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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193101176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-17
- Monat1931-01
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1931
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1V. i aen^nigt, di« am 24. «nh SS. Januar 1981 1« Dresden zur i Ziehung gelang«. Dtiltschtt Ateii kes ZlliKMM Liess M MgW »ttut« M Mr kr >. Mstflchr A§ NitzMAMtWl tetliaten diese werden. Die« schäften Oschatz Und Meißen haben di« Anfrage im bejahenden Ginne beantwortet. Die Amt-Haupt» Mannschaft Großenhain hat die Anfrage vernrtnt, wovon der Rat mit Befremden Kenntnis nimmt. 5. Gegen «in« Stimme beschloß der Rat auf eine Verordnung der KreiShauptmannfchast Dresden von der Einsührnug der Getränkesteuer für da» Rech» nungSjahr 1981 (1. April 1081 bis »1. Mär» 1082) ab, »«sehe«. Zu Punkt 8 ist noch dt« Gntschlteßung der Stadt» verordnet«« erforderlich. Hierüber wurden «och 9 Punkt« deraten. RttkllNW lllli Al «ItiSttU Der Rat der Stabt Riesa hat in seiner Sitzung vom Januar 1S81 folgend«» beschlossen: 1. Der Rat beschließt, die Eimctchtnng eine» War«, »nd Snrbade» in einem Gebäude de» Gaswerk» in Aussicht zu nebmen. Die bereit» ausgestellte Planung mit Kostenanschlag soll zunächst einer nochmaligen Ueberprüftmg unterzogen werden. Inzwischen soll mit der Ortskrankenkasse Riesa wegen einer finan ziellen Beteiligung verhandelt werden. S. Der Herr Ministerpräsident hat durch Verord nung vom 10. Januar 1081 angeordnet. baß zur 8«. Wiederkehr de» ReichSgründUNgStaa«» die sächsi schen staatlichen Dienstaebäude, di« staatlichen Schulen und die im wesentlichen au» Staatsmittel« unter haltenen Stiftungsgebäude am 18. Januar 1881 zu beflaggen find. Den Gemeindebehörden ist dabei an- heimgegeben worden, auf eine entsprechend« Beflag gung der übrigen öffentlichen und private« Gebäude htnzuwirken. Mit 5 gegen 4 Stimme« beschließt ter Rat, von einer Beflaggung der öffentlichen städtischen Gebäude abzusehen. 8. Nach Beendung der Um» und Erweiterungs bauten de» städtischen Wasserwerke» soll «in« ander- weite Untersuchung de» LeitungSwasserS voraenom- me« werden, dabei soll insbesondere der Jobgehalt mit sestgestellt werden. 4. In der Sitzung vom 21. 8. 1980 hatte der Rat beschlossen, auf ärztliche» Anforbern in allen Fällen, auch nach außerhalb von Riesa, den P«l«»t»r der Keuermehr zur Versagung zu stellen. Mit den AmtShauptmannschasten Meißen, Oschatz und Großen hain sollte wegen der Uebernahme der der Stadt entstehenden Selbstkosten, für den Fall, -aß die Be- tetliaten diese Kosten nicht tragen können, verhandelt werden. Die» ist gefchehen. Die Amtshauptmann schaften Oschatz Und Meißen haben di« Anfrage im »«streb«. Deutschland schwank« in seinen Grundfesten, überall gehe r» drunter und drüber. Dt« Waffen seien-zer- schlage«, dt« Wehrmacht vernichtet und die Freiheit hätte« wir verlöre«. Da» sei da» Ergeb«»» d«S 0. November 1818. In diesem Zusammenhang wurde an dt« Versprechungen dtr Revolutionäre erinnert. Immer uud immer wieder müßten de« Volk jene Verheißungen »«predigt werden, da mit ,» endlich «u. Erkennt«»» komm«. I» Mittelpunkt de» Dun» der Stahlhelmer steh« der Geist de» Frontsoldaten, der vom Willen »um Sieg durchdrungen war. Nicht nur mit Leidenschaft, sonder» mit der nötige» Zurückhaltung geh« ma» i» den Kampf. Di« Kampfmittel feien legal uud würden so bleiben. Zwei Ding« seien «», die Deutschland an den Rand de» Ruin» gebracht hätten: da» parlamenta rische System von Weimar und die Vernicht««» der deut schen Wehrmacht. Die Verantwort«»» i« der Politik werd« nicht, wie im viSmarckschen Reich, aus die Schulter« -«» Staatsmann«» gelegt, sondern auf den breiten Rücken einer Mehrheit, die Verantwortung»!«» sei. Und da» nenne ma«: Da» Volk regiert sich selbst.- Zwei große Mächte hab« da» System von heute, mit dem «» immer rechnen könne, die politische Dummheit und Gleichgültigkeit de» Spießer». Diese Leut« aufzuweck-n, da» sei die Forderung de» 18. Januar. Die S»hne für den Verrat vom 9. November 1918 müsse kommen. Bo» der Geschichte wolle man heut« wenig wissen. Der Abfall von der Geschichte sei durch die Revolution bewußt vollzogen worden, Um die Erinnerung zu tilgen. Trotz alledem habe man dt« Republik nicht in die Herzen der Deutschen hiweinkommandieren können. Deutschland» Jugend sei wach. Mit ihr kämpfe der alt« Frontgetft. Dt« Bi»marckschen Worte: »Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nicht» aus der Welt- müßten bald wieder zur Wirklichkeit werden. Dann stünde e» ander» umS deutsche Vaterland. Der Stahlhelmstthrer, Franz Seldte, setzte der Zerrüttung de» deutschen Volkes die Welt anschauung der alten Armee gegenüber. Nur dieser Geist könne unser Lebe» adeln. Und besinne sich das deutsche Volk nicht daraus, dann habe e» abgewirtschaftet. Der Frontgetft müsse übergehen auf di« ganze Nation. Nachdem Seldte Sen Stahlhelm durchgebildet hatte, setzte er zum An griff gegen das parlamentarische System an. Das Volk», begehren, da» durchaus im Sinne Bismarcks gedacht war, ließ aufhorchen. Man müsse nicht die Stimmen zählen, sondern wägen. Schon vom ersten Tage an habe sich -er Stahlhelm politisch eingestellt. Ein neues Bismarck-Reich soll« anfgertchtet werden, in dem Verantworsungsbewußt- sein das höchste Kleinod sei. Trotz aller Abrüstungsverträge seien die Völker besser gerüstet als je zuvor. Nur Deutsch land glaube an jenen Unsinn. Deutsches Volk-tum und deutsche Kultur könnten nur durch Deutschland allein ge rettet werben. ES fehle nur der alte Preußengeist. Die allgemeine Wehrpflicht würde uns wieder die alte Geltung verschaffen. Nur durch deutsches Frontsoldatentum werde der Geist von 1918 vertrieben. Vor 60 Jahren, am 18. Ja nuar 1871, hätten Soldaten ein deutsches Reich aufgerichtet genau so wie durch sie auch «in drittes Reich geschasst werde. Der Blick der Stahlhelmer sei vorwärts gerichtet. Der Geist des Frontsoldaten werde siegen. Uns retteten nicht Verantwortungslosigkeit und Beschlüsse des Parlament», sondern allein der grandiose Sturm der Infanterie. Brau sender Beifall belohnte die markanten Ausführungen deS Stahlhelmführers. Die Anwesenden erhoben sich von den Plätzen und sangen gemeinsam das Deutschlandlied. Es würde zu weit führen, auf Einzelheiten noch näher einzugehen. Besondere Erwähnung verdienen aber die von Damen und Herren bargestellten drei lebenden Bil der: „Deutschlands Leid" — „Deutschlands Schmach" — „Deutschlands Hoffnung", wozu stimmungsvoll« Musik er klang und herrliche Worte gesprochen wurden. Angesichts dieser eindrucksvollen Bühnenbilder wurde wohl jeder -er Anwesenden von stiller Wehmut ergriffen, aber auch von tiefer Abscheu gegen all«, die unser deutsches Vaterland in Schmach und Schande stürzten. Im dritten Bild schaute man die Verkörperung von Deutschlands Hoffnung. Möchte Liese bildliche Darstellung unseres sehnlichsten Wunsche» recht bald zur Tatsache werden, möchten auch die mahnenden Schlußworte des Vorsitzenden des Lanbbnndeö Riesa freu digen Widerhall gefunden haben. Dann hat der Abend feinen Zweck voll erfüllt. Nach dem AuSmarsch der Fahnen. Abordnungen beschloß ein frischer Marsch die Feier. ES war ein Deutscher Abend in de» Wortes tiefstem Sinne. Der JunglandbunA Riesa und Umgegend hatte für gestern Freitag z« einem Deutschen Ab«»d, verbunden mit der Feier der 60. Wiederkehr de» NeichSgründungStage», aufgerufen. ES war ein« erhebende, nationale Veranstaltung, zu welcher sich trotz de« ungünstigen Wetters eine große Anzahl nationalgesinnter Männer und Frauen aus Stadt und Land eingesunden hatte. Der große ^Sternsaal", in welchem die Feier statt sand, prangte im Schmucke der alten Reichsfarben. Gleich gesinnte befreundete Vereine und Korporationen waren mit ihren Fahnen, die in feierlichem Einzug von Abordnungen in den Saal getragen wurden, erschienen. Grüßend und zur Einigkeit mahnend bildeten di« köstlichen Wahrzeichen während des Verlaufes des Abends einen wetteren wür digen Schmuck -es festlichen Raumes. DaS Riesaer Konzert-Orchester unter Kurt Schneiders Lei» tnng eröffnet« die Feier mit vaterländischen Musikvorträgen. Es gelang dem Orchester bestens, zu seinem Teile mit bet zutragen, den Abend im Sinne der Beranstalter auSzuae- staltcn. Die dargebotenen Konzertstücke fanden guten An klang: wohlverdienter Beifall lohnte die Orchestermitglieder und ihren Dirigenten. Der 1. Vorsitzende des Junglanb- bunde» Riesa. Herr Kurt Hanke, Mergendorf, hieß bi« erschienenen Damen und Herren herzlichst willkommen. Be sonderen Gruß entbot er -em Vorsitzenden d«S BeztrkS- landbundeS, Herrn Däberitz-Prausitz, sowie dem Lanbvunb- vertreter Herr« Uebtgau-Rüderau und dem verehrten Fest redner, Herrn Hauptmann Hausse-Dresden. In marnger Ansprache führte Redner sodann u. a. folgendes auS: Wir Junglanbbündler wollen mit unserem heutigen Abend die Gedanken hinlenken auf eines der herrlichsten und be- deutendsten Ereignisse unserer ruhmreichen Vergangenheit. Wir wollen aber auch auS unserer elenden und trüben Zeit den Blick freudig vorwärts lenken in die Zukunft. Möge in Ihnen das Bewußtsein lebendig bleiben, baß unser Deutschland einstens wieder groß, stark und geachtet werden wirb, dann nämlich, wenn wir uns wieder darauf besinnen, -aß Einigkeit stark macht und ein fester Wille die geschicht liche Entwicklung eines Volkes in die richtigen Bahnen zu zwingen vermag. Zu einem Deutschen Abend haben wir Sie ausgerufen. Wir haben als Junglanbbündler nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, ein« solche Feier zu veranstalten, sind wir doch die erste und bedeutendste vater ländische Organisation der ländlichen Jugend. Unsere ganze Arbeit gilt dem Wohl deS deutschen Vaterlandes und wir glauben für uns das Recht in Anspruch nehmen zu können, daß wir zu dem zuverlässigsten Teil der nationalen Jugend gerechnet werden. Wir Jnngbauern wissen zwi schen Heimat und Vaterland wohl zu unterscheiden. Die Heimat ist unser Mutterland. Wir gedenken dabei mit den innigsten Empfindungen des Ortes, wo unsere Wiege stand, wir denken an die Hände unserer Mutter, die uns gehegt und gepflegt haben. Das Vaterland hingegen, es ist der Väter Land. Es ist das Land, aus welchem unsere Väter stammen, in welchem sic gelebt und gestorben und dem sie in guten und bösen Tagen in Treue gedient haben, das Land, was uns als heiliges Erbe gilt und mit dem uns die hei ligsten Bande verknüpfen — unser Vaterland! — So mag denn unser heutiger Abend -er deutschen Landjugend und illen anderen, die diese Jugend verstehen und achten, zum Segen gereichen. Zu dem Segen, daß sie erkennt, wie nötig die Einigkeit ist. Schon immer ist es in der Weltgeschichte so gewesen, daß der Staat zum Untergang verurteilt war, dessen Landvolk nicht einig zusammenstand im Kampf um seine Scholle. Erkennt, daß Ihr stark seid, wenn Ihr zu sammensteht! Ihr seid die Träger des Deutschland«» der Zukunft! Nach einem dreimaligen Hurra aus unser geliebte» Vaterland begeisterte Fräulein Johanna Gelbhaar Lurch einen tiefsinnigen Vorspruch. Alsdann wurde die reich haltige Festfolg« erfreulicherweise ohne langzügige Pausen in mustergültiger Ordnung erledigt. Gern sei auch an die ser Stelle besonders betont, daß all die Darbietungen, die von echter nationaler Gesinnung getragen waren, mit großer Hingebung und Aufopferung vorbereitet waren und hoher Anerkennung wert sind. Sehr wirkungsvolle Sprech «höre, Gedichtvorträge der Herren Haake, Gröbel und Uebigau jun., Röderau, lebende Bilder und Konzertstück« bildeten eine prächtige Umrahmung -er zündenden Festrede. Stürmisch begrüßt, ergriff der Stahlhelmführer, Herr Hauptmann a. D. Hausse, Dresden, das Wort zu seiner —* Auszeichnungen sür Treu« in der Ar »eit. Da» tragbare Ehrenzeichen am weiß-grünen Bände in Silber für mindesten» 40jährige ununterbrochene Tätigkeit bet derselben Firma verlieh die Industrie- und Handelskammer Dresden dem Putzer Hermann Schtp- van», dem Etsenhobl«! Wilhelm Nitzsche und dem Maschinenformer Earl Schulz« bet der Firma Mittel deutsche Stahlwerke A.-G., Gröditz. — DaS tragbare Ehren- »eichen am weiß-grüne» Ban-e in Bron » e für mtnde- sten» 25jäbrtg« ununterbrochene Tätigkeit bet derselben Firma verlieh di« Industrie- und Handelskammer Dresden dem Werkmeister Richard Otto, dem Modell-Kontrolleur Max So Iga, -em Modelltischler Alfred Hübrig, dem Zimmerpolier Franz Gängler, dem Vorarbeiter Karl Maaß, dem Schaltwärter Otto Albrecht, dem Kern- macher Ewald Richter, dem Schlosser Wilhelm LbbuS, -em Schlosser Alfred Krüger, dem Kranführer Reinhold vehnisch, dem Kranführer Franz Menig, dem Dreher Hermann Richter, dem Maschinenformer Richard Rie del, dem Maschinen-Einsteller Reinhold Hess«, dem Ein» steller Gustav Wachtel, dem Abwieger Paul Berger, dem Maurer Richard Thielemann, dem Gießerei arbeiter Oskar Vetter, der Arbeiterin Minna Klein - paul und dem Wächter Wilhelm Dobrowsky bei oben genannter Firma: -ie Ueberretchung der Ehrenzeichen er folgt« durch Las Kammermitglied Direktor Friedrich Möl ler, Riesa. —* Die 2. kirchenmusikalische Abendfeier sltr die kirchliche No thilse, die erst aus den «. Jan., dann aber weg«» Verhinderung eines Solisten auf -en 20. Januar angesetzt war, muß abermals verschoben wer den, da am letztgenannte» Tag« die Aufführung von „Car men" -en Besuch der Abendseier sicher beeinträchtigen würde. Diese Abendseier mit Aufführung der Cantate „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir" für Soli, Chor, Orche ster und Orgel von W. Bode sinket nun bestimmt Diens tag, den 8. Februar statt. Näheres in den noch erscheinen den Konzertanzeigen (siehe auch heute unter BereinSnach- richten). —* „Carmen" im Capitol. Kaum eine zweite Oper gibt es, die einen solchen SiegeSzug durch die ganze Welt aufzuweisen hat, wie „Carmen". Man spielt sie in den Ländern aller Zungen und aller Erbteile, überall ent facht dieses Werk Begeisterung, denn es ist wirklich ei« Meisterwerk. Rauschend -ie Musik, spannend die Handlung und genial di« psychologische Tiefe, die -en Untergrund legte zu dieser Handlung und Musik. Die Urausführung -er Oper fan- in Paris 1875 statt, -te Erstausführung in Dresden im Jahre 1880, wo seitLem S77 Aufführungen von „Carmen" stattfanden, und wie so oft der Fall, erlebte dieses Meisterwerk bei der Uraufführung in Paris ein Fiasko. Erst nach der Wiener Aufführung 1875 begann -er SiegeSzug der Oper, trotzdem auch HauSlick seine Beck messer-Kunst gegen Bizet führte wie gegen Rich. Wagner. 1880 schrieb Tschaikowsky, als er „Lärmen" in St. Peters burg sah, wörtlich: „ich bin überzeugt, -aß 1« 10 Jahren Carmen die populärste Oper der ganzen Wett fein wird" — und er hat Recht behalten. —* „Unsere Heimat- Die henttge Heimatbeilage enthält unter -er Ueberschrift „Riesa im Jahr« 1980" die Fortsetzung einer Zusammenstellung von Meldungen und Notizen an» -em „Riesaer Tageblatt" -eS Jahrgang» 1S80. — Di« bisher erschienenen Heimatblätter sind, wie be kannt, jahrgangweise gebunden, mit geschmackvoller Ein banddecke versehen, in unserer Geschäftsstelle — Goethe- straße V9 — zu haben. —* Polizeibericht. Am 8. 1. «l hat «1« junger Man», der mit Hat und Mantel bekleidet gewesen sei« soll, einem Schulknabe« am Rathaubplatz angesprochen uw» ihm ein fast neue» braune» Herrengelbtäschchen mit Zahlfach, 2 weiteren Fächern, sowie mit 2 Druckknopfverschlüffen, ent haltend einen verfallenen Fünfzigmarkschein vom 5. 8. 14, mit der Anweisung übergeben, baß er sich da mit in di« Verkaufsstelle -er Neuen Molkerei, Großenhai ner Straße 9, begehen und -ort sür ihn 1 Stück Butter und Pfand Schweizerkäse hole« möchte. Der junge Mann hat -en Knaben auch angewiesen, -aß er beim Bezahlen -te grün« Sette -es Geldscheine« vorzetgen möchte. Der Be- trug mißlang aber dadurch, daß der Kassenschein ak» unecht erkannt wurde. — In -er Nacht zum 17. 1. 81 wurden in -er Schrebergartenanlage an der Speicheret im Stadtteil Gröba ö graubraune Brieftauben gestohlen. — Kerner wurde am 1«i 1. 81 von 8 Uhr vorm. bi» 2 Uhr nach«., im Durchgang «in neuer, für 7-7-8 Jahre alten Jungen passen der gelbgebetzter Roller mit Gummirädern, blaugestri- cheue« Eisenteilen und vorn« Messtngschil- mit der Auf schrift „Phönix" entwendet. — Sachdienliche Angaben hier über ervitt-t -er Kriminalposten. —»Feuerlöschwesen. In der gestern ftattgesun- denen Jahreshauptversammlung de» Freiwilligen Ret- tungSkorpS konnte wiederum ein Kamerad, -er Rotten- und MotorfUrer Wtlh. vlanifschetn, für 20jährigc Dienstzeit geehrt werden. Im Namen -«» Lande», und BezirköverbanbeS, soivi« de» Rate» der Stadt Riesa über- reichte Herr Branddirektor Bübnl dem Jubilar da» vom Landesverband sächs. Feuerwehren für ununterbrochen« treu« 20jährige Dienstzeit gestiftet« Ehrendtplom. Herr Brandmeister Steinbach übermittelte dem verdienten Käme- raden die herzlichsten Wünsche im Namen de» Korp». Gleichzeitig vollendet Kamerad Spritzenmann Riemer sein« vjährige Dienstzeit. — Sterz« sei bemerkt, -atz mit Schluß -e» »ergangenen KorpSjahre» im Freiwillige» Ret. tungökorp» Inhaber von DtenstauSzetchnungen und Diplo me» vorhanden sind: '1 Kamerad mit 50 Dtenstjahren, 7 Kameraden mit 40 Dtenstjahren, 17 mit 25 Dtenstjahren und 25 Kameraden mit 20jähriger Dienstzeit. —* Heimatland — Geldlotterie. Für Natur schutz, zur Schaffung von Radfahrwegen und zur Förderung ihrer sonstige« gemeinnützigen Ziele wurde der Deutschen Bergwacht, Abteilung Sachsen, dem Landesverband« Sach sen der Beretwe für Radfahrwege und -em G«birg»veretn für die Sächflsche Schwei, eine öffentlich« Gel» lottert« öMtWÜlM kür Sonntag, de« 18. Januar 1981. 2. Sonntag n. d. Erscheinung. „Dein Reich komme/ Matth. 8, 10. Das Reich. Mit dem Zusammenschluß der deutschen Stämme zum Reich war eine Sehnsucht erfüllt. Wenn es un» heute auch schmerzlich bewußt ist, baß noch mancher Stamm abgetrennt ist, so war -och schon vieles erreicht. Und so fest war der Reichsgcdanke im Bolkswillen verwurzelt, -aß ihn auch der Sturm der Revolution nicht zu erschüttern vermochte. Und wir freuen uns, das das lebendige Wort Reich nicht von der bürokratischen Bezeichnung Republik verdrängt worden und auch weiterhin die amtliche Bezeichnung unsere» ge- einten Staatswesens geblieben ist. Immerhin beLeutet Reich nur -en Zusammenschluß an dern Ursprung, au» dem gemeinsamen Woher. Sobald die Frage nach dem Wohin gestellt wird, bricht leider -ie Ein heit in erschreckendem Maße auSeinan-er. Da zeigt sich der Krieg aller gegen all«. Da will jeder Recht« haben und recht haben und zerstört damit das Reich. Man darf wohl sagen, alle, die heute bas Reich feiern, tragen jeder an seinem Teile mit Schuld daran, seine Totengräber zu sein. Wenn überhaupt etwa» noch einigen könnt«, dann müßte es ein Ziel sein, da» jenseits aller egoistischen Recht« und Rechthabereien liegt. Ein Ziel, da» nicht auf irgend einen Stand oder auf eine StaatSibee beschränkt ist, sondern den Menschen al» Menschen angeht. ES gibt nur ein solche» Ziel: Gott! Wo Gott al» Ziel aufgerichtet ist, La stehen alle Menschen auf der gleichen Linie und haben ihm gegenüber -a» gleich« Anlte,«». Wir werben gerade um de» Reiche» willen heut« gut daran tun, zu beten: Dein Reich komme. Und wir werden hinter diese» Gebet unsere eigene Bereitschaft stellen müs sen, jeder an seinem Teile wirklich anzufangen, sich aus Gott einzustellen. Denn solche Reich-werdung geschieht nur so, -aß der einzelne ohne grobe Worte, aber mit klarem Willen diese Umstellung vollzieht. Worte werben beute genug gewechselt, doch alle diese Worte trennen, anstatt zu einen. Wende du dich zu Gott! Nur diese Tat wirb einen können, wa» heute «ntzweit ist. So tue siel Lk. vertNcheS «»d rSchfischeS. Rief«, den 17. Januar 1881. !-* Wett r»,rh,r aae fstr den 1». Manna, - —* Datrn fßr dech 18. u«^ Is"" i»8i. VL^san-7,57 (7,56) Ubr. Konnenunteraang 18,25 (16.26) Ubr. Mondznf,an, 8.20 (8,57) Uhr. vtantzunter- »an, 15,8S (16,58) Vhr. 18. Januar: 1701 r Kursstrst Friedrich M nimmt al» Friedrich l di« KLnigSmürd« an. 1871: Wilhelm l. wird Dentscher Kaiser. 1028: Der SurO Karl v. »«reis in Miinchm gest. 1V. Januar: 1800: Der Dichter Edgar «Sa» V»e in Basta« geb. la.ft. 1840). 186S: Der Natianalökonam Werner Sambart in Arm«- 1868: D«r"Äriftsteller Gustav M.yrinck in Wien geb.
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