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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800113019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880011301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880011301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-13
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A5>tzri»1 D«chrÄ«ß« 2 M»l. .Ar-H §'/, Uhr. Nachmittag. L»/, Uhr. - Sonn- und Festtags mrr.ftü^Uhr. Utöattiml „» Lr»«dOt,a Johannisgcffse S3. HSs !>t« »N'ckgLb« «tngkjaadrrr U-M- isachl d,« N«d«cN«i ntchr »«rvtndUch. Annahme »er für dte nächst svitzende ««rv»»»Saade br- Manuln» Inserate an Wochen- tapen vis ll Ut»r Nachmftraas. <m Sonn »n» Kesttaan» ftuü tzts '/G Udr. I» »r, Flüttea Mr A„ah»r: 5»« Ln»«. llaiverfitätsstr. rr. L«u1« Lösche, «atharmemtr. 18.P. nvr ms khr. Moraen - Ausgabe VchMcr TaMall Anzeiger. drM für Politik, LocalMichte, Handclr- imd GkschästSdnkrhr. «oft»» i«Z« Löe«c»«»t»vrtt» vtertelj. 5 «L. mcl. Brwgerlodu 8 Mk.. durch di« Pvfl bezöge« 8 Mk. Jede emzekn« Nummer 2L Pf. Belcgepemplar 1» Pf. «Sebübreu für Errrabeüoge, ohne Postbe<Ürderuug St« ML «tt Postdefvrderung 48 Mt. ZvtrriU« igesp. PetitzeÜe rs Pf Grötzer« Schnfteu laut uaservn Preisoerzcichmß. — TadrüarOche. Lay nach b-berem Tarif. NecUwir, »trr »cm XröocttoieättO die Spaltzeile 40 Pf. Iuferatr find stet-an d. «rvetitte» »» senden. — Rabatt «irv nicht gegeben. Zahlung prLeouwtriuulo »der durch Postvorschuß. Li. DieuStag den Ili. Januar 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung, »ir «mnelpung r«m einjahrtasreiwilltgen Lieuste betr Zn Betreff der Erlheilung des Berechtigungsscheines zum einjährig-freiwilligen Dienste und der Zu lassung HU der nächsten Frühjahrs-Prüf»»» wird auf Grund der Bestimmungen in st 8» flg. der Ersatz- Ordnung vom 38. September 1875 dez. unter Hinweis auf die derselben beigefügte Prüfungs-Ordnung Folgende- bekannt gemacht: Jung« Leute, welche das 17. Lebensjahr »ostendet haben, im «egierungsbeztrke Leipzig wohnhaft find und um die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienste nachsuchen wollen, haben dies spätestens bi- zum 1. Februar desjenigen Jahres, in welchem sie das 20 Lebensjahr vollenden, bei der Unter zeichneten Königlichen Prüfungs-Commission (Roßplatz Nr. ll, I. Etage) schriftlich zu thun und diesem mit genauer Adresse versehenen Gesuche beizufügen: »sein Gedurtszeugniß lzu MilUairzwecken kostenfrei): b) ein Einwllligungsattest des VaterS oder Vormundes mit der Erklärung über die Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen activen Dienstzeit zu bekleiden, aus- »urüften und zu verpflegen; «-) FührungsauSweiS auf die gtsamntte seit Vollendung des schulpflichtigen Alters verflossene Zeit (durch Zeugnisse entweder von höheren Lehranstalten, der Polizeiobrigkeit oder Dienst- oehördc). Zum Nachweise der wissenschaftlichen Befähigung ist dem Gesuche entweder das bezügliche Qualtfica- tiouSzeugnitz einer zu dessen Ausstellung berechtigten Lehranstalt deizufügen, oder eS ist daS Gesuch aus Knlntzhng zur Prüfung zu richten. LetzterenfallS hat der Betreffende unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes anzugeben, ü, welchen z»»ei fremden Sprachen er geprüft sem will. Die Gesuche um Zulassung zu der im Laufe des Monats März d. I. stattfindenden Prüfung find ebenfalls spätestens bis zum l. Februar l. I. an bi« Königlich« Prüfungs-Commission einzureichen, worauf die Angemeldeten s. Z. Vorladung erhalten werden. Leipzig, am 5. Januar 1880. »iftÜDttch« Prüfung»S»««tsfton für Pinjührtg-Fretwisttge im NegternngSbeztrke Leipzig (gez.) Leusmann. (gez.) von Seckendorfs, Oderstlieutenant. Regierungsratb. Graul. Höhere Schule für Mädchen. Neue Schülerinnen für VaS Schuljahr 1880 -81 sind im Laufe deS MonatS Januar Morgens zwischen 11 und 13 Uhr «qnmekden. Bon Ostern an wird tue Schule zehn aufsteigrnde Glossen haben. Die Haupt auniahme findet für die Eiaffe X (erstes Schuljahr) und für die Claffe VII (viertes «chusiabr) statt. Leipzig, den 7. Januar 1880. Vr. W. Nöldeke Bekanntmachung. Wir beabsichtigen in nächster Zeit t) m der Lternwarteustrahe von der Kreuzung der Glockenstraß« ab bis zur Kreuzung der Tbalstraße, 2) in der Thalstratze von der Sternwattenstraße dis zur Kreuzung der Teichstraße und 3) in der RÜrndergerstrasje von der Königsstraße ab bis nrr Lindenjtraße Schleußenneubauten bez. Umbauten vorzunehmen und fordern wir daher unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 38. März 1878 die Besitzer bez. Administratoren der an genannte Straßentracte angrenzenden Grundstücke auf, wegen gleichzeitiger Unterführung der Fallrvhre bez. wegen einer noch wendig werdenden »Inlegung oder Umlegung von Beifchlentzen unverzüglich bei uns Anzeige »u erstatten, damit die Legung der Fallrohr- und Beischleußen gleichzeitig mit dem Bau der Haltptschleuße auf Kosten der Adjacenlen »folgen kann. Im Falle der unterlassenen Anzeige baden die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe ms zu 60 zu gewärtigen, daß die vorstehend gedachten Arbeiten von Raths wegen auf ihre Kosten ausge- führt werden. Leipzig, am 10. Januar 1880. Der «ath der Stadt Leipzig. vr Tröndlin. vr. Wangemarn. Vermietbung in der Fleischballe am Hospilalplatz. Die «btheilung Vr. 8 der obigen Fleischhaüe soll zur sofortig» autzerwette« Vermiet»»«« unter den üblichen Bedingungen Mittwoch. den 14. d. Vvrmtttags 14 Uhr an Rathsstellr herstetger« werden. Die Versteigerung)- und VermiethungSbedingungen können schon vor dem Termin« auf dem Rathhaus- saale, 1. Etage, eingeseben werden. Leipzig, den 3. Januar 1880. Der Vath der Gtap« LetpztD. vr. Tröndlin. Stöß. Brennholz-Auction. Mittwoch. den 14. Fannar 1880 sollen von Vormittags 8 Uhr ab im Forstrevier« Connewitz au' dem Mittelwaldschlage in Adtdeilung 41, ca. 112 starke Abraualhanfen, 84 Haufen Tchlagreitzig zLangbaufen) mro 100 Bund Tarnen unter den im Termine an Ott und Stelle öffentlich ausgebangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem bolzschlage in der Vvvne LN der nassen Wiese und dem Nonnenwege. Leipzig, am 30. December 1878. Do» »ach» Farstpepntatto«. OeDrrreich UAtz Der maMzarifche Zwillingsftaat ist mit wahrhaft leidenschaftlichem Änlereffe darauf bedacht, für fich allein eine europäische Großmacht darzusiellen. Bruder „Trans" vergißt dabei nur zu leicht, daß feine Geschicke mit Bruder „CiS" unauflöslich verknüpft sind und daß diesseit und jenseit der Leitha nur ein Monarch herrscht, der Kaiser König Kranz Josef. Indessen die ungarischen Poli tiker gehen nicht davon ab. die hohe Politik in daS Bereust der parlamentarischen Behandlung zu ziehen. So stehen die entscheidenden Beschlüsse der ungarischen Delegations-Ausschüsse über das gemeinsame Budget nach dem projectirtcn Arbeits- Programme für diese Woche in Aussicht. Trotzdem rst es aber schon früher zu einer wichtigen und interessanten Sitzung gekommen, indem am Sonn abend im Ausschuss« für die auswärtigen An gelegenheiten eine allgemeine DiScussion Uber die politische Lage stattfand, wobei an Minister von Hay merke eine Reihe von Interpellationen über die Be Ziehungen Oesterreich-Ungarns zumAuSlande und insbesondere über die Stellung Serbien gegen über gerichtet worden sind. E« interpellirtcn die Deicgtrten Szylagvi und Karman Uber die Per Handlungen mit diesem Staate betreffs des Handels Vertrages und der Eisenbahn Anschlüsse. In seiner Erwiderung betonte der zunächst, daß be züglich dieser Verhandlungen zwischen den beider seitigen Landesregierungen und der gemeinsamen Negierung ein vollkommenes Einverständniß be stehe. und gab hieraus eine geschichtliche Darstellung der Orientbahnfraae bis zum Abschlüsse der öster reichisch-serbischen Äsenbahnconvention vom 8. Juli 1878. Der Graf Andraffv und der serbische Ministerpräsident Ristic, erklärte der Miniuer, wären seiner Zeit sehr bald zu der Neberzeuaunc gelangt, daß eine erfolgreiche Lösung der Frage vor der vollkommenen Ordnung der neuen Ber Altniffe auf der Balkanhalbinfel unmöglich sei. Was die Verhandlungen mit dem serbischen Mi nister der öffentlichen Arbeiten, AlimpicS, betreffe so feien deren Resultate in einem umsaffenden Elaborate niedergelegt. Die Rote Ristic'S auS dem Anfänge Oetober v. I. Hab« danach getrachtet, oen Werth dieser Vereinbarungen möglichst zu de- valuiren und denselben nur den Charakter vor lllffMer Besprechungen beizumesien, wenn in der selbM geltend gemacht wurde, daß zu den Ber Handlungen zwischen Oesterreich und Serbien auck die Pforte uptz Bulgarien beigezogen werden müßten. Die Htzerreichffch ungarisch« Regierung habe Res« Anschauung in ihrer Rote dom -S. O< tober gn ihren Gesandten in Serbien, de» Grasen Herbert, entschieden widerlegt und betont, daß Oesterreich und Serbien vor Allem zuerst unter üch zu einer Einiauna gelangen müßten. Der swbische Minister habe avrr hieraus nur mit allgemeinen Versi. ckeruugm geantwortet. Am 15.November habe er, Hapmette. daraus abermals eine dringliche Rote ab- gesandt, welche mesmal eine verhältnchmäßig nach giebigere Erwidauag fand. Ristir Hab« dann zu. gegeben, daß bei der Jubclrachtnahme des Ber mer vertrage« unt der Convention vom Juli 1878 sie Berechtigung der österreichisch-ungarischen Auf- äffung thatjächuch nicht zu leugnen sei. Er (Hay- merle) habe darauf den österreichischen Gesandten, Grafen Herbert, angewiesen, sofort nach Risch zu gehen und sich nicht von dort zu entfernen, bis ämmtlicke Kragen gelöst seien; denn die gegen- värtiae Lage sei eine solche, daß Oesterreich-Ungarn «e ohne fühlbare Schädigung seiner Interessen nicht länger dulden könne, sondern entschlossen sein müsse, seine vertragsmäßigen Rechte ihrem ganzen Umfange nach zur Geltung zu bringen. Zugleich ei Graf Herbert angewiesen worden, den Minister Präsidenten Ristic ru ersuchen, sofort nach Neujahr einen Bevollmächtigten nach Wien zu entsenden, welcher berechtigt set, die schwebende Frage definitiv zu ordnen. Der Minister lheille sodann vertraulich eine Anzahl seither eingelangter Telegramme mit, nach welchen der serbische Bevollmächtigte be Kuss Einleitung von Verhandlungen demnächst nach Wien kommen werde. Die verlesenen Tele gramme fanden allseitig unaetheilte Anerkennung. Szylagrsi behält sich vor, auf diese Frage in öffent licher Sitzung zurückzukommen. Der Seetionsches im Ministerium des Auswärtigen, Freiherr v. Schwe fel, berichtete hierauf über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit betreffend den Handels vertrag mit Serbien und erklärte, die Regierung wolle reinen Meistbegünstigung-Vertrag mit Ser bien, da ein solcher für Oesterreich-Ungarn nach tbeiliger sein würde, als der Standpunkt, welchen Oesterreich Ungarn als auch Serbien nicht für vor« theilhgft gehalten und habe man diese Frage fallen gelassen. Im Lause der Verhandlungen sei die Regierung zu der Ueberzeugung gelangt, daß ein Handelsvertrag mit Serbien überhaupt nur abge schlossen werden könne, wenn die Eisenbahnfragc den Jnterefsen Oesterreich-Ungarns entsprechend'gelöst sei. Zum Zwecke der nöthigen Bordereitunaen für die Verhandlungen habe man von Serbien die Ein sendung der Tarife und der Zollgesetze verlangt. In Beantwortung weiterer Bemerkungen Szvla- qhi's erklärte Baron Haymerle. Oesterreich Ungarn werde stets in der Lage sein, seine vertragsmäßig gesicherten Rechte auch praktisch zur Geltung zu vriugen. Die Mittheüungen de« Minister« wur den von dem Ausschuffe zur Senntniß genommen. Erkenntlich ist aus diesen Verhandlungen, baß der Nachfolger de« Grasen Andrafih die Inte reffen der Doppelmonarchie mit geschickter und entschlossener Hand vertritt. PrMische Uedersicht. Oeipzt«. 12. Januar. DaS Getöse de« Krieges hat die Göller derart an Alarmnachrichten gewöhnt, daß die Presse, wie e« scheint, um einem ..Bedürfnisse" zu ge- «Man,, nicht Äamit zurückhält, jeden Vorgang zu vHAfitriren, dG iraerw danach angethan ist. au« dar ..bedrohlichen Lage", au« der „SpaopupL F» paGwschen Atmosphäre" Capital sü, da»Ettncknon«- bedürfniß zu schlagen. Was die Alarmvacdrichten cm« dem Norden betrifft, so find dieje.-wobl nicht ohne Absicht, von besonders grobe« Natlber W,r hatten bereits Getegendeit, die angeblich „massen haften" russischen Truppenbewegungen zu er wähnen, die in Podolien und Wolhynien gegen die vfterrelcbiscke Grenze sich verschieben sollen. Neberdies meldet man noch, daß längs der Bukowina zwei russische Generale mit zwölf Generalstadsofficiercn jenen Lande-abschnitt recog nosciren sollen. Das in Warschau erscheinende russische Blatt ..Wiek" berichtet ferner, die Generaldireetion der Warschau Wiener Vahn habe 1000 neue Wagen bestellt, welche in kürzester Zeit fertig gestellt sein müßten, und ein Peters burger „Privat"-Telegramm spricht von nicht wemger als 120,000 Hinterladern, die von Ruß land in amerikanischen Waffensabriken bestellt worden and bis l. Avril er. in Rußland ein treffen müssen. Was soll diese sensationelle poli tische Geschäftigkeit in gewissen Kreisen bedenken? Der Trost bleibt nns allerdings, daß nur allzu oft ähnliche Tatarenposten durch die Welt jagen, um im nächsten Augenblicke als Seifenblasen zu Platzen; indessen das „Aber" kommt damit nicht in Wegsall. Vom Balkan sind Tag aus Tag ein nur uner quickliche Dinge zu melden. Wie es heißt, ist der Befehl, von der griechischen Kirche in Phi^ lippopel Besitz zu ergreifen, von dem bulga rischen Metropoliten Panaretos auSgegangen. Eine von zahlreichen Bulgaren begleitete Abthei lung Milizen erschien in der Kirche und ein bul ganscher Priester bestieg alsbald den Altar. Der die Ebristfestmesse eeleörirende griechische Priester wurde gefangen himveggeführl. der C-chatzmeister der Kirche aber mißhandelt und vertrieben Weiter wird über den Vorfall aus Philippovel vom 7. d gemeldet, daß d,e Behörden die Kirche von St. Petka den Griechen zurückgegeben haben, bis die sofort anzustellendc Untersuchung bewiesen haben wird, wem das Gebäude gehört. Am Nach mittag erschien eine Anzahl von Griechen vor der Kirche mit einer Mufikbande, die eine Zeit lang auffpielte, um diesen Triumph zu feiern. Die Polizei schritt ein, um die Versammlung aus einander zu treiben, worauf ein griechischer Unter- than einen Revolver abseuerte und einen von der Polizeimannschast verwundete. Dann kam noch ein Trupp Griechen hinzu und es entstand ein Handgemenge, welchem jedoch bald durch die Be hörde ein End« gemacht wurde Die unbehagliche Stimmung in Italien dauert sott. Wie erwähnt, will der Jrredentislen- Kührer den Vorwurf, daß er in seiner Broschüre über die gewissermaßen officielle Protection der ..Italic» Jrredenta" nicht die Wahrheit gesagt habe, nicht aus sich sitzen taffen und erklütt das zur B« ruhiqung des W »ener Hadinets a»8ge«be»e officielle Dementi der italienischen Regierung ftir eine Lüge W« ein römischer Corrrspondent schreibt, hat der heißblütige Jrredenftsteuches MattW« Rsnato chWchritMli nunmetz» chlgenv« Bchff cm die hervorragendsten italienischen Zeitungen gerichtet Neapel, 4. Januar 1880. Geehrter Herr Chefredakteur l La Sie dis officielle Note über meine Broschüre .^»er t, venu," (für die Wahrheit) Wiedergaben, so wende ich mich an Ihr I8erc>chtigk,itsgefühl mit der Bitte, folgende kurze Worte zu veröffemlichen: Die officielle Erklärung fft das Notbtind einer officiellen Lüge. Ich werde die- elbe sehr bald beantworten, aber stets „pro eett Und da Sie in Ihren Spalten auch einen Llricf des Deputieren Menotti tAanbaldi abdruckterr, der mich betrifft, so spreche ich die Ueberzeugung aus, daß Sie auch beigebenden Brief, welchen ich dem Trputirten übersende, veröffentlichen werden. Matteo Nenato Jmdriani. Der beigefügte Brief lautet: Neapel, 4. Januar 1880. Scbr elnenwerlber Herr Deputirter! Da Sie es ür nötbig gehalten haben, öffentlich Ihre Miß nlligung über meine Broschüre „per l» verilr," aus »sprechen, so wende ich mich an Ihre Edrenbastig eit, damit Sie ebenso öffentlich erklären, daß so weit Sie Kcnntnrß davon haben — die Broschüre eine einzige Silbe enthält, welche nicht die vollste Wahrheit ausdrückt. Volle Freiheit in der Beur tbeilung für Jeden — aber Wahrheit giebt es nur eine! Von dem Sohne Garidaldi's erwarte ich eine Antwort ohne Zweideutigkeit und ohne Ausflüchte Maiteo Nenato Jmbriaui. In Folge dieses Briefwechsels war in Rom am 5. Januar das Gerücht im Umlauf, daß ein Duell zwischen Menottr Garibaldi und M. R Jmdriani im Werke sei. klebrigen» versicherl das neue päpstliche Blatt „Aurora", der König "' umbert habe persönlich bei den, Kaiser von >csterrcich Schritte gethan, um den schlimmen indruck der Broschüre Jmbnam's zu mildern. Daß alle Italiener innerlich Anhänger der Jrreden la sind, weiß man ja: daß die Regierung ihrerseits die Agi latiou in diejenigen Grenzen ein'chränken will, wo sie den Oesterreicvern keine Gelegenheit zu officiellen Einschreiten giebt, weiß man auch. Ob beides in einem hervortretenden Falle aus compromitlirende Art Vgrgethan wird, daraus kommt im Grunde wenig an. Das Bemerkenswerteste in dem ganzen Streich scheint uns, daß die Leiter der Jrredenta offenbar die Regierung in aller Form compro mNtircu, daß sie also eine geivaltkam« Erörterung der Frage bei den Haaren berbeiziehcn wollen. Wir werfen heute einen Rückblick auf das Rach richtenmalerial der letzten Tage auS Inner« Asien. General Robert» sucht ietzt — fortlter tu ro. »variier ln wocko! — die Afghanen durch Versöhnlichkeit und Milde zu gewinnen. Wie aus Kaduk. gemeldet wird, wