Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192912244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-24
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1929
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lü i Kolarn-«« freute »er erbrochen. wohnhaft, de, kürzltH sein ö^ähr?g,t i^eU^udiltlu« de« -eben.konnte, tft es vergönnt, morsen, am ersten vith- nachtSfRerta-, mit seiner Gattin Sa» -olden, Hochzeit»' fest »u s,t«rn. Dem betagten Jubelpaar, da» M »och kör- lS',,.^^ Alten noch mehrer« Sabre »in -emetnfamer friedlich«, Leben»wea beWeden fein. —* Ein Sethnachts-efchenk -n di« Tao«- blatt-Sezteher. Wie In de» »or-ergegan-enen Iah- »eben konnte, ist es v«rg! nachtSfeiertag, mit seiner 8^ Wtt«» Leben»wea besKeb« fit». —* «in Vethnachts-efchenk -n dt« Tau« blatt-Se»t«-er. Wie 1» de» »or-ergegan-enen Iah- ren, so hat auch diesmal die Taaeblattdruckeret «ine» r« Buntdruck bergestellten Wandkalender für da» kom mende Jahr angeferttgt. Der palender, welcher der Heu- tigsnbluSgabe betlteat, tft mit einigen schonen «- btldung« au» unserer Heimat ««schmückt, die »um T«tl an den außerordentlich strengen Winter de» Jahre» ISS» er innern. ES Ivtirde uns freue», wenn de, Aalender überall gute Aufnahme finde» würde. —* Kirchenmusik in der Trinttattsktrche. Am 1. Feiertag findet di« Aufführung de» Festgesanges „Heilige Nacht" für Thor, Streichorchester und Orgel, sowie da» vraelnachspiel »vom Himmel hoch", «horalfantasle von Jioan Schönevaum, nicht, wie in den Kirchennachrtchte» an- gegeben, » Uhr nachm., sondern 9 Ubr vormttta-», und der Sologesang „v Jesulein -art" für Sopran und Orgel au» .Alte Thrtstfestwetf« i« neuem Gewände" nur ü Uhr nachmittag» statt. —* Im .Erzähler an de« Elb«", von dem heut, eine Ausgabe heiltest, beginnt ein «euer Roman: «Die reiche Erbt«". Es ist die» ein Ori-tnalroman der Dresdner Schriftstellert» Regina Berthold. —* 10Ser*W«thnacht»fet«r. Auf die morgen abend im .Stern" stattftnbenbe grobe Mer Weihnachtsfeier wir» auch an dieser Stelle nochmal» aufmerksam -«macht und darauf hingewtesen, -atz die Aufführung Punkt ö Uhr beginnt, —* Sm Capitol «langt ab L. WethnachtSfriertag da» Meister-Filmwerk .Frau im Mond" zur Vorfüh rung. Sin grober, unbestrittener Steg der deutschen Ktlm- geschtchte. Au» den un» vorliegende» Pressebericht«»: Ztlm-Kurier": .Sin grober Wurf... atemraubend der Abschuß de« Raketenschiffe». Sine Sensation ... fiebernd geht da» Publikum mit. St» Wunder wird Wirklichkeit... großartig ... man weiß in keine« Film ein« ähnlich voll kommene vtlbdtcktung ... genial« Episoden ... Höchster Standard europäischer Technik ist wieder erreicht, «tu Triumph für die Marke Ufa ... Biel Witz, viel Sra-te ... überraschend neue Auffassungen ... faszinierend ... sehenswert und haftend." —* Nächste Ziehung der Sächsische» La». L«»lotterie. Dt« -. Klaffe der lvü Sächsischen Saude», lottert« wird am ü, 7. und 8. Januar 1YS0 gezogen. -* Au« falsch« weihe Fünfziger. I» letzter Zeit «erben auch Falschstücke der Fünfziger lau» Nickel- Aluminiums in Äerkehr gebracht. Die Falschstacke sind durch ihr« plumpe Prägung und de« glatten Rand leicht zu er kennen, auch sind ne dünner al» die echten Stücke. —» Die Ortsgruppe Riesa im Deutsch, nationale« Handlungsgehilfe« - verband hat wie in anderen Jahre« auch in diesem Jahre i« Kol- lrgrmSreisen anläßlich de» WethnachtSfefte» ein« Samm lung für die erwerbslos«« Kollege« und Witwe« verstorbener Kollege» vorgenommen. Da«k der Opferfreube aller DHVer