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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193002081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-08
- Monat1930-02
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1930
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SWWMM für Sonntag, den 9. Februar 1999: 5. Gountag «ach Epiphanias. »Einer komme -em an-er« mit Ehrerbirtnna zuvor". Römer 13, 10. St« beachtlicher Weg. Unser gegenwärtig«» Leben ist nach allen Seiten in einem Maße problematisch geworben, daß uns bange wer ben kann. Was jahrhundertelang Ordnung war, ist heute zu einer N o t geworden, von den Nöten des modernen Ver kehrs über Wirtschaftsnot und soziale Not bis hin zur Ehe not, Jugendnot und zu der ganzen Not einer völlig fraglich gewordenen Sittlichkeit im privaten, wirtschaftlichen «nt öffentlichen Leben. Ob nicht ein bedeutsamer Grnnd für alle diese Nöte der ist, daß man aus dem Gemeinschaftsleben die Ehrfurcht herausgenommen hat? Die achtungsvolle, ehrerbietige Hal tung zu den Menschen, Dingen und Ordnungen? Luther hat sehr fein gesehen, wenn er im Katechismus dort, wo er von der Gemeinschaft von Menschen spricht, auf die Ehrerbietung zu sprechen kommt: „Unsere Eltern und Herrn nicht verachten, sondern sic in Ehren halten, ... sie lieb und wert haben',- „ein jeglicher fein Gemahl lieben m»d ehren'. Und ebenso Paulus. Gerade an der Stelle, wo er Grundsätze für das Gemeinschaftsleben nennt, redet er von der Ehrerbietung, die einer dem anderen zu erweisen bereit sei. Biel von den gegenwärtigen Nöten würbe sich lösen, wenn man das wieder beachten wollte. Viel Ehenot, viel Sltcrnnot, viel Schulnot. Aber auch das ganze Gebiet sitt lichen Handelns würbe nicht so gelockert sein, wenn man fein Handeln allenthalben von Ehrfurcht und Ehrerbietung geleitet fein liehe. Und ist nicht ein gut Stück -er sozialen Not, ja der Wirtschaftsnot selbst darin begründet? Würde sich nicht auch da viele» lösen, wenn man wieder die Bereit schaft zur zuvorkommenden Achtung vor dem anderen in fein Handeln hinetnnähme? LK. MW »er AMM W AelömlM Her MWrimr am Freitag, 7. Februar, 18 Uhr im RatSsitznngSsaal. Unter der Leitung des Herrn Verwaltungsdirektor Nünther, dem Vorsitzenden des Ausschusses, fand gestern abend eine Sitzung Les Ausschusses zur Bekämpfung des Alkoholismus statt, zu welcher die Vertreter der beteiligten Organisationen und Vereine erschienen waren. Punkt 1 der Tagesordnung betraf die Erweiterung de» Ausschusses um den Vertrauensmann und Fürsorger für das ReichSbahnbetrtebSamt Riesa. ES wurde einstimmig beschlossen, den Ausschuß durch die Zuwahl des Vertrauensmannes und Fürsorgers für den Bereich de» BetricbSamtcS Riesa, Herrn Reichsbahnassistent Fried rich, zu erweitern. Als Punkt 2 verlas Herr Verwaltungsdirektor Gütl icher den von ihm verfaßten Jahresbericht über die Tätigkeit auf -em Gebiete der Bekämpfung des AlkoholismuS in Riesa. Dem Bericht sei folgendes entnommen: Die Tätigkeit, die im letzten Jahre zur Bekämpfung des Alkoholismus entfaltet worden ist, hat sich ungefähr in denselben Bahnen bewegt wie im vorhergehenden Jahr«. An erster Stelle stand der Versuch, ausklärend tätig zu sein und durch stete Kleinarbeit die öffentliche Meinung immer wieder auf die Schädlichkeit deS Alkoholgenusses, insbeson dere aber des übermäßigen Genusses, hinzu weisen und auf diese Weise an einer Aenderung -er Sitten Mitzuarbeiten. Diesem Ziele sollte vor allem folgende Tätigkeit dienen: Gelegentlich der Schulentlassung wurden an die abgehenden Schüler und Schülerinnen in der Ober realschule, der Oesfentlichen Höheren Handelslehranstalt, der Parkschule, der Schule am Wasserturm, der Volksschule Gröba, der Schule am Heideberg und der Berufsschule ins gesamt 1100 Flugblätter verteilt. Die Lehrerschaft dieser Schulen war gebeten worben, gelegentlich der Verteilung auch mündlich noch besonders auf die der Jugend durch Al kohol und Nikotin drohenden Gefahren hinzuweisen. Dieser Bitte ist sicher auch allseitig entsprochen worden. Die Leh rerschaft der Peftalozzischule hat die Verteilung abgelehnt, hat dabei aber erklärt, daß sie selbstverständlich suche, die Schüler im Unterricht zur Enthaltsamkeit zu erziehen. Bei der Stelle, die in Riesa die Rcichsunfallverhütungswoche vom 24. Februar bis 8. März 1929 durchführte, hatte der Berichterstatter auch umfangreiches alkoholgegnertsche» Auf klärungsmaterial bestellt und hoffte, auf diese Weise aus den für Liesen Zweck zur Verfügung gestellten Mitteln Mate rial bekommen zu können. Diese Hoffnung war leider trügerisch, denn die Mittel, die dort zur Verfügung standen, waren auch nur gering und wurden für andere Zwecke aus- d«braucht. Daraufhin wurden vom Verlag »Auf der Wacht' in Berlin-Dahlem eine größere Anzahl Flugblätter „Krast- fahrwesen und Alkohol" bestellt, dazu stellte der Arbeiter- Abstinentenbunb eine Anzahl Flugblätter „Achtung! Ge fahr!', die sich ebenfalls an Kraftfahrer richten, zur Ver fügung. Diese Flugblätter wurden mit einem Begleit schreiben an etwa 250 Kraftfahrer und Besitzer von Kraft fahrzeugen abgesanbt. Wettere KOO Flugblätter „WaS muß die Frau und Mutter vom Alkohol wissen?' wurden ge legentlich der Erstimpfungen verteilt. Aber nicht nur durch Flugblätter, sondern auch durch alkoholgegnerische Schriften wurde Aufklärung in die Einwohnerschaft gebracht. Go wurde der in 30 Stücken bezogene „Deutsche Alkoholgegner" nicht nur an die Mitglieder des Ausschusses verteilt, son dern auch im Wartezimmer deS Rathauses, in den einzelnen Stationen deS Städtischen Krankenhauses und in der Poli zeiwache ausgelcgt und an die Genbarmerieschule, da» Lese zimmer des DSV., die zwei städtischen Jugendheime und an das Jugendheim des Turnvereins Riesa abgegeben. Seit diesem Monat erfolgt der Aushang auch in dem neuen städtischen Aufenthalt»- und Leseraum in der Siedlung Neue Hoffnung. Von der hiesigen Ortsgruppe des Deut schen Vereins gegen den Alkoholismus wurden in den Mo naten März—Juni 1920 je 80 Hefte „Auf der Wacht" zur Verfügung gestellt. Sie wurden an Lehrer und PoNzet- beamtc verteilt. Seit dem Weggang« des Herr« Molkerei direktors Hennig ist die Uebrrweisung dieser Schrift weg gefallen. ES ist aber Anregung gegeben und die Zusage er gangen, daß in Zukunft die Schrist wieder zur Verteilung überlasten werden soll. Auch Im vergangenen Jahre ist eS wieder gelungen, Aufklärungsarbeit durch die Presse zu leisten. Zunächst brachten da» Riesaer Tageblatt, die Volkszeitung und die Riesaer Neuesten Nachrichten längere ober kürzere Berichte über die Sitzung de» Ausschusses vom 18. Februar 1929. ES wurden ferner der Presse mehrere Zeitungsartikel zur Verfügung gestellt und, wie gesagt, zum Teil auch ausge nommen und veröffentlicht. Gelegentlich der LoSsprach« der Lehrlinge tn -en In nungen wurde auf Anregung aus der Mitte Le» An»schusses heraus an 12 hiesige Innungen in dem Sinne geschrieben, -ab Low aul -te loSgelvrochrneu Lehrlinge ermähnen» ein- gewrrn werden mochte, oamit übermäßiger Nlkoholgenuo bet Liefer Gelegenheit unterbleibe. Auf -te Anregung, -te ebenfalls au» der Mitt« de» Ausschusses kam, -te Preise der alkoholfreien Getränke polizeilich zu überwache« und die Polizeistunde bet Ver gnügungen nicht mehr allgemein zu verlängern, bekam die Leitung de» Ausschüsse» vom Polizeiamt den Bescheid, daß fUr ein« Preisprüfung der alkoholfreien Getränke keine rechtliche Handhabe mehr besteh« und bah bezüglich der Poltzcistundenverlängeruna schon sehr einschränkende Be stimmungen getroffen worden seien. Im September 1929 hat tn Frankfurt am Mat« eine Tagung des Deutschen Verein» gegen -en Alkoholismus stattgefunden. Gelegentlich dieser Tagung sind «ine Anzahl Entschließungen gefaßt und Leitsätze über -te dort gehal- tenen Borträg« aufgestellt un- vervielfältwt worden. Das auf chtesem Wege zur Verfügung gestellt« Material ist «ben- sall» sachgemäß verwendet worden, wodurch sicher dazu bel- getragen worden ist, daß -tese Entschließungen und Leitsätze bet Len Stellen Vekanntgeworden sind, für die st« bestimmt waren. Eine amtliche Anerkennung hat die Tätigkeit Le» AuS- schusse» zur Bekämvfung de» Alkoholismus im vergangenen Jahre dadurch erfahren, daß laut einer ortSgesetzltchen Be stimmung zwei Vertreter de» Ausschuss«» Einzug gehalten haben tn Len beim Wohlfahrt», und Jugendamt bestehenden Ausschuß für Gesundheitspflege. ES sind da» die Herren Fichtner vom Blauen Kreuz und Mosebach vom Arbetter- abstinentenbund. Auch bet -er Deutschen Reichsbahn wird Ler Kampf gegen -en Alkoholismus in neuerer Zeit kräftiger geführt al» bisher. Da» beweist. Laß tn Sachsen 2V Vertrauens männer und Fürsorger bestellt worden sind, dte die Aufgabe haben, aufklärend tätig zu sein und darüber zu wachen, -aß Alkoholmißbrauch unterbleibt. Auch für den Bereich -e» RetchsbahnbetrtebSamteS Riesa ist ein solcher Vertrauens mann und Fürsorger tn der Person de» Herrn Reichsbahn assistent Friedrich bestellt worden. Auf -tese Weise wirb es dem Ausschuß möglich sein, mit den bet Ler ReichSbahn Be schäftigten tn engere Fühlung zu kommen. Auf Wunsch -er Sächsischen Landeshauptstelle gegen den Alkoholismus, mit der di« hiesige Amtsstelle in regel mäßigem schriftlichen Verkehr steht und mit Ler immer ein gute» Zusammenarbeiten stattgefunden hat, hat der Bericht erstatter einen ausführlichen Bericht über die Einrichtung, die Zusammensetzung und die Tätigkeit de» Riesaer Aus schusses verfaßt. Dieser Artikel ist auch in Heft 4 -er vom Sächsischen LandeSwohlfahrtS- und Jugendamt herauS- gegebenen Blätter für Wohlfahrtspflege veröffentlicht wor den. Vielleicht hat der Artikel dazu Anregung gegeben, auch in anderen sächsischen Städten ähnliche Einrichtungen in» Leben zu rufen. Vom 2S.—28. Juni 1930 wird in Dresden der 8. Deutsche Alkoholgegnertag abgehalten werden. Die Tatsache, baß diese Tagung mit -er großen internationalen Hygiene- auSstellung verbunden sein und -aß sie einmal so in unserer Nähe abgchalten wirb, wir- hoffentlich Veranlassung dazu sein, daß sie auch von Riesa aus zahlreich besucht wirb. Anschließend führte Herr Verwaltungsdirektor Gün ther noch etwa folgendes aus: „WaS ich Ihnen bisher be richtet habe, betrifft in erster Linie die allgemeinen Be- kämpfungs- und Aufklärungsmaßnahmcn. Ich würbe Ihnen nun gern noch über recht gut«, positive Erfolge auf dem engeren Arbeitsgebiete des Wohlfahrts- und Jugend amts», der Sorge für Alkoholkrank«, berichten. Leiber ist mir da» nicht möglich. Dte Arbeit gerade auf diesem Ge biete ist ja eine-der schwersten und eine, wo Erfolge selten, Mißerfolge aber häufig sind. Die Liste von Trinkern, oder, wie wir sagen wollen. Alkoholkranken, dte im vorigen Jahre mit 44 Personen ak'I-loß, ist ans 57 augewachsen. Di« Personen, dte neu htnzugekommen sind, sind von un» zu nächst ausführlich an AmtSstell- vernommen und verwarnt worden. Auch sonst wurde jede Gelegenheit benutzt, war nend und ermahnend auf sie einzuwirken. Wir Haven bei dieser Gelegenheit so manches Mal traurige Einblicke tun müssen tn das Elend, da» in den Trinkerfamilten tn wirt schaftlicher, aber auch in seelischer Art herrscht. Bei der Be arbeitung -er uns bekannten Trinker leisten un» die beiden Abstinentenvereinigungen, da» Blau« Kreuz und der Ar- betterabstinentenbund, wertvolle Hilfe." Der Bericht schloß mit der Bitte, auch im neuen Iah« an der dem Ausschuß gestellten Aufgabe recht r«ge mit zu arbeiten zum Wohle der Allgemeinheit. Einer Anregung zufolge soll versucht werben, die Zeit schrift „Der Alkoholgegner" auch in den Warte zimmern der hiesigen Aerzte au»l«gen zu können. Zu Punkt 8 der Tagesordnung, Vorschlag von 4 SuS- schutzpersonen zur Wahl von 2 Vertretern in den Ausschuß für Gesundheitspflege, wurden die bereit» im vorigen Jahre vorgeschlagenen Personen, und zwar dte Herren Fichtner und Brühl sBlaukreuz) und Mosebach und Fieber sArbeiterabsttnentenbund) zur Wahl in Vorschlag gebracht. Dte Wahl erfolgt durch da» Stabtverordnetenkollegium. E» wurde ferner angeregt, auf die einschlägigen gesetz lichen Bestimmungen über den Schutz derJugend.bie scheinbar weitesten Kreisen Ler Bevölkerung noch unbekannt seien, an geeigneter Stelle hinzuweisen. Zugesttmmt wurde einer Anregung, an -er Außenseite eine» geeigneten städtischen Gebäude» «inen Schaukasten anzubrtnaen, tn welchem aufklärenbe Bilder, Plakat«, stati stische» Material usw. ausgestellt werben sollen. Dte Ver waltung dieses Schaukastens könne den beiden hiesigen Or ganisationen „Blaukreuz" und „ArbetteraVstinentenVund" übertragen werden. — Auch Li« Frage der Plakatte- rung tn Baubuden und dergl. wurde aufgeworfen und Vorschlägen zugesttmmt. — Ferner erklärte man sich ein verstanden, baß auch tn diesem Jahre wieder Flug blätter an die zu Ostern die Schule verlassende Jugenb verteilt werden. Hiervon soll zunächst der städtische Schul betrat in Kenntnis gesetzt werten. — Einer wetteren An regung, im Laufe de» Jahre» auch in Riesa einig« Milch- werbetag« zu veranstalten, wurde ebenfalls zugesttmmt und beschlossen, sich mit der Leitung der Landw. Schule, sowie mit der Direktion der Molkerei-Genossenschaft, mit dem Landw. Verein Riesa u. Umg. und mit Len verschie denen Organisationen un- Gewerkschaften in Verbindung zu setzen. — Ferner soll versucht werben, Kurse für gärungSkose Früchte verwert««- zu veran stalten und hierfür die Frauenvereine usw. zu interessieren. — Schließlich wurde noch beschlossen, Erörterungen über Flaschenbierhanbel in Wohnungen städti scher Gebäude anzustellen und über da» Ergebnis dem Rate zu berichten und um Einstellung de» Flaschenbier, handel» in städtischen Wohnungen zu ersuchen. Damit hatte die Sitzung ihr Ende erreicht r sie wurde mit Worten Le» Danke» an die Erschienenen geschlossen. Mm I« Wim Mitmarkt». NU,»«-'-,-m »»....... Van verschiedenen Baubetrieben würben weiter» Aeve"«kräste. aelernt» »nd unaelernie, In erheblicher ssahl entlassen. Neven den Wittrrm>a«»!nfltissen spielen auch die nnoeklöiten Finanssernnasverbäitnlss» für neue Bauprojekte ein» bedenteude Rolle. In einem Fall« (Siedlung-unter- nehmens fehlt »« auch an Bauland. In den Stahlwerken de» Bezirk» ist der Beschöftiauna«- arad Inkola« Mangel an Au'träae» znrttckaeaangen. Es kamen dadurch bi« setzt über 50 Metallarbeiter zur Ent- kassnna. E>ne Sian'Mcffei-sakrik di, teilweis» kür den Export arbeitet, klant ebenfalls über Auftragsmangel «nd mußte zn Entlass««»»» non Fachkräften fchretlen. Dasselbe ist von einem Betriebe der Knnstseiden- tabrlkatian »u berichten. Sebr darnieder liegt die biesiae Sägewerksindustrie. Es werden in zwei größeren Be trieben dieser Art eine ganz beschränkte Zahl von Arbeitern beschättigt n»d meist auch nur vorübergehend tageweise. Ablaß- «nd Kapitalmangel wird al» Grund der Geschäfts- ftocknng angegeben. Von de» Tuchwebereien de« Großenhainer Bezirk« ist nur noch eine beschränkt in Tätigkeit. Von dem Darnieder- iiegen bleie« Zweia»« der Textilindustrie sind »ine beträcht- lich» Anzahl Facharbeiter und Facharbeiterinnen sowie kansmännisch« und technisch« Angrstelltr bart detrossen. Finanzielle Schwierigkeiten führten »nr Stillegung einer Waaaenfadrik, wodurch ebenfalls Arbeiter und Angestellte ihre Beschäftigung verloren. Gut beschäftigt sind die Genossenschaftsbetrieb« (Fabriken der MroßeinkautS-Gelellschalt Deutscher Konsum vereine), fedoch besteht infolge ständiger technischer Ver besserungen in den einzelnen Fabrikatianszweigen «Seifen, Teigwaren. Zündhölzer, kosmetiiche und Putzmittei nsw.) keine Möglichkeiten zur Neueinstelluna von Arbeitskräften. Da Im hiesigen Bezirke der Bedarf an Hausangestellten gering ist, wird die Vermittlung nach aufwärts dewnderS rege betriebe». E« konnten aut diese Weil« «ine ganze Anzahl Mädchen in auswärtig« Dienststelle» untergebracht werden. Di« vermIttlunaStätigkeit konnte sich im übrigen nur auf Svezialkräste und Aushilfen beschränken. Di« Landwirtschaft meldet ihren FrühjahrSbedarf an ArbeitSkräiten bi» jetzt nur lehr spärlich. Für die kaufmännischen und technischen Angestellten hat sich der Stellenmarkt weiter verschlechtert. Es konnten lediglich «iniae Büroaushiiien vermittelt werde». An erst klassigen Kräiten, hauptsächlich perfekte Stenotypistinnen bestand vereinzelt ein gewisser Mangel, der jedoch mit Hilt« de« »wischenörtlichen Ausgleich» größtenteils behöbe» werden konnte. Das Gesamtbild de» hiesigen Arbeitsmarkt«« kann nicht als erirenlich bezeichnet werden und bietet auch für die nächste Zeit keine Aussichten auf Besserung. Noistanbsarbeiter werden zur Zeit nicht beschäftigt. Die Zahl der Kurzarbeiter ist gegenwärtig gering. Oertlichcs und Sächsisches. Riesa, den 7. Februar 1V3O. —" Wettervorhersage nr den 9. Februar Mrtgeterlt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Teils heiter, teils wolkig, ini Gebirge stellenweise Morgen- nebel, nacht« örtlich auch lm Flachland unter — b Grad, im Gebirge etwa — 10 Grad. Tagsüber im Flachland dauernd Temperaturen nnter 0, Gebirge anhaltender Frost. Schwache bi« mäßige nördliche bis östliche Winde. —" Daten für den 9. und 10. Februar 1980, Sonnenanigang 7,26 <7,24 )Uhr. Sonnenunteraang 17,04 <l7,0ö) Uhr. Mondausgaug 11,47 (12,49» Uhr. Mondunter- gang 4,42 (5,54- Uhr. 9. Februar: 1789: Franz Taver Gabelsberger, Begründer der deut schen Stenographie, in München geboren tg«- storben 1849). 1884: Ter Dichter Felix Dahn in Hamburg geboren (gestorben 1912). 10. Februar. 1847: Der Physiker Thoma» Alva Edison ,u Milan in Obto geboren. 1919: Die provisorische deutsche NeichSverfaffung wird angenommen. 1928: Ter Physiker Wilhelm Konrad Röntgen in Mün chen gestorben (geboren 184b). —* Der Privatdiskont ist für beide Sichten um je '/» Prozent aus 5"/» Prozent ermäßigt worden. —* Sängertag tn Riesa. Der Sängertag de» Sängerbundes Meißner Land, der aus den 16. Februar an gesetzt worden war, kann erst am Sonntag, den 16. März stattfinden. Die Vereine -er Ortsgruppe Riesa werden die Abgeordneten des Sängertages mit Gesang be grüßen. Zu diesem Zwecke findet kommenden Montag «ine Gruppenprobe in der Elbterrasse statt tsiehe auch unter BereinSnachrichtenj. —* Di« Volksbühne Riesa veranstaltet nächsten Montag, den 10. Febr. abends 8 Uhr tm Hotel Höpfn«r einen Lustigen Abend. Senss-Georgi kommt und bringt «tn vollkommen neues Programm. Senfs-Georgi ist -em Riesaer Publikum nicht fremd. Hier wie überall, wo «r austritt, hat er mit seiner Heiterkeit stärksten Erfolg ge habt, und die Abende tm Gternsaal stehen bei denen, dte ihn dort hörten, sicher noch lebhaft im Erinnerung. Wer da» Bedürfnis hat, einmal herzhaft zu lachen, sollte den Abend nicht versäumen. Nichtmttglieber erhalten Karten an der Abendkasse zu M. 1.50. —* „Unsere Heimat". Der heutigen Tageblatt- Ausgabe ist Nr. 7 unserer Heimatbeilag« betgefügt; sie ent hält die Fortsetzung der Auszeichnungen „Riesa im Jahre 1929". — Auch von dieser Heimatbetlage werden Sonderdrucke aus besserem Papier angefertigt. —* Dte Ortsgruppe Riesa vom ReichSverband Deutscher Post- und Telegraphenbeamten setert morgen bei Höpfner ihr »2. GitftungSfest —* Lin Lag tm Reiche -«» Ntkabo gibt Gelegenheit, bje Gorgen de» Alltag» über Bord zu werfen, sich in ein sonniges Dasein zu versetzen. Der Treffpunkt froher Menschen sind am Sonnabend, den 15. Februar, die Festsäle deS Hotel Höpsn«r. ES ist alles ausgeboten, dieses MaSkenfest zu einem wirklich«» Ereignis zu stempeln, dabei den heutigen Verhältnissen Rechnung zu tragen, so daß man von «tnem „Fest für All«' sprich«« kann. Der Abend wirb zu einem internationalen Stelldichein»- denn Geisha S, Matrosen, Reisende, Amerikaner usw. geben ein besonderes Gepräge. Selbstverständlich Tanz ohne Pausen, besondere U«berraschung«n, Prämiierungen -er schönsten Damen, und HerrewmaSken usw. —* Gegen dte Heraufsetzung der Alters- grenze der Staatsbeamten. Der Bund Säch. tscher Staatsbeamten wendet sich in einer Zuschrift ent- chirben gegen die geplante Heraufsetzung der Altersgrenze >er Beamten vom 6ö. auf da» 68. Lebensjahr. Di: Maß- nahm« gestalte dir Aufrückungsverhältnisse noch Ungünsttier al» bisher und sei auch tm allgemein politischen Interesse unverantwortlich
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