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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192605018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-05
- Tag1926-05-01
- Monat1926-05
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1926
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>"or zeugen, wurden erfüllt, ich lvar des Prinzen rechtniäs,i?.c Gattin unter dem Namen Freifrau von Holt» Hausen, einem Namen, den er auf die unebenbürttge Frau übertragen konnte." Stumm lauschte der Graf. Die Gräfin holte tief Atem mrd fuhr dann in schmerz lichem Tone fort: „Das Glück dieser Ehe war kur». Bald lernte ich den Gatten genauer kennen und sah mit Schaudern, wem ich meine Hand gegeben yatte, und er war bald meiner über drüssig und ging auf Reisen. Da immer noch das Geheimnis über unserem Ehe bunde schweben mutzte, was um so notwendiger sei» sollte, als der regierende Fürst seinem Bruder wenig gewogen war, wurde eine Reise der Frau von Helms burg nach Italien ihrer Gesundheit wegen angeordnet, auf der ich sie als Pflegerin begläte« sollte. Statt nach Italien begaben wir uns nach Halle, wo ei« Haus für uns gemietet war. Mr lebten dort m tief ster Abgeschiedenheit. Dort genas ich eines Mädchens und suchte dann Italien auf. Es gelang, dis Wels zu täuschen. Wenige Wochen därauf erhielt ich durch meinen Gat- ten die Nachricht von dem Tode der Kindes. Lkr' Du darfst-mir glaube«, ich habe in ast dieser Zett -MM schwer, schwer für meinen Irrtum gelitten, den man 2K «einer Jugend verzeihe« mutz; doch ich sollte noch meyr leiden. Ich drang jetzt energisch in den Prinzen, der. wie NN »ch erfuhr, in Paris «» sehr zweifelhafter Gesellschaft lebte, unsere Ehe zu veröffentlichen. Da — noch heute überläuft mich ein Todesschauer, «oenn ich jener Stunde gedenke — erhielt ich die kalt blütige Mitteilung, daß zwischen dem Prinzen und nur keine rechtsgültige Ehe, überhaupt keine Ehe geschlossen worden sei, datz nur eine Komödie vor dem Altar statt gefunden, da kein anderer Weg sich dargeboten habe, zu meinem Besitz zu gelangen. Ich sei nach »oie vor das Fräulein Hilders und werde aus der Schatulle der Prinzen reichlich versorgt werden. ES sei dem Prinzen ganz gleichgültig, wenn ich öffent lichen Skandal veranlassen wolle, es würde nur zu meinem Nachteil ausschlagen, am besten lvürde cS fein, wenn ich mich reichlicher Entschädigung begnüge und In meinem eigensten Interesse schweigen würde. Gleich daraus erfuhr ich auch, datz der Prinz sich m Paris mit einer obskuren Tänzerin des Balletts vermählt habe. Ich war dem Wahnsinn nahe. I« wilder Hast eilte Ich, wie von Furien gehetzt, nach Deutschland zurück. Mei» erster Weg war nach Deynstedt zum Pfarrer. Der würdige Man», eine mir fremde Person, wußte von nichts, hatte nie eine Trauung an inir vollzogen, sei» Kirchenbuch enthielt keinen Vermerk, er batte nie emen Trauschein für mich ausgestellt, und einen Adjunkten hatte er nie gehabt. Ich war betrogen — kein Zweifel. Da regte sich m mix das trotzige Blut meiner Ahnen. Eine Zeugin der Trauung hatte ich, das war Frau von Helmsburg, doch diese fürchtete mehr »oie ich ein Auftreten gegen den Bru der deS Landesherrn. Der andere m»r bekannte Zeuge, der Kammerdiener des Prinzen, leugnete spech, jemals einem solchen Akte beigewohnt zu haben, üiid erbot sich, das vor jedem ' Gerichtshof zu beschwöre«. Jetzt wandte ich mich an eine» Advokaten, der mir sagte, datz ich zivar, im Falle »ch Beweise führen könne, die Bestrafung de« Schuldigen herbeizusübren vermöge, datz die Macht des Gesetzes aber vor dem Prinzen selbst «ifhöre und nichts meine Ehe zu einer gesetzlichen machen könne, um so »ventger, als der Prinz jetzt wirklich verheiratet sei. Um die Schuldigen zu ermitteln, verwies er mich «« einen geschickten und zuverlässigen Detektiv der Krl» «ttnalpolizei. Dieser ermittelte auch, daß tue Trauung durch einen wegen verschiedener schwerer Vergehen aus dem Amt« entfernten Pfarrer vollzogen worden se», und datz der Kammerdiener des Prinzen bei allem die .Haupt- rvlle gespielt habe. Währenddessen war Frau von Helmsburg, die in Todesangst lebte, datz em Mitglied der fürstlichen Fa milie öffentlich eines Verbrechen» angeschuldigt ivcrdcn könne, zum Fürsten gegangen und hatte ihm von allem Mitteilung gemacht, ihm auch die gefälschten Papiere vorgelegt. Der Fürst zweifelte an dem Schurkenstreich seines Bruders nicht, er kannte ibn genau und war außerdem ergrimmt über feine unwürdige Heirat, doch auch er wünschte, Skandal zu vermeiden. Em gerichtliches Vorgehen gegen die ermittelten Hel- sershrlser des Prinzen lvar also unmöglich. Der Fürst schied traft seiner Macht als Hmrpt des Hauses die 'livi sche« nckr und Prinz Karl etngcgangenc Ehe und rückte das Datum des von ihm eigenhändig ausgestellten Do- Druck und Verlag »on Langer u. Winterlich. Nlcla. — kuments vor; Dadurch war meine Ehe ars rechtsgüing an erkannt von dem Haupte des Fürstenhauses, doch nayin er mir das Versprechen ab, im Interesse der fürstlichen Würde für ewig zu schtveigen. Als Du Mir Deine Hand anbotest, fragte ich den Für sten, ob es geboten sei. Dir alles zu sagen, er riet ab, er meinte, es würde Dich nur unglücklich machen und wollte gegebenen Falles seinem Freunde gegenüber die Ver antwortung übernehmen. So, nun weißt Du alles!" Erst nach einer Weile, rn der die tiefe Erregung, in welche sie die Erinnerung an so schmerzvolle Tage ihres Daseins versetzt, nachgelassen hatte, fuhr sie fort: „Hältst Du es noch für Deine Pflicht, zur Pistole zu greifen, so tue es, ich will den Tod von Deiner Hand geduldig hinnehmen und im letzten Augenblick Dir noch dankbar sein, datz Du mir gestattet hast. Deinen Lebens- weg zu teilen!" Stumm, ime vorher, saß der Graf, auch nachdem seine Frau geendet hatte. Der Graf stand auf und blickte zum Fenster hinaus. Er war heftig bewegt. Er liebte seine Frau in seiner Weile aufrichtig, und wußte, wie offen und wahrheitsliebend sie war; er bezweifelte keines ihrer Worte. Das, lvaS er gehört» erschütterte ihn ferner Frau wegen und auch darum, weil ein Sproß des Fürstenhauses, mit dem sein Geschlecht seit Jahrhunderten verwachsen lvar, in solch schmachvoller Weise in deren Leben eingegriffen hatte. Er wandte sich dann um, ging auf seine Frau zu, nahm ihre Hand und sagte: „ES wäre besser gelvesen, ich hätte früher alles er schien, ich hätte Dich darum nicht minder geliebt, Her mine. Diesem verfaulenden Zweige eines edlen Geschlechts stieße ich am liebsten den Degen in den Leib", setzte er finster hinzu. ,^Ich will zum Fürsten fahren, den über Dich ausge streuten Gerüchten muß em jäqes Ende gemacht werden, Deinet- loie meinetwillen!" Er wollte gehen, wandte sich aber wieder um und fragte: „Aber, lvas um Hnnmelswillen ist das mit der jungen Sängerin, die Dir so ägnlich sieht?" „Ihretwillen, Botho —", sie sah ihn mit bittenden Augen liebevoll an — „müssen wir dre Vergangenheit we nigstens für uns aufhellen, um ihr »n Zukunft die ge bührende Stellung anzuweisen." Mit weichem Tone fuhr sie fort: „Ich sagte Dir schon, daß mir kurze Zeit »lach der Geburt der Lod meines Kindes mitgeteilt wurde. In der furchtbaren Aufregung jener Tage trat dieses schmcrz- kiche Ereignis zurück vor anderem Leid, und mehr und mehr im Laufe der Jahre, nur im Traume noch lebte da- Neinx Wesen für mich!" (Fortsetzung folgt.) > ( * Da« möchte Zorn und Schmer» erregen, Wenn wir die Menschen »n« beleb'«: Datz sich so leickt die Schlechten finde» Und sich dl« Besten nicht versteh'«. * Wahr bleibt «S doch: der schönste Seat» Entsprießt mir unsern, beißen Müh'«, Und wie wir »nsre Minnen pflegen. So werden «nsre Btnmen blüh'nl ' »KD Fröhlicher Früh»««. Nachdrnck verboten. Drei Grazien seh ich auf BeraeShöh, Sie blicken hinaus in die Lande, Hoch schwinget die Eine den Blumenstrauß, Len Schleier die Andre, am Rande. Di« Dritte, die stehet erhaben da Und greift in die goldene Leier, Sie singet da« Lied vom erstandenen Len» Am hübenden Schlehdorn, zur Feier. Dranf kamen die Schwalben geflogen Hera» Gar fern von des Ozcans Strande, Und „fröhlichen Frühling", so jauchzen hinaus Die Drei in die grünenden Lande. George Morl». Für die Redaktion verantwortlich: Heinrich Ublemonn. Riesa« Sabr«. Nr. 18. Riesa, 1. «ai Weckt »rein em schöner Mann von so innigen regung bleich gewordgve Mädche« Mut. Rebe« dem de» Prinzen sah sie da» Gesicht desfe« auftauchen, desse« Nähe sie mit so süßem, ahnungsvollem Schauer erfüllt hatte. Mt gepretzter Stimme, aber nicht oh«e ruhige Ent schlossenheit, sagte sie: „Meine Ehrfurcht vor de« fürstliche« Hanfe, Durch laucht. verbietet mir. Sie länger anzuhören, und auch die Rücksicht aus »»ich selbst. Ich bitte Sie inständigst. Mich nicht zu ängstigen, Durchlaucht, ich darf nichts hören, «h kam» nicht!" Sie stützte sich mit der Hand auf den Tisch, der »u der Laube stand „Mädchen, Mädchen! O, sagen Sie mir nur emSr darf ich wiederkchren?" „Nein, Durchlaucht, nein!" wiederholte sie letzt »« sich erneuerndem Angstgefühl — fast heftig — ich würde sofort die Stadt verlassen — nein, niemals wieder!" Er ließ die erhobenen Hände sinken und sah saft ver stört aus. Er sah ihr in das ängstliche Angesicht, dessen Auge» niedergeschlagen lvare», «nd ein tiefes Weh gmg durch sein Herz; cs las nichts auf diesen Zügen, das mit seinem Empfinden harmonierte. Rach einer Weile sagte er in einem Tone, dessen er zwungene Ruhe erschütternd auf Marie wirkte: »Ich fürchte, ich habe mich Hinreitzen lassen, mehr zu Die Sängerin. Roman von Franz Trester. v. Fortsetzung. ES mg etwas Ergreifendes in dem, wa- der Prinz sagte, und wie er e« sagte; sie fühlte, daß feine Wvrte ans dem Herzen kamen. Leidenschaftlich fuhr er fort: „Dies Ihnen zu sage», kam ich her. Wort kein Echo in Ihrem Inner», so ist Traum meines Lebens zerronnen." Dem arme» Mädchen, das den jungen fürstlichem Geschlecht so bewegt sah, feine >>.- «.,».»,» Morte hören mußte, die ihr sagte», daß er sie m» emer bewundernden, hingehenden Zuneigung umfing, lvar so angstvoll beklommen zumute, daß ihr die Tränen nahe waren. Sie stammelst' mehr als sie sprach: „Durchlaucht!" „Lassen Sie die Durchlaucht fort, hie stehe ich als schlichter Erdenbürger vor Ihnen, bereit, alles, lvas mich äußerlich über andere Menschen erhöht, sortznwersen für das namenlose Glück, aus Ihrem Munde zu hören, daß ich mein Leben, alles, was ich bin und habe. Ihnen für alle Zeiten weihen darf!" Da faßte endlich das so bedrängte, vor innerer Er- Ktnd gleitet am Rande eine« stelle« Abbaus« an« und rutscht hinunter, hält lieb aber an einem Ttranch fest. Unke« die Tiefe und vor ihm der schwache Strauch — wie lange wird er halten? Da hört «4 von oben bcr eine Stimme: „Siebe nicht binab, flehe in die Höbe! GS steht in die Höbe — und klebe, da strahlen ihm ein Daar Annen ent- aeaen, und ei« Baar Arme strecken sich »n ihm hernieder nnd ziehe« es empor an da« Baterher». Dn bist da« Kind, du nnrubvolle Seele. Laß auch du dick bedeute» nüe jene» Kind: „Siebe nicht hinab in die Tieke. bleibe nckt ml» deine« Blick an deinem Kreuz und Äld batten!" Nicht daß dn dir dein Kren» und Leid an« dem Ein« schlage« kolktest, wie dir auch manche leidiae Ratgeber raten, aber du sollst auch nicht in den aeaentetktaen Fehler verfallen, sollst -ich nckt in deinem Schmerz vergrabe«. Sieh« nickt hinab in -te Tietz deine« Schmerzes, sckane dich ober auch nickt «« «ach allerlei Helfern. TS sei serne von nn«. da« zn nnteekckäten. wo« un« tu trüber und harter Zeit liebe treue Menkckeu sein könne«. Wa» haben wir -och lu dieser Hinsicht ma«ch einem »u danken. Wie bat er dnrch autricktiae« Mitkühle« un- Mittraaen seine Spuren in unsere Seele geschrieben. E« ist viel Wahre« an dem Sprichwort: „Beteilte« Lei- ist halbe« Leid". Aber völlia erfüllt e« fick an un« erst dann, wenn der. welcher da« Leid mit un« teilt, nnker Bott und Vater ist. Auck -le treuesten Menscheakeele« können nn« in Nackt «nd Rot da« nickt gedrn, wa» wir im tiefsten Brunde unsrer Seele brauche« und ersehne«, können unser« Seele nickt wahrhaft stift machen, ganz ab- aelebeu davon, datz gerade gegrnwörttg jeder für sich »ne Genüge belastet ist. Darum sckaue dick nicht nach allerlei Rothelkern un», du liebe Seele in deiner Drangsal und Trübsal, sondern flehe in die Höhe »n ihm empor, der dir helfen, der dick wahrhaft still werden lasse« kau». Siede ihm in da« treue vaterangekckt und lie« ihm von de« Lippen ab. wa« er dir zu sagen und z« geben hat. Da liesest du von viel Liebe und viel Segen nnd viel Wunder- Hilke; da fassest du neue« vertrauen zu ihm; da stehst du in ihm, den du in deiner Angst und Not nickt «erstandest, wieder den lieben himmlilcken Vater nnd legft deine Hand in keine Hand — und er zieht dick empor an« der^ Tieke a« sei« vaterherz, an dem du still wirst, still und stark; er geht von ihm eine geheimnisvolle Kratt auf dick über. Stift «nd stark — beide« gehört zusammen. Bott läßt un» a« seinem Herzen ausruhen und »ugteich «en« Kraft stade«, weil wir immer wieder hinein müssen in die Müde« und Kämpie de« Lebens. Wohl allen, die in dieser Weise di« Wahrheit de« Psalmwortes erleben: Mein« Seele ist stift zu Bott, der mir hilft. „Die Christenseele, io hat jemand st dem Meere. Ja de« Stürme« i CrMIer an -er Elbe. Belletr. Gratisbeilage zum „Riesaer Tageblatt ..... I geschrieben, gleicht dem Meere. Ja de» Stürmen möa«, So wird di« Seele bei ihm still, nicht nur beruhigt, i dir Wogen haushoch «eben, «S ist doch nur die Oberfläche sondern still, voll Frieden und Zuversicht, voll Trost nnd I beunruhigt; unermeßliche Tiefen von Stifte und Friede, Kraft. Doch vorerst noch ein anderes lehrreiches Bild. Em ' liegen darunter . Friedrich. Mm Siele iß ßil z> 8M in «i W. Ist das wirklich wahr? Kann unsere Seele still sein? Kann sie es immer sein? Gewiß, es gibt je und dann stille Stunden, in denen dieses Bkalmwort lBkakm 6L.L) an uns wahr wird. Aber sie sind dock nur flüchtige Stunden, die nur allznicknell wieder dem Alltagsleben mit seinen Mühe» «nd Kämvken weichen müssen. Wer hätte nickt sein Krenz und Leid zu tragen, unter dessen Last feine Seele »nrnbig ist? Und zu der Last, die einen jede» nack seinen Verhältnissen drückt, die große Last, an -er alle ihr Teil zu tragen bab«n„die Not der Zeit, die immer schwerer zu werden droht. Wie kann da unsre Seele still fein ? Oder »oie kann sie still werden? Wie denn? Oder lieber erst die ander« Frage: Wie denn nicht? Nickt von sich selbst. Wenn wir ans nn« selbst angewiesen wären, dann müßten wir auf das Sttllwerden unsrer Seele verzichten, und es müßt« un« die aus unserem Bialmwort un« entgeaeu- klingende Mahnung: Sei still, liebe Seelei etwa so berühren, wie „den, der im Tale nicht mehr weiter kann, die Auf forderung berühren würde, er solle auf de» Berg steigen und Edelweiß pflücken". Aber wir sind nicht auf un« selbst angewiesen. Meine Seele ist still zu Gott, im Aufsehen zu ihm, der mir hilft, im getroste» Gefühl seiner Nähe, so singt der Psalmist. Nicht wir selbst sollen unsre Seel« ftsll machen, sonder» Gott will es tun. Doch nickt ohne unser Zutun. Er will die Still« nickt in unsre Seele bineinzauber», sondern will un« Weisung und Kraft geben, still zu werden. Wir nennen ihn — da« bat un« Christus gelehrt — Vater und vergleichen ihn mit einem lieben Vater und zugleich mit einer lieben Mutter. Da «in bitterlick weinendes Kind. Ein herber Sckmerz hat seine junge Seele getroffen. G« nimmt seine Zuflucht zur Mutter. Die schließt es in ihre Arme «nd spricht freundlich zu ihm: „Weine nicht mehr nnd sage der Mutter, wa» dick bekümmert." Da» Kind spricht sich au«, wenn schon nickt ohne Tränen, und die Mutter spricht ihm Trost zu und schließt e« noch fester in ihre Arme: so wird sein Schmer» gestillt, so wird seine Seele still. Lern« von diesem Kind, dn Christenmenick, du Gotteskind. Nimm in deiner Not «nd Bangigkeit deine Zuflucht zu dem lieben Gott und Vater. Habe nicht wie Manche mühselige «nd beladene Seele den katschen Stolz, dätz du deine Last allein tragen willst. Und wenn du zu ihm kommst, wen» du betend sein Angesicht siehst, daun lab dich wie da« Kind in etwa« beruhigen und sprich dich vor ihm au«, wenn schon unter Klagen und Tränen, so doch nicht faffnngSios, sondern durch das Gefühl seiner Nähe ' und Hilfsbereitschaft beruhigt.
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