Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192605281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-05
- Tag1926-05-28
- Monat1926-05
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt uud AnfEigev lElbeblatt und Anzeiger). «r°ht<mschMr ^g.bl°tt m.s» Da» Riesaer Tageblatt enthält die amUiche« »ekmutmach-ULM der AmtShauptmanuschaft Srobenhai«. des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rate» der Stadt Riesa, des FiuauzamtS Riela »vd de» Hauvtzollamt» Metve«. 121. Freitag, 28. Mai 192«, adenvs. 79. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt «rschetut jeteu La, ab nid« '/,< Uhr mit «»«nahm« dar Sonn, und Fasttag«. ve»»ß«Uret« gegen Vorau«,ahluna, für ein«» Monat 2 Mark 25 Psennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintret«»« von Produktton«vert,u«rung,u, Erhöhung«» d«r Löhn« und Mat»rialt«nprets« behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 9 Uhr vormittag« auszugeben und im voraus ,u bezahlen; «in« Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Lage» und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 ww breite, 3 uuu hohe Grundschrist.Z«Ue (ü Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite R«klamez«ile 100 Gold-Pfennige- zeitraubender und tabellarischer Sag 50°>z, Aufschlag. ,"feite Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag versällt, durch Klag« «inaezogen werd«» muß oder der Auftraggeber m Konkurs gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Nnterbalmngsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen d«S Betriebe« d«r Druckerri, der Lieferanten oder der Beförderunaseinrichtungen — hat der Beziehst keinen Anspruch aus Lieferung od«r Nachlt«s«rung d«r Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer st Winterlich, Riesa. Geschäfts stelle: Gorthestratzr öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ab- el Krims Ende. Auch seine heftigsten Gegner werden Abd el Krim nicht die Grosse jeiiier Persönlichkeit absprechen. Den Er folgen in seinem Stampf gegen die fremden Eindringlinge entsprach auch sein Ende. In dem Augenblick, in dem er feststellen musste, das, sein Widerstand gegen die mo derne Kriegstechnik Europas scheitern musste, zog er die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis und stellte sich frei willig, nicht gezwungen, dem französischen Gegner. Diese letzte Tat Abd el Krims war keine leere Geste. Sie endete den Krieg, der zwecklos geworden war und dessen Fortsetzung seinen Landsleuten nur neue Blutvpfer auf erlegt hätte. Wenn Abd el Krim der Mann gewesen wäre, wie ihn die Pariser Zeitungen öfters hmstellten, dann hätte er das günstige, das vielleicht noch in ferner Lage war, ausgenützt. Hätte sich in das Innere des unweg samen Gebietes zurückgezogen und dort ungefährdet vor französischen und spanischen Angriffen abgewartet, bis wieder bessere Zeiten gekommen wären. Aber ein sol cher Entschluss hätte sich nachteilig auf die Behandlung, die die europäischen Mächte den niedergeworfenen Stäm men angedeihen hätten lassen, bemerkbar gemacht. Frank reich mutzte der Person Abd el kdstms habhaft werden. Denn er allein verkörperte den Freiheitsdrang der Rif leute, die erbitterte Gegnerschaft gegen den französischen Eindringling. Seine freiwillige Gestellung gab den euro päischen Mächten den vollen Sieg in die Hand. Paris jubelt und Briand sieht den Bestand seines Kabinetts für die nächste Zeit gesichert. Ein kurzer Rückblick sei dem Kampf Abd el KrimS gegen die Eroberer seines Heimatlandes gewidmet. Sechs Fahre lang stand er gegen die Eindringlinge rin Felde. Zunächst führte ec gemeinsam nut Raisuli den Oberbefehl über die Stämme. Größere Erfolge waren ihm im An fänge des Kampfes nicht beschieden. Denn die Streitig keiten unter den Stämmen, die sich seit jeher untereinander befehdeten, verhinderte einen gemeinsamen Operations plan gegen den europäischen Feinds Erst als Abo el Krim nach dem Tode Raisulis alleiniges anerkanntes Ober haupt der Rifkabylen wurde, gelang eS seinem diploma tischen Geschick seiner Ueberredungskünst und seinem zähen Willen, die unbotsmäßigen Stämme in den gemeinsamen Kampf hineinzuzwingen. Europäische Slbenteuerer aller Herren Länder schlossen sich ihm an. Mit ihrer Hilfe gelang es ihm, seine Rifkabhlen nach europäischem Muster zu militärischen Verbänden zu vereinigen. Er organisierte einen zunächst reibungslos lausenden Schmuggelverkehr, der ihm die nötigen Waffen und die notwendige Muni tion zuführte. Die Truppe, die er ins Feld führte, war klein aber gut diszipliniert und was ihr sehr zustatten kam, mit der unwegsamen Gegend aufs innigste vertrant. In ununterbrochenen Kämpfen in den Jahren 1920 bis 1925 warf er die Spanier bis nahe an die Küste zurück. Diese Erfolge führten ihn zu einem grenzenlosen Opti mismus. Er überschätzte seine Machtmittel und griff auch die französischen Linien an der dem Rifgebiet vorgelager te» Uerghalinie an. Zwang so Frankreich in den Kampf. Zunächst auch hier wesentliche Erfolge seiner Massen. Doch der geschickten Politik der Franzosen gelang es, em Weitergreifen des Brandes zu verhüten. Eine von de» europäischen Mächten durchgesührte, lückenlose Blockade der Küsten Marokkos verhinderte Munitions- und Lebens- mirtelzufuhr. Die Stämme, kampfmilde, fielen von ihm ab, es kamen die Verhandlungen zu Udschda, ein noch maliges letztes Ausbäumen des Stolzes Abd el Krims und schließlich dies Ende. Aber sein Name wird in der Welt dÄ Islams fortleben. NEWMklKlW. X Parts. UeLer baS Schicksal Abb el SrtmS befragt,, erklärte gestern, wie bas Journal meldet, KrtegSminister Patnleve, die Frage sei ziemlich heikel. Frankreich könne keine Entscheidung über den künftigen Aufenthalt Abb el KrtmS treffen, bevor eS sich nicht mit Spanien darüber ge einigt habe. Besprechungen AVer die Lage in Marokko. )l Paris. Journal berichtet, daß Marschall Petatn gestern eine Besprechung mit dem Generalsekretär am Quai d'Orsay über die Vorbereitung der zwischen Frankreich uud Spanieu angesichts der Kapttulierung Abd el KrtmS etnge- leiteteu Verhandlungen hatte. Frankreich würde feine Zone in Marokko sehr schnell besetzen können. Sollte aber die Besetzung der spanische« Zone, die fast das ganze Rifgebiet umfasse, auf sich warten lassen, müßte man Mittel suchen, um die wichtige Pazifizierung -er Stämme zu organisieren und Garantien gegen eine neu« Agitation zu erhalten. Außerdem sei die genaue Festsetzung der französisch-spani schen Grenze in Marokko zu erörtern. Alle diese Fragen würden aus einer bald stattfindenden Konferenz behandelt werden. Ueber die Sage im Rtsgebiet berichtet der Korrespondent des Petit Partsien in Rabat: Der ganze Osten des Risgebie- teS sei unterworfen. Aber im Westen sei cs unmöglich oor- guszusehen, wie sich -io Gebirgsstämme verhalten würden. Der Reichsbankpriifideut in Loudon. X London. ReichSbankpräsidrnt Dr. Schacht ist MMIkNMItWkMWMWM München. (Funkspruch.) Heut« vormittag fanden die Trauerfeiern für die Opfer der Eisenbahnkatastrophc im Münchener Ostbahnhof statt. Die staatlichen und städtischen sowie eine große Anzahl von Privatgebäuden tragen Trauer beflaggung. Auch die Fremden-Konsulate haben halbmast geflaggt. Die Gottesdienste, zu denen außer den Hinter bliebenen der Verunglückten die Spitze» -er staatlichen und städtischen Behörden, Vertretungen des bayerischen Land tags, der Reichsbahn, der Reichswehr und anderer Stellen und eine groß« Zahl von Andächtigen erschienen waren, wurden mit feierlichem Traucrgeläut eingeleitet und be schlossen. Im VerfassungsauSschuß des Landtages gedachte der Vorsitzende in bewegten Worten des Unglücks. Die Sitzung wurde hierauf unterbrochen. Die Aufbahrung der Opfer. )( München. In 26 Särgen sind die Todesopfer in der östlichen Aufbahrungshalle des OstsriedhofeS aufgebahrt. Die Särge sind mit Lorbeerkränzen der Stadt und mit Schleifen in den Stadtfarben geschmückt. Zu beiden Seiten eines jeden Sarges stehen elektrische Kandelaber. Der Hintergrund der Trauerhalle ist schwarz ausgefchlagen und mit goldenen Kränzen geziert. Der Schmuck macht einen ernsten, feierlichen Eindruck. Tausende durchziehen trauer bewegt die Halle. Auch viele Angehörige und Freunde der Toten finden sich ein. Heute Freitag werden die Toten zur Bestattung nach den einzelnen Friedhöfen gebracht. Ltt AisaWtnbrnK der SrikMnldliigt. Ein