Reiter Richard Ahrendt ausDefsau, Schuß rechten Oberschenkel, Reiter Otto Schulz aus Spa Schutz in Len r " Quetschung de» Ker rurrlrcb-iapaiilrcbr strleg. Rorfaksw durch die Japaner bombardiert. Ein Telegramm des Generalleutnant Ljapunow an den Kaiser von gestern, 1 Uhr 10 Min. abgesandt, lautet: Soeben meldet der Truppenchef von Korsakow telegraphisch, daß der Feind heute seit 7 Ubr früh Korsakow bom bardiert und bis jetzt einige Häuser beschädigt habe. — Ein zweites 4 Ubr3 Min. früh abgesandtes Telegramm de« General leutnants Ljapulow von gestern besagt: Wie der Truppenchef von Korsakow in Ergänzung seiner ersten Meldung tele graphiert, wurde ein feindliches Schiff in Korsakow am Horizont gesichtet. Gegen 6 Uhr morgen« näherte es sich bis auf ungefähr 7 Werst der Küste und bombardierte Korsakow. ES fuhr fort, bis 8»/« Uhr morgens zu feuern, ging darauf langsam in See und wurde nicht mehr gesehen. Die durch die feindlichen Geschosse in der Stadt «»gerichteten Beschädigungen sind unbedeutend. Es wurde niemand getötet oder verwundet. Vie Landoperationcn. Der Korrespondent des „B. T." in Liaujang tele graphiert aus Liaujang vom 21.: Im Norden bei An- schantschan haben die Japaner nur territoriale Truppen und Landsturm, außerdem berechne ich die Gesamtstärke der drei japanischen Feldheere auf 180 Bataillone, von denen augenblicklich vielleicht »in Teil gegen Port Arthur entsandt wurde. Bei Takuscban bat angeblich eine neue Truppenlandung stattgefunden. Die Wegnahme der Forts 3 und 4 bei Port Arthur am 1. und 2. August vor dem großen Bombardement scheint sich zu bestätigen. Russische Rriegrfchiffe in Lhan-hai. In Shanghai hatten Montag vormittag die Mit glieder des Konsularkorps eine lange Besprechung über die Angelegenheit der russischen Kriegsschiffe „Askold" und „Grosovoi". Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Der Taotai erlaubte den Ruffen, auf Befehl des chinesischen Auswärtigen Amts, bis zum 23. August mittags im Hafen zu bleiben. Der amerikanische Admiral bot den Russen an, sie bis zur Drei-Seemeilen-Grenze zu geleiten. Ramin,ura» Ramps gegcn da« Wladiwostok- Geschwader. Der Kampf der Wladiwostoker Kreuzer mit dem Geschwader Kamimuras, bei dem die Japaner t70 Geschütze gegen 70 russische hatten, mußte nach einer Schilderung der „Nowoj. Wrem." als die hartnäckigste und blutigste von allen Seeschlachten seit Bestehen der Panzerflotte über haupt bezeichnet werde». Auf den Kreuzern „Rossija" und „Groinoboi" wurden 503 Mann außer Gefecht gesetzt. Der Fall de» „Retschiteluy". Dem „Daily Telegraph" wird auS Tschifu vom 21. August gemeldet: Infolge des Zwischenfalle» mit dem „Retschiteluy" hat China den russischen Forde rungen nach gegeben und wird ScbadloShaltuna ge währen. Der Admiral und der Taotai in Tschifu wurden degradiert. Infolge deS Ausganges de» Zwischen falles werden Ruhestörungen unter den Chinesen in Tschifu befürchtet. Ein amerikanisches Kriegsschiff ist bereit, See truppen zu landen. Der „Retschiteluy" ist in Dalny an gekommen. vrutscbes * Leipzig, 22. August. * Das Duell Möller-Kirdorf. Die beute vormittag schon angekündigte Erklärung des preußischen Handels ministers aus die Aussagen des Geb. Kommerzienrats Kirdorf ist jetzt in der „Nordd. Allg. Ztg." erschienen und lautet: Die „Kölnische Zeitung" bringt folgende Erklärung des Geheimen Kommerzienrats Kirdorf in Rheinelbe. (ES folgt der Wortlaut der bekannten Erklärung). Die „Norddeutsche" fährt hierauf fort: Gegenüber dieser Erklärung haben wir zweierlei zu bemerken: Erstens, die Erklärung Kirdorfs deckt sich nicht mit den vom Bergmeister Engel im „Glückauf" ausgestellten Behaup tungen. Engel schreibt wörtlich: „Damals haben die Unterhändler des Syndikat- dem FiSkuS sogar angeboten, ihm das Vetorecht gegen Preiserhöhungen auszuwirken", und an anderer Stelle: „es sei dem Fiskus ein Beto gegen die Preiserhöhungen angeboten worden", und gebraucht cm dritter Stelle die Wendung „unter Anerbieten eines Vetos gegen Preiserhöhungen". Während der unbefangene Leser hiernach glauben mußte, eS sei dem FiSku» offiziell und formell ein Vetorecht gegen dir Preiserhöhungen angeboten worden, will Kirdorf nach seiner eigenen Erklärung lediglich eine Anregung dahin gegeben haben, daß von fiskalischer Seite eine derartige Forderung gestellt werden möge. Fall» der Fisku» diese Be dingungen von sich auS stelle, werde er, Kirdorf, seinen Einfluß zur Gewährung deS Rechte« in der Zechrnbesitzrrversammlung auf bieten. Der Unterschied zwischen den Behauptungen Engels und den Erklärungen Kirdorfs springt in die Augen. Zweitens: Nach den »ns von zuständiger Seite gemachten Mitteilungen ist die von Kirdorf gegebene Darstellung der frag lichen Unterredung nicht in allen Punkten zutreffend. Kir- dorf hat vielmebr in der fraglichen Unterredung neben dem gemachten Anerbieten einer sehr ausgiebig zn bemessenden BeteiligungSziffer lediglich in allgemein gehaltenen Wendungen betont, daß sich vielleicht Mittel und Wege finden lassen werden, die fiska lischen Interessen gegen etwaige ungerechtfertigte Preiserhöhungen au«reichrnd zu sichern. Da» Veto recht ist dem Fiskus weder angeboten, noch ist demselben nahe- gelegt sworden, »in solche- zu verlangen Der Handel-Minister hat Herrn Kirdorf gleich beim Beginn der Unterredung erklärt, daß der Zutritt de« Fiskus zum Syndikat für die erworbenen Zechen und Felder wegen der bei deren Erwerb abgegeben Erklärungen au» politischen Gründen unmöglich sei. Den in s«in«r Gegenwart weiter gefall«»«» »e«ß,»»»ge» kmnw bah« Ih,rha»pt
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