war eine beträchtlich« Summe zu- sammenaekommen, und so war eS dem Vorstand vergönnt, am gestrige« Abend die Geld-eschen»« den Betreffenden auSzuhandige». Aus diesem Anlab hatte die Ort»gruppen- l«lttm- ein« klein, Feier im Heim veranstaltet. Unter dem brennenden Ltchterbaum hatte« sich etwa 1ö Erwerbslose und 8 Witwe» versammelt. Einige Musikstück« und Veth- nachtSsedichte umrahmte« die Fewr. Nach zu Herzen a«L«tde« Worte» de» L Vertrauensmann«» wurde den Erschienenen ein schöne» Geldgeschenk überreicht, und wir wolle« A»ffe«, tah da» schöne Weihnacht»»«- Z Du fröh lich« welche« am Schluß gesungen wurde, Widerhall auch tu den Herzen »er Erwerbslos«« und Witwen gefunden bat. — Allen be««n aber, Re dazu bet-«trage» hab«, de« Arm« R«ke klein« vetb«acht»fr«de zu b«r«tt«, auch an Reser Stelle herzlich« Dank. D«r Verein heimattreuer Schlesier feierte am Sonntag, d« 88. Dmbr- wie alljährlich i« Hotel Hbpkner sein WeihnachtSfest mit Ktndervrscherung. Luch diesmal «ar für recht aut« Unterhaltung.Sorge -« trag« worden. Nach et««r Ansprach« de» 1. Borfitz«-« erfreute uns Fräulein Klavierlehrrri» Reichett wiederum durch einen meisterhaft gespielt« Klavtervortrag. Sine Landsmännin de» verei«» hatte auch diesmal «tu« «t- zück«ü«n SchneefloSenreig« ei«ft»R«rt, d«, allgemein« Beifall fand. Sanz Erstaunliche» wurde der Feftverfamnr- lnng t« dem »Jrrltchtertan-^ ausgeführt von d«r Dochter de» Herr» Ingenieur Rühr, gebot«», Sin« »«sonder« Freude «ar e», ot« zierlich«, anmutig« vewegnng« der Klein« « beobacht«. Dt« Klavierbegleitung hatte wieder um tu dankbarer Weise Fräulein Retchelt übernommen. Kufpe und KM« konnte man so recht Re Kdede» beobacht««. Doch dieselbe wurde ttlb « Dauer fei» wir», Aber « steht,un» a Re Nacht mit ihre« niedrigeren Temperaturen bevor! «ffentlhh »reu-t morge» früh die Natur in weihnachtlichem SchmvAgt Oertliches ,i«d SSchfisches. Nies«, den 2^ Dezember IRK» —" W«tt»r»»rd»rsag, ü»> b«s Ab. P-zam b<r. «itaetchst Upu der Sächf. üande,Wetterwarte »N Dr-Sden. Wolkig bi« bedeckt, zettwris« Niederschlaae. zumeist al« Schnee, im Flachl-nd und lieferen GedirsSl--«« auch vorübergehend Regen nicht aueaetchloffen. Temoeraturen ast-emein etwa« ansteigend, im Flachland zeitweise über 0, Wiiide au« östlichen bi« südlichen Richtun-en, allmählich gbftaiirnd. —* Dat«« fft» den LS. und »7. D«»«M der 1VL». Gonnznauf-an, ».ob >8,0») Ubr. Oonnenunter-ana ib.bS iib,57> Ilßr. Mondaufgang s,ss <4,44» Uhr. Mondunter- -ang >»,» <18,29) Ubr. SS. Dezember: 17SV: Der Dichter Ernst Moritz Arndt i» Schoritz auf 1898: 1»«» kö» l»7i, Stadt geb. tgest 1880). btt T« ^i»ös^»» Shemiktt üeui» vsftiur tu Dal« 1890: Der ^lltertumsiorscher Heinrich Schliemann i» Neapel g«st ig»b. lütt!. 1900: Ter «glisch« ÄngeniUk Gl» William Seorg« Armstrong in Nkwrastt, gest, <„d. 1810). ondaufgang 8,89 <4.44 - SS. Dezember: Bbvliolegr Emil Du Boi«.Roym«d in in aest, lgeb. 1»il). Mediziner Wtlvelm Hl» in Basel -,h. «talttnü'ch?^rÄomösntft vtovannivier- i da ivaleftnöa m Paleftrius -ev, <gm. »V4>. Astronom yob^nni» Kepler in Weil der Man uns ». Heut« vormittag s«tzt« muntere» da» auch zur Stund« noch anhält. Lag«» R« Temperatur «iwa» gr ¬ ünd er- M-i Mz M! 'W i Vorhand«, daß «un doch lanze einer weih« Sch«««- de vormittag fetzt« «unter«» ltch« Elter«, w«n Frieden und Sintrm Freud, und Fröhlichkeit, und wenn sich l heb« zu gemeinsam«, Chor: 0 du fröhlich«, o du selige gnadenbrinaend« Weihnachtszeit. ÄMWAO. Endlich! Langsam wirb » dunkel, die Lichter flamm« auf. Spätnachmittag ist'». Schnell vergehen Re letzte» Stunden. Der heilige Abend ist da, obwohl wir ihn lang« mit Spannung und Ungeduld erwartet habe», kommt er schneller, al» wir e» denken. Kinder und Erwachsene schauen nach der Uhr. Wan» beginnt der heilige Abend? Wohl verschieden, hier sieht man schon in -« erst« Abendstunden etwa um S Uhr -« WethnachtSbaum im Ltchterglane«, dort spät in der Nacht. Wo Kinder.warten, wird «r. sofern «S die Verhältnisse «lassen, früher «intret«, früher bestimmt werde«. Der Baum tft schon lange geschmückt. Di« Haus frau und Mutter hat noch alle Hände voll zu tu«. Der Vater und Hausherr legt bereit» R« Hände in d« Schoß. Wan« künn« wir beginn«? fragt er. Und R« Ktnder drängen. Die Mutter mahnt, «och ein wetlch«. Der -roß« Augenblick ist da. wenn auch Re Mutter alle» bereit hat. Die Kinder verlassen da» Zimmer, ««« sie e» überhaupt betreten durften. Sie fiebern und warten und sag« ihre Gedichte -er und trappeln ungeduldig mit den Küße«. ES ist heute, wie es war, als wir noch klein waren. Such wir haben diese letzte Spannung üurchgemacht in «User« Ju- gendtag« und erleb« heute, wa» wir so gut kennen, an unser« Kindern. AVer wir siebe« ja selbst. ES hat einen «tg«« Reh: dies« letzten Minuten, dies« Erwart««-, ob de» Feste» Höhe sich »«lohnt hat. ES hat ein« besonder« Reh, Re Frage beantwortet zu finden, ob man R« richtig« Geschenke gewählt hat und ungetrübt« Srende bereit« konnte. Man zögert und zögert wieder. Iw» Lett? Und schaut durch» Fenster. Da und dort bremtt der Bau«. Dort schlägt da» Fist berett» feine -oh« Welle». Also kommt »er Entschlnß. Eigen wirk'» auch mr»«tten um» Herz, wenn »er Stchterglanz b« Rau« durchstrahlt, wir halt« d« Ate« a«, wen« Re Kinder in» Zimmer stürz«, wen« sie stutz«, wen« st« jubeln, wenn st« vor Fr«»« tob« uud wir beobachten, wie bei jede« Kind« sich da» Empfind« an der» auölöst. Da» ist uns«« größt« Freud«, w«n wir die Eefichter strahlen sch« und langsam «ach der laug« Span- MMtzAASMlAnr E» ist berechtigt, Hoffnung vocha»d«. daß mm > da» v«thna<R»f°ft - » gefeiert werde» kar »eeftockentreiv« ein, SMWMlkll für das WeihnachtSfest 1VS0: Hrtede! Krte^e! und ist doch nicht Friede!" Jer. S.14. Friede ans Erden. Das christliche WeihnachtSfest ist undenkbar ohne die Botschaft: Friede aus Erden! Die Glocken schwingen sie, die vielen Ansprachen und die Predigten »ringen sie, Re SethnachtSlieder singen sie. Sie übt in jedem Jahre wieder ihren Zauber aus. Sie stärkt den Glauben oder sie weckt di« Sehnsucht. Sie lätzt uns wieder hoffen ober sie schmei- chelt uns. Sie entspricht der Gesinnung oder sie schafft doch wenigstens Stimmung. Sie reizt aber auch zum Wider spruche, ja zu Spott und Hohn. Da hört und liest man: Friede! Friede! und ist doch nicht Friede. Damit glaubt man die biblisch« Botschaft »Fried« auf Erden!" totschlagen. in ihrer eigenen Lüg« ersticken zu kön nen. Man kann sie mit den Tatsachen und mit der Wirklich- kett, mit der Wahrheit nicht in Einklang bringen: 8000 Jahre , Christentum und immer noch kein Friede—weder unter den Böllern noch im eigenen Volke, weder in den Kamillen noch im eigenen Herzen. Dabei übersieht man, daß man nicht» Neu«» sagt, wenn «an wider die biblische Botschaft ruft und schreibt «ud höhnt »Fried«! Friede! und ist doch nicht Friede!" Da» sagt dt« Bibel auch schon. Sie ist immer noch da» Buch der Bücher, daß auch schon äußerlich »ugeseh«n in Auslagen er- schetnt und in mehr al» Mü Sprach«, wt« kein andere» Buch in der Wett. St« ist aber auch da« Buch, da» mit der Wirklichkeit und mehr noch mit der Wahrheit rechnet wie kein anderes Buch. Sie versteht nur unter Fri«d« etwas anderes als R« Menschen. Sie dreht Rn Spieß um. Sie m«int immer da» Gegenteil von dem, «a» bi« Menschen wünsch«, wolle«, mein«. Da» paßt ihn« nicht. Sie red« soviel vom Frieden oder so bezeichnend schwach und flach von -er »B«. sriedung" der Welt, sie arbeit« auf d« Weltfrieden Rn in Parteien, auf Konferenzen, im Völkerbund«. Aber «»er traut diesem Frieden? Wer glaubt an ihn? W«r rechnet mit ihm? Die Regierung« und die Parlament« schon gar nicht. Je mehr si« von Abrüstung reden, die den Frieden sichern soll, desto mehr rüsten sie, daß sie in Waffe« starr« wie noch nie. Da» begründ« sie dann auch wieder damit, daß sie den Frieden sichern wollen. Rnßland ist wenigst«» ebenso ehrlich wie brutal. Da kommt die Bibel und sagt sehr nüchtern, erschreck«» wirklichkeitsnahe: Friede! Fried«! «nd tft doch.nicht Fried«. St« kommt aber auch immer wieder mit der WRHnachtSbot- schäft: Friede auf Erden! Da ist er — in dem Kinde, da» in der Krippe liegt! Christus bringt b« Fried« auf Erd«, al» erst« Voraussetzung für Res« Fried« freilich d« Friede« mit Gott. Eh« bi« Mensch« dies« Fried« nicht uch« und nicht hohen, können sie anch untereinander nicht Brieden halten. Thrift»» hat ihn. Er hat 1h« mit feine« ^ode am Kreuze noch teuer erkauft. Er ist unser Fried«, i Ein« anderen Pazifismus gibt e» nicht. I sammcnge- - 'M» !« . »SN )t von dem Stall« '»» i» de, Fremde, und Stroh bettete St« aber auch »s» and«, fü, «,», »aß wie »iederkni« A?ch ^r^r?en tnteA dock /u*A«Re^m"m M R« Schätze unserer Seele sollen wir austu»: «ns«. Her, soll« wt, darbrt«,« dem liebliche» Wunder... 0. vethnacht« wtll etwa» ganz andere» sein, al« «,» wir «» »ter». E» ist nicht nur Rn Familienfest, an dem wir »ns »«schenken. H7oll R« tz,tih««fest fein zwischen jede« etnzelnen und Sott, «tn W»b««s,st zwischen alle« Menschen. An b»r Krippe de« unschuldigen Kfndlekn» so«« «ir uns -eff« hewubi werd«, wie wegemüd» «and,», wir find, wie all unser Wissen und verstand klein und be deutungslos ist, wen« «s nicht von «lebe getragen wird. An der Krippe sollen wir etnsehen, wie wir zufa— hören zu einer Gemeinschaft, König, und Weis«, Hirten u, Bettler, wt» wir al» Menschen äleich sind vor dem höchst. Wund«,. Und fall« Wied«, «Mitt werd« von dem eine Seift,. Friede, Freud« und Wohlgefallen geh! « vethleh«, au», t« dem Maria, hetmatl, the« «rft« Sohn aebar und ihn auf Heu und E._^ neben den Tier« de» Stalle», und-S gehört so wenig dazu, ihr» teilhaftig zu «erd«. Wir brauch« «ur wieder di, Ehrfurcht zu lern« vor -« heiligsten Dingen, Wir müss« nur wieder erkenn«, . daß vor der Mas,ft« d,S r,tn« Menschentum» Gold, Wissen, Macht und Rang bedeutungs los sind und nur die innere Reinheit und Lauterkeit her Seele den Weg in Sie geistige Freiheit öffn«. Wir dürfen nicht mehr die Liebe, sondern müssen die Ichsucht in uns tot schlagen, Wir müssen IMS wieder al» Glied der großen MenschheitSgemetnschast fühl«, der wir Ren«, der wir uns, wenn e» gilt, auch opfern müssen. Wie klein und schwach steh« wir dann noch vor der Krippe, au» der un» ein Paar tiefer, unschuldiger Kinder augen fragend «tgegenblickt. Nicht al» Könige und Weis», alS Bettler stehen wir plötzlich tn dem Stall, und Ehrfurcht zieht nn» nieder auf unsere Knie. Wir werden zu Wet-4 nachtSmenschen, die Hellen Sternenglanz tn ihren Augen tragen und himmlische» Jubilier« in ihrer Brust. Alle» Dunkle, Schwere fällt von un» ab. Wie die Hirten zurück kehrten zu ihren Feldern und ihren Herden, kehren dann auch wir au» dem Glanz dieser Weihnachtstage tn unfern Alltag zurück und fühlen, wie dunkle Banden non un» ge- nommen find, und beglückt und beschwingt zieht ein Klingen und Gingen durch unser Herz, da» uralte WeihnachtSlieb, dessen tiefste« Geheimnis wir nun an uns selbst erleb«: Thrift ist erschien« Un» zu versühn« — Freu« dich, freue dich, o Christenheit! In diesem Sinne grüß« wir unser« verehrten Leser und wünschen all« eil MV», Mu BrWWM! MIK Mia«. Und ging« t» da» HauS und fand« R»S Kindletn mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten e» an und taten ihre Schätz« auf und schenkt« thm Gold, Weihranch «nd iMatth. UI Wenn R« vetbnachtSalock« durch» Land klinge» «nd die wundersamste aller Nächt« auf di« Erd« herahstnkt, t« d« da» Dunkel de» Winter» überwunden wird durch den flackernd« Toldglanz von Milliarden Heller Chriftdaum» kerzen, da tft e», al» ob die Welt ihren Atem anhielt« und vo» ewig« Sternenzelt herab wieder Engel schwebten «nd Re froh« Mär aller Menschheit kündeten: »Fürchtet euch nicht! Sieb«, ich ve,kündig« euch groß« Freude, die alle« Bo» widerfahr« wird. Den« euch ist heute der Heiland aebor«, welcher »ft Thrift«», der Herr, in der Stadt Davids." -S tft etwa» ganz Wunderbares um dies« Nacht vom Heilig« Abend -um ersten WethnachtSfetertage. Ein tiefer, veseltgender Zauber liegt über ihr, den man ebensowenig deut« und erklären, wie vernein« und «egzuleugn« ver, Ma-. Er i st da. Er ist nicht nur Echo der lieben, unschul dig« KtnLerseltakeit, nicht nur Folgeerscheinung alter lieber Bräuche, Re dieser Nacht nun einmal auch rein äußerlich «ine besondere Rot« geb«, nicht nur Auasluß längst Ver klungener KindhettSerinnerung«. Er weht wie von einer anderen Welt herüber und geht an keinem Herzen vorbei. Warum wird dem Junggesellen gerade Lieser Abend so furchtbar einsam? Warum verlangt es ihn gerade an die se« Abend unter Mensche», der er sonst so oft lesend und schreibend allein tn seinem Zimmer sitzt und sich wobtfüblt? Warum geht gerade in dieser Stunde ein weicherer, wär merer Zug auch durch bas kälteste Herz und treibt e» »u Handlungen, der e» sonst nie fähig wäre? Warum packt ein« draußen im Ausland« in der stillen, heiligen Nackt so namenlose Sehnsucht nach der deutschen Heimat und dem deutsch« Tannenbaum, der doch schließlich schon längst -er modernen Beleuchtungskunst hätte zum Opfer gefallen fein müssen, wenn seine tiefe, beseligende Wirkung nicht» andere» wär« al» ein Beleuchtungseffekt? Nein, es liegt tn dieser Nacht noch etwas anderes, da» wir nie ergründen, nie in Worte fasten könn«, bas un» aber mit unwiderstehlicher Gewalt hineinführt in unserer Seele Sehnsuchtsland und un» still «nd andächtig, da» un» sroh und ^ret macht! Wie alle Jahre zu den Kinde« da» Christu»kind wte- derkommt, so kommt über un» Erwachsene da» wundersame Erlebnis der Geschichte von Bethlehem, und je älter wir «erd«, desto tiefer erleben wir sie, desto beglückter last« wir un» auf den Flügeln unserer Seele hinaubtraaen nach Bethlehem, dem Leuchten de» Sternes zu folgen, der über dem »««deren Stalle steht, und den Erzählungen der Hirten lausch«, den« die Engel das Wunder verkünd«, da» aller Menschheit widerfahren. Und bann gilt das Mat- thänbwort auch für un»: wir geben hinein in da» Hau» und find« da» Kindletn mit Maria, feiner Mutter.... MM""
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder