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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800102016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880010201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880010201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-02
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wollte rbestre» n, al» er bi» Schrift Th.il It und alt de» urn.ri» ng ge- «roßen " kur» mmen. Versall H« ge- infolge haben äe seit li, steht Grün- nmüht nstiaen allen nd unt» >, froh, r fünf» veranr» kduard in der t Wird> en der ,6mr. Hrfchriit »ichnlts», 2 Mät. Früh Uhr. Nachmittag 5 Uhr. Sonn- und Festtags nur früh L'/z Uhr. ürZecit«« »nt LrrettNea Jodaniuszasse 2--- . Dt. d,k Nückqnb, M <--»> Krunr maqi ück »>« axtzt »oPlirdtiL. Annahme der kür dir nächst kotgrndc Morgen-Ausgabe de ntmmken Mora kr an Wochen ragen vis :t Uhr Niichmlnaqs. an L»»»- mid Festtagen sruti bis ' ,9 Uhr. I« »en /litaten für Ins. : Ttto Klemm, llnivcrsttälSstr. 12. Lsats LSsthr. latdarinengr. »8.P. uur vis ' ,L Uhr. Morgen - Ausgabe TaaeblM Anzeiger. Organ für Politik, Lvlrlgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ^ 2. Freitng den 2. Januar 1880. »rrflagr 1tz.0-0. Lbennnnrni^ncks viertel«, ü Mt> enct. Bnugertodn t» Mk.. durch dcc Posi bezogen V Mt. Jevr emzelnc Nuuuncr 25 Pt. Belegexemplar tv Pf. GedLt>ren für Lxtradntaqar »h«e Pvsrd^brderuug 39 Mt. mit Postbnördrrcmg <!» Mt. Iiilerate ägesp. fKni-eile 2v Ot Größere «wnncn taut nnsetr« Preisverzeichnis — Tabettarischee Lad nach höderr« Tarif. Rtllmnca »ater de« Ncvaeti»«Hr->» de« Spalkzeitr <0 Pf. Inserate find stets an d. «lPrdtti»» zu ferchen. — Rabatt wird rncve gegeben. Zahlung pr»ei»>imer^»a<» oder durch Postovrscduß. 74. Jahrgang. :its ehmigt, ag der 14, Ge- -- 1 X Gegcrr nn die tanstalt lrsen- r 1880 t über mit «, k und Stück klangen bahnen isabeth hmiscke eicbiscbe' reSdner Priori- »ntäten.. ehver- ihren b von gesehen- -eil deS lf Halb- uge der e neuen lerArt, > Glas- s^Oele, Papier uf Pelz- eiß der nn am Vaaren- aare im bemerkt >r Kaus- >ge sein, r kann,. Deutsch- biS jetzt Ausland, . Vom in- und rre, die Einfuhr i. Eine kilo soll Statistik ilanz in icht eine- fürchten ndustrie »ur Her- grötrten l Webe- .. Erst ecembcr möglicht illigeren. »en, um enS für ovinzral n Gegen- atz frem- )nie des während nationale ober aus mspruch-- n Absatz Schienen zu der- scheu in ob noch »rsamkeit -ohlstand ädtischen men ge- kaufleute unter 8 Marine» höherer 12 Ver- Bürger- Juristen daruntl andratl r rc. ! Bekannttnachung. Tie Erpeditionszeit bei der städtischen Sparkasse ist für den Monat Januar nächsten Jakres aut die Tageszeit von 8 Uhr «vraens bis 2 Uhr Nachmittags beschränkt. Leipzig, den 29. Decemoer 1879. Ter «att» der Stadt Leipzig. ttr. Georgi. Frevgang. Zu genauer Hochachtung dringen wir hierdurch die Vorschriften: das, jeder aukommende Fremde, welcher hier üdxrnachtet. am Tage seiner Ankunft und, wenn diese erst in den Abendstunden ersolgt, am andern Tage vormittags von seinem Wtrthe dct unserem Aremden-Vureau anzumelden ist. diejenigen Fremden aber, welche länger als drei Tage hier sich aushalteu, Anmeldeschein zu losen haden. in Erinnexnng und bemerken, daß Vernachlässigungen dcrlelben n»it einer Geldbuße von IS oder verhält nißinäßiger Haftstrafe geabndet werden würden. Leipzig, den 31. Tece,nder 1879. Las Polizeiamt der Stadt Leipzig. > ' -1»r. Rüder. Tägner, S. politische Uebersichl. Leipzig, 1. Januar. Die heute eingegangenen Tagesorganc wenden in erster Linie ihr Interesse dem verflossenen Jahre zu. Auch wir haben versucht, diesen Zeit abschnitt in seiner Bedeutung für die Machtstel lung des Deutschen Reiches vom .historischen Standpunkte aus zu würdigen. Es erübrigt noch einen Blick aus die wirthschafttiche Umkehr zu werfen, welche sich in jüngster Zeit auf Be treiben des Fürsten BiSmarck vor unseren Auge« vollzog. Wenn für die geschickte Weise' wie auch in dem verflossenen Jahre das deutsche Reichs- schifs durch klippenreiche hochgebenpe- Flütbcn ge lenkt wurde, dem Steuermann die.dankbare, Aner kennung des deutschen Bolkes sicher ist, so können wir gleiche Befriedigung nicht über die Gestattung oer inneren Verhältnisse äußern. Den Mittel- punct derselbe« im vergangenen Jabre bildete der «roßt Umschwung unserer wirthschast liehen Politik mit seinen tiefgehenden Folgen für die -esamAltpvlikisch« Situation. Zu d,esei^Hrage Ratzert sich dw „NaUvnalkiberale EorrestwstAw^': „Um die letzre Jahreswende las man mit Zweifel rmd Befremden das berübmto Schreiben, in welchem der Reichskanzler dem Bundetzrath die Grundzüge seiner wirtbsck'anlichen Politik dai legte; heute ist rm guter Thcil dieses Programms verwirklicht; mit dem l. Januar tritt der ueue Zolltarif in volle Wirk samkeit und wird uns in handgreiflicher Praris de weisen, ob er den versprochenen Segen oder den be- 'ürchteten Unsegen bringt. Hand in Hand mit der roi.'hschastlichen Uinkekr ging die Schwenkung aus allgemein politischem Gebiet, welche die eigentliche Signatur des abgelausenen Jahres bildet. Taß zum ersten Mal seil Gründling des Reichs ein großes gesetzgeberisches Werk mit Hülse der ultramontanen ^Partei und mit Schädigung der nationalen Sack» durcbgesükrt worden, ivar ein Ereignis, in dessen Folgen wir noch mitten drin stehen. Tie Regierung bat sich nach der consciwativen Richtung regenorin, sie hat in den wichtigsten Fragen unseres Eullur .lebens Wege ringeschlagen, auf denen sie den Beifall des UltramonlaniSmus erworben. Tas letzte par lamentarische Ereigniß des Jakres war ein Bcr trauensvotum an den preußischen Eultusministcr, dar gebracht voneiner conservativ-ultramontanen Majorität, während es sich wenige Tage vorher auf einem an dern politischen Gebiete, in der Elsendabvsrage, ge zeigt batte, daß die Regierung auf die Unterstützung der Rattc>raiiibrralen doch schließlich innner wieder angewiesen ist. In dieser widerspruchsvollen ver worrenen Sikuation gebt das Jabr zn Ende. Eure -er allereulscheidrndften Fragen unseres iiincrn politi schen Lebeiis, der Stand der Verhandlungen mit dem 2t"^ran, ist noch immer nicht zur Klärung gekommen, .>ndern schleppt sich in peinlicher Unsicherheit i» das ne»le Jabr hinüber. Wird die conservative Bewegung, die in Folge trauriger Ereignisse und Erscheinungen durch unser Volk gebt und in den jüngsten preußischen 2Landtagswablen lbren Ausdruck gefunden bat, ibre äußersten Bestrebungen aus alle« Gebieten deS dnentlichen Lebeiw verfolgen und mit Hülse deS llltramontanidmiis durchsetzen, oder wird sie zu einer "Lersobnung mit den liberalen Principien, obne die eine aesunde ruhige Entwickelung unseres Reichs und Kaats nun und nimmer möglich ist, sich, fähig und wiliig"zeigjfn / Tas ist die große. Frage, vor der wir bei Beginu neuen Jakres stehen. Tic liberale Sache bat uni«^ b^r Ungunst der Zeit und der Ge Walt einer mächtig» feindlichen Strömung schwer zu leiden gcbabt; ta?'^rstc Jabrzcknt des Tcutschen Michs, das ,epr zu k^nde gebt, bat nicht alle Hoif- rnlngen erfüll!, die ma,.' >bm entgegengebrachl batte. In trüben chessmusmus ar' or ivollen wir darum dock' nicht verfallen, weil nickt gr^icb „alle Blütkenträume Leisten". V. Es geschah gestern einer khiserlicbei, Cabinels- vrdre Crival-nnnq, durch welche beikiiiiiiil ivirt, -aß -aS Reichskauzleramt sernbrbiii den Namen ..Rrichsamä des Innern" MV der Vorstand dieser Behörde den Tilel „StaätS-Secretair deS Innern" zu sichren Kat. Es vollziebt siöb damit eine Wandlung, welche ebenso sehr durch die gegenwärtigen Rctsork-Bcrl'ältnisse. wie durch die bMorstche Entwickelung der obersten Reicks behitrden mdicirt ist. Tie ossiciöse Presse liefert dazu den folgende.« Eommentar: Das Neich'skanzlerawt oder, wir es zu Zeiten ^es Norddeutschen Bundes hieß, das Brndes kapzlcr- Anil war tirspnin^lick, das Eentralbureaii des Kan» lers. Zn ib>n lirien alle Fäden zusaninirn, welche die amtlichen Beziehungen des Kanzlers, als allein verantwortlichen Ebess der Reickisverwaltung, jver mittelten. .saandel und Berkehr, Justiz und Finanzen, Post und Telegraph :c. fanden hier ikren gemeinsamen Mittelpnnct. Ter ungeahnte Umfang, welchen die Geschäfte der Reicksverwallung annabmen, machte bald eine Tkei Illng der Arbeit nolbwcndig. Aus dem einen Reichs ^>mte wurden mehrere. Zuerst schied die Post und Telegrapkenverwaltung auö, um anfänglich unter ge trennter, später unter einheitlicher Leitung als selbstständige, nur dem Reichskanzler untergeordnete Behörde neben dem Reichskanzleramte zu sungiren. Ks folgten das Reichs Eisendabnamt, das Reicbskanz eramt für Elsaß Lolhringen, das Reichsiustizamt, das Rcichsschatzcmtt. Alle dicse>Bebördcn, welche ursprüng- ick' integrirende Tkeile Des Reichskanzleramtes ge wesen waren, lösten sich jetzt von diesem los und ent wickelten ihre Ressort Beshältnissr eigenartig. Auf der anderen Seite wurde, um dem Reichskanzler die ein heitliche Leittmg aller Ressorts zu erleichtern, ein neues Eeittral'Bureau die Reichskanzlei — geschaffen, welche, wie /» in dem Handbuch« des D er «scheu Rep ches heiU, ./en gtNUichen Verkehr de» Reichskanzlers zu vermitteln bar" und somit »n die Stelle eingenickt ist, welche dem Reichskanzleramte in seinen ersten An fängen angewiesen war. Rach allen diesen Veränderungen hatte die Bezeich nung „Reichskanzler-Amt" ihre ursprüngliche Bedeu tung verloren. Di« Behörde, welche diesen Namen jetzt noch führte, war nicht medr und nicht minder ein Amt des Reichskanzler», als die Pott- und Telegra vben Verwaltung, daS Reichs-Justiz-Amt, das Reichs Schatzamt il. s. w. Es mußte außerdem zu Störun gen m,d Mißverständnissen Anlaß geben, daß der Name, nachdem er die Bedeutung „Eentral Bureau des Reichskanzlers" verloren, nicht, wie bei den anderen Reicbs-Aemtern, eine Bezeichnung des der Behörde verbliebenen Geschäftskreise^ enthielt. Irr ietzt gcivählte Raine „Reicks Amt des Innern" dürste sehr präcise die Stellung bezeichnen, welche das Aint nach seinen gegenwärtigen Reffort Berbältnlssen unter den obersten Reichs-Bekörden cinnimmt. Nach Abtrennung der Reichs-Justiz und Finanz-Berwal tuisg, sowie des Post und Telegraphen Wese,w sind dem Amte im Wesentlichen die Functionen verblieben, welche in solchen Staaten, die keine besonderen Mi nisterien für Handel, Gewerbe, Laudwirrbschasl und Unterricht besitze», im Ministerium des Innen« ver einigt zu sein pflegen. Begnfs und Name decken sick, jetzt mithin ebenso genau, wie bei den übrigen Rcichs-Aeintcrn. Die neueste von den Sa m oa i n sc tu cuiae troffene Post dringt uns die unersreulicbe Nachricht, daß der Bürgerkrieg, weichen man als er- spicken bclrachtele. von Neuem ansgelodert ist. Mas diesen Bürgerkrieg von den seitherigen gan; desonders unterscheidet, ist, daß ans beiden Seite» m,t deutschen Zündnadelgewchren geschossen wird. Wo diese Waffen verrühren, braucht kaum gesagt ;u werden: die Eamvaner haden sic gegen Lan- desproducte von den deutschen .Kaufkeulcn ein getauscht, ^b die Letzteren klug daran tbaten, diesen Wilden Hittterladergewclne in die Hände zu geben, deren Läuse sich gelegentlich auch einmal gegen deutsche Srcsoldaten richten können, ist eine Frage, die wir verneinen möchte». Hoffentlich wird der neu ernannte Genera lco nsul >» dieier. wie in mancher anderen Angelegenheit Wandel schassen Das Kanonenboot Albatroß", das in Apia stationirt war. ist bereits nach Snducp abgcsegelt, um dort den Grneralconsul an Bord zu nehmen und nach seinem Bestimmungsort zu überführen. Sobald er installirt ist, wird er cs sich wohl an gelegen sein lassen, das von den Amerikanern beharrlich rolportirle lkorüct'l, Deutschland bcab sichtige doch noch die Samoagruppc zu aniiertiren, en.schieden )u dcmcntiren. So fruchtbar ist die Phantasie dieser Amerikaner, daß sie jede» sainoa Nischen Bürgerkrieg aus vcutsche Anttistiing zurück «uhren. Die jetzigen Unruhen sollen ganz gewiß o> » de« Deuisck'en angezettrll sein, und zwar weil sic über dew neuen englisch samoanischen Handels vertrag auHerordrntlich ungehalten wären. Au» allen diesem Unsinn spricht nur der Neid der Amr rikaner, )ve>O»n cs, trotz ihrer gewohnten Markt schreierei, no<A »licht bat gelingen wollen, Fortschritte aus der diel uuiworhsnm Inselgruppe zu mackum. Ihre Handelsbeziehungen haben sogar einige Ein schränkungen ersabre,», und die bereits ins Leben gerufene regelmäßige Segelschiffsabrtsverbindunq wischen San Francisco und Apia ist wieder ansi- gcgeben worden. Nur dann und wann, nach Be- dursniß, segelt jetzt ein Schooner zwischen diesen beiden Häsen. Auch ist es den Amerikanern sehr verdrießlich, daß ihr neuerworbcner Hafen Pagv- Pago nur von einem schmalen Streifen Land umgeben ist, aus welchen! sie ihre Koblenstalion errichten können. Was dahinter liegt, ist Eigen thum des Hauses Godeffrov. Der amerikanische Neid kann zwar die deutschen Interessen aus Samoa nicht schädigen, aber nolbwendig war es deshalb Loch, daß ein deutscher Generalconsul mit weitgehenden Machtbefugnissen in Apia installirt wurde, sei es auch nur, um nötbigensalls die Ehre des deutschen Namens zu wahren. Die langst begrabene „heilige Alliance" war wieder einmal von den Todten auserstanken, denn d,e sonderbare Meldung, Graf Scbuwalosf Kälte Ke» seinem letzten Besilcke in Bar; in die Reconstruction des Drei-Kaiser Bundes zuwege gebracht, «st so lange hin und ber gewendet worden, bis man in Berlin dieses rusiopkilcn Spieles niüde würde. Die ^sfieiösen der Reichs kanzlei kaben jetzt den Auskrag, demselben ein Ende zu bereiten, und Einer von ikncn lknl dies in ziemlich drastischer Weise, indem er erklärt, so weit die alten Beziehungen zwischen Deutschland »lnd Rußland kergestellt werden konnten, sei Die» durch den Besuch in Alexandrowo und -en Gegen besuch des Tdronsolgers geschehen. Diese Besuche hätten aber nur die Ausgabe gekabl, darzulcgcn, daß die persönlichen Beziehungen zwischen den beiden Regenten nicht getrübt sind. Die politische« Bcrbältzljsse hingen aber gqr nicktt voa/en PeiFone» ad, die Verhältnisse sei» «ächlMr gl» diese: da» Bündniß mit Oesterreich habe auch seine Spitze gar nicht gegen die Person des Kaisers Alexander, sondern gegen die panslavistischen und deutschseinb licken Erscheinungen »n Rußland gerichtet. So lange Rußland selbst dieser Bewegung nicht Herr geworden, könne eS auch a.l» ein einisthafter Factor des Drei Kaiser-Bündnisses und überhaupt eine» Bündnisses nicht angesehen werden. Es sei bezeich nend. daß erst vor kurzem ein deutscher General stabs Ossicier eine Brockure über die russisch deut schen Grenzen und über die Bertheidigungsmittct beider Reiche veröffentlicht habe. Wenn ein im Amte stehender höherer Ossicier darüber schreibe, so bestätige Die» nur, daß sich der Geueralstad sehr eingehend mit den russischen Perhättnisien und der Berthcidiguiia der russisch-deutsch» Grenzen be schäsüge. Diese Antwort klingt schneidig und mit leidstes, wie rin Eorpsbesekt. * Die Pforte Kat ikren Vertretern im Ausland« die folgende amltichr Mittheilmig zugehen taffen: „Fm Lause des letzt verflossenen Monat» September gelangte zur Kenntniß der Polizei in Konst an linepel, Laß bei einem gewissen AhmedTewsik mit Hülse einer zweiten unbekannten Person Bücher und Broschüren angcsertigt würden, weiche die Bestimmung hätten, den muselmäiinischen Glauben anzngreiscw Der obgedachtc Unbekannte wurde, als er eines Tages die Wohnung Ahmed Tewssk's verließ, von einem Beamten zum nächsten Polizei posten geführt, er nannte sich Kölle, erklärte, deutscher Unterlban zu sein, und befand sich im Besitze von Schriftstücken, die zurückgehalteu wnrden um einer weiteren Prüfung unterworfen zu werden Kölle selbst wurde sofort aus freien Fuß gesetzt ohne daß seine Freilassung von seinem Eonsulale gesordcrt worden wäre. Ahmed Tewsik. der Dkeil nähme an der Anfertigung der fraglichen Schrift stücke verdächtig, wurde unter der Bcschuldigunc verkästet, Schriften verbreitet zu haben, welche zum Umsturz der religiösen Ordnung geeignet seien und eine Beleidigung de» Islam enthielten. Tie gegen Alm,cd Tewssk eingeleitctc gerichtliche Untersuchung ist — heißt cs in der offlcicUen Mittkeilung — socke» erst beendet; cS äst durchaus unwahr, daß Ahmed Tewssk zur Todesstrafe verurtbeilt worden ist; bis jetzt ist überhaupt noch aus keine Strafe gegen denselben erkannt worden." - Ferner meldet die „Polil. Eorresp." aus K o nstan l i n ope l: „Die Audienz des englischen Botschafters Lavard be dem Sultan ist wegen Unwohlseins d»>s Bot schaslers aus beule verschoben worden. Am Dienstag Abend batte Lavard eine lange Unterredung mit Sawas Pascha, nach welcher eine schnelle Be gleickmiig des Eonsliels kaum zu bezweifeln ist Sobald die Beilegung des Zwischenfalls erfolgt sein wird, soll der ^ag für die nächste Eonserrn; der griechisch türkischen Commission bestimmt werden, nachdem durch ein Jradc -es Sullans die von türkischer Seite vorgeschlagene neue Grenz linie genehmigt worden ist." — Bon der angeblich bevorstehenden Ernennung eines apostolischen Legalen mit offieiellem Charakter für Konsum tinöpel ist, wie von dort gleichfalls telegraphisch gemeldet wird, in politischen Kreisen Nichts be äniil. — Nach vierzehntägiger Adrcßdebatte hat die griechische Regierung in der Eabinettffrag.' gesiegt. Die Kammer navm api Mittwoch m»r 99 gegen 7l Stimmen eine Resolution an, in welcher die Politik der Regierung gebilligt wirh. Die letzten Pariser Nachrichten beschäftigen 'ich fast 'ausschtießlicb mit dem Ministerin« Fred ei net, ohne etwas wesentlich Neues zu winqen. Mit Ausnahme der anlirepublika- nischcn und radicalen Kreise begegnet VaS Eabinel einer unbestreitbar wohlwollenden Auf nakme. Man überschätzt seinen politischen Werth nicht, aber inan vertraut aus seine geschäststüchti gen Arbeiter. In einem unter dem Vorsitze Grevy'» abgehaltenen Ministerrathe wurde beschlossen, daß das Eabinel mit einer allgemeinen Erklärung feiner leitenden Principien vor die Kammer treten solle, dagegen wurde eine Botschaft deS Präsidenten für ure nökhig befunden. Das Ministerium wirk hiernach den Art. 7 energisch aufrecht erkalten, dessen Annahme im Senate nunmehr jedoch sehr bedrohterscheint; ferner will man sämmtlichcn politischen Vcrurlkeitten a»» der Zeit der Eommune im Gnadenwege da» Recht und die Freiheit, nach Frankreich Hurückrukehr», verleihen, ohne jedoch denselben irgend welch« bür gerliche und politische Rechte wiederzugeben. S«^ tens des Ministers Frevcinet wird ein Eircutur an die diplomatischen Agenten Frankreich» vorbereitet, worin ausqesprochon wird, daß durch den Ministcrwcchsel kemc Äenderung in der aus wärtigen Politik stattgesunden habe. Bon dem höheren Beamtenpersonal in den Ministerim de» Aeußern uad »er Finanr« folgen manche ihren abgetretenen Chefs, au« dürfte eine umsasseiche Veränderung in dem Beamtenpersonal einer der ersten Acte des neuen Cadincts sein. Die telegraphischen Meldungen Über das Atteu- tat aus das spanische Königspaar stießen di» zur Stunde sehr spärlich. Correspondenzberichte fehlen noch gänzlich. Was diesem Mordanfall sein ganz besonders verworfenes Gepräge aufdrückt, lst die Kaltblütigkeit, mit welcher der Mörder sein Geschoß zugleich auf den König und die junge uiiscduldsvolle Königin gerichtet hat, deren lugendlicher Liebreiz und deren mildthätiqes Her; doch, wie man hätte annehmen sollen, aus die Ge> mütber sympathisch versöhnend wirken mußte. König Alfons und Königin Elisabeth sind freilich dazu verurtbeilt, als Herrscher über das spanische Volk die Schuld der königl. Elter», und Voreltern zu sühnen. E» ist, wie wir nochmals betonen, da» zweite Mal, daß binnen wenig über Jahresfrist eine Mordwaffe gegen den König Alfons erhoben worden. Al» er am 25. Octoi-er l878 von einer Rundreise durch die Nordprovinzen nach der Hauptstadt zurückkebrte, feuerte in der Calle Mayor der Küfer Oliva u Moncasi einen Schuß auf ihn ad, ohne ihn zu treffen. Am 3. Januar d. I. wurde der Verbrecher dinqcricdtet. Der König war geneigt, das von demselben einge- reichte Gnadengesuch zu bewilligen, dock verlangte da» Cabinet unter Canovas del Castillo aus Staatsrailon die Vollstreckung -des Urtkeil». Die jüugstcn Vorgänge in Madrid, der erbitterte Kampf des Mlln'.erpräsidenten Canovas del Castillo mil der Opposition, der sich die her vorragendsten Generale, selbst der bisherige Mi nisterpräsident Marschall Martine; Campos. angcschlossen, die republikanische Demonstration vor dem französischen Gesandten, Alles deutete aus eine tiefgehende (Nahrung in der spanischen Gesellschaft hi». Daß dieselbe in einem nnschlagc gegen das Leben des Königs und der Königin zum Ausbrnch gekommen, kann bei dem leidenschaftlichen Charakter, der die spanischen Revolutionaire, zu mal die Socialisten kennzeichnet, kaum über raschen — TieP^^s-r „Agcnce HavaS" läßt sich von Hendave me^. in Berichte» auS Madrid werde die politische S,c als eine selir gespannte geschildert. General Martine; CampoS tcabe ? mil Saqasta mehrere Unterredungen gehabt, um die constitutionelte Partei durch neue Allianzen zu starten. Ter Wiederherstellung der constitutum 'irllcn Garantien für die Provinz Navarra setze die Regierung, wiederholter Bitten der navarrr- sischen Senatoren und Trputirten ungeachtet, fort gesetzten Widerspruch entgegen Während es vor dem großen Bürgerkriege, an welchem die in die Vereinig teii Staaten von Nordamerika cingewanderten Deutschen in den Reiben der UnicnSvertbeidiger einen ko rühmlichen Antbcil nahmen, für einen Deutschen unmöglich war. in den Vereinigten Staaken sich zu einem bedeutenden Amt auszuschwingen, sind in den letzten zehn Jahren einzelne deutsche Milglie- /
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