amerikanisches Kriegsschuldbuch * Newyork. Der Dozent für neuere Geschichte am Smith-College, Professor Barnes, hielt in Atlantic City mne scharfe Rede über die Frage der Schuld am Weltkriege. Frankreich, sagte er, wollte das Elsaß, Rußland die Darda nellen. Beide beschleunigten das Tempo der Rüstungen und damit den Ausbruch des Krieges, weil sie fürchteten, England könne abspringen. Serbien mußte mit Serajewo Herhalten. Frankreich «nd Rußland sind daher die Allein schuldige« am Kriege. Frankreich verausgabte ungezählte Summen für die antideutsche Propaganda im In- und Ausland«. Deutsche Kriegsgreuel wurden erfnudea und mit de« raffiniertesten Mitteln illustriert. Wachsfiguren unrrden hergestellt mit abgehackten Händen, die als Modelle für die französischen Grenelbilder dienten. Professor Barnes kündigte an, -aß er demnächst ein Birch über die Krtegsschulblüge Herausgeber» werde. WklWsWIlMt IN WM. Einschneidende Verbrauchs- «nd Verkehrs beschränkungen. * Loudon. Das Bergbanamt hat heute die Bestim mungen für die Rationalisierung der abnehmeude« Kohlen vorräte erlasse». Die neuen Maßnahmen find schärfer, als mau sie «ähreud des Krieges »der währeud des englischen Bergarbeiterftreiks im Jahre 1SS1 ergriffe« hat. Bon mor gen ab wird jede Familie mrr «och S8 Pfund Kohle« per Woche «checkte«. Dre Kohle« müssen auch von dem bezugs berechtigte« Käufer selbst abgeholt werden. Für der» Bezug größerer Quantitäten ist die Zustimmung der Behörde« von Fall zu Fall «Stig. De« Fabrikbrtriebe« wird jeweils die Hälfte ihres bisherig«« Dnrchschnittverbranches zuge- stande«. Die Straßenbcleuchtmtg wird nur t« einem soge nannte« Sicherheitsminimn« erhalte«. Ac Mmnim in MsWNW. au. Berlin. Dem Schritt der Reichsregieruug über die BesatzungSfragen in Paris durch den deutschen Bot- schafter von Hoesch ist, wie wir von gutnnterrichteter Seite erfahren, ein solcher in London «nd Brüssel gefolgt, da England und Belgien noch immer zu den Besatzungsmächten gerechnet werden müssen und es bei dec Erörterung der BesatzungSfragen auch auf ihre Stimmen ankommt, ob die zweite und dritte Zone vor Ablauf der fünfzehn Jahre ge räumt werden und in welchem Maße vorläufig eine Redu- zierung der Truppenstärke erfolgt, um die Bevölkerung des besetzten Gebietes zu entlasten. Die Reichseinuahme» 1925 )t Berlin. Nach einer Uebersicht des Reichsfinanz ministeriums betrugen die Einnahmen des Reichs im Rechnungsjahre 1925 an Besitz- und BerkehrSfteuern 4892 743 862 Mark gegenüber einer im Reichshausbalt- plan veranschlagten Einnahme von 4 911000000 Mark, die Zölle und Verbrauchsabgaben 1962 600986 Mark gegenüber 1859 500000 Mark. Die sonstigen Abgabe betrügen 956 789 Mark, sodaß im aanze» 0 880 SOI 038 Mark gegenüber einem Voranschlag von 6 770 500 000 Mark eingekommen sind. Das Mehraufkommeu an Steuer», Zöllen und Ab- gaben gegenüber den Haushaltsansätzen beträgt 88 801038 Mark. Die Mehrüberweisungen an die Länder betragen 64122 842 Mark. Mithin ist der tatsächlich« Rrhrertraa kür da» Reich »107870» Mark. Ae LtMtmsliksttWen iui Amt April. Tie Anzahl der im Monat April genehmigten franzö sische» Verträge beläuft sich aus 127 im Werte von 4,3 Millionen Reichsmark gegenüber 179 im Wert von 26,9 Millionen im Monat März. Damit erhöbt sich der Wert der insgesamt seit dem Inkrafttreten des Sachverständigen berichts bis Ende April 1926 genehmigten Verträge aus 251,3 Millionen Reichsmark. Die im Monat April mit Belgien abgeschlossenen Verträge belaufen sich auf 150 im Werte von 8,2 Millionen gegenüber 234 im Werte von 10,2 Millionen Reichsmark im Monat März. Die Wertdisferenz gegenüber dem Vormonat ist bei Belgien erheblich geringer als bei Frankreich. Betrachtet man den Monat März als eine Ausnahme und zieht zum Vergleich die Wertzahlen aus den Monaten Januar und Februar mit 6,7 und 6,4 Millionen heran, so zeigt sich sogar, daß die belgischen Bestellungen im Monat Avril über die Bestellungen dieser Atonale erheblich hinausgiugen. Insgesamt betragen somit die belgischen Bestellungen vom Zeitpunkt des Inkrafttretens des Sachverstäudigenoerichts bis zum 30. April 1926 59,6 Millionen Reichsmark. Für beide Länder sind, wie sich aus