Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040730013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904073001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904073001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-30
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 384. S8. Jahrg. Lei-ztger Tageblatt. Sonnabend, 30. Juli 1904. die Zahl der Mitglieder leider immer noch keine so große sei, wie e» für Leipzig erwartet werden mußte. Es wird deshalb darauf gerechnet, daß die der Ber einigung noch fernstehenden Mechaniker ihr bald bei treten, damit mehr als bisher für die Hebung des Standes getan werden kann. ÄrbeitSjubilaum. Am 1. August kann Frau Agnes Bertha Margarete verehel. Michel geb. Mehnert auf eine 25 jährige Tätigkeit in der Blumen- und Federnfabrik von Erbardt L Grimme, Prome nadenstraße 2, zurückblicken. * Abgewiesene Beschwerde in Lachen des Gewerk- schaftsfestes. Die Kgl. Anitshauptmannschaft Leipzig hatte Gesangsaufführungen, wie auch die Erhebung von Eintrittsgeld bei dem am nächsten Sonntag, dem 31. d. MtS., im Brauereigarten zu Stötteritz statt- findenden Gewerkschaftsfeste verboten, letzteres namentlich aus dem Grunde, weil im vorigen Jahre keine Kontrolle darüber geführt worden sei, daß nur Gewerk schaftsmitglieder und deren Familienangehörige am Feste teilnahmen und somit der Massenverkauf von Eintritts karten einer öffentlichen Geldsammlung glcichkomme. Gegen dieses Verbot wendeten sich die Veranstalter be- schwerdcführend an die Kgl. Kreishauptmann schaft. Diese ist jedoch in allen Punkten der Ent schließung der König!. Amtshauptmannschaft beigetreten und hat die Beschwerde abgewiesen. * Tätigkeit der AettuugSgesellschaft „Tamartter-Berein". Im Monar Juni wurde nach den Meldungen an die Kanzlet die erste Hülfe lm ganzen von 730 Personen beansprucht. Davon wurden wegen Unfällen 614 und wegen anderer plötzlicher Erkrankungen 71 behandelt. Die vier ständigen Sanität«- wachen wurden zusammen von 612 Hülfesuchenden (I. Wache 263, U. Wache 163, QI. Wache 13l, IV. Wache 55) in Anspruch genommen und zwar 493 mal bei Tag und 119 mal bei Nacht. Von den Hülfesuchenden (556 Erwachsene und 56 Kinder^ verlangten 531 die Hülfe auf der Wache und 81 ander wärts; 532 wurden wegen äußerer Leiben, bei denen in 215 Fällen Unfälle im Betriebe vorlagen, und 64 wegen innerer Er krankungen behandelt. Äeburtshülfe erfolgte 1 mal. In zwei Fällen batte die Schwere der Verletzung bezm. Erkrankung bereits vor Ankunft des Arztes den Tod herbeigeführt und 13 Fälle wurden, weil nicht zur Ersten Hülfe gehörend, zurückgewiesen. — Zeitweilige bezw. fliegende Sanitätswachen wurden 6 ge stellt. Die Hülseleistung erstreckte sich auf 31 äußere und 2 innere Erkrankungen. — Befundscheine für Gerichte, Polizei usw. wurden 4 ausgestellt, Krankentransporte 39 auSgeführt und Eis für die Zwecke der Krankenpflege in 47 Fällen abgegeben. — Im Vieh- und Schlachthof wurde in 48 Fällen, in der Markt halle in 13 Fällen seitens der dort angestelltrn und als Samariter ausgebildeten Beamten die erste Hülfe geleistet, während nach Aus weis der von den betr. Amtsstellen eiugejandten Zählkarten die Schutzleute, Feuerwehrleute und RalSdtener in 7, die freiwillige Hülfsmannschaft des Vereins und lonsttge vom Verein ausgebildete Samariter in 17 Fällen al« Nothelfer in Tätigkeit traten. — Besonders zu erwähnen sind von äußeren Verletzungen 129 und zwar 3 Gehirnerschütterungen, 12 einfache und 2 offene Knochenbrüche, 2Ber- renkungell, 8 Verstauchungen, 14 bedeutende Quetschungen, 51 auS- gedehnte Weichteilwunden, 1 Schlagadrrblutung, l Krampfader blutung, 1 gefährliche Schußwunde, 1 Blutvergiftung, 7 Fremd körper im Auge, 2 im Ohr, 3 in der Speiseröhre, 2 in anderen Äörperhöhlen, 9 in Weichteilen, 6 ausgedehnte Verbrennungen, 3 eingeklemmte Unterleibsbrüche und 1 Harnverhaltung; von inneren Erkrankungen 39, und zwar 6 Fälle von Bewußtlojigkeu, 16 Krampf-, 3 Schlaganfälle, 1 Erkrankung der Luft- und Speiseröhre, 3 der Lungen, 3 des Herzens, 5 des Magens und Darmes, 1 Kolik und 1 Fall von Diphtherie. Unfälle. In einer mechanischen Werk statt an der Windmühlenstratze geriet gestern ein 26 Jakre alter Tischler mit dem rechten Arme in das Getriebe einer im Gange befindlichen Hobelmaschine, wobei ihm die Hand stark beschädigt wurde, so daß er wegen großen Bluwerlustes an Ort und Stelle mit Not verbänden versehen werden mußte. — In der Delitzscher Straße wurde gestern ein 34 Jahre alter Arbeiter aus -er Sidonienstraße beim Passieren des Fahrweges von einem Straßenbahnwagen erfaßt und zur Seite geschleudert. Hierbei trug der Mann eine erhebliche Verletzung im Gesicht davon. — In der Bornaischcn Straße in Connewitz geriet ein 38 Jahre alter Arbeiter beim Abtragen von Erd reich unter eine Transportlowry, die mit einem Last geschirr zusammenstieß und von diesem umgeworfen wurde. Der Mann erlitt hierbei eine Quetschung der Brust. — Von schweren Krampfanfällen heim gesucht wurde in der Windorfer Straße in Klein- zschocherein 47 Jahre alter Arbeiter aus Naum burg. — Die vorbezeichneten Personen wurden nach dem Stadtkrankenhause gebracht. -stf Selbstmordversuch. In selbstmörderischer Absicht suchte sich gestern eine an der Leplaystraße hier wohnhafte 31 Jahre alte Verkäuferin mittels Phosphor zu vergiften. Sie erreichte indes ihren Zweck nicht, sondern wurde noch lebend nach dem Stadtkrankenhauic gebracht. Das Mädchen scheint die Tat in einem Anfälle von Scküvermut begangen zu haben. Eine schwere Verbrennung beider Füße zog sich in der Wnrzener Straße eine Postschaffnersehcfrau zu, als ihr ein Topf mit kochendem Wasser aus den Händen glitt. Vereins und Versammlungen. * Es wird uns geschrieben: Am Mittwoch nacht traten noch- mals die Vorstände der größten hiesigen Gastwirtsgehülfen- vereine und zwar Bezirksverein Leipzig des deutschen Kellnerbundes, Zweigverein Leipzig des Genfer verbände« der GasthofSqehüIfen Deutschland«. Verein Deutscher GastwirtSgehülfen „Saxonia" zu Leipzig, denen sich neurrdtna« der International« Koch- kunstverein zu Leipzig angeschlossen hatte, zusammen, um da» Eraebnit der Protestresolution an den Vorstand der Ortskranken kasse bezgl. der Aufhebung der Familienbrhandlnnaru vernehmen. Leider hat der Vorstand bisher überhaupt keine Antwort erteilt. Einstimmig wurde beschloßen, denselben aufznfordrrn, inner halb 48 Stunden auf daS bewußte Schreiben zu antworte»; bei keiner oder ungenügender Antwort sofort eine Petition an die Königl. Kreishauplmannschaft de« Inhalts zu senden, dahin zu wirken, dir Familirubrhandlung wieder einzusuhreu. — E« wurde noch bekannt gegeben, daß auf eine Anfrage bei einem hiesigen Rechtsanwalt dir Auskunft erteilt worden sei, daß eine Klage gegen den Vorstand der OrtSkrankenkaflr auf Wieder erstattung verauslagter Aerztehonorarr für Familirnbehandlung nicht auSsichtsios erscheine, auf Grund eines Gutachten-, welche- da» Reichsamt für Arbeiterversicherung erteilt habe. Auf die Angriffe einer hiesigen sozialdemokratischen Zeitung durch eine Entgegnung einzugehen, wnrde auS prinzipiellen Gründen abgelehnt. Vergnügungen. Im Leipziger Palmengnrten konzertiert am heutigen Sonnabende Herr Jul. Herrn. Matthey mit seinen lOSern von nachmittags lch5 bis abends 11 Uhr. Morgen vormittag- fin det von 11 bis 1 Uhr ein Promenadenkonzert der hiesigen Feld-Artillerie-Kapclle, nachmittags und abeno» das 1. Gast spiel des Julius EinödShofcr-OrqesterS statt. i Die „Tunesen" haben im „Zoologischen Garten" gleich bei ihrem ersten Auftreten die Erwartungen des Publikum» im höchsten Grade erfüllt. E« ist somit kein Wunder, wenn dieses seltene Schauspiel immer mehr Interesse erweckt und den Zuzug verstärkt. Durch die gegenwärtig herrschende Tropenhitze werden viele Wüsten söhne angenehm an ihre Heimat erinnert, was sicherlich einen großen Einfluß bei ihren Vorstellungen auSnbt. Heut« finden wieder vor mittag- und nachmittag» Vorstellungen statt. Den Besuchern des idyllischen Charlattenhnfe» steht für morgen, Sonntag, ein außerordentlicher Genuß bevor. Außer einem Nach mittag- und Abend-Konzert der so beliebten Kapelle des 72. In fanterie-Regiments aus Torgau unter Leitung ihres Dirigenten, des Herrn Stabshoboist W. Löber, findet am Abend eine glänzende Illumination des Etablissements und prachtvolles Wasser feuerwerk statt, welches in seiner Eigenart daS Entzücken aller Besucher erregen wird. Eine bengalische Beleuchtung des Gartens bildet den Schluß der Veranstaltung. Theater-Terrasse. Heute Sonnabend abend konzertiert das Musikkorps des Königl. Sächsischen 2. Manen-Regiments Nr. 18. Sonntag: Frühschoppenkonzert der lO7er Rrgimenlskaprlle. Stadt Nürnberg (Albert-Theater). L. MertenS Pester Burlesken-Ensemble, welche» vom 1. Au gust ab sein Gastspiel eröffnet, bringt zunächst die Burleske „Der Fall Sternberg", welcher nach den vorliegenden Zeitungsberichten überall ausverkaufte Häuser erzielte. Gleichzeitig gelangt daS überaus melodiöse und reizende Sing spiel „ker niente" zur Aufführung. Der Kuchengarten in Leivzig-Anaer bietet heute abend ein Militär-Konzert ver lO7er .Dir. Herr Stab-Hoboist K. Giltsch) tu Gestalt eine« Walzer- und Operetten-Abends, welcher nach dem vor liegenden großartigen Programm einen besonderen musikalischen Genuß erwarten läßt und seine Anziehungskraft gewiß nicht ver fehlen wird. Zur Erhöhung des Reize« wird auch die stattfindende Illumination des ganzen Etablissements beitragen. Im Schützenhause L.-Lellerhausen treten heute abend die beliebten Kristallpalastsänger auf und zwar mit einem ganz besonders interessanten Programm, u. a. fehlt auch nicht die unverwüstliche Original-Parodie „Ringkampf-Championat", jene ulkige Nachahmung des kürzlichen Ringkampfes im Kristall- valast. Hier sind die Leipziger Sänger als Humoristen sämtlich in ihrem Fahrwasser, und so oft man die tolle Burleske sieht, muß man immer aufs neue lachen. Das Ensemble versteht eS, bei jeder neuen Ausführung neue Pointen hineinzuflechten. So wird- auch heute Abend im «chützenhause wieder sein. Aus -em Geschäftsverkehr. ? Ten Glanzpunkt bei dem diesjährigen in Mainz abgeballenrn Sommerfest der All-Schlaraffia bildete zweifellos das Schaumiethe- (Sekt)-Fest am 25. Juli bei der bekannten Sektkellerei Kupfcrberg. Diese hatte e« sich nicht nehmen lassen, die auS allen Ländern er schienenen Schiaraffen zu sich zu laden. Um dem Feste eine er höhte Stimmung zu geben, war die für solche Zwecke erbaute Fest halle eigens dekoriert und im Sinne der schlaraffischen Veran staltungen in eine Burg ausgebaut worden. Nachdem unter den Klängen der Kupferbergschen Hauskavelle der Einzug in die Fest halle stattgefunden hatte, nahm der Burgherr, Herr Kupserberg, das Wort zu einer Begrüßungs-Ansvrache, die mit Heller Begeisterung von den Schiaraffen ausgenommen und erwidert wurde. Es er folgte dann die Aufführung «ine» rheinischen „Bühneweihe-Fest- spiele-", und daran anschließend begann nun die „zwanglose Sippung", wobei bas ausgezeichnete „Kupserberg Gold" im wahren Sinne in Strömen floß, was man üvrigens an der ausgelassenen Stimmung am besten kontrollieren konnte. Man kann sich denken, was an Humor und Witz, Satire und Begeisterung von 800 Per sonen unter dem Einfluß eines solch' edlen und feurigen Tropfens geleistet werden kann. Und wenn Herr Kupserberg am Schluffe seiner Begrüßungsansprache wünschte, daß Fidrlita« dir Losung und Kupserberg Gold das Frldgeschrei sei, so konnte er auf größere Erfüllung des Wunsches wirklich nicht rechnen. Erwähnt sei noch, daß jedem Festteilnehmer ein Andenken an diese» Schaum lethe-Fest von der Sektkellerei dediziert wurde, unv zwar den Burg frauen und Maiden ein reizender Fächer mit einer weißen Perlen kelte, den Rittern und Knappen ein in Silber und Emaille gediegen ausgeführter Kupserberg-Orden, dem als abnehmbares Anhängsel rin praktischer Zigarrenabschneider in Form eines Seklfläschchen» bei gegeben war. f Herr Emil Müller, aus dem Grbtete d«S Gastwtrt»- gewerbe» besten« bekannt und in wetten Kreisen geschätzt, hat da» Restaurant „Zum Aeldschlötzchen" in Volkmarsdors, Elisabethstraße 9tr. 20, Ecke Conradstraße, übernommen. Als erprobter Fachmann und auch sonst von liebenswürdigen, cordialen Umgangsformen wird e» nicht fehlen, daß da» freundliche Lokal auch fernerhin unter seiner Leitung prosperiert und vom Publikum gern besucht wird, zumal da Herr Müller verspricht, durch gute und prompte Bedienung sich das Wohlwollen des Publikums zu erwerben und zu erhalten. Meteorologische Leobachtuugen nut äer 8t.rnee»rt« in I«lp»l». ttüko: 11S1l»t«rüb« ckam dloere Vorn«,»»»« kür clen SO. lull IstÄür VVottsr: Droeicvn mit vvokseloäer vevöUrung;. Dsmpvrutur: Ovbsruormul. VViu<lur»pruux: 8VV. Uurowetar- Üoak Tvlt ävr v«od»ohtuLx viu-»«. rxt. »n« ^NUllw ruermo- ueser. KeuoU- «t»<i- rtaUt»»« a. Ulmwele- »ueioUI. 28. ^uli kW. 8 ll. 752,1 -i-19,2 7« 080 0 trübe 29 lull vm. 8 - 754.4 -i-19,0 76 kl 1 k«,t Ittur om. L - 754,8 -i- 23,6 33 -MO 1 ülur bl«ttmum 6«r Dempsnttur — -j- 24,8 . Uinimum -st 16§. Tageskalen-er. Le, k>erte»r*-veeet« S«W»t«. Städttiche» «auftzau», ertetll »«tgeUl«» NuSkunU Lü« Leipzt«» verlehr». und NulenlPaltS-LerhLUatü«. Gast, böfe, Wohnungen. Kunst- und »tlbungSanslaUen. ««rgnüguugen und Retlegelegendeiten. crstenutchk v«vlwche«r»r Untv«,ittä»»-vt»ltoth«I, »eethovenftr. «. Dt« MbNochet ist an alle» Woaentage« aeüffnet: FrüU »oa S—1 und («U SuSn. de» Sonnabend«) nach«, von L. D« Les«saal ist geöffnet: Krüh von S—1 und nach«, von S—8. Die Bll «Herausgabe und -annahme erfolgt täglich irüy von 11—1 und (mit KuSnahme de« Sonnabend«) nach«, von » - Uhr. Stadtdt»i,»1d«r. »Kumarn ». L« »,f«taal tst gedffnrl täglich von 10—1, an Herde« Lien« tag» und gretta«. »an S—0. Mittwoch« und Gonabend« S—0 Uhr. BüchirauSgab«: Mitt woch« und Vonnadend« «—7, an den übrig»» Lagen 11—1 Uhr. vtbltold«! der Haudel-kammer tNeue «drf«, Lr. », l)i Bücherausgab« t<>—1L und t—S Uhr. «enuhung de« vefesaal« und Vorlegung der vatennchrltien z,»—und Uhr. vtbltot»«« d«, Innern Misst«», Robltrah« 1». BoltSbtbltothet. Notzltr. t«. Mtttw. ». «ounabd«. S—S Uhr. VoH«otdltother 1. sAieranverstr. 3», p.) N»—U»0 ll. abend« pödagogiich« pentratdidtwihek tLvmeMus-SNftung), Mtttw. u. S-mnar. von rzh—k Uhr. Donnerstag von 7H—Uhr. Les «Halle Mtttw. und Sonnabend von S^/,—8 Uhr. MuNkbtdliochet Peter» lkömgtstr. LS) ist Wochenlag« von »—1» und S—S geüssnet. Bücher, Musilalten und Musikzeinmgen lönnen iw Lesezimmer unenlgeltt. studiert und gelesen werden. Dauerude U)rwerdeauSsiell»ug. lägt, geonn. 4vv AuSftell. Etntr. 10 » Penorama, «tohblatz, gedssn«« von trüb 8 bt» S Uhr abend«. Letpjiger Palmengarte«. Lägtich geöNnet. Eingänge: Vlaqwttzer mw Frankfurter Strub«. »jvolegiicher «arirn, lögltch geöffnet. La» Se«l-g»,»e M»sr>« ist leben Mittwoch von 2—4 Uhr unentgeltlich geöffnet nutzer Butz- und Feiertag« «chiller»»»« in «-Hit», Memteklratz« 4L täglich geifywt iu varsohiväenön t'roüäug^o. sümmtiiob nusprodirt Mit, doi ^rooltk ir^1n«k»tren. Osorgö-Kinz 19, Leüv Mvek«pl»t> u. HoIn-»loi»»oI»oW»oi» »kott »d Oager. V«odsl«r L Ovrdarstr. Sb. Dal. 1339. fsiötoxi. Ittikel. siiiiiselie. 8»Ir»SWeIie». Oed.rmnliw« ktllvr pkotoxr. Arbeiten. Otto Oittlio^euieur, 28. Vereick. Ssotivanit. k. vampk- u. ünslcrntt-, vis Ü«iruup;s«m1»sell. clutkiadteu, Lnt^lirke, luxatlonen. H »»-,4^inriolitnup;, dlotnü-Oseitoll ustsr Art il^IillU it " tiedr. Urekkokmelcker, 6rimm. 8teinv. 5. gOOOOOOOOOOOOOOOOOOZ ° SAitilir ° OOOOOOOOOOOOOOOOOOOÜ I'iioiiiootte Umrdorixd«üs Llktiüv, bvi Arnatrt Oeorxi-Iiinx 19, Loüv Llücüerplatr. itztr.K8. rn1eitt-,6obr»uvlt8mu8ter- u.1V »r«orvyetl.-Au»tzuLtt lirKtzl 2. Nrurs Osteater Geschloffen. Ulkes Odealep. 4 Akten von Franz Adam Beherlein. Regie: Regisseur Brunow. Personen: der 3. Eskadron von Volkhardt, Wachtmeister Magdeburgischen Queitz, Vizewachtmeifter Ulanen-Regiuuuts Nr. 25 >err Walter. «rr Demme. «rr Mehlhor». srl. Wüst. tzelbig, Sergeant Michalek, Ulan Spieß, Ulan Klärchen Volkhardt »err Greiner. »rr Götz a. G. «rr Hahn. serr Brunow. (Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.) Sonnabend, den 30. Juli 1904. Ansan« '/,8 Uhr. Lopkenntrvtol». Drama iu < von Bannewitz, Rittmeister von Löwen, Leutnant Lausten, Leutnant Feuilleton. Sprengstoffe. Von Jncfcnieur vr. Bruno Löwenhcrz (Berlin). Stachdruck verboten. Wenn sich heute die Augen der ganzen Menschheit ooücr Grauen gen Osten wenden, wo sich dem entsetzten Blicke kunütut, wie herrlich weit wir es doch sct>on ge bracht haben in der satanischen Kunst, in einem Augen- blicke ungezählte Menschenleben und Werte von Millionen zu vernichten, dann wird wohl die Frage laut nach dem Wesen dieser gewaltigen Erplosionen und der ihnen inne- wohnenden Höllenkräfte, die wir in jahrhundrtelangem Ringen endlich m unsere Gewalt bekommen und nun zum Verderben unserer Feinde zu entfesseln vermögen. Man kann allgemein alle jene Prozesse als Explo sionen bezeichnen, wo plötzlich große Energiemengen in sehr kleinen Räumen sreiwerden. Für uns kommen nur die Explosionen chemischer Natur in Betracht. Hier haben wir in den Explosivstoffen Körper vor uns, in deren Molekeln große innere Energiemengen auf- gespcicliert sind. Durch eine äußere Ursache, wie Er wärmung, oft auch schon eine starke mechanische Erschütte rung werden die Molekelverbände gelockert und es tritt ein Zerfall derselben ein. Und nun werden plötzlich die großeit Energiemengen frei, die durch die Molekular kräfte gebunden waren. Die Form, in der die Entladung stattfindet, ist eine ungeheure Wärmeentwicklung. Um den Zerfall der Molekeln einzuleiten, ist nicht die Er- wärmung der ganzen Erplosivmasse nötig, es genügt, einige wenige Teilchen derselben aus die Temperatur des Zerfalls, die sogenannte Entzündungstemperatur, zu bringen. Ist das geschehen, so zersetzen sich diese Teilchen unter Wärmeentwicklung, und nun erhitzen sic ihrerseits die nächste Umgebung bis zu deren Zerfall. Diese Art der Entzündung pflanzt sich nun blitzschnell durch die ganze Sprengmasse fort und in unglaublich kurzer Zeit hat die Explosion stattgefunden und eine sehr große Wärmemenge ist frei geworden. Auf diesem Vorgang beruht die elektrische Zündung. Ein winziger elektrischer Funke bringt wenige Teilchen des Stoffes zum Zerfall und sofort explodiert das Ganze. Was wird aber nun aus der entwickelten Wärme und wie kommt die Sprengwirkung zustande? Der Sprengstoff kann vor der Explosion gasförmig, flüssig oder fest sein. Nach der Explosion sind die Zersetzungs produkte fast immer gasförmig. Bei festen und flüs sigen Explosivkörpern, wie man sie für Sprengungen ausschließlich anwendet, nehmen nun die zersetzten Gase sclwn bei gewöhnlicher Temperatur einen oft tausend mal so großen Raum ein, wie der unzersetzte Stoff. Dazu kommt nun noch die ungeheure Temperatur- steigerung durch die Wärmeentwicklung bei der Explo sion, die bis zu 2500 Grad ansteigt. Hierdurch wird das Zersetzungsprodukt sehr stark ausgedehnt und strebt darnach einen Raum einzunehmen, der wiederum ein Vielfaches von dem ist, den es bei gewöhnlicher Tempera tur beanspruchen würde. Bringt man nun den Spreng stoff in enge Röhren, Bohrlöcher oder ähn liches, so kann das durch die Explosion ent stehende Gas sich nicht auSdehnen; es steigt infolgedessen der Druck ungemein stark an, bis die Wände des Behälter» nicht mehr standznhalten vermögen und auseinander bersten. Würde man ein Stück Schieß baumwolle in einem es eng umschließenden Raume ein schließen, und würden die Wandungen de» Raume» auch dem stärksten Drucke Widerstand leisten, so würde bei der Explosion ein Druck von etwa 10 000 Atmosphären ent- stehen. Einen solchen vermag aber kein irdischer Stoff auszuhalten. So kommt auch die Geschoßwirkung bei Gewehren und Kanonen zustande. Nach der Erplosion des Pulvers im Gewehrlauf haben die Gase keinen anderen Ausweg als den durch den Lauf selbst. Hier sitzt ihnen nur die Kugel im Wege; und diese reißen sie mit sich fort. Bei dem langen Wege durch die enge Röhre des Laufes kann die Kugel einen großen Teil der Geschwindigkeit der sich ausdehnenden Gase und der diesen innewohnenden Bewegungsenergie aufnehmen und große Durchschlagskraft erlangen. Die Ueberlegen- heit des kleinkalibrigen Gewehrs in dieser Hinsicht dem großkalibrigen gegenüber ist großenteils. <u»f den ge steigerten Druck der Pulvergase durch die Verengung des Laufes zurllckzuführen. Man sieht hieraus, daß man die Sprengwirkung steigert, wenn man den Sprengstoff in enge Röhren ein schließt. Bei Schießpulver findet zum Beispiel gar keine Wirkung statt, wenn man eS in freier Lust offen ver- pusten läßt, bei Nitroglycerin wird aber auch in diesem Falle die Unterlage schwer beschädigt, weil hier die Zer- setzungsgasc eine solche Gewalt entwickeln, daß, selbst wenn ihnen der Weg nach allen Seiten offen steht, sie doch noch auf das Hindernis, daS ihnen die Unterlage bietet, einen großen Druck ausüben. Man macht sich häufig von der Sprengwirkung eine falsche Vorstellung, wenn man sich allzusebr an die übliche Ausdrucksweise vom „in die Lust fliegen" hält. Beispielsweise brachte nach der Katastrophe auf dem „Pe- tropawlowSk" eine amerikanisch« Korrespondenz die Nachricht, das ganz« Schiff wäre erst eine Strecke weit in die Luft gehoben worden, und dann erst herabgestürzt und in sich zusammengebrochen. Ein solcher Vorgang wäre durchaus undenkbar. Mag auch die ganze Muni tionskammer des Schiffes auf einmal explodiert sein, so wird doch die Druckwirkung der Gase, die natürlich in der Nähe des Explosionsherde» am größten ist, zunächst alle Verbände der nächstliegenden Teile zerstören. Kleinere Bruchstücke, deren Fläche nicht mehr so groß ist, daß der Druck eine weitere Zerstörung herbeiführen kann, Major Paschke vom Elsisflsche« Fußarttllerte- Regiment Nr. 19 Herr Zadeck. Rittmeister Graf Ltzhdeubura vom Pfälzische, Kürassier-Regiment Nr. 10 Har Schul,. Oberleutnant Hagemeister vom BretSgauischeu Infanterie-Regiment Nr. 188 Herr Roden. Erster Kriegsgericht-rat lverhaudlungsführ«) . Herr Huth. Zweiter KnegSgerichtsrat >Beisitzer) .... Herr Lüdmaml. Dritter Kri«a»grricht»rat (Ankläger) .... Herr HeuuitzG. Der Protokollführer Herr Schröder. Ein einjähttg-fretwilltger Unterarzt .... Lerr Enlm«. Eine Gerichtsordounanz (Feldwebel) .... Herr Schmt^ecke. Lin« Anzahl Ulanen. Ott der Handlung: Srnuheim, eine kleinste elsäßische Garnison gegen Beifort zu. Pause nach dem 2. Akt. Mit ärztlichem Attest beurlaubt: Herr Regisseur Prost. Beurlaubt: Oberregisseur Goldberg, Regisseur Marlon, Kapellmeister Hagel, Musikdirektor Krause, Kapellmeister Porst: die Herren: Kunze. Mergelkamp, MoerS, Rapp, Schelper, Schütz, Urlut, Volk»«: die Damen: Doenge», Eicdholz. Gordini. Korb, Eengern, Stadtegger. Gewöhnliche Preise. Einlaß '/«7 Uhr. Anfang '/,8 Uhr. Ende gegen */,10 Uhr. . Mattanne Pawlow. /Heinrich Frick. " (Gertrud Burchard. . Reinhold Lüttjohann. . Jenny Lembach. . Emil Jansou. . Else Bartel». . Franz Stahl. . Felix Seidel. . ThereseJanson-Rahs. . Ernst Wehlau. . Rttuhold Groxrt. . Franz Heiter. . Eduard Kuhvtt . Georg LH»««». . Hau» Wert»,». Elise Bonns. Max Werner. Sonntag, de« Sl. Juli: Oor ILirloir. Operette in 3 Akten. Musik vo» Joh. Strauß. Anfang '/^ Uhr. Vie virakAo». Sommer VdeLler vrst Liockev Sonnabend, de« 8». In» 1S04, abend» 8 Uhr: Benefiz für Fräulein unter gütiger Mitwirkung von Frau Dkoroa» Schauspiel in 4 Akten von G. Ohnet. Deutsch von Schilcher. Regie: Felix Seidel. Personen: Marquise von Beaulieu Elain / deren Kinder ..... Baron von Prefont Baronin von Prefont Philippe Derblay Suzanne, besten Schwester .... Herzog voo Bligny, Neffe der Marquise Moulinrl Athenais, besten Tochter Bachelin, Notar von Pontar Der Präfekt des Arondiffement» . . Gob«rt, ein alt« Arbeiter .... vr. Servau Jean, im Dienste der Marquise . . BrtgD» I. Arbeit« II. Arbeiter Ein Diener sHtto Prrnzke Sonntag, den 81. Inli 1SKL, abend» 7»/, Uhr: Lustspiel in k Akte« von G. v. Moste. vvlltrLl-VLvLtor. knlrpsti isti Iiklseik VriMIIIti-kmiichlir. Heute um 8 Uhr: ger keureke Lsrimir. tiAottro XltoWedo ) Schwank in 3 Akten von Antony Mars und Maurice Desvallisris. Deutsch von Max Hchoenau. In Szene gesetzt von Hermann Haack. I. Bild: Im Notariat. II Bild: Der keusche Casimir. III. Bild: Eine seine Familie. Am IköLtrs ävs Vurists« in Paris über 600 Aufführungen, am Residenz-Theater in Berlin über 150, am Flora-Th «ater in Köln über 80, am Orpheum in Frankfurt a. M. über SO, am Deutschen Theater in München über 40 Aufführungen rc. rc. Gewöhnliche Preise. varzu»»karte« gültig. Kassenöffnung 6 Uhr. Anfang 8 Uhr. Ende 10'/, Uhr. Krystall-Palast-Theater tta8kvI-Ln8Smb1e. Lui» vorlvtnto» Slwlo« ^WG Vie v1rvU8-IäL Burlesk« mit Gesang in 2 Aste» von Leonhardt, Haskel. „vss ^Voävlii" Burleske mit Gesang v. L. HaSkel, Musik v. Schablaß. Ztmmt, Hetra1h«sermtttler veanh. Ha»k«l. Leiser, der doppelte Buchhalter Leap. Castwann. Anfang 8 Uhr. Gewöhnliche Preise. Dutzendkarten 4.20. KMMbvrg-IIlvAltzr. Sonnabend, den 8». Juki, abend» 8 Uhr: Lin toller Ginfall. Schwank in 4 Akten von Carl Lauf». Morgen: Unsere Pauline, Schwank von Moser und Lehnhard. werden dann den Druck in Bewegung umsetzen unb fort geschleudert werden. Je fester die Teile sind, um so größer bleiben die in die Luft gerissenen Bruchstücke. Denn der gesamte auf solch ein Stück entfallend« Druck nimmt ja mit dessen Oberfläche zu, bei einem wider standsfähigen Material werden also auch noch verhält nismäßig große Stücke diesen Gesamtdruck aushalten können. Es mag daher sein, daß Panzerplattenteile Hunderte von Metern fortgeschleudert worden sind. Nie mals aber können ganze Tchiffsteile „in die Luft stiegen". Es ist ganz lehrreich, wenn man sich vergegenwärtigt, in welch unglaublich kurzer Zeit die Explosionen vor sich gehen. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Zerfall im Innern der Sprengstoffe fortpflanzt, ist dafür maß gebend. Bei flüssigen Körpern, wie Nitroglycerin, be trägt diese Geschwindigkeit etwa 2000 Meter pro Sekunde und darüber; bei festen, wie Nitromannit, Pikrinsäure, Schießbaumwolle, steigt sie auf das Drei- bi» Vierfache dieses Wertes. Das heißt also, würde man ein 6 Kilo Meter langes Rohr mit Schießbaumwolle füllen und nun an einem Ende anzünden, so würde in einer Sekunde die aanze Masse bi» zum anderen Ende explodiert sein. Ein Bohrloch, das nur einen Meter lang ist und mit dem Sprengstoffe gefüllt wäre, würde in ein Gechstausendstel Sekunde explodieren. Wäre ein Kilogramm Schießbaum wolle darin, so würde in dieser Zeit etwa eine Million Kalorien Wärme erzeugt worden sein. Wollte man die Leistung dieser Wärmemenge in Pferdestärken au»- drücken, so würde man auf die ungeheure Zahl von 30 Millionen Pferdestärken kommen, die in dem Augen blicke der Explosion geleistet werden. Man wird aber kaum mit dieser Zahl einen Begriff verbinden können, denn unsere Vorstellung von einer Pferbekraft 'st sehr an eine dauernd geleistete Arbeit gebunden, al» daß wir damit eine momentan geleistete vergleichen könnten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder