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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040716012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904071601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904071601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-16
- Monat1904-07
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4. Sonnabend, 16. Juli 1904. Str. 358. 98. Zahrg Leipziger Tageblatt. diesen 'n An. nmung Hierzu drei Beilagen. 6. k. -ule in re An- kduard ihrigen ne ihm Rate wird en ist Stück äckn'ten findet min - 'ckieüte zelnen ntag ! t c n ' ffc de? MgS in ßböden cktions- >r des ialzer- itünit- n 31. »rüden d Herr neuen Lehrer Zum ktcndcn :rr Or. int. okogra- igt. Rats. -hr, en ge- i Gas- is zum n Kuf- 8 aus ;t. Üstraße u wer. Tgbl." t vor -chrift- ?hilan- tcsta- m An- ! HauS rsonen -arische berück- n wird außer- einen nebst kommt Wob- öS soll gestellt * München, 15. Juli. Ter Attache bei der bayeri- scheu Gesandtschaft in Petersburg, vr. Schön, ist zum Legationssekretär 2. Klasse befördert worden. kx. Zürich, 15. Juli. (Eigene Meldung.) Der „N. Z. Z." zufolge hatte der vom russischen Hauptquar- tier abberufene Ober st Audeoud heute vormittag eine Audienz bei dem Vorsteher des Militärdeparte ments, in der er auf das entschiedenste in Abrede stellt, beleidigende Aeußerungen über die russische Armee oder deren Führung getan zu haben. Er kenne den Grund des Verlangens Kuropatkins nach seiner Abberufung auch heute noch nicht, da er weder bei der Abmeldung beim Generalstabschef Kuropatkins, noch in Petersburg Auf- klärung darüber erhalten habe. In Petersburg habe er zu HändenH>es Kriegsministers, der mit dem Kaiser ver reist war, einen schriftlichen Protest hinterlassen. kj?. London, 15. Juli. (Unterhaus.) Auf eine Anfrage erklärt der Handelsminister Balfour den Vorschlag für unannehmbar, die Kauffahrtei-Bill so um- zugestalten, daß die Anwerbung fremder Mannschaften für englische Schiffe in irgend einem Hafen zwischen der Elbe und Brest verboten wird. * Dover, 15. Juli. Die deutschen Jachten „Navahoe" und „Therese" starteten heute in dem Rennen für Schiffe über 100 Tonnen. Knapp hinter dem Start Wiederholte Depeschen ttn der Postauflage noch utcht abgedruckts. Die Nordlandfahrt des Kaisers. * Aalesund, 15. Juli. Ter deutsche Kaiser ist Bord der „Hohenzollern" heute vormittag 9 Uhr bei doch sei noch nicht jede Gefahr ausge- Grubenunglück. 15. Juli. Tie „Oberschlesische Volks- z, die ee hm. >ty aus 'igu- cr h m c rg von igcblich chtscha- nk des nur daher ie Ge- Sackic — Schadenfeuer. In S ch ö n c b e r g an der Weichsel sind am Donnerstag 5 Wohnhäuser mit stallen niedergebrannt. 3Kinder sind in den Flam- men umgekommcn. — Getötet wurde am Donnerstag abend auf dem Centralbahnhofe in Posen ein pensionier ter Bahnwärter, der beim dortigen Postamts als Hülfsarbciter beschäftigt ist, als er die Gleise überschritt, und unter einen dort stehenden Wagen hindurchkriechen wollte. — Xollkroi! — Lluster en lleävrmaim! — Loickonkakrikt. an prächtigem Wetter abgefahren. * Molde, 15. Juli. Die „Hohenzollern" mit dem deutschen Kaiser an Bord und den Begleitschiffen ist heute um 12 Uhr 25 Minuten hier eingetroffen. Tie Stadt ist prächtig geschmückt. Alle Schiffe im Hafen haben Flaggen gehißt. Das Wetter ist prächtig. Prinzessin Viktoria von Schleswig-Holstein erkrankt. * London, 15. Juli. „Daily Mail" meldet, Priu - zessin Victoria von Schleswig-Holstein sei an Appendicitis erkrankt. Sie habe sich einer Operation unterziehen müssen, die gut verlaufen sei. Tas Befinden der Prinzessin sei so gut als erwartet werden dürfe, schlossen. '"folge uspielS nntag, Adele ersten Patente Patentanwalt 5selr,'LT Vorn/ertunxsadlellull^ kür desorxtv Seüntrreokte. 1 hatte aen am sich von stein in i lassen, Anzeige a Max haberin, wegen 80 vom häftigte tierung, 'n- und st Co. e zahl- Unter- 00 auf !. März Witwe 250 t 1894 Walter er und re 1902 flüssige ehielten Hypo- . Die i nicht durch mgelder an die ttungen ' Gleiwitz, , „ stimme" meldet aus Kattowitz: Auf der der oberschlesi- scheu Eisenbahnbedarfs-Akticngesellschaft gehörigen Friedensgrube fand in vergangener Nacht eine Explosion unter Tage statt. Ein Arbeiter wurde getötet, lOerliten Verletzungen. Der Betrieb wird aufrecht erhalten. Frankreich und der Vatikan. — Zur Karthäuser- Augelegenheit. * Paris, 15. Juli. Ein katholischer Depu tierter, der häufig Mitteilungen aus dem Vatikan er hält, erklärte einem Mitarbeiter des „Figaro", daß die Veröffentlichungen über den Zwist zwischen dem Vati- kan und der französischen Regierung ledig- lich von Combes angestiftet worden seien und daß es nötig sei, den Zwist auf das richtige Maß zurückzuführen. Rom traf niemals weder unmittelbar noch mittelbar Mißtrauensmaßregeln gegen die Erzbischöfe von Avignon, Albi, Rouen und Algier und gegen die Bischöfe von Mende, Tarantaix. Anders liege es beim Bischöfe Geay in Laval. In dieser Diözese herrsche vollste Anarchie; bereits unter Papst Leo XIII. sei darü ber eine Untersuchung eingeleitet, doch ließ der verstorbene Papst in seiner Versöhnlichkeit die Sache auf sich beruhen. Der neue Papst prüfte die Akten selbst. Die gegen Geay vorliegenden Beschwerden wurden als so ernst angesehen, daß er ihn auffordern lieh, am 23. Juli vor der Kongre- gation des heiligen Offiziums zu erscheinen. Was dem Äischaf von Dijon, Lenoroez, betreffe, fo dauere die gegen ihn eingeleitete Untersuchung vorläufig noch fort. Die Kurie legte ihm aber nahe, während der Untersuchung im Interesse des Friedens in seiner Diözese von dem bischöflichen Befugnissen keinen Gebrauch zu machen. Zwischen dem Bischof und der Geistlichkeit der Diözese herrschen aber Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung dieser päpstlichen Weisung, dies führte zu beklagenswerten Austritten. Aus alle- dem, erklärte der Deputierte zum Schluß, gehe her- vor, daß die Kurie in keiner Weise das Konkordat ver letzte. Wenn sie zur Absetzung des Bischofs schreiten sollte, würde sie es nicht tun, ohne vorher zu versuchen, sich mit der französischen Regierung zu verständigen. — Der Vorsitzende des republikanischen Co rn it6s für Handel und Industrie Mascu- rand hebt in einer offiziösen Erklärung hervor, daß die Verleumdungen, die anläßlich der Karthäuser-Angelegen- heit gegen ihn und das Comit6 ausgestreut seien, ihren Zweck vollständig verfehlt hätten und daß niemals soviel Beifalls- und Zustimmungsadressen an das Comit6 ge langt seien, wie gerade jetzt. Neues Stempelgesetz in der Türkei. kx. Konstantinopel, 15. Juli. (Wien. Korr.-Bur.) Tas neue Stempelgesetz ist heute in Kraft ge- treten, doch wird für die fremden Staatsangehörigen das a l t e G e s e tz bis zur Genehmigung des neuen durch die Mächte in Wirksamkeit bleiben. „vor Snbortun-LvUor" Lcheffelstr. 21 DkSSHeN Lcheflelstr. 21. Eigenartige, vornehme Jagdausstattung. Suche u. Keller i« Stile von SempiuSkt-Berlin. Besitzer: Qonstunttu vntrlxer. Kehle Depeschen und Jernfprechmetdungen. Der Ausstand der Herero. * Berlin, 15. Juli. Generalleutnant v. Trotha meldet aus Owikokorero von gestern: Bei Omu- weroumue, Hamakari und Waterberg wird immer noch starker Feind signalisiert. Am Waterberg sind Feuer beobachtet worden. Diesseitige Patrouillen be- finden sich östlich und westlich vom Waterberg. Major Estorfs erreichte am 11. Juli Otjatinjenge, Major v. d. Hey de ebenfalls am 11. Erindr-Oratjikenüa. Okosunduru blieb durch Schonungsbedürftige, sowie durch ein Geschütz schwach besetzt. Major Glasenapp erreichte am 11. Otjurutjondju; er fand Okosongoho und die Wasserstelle 7 Kilometer nördlich davon un besetzt, ebenso Okahitua und Omamborombonga vom Feinde frei. Kompagnie Welck, 1. Kompagnie Regi- ments 2 und Halbbatterie Winterfeld sind unter Hauptmann Fiedler bei Okowakuatjiwi - Qnjakawa vereinigt, 2. und 3. Kompagnie Regiments 2 im Marsch über Karibik auf Omaruru, wo sie etwa am 20. Juli eintreffen werden. Der Abmarsch des 2. Bataillons und der 7. Batterie aus Swakopmund erfolgt nächster Tage. Ich bin in Owikokorero und beabsichtige, der Abteilung Glasenapp über Otjirc zu folgen. Deutschland und England. * Berlin, 15. Juli. Der Schiedsgerichts vertrag z wische »Deutschland und Eng. land entsprach, wie von diplomatischer Seite ver lautet, einem Wunsche Englands, der auf freund liches Entgegenkommen seitens des Deutschen Reiches stieß. König Eduard, der seit dem Kriege in Südafrika dis größte Aufmerksamkeit der Erhaltung des FrieoenS zuwendet, hat selbst die Anregung zu der von England eingeschlagenen Politik der Schiedsgerichtsverträge ge- geben, und cs kann nicht überraschen, daß Deutschland in diese Friedenspolitik Englands einbezogen wurde. Aum ohne dw Begegnung in Kiel würde der Schieds- gerichtsvertrag zwischen beiden Staaten zustande ge kommen sein, da den Verhandlungen darüber sich keinerlei Schwierigkeiten entgegenstelltcn. Es brauch: wobl nicht erst betont zu werden, daß diesem Vertrage auch nicht annähernd die Bedeutung des englisch-fran- zösischen Uebereinkonnnens zukommt, bei dessen Fest- Heilung es sich darum gehandelt hatte, jahrelange wich tige Interessengegensätze, welche das Verhältnis zwischen beiden Staaten wesentlich getrübt hatten, zu beseitigen, l während das Verhältnis zwischen Deutschland und Eng- -erlangt und eS hatte die Sparkasse angenommen, daß Lindner LCo. f wandeln, um seinen Trick einige hundert Meter weiter zu die Absendung der Gelder lediglich aus Coulanz gegen ihre Ge- - «» schästsfreunde besorgten. Eine Berechtigung, Hvpothekeuzinsen zu kassieren, hatte die «parkrsse der Firma Lindner L Co. nicht erteilt, wenn daher die Angeklagten sich den Hypothekenschuldnern gegenüber als Jnkassomandatare ausgaben, so machten sie sich des Betrugs schuldig. Sie gaben zwar zu ihrer Berteidigung an, das, sie über die Misere hinmegzukommen und sich mit Hülse von Ver- wandten zu sanieren hofften, indessen lag basür nur eine ganz geringe Aussicht vor und es ist auch nicht möglich gewesen, die Firma zu halten. Ter Stand des Konkurses ist ein lehr ungünstiger, es werden wohl nur 5—7 Proz. Tivideudc zur Auszahlung gelangen. Geschädigt sind gegen 12 Hypotheken- gläubiger, die die Zinsen, welche sie bereits an Lindner L Co. bezahlt haben, in ungefährem Betrage von 15 000 nochmals an die Sparkasse zu Lobenslein abführen müssen und nur 5 Proz. heraus bekommen. Wegen Betrugs wurden Otto Lindner zn achtMonaten, Walter Lindner zu sechs Man al en Gefängnis verurteilt und je ein Monat der erlittenen Untersuchungshaft ans die erkannte Strafe in An- rcchnung gebracht. Zu Gunsten der Angeklagten wurde berücksichtigt, daß die Zahl der Verletzten nicht groß ist und die Angeklagten noch unbescholten sind, sowie daß es sich im vorliegenden Falle nm Geld- großverkehr handelt, so daß, zumal da der Betrug zu Gunsten eines Tritten, der Geschäftsinhaberin, verübt wurde, die Strafe trotz der sehr großen Summen, um die es sich handelt, ans der angegebenen Höhe festgesetzt wurde. Auf Antrag der Verteidigung wurden die Angeklagten gegen Stellung von Kaution vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt, dieselbe wurde bei Otto Lindner auf 3000 bei Walter Lindner auf 1000 bemessen. IE2.2V, 2.00,180,1.80 21 pn> Vo tz, immpk WM I I WAUA r 148, ILO, 110, 100 llil. W V- tß, dMklMt im kezckmch Rlsnnung von bLIovkong in killen rroo/r in kulvortorm noch mit Oaemo nOelv/I gemischt, sonäern lull' "" binseden mi: s.nxeprLgstem Xameu ist um ldr. echt. Uns aller Mil. Ladinen. Man schreibt uns aus Cadinen: Wieder weilt die Kaiserin mit ihren beiden jüngsten Kindern, dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Luise auf der kaiserlichen Besitzung Cadinen, uni hier Stärkung der Gesundheit zu finden. Wenn Cadinen auf die Mitglieder der kaiserlichen Familie eine so große An ziehungskraft auSübt, daß diese Besuche jetzt all jährlich wiederholt werden, so ist das wohl zu ver- Mehcn. Außer der ländlichen Stille bietet Cadinen solche Naturreize, daß die Erwartungen des verwöhntesten Naturschwärmers in reichstem Maße erfüllt werben. Die bewaldeten Höhen der Haffküste, an welche sich die kaiser liche Besitzung anlehnt, gestatten einen Blick über das Frische Hast bis zur Nehrung und au einigen Stellen über diese hinweg bis zur Ostsee. Mit Recht durfte der verstorbene ostpreußische Oberpräsident Graf Wilhelm von Bismarck gelegentlich der Eröffnung der Haffuferbahn Cadinen als die „Perle der Haffküste" bezeichnen. Die Kaiserin g;bt sich hier denn auch ganz dem Naturgenusse hin. Täglich unternimmt Ihre Majestät vormittags und nach- uiitlagö «paziergänge im Parke, Spazierfahrten und Spazier ritte in die Umgebung. Für die kaiserlichen Kinder sind Dampferausflüge über das Haff nach dem Badeorte Kahlbcrg eine ständige Nummer in dem Tagesprogramm, falls die Witterung es irgend gestaltet. In Kablberg sind am Strande Badezelte aufgestellt und nehmen die Allerhöchsten Herrschaften bei ihren Besuchen in der Regel ein.Seebad. Die kaiserlichen Kinder leben hier durchaus nicht in strenger Abgeschlossenheit, sondern traten mit den GutSeingesesseneu und deren Kindern in manche Beziehung. Die Prinzessin Luise besucht gern die Gutsschmiede und bereitet es der Prinzessin großes Ver gnügen, die Tätigkeit des Schmieds beobachten zu können, »rür' den Dampfer und die Dampferfahrten bringt Prinz Joachim das größte Interesse entgegen. Befindet sich der Prinz auf dem Dampfer, dann ist er auch bald am Steuer. Dasselbe gilt von dem Prinzen Friedrich von Schleswig-Holftein-Sonkerburg-Glücksburg, der zur Gesellschaft des Prinzen mitgckommen ist. Vor einigen Tagen bekam der Prinz Joachim ein Rad geschenkt. Nach den unter Leitung seines Lehrers, Professors Or. Sachse, angcstellten ersten Versuchen radelte am nächsten Tage der Prinz schon ganz flott. Es wurden darauf zwei weitere Räder von einer Eibinger Firma nach Cadinen geliefert. Sonntags findet in der Regel ein Gottesdienst in der Gutslapelle statt, bei welchem der Ortsgeistliche Pfarrer Greudenz aus Lenzen die Predigt hält. Die Kaiserin kümmert sich in hohem Grade um ihre GutSeingesessenen; sie kann nach jeder Richtung hin als das Muster jeder Gutsbesitzerin gelten. Sic besucht die Ein gesessenen des Gutes und unterstützt Kranke und Bedürftige. Daß unsere Kaiserin sich hier die Liebe und Verehrung der Cadiner Bewohner sehr schnell erworben hat, darf wohl nicht besonders hervorgehoben werden. Wünschen wir der Kaiser familie für den Aufenthalt in Cadinen ein recht schönes Wetter, dann wird auch dieser Aufenthalt die Erwartungen erfüllen, die man an ihn knüpft. > land solche Gegensätze nicht kannte. Jedenfalls kann jedoch der Abschluß des Schiedsgerichtsvertraaes als der äußere Ausdruck des freundschaft. licheu Verhältnisses zwischen Deutschland und England betrachtet werden. Das badische ^lindliMwasilgesey angenommen. lx. Karlsruhe, 15. Juli. (Eigene Meldung.) Die Zw e i t e K a rn m e r des badischen Landtages nahm in ihrer heutigen Nachmittagssitzung den Gesetzentwurf, betreffend Abänderung der Verfassung, nach den Be- chlüssen der Ersten Kammer gegen die Stimmen der Sozialdemokraten an. Desgleichen wurden das Landtagswahlgesetz und die Wahlkreis einteilung angenommen, wonach das Land künftig 73 Abgeordnete zu wählen hat. Der russisch-japanische Krieq. * Petersburg, 15. Juli. Generalleutnant S s a ch a- row meldet: Ain 13. Juli wurden bei einer Rekognos- zierung im Tale des Zinßahe 5 bis 6 japa nische Bataillone und 5 Eskadrons im Biwak überrumpelt: sie mußten unter dem russischen Feuer nach Kaitschou hin in Unordnung zurück weichen. Am Vormittag ereignete sich ein weiterer Zusammenstoß auf dem aus Kaitlchou nach den« Tale des Zinßahe führenden Wege. Zehn Russen wur- den dabei verwundet. Eine russische Strcifwache hatte auf den westlichen Ausläufen der Höhen bei Kaitschou ein Scharmützel, bei dem 4 Russen fielen und einer ver wundet wurde. Die Nacht auf den 14. Juli verlief ruhig. Auf der Linie Saimatn—Liaujang wurde eine feindliche Feldwache 12 Werst südlich Midsy von einer russischen Abteilung zurückpeworfen. Der Paß bei Fandsiapudsy, 20 Werst südlich von Midsy, war frei, eine russische Vor hut besetzte das Dorf. Als die russische Hauptmacht den Paß erklommen hatte, unternahmen die Japaner einen energischen Angriff auf den rechten Flügel. Berittene Sapeure und Freiwillige wurden gegen den linken Flügel und den Rücken des Feindes gesandt und zwangen die Japaner zu raschem Rückzüge. Das Gefecht währte von 1?/L bis 2V2 Uhr nachmittags. Beim Beginn des Gefechts wurde General Rennenkampf am Fuße ver wundet; Rennenkampf blieb bei seiner Abteilung. Ein Dragoneroffizier ist gefallen, zwei Kcüakenoffizierc und 13 Mann wurden verwundet. kx. Tokio, 15. Juli. (Amtliche Mitteilung.) Tie N a ch- richt, die in Europa verbreitet ist, daß während eines nächtlichen Angriffs am 11. Juli auf Port Arthur dis Japaner mit einem Verluste von 30 000 Mann z u - rückgeschlagen seien, entbehrt jeglicher Begründung, da, abgesehen von kleinen Vorposten gefechten, überhaupt kein ernstlicher Angriff auf die russischen Stellungen an jenem Tage gemacht worden ist. Turnweleu. * Tie Errichtung eines Denkmals für Turndirektor Moritz Zeltler hat der Turnverein in Chemnitz angeregt und fordert auf, unterstützt vom sächsischen Kreisturnrat und dem Vor sitzenden der deutschen Turnerschast, Beiträge zu diesem Zwecke ein- zusendrn. Zettler war als Freund und Berater wohl allen sächsischen Turnern bekannt und über seine Person und seine Verdienste ist schon oft berichtet worden. Ein einfaches, würdiges Denkmal, dem schlichten Sinn und Wesen des Heimgegangenen entsprechend, soll sich als sichtbares Zeichen dankbaren Gedenkens über seiner Ruhe stätte erheben — eine granitene Säule, verziert mit laubigen Besten der deutschen Eiche, geschmückt mit dem Bildnisse Zeltlers. Leitung: Adolf Schiebt. Verantwortliche Redakteure: Für deutsche Politik vr. Friedrich Purlltz, für auswärtige Politik Emil Huhle, für sächsische Angelegenheiten Rudolf DzallieS, für Feuilleton Paul Zschorlich, für den musikalischen Teil Heinrich Zoellner, für Sport Julius Haarfeld. Sämtlich in Leipztg. Für den Inseratenteil: Emil Abi-t, Gauhsch-Lcipzig. Ä.US dem Geschäftsverkehr. k Auf der Sanitäts-Ausstellung in Frankfurt a/O. war in der Zeit vom 18. bis 20. Juni ein neukonstruterter Hoffmannfcher KrankentranS-ortwagen für Sanitäts-Kolonnen, Stadt- und Landgemeinden, Krankenhäuser re. ausgestellt und wurde mit dem ersten Preise ausgezeichnet, ein Beweis für die Vorzüglich keit der Fabrikate der Leipziger Krankenfahr, und Tragbabrenfabrik August Hoffmann, L -Stötteritz. Ter Wagen wiegt mit Tragbahre nur 70 ic«. Die Tragbahre ist vom Raduntergestell abnehmbar, aus Eschenholz gearbeitet, hat erhöhte» Kopfstuck, unischlagbares Verdeck, Schirmdach aus Segeltuch, seitliche Schutzteile, verstellbare Brust- und Fußgurte. Die Lagcrfläche aus braunem Segeltuch ist mit Gurten unterspannt. Unter dem Kopfstück befindet sich ein Verbandkasten Das Radnntergestell ist kurz, aber leicht, mit Quetsch- sederkonstrnktion, aus Winkeleisen gearbeitet Die Firma liefert nach allen Erdteilen auch Fahrstühle und andere Sanitätsgeräte. Lader, Sommerfrischen und Reisen. Bad Kreuznach» 1b. Juli. Auf der in den Tagen vom 22. Juni bis 3. Juli d. tz. zu Berlin abgeholtenen allgemeinen Ausstellung für Wohlfahrs- und Gesundheitspflege, Badewesen und Hygiene wurde vom Preisgerichte den Quell produkten von Bad Kreuznach und der aus den Kreuznacher städtischen Salinen Karls- und Theodor-Halle gewonnenen Mutter lauge da- Ehrendiplom, das Ehrenkreuz und die goldene Medaille zuerkannt. Mit dieser hoben Auszeichnung hat der gute alte Ruf Kreuznachs als heilkräftiges Solbad wiederum von berufener Stelle eine ehrenvolle Anerkennung gefunden. wiederholen. Jedenfalls in der Hitze eine sehr erfrischende Tätigkeit. --- Vi» salomonisches Urteil Paul Krügers. Bei einer Erbteilung in Transvaal vor vielen Jahren konnten sich zwei Brüder gar nicht verständigen, wie eiye gerechte Ver teilung der Hinterlassenschaft ihres Vaters durchzusübren sei; sie baten daher den Präsidenten Krüger uin seine Ver mittlung. Da Krüger weder Zeit noch Luit hatte, als Taxator zu wirken, ließ er es anfangs bei allgemeinen guten Rat- chlägeu bewenden. Da diese auch zu keiner Einigung führten, erklärte er sich schließlich bereit, eine endgültige Entscheidung zu fällen, und ließ die streitenden Brüder einen Schein unter- chreiben, wonach sie sich bedingungslos seinem Schiedsspruch unterwarfen. Dann sagte Kriiger zu dem älteren der Bruder: „So, jetzt verteile Du die Sachen genau, wie Du eS für gerecht hältst in zwei Teile. Mache es ganz, wie Du willst, cs soll Dir keiner drein reden; alsdann fall Dein Bruder die Hälfte wählen, die er vyrzieht." Die Brüder folgten Oom Vauls kluger Entscheidung und waren unmittelbar daraus die besten Freunde. --- Aiugrrriuge über den Handschuh. Man schreibt unS: In London ist es in den Kreisen der Gesellschaft seit einiger Zeit wieder zur Mode geworden, den Ring oder die Ringe über dem Handschuh zu tragen; natürlich bei Besuchen, außer dem Hause und Ausfahrten. Andere Anhänger dieser Mode gehen nicht gar so weit und verheiratete Damen legen zum Zeichen ihrer Verpflichtung gegen ihre „stärkere" Halste nur einen glatten schmalen Fingerreif an. Dies geschieht auch meist seitens verlobter Damen, die sich auS sentimentalen Gründen von dem teuren Geschmeide vorerst nicht trennen u können glauben, oder aber befürchten, bei der Suschau- tellung ihres Nerlobungsringes als „reklamesüchtig" ver schrieen zu werden. Andere Vertreterinnen des „schönen" Geschlechts haben den Handschuh überhaupt in Acht und Baun getan, weil er die Juwelen der Ringe beschädige, rich tiger vielleicht: verdecke. --- Eine lustige Hutgeschichtc ereignete sich dieser Tage nach der „Voss. Ztg." in einem Abteil erster Güte in der Nähe des schwedischen Städtchens Eslöf. Kam da ein Herr im Gedränge — wo ist in dieser Zeit kein Gedränge im Abteil'? — zu dicht an einen Mitreisenden heran und hatte das Unglück, dessen Hut einzudrücken. Darob geriet der Mit reisende in eine solche Wut, daß er in allerhand unparlamen- tarischeu Ausdrücken dem andern zu verstehen gab, sein Hut ei total verdorben. Der Hutvcrderber bat tausendmal um Entschuldigung, doch zur Antwort erhielt er eine zweite Portion Fachausdrucke, die ihn veranlaßten, dem Empörten einen Zehn-Kronenschein als Ersatz anzubieten. Nun endlich hat er Ruhe. Indessen ist es doch schwer, dergleichen böse Worte ungestraft über sich ergehen zu lassen; er sinnt auf Rache und wird sie ausüben — nein, nur sein gutes Recht will er haben. Als der Zug in dem Bahnhof hält, tritt er an den Fremden mit den Worten heran: „Ich habe den Hut bezahlt, folglich ist er mein." Nimmt dem Verblüfften den Hut ab, verbeugt ich ironisch und verläßt den Zug mit einem Hut auf dem Kopfe und den andere» in der Hand. Der Zug fuhr weiter. Der cholerische Herr hatte nun wohl zehn Kronen mehr, doch einen Hut, und es war auch keine Aussicht, einen auf zutreiben, denn es war Sonntag nachmittags. --- Tie Laune eines Multimillionärs. Jay Gould, der bekannte amerikanische Milliardär, bat nach dem Vorbilde der Prinzessin Karoline, der Schwester Napoleons, in seinem herrlichen Landsitze Lakewood in New-Jersey eine lebende Schachpartie aussühren lassen. Die beiden Partner waren Charles Lindley und der Professor Roser, und die Figuren stellten 32 Knaben in den prunkvollen Gewändern des 15. Jahrhunderts dar. Zwei Herolde im historischen Kostüm verkündeten mit Trompetenschall den Anfang der Schachpartie, und am Schlüsse traten die besigten Figuren vor und beugten das Knie vor dem Sieger, der sie mit warhast fürstlicher Gebärde einlud, sich zu erheben. Diese Schachpartie, deren Kostüme, nach einem Bericht des Figaro, allein lOO OoO Krcs. gekostet haben, fand so großen Beifall, daß sie demnächst auch in New Aoxk gespielt werten soll. — Eine schwere Strafe verhängte das Thorner Kriegs gericht gegen den Feldwebel Heivtke von der 5. Kompagnie des 176. Infanterie-Regiments. Am 7. Mai wurde aus Anlaß der Bataillonsbesichtigungen Bier au die Mannschaften verteilt. Bon einer Stube erschienen die Leute nicht zum Bicrempfang. Darüber wurde der Unteroffizier Künzel ärgerlich; er begab sich selbst in Vie Stube und trieb die Leute hervor. Bei dieser Gelegenheit versetzte er einigen Schläge mit einer Reitpeitsche. Ein Musketier meldete die Züchtigung. Der Feldwebel Heidtke versuchte nun, die Leute zu günstigen Aussagen bei der Untersuchung zu bewegen. Das wurde als eine Verleitung zu falschen Aussagen aufgcfaßt und Heidtke wurde, laut „Danz. Zeitg.", zu l'/r Jahren Zuchthaus, Degradation, Versetzung in die 2. Klaffe des Soldatenstandes und Entfernung aus dem Heere verurteilt. Unteroffizier Künzel erhielt wegen Miß handlung Untergebener 2 Monate Gefängnis. --- St« verkäufliches Hohenrvllernfchlvtz. Das alte Hoben- zollernschloß Abenberg in dem gleichnamigen Städtchen nicht weit von Nürnberg ist, wie der „Burgwart" meldet, zu verkaufen. Die malerisch gelegene Burg Abenberg wird von manchen Gelebrten als die eigentliche Stammburg der Burggrafen von Nürnberg, der Ahnherren des Deutschen Kaisers, angesehen. Die" Burg in ihrer jetzigen Gestalt stammt zum Teil aus dem 11. Jahrhundert. Vielfach umge- baut, ist sie noch heute zum herrschaftlichen Wohnsitz geeignet. Es gehören große Obstgärten und ein schöner Park dazu. Die nächste Eisenbahnstation Roth ist 10 Kilometer entfernt. ---- Glatzen-Reklame. Man schreibt den „Münchner Neuesten Nachrichten" aus Paris: Der schon so ost angeregte Gedanke, die Glatzen für Reklamezwecke zu verwenden, ist endlich auf den Pariser Boulevards zur Tatsache geworden. In den heißen Nachmittagsstunden sieht man einen Herrn, der mit etwas schäbiger Eleganz gekleidet ist, mit grauem, zerknittertem Schoßrock, leicht abgetretenen Lack schuhen und einem etwas widerhaarigen Zylinderhut, würdig die Boulevards entlang schreiten und sich in gewissen Zwischenräumen auf den Terrassen von Caf4S nieder- jaffen. Während man ihm einen „Bock" serviert, nimmt er den Hut ab, als wollte er sich den Schweiß abwischen, und dann erblickt man ein kahlgeschornes Haupt, ans dem in Rundschrift eine Aufforderung prangt, am Abend ein Tinael- Tangel aufzusuchen. Leider ist die Polizei hinter diesem Reklameträger sehr bös hinterher und läßt ihn nie lange seinen Kahlkopf der Neugierde aussetzen: ein rauhes ..eirculln!" schreckt ihn aus seiner Tätigkeit auf und er muß weiter- stieß der amerikanische Schoner „Jnyomar" mit „Navahoe" zusammen. Beide Schiffe wurden beschädigt. Handel, New Norker Produkte Nb. Jul! N4. Juli I Ssachen. nbörse. (Schluß kurst.) IL.Julti 14. Juli Eseczen stetig Not. Winter- loko Null August Leplember Tezember Mais stetig Juli August Leplemder .l'I el>!, Spring «telreidefracht Pol r oleum, cr.bai in New iarc Zucker »bts Z.1L/I6 Zinn 10» 1/2 ioO.t/2 40.6/8 6438 5Z>/2 54 — 3 90 1 ISO W Z.1/2» LKZ7 WZ SZb/8 5T3/4 Z90 ü? LbbO u upser Eisen II Foundry Northern S iahll chien e n Baumwolle lolo in New Bork Juli Olrober Februar ui New Orleans Sa.ma l i.üi<.Steam Nohe.V Brolhers Kasieo. lair Nio Nr. ? Juli Oktober 12.74 1074 954 11.1/8 7.1/« 1274 1125 955 11.' > 7Z5 725 7,/4 590 615
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