den obigen Zahlen ergibt, die Verträge über NevarationSjachlieserungen lohne Kohle und Farbstoffe) sowohl der Zahl wie dem Werte nach gegen- über dem Vormonat zurückgegangen. Diese Tatmche ist darauf zurückzuiühren, daß beide Länder ihre Kredite beim Generalagenten erschöpft hatten. kriegte Wkinallüersetzillig in der sranMÄlll KauMl. ft Paris. Tie Kamuwr har geiler» nachminag ihre Arbeiten wieder anigcuommcn. Solori nach Eröffnung der Sitzung gibt Kammerpräsident Herrior Kennuns von einer Tagesordnung des Vorsnzcnöcn des Hcercsansschu^eö, Ge neral Girod, in weicher den französischen Svlbcucn der Tank für ihre Leistungen im Dienst der Wiederherstellung des Friedens in Marokko ausgesprochen wird. Sowohl Kammerpräsident Herrior als auch Minisrerpräsidenr Briand schließen sich dieser Kundgebung an, der letztere, indem er auch der ipaniichen Armee für ihre Hilfeleistung Tank ausfprichr. Tie Tagesordnung wird dem Hcercsaus- schuß gemäß der Geschäftsordnung überwiesen. Hierauf verliest der Kammerpräsidenr die eingelaufenen 26 Interpellationen und stellt an Minisierpründcnt Briand die Frage, wann die Regierung bereit iei, in eine Erör terung hierüber einzutrcren. Briand erklärte, er versiehe den Wunsch -er Kammer, sobald als möglich eine Tiskuifion über die Finanzlage einzuleiten, was auch seine Abnchi sei, aber da die Lage noch schwierig sei und durch eine sofortige Erörterung nur große Unqelegeuheften eutsicheu könnten, ersuche er die Kammer, die Festsetzung der Beratung zu ver tagen. In einer scharf gehaltenen Rede wendet sich der so zialistische Abg. Vincent Auriol gegen diesen Vorschlag des Ministerpräsidenten. Tadurch, daß man die Jnicrvcnrions- mittel zur Stützung Les Franken eim'cve, tonne man die Währung nicht haltew Er fragt, ob die Regierung einen Plan zur Währungssanierung habe. Tie Zeitungen Härten die Einsetzung eines Lachverständigenausschusi'es angekün- bigt. Plane man etwa einem Tawesplan im Innern den Dawesplan von außen fallen zu lassen? Tie Kammer könnte nicht zugunsten eines Ausschusses von Bankiers ab danken. In gleichem Sinne sprachen der kommunistiicke Abg. Cachin, -er Sozialrepublikaner Chaürnn, der Radikale Bonnet, ehemaliger Staatssekretär der Finanzen, der Radi kale Nogaro nud der Marineminisier des Kabinetts Pain- levö Borel. Die Stellungnahme der Radikalen und Sozial republikaner erregte Aufsehen. Ministerpräsident Briand begründete nochmals seine Ansicht. Es sei nichts geschehen, was die Aktionsfähigkeit des Perlamems behindere und es werde nichts derartiges geschehen. Die Negierung arbeite Gesetzentwürfe aus, bei deren Beratung öic Kammer in voller Freiheit diskutieren könne. Die Diskussion wird hieraus tu eiuer Atmosphäre größter Erregung fortgesetzt. Sie vollzieht sich ausschließ lich zwischen Sozialisten und Radikalen einerseits und Mi nisterpräsident Briand andererseits. Auch der Abgeordnete Blum greift ein und erklärt, daß man auf sofortiger Er örterung bestehen müsse. Drei weitere radikale Abgeord nete rücken ebenfalls die Notwendigkeit einer unmittelbaren Aufklärung der öffentlichen Meinung in den Vordergrund. Ein Verurfttlungsoorschlag, man solle die Erörterung Uber die Wahlreform solange ausschieben, bis die Finanzfrage geklärt sei, wird von Briand abgelehnt, der betont, die Kammer muffe sich sofort entscheiden, ob sie zur Regierung Vertrauen habe. Hierauf wird zur namentlichen Abftim, mung geschritten. Vertrauensvotum für Briand. Paris. In der Kammer stellte Ministerpräsident Briand anläßlich Les Antrages auf Vertagung der Bera tung der Finanzlage die Vertrauensfrage. 326 Abgeord nete sprachen sich für die Vertagung und 269 dagegen ans, Die Vertrauensfrage wurde also besaht. Neuer Staatssekretär im Reichspostministerium. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichspräsident hat die durch den Uebertritt des Staatssekretärs Dr. Bredow zur Reichsrundfunkgefellschaft sreigewordene Stelle eines Staats sekretärs des Reichspostministeriums dem Ministerialdirek tor gryerabend übertragen. Ministerialrat Dr. Graemer wurde »um Ministerialdirektor im Reieh-postminiftesium «mannt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite