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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193009065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-06
- Monat1930-09
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1930
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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (Lldeblatt mir Anzeigeri. Lagsblatt Riesa. D«rde« lüsll. Kermmf Nr. »0. Da» Ntessee Lageblatt M da» P» veröffentkichung der amttichen Bekmntmachungeu der Lmtshaupttnanuschast Girokaff« Postfach Nr. IN. Großenhain, des Anttsgttitht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesq, Riesa Nr. ÜL de» Finanzamt» Riesa und des Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. SV8. EoimavenD, S. September ISSV, avenbS. 88. Jahr-. Sa« Riesaer Lag« blatt «rscheiut 1»»« »aa. abend« '/.« Uhr mtt ««»nähme der Sonn- und Festtag». vez»ßsp»tt» gegen Vorauszahlung für elnen Monat 2 Mark 2ü Pfrnnig ohne Zustell. gebühr. Für den «all des «Mreten« von Produkttonsoertiuenmoen, Erhöhungen der Löhne und Matrrtalienpreise behaltea wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. «uze,,e» für die Nummer des «usgabetag«» find bi« 9 Uhr vormittag« auftugebrn und im voraus zu bezahlen; »in« Gemäbr für das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« »9 mm breit«, » mm hohe Grundschrist-Zetle (« Silben) »«Gold. Pfennig»; die SS mm breit« NeNamrzetl« 100 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz b0'/. Aufschlag. Fest« Tarif». Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage ringezogen werdrn muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig, Unterhaltungsbeilage „«»ähl« an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krim oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, der Lieferanten oder d« BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung ob« Nachlieferung der Leitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und v«lag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzrstraße list, lmnranttoortliq für Redaktion: Heinrich llhleman«. Riesa: für Anseiaentetl: Wildel« Dittrtch, Riesa. «bet Ar MM MW MM. gu. Seit geraumer Zeit liest man immer wieder, das Ausland verfolge den Wahlkampf in Deutschland mit be sonderem Interesse und mache seine künftige Stellung von dem Ausgang der deutschen Reichstagswahlen abhängig. ES ist nun interessant, die Auslandspreis« daraufhin uachzu- prüfen, ob diese Behauptungen wirklich zutreffen. Mau wirb finden, daß die englischen Zeitungen nur höchst gele gentlich von den deutschen Wahlkämpfen Notiz nehmen, au- einigen Reden Schlußfolgerungen ziehen, im übrigen aber sich durchaus abwartend verhalten. Sie haben weder für noch gegen ein« Rechtsentwicklung Stellung genommen und die Ansicht dringt durch, daß auch dies« Wahlen wenig an der deutschen außenpolitischen Einstellung ändern werden. Darauf aber kommt eS den Engländern allein an. Abge sehen von den wirtschaftlichen Möglichkeiten, die aber seht nicht spruchreif find und deren Beurteilung klugerweise bis nach den Wahlen vertagt lst. Die französische Presse läßt sich schon mehr aus Deutsch land berichten und registriert alles, was aus dem Rahmen fällt. Doch wäre es falsch, behaupten zu wollen, sie mische sich in die deutsche Wahlbewegung ein und spreche die Be fürchtung aus, der Sieg der Nationalsozialisten könnte neue Unruhe über Europa bringen. Ma» ist in Frankreich durchaus im Bilde und der Ueberzeugung, daß die Richtung der deutschen Politik durch die bevorstehenden Wahlen nicht wesentlich beeinflußt werden kann. Wörtlich genommen. In Frankreich hat man zu dem politischen Deutschland heute großes Vertrauen. Und wenn gegen die Agitations reden, die außenpolitische Schärfe trugen, Sturm gelaufen wurde, so entsprach bas lediglich der von Frankreich immer geübten Abwehr gegen Forderungen, die «ine Aenderung der jetzigen Abmachungen anstrebe. Man darf di« franzö sischen Stimmen nicht überschätzen, denn schließlich handelt es sich nur um Zeitungsmeinungen, die nicht in allen Din gen mit der offiziellen Regierungsmeinung übereinstim men. AuS den übrigen Ländern hört man nur das Allernot- wendigste, gewissermaßen die Registrierung de» deutschen Wahlkampfes. Auch aus Amerika wird nur das berichtet: Man glaube dort, daß die Wahlen Deutschland nicht er schüttern. Aber Amerika ist wieder rein wirtschaftlich ein gestellt und untersucht vor allem, ob ein Sieg der Rechten oder der Linken für den Aufbau praktischer wäre. Man neigt nun mehr zu der Ueberzeugung, «S werde ein« LinkS- mehrheit kommen und diese verdiene soviel Vertrauen, daß man mit einem neuen Ausstieg Deutschlands rechnen könn«. Aber die logische Folge dieser Argumentation ist doch, daß zunächst die größte Zurückhaltung in der Warenlieferung auf Kredit und in der Hergabe von Krebsten überhaupt be merkbar wird. Falsch ist «8 jedoch, wenn eine Berliner Zeitung behauptet, das Ausland kündig« di« Deutschland- Kredite und werde Deutschland in große Schwierigkeiten bringen, weil Anleihen in einer Höhe von ö Milliarden so fort kündbar sind. Bisher find derartige Kündigungen noch nicht ausgesprochen. ES könnte aber der Fall sein, wenn die Wahlen ein Ergebnis haben, das die Sicherheit dieser Anleihen befürchten läßt. Dabei wird das Ausland selbst verständlich gründlich untersuchen, in welchem Falle «ine Unsicherheit festgestellt werden muß. Richtig ist allein folgendes, «nb der Reichskanzler hat in einer Rede bereits darauf hingewiesen, man hält sich in der Kredithergabe in der letzten Zeit zurück und hat all« Verhandlungen hinausgeschoben bis «ach den Wahlen. So konnte das Reich nicht einmal, wie wir schon berichteten, den notwendigen Kredit für da» Bauvorhaben abschließen. Diese Zurückhaltung erstreckt sich nicht allein auf Amerika, sondern auch auf Frankreich, daß bereit war, Deutschland, der Regierung wie der Industrie etwa S Milliarden Kredit« zur Verfügung zu stellen. Falsch ist hierbei nur wieder, daß Frankreich durch dieses Kreditangebot gewtfse Vorteil« ein- handeln will. ES ist kein Geheimnis, daß der Geldmarkt in Frankreich so günstig liegt, daß ihm Abfluß «schaffe« werden muß, und so erklärt e» sich, wenn deutsche Anleih«« in Frankreich eine günstig« Aufnahme finden, vielleicht mit dem Hintergedanken, daß dadurch die französische Industrie in Deutschland leichter Boden gewinne« kann. Mit poltti- schen Sonderrechten hat diese» Kreditangebot nicht» »«tun. Man kann sich auch gas nicht vorftelle«, auf welche Weif« politische Rechte verkauft werden sollen. Im Grunde haben wir also di« gleiche Erscheinung, die bisher bei jeder Wahl vorhanden war. ZnrüHaltung des Auslandes, Vermeidung jeder Einmischung, Hilfsverspr«- - chen, wenn die Wahlen -einen AuSgang nehmen, der «in« Stabilität der deutschen Sage verbürgt. Und wir erlebe«, daß genau wie früher, von deutscher Seite dtese Ausland«, «instellung zur Stimmungsmache gegen oder für die «tnzel- ven Parteien ausgewertet wird. MI SMII«'NMÄlN» NMM. * Friedrichshafen, «rafLspmeUn»Flngprsgram» siir die nächste Zeit ist znm »eil abgeSndsrt »arden. Die LandungSfahrt nach Maska« ist danach endgültig ans di« Zeit vom ». bi« 11. Sept,«»«« fsstgssstzt worden. Vs« 23. bi» »um 2b. September findet di« geplante Vstsmfabrt statt. »Graf Zeppelin" wird yri«drich»bafrn g«aen 17 Uh« verlaffen und nach kurz« ü»isch«»la»dnng in Berlin — 24 Uhr zum Fl», üb«« di« Randst,at«n der " ' land und Schwede«, ansfteiaen. Ans da« Ni em 2b. September ein« Zwischenlandung am fi in verltn statt mit anschließend« L«s«Ss»ßr1 land nach SrledrichSbgf«. IklPlW»» WlkEWMkMWkW. )f Berlin. Die Bergteichsverhantlnngen i» de« Prozeß d«S früher«« Kaisersgege» die „Morgeupoft^ find gescheitert, da Chefredakteur Mendel es ablehute feine Be hauptungen zurückzuztehen. Hieraus beantragte Fustizrat Manroth die Einstellung des Verfahrens »ach 8 S78 der Strafprozeß-Ordnung, da die Unterschrift unter der Voll- macht de» Kläger» »Wilhelm Imperator Rex* de« gesetz lichen Bestimmungen widerspreche und demzufolge ungül tig sei. Rechtsanwalt Bloch widersprach dieser Auffassung, di« Vollmacht de» Kaiser» sei nicht in Deutschland, sondern in Holland ausgenommen, wo die Verordnungen für preußische Behörden keine Gültigkeit besäßen und wo der Kaiser den ihm paffend erscheinenden Titel führen könne. Daher sei die ihm vom Kaiser notariell übertragene Vollmacht voll gültig und rechtswirksam und legitimiere ihn zur Vertretung an dieser Stelle vollkommen. Der Vorfitzende verkündete schließlich nach kurzer Beratung, daß der Antrag auf Ein stellung des Verfahrens abgelehnt sei, -a die Fdentität des Klägers durch den Notar in Holland festgestellt sei. Rechtsanwalt Dr. Fabia» stellte darauf einen BeweiS- antrag, in dem behauptet wird, daß für die Firma Krupp, und zwar für Lieferungen an Panzerplatten und Geschützen ein Monopol bestanden hat. Auf die Schädlichkeit dieses Monopols sei in aller Oeffentlichkeit hingewiesen worden. Weiter führte Dr. Fabian aus, daß der Erfinder und Kon strukteur des NohrrücklausgefchützeS, Heinrich Ehrhardt gegen bas Kruppsche Monopol lange Jahre vergeblich ge kämpft habe, bis ihm ein teilweiser Erfolg beschieden ge wesen fei. Wie eng der Kaiser mit der Firma Krupp tn Verbindung gestanden habe, geh« auch daraus hervor, daß alle Auslandsvertretungen des Deutschen Reiches angewie sen worben waren, der Firma Krupp bei der Erlangung von Aufträgen behilflich zu sein. MMw MM zv« M. SeMalk verurteilt. In dem Beleidigunasvrozeß des früheren Kaisers gegen die „Berliner Morgenpost , in dem Chefredakteur Mendel wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 1500 RM verurteilt wurde, heißt es in der Urteilsbegründung u. a.: Bei der Beurteilung der Gründe mußte der Punkt ausschei den, daß di« deutsch« Artillerie angeblich minderwertiger sei al» die französische. West hin mußt« auch di« Stellung der Firma Krupp zur übrigen Rüstungsindustrie ausgeschieden werden. Wenn das Gericht diese Fragen alle hätte prüfen sol len, fo wäre der Rahmen für die Beweisaufnahme viel zu wett geworden. Der Privatkläger ist in seiner Ehre schwer beleidwt worden. De. Beklagte hat den Privatkläger m fei nem Artikel Hochverrat und staatsfeindliches Verhalten aus egoistischen Motiven vorgeworfen. Das war eine außeror dentlich schwere Kränkung, die bewußt erfolgt ist. Auch der Vorwurf des Mangels an ehrbarer Gesinnung ist schwer be leidigend. Der angebotene Wahrheitsbeweis des Beklagten konnte die Behauptungen, die in dem Artikel aufgestellt wa ren, nicht stützen. Das Gericht ist nicht zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Politik des früheren Kaisers in der Frage der Bewaffnung des Heeres irgendwie die Interessen des Deutschen Reiches geschädigt haben kann. Die Höhe der Geldstrafe war der exponierten Stellung de» Angeklagten angepaßt, der der Leiter einer Zeitung lst, die sich rühmt, die größte Leserzahl in Deutschland zu besitzen. Der Angriff auf den Prtvatkläger durch die Zeitung war eine wohlüber legte Handlung und dieser Angriff hätte nicht so weit gehen dürfen, daß sie dem früheren Kaiser «in ehrenrühriges, ja, ei« gemeines verbrechen vorwarf. MW M MMWalWM M MM. Genf, 6. September. Der europäische Nationalttätenkongreß, auf dem über dreißig Minderheiten vertreten sind, hat das Ergebnis seiner zweitägigen Verhandlungen über die europäischen Einigung», bestrebungen in einem Bericht an den französischen Minister präsidenten Briand niedergelegt. In diesem Bericht wird betont, daß die euroväilchen Minderheiten am meisten an einem gesicherten Frieden interessiert sind und daran an schließend erklärt: Mit umso schmerzlicherem Bedauern glau ben wir bekenne« zu müssen, daß der von Ihnen unternom men« Schritt schwerlich za der von Ihnen und um» mit glei cher Leidenschaft angeftrebten Befriedung der europäischen Menschheit führe« wird; denn Ähre Gedankenwelt ficht allzu «laseillg Staaten al« die ausschließlichen Träaer europäischer Vergesellschaftung an. Für die vietea Millionen europäi scher Mensche«, denen sich da« von der Gemeinsamkeit de» Volkstum« diktierte Einheitsstreben nicht in der Erreichung einer gemeinsamen Staatlichkeit erfüllen kam», muß die eu ropäische Anton nicht allein auf der Grundlage der Staaten, sondern auf der der Völker aufgebant »erde«. Niemand ist besser imstande, di« großen Vorteste einer 0«gaaisa«n» .M werken, mm deren schöpferischer «rbeft die europäische Union erstehen soll. Jedoch kann es nicht nur darum gehen, neue Brücks» non Staat m 5*«t zu schlagen, worum es sich hatte vor alle« handelt, ist, den weg frei « machen für eme Verständigung von Volk zu Volk. Dazu ist erste« Erforder nis, daß jeder europäische Mensch für fich «ad im engsten Zusammenhang mit seinen Volksgenosse« seinem Volkstum lebe« darf. Men gegenteiligen Versicherungen zum Iroh ge hören lndeffea Entnationalisierung»»-!!«« und Unterbindung «östlichen Zueinanderfiaden» zum eiserne« Bestand« staat licher Innenpolitik. Deshalb richten wir an Ew. Exzellenz, der Sie im Völkerbund znm beredten Anwalt der Befriedung und Vereinigung Europa« wurden «ad der Sie da» Lebens recht» jede» Volk»tum» anerkannten, deu dringenden Appell: Trete« Sie mit dem ganzen Gewicht Ihrer überragenden Persönlichkeit an unserer Seite und sehen Sie fich dafür ein, daß Sie die Evolution z« einer gesamteuropäischen Leben»- aemeiaschaft nicht allein auf den Notwendigkeiten der Wirt schaft und den Interessen der Staaten, sondern, gestützt auf die Forderungen höchster Gerechtigkeit, auch auf der Zusam menarbeit zwischen de« Völkern «mfbauen. MW IM die HtiMWüiW. ft Berlin. I« Streit zwischen de« ReichSinueu» «iuifteriu« und der thüringische» StaatSregiernug »« die Polizeikostenzuschüffe vor de« StaatSaertchtShof begründet da» RelchSiuuemutaifteriu« dekannttrch di« Einbehalt»«- mit der Verwendung »»» nationalsozialistischen leitende» Polizeibeamte» in Thüringen. Diese gäbe» nicht die Gewähr »«für, daß die ihue« «««erstellte Polizei in» Kalle von Un ruhe» ei« Lurch««» zuverlässiges Mittel t« der Hand der Regier»«- sei, dem» die NSDAP, verfolge selbst hochver- sitterische Ziele. Dl- NSDAP, bat jetzt bestritte«, L«ß ste bie bestehende «erfaffnn- ««stoßen «olle. Wie wir von unterrichteter Seit« hören, Hat die thüringische StaatSregie» rnna Le« StaatsäerichtShos kein« eigene Denkschrift eiuge« reicht, souberu eenfach Liese Erklär««- Ler NSDAP. Le« GeAcht übermittelt. Die ReichSregierung hat ihrerseits dem Gerichtshof eiue DexkWM »«geleitet, tu Ler die hoch, verräterische« Ziele Ler NSDAP.-«-«stellt werbe«. I« der öS Seite« umfassende« Schrift wird zunächst eine kurze Geschichte der alte« NSDAP. unL Le» Hitler- Putsche» vo« 1S2S gegeben. Dann werdrn bi« Ziele Ler «enen NSDAP, erörtert, die nach Aufhebung Le» Verbot» Ler allen Partei ne« gegrlinbet wurde, aber nach der Denk- Nrift Le» ReichSinnenmtnister» die Ziele der bisherigen Partei ohne jede Aenderung übernommen hab«. Für Li« Erreichung ihrer Ziel«, sagt Li« Denkschrtft, seien Len Na- ttonalsoztalisten alle Mittel recht. Zum Beweis« dafür führt die Denkschrift ein« große Zahl von Seußerangen führender Nationalsozialisten an. Go kommt bie Denkschrift zv fol gendem Schlußergebnr»: Die NSDAP, erstrebt mtt allen ihr zu Gebote stehend«» Mittel» Leo aewalllameu Umsturz der auf der Weimarer Verfassung begründeten deutschen Republik. Sie führt bewußt, aber mit anderer Taktik, die Politik, die i« Jahr« 192» z» de« Hitler-Putsch führte, fort. Die bet dem Scheitern diese» Putsche» gemachten Erfah rungen haben bie Partei veranlaßt, in planmäßigen Etappen «ine »e»e Revolution vorzubereiten, deren Ziel bie Aufrich tung eines diktatorisch organisierten rein völkischen Staates ist. Die Partei selbst und bie von ihr geschaffenen Organi sationen find so aufgebaut, daß ste alle als geschloffene mili tärisch disziplinierte Kampftruppen bei dem beabsichtigten Umsturz eingesetzt werde« könne». Soweit sich National sozialisten am parlamentarische« Staatsleben beteiligen, tu« ste e» zu dem ausgesprochenen Zweck, den Staat und seine Machtmittel von innen heraus zu unterhöhlen, um den Generalangriff durch Schwächung der inneren Wider standskraft d«S Staates zu erleichtern. Sie fühlen sich schon jetzt gerüstet, um unter Anwendung von brachialer Gewalt den Umsturz herbetzuführen. Ihre gegenwärtige Tätigkeit besteht darin, sich selbst eine Machtstellung inner. Halb de» Staates zu sich««, durch bewußte staatsfeindliche Politik, durch Zersetzung der Machtmittel des Staates und durch weitere Schulung ihrer eigenen Machtmittel bie Vor bedingungen für -en sicheren Erfolg der von der Partei in naher Zeit zu entfachenden Revolution zu schaffen. — Man kann nun leider nicht umhin, festzustellen, daß dieses amt lich« Gutachten anscheinend Material für den Wahlkampf liefern soll. Schon die recht überstürzte Hast, mtt der man diese Denkschrift herauSbringt — man hat noch nicht einmal Zett gesunden, die Denkschrift drucken zu lassen, st« wird lediglich in hektographierten Exemplaren verbreitet — zeigt, daß «» Dr. Wirth anscheinend darauf ankommt, den gegen die Nationalsozialisten im Kampfe stehenden Vatteieu Material an di« Hand zu geben.
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