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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040810011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-10
- Monat1904-08
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Leipziger Angelegenheiten. * Leipzig. 10. August. Der heutig« Stern schnrrpxenfall. Für den heutigen Abend und die ganze Nacht steht uns die imposante Schönheit eines himmlischen Feuer werks bevor. Der reiche Metcorschtvarm der Perseiden wird seinen feurigen Regen über die Erde ergießen. Eine im allgemeinen wenig gewürdigte populäre Himmels erscheinung zwar, aber streng genommen doch ein Ereig nis von hoher kosmischer Bedeutung. Denn mit jedem fallenden Lichtchen Hut man einen Wcltenuntergang, die strahlenden Spuren eines Kometensplitters vor Augen, der den Prozeß der Zerteilung bis zur gänz lichen Auflösung durchgemacht hat. Ein überraschendes Aufblitzen, ein kurzes Leuchten im schnellsten Fluge, ein Zerstieben und Vergehen: das ist der seltsame Vorgang, wie er fick tausendfältig in raschem Wechsel und größter Mannigfaltigkeit vor uns in Kürze abspielt. Unsere Erdkugel, im Fluge durch den Weltenraum mit der kos- mischen Geschwindigkeit von 30 Kilometern in der Sekunde, stößt mit Gewalt und überlegener Kraft auf eine dichte Wolkenansammlung meteorischer Massen, die als eisig starre Körper ihre elliptische Bahn, wie eben unsere Erde auch, um die Sonne ziehen. Die Massen zerreißen, werden mit dem großen Aufsturz auf die Erde und ihre sauerstoffreiche Atknosphäre in Aromc zer splittert und sinken als Staub, als Weltstaub zu uns nieder. In Wahrheit sind diese meteorischen Massen kosmischen Ursprunges, wie jeder andere Stern der reichen Himmelsdecke auch. Sie sind Himmelskörper allerkleinster Art, Ueberbleibsel von Kometen, die in ihrer Bahn von uns beobachtet, verfolgt und berechnet wurden, wenigstens soweit wir den Fall des August- Phänomens im Auge haben. Daß die Schweifgestirne in zwei, drei und vier Stücke vor unseren Augen sich zerteilten, ist in den lebten Jahrzehnten wiederholt wahrzunehmen gewesen. Solche Teilungen wiederholen sich weiter, es entstehen Bruchstücke, die sich längs der Bahn ausstrcuen, sporadisch und in ganzen Schwärmen und langen Wolken. Der Astronom weiß genau, daß die heute sichtbaren Augustmetcore Stücke des dritten Kometen vom Jahre 1862 sind, und daß eine große wolkenähnliche Ansammlung dieser Kometenteile jetzt von unserer Erde getroffen, durchfurcht und vernichtet wird. Wir bewundern das abwechselungsreiche Spiel der himmlischen Feuerfunken und stehen sinnend über das große Gesetz der geheimnisvollen Weltenordnung. Wer schon für die ersten Abendstunden ein fesselndes Bild erwartet, wird jedenfalls enttäuscht sein. Die .Haupttätigkeit des Schwarmes setzt erst nach Mitternacht ein, und vorher kann auch die Zahl der sichtbaren Meteore nicht groß sein, weil die schwächeren in den Dunst des Horizontes verschwinden. Dafür pflegt aber die Häufig, reit langer Schweife beim Niedergang der Stern- ichnuppcn und deren große Geschwindigkeit zu ent schädigen. Zudem sind die Bedingungen der Sichtbar keit wegen der Abwesenheit des sonst sehr störenden Mondscheins diesmal sehr günstige. Die ganze Er- scheinung spielt sich in einer und derselben Gegend des Himmels ab, nämlich im Sternbilde des Perseus, das mit Eintritt der Dunkelheit über dem nordöstlichen Ge sichtskreise sichtbar wird. Der sehr auffällige Stern erster Größe niedrig in Nordnordost, die glänzende Capella, kann gut als Ausgangspunkt dienen für die, die wenig mit den Sternbildern vertraut sind. Man hat nur sein Augenmerk auf die Gegend über diesem Hellen Hauptstern im Fuhrmann zu richten, um den Strahlungspunkt der niedergehenden Sternschnuppen, der sogenannten Perseiden, zu finden. L- * * Tic Arbeitslosigkeit hat dieses Jahr im II. Quartal sowohl gegen das I. Quartal 1904, wie auch gegen das korrespondierende Quartal des vorigen Jahres abgenommen, soweit bisher dieses noch sehr unvollständige Gebiet der Statistik dies erkennen läßt. Im Durchschnitt gab es etwa 2 Prozent Arbeitslose. In Berufen, die Saisonverhältnifsen oder ungünstigeren Konjunkturen unterliegen, war der Prozent satz allerdings erheblich höher. * Merzte und Ortskrankenkasse. Da» hiesige sozialdemo kratische Organ meldet, daß die vormaligen Distriktsärzte am Montag abend einstimmig beschlossen haben, den ihnen von der Kreishauptmannschaft vorgelegten Sondervertrag anzunehmen und bis zum 10. August unterschriftlich zu vollziehen. Merkwürdigerweise findet die „Volkszeitung" dies jetzt in schönster Ordnung, obwohl sie noch bis vor kurzem sich in den wütendsten Ausfällen gegen die Kreishauptmannschaft gefallen hatte, al« ob diese den neuen Vertragsentwurf nur hätte ausarbeiten lassen, um die Distrikts ärzte auf dendeim zu locken. Wir haben noch vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, daß^der neue Vertragsentwurf von der Kreishauptmannschaft durchaus nicht einseitig abgefaßt worden ist, und die „Volkszeitung" gibt dies jetzt direkt zu, indem sie schreibt: „Die neuen Äerzte, die vormaligen Distriktsärzte, sind jetzt in ihrer Position gesichert und unbehelligt". Das aber wurde von den Getreuen in der Tauchaer Straße bis jetzt mit aller Macht bestritten. Uebrigens ist die neue Wendung der Dinge auch noch nach, einer anderen Richtung bin interessant: Die „Volkszeitung" erklärt nach einem Resümee über den Aerztekonflikt, daß von dem Kampfe ausschließlich die sozialdemokratische Partei Leipzigs Vorteile gehabt und gibt auch zum ersten Male öffentlich zu, daß die sozialdemokratische Partei als solche in den Kampf ein gegriffen habe. „Als sie (d. b. die Sozialdemokratie) sich der bedrohten Kasse annabm", schreibt dre „Volksztg.", „hatte sie sofort die gesamte Arbeiterschaft Leipzigs hinter sich, und als die Staatsgewalt am 7. Mai zu ihrem Geniestreich gegen die Kasse ausholte, sorgte die Sozialdemokratie dafür, daß cs ein Schlag ins Wasser gewesen war." — Wird man auch jetzt noch behaupten wollen, daß der Leipziger Aerztestreit kein „politischer" gewesen sei? Die „Volksztg." aber kann beute mit Recht von sich sagen: Hier stehe ich, ich kann nicht and ers. * Ordensverleihungen. Den Postsekretären Herren Meyer und Leidiger und dem Telegraphensekretär Herrn Peßler in Leipzig wurde daS Ritterkreuz II. Klasse des Albrechts ordens verliehen. * Auszeichnung. Der Schüler des hiesigen Carola- gymnasiums Fritz Georg Biedermann aus Borna hat für die von ihm am 28. Mai d. I. mit eigener Lebensgefahr be wirkte Errettung eines Mädchens vom Tode des Ertrinkens in der Wyhra bei Borna vom Ministerium des Innern die silberne Lebensrettungsmedaille erhalte». Die Aus zeichnung wurde dem mutigen jungen Manne durch Bürger meister Löscher in Borna ausgehändigt. * Ter Sächsische Arbeitgeberverband wird seine dies ¬ jährige Generalversammlung Ende Oktober in Dresden abhalten. " ff Unfälle. An der Ecke der Windmühlen- und Liebigstraße glitt ein an der Arndtstraße wohnhafter, 47 Jahre alter Arbeiter auf dem Trottoir aus und schlug hierbei derart auf ein eisernes Geländer auf, daß er einen Rippenbruch davontrug. — Beim Brot schneiden zog sich eine an der Reitzenhainer Straße in L.-Thonberg wohnhafte 17 Jahre alte Schneiderin eine tiefe Schnittwunde an der linken Hand zu — Auf einem Bahnübergänge in Wahren stolverte ein in Möckern wohnhafter, 18 Jahre alter Barbier über eine Eisenbahnschiene und erlitt eine schwere Rückenquetschung. — Ter 9 Jahre alte Sohn eines an der Bornaischen Straße in L.-Lößnig wohnhaften Buchdruckers machte sich an einem Fahrrade zu schaffen und zog sich hierbei eine Zehenquetschung am rechten Beine zu. — In der inneren Stadt wurde eine 29 Jahre alte Kochfrau aus Halle a. S., welche hier zugereist war, plötzlich von Ohnmacht befallen, sodaß sie nach der II. Sanitätswache gebracht werden mußte. Borgenannte Personen wurden nach dem Stadt- krankenhanje gebracht. Vereine »nd Versammlungen. * Ter Turnverein zu L.-Cvnnewitz hielt am Sonntag vor einer zahlreichen Zuschauermenge ein Schauturnen ab. Als erste Nummer des Turnprogramms wurden nach einem straffen Aufzuge von 103 Mann unter der geschickten Leitung des Turnwartes Gustav JuberSleben eine Reihe von GtaLübungen gezeigt. Au dem au zweiter Steve Gehenden Geräteturnen traten tu 1b Riegen ius- gesamt 11b Mann an. Bei dem dann folgenden Turnen der Bor turner am hohen Barren mit vorgestelllem Federbrett zeigten die acht Besten de» Verein» unter Leitung de» Herrn JuderSlebe» eine Reihe schwieriger und schöner Uebungen. Vereinigung ehemaliger Beamtenschüler zu »euer, Bezirk Leipzig» Die regelmäßigen Zusammenkünfte der Bereinigung finden jeden ArAtag nach dem 1. und 1b. de» Monat» im Veretnslokale lHotrl Fürstenhof, Löhrs Platz) statt. Bor einiger Zett wurde unter reger Beteiligung auch ein Sonntagsausflug unternommen. Am Sonntag, den 2. Oktober d. I.,. wirb in den Gesellschaftsräumen des Zentralthraters das I. Stiftungsfest, bestehend in Militärkonzert unter Mitwirkung eines Männrrchors mit anschließendem Ball, ab gehalten werden. Vergnügungen. Nur noch sechs Tage gastiert das hier so erfolgreiche. deutsch- amerikanische Ensemble mit den heiteren Bildern aus dem Leben der Deutsch-Amerikaner: „Uebern großen Teich im Kristall Palast-Theater. Auch die zur Zeit engagierten Künstler- Spezialitäten treten nur noch bis 1ü. d. M. vor dem hiesigen Publikum auf. Bam Leipziger Palmengarte«. Wie jeden Mittwoch so konzertiert auch heute von Uhr nachmittags bis 11 Uhr abends das beliebte Willy Wolf-Orchester im Palmengarten. Morgen Donnerstag findet nachmittags und abends Konzert der Kapelle de« K. S. Karabinier-Regiments, aus Borna unter Leitung des Stabs trompeters Herrn Peterlein statt. Zoologischer »arten. Buntes Leben und Treiben herrscht vom Morgen bis zum Abend im Tunesendorfe. Tag für Tag bieten sich hier dem Auge interessante Bilder genug, um den auf merksamen Beobachter stundenlang ans Tunesendorf zu fesseln. Die Vorstellungen finden vormittags I I'/, Ubr und nachmittags 4, b'/, und 7 Uhr statt. Heute abend 8 Uhr konzertiert die Kapelle des Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 72 aus Torgau unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Stabshoboist W. Löber. Außerdem werden auch heute wieder farbenreiche Riesenlichtbilder gezeigt. Die heutige Serie: „Wanderungen auf den Canarischen Inseln", welche durchweg vom Institut „Kosmos" selbst aufyenommene Partien dieser idyllisch gelegenen, an Naturschönheiten m verschwenderischer Fülle reich ausgcstatteteu Eilande entrollt, reiht sich in Bezug der ausgezeichneten Deutlichkeit und reizenden Farbenpracht der Bilder den bisher mit so großem Beifall aufgenommenen Serien ivürdig an. Hotel de Taxe. Das Damen-Trompeterkorps erntet allabend lich stürmischen Beifall mit ihren flotten Weisen. — Herr Hübner hat neuerdings seinen Garten mit neuen, interessanten Lichteffekten ausgestattet, die namentlich der Sommerbühne zu gute kommen. Schlotzkeller. Heute abend findet je nach der Witterung im wohlgepflcgten Garten oder großen Saale ein Extra-Concert mit darauffolgendem Sommernachtsball statt. Suchengarten Leipzig-Anger. Heute Mittwoch Abend großes humoristisches Konzert der allbeliebtrn Neumannschen Leipziger Konzertsänger. Großartiges Programm. Anfang 8 Uhr. Letztes Strohwitwer-Fest in den Drei Linden. Das ist die Losung, welche Herr Böbber für sein Etablissement ausgibt. Im Sommertheater geht der dem Feste angepaßte, überaus lustige Schwank „Fernands Ehevertrag" von Feydeau in Scene. Im Konzertpark findet ein Operetten- und Walzer-Abend statt, zu welchem das Leipziger Konzertorchcster G. Curth unter Leitung des Musik direktors Gust. Curth u. a. viele der neuesten Kompositionen zu Gehör bringen wird. Im großen Saale findet bereits von 9 Uhr ab der Strohwitwer-Ball, zu welchem wiederum mehrere Ueber- raschungen vorgesehen sind, statt. Den Besuchern des beliebten Etablissements sind auch heute genußreiche Stunden in Aussicht gestellt. Der Eintritt für sämtliche Veranstaltungen beträgt nur oO -H, mit Bons oder Borzugskarte 30 Zur Rückfahrt stehen nachts Extrawagen der Großen Leipziger Straßenbahn vor dem Etablissement. Im Schloß Tebrahof L.-Eutrttzsch konzertiert heute Mittwoch das Leipziger Tonkünftler-Orchester iDirektion: Günther Lobleuz). Diese Konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit und vereinigen stets rin zahlreiches Publikum in diesem prächtigen Park, der an roman tischer Naturschönheit kaum seinesgleichen hat. Auch sorgt Herr Max Albrecht für leibliche Bedürfnisse aufs Beste. Hur Oer UmgegenO. »rotzzschocher-Windorf, 9. August. Der K. S. Militär- verein „Vaterland" feierte den Geburtstag des König» durch Konzert und Ball. Der Trompetersaal war durch die Büsten de» König» und Kaiser», durch Fahnen und Blumen festlich geschmückt. Der zweite Vorsitzende de» Bereiu», Herr Lungwiv, begrüßte die Erschienenen mit herzlichen Worten und schloß seine kurze, aber markige Ansprache mit einem Hoch auf König und Kaiser. DaS Trompeterkorp» de» 8. Feldarlillerieregiment» führte unter Leitung de» Herrn Stabstrompeter Maßwig da« Konzert aus. — Der K. S. Militärverein von Großzschocher-Windorf und Um gegend gedenkt seine Königsfeier nächsten Sonntag durch Konzert und Ball in Graul» Saale zu veranstalten. In der Volksschule wird die übliche Feier Dienstag, den 16. August, vormittag» 9 Uhr, in der Fortbildungsschule abends 6 Uhr abgehalten werden. Spott. Reitsport. fi, Siegreiche Retter. Leutnant von Rosenberg ritt am Sonntag zu Neuß in „Sternblume" und „Mandarin" die Ge winner des Offizier-Jagd-Rennens und de» Neußer Jagd-Rennens. — Leutnant Graf Eulenburg gewann in Torgau auf „Nerv", „Becs" und „Anirla" drei von den fünf Rennen des Programms. — Bon Dusen gewann am Sonntag in Gotha mit „Rosen kranz", „Antipathie" und „Deutschmeister" drei Rennen. Ktne wahrhaft impouierenpe Leistung hat „Gouvernant" mit seinem Siege im Grand Prix du Cercle International zu Vichy fertig gebracht. Man hatte, wie die „Sport-Welt" schreibt, allgemein angenommen, daß es dem Flying Fox-Sohne unmöglich sein würde, diese ihm gestellte schwere Aufgabe zu lösen Er hatte an nützliche Altersgenossen und auch an gute ältere Pferde große Gewichtsvoraaben zu leisten gehabt. Einem guten Dreijährigen wie „Uzin" mutzte „Gouvernant" 19 Pfund geben. Wettere Nachteile für „Gouvernant" mußten die für den mächtigen Hengst ungeeignete kleine Bahn in Vichy, dann daS Fehlen seines gewohnten Reiters G. Stern, der durch Rausch ersetzt wurde, sein. Trotz dieser erschwerenden Umstände hat der Hengst das Rennen gewonnen und somit eine Leistung vollbracht, die ihn zu einem Pferde hoher Klaffe stempelt und ibn mit seinem Stallgenoffen „Ajax" wett über seinen Jahrgang stellt. „Gouvernant" hat jetzt innerhalb kurzer Zett zwei 100000 Francs-Rennen gewonnen, eine Form, die nur noch der Derby- und Grand Prix-Sieger „Ajax" Überboten hat. „Gouver- nants" Gewinnsumme beträgt jetzt 351 825 Francs, diejenige des Mons. Edm. Blanc 1149 333 Francs. — „Pathos" wird, wie die „Sport-Welt" hört, voraussichtlich erst im Staatspreis 1. Klasse am ersten Tage des Hoppe- gartener September-MeetingS laufen. — Die meisten Rennen gewonnen hat bis jetzt in diesem Jahre „Riespor", ein sechs jähriger Hengst des Leutnants von Kayser (13. Hus.). Die Erfolg serie umfaßt sieben Siege. — „Bono modo" ist niedergebrochen und hat damit seine Rennkarriere beendet. Er wird nun im Gestüt Verwendung finden. Briefkasten. Herrn Q L., Leipzig. Wir werden bemüht sein, Ihrem Wunsche nach Möglichkeit entgegenzukommen. Radsport. Paul Münduer ist von dem Circus Beketow in Kopen hagen engagiert worden. Bon der Union Belocipvdique -e France wurde Dörff- liuger mit 300 Frcs. Geldbuße und einmonatlicher Disqualifikation belegt, weil er am 3. August seiner Startverpflichtung in Lyon nicht nachgekommen war. Diese Strafe, so meint die „Rad-Welt", erscheine doch ein wenig übertrieben hoch. T Im »rotzen Preis von Lyon am Sonnabend wurde Lagarde I., Poulain 2, Rettich 3. --In de« SO km-Fahren ans der Pariser Prinzen, parkbahn am Sonntag passierte Leander als Erster daS Ziel, Zweiter war Bruni, dritter Michael. Champion, welcher infolge Reifenschadens mehrere Runden verlor, gab auf. Frrtzballsxort. F.-K. ,,Loncordia"-L.-Neustadt. Nach der am 6. d. M. abgehalteneu Versammlung wurde Paul Gerhardt zum I. Kapitän und Alfred Peuthert zum I. Zeugwart gewählt. Das Wett- spiel 1. Mannschaft gegen Gautzjcher „Tapfer I" kam nicht zu stände, dagegen unterlag die II. Mannschaft der I. Mannschaft der F.-K. „Alemannia" mit 7 Mann spielend, mit 7:1. — Kommenden Sonntag nachmittag 5 Uhr spielt die I. Mannschaft gegen die gleiche des F.-K. „Bavaria" am Bad Rohrteich. , Feuilleton. Wissenschaft. I. Bakterie« im gesunden Körper. Im allgemeinen wird angenommen, daß die Organe des Körpers in gesundem Zustande keine Bakterien enthalten und auf dieser Voraussetzung ist im wesentlichen die Asepsis in der Chirurgie und Medizin begründet. Nach den neuesten Forschungen aber hat es den Anschein, als ob diese Auffassung merkliche Abänderungen erfahren müßte. Zunächst hat Adami durch Einsvritzung von Colonbazillen in die Adern von Tieren gezeigt, daß diese Kleinwesen schon nach fünfzehn Minuten in die Zellen der Leber und der Nieren ein dringen und dort in den nächsten zwei bis drei Stunden merk- würdige Umwandlungen erfahren, die auf ihre Zersetzung durch die Gewebe des Körpers hindeuten. Ferner hat er in den Lymphdrüsen der Gedärme und des Gekröses ost Bakterien gesunden, die dort ständig vorhanden zu sein schienen. Auch in ganz gesunden Nieren von Menschen sind eigentümliche winzige Körnchen entdeckt worden, die nur als Bakterien im Zersetzungszustand zu verstehen sind. Tann hat Nicholls diese Forschungen erweitert und aus vollkommen gesunden Lebern und Nieren, die unter den strengsten aseptischen Vorsichtsmaßregeln dem Tierkörper entnommen waren, Bakterien gezüchtet. Diese Ergebnisse, die allerdings noch eine Bestätigung und gründliche Nachprüfung erfordern, lassen es möglich er scheinen, daß Batterien im gesunden Körper in verschiedene Organe gelangen können. Eine Erkrankung braucht dadurch noch nicht zu geschehen, vielmehr werden die Bakterien vielfach durch die gesunden Gewebe abgetötet. Aus der anderen Seite aber bieten diese Erfahrungen ein Mittel, zahlreiche rätselhafte Ansteckungen zu erklären. Wenn nämlich die Widerstandsfähigkeit des Körpers herab gesetzt ist oder gar zu viele Keime in die Organe eindringen oder endlich die Giftigkeit gewöhnlich mehr harmloser Bakterien gesteigert ist, so kann allerdings eine Erkrankung eintreten. Tarin mag die wahre Deutung der sogenannten kryptogenetischen Blutvergiftungen, also solcher, deren Ursprung bisher ganz verborgen war, und ge wisser Fieber und Entzündungen zu suchen sein. io Tas neue Element Europium. Im Jahre 1892 be- obachterc der französische Chemiker De Boisbaudran im Epcktrum gewisser Lösungen, die das Element Samarium ent» bielren, einige bisher unbekannte Linien, die er einem neuen Element zuschricb. Er gab diesem vorsichrigcrlvcise zunächst leinen besiimmten Namen, sondern bezeichnete sie als 2e. Später sand er bei ähnlichen Untersuchungen im Spektrum cm schillerndes Band, das er auf das Vorhandensein eines minderen Elements deurcte, und dieses nannte er vorläufig Sx. Später entdeckte dann Dcmarqay ein neues Erdmetall, das er mit dem Namen Europium belegte. Jedenfalls ist das Europium derselbe Stoff, den schon Boisbaudran unter den Händen gehabt hatte. Seine Gewinnung lvar äußerst müh sam, denn das Europium ist noch viel seltener als die Elemente Samarium und Gadolinum, mit denen cs zusammen vorkommt. Endlich ist es jetzt zwei anderen Forschern, Urbani und Lacombc, gelungen, eine genügende Menge Europium aus zuscheiden, so daß sein Atomgewicht bestimmt werden konnte. Mehr als eine ganze Tonne des wegen seiner mineralogischen und chemischen Elgentümlichlcsicn berühmten amerikanischen Monazitsandcs mußte dazu verarbeitet werden. ES ist wohl selten ein mühsameres Verfahren im chemischen Laboratorium angcivandr worden. In dem Monazit sanden sich etwa zwei Hundcrttauscndstel von der Verbindung des Europium mit Sauerstoff. In der Verbindung mit Schwefelsäure bildet cs scharfe Kristalle von schwachgrünlichcr Farbe, während das Orvd rosafarben ist Das Atomgewistn des Elements ist auf drei verschiedenen Wegen mit ziemlich übereinstimmenden Er- gebnisscn auf 151,8 festgcstcllt worden. Q 2. Bom Lerneifer' Per Javaner. Prof. Michel Rc - bon, der gegenwärtig an der Sorbonne die Geschichte der Zivilisation der Völker des fernen Ostens vorträgt, war mehrere Jahre Lehrer an der Universität zu Tokio. Er hat die Sitten und den Geist des modernen Javaners genau kennen gelernt und gibt davon in einer jüngst veröffentlichten «tudie ein fesselndes Bild. Besonders bemerkenslvert dünkte ihm die geradezu un gezügelte Leidenschaft der Japaner für die geistige Arbeit: „Sieben Jahre lang", so schreibt er, „habe ich in Japan unter richtet, und meine größte Sorge war stets die übertriebene Arbeitslust einiger meiner Schüler: vergeblich versuchte ich diesen Arbeitseifer einzudämmen; ein Schüler wurde wahn sinnig, und mehrere sind vor Ncberanstrengung gestorben. Bei dem Begräbnis eines dieser Braven trat ein Schulfreund an das Grab heran und sprach die ergreifenden Worte: „Du bist gestorben für die heilige Liebe zur Wissenschaft; wir wollen ver buchen, Dir nachzucifern." Ein anderer, der als Sekretär in meinem Lause lebte, schlief fast gar nicht: manchmal nnHte ich während der Nacht seine Lampe auslöschcn und ihn mit Gewalt ins Bett bringen; einige Stunden später aber war die Lampe wieder augeznndet. Einmal, im Sommer, nahm ich den jungen Mann ins Gebirge mit und bat ihn, mir zunächst zu versprechen, daß er wirklich ausruhcn und Erholung suchen werde; er ant wortete mir, daß er für mich gern sein Leben hingeben würde, wenn es sein müßte, aber das Verspreä;cn das ich ihm entreißen wolle, könne er mir nicht geben. Vor kurzem erst erhielt ich einen Brief von ihm: er fcksisieb mir aus dem Krankenhaufe mit ruhigem Fatalismus: „Wenn ein Baum gewaltsam und mit Macht wachsen will, schlägt ihn der Sturm nieder I" Und wie viele andere Beispiele dieser Art könnte ich noch anführen l Ta ist ein Student der Philosophie, der die Wahrheit nrcht finden kann, und der sich aus Verzweiflung vom Gipfel eines Berges in die Tiefe stürzt; andere machen cS ebenso: jüngst erst haben sieben oder acht Unglückliche aus denselben Gründen sich in der Bergeinsamkeit das Leben genommen. Da tötet sich einer, weil er bei einem Examen sturchgefallen ist und sich nun für entehrt hält. Vor einigen Jahren lam ein Student, der beim Examen eine verdiente Schlappe erlitten hatte, ganz weiß gekleidet zu seinem Lehrer, um vor dem „Harakiri'^ Abschied zu nehmen; die Professoren traten sofort zusammen und bewilligten ihm nachträglich sein Diplom, mit Auszeichnung. War daS eine Unftugheit oder ein gefährlicher Präcedenzfall? Mit Nichten: denn dieser Student war aufrichtig, und keiner seiner Käme- raden hätte daran gedacht, es ebenso zu macben, wie er, und vielleicht später einmal eine Sclbinnordkomödie zn spielen. Im Gegenteil: man iah japanische Studenten gegen das Resultat eines Examens protestieren, »veil sic die gute Note, die sie er- hielten, noch Ihrer Meinung nickst verdient batten . . . ." Man stelle dem eine Analyse der Arbeiten und der Seele des jungen Russen gegenüber, und man wird für viele Dinge eine Er- kliirnng haben. Literatur. ie Schopenhauer als Hygieniker behandelt ein Aufsatz des Oberstabsarztes Neumann aus Bromberg in den „Blät tern für Volksgcsundhcitspflegc". Es geht daraus hervor, daß der Philosoph des Pessimismus, dein man nach seinen sonstigen Ansck-auungen über das Menschenleben derartiges kaum zu trauen sollte, in bezug auf die Gesundheitspflege manche gol dene Worte geschrieben hat, die fast auf einen gesunden Op timismus deuten. In dem Aufsatz „Was einer ist" stellt er unter den Eigenschaften einer Persönlichkeit die Gesundheit oben an und nennt erst nach ihr Kraft, Schönheit, Tempera ment usw. Er sagt, die Gesundheit überwiege alle äußeren Güter so sehr, daß wahrlich em gesunder Bettler glücklicher sei als ein kranker König, und ein aus vollkommener Gesundheit und glücklicher Organisation hcrvorgehcndes, ruhiges und heiteres Temperament seien Vorzüge, die kein Rang oder Reichtum ersetzen können Es sei weiser, auf Erhaltung seiner Gesundheit, als auf Erwerb von Reichtum hinzuarbciten. Zur Heiterkeit trägt nichts mehr bei als Gesundheit, und wir sollen daher bestrebt sein, uns den hohen Grad von Gesundheit zu erhallen, als dessen Blüte sich Heiterkeit einstcllt. Als Mittel dazu empfiehlt Schopenhauer Vermeidung aller AuS- schwcifungen, tägliche Bewegung in freier Luft, kalte Bäder und diätetische Maßregeln. Gewissermaßen den Kern des Ganzen bildet der Satz: „Ueberhaupt beruhen neun Zehntel unseres Glücks allein auf der Gesundheit; mit ihr wird alles ein« Quelle deT Genusses, ohne sie ist kein äußeres Tut genießbar." Echt schopenhauerrsch ist die Begründung dieser hohen Wichtig keit der Gesundheit in der Ueberzeugung, daß die Basis unsere» Daseins und Glücks unsere animalische Natur ist. Weiter heißt es: „Jeder lebt zunächst seiner eigenen stmpelen Haut; unier realer Zustand, wie er durch Gesundheit und Tempera ment bestimmt wird, ist für unser Glück wichtiger als da»,' was andere aus uns machen." Im besonderen spricht Schopenhauer auch von der Zeiteinteilung und preist den Morgen als die Jugend des Tages, die man sich nicht durch spätes Aufsteherc verkürzen dürfe, sondern als die Quint»' cssenz des Tages heilig halten muffe; denn der Tag sei ein kleines Leben, jedes Einschlafen ein kleiner Tod. Namentlich über die richtige Art der geistigen Beschäftigung gibt Schopen hauer dann eine solche Fülle prachtvoller Gesundheitsregeln, daß man sie als einen Widerspruch zu seiner Lehre empfindet. Der Philosoph sagt an einer Stelle: Um ein hohes Alter zu er reichen, gebe es zwei Wege, die mit zwei brennenden Lampen verglichen werden könnten. Die Lebenskraft nennt, er da» Oel, den Docht den Verbrauch deS OelS, Bi» zum 40. Jahr leben wir von den Zinsen unseres LcbcnSvermögenS, von da ab, bei fehlerfreier Konstitution, vom Kapital. An anderer Stelle heißt es, die ersten dreißig Jahre des Lebens seien der Text, die letzten der Kommentar dazu, der uns den Sinn des Lebens verstehen lehre. Der Pessimist in Schopenhauer verwandelt sich gänzlich in einen Optimisten bei seiner Schätzung des GreisenalterS, das er keineswegs als eine Krankheit be zeichnet, sondern mit vielen Vorzügen auSstattet. Im Alter offenbare sich erst, was einer sei und was einer an sich selbst habe. Berühmt ist endlich die geistreiche Parabel von dem Ein fluß der Planeten auf den Menschen: „Im 20. Jahr herrscht VcnuS, im 30. MarS. im 40. Ceres, irn 80. Jupiter, im 60. Saturn, später und zuletzt Uranus, da geht der Mensch in den Himmel ein. Eros hängt mit dem Orkus zusammen der Tod ist das große Reservoir des Leben».'" 6. 8 Sine Trilogie von Sienkiewicr. Sienkiewicz, der Ver- saffer von „Quo Bovist", bereitet eine Roman-Trilogie vor, die „Aus dem Felde deS Ruhmes" betitelt sein soll. Der Held des Romans wird der König Johann II l. SobieSki sein. Der erste Band wird darstellen, wie der König von Polen unter dem Jubel seines Volkes von Krakau auszieht. An der Spitze seiner Soldaten wird er den ganzen polnischen Adel Revue vassteren lassen. Sien kiewicz will bei dieser Gelegenheit ein vollständige» Bild von dem Glanz und dem Mut der polnischen Armee geben. Der zweite Band soll die Geschichte von Sobieskis Kampf gegen die Ungläubigen (die Türken) enthalten. Der letzte Band endlich soll schildern, wie Sobieski, mit Ruhm bedeckt und von ganz Europa, da» ihm seine Unabhängigkeit verdankt, gesegnet, al» Sieger in die Heimat zurückkehrt. Ibsens Briefwechsel. Dem „Literarischen Echo" wird aus Christiania geschrieben: Eine vollständige Ausgabe von Ibsens Briefwechsel (di« erste in ihrer Art) wird von dem in Stockholm wohnenden Sohne des Altmeisters in Verbindung mit dem bekannten Literarhistoriker und Essayisten Carl Naerup vorbereitet. Die Sammlung wird neben bereits bekannten Stücken vor allem auf Ibsens ältere Korrespondenz zurückgreifcn, auf die Jahre seines Münchener Aufenthalts, aus denen dank der rastlosen Fürsorge der Herausgeber ein ungemein reichhaltiges literar-historisch wie biographisch gleich fistelndes Material zusammengetragen worden ist. Die Ver öffentlichung dürfte für den Spätherbst zu erwarten sein; gleichzeitig mit der norwegischen Ausgabe, die Ibsens lang, »ähriger Verleger Gyldendal in Kopenhagen verlegt, soll eine vom Dichter selbst autorisierte deutsche Ausgabe erscheinen. Eine erfreuliche Besserung in Ibsens gesundheitlichem Befinden hat cs übrigens ermöglicht, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil der Korrespondenz unter des Dichters persönlicher Mitwirkung gesichtet und für die Drucklegung vor bereitet »verden konnte. Ibsens bekannte Delikatesse in Ange legenheiten des privaten Verkehrs und Meinungsaustausches hat sich auch bei dieser Gelegenheit in charakteristischer Art dahin geltend gemacht, daß er seinen Mitarbeitern die strikte Weisung erteilte, mir größter Peinlichkeit alle persönlich ge arteten Einzelheiten aus den Briefen auszumerzen, damit keinerlei fremde Gefühle verletzt würden, eine Maßregel, deren Befolgung den Herausgebern zweifellos manch Kopfzerbrechen verursacht haben dürfte, besonders wenn man sich die durch gehends tcmperamcnüwlle Tonart vergegenwärtigt, aus die namentlich die Briefe aus der Sturm- und Drangzeir des Dichters gestimmt zu sein pflegten. 8 Ei» neue» gatalog-Gartenduch vvn M Petersetm» Btum n- gärtnereten in Erfurt in erschienen. Er wird etngelettet mit den Worten: „Dich zu verjüngen gibt» auch ein natürlich Mittel, «in Mittel ohne «Seid und ohne Arzt und Zauberet ,ü baden: Begid dich gleich auf» Feld, fana an zu hacken und zu graben, (staust.) Da« «atalog-Sartenbuch wird kostenlos versand«. Man wendet sich an die Gärtnereien von Peterseim direkt. Aunftkalandar für teipjig. Theater. ? Leipziger Stadt-Theater. Altes Theater. Heute, Mittwoch, wird BeyerleinS Drama „Zapfen st reich" ge geben. Morgen erscheint die unterhaltende Straußsche Ope rette „FrühlingSluft". — Die imNeuenTheater nächsten Sonntag bei festlicher Beleuchtung stattfindende Eröffnungsvorstellung „Die Meistersinger von Nürnberg" beginnt bereits um sechs Uhr, um den ge schätzten Theaterbesuchern (ähnlich wie in Bayreuth) eine größere Pause zur Einnahme der Abendmahlzeit bieten zu können. In den neuen eleganten Räumen des Theäter- RestaurantS werden Bestellungen für die nach dem zweiten Akt vorgesehene Pause von 30 Minuten an genommen. Grabbes große historische Tragödie „Kaiser Hein rich VI.", Bühnenbearbeitung von Karl Siegen, hier, welche gegenwärtig vorbereitet wird, erlebt hier die Ur-Auffüh rung. — OSkar Blumenthals neuestes Werk, da? vicrattige Drama „Der tote Löwe", das Mitte Oktober am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg zum ersten Mal in Scene geht, wird zu gleicher Zeit auch hier gegeben werden. Zentraltheater. Heute findet die letzte Aufführung des Schwankes „Familie Bolero" statt und mit dieser Vor stellung beschließt auch das Zenrraltheater die Saison. Zur Ab schieds-Vorstellung sind viele Plätze bereits vergriffen, weshalb eS sich empfiehlt, die Billets rechtzeitig bei den bekannten Vor verkaufsstellen zu bestellen. Kristall-Palast-Theaterfaal. Der große Erfolg, den die bisherigen Gastspiele des Berliner Vaudeville-En sembles gefunden, und die große Aufführungsziffer, die bis jetzt jede Novität erreicht hat, haben zur Folge gehabt, daß Herr Direktor Haller eine große Anzahl der besten Schwänke, welche sich in seinein Besitz befinden, noch gar nicht hat heraus bringen können. Die Direktion des Kristall-Palastes hat diese günstige Gelegenheit benützt und Herrn Direktor Haller mit seinem Ensemble verpflichtet, ab Donnerstag, den 11. d. Mts., ein weiteres Gastspiel auf der Bühne des Theatersaales zu beginnen Zur Aufführung gelangt erstmalig der berühmte Schwank „Einquartierung" von Antony Mars, wohl das erfolgreichste Repertoirestück der verflossenen Saison, welches in Paris die Anzahl von 1500 Aufführungen über schritt und auch in Berlin über 350 Mal, in Wien über 300 Mal, in Hamburg über 100 Mal mit stürmischem Er folg in Scene ging. Sommertheatrr Drei Linden. Heute, Mittwoch, wird der Schwank „Fernands Ehevertrag" erstmalig wieder holt. Morgen findet die gleiche Vorstellung statt und Freitag gehr zum Benefiz für den jugendlichen Komiker Herrn Hein rich Frick das Lustspiel von G. v. Moser „Der Salon tiroler" in Scene.
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