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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040816013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904081601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904081601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-16
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Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 25 Reklamr» unter dem Redaktion-slrich («gespalten) 7b nach den Familirnnach- richten («gespalten) bO Tabellarisch« und Zissernsatz entsprechend höb«. — Gebühren für Nachweisungen und Osfertenanuahmr 25 »««atzmeschlutz für «nz,»««,-. Abend»Ausgabe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-AuSgabr: nachmittag« 4 Uhr. Uxtra-Vetlage» (gesalbt), nur mit der Morgen.Ausgabe, ohne Postbrsbrderung 60.—, mit PostbefSrderung ^l 70.— Anzeigen sind stet« au die Expedition zu richten Dir Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi« abend« 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Palis in Leipzig Inh. vr. V., R. 8. W. Slinkhardt). Nr. 415. Dienstag den 16. August 1904. 98. Jahrgang. den der Er- Staats. Türkei zum könnten an unberechtigt auch sicher Widerstand, Var Wchtigrte vsm Lage. * Der d e u t s ch - a u st r a l i s ch e Z w i s ch c n f a l l, der durch die widerrechtliche Verhaftung des Steuer- manns Stelluugs hervorgerufen war, ist bei- gelegt worden, indem sowohl die australische, wie die großbritannische Regierung Genugtuung g e - geben haben. (S. Dtsch. Reich.) sind auch jene Ideen in die armenische Bevölkerung hinein getragen worden, die seit einem Dutzend Jahren in der Forderung nach der Autonomie für alle von Armeniern bewohnten kleinasiatischen Provinzen zum Ausgangs punkt einer revolutionären Propaganda geworden sind. Diese Propaganda charakterisiert sich, ganz abgesehen von den verwerflichen Mitteln, deren sic sich bedient, und von welche Hunderte scheußlicher Gewaltakte Zeugnis ab- legen, auch der Sache nach als unberechtigt, insofern sic eine Vorherrschaft des Armenicrtums künstlich konstruie ren will, die in den Bcvölkerungsziffcrn keine Grund lagen finden kann, da die Armenier sich gegenüber an deren Nationalitäten überall in der unbestrittenen Min derheit befinden. Aber wie die Führer jener berüchtigten armenischen Sturmpetition, welche zu den fürchter lichen Armenicrgrcueln der aufs äußerste provozierten Moslemin führte, von ainerit'anischen Missionsanstalten, amerikanischen Universitäten überwiesen und dort ausge. bildet waren, so suchten auch die meisten anderen armeni schen Terroristen sich der türkischen Polizeikontrolle auf Grund amerikanischer Bürgerdiplonic zu entziehen. Diese „amerikanischen Asiaten" glaubten die Pri vilegierten Revolutionäre spielen zu dürfen, und nun verlangen die Vereinigten Staaten gar noch, daß künftighin die amerikanischen Pässe bei allen Union angehörigen, gleichviel welcher Rasse und Konfession sie sich zuzählen, von den türkischen Behörden zu respektie ren seien. Mit anderen Worten, die Amerikaner wollen eine der Notwehr entsprungene Polizeimaßregel der ottomanischen Negierung, über deren Härte im einzelnen Falle man ja verjchieocn denken kann, oie aber das Aus land jedenfalls nichts angeht, auf dem diplomatischen Wege illusorisch machen, und daß sich der Sultan hier- gegen sträubte, könnte man ihm schließlich auch dann nicht verdenken, wenn er die amerikanischen Armenier weniger zu fürchten hätte, wenn diefc Elemente nicht eine stete Gefahr für die Ruhe seines Reiches und dis Sicherheit seiner Person bildeten. Andererseits haben beide großen amerikanischen Parteien sich sehr stark für diese „die nationale Würde" berührende Frage erwärmt und die Freiheit der arme nischen Schutzbefohlenen der Vereinigten Staaten in ihr Programm ausgenommen, so daß Präsident Roose velt aus innecpolitischen Gründen sich hier nicht lau zeigen durfte, ganz abgesehen von den Stimmen, welche die Missionen ihm bei einer bevorstehenden Wahl kampagne zuzuführen vermögen. Es war eine Zeit lang fraglich, wie die dergestalt zugespitzte Angelegenheit sich weiter entwickeln werde. Die Pforte konnte jedenfalls auf die Unterstützung Rußlands zählen, das nicht nur die Stellung Amerikas in der Judenfrage nicht vergessen hat, sondern auch weiß, daß die Union, sobald sie die türkischen Armenier bei der Pforte durchgesetzt hätte, ungeheuer bei den russischen Armeniern im Prestige gewinnen und wahrscheinlich der Petersburger Regie rung dann bald mit ähnlichen Ansinnen kommen würde. Eine zu scharfe Stellungnahme Rußlands hätte aber fraglos England rasch aus seiner bisher bewahrten Zurückhaltung herausgelockt, und damit wäre das orientalische Problem auf einem der heikelsten Punkte und im denkbar ungeeignetsten Momente aufgerollt. Im Interesse der Erhaltung der Ruhe im Orient mag es also immerhin gelegen haben, daß die Pforte nun auch einmal der Union eine ihrer berühmten diplo matischen Zusicherungen gegeben hat und der Zwischen fall damit vorläufig aus der Welt geschafft ist. Die Vereinigten Staaten hat es aber sicher in ihrer Arro- ganz getvaltig gestärkt, und man darf da noch auf manche Uebcrraschuug gespannt sein. Es wäre wenigstens an- gebracht, die heilige Monroe-Doktrin auch offiziell so zu modernisieren, wie sie heute in der Union interpre tiert wird: Anierika für die Amerikaner und das bißchen übrige Welt auch. Vie tiiskisch-amerllramrchen VMrenren. Scharfe Konfliktsluft webte uns entgegen aus Noten, die zwischen den Vereinigten Staaten und Pforte getauscht wurden, aus den entschlossenen tlärungen des Staarssekretärs Hay, aus den Maßnahmen der amerikanischen Regierung, deren Mittelmcer- aeschwader, bestehend aus den drei geschützten Kreuzern „Olympia", „Baltimore" und „Cleveland, unter dem Befehl des Konteradmirals Jewcll nach Smyrna unter- wegs ist. Die Union zeigte sich mit großer Energie be reit, die Konsequenzen aus der etwas merkwürdigen Art und Weise zu ziehen, mit welcher sie, die die Monroe- doktrin auf ihre Fahne geschrieben, sich in die An- gelegenheiten auswärtiger Staaten mischt. Von der Peripherie aus drängt sie hinein in die europäische Politik; bald sind cs Kaufleute, bald Missionare, die den Schutz der Flagge anrufen, die sich nur allzu gern jenseits deS Atlantic als Schätzerin der „nationalen Würde" Bruder Jonathans zeigt. In der marokkanischen Au- gelegenheil war cs Frankreich, das mit wenig ange nehmen Gefühlen Schwierigkeiten seiner jungen Pro tektoratsherrlichkeit aufbauchcn sah. Gegenwärtig ist es außer dem Sultan die russische Regierung, welche miß- iranisch die annektlonslustigcn ?)ankees mustert. Und lag der Fall Perdicaris noch verhältnismäßig klar, so war daS bei den Zielen der neuesten amerikanischen Demonstration schon durchaus nicht mehr in dieser Weise der Fall. Prüft man vielinehr außer dem Anlasse des jüngsten Konfliktes, dem Entscl-ädigungsbegehrcn aine- rikanischcr Missionsanstalten, die in drei armenischen VilajetS Verluste an Eigentum und Sachschäden erlitten haben, auch dessen tiefere Ursachen, da kann man recht sehr im Zweifel darüber sein, ob hinter dem leidenschaft lichen Eifer, der die amerikanischen Staatsmänner aus ihren meerumrauschten Sommerfrischen in die staubige Stadt getrieben, eine ehrliche Ueberzeugung ihrer guten Zache sich birgt. Die Union strebt in erster Reihe die Erhebung der türkischen Gesandtschaft in Washington zur Botschaft an, der eine Rangerhöhung des amerikanischen Gesandten in Konstantinopel folgen könnte. Das wäre aber nur die äußere Form, welche die Gleichstellung der Amerikaner mit den Signatarmächten des Pariser und Berliner Vertrages und der seit dem Kattowitzer Frieden successive abgeschlossenen, sogenannten Kapitulationen, und damit eine Privilegierung der amerikanischen angehörigen und Schutzbefohlenen in der Ausdruck brächte. Derartige Bestrebungen sich vielleicht gar nicht als so empfunden werden, und sie würden weder bei der Pforte auf solch zähen noch bei Rußland auf so eisiges Mißtrauen stoßen, wären nicht neun Zehntel der Leute, denen die angestreöten Pri vilegien zu gute kommen sollten. Angehörige gerade jenes Stammes, aus dem dem Sultan seirw gefährlichsten Feinde, dem Zaren eine Vermehrung der Revolutionäre an den Grenzen seines Reiches erwachsen sind. Und nicht nur das! Die Erfüllung der seitens der Union jetzt neuerdings und so temperamentvoll geltend gemachten Forderungen soll eine Krönung jener propagandistischen Arbeit bedeuten, welche seit einem Menschenalter in (sentralkleinafien und dem armenischen Hochlande im Wesentlichen durch Vermittelung amerikanischer Missio nare geleistet worden ist und viel dazu beigetragen hat. bei den Armeniern jene Unzufriedenheit zu offener Em- vörung aufzustachcln, die im Dolch. Revolver und Dyna- mit geeignete Requisiten für ihre Betätigung erkennt. Mehr «ls zwei Millionen Mark hat die Union jährlich zu dem Zwecke verausgabt, sich recht fest in jener türkischen Provinz einzunisten. deren Name zu nennen, heute schon im Nildiz-.Kiosk als ein Verbreckfen gilt. Schulen, Spi- fäler, Waisenhäuser und Wohlfahrtsanstaltcn, mit ameri kanischem Geld etabliert und unterhalten, haben zwar unverkennbar mit siir die Hebung des kulturellen Niveaus der Armenier gewirkt, aber vermittels dieser Faktoren * Staatsminister a. D. Hobrccht erhielt zu seinem 80. Geburtstage vom Kaiser den Kroncnorden 1. Klasse. " Die Japaner sind an Port Arthur so weit herangerückt, daß sic vom Langschang-Hügel aus voll- ständig die russischen Stellungen be herrschen. (S. Russ.-jop. Krieg.) Der siuMana der Herero. Verlustliste. * Berlin, 15. August. Am 11. August Lagerposten Karibik vermutlich von Biehräubern durch Schüsse verwundet: Ge freiter Johann DohluS, geb. 7. April 1881 Enchenreuch Kreis Oberfranken Bayern, früher bahr. 7. Infanterie, Fleischwunde linker Unterarm; Reiter Wilhelm Dawo aus Aschbacher Aiegelbütte, Bezirksamt St. Ingbert, Kreis Pfalz, früher bahr. 22. Infanterie, Fleifkbwunde linker Unterschenkel. Vie Win-Huker Farmer Nachdem durch Anschlag bekannt gegeben war, daß der Gouverneur in einer von der Kolonialgesellschast, Ortsgruppe Windhuk, auf Sonnabend, den 2. Juli, einbcrufeoen Ver sammlung n. a. auch Ansichten über die Wiederaufnahme der Betriebe auf den verlassenen Farmen seitens der Eigentümer zu hören wünsche, fanden sich am .10. Juni die Mitglieder des „Vereins der Farmer für den Bezirk Windhuk" zn einer Besprechung ein, bei welcher Gelegenheit einstimmig folgende Entschließung gefaßt wurde: „Die Farmer deS Besins Windhuk erklären sich bereit, die Tätigkeit auf ihren Farmen wieder auszunebmen, sofern sich diese Tätigkeit aus vorbereitende Arbeiten erstreckt, die einer eventuellen Wiederaufnahme des WirtschaftSbctriebes und dem Wiederbezug der Farmen notwendigerweise vorausgchen müssen, vorbehaltlich: f) balkmöglicher Entschädigung für die durch den Herero-Aufsland erlittenen Verluste in einer Höhe, die ihnen gestattet, den Betrieb in bisheriger Weise aufznnehmen: 2) Sicherheit für Leben und Eigentum: 3) vorläufiger Verpflegung in angemessener Weise; 4) Anlieferung des aUernotwendigsten Baumaterials, Handwerks zeugs rc. auf die betreffenden Farmen; 5) Ueberweisung der nötigsten Arbeiter; tt) sofortiger Verfrachtung von Saat- und Pflanzgut; 7) käuflicher Ueberlassung einer bestimmten Anzahl Kühe und Färsen auS den sich jetzt im Besitz der Truppe und der Negierung befindenden etwa 2000 Stück betragenden Rinderbeständen auf Konto der Entschädigung nach Schätzungswert, und zwar unter Berücksichtigung der Ansprüche der mitgeschädigten Farmer in an deren Bezirken des Aufstandsgebietcs. Um diese Rinder überhaupt der Kolonie zu erhalten, erscheint eine baldige Verteilung als dringend ratsam " Die (an-nng in Swakopmunö Anfang Juli sah es an der alten Landungsstelle viel lebhafter aus als au der Mole. Durch Sandversetzungen ist die Einfahrt zu dem Platz bintcr der Mole sehr erschwert. Maßregeln zur Abhittse tun dringend not. Der größere der beiden Hafendampfcr „Pionier", der nach beendeter Reparatur von Walfischbai zurückgcbracht worden ist, konnte zeitweise nicht mehr über die Sandbank, die sich vor der Mole gebildet bat. Er schleppte die Leichter vom Dampfer bis vor die Bank ; von dort mußten sie durch den kleineren Hafendampfcr „Assistent oder die Barkassen der Dampfer in Empfang genommen und hinter die Mole gebracht wcrdeu. Natürlich wird das Löschen dadurch verzögert. Dampfer „Emilie Woermann", seit 15. Mai auf der Reede, hat erst am 9. Juli endlich die Rückreise antreten können, mußte aber 250 To. Eisenmaterial wieder mitnehmen. — Wie die „Nat.-Ztg." hört, sind die Operationen Trothas namentlich durch die Schwierigkeiten beim Landen der Artillerie verzögert werden. veutschrs kriÄ,. Leipzig, 15. August. * Rnr nichts gegen die Regierung:'. Eine politische Satire von Otto H onigmund. Geh. Oberbeschwichtigungsrat z. D. (Verlag von Wilhelm Siißerott-Berlin, Preis 50 ^f). Der anonyme Versasser hat genug Geschmack gehabt, sein Werkchen nicht selbst alS Satire zu klassifizieren. Er überläßt daS seinen Lesern, die übrigens schon nach den ersten drei Zeilen wissen, woran sie sind. DaS ist um so weniger ein Fehler, als die ironische Form durch alle 24 Seiten der Broschüre geht und sich infolge ibrer Eigenart doch nur an ein Publikum wendet, das mit der Materie vertraut ist. Trotz der naturgemäß leichten Behandlung des Stoffes findet ich in der Schrift, die von Gemeinplätzen fast völlig frei ist, manche treffende und tiefgehende Beobachtung. Zunächst wird das Bestreben, den „Weltfrieden" zu sicher«, in lustiger Weise geschildert. Und nach dem Weltfrieden fällt uns der „innere Friede" von selbst in den Schoß. Wenn alles nichts helfen follte, schlägt der Verfasser daS „Gesund beten" durch die Jesuiten vor. Besonders charakteristisch für die Lösung der Aufgabe, die sich der Autor gestellt hat, scheint uns folgender Abschnitt über die Wahlverwandtschaft der Schwarzen und Roten: Null heißt es zwar: etliche Schwarzseh« unt« den Roten wollten nicht mit den Schwarzen Hand in Hand gehen, weil sie fürchten, daß die junge unerfahrene „Intelligenz" der Massen an der allen viclgewandtrn Klugheit Roms eben auch ihren Meist« finden könnte. Das ist nur eine vorübergehende „Unstimmigkeit" unt« den Führern. Tie geführten Massen wissen davon kaum etwas. Und das ist ganz natürlich. Schwarz und rot passen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich gut zusammen. Beide Partrifarben sind ihrer innersten Natur nach demokratisch und sozial, anti militaristisch und antiimperialistisch. Beide wenden sich an die „Intelligenz" der unterschiedlosen Masse und nicht au die d« unter schiedlichen Einzelnen. Beide „arbeiten" mit dem Jüusionsbedürfnis der „Armen" (an Geld oder an Geist) und L« „Schwachen" (an Leib oder an Seele). Beide »«treten mehr die weibliche, alS die männliche Art der Menschenseele. (ES ist ab« darum e .r..5 ^omi NN- j wird^die Hoffnung ausgesprochkm? daß noch Aufklärung Skiffen. Rechnet man die nach Port Arthur entsandten j Gen^al?ons'ulu der"Bmidcsregicnmg wieder ihren früheren freundschaftlichen Ekarakter annchmcn werden. Wie wu erfahren, fiat inzwischen auch die großbritannische Regierung dicke Erklärung amtlich zur Kenntnis des Berlin, 15. August. * Deutschland und Australien. Die „Nordd. Alla Ztg." schreibt: Tic australische Bundesregierung bat bc , kamitlicki zur Beilegung der zwischen dem früheren die Festungswerke I o r i u m Deakin und dem kaiserlichen - - ' G cn e ra l l ofu l B ur i in T v d ney im Falle Stel ¬ lung entstandenen Meinungsverschiedenheit in den austra lischen Zeitungen eine Erklärung abgegeben und darauf auch im australischen Parlament. Es wird darin ancr kannt. daß die Annahme Deakins, der Generalkonsul doch nicht wahr, daß sie, wie Weib«, wenn sie die Oberhand ge winnen, maßlos herrschsüchtig, maßlos unduldsam wäre«.) So viele Berührungspnnkte müsse« schließlich die endliche Verschmelzung herbeisühren. Unsere Entwicklung z«r Weltmacht wird fvlgaider- maßen geschildert: Natürlich werden wir dann eine Weltmacht werden uud was für eine! Maurice Maeterlinck — der bekannte Verfass« der „Wunder des heiligen Antonius", also sich« ein Berufen«, wenn nicht ein Auserwählter — hat uns in einer hochbedentsamen Sitzung „das moralische Gewissen" der Menschheit genannt. Wir können uns dieses Lob trotz unserer angeborenen und anerzogeuen Bescheidenheit ruhig gesallen lassen. Wir sind in d« Tat jetzt schon die größte moralische Weltmacht, die je mals existiert bat. — Tas wahrhaft erhabene Ziel uns«« Politik ist: alle Welt zu befriedigen, zufrieden zu stellen, satt zu machen, und fei es selbst auf Kosten unseres eigenen Vorteils, unserer eigenen Kinder und Kindeskinder. Nichts für das eigene Vater- land und Las eigne Lolkslum, aber alles für die Welt, für Len Weltfrieden zu wollen uud sogar zu — erreichen, das ist das Höchste, das Aeußerste, was man von einer Regierung verlangen kann. Stellenweise wird dann freilich die Satire recht bitter und manchmal sogar durch Uebertreibung ungerecht, wie das im Wesen einer solchen Kampfschrift liegt. Aber dem Manne schlägt em gut deutsches Her; und was er schrieb, bat er im Weh geschrieben. Ter „uativnalliberale" Minister Möller. Tic „Kreuzzeitung" hat sich in den letzten Tagen nut liebens- würdigem Interesse den inneren Verhältnissen der nationalliberalen Partei zugewenöet uno darüber gc ! Hibernia-Äktion nicht unterstütze. Die Auffassung, die sich in diesem Vorwürfe ausspricht, ist mehr realpolitisch als prinzipienfest. Wenn eine Partei die Haltung eines Mitgliedes mißbilligt, so kommt es erst in zweiter Linie darauf an, ob dieses Mitglied zufälligerlveise Minister ist oder nicht. Die liberale Partei hat also nicht den geringsten Grund, Herrn Möller wegen seiner poli tischen Vergangenheit bei feiner Aktion zu unterstützen. Ueber die letzten Zwecke dieser Aktion ist noch ein schützen des Dunkel gebreitet und das Wie der Ausführung kann die Billigung der Partei schwerlich finden. Nun wäre es vielleicht, wenn wir uns in den Gedankengang der „Äreuzzeitung" versetzen, praktischer, dem Herrn Mi- nistcr durch Dick und Dünn zu folgen. Dazu dürsten aber sehr viele Nationalliberale nicht die geringste Lust haben, denn sie wüßten nicht, wo sie dann schließlich an kommen würden Herr Möller war srüher national liberal und ist dann Minister geworden. Wir wissen, I daß er noch Minister ist. ob er noch nationalliberal ist missen wir nicht. Jedenfalls ist in seiner Amtsführung kein Jndicium dafür zu finden. Der turrircd-iapanirche ffrieg. Vie Versenkung -er „Lhea". Die „Times" erfahren ans Tokio, die japanische Mannschaft der „Thea" sage aus, das Schiff wurde am 26. Juli 2 Uhr morgens von Russen geentert, die nach Prüfung der Schiffspapiere der Mannschaft befahlen, das Schiff zu verlassen. Darauf versuchten sic dreimal den Dampfer mit Sprengstoffen zu versenken. Schließlich feuerten sie 50 Granaten auf ihn ab. Die Japaner wur den alle in einen dunklen Raum eingesperrt, ihrer ganzen Barschaft und Papiere beraubt und mit äußerster Härte behandelt. Sie Wegnahme -e- Netscliitelnv". Aus mehreren amtlichen japanischen Berichten über die Beschlagnahme des russischen Torpedobootszcrstörcrs :n Tichilu geht folgendes hervor: In der Nacht vom 10. d. M. bemerkten die japanischen Torpedobootszerstörer „Asashiwo" und „Kasumi" auf der (Kreuzfahrt zur Auf- mchung des verstreuten russischen Geschwaders einen augenscheinlich russischen Torpedobootszcrsrörer, der mit boller Geschwindigkeit westwärts dampfte. Das Schiff wurde sofort verfolgt, verschwaud aber in der Dunkelheit. Die Japaner setzten die Nachforschung bis zum nächsten Morgen kort und fanden, daß der feindliche Torpedoboots zerstörer nach Tschisu geflüchtet war. Sic blieben bis zur Nacht außerhalb der Hobeitsgrenzc und warteten ver gebens daraus, daß das russische Schiss hcrauskoinme. Die japanischen Torpedobootszerstörer liefen dann in Tschinl ein und bemerkten, daß das Schiff der „Retschi- I jpottei, daß diese Partei den Minister Moller bei seiner tclny" war nnd daß keine Anzcicizcn von einer Entwaff nung des Schisses vorhanden waren. Demgemäß wurde der Leutnant Terashima entsandt, mn den russischen Kommandanten vor die Alternative zn stellen, den .Hafen vor Tagesanbruch zu verlassen, oder sich zn ergeben. Ter russische Kommandant nahm keine der beidenForderungen an . sondern gab während der Unterredung fortgesetzt seinen Leuten den Befehl, die Maschinen zu zerstören und zu feuern. Tann ergriff er plötzlich den Leutnant Terashima und stürzte sich mit ihm über Bord. Ein anderer Russe sprang mit dein sapanisckjen Dolmetscher ebenfalls ins Meer. Andere Russen begannen darauf die Feindselig keiten, während das Magazin des „Retschitelny" in die Luft gesprengt wurde, wobei die Japaner Verluste er- litten. Der „Retscbitelnh" wurde sodann genommen und aus dem -Hafen geschleppt. Die Japaner hatten einen Toten und 14 Verwundete. Nach einem Privattelcgranim des ,.B. L.-A." sind die Japaner setzt niit dem „Retschitelny" nach den Elliotinseln unterwegs. Ter javanische Konsul in Lscbifu erklärt, seine Regierung werde das Schiff nicht herausgeben, da ein Torpedorohr sich als noch armiert erwiesen habe. Arthur. Vor Port Arthur wurde iu den letzten Tagen heftig gekämpft. Die Japaner eroberten drei Batterien und rückten bis an ! beran. Auf beiden Seiten gab cs s cb w e r e V c r l u st e. Tic Jcuxmer eröffneten sodann das Feuer vom Langschcmbcrge, der die russischen Batterien und die an deren Plätze beberrscht. Aus L ia u ja n g wird demselben Matte gemeldet: I hghx sich persönlich für die Heimschafmng Stellungs nach rnrchKrankhert md dll' iapan schenBatait- D.Esiand verbürgt, auf einen Irrtum beruhe. Auch l°ne Von 12 000 Mann sind wird die Hoffnung ausgesprochen, daß nach Aufklärung durchschnittlich nur 9000 bei wder Division unter den l des Mißverständnisses die Bcziebunqcn zwischen dem Tsiaffen. Rechnet man die nach Port Arthur entsandten l " - -- _ ... Truppen ab, so operieren auf dem mantschurischen Kriegs-1 lckiauplatzc gegen Rußland nur 170 000 Mann. Alles I Interesse konzentriert sich auf Port Arthur. s
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