Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187012027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18701202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18701202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- enthält Beil. zu Nr. 361 (Im. 17-24) vom 27.12.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-02
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9i; 80; kstrn. 1860 lsv.r maud. do. oo. 20 V»; Bank »k 95; fieterS- 77'/. r Nord- Napo- iV4V«; udourr 95V.; Credit- Süd«. h- -r Salizin LchMt estbahv Oestm. !47.25; Zraueo- ouSd'or »estbahv Zpanin l 43V.; niV.r m. Au- Book >. 24 V. r ; Mai« : Com« r Börse r.d.M. gen loev »^T.; Spiritu« »gr. A; ögr. G.; ^ G.; rtter. — Krühjahr »uug der i ist ob« rsorgmrg »ird dem Flottm- ». Hover- mau dev «ordmug u (weg« den süd- »ffeu uvd worin er Boin- ev Oester« m Coufe- auSdrück- PrLjudiz zvorschlag »ex RedisS wlv'. nttag» «» ». NMgtl und llgMM Anzeiger. SMblall kr ikmizl. BqiilkzmchlS md dis Nathr dir TIM Lchllj. W 3?-6. Freitag den 2. December. Verftkigming »on Bauplätzen^ M». Die durch den Abbruch der s. g. Siebe« Häuser gewonnene» Bauplätze an der Brüder- und TuruerstraHe ,-ll.u verweigert »erden. Zur Verlagerung beraumen wir Termin an RathSstelle auf Freitag de« S. Deee«ber d. I. BorueittagS U Uhr a» und eS wird zuerst da- gauze Bauareal von 7125 mL Flächeninhalt, danu noch eiu«al dasselbe in 4 Parzellen voll 1645, 1675, 1685 und 2120 mT. Flächeninhalt eiugethetlt auSzeboten werden, Uber den Zuschlag im Ganzen oder Eikt- zrluen aber die Entschließung Vorbehalten. Mit der Versteigerung wird püactlich zur obenaugegebenen Terminsstunde begonnen und dieselbe jedeSmal geschlossen werden, sobald auf den auSgeboteueu Platz ein weiteres Gebot nicht mehr erfolgt. Die Versteigerungsbedingungen und der ParzelliruugSplau liegen in unserem Bauamte zur Einsichtnahme an«. Leipzig, den 29. November 1870. Der -tat- der Stadt Leipzig. l> Koch Cerutti. Thomas Tarlylr > über den deutsch - französische« Lrieg. Nicht allein in Deutschland hat der Name Thomas Carlhle'S, bä geistvollen Historiker- und, wie seine Werke über Goethe und Schiller beweisen, gründlichen Kenner- der deutschen Literatm, ri«, hohe Geltung, auch in England gehört Carlyle zu jenen Autoritäten, denen man, auch wenn mau sich mit ihren Ansichten »icht einverstanden erkläre» zu können glaubt, da- Wort gönnen mß. — Die „Times" enthält einen Brief auS seiner Feder, in vckchem der gesunde, körnige, ehrwürdige Mann dem sentimentalen Sewinsel über die Forderungen Deutschland- an Frankreich, da- iv der letzten Zeit in England der Modeton zu werden schien, eive so gründliche Lectiou ertheilt, daß da- , leitende Blatt", da- bekanntlich neuerdings von Zeit zu Zeit auch di.seu Ton ange schlagen hat, ihn vielleicht lieber nicht abgedruckt hätte; aber eS hilft nicht, eS muß ihm gerecht werden und seinen Protest gegen ihu mit einer Anerkennung über die Bedeutung de- Autor- ver sitzen, der für seine Worte eine weitere Empfehlung ist. Mögen sie fruchten! Der Brief ist etwa- zu lang, um ihn vollständig nieder zu geben, die Kervgedanken dürfen iudeß dem deutschen Leser nicht vorevthalten werden. Carlyle sagt im Wesentlichen: Sir! Wohlfeile- Mitleid und ZeitungSgewivsel Über da- ge fallene Frankreich mag eia recht lieber Zug der menschlichen Na- tvr sein, aber eS scheint mir doch ein sehr müßige-, gefährliche- v»d irregeleitete- Gefühl, wenn man eS auf die Abtretung von Elsaß und Lothringen an den deutschen Sieger anwendet, uvd et verräth von Seiten England- die allergrößte Unwifseuheit der veschichte Frankreich- uvd Deutschland- und Dessen, wa- Frank reich viele Jahrhunderte Deutschland.zugefügt hat. Für die Deutschen ist in dieser KristS die Frage nicht eine Frage der Großmuth und de- Mitleid- für einen gefallenen Feind, sondern der gesunden Vorsicht uvd der praktischen Erwägung, wa- dieser gefallene Feind aller Wahrscheinlichkeit nach thua wnd, wenn er nieder auf die Beine- kommt. Ja dieser Hinsicht hat die Erfah rt«- von 400 Jahren ihnen die allerdeutlichsteu Lehren gegeben, dvu denen im Gedächtuiß England- freilich jetzt wenig oder gar keive Spwea übrig find. Mau weiß bei uv- allenfalls noch, nie die Revolution und Napoleon I. Deutschland behandelt Hab«, aber da- war durchaus nicht, wie die Mehrzahl hier zu denk« scheint, da- erste Leiden Deutschland- durch Frankreich; «ß »ar da- letzt« einer langen Reihe, oder sagen wir lieber, bat vorletzte, und hoffen wir, daß da- jetzige blutige die Frucht vo» Frankreich- neuestem „Marsch nach Berlin" da- aller letzte ist. -eine Nation hat jemals einen so schlechten Nachbar gehabt, wie Deutschland ihn seit den letzten 4Jahrhunderten in Frankreich besaß, schlecht in jeder Leise, eine» frechen, raubsüchtigeu, unersättlichen, unermüdlich wvfsüchtigen Nachbar. Dafür hat nun aber auch noch nie ei» frecher «»gerechter Nachbar eine so vollständige, rasche und schmach- M Züchigung erhalte», keiner ist so arg zusammen-edroschen worden, wie Frankreich jetzt von Deutschland. Nach 400 Jahren schlechter Behandlung hat jetzt Dem schlau d die hohe Fr<u)e. seinen Feind ehrlich uvd gründlich niedergeschlagen zu sehen. Und da wäre e- denn doch wabrlich ein Thor, wenn eS jetzt, wo e- da- kann, nicht zwischen sich und solchem Nachbar eine schützende Schranke errichtete. Ich kenne kein Naturgesetz, keine Himmel--ParlamentSacte, wonach die Franzosen allein unter allen irdischen Creatureu ge raubte- Gut nicht herauszugeben brauchten, wenn der Eigen- thümer, dem sie eS genommen, im Stande ist, rS ihnen wieder abzuvehmev. DaS könnten doch nur die Franzosen sich und Andern eivblden. Elsaß und Lothringen wurden wahrbaftig nicht in besonder- göttlicher Mission geraubt. Richelieu'-Pfiffig keit und der lange Arm Ludwig- XlV. sind die einzigen RechlS- Litel auf diese deutschen Länder. Richelieu und Lurenne schraub ten sie loS und LourS le Grand that da- Uebrige. Auch eive gute Portion von Recht-Verdrehern war dabei. Gegen die schand baren ReuriovSkammern protestirte sogar England, aber eine sublime, ironisch politische Geberde, da- war die ganze Antwort de- großen Ludwig. Nannte er sich doch selbst auf seinen Münzen exeelsns super omves gevtes äommns (über alle Völker erhabener Herr). Stroßburg wurde sogar einfach durch HauSeinbruch ge nommen, Metz und die drei BiSthümer wurden eS durch betrü gerische Pfandleihe. König Wilhelm hat sie dev Franzosen wieder abgevommev, uvd ich meine, eS ist vollkommen gerecht, vernünf tig und weise, wenn diese Länder Deutschland wieder an sich nimmt und durch gute Befestigung seine- eignen allen WaSgau (Vogesen) und Hun-rück sich Lei Zetten gegen neue französische Besuche schützt. Die Franzosen schreien fürchterlich über angedrohten „Ehren- Verlust", und winselnde Zuschauer stimmen ein: „Eutrhrt Frank reich nicht, laßt seinen Ehrenschild rein!' Aber rkllet eS die Ehre, wenn Frankreich sich weigert, die Scheib, zu bezahl,«, die rS muthwillig in de- Nachbar- Fenster tingeschlagen? Daß eS diese Scheibe einschlug, da- ist seine Unehre. Frankreich- Ehre kamn nur durch tiefe Reue gerettet werden, durch den ernsten Entschluß, e- nie wieder zu thun, uvd genau da- Gegeutheil von Dem zu tbuo, wa- r- gethan. Unter dieser Bedingung allein kann Frarkreich- Ehre all mählich ihren allen Glanz erreichen und jedenfalls dann einen größeren, al- eS ihu unter dem ersten uvd vollend- unter dem dritten Napoleon hatte , nur dann werden wir auS freien Stücken den schönen und graziösen Eigenschaften, welche die Natur seinen Söhnen eivgepflavzt hat, wieder unsere Neigung und Anerkennung zollen. Für jetzt freilich erscheint uv- Frankreich mehr und mehr toll, miserabel, radeln-- und bejammernSwerth, ja verächtlich. ES weigert sich, die Thatsachen zu sehen, die greifbar vor seinen Augen liege«, und die Strafen, die eS sttbst über sich verhängt hat. In anarchisch-.« Ruin darniederliegevd, ohne anerkanntes Haupt, der leitende Kopf nicht zu unterscheiden vou den Fäßen — dem Pöbel: Minister in Ballon- aufflltgend, die mit »tichtS al- schmählichen Lügen befrachtet sind, Phantasie-SiegeSprocla- malionr», eine Regierung, lediglich vo» Verlogenheiten lebend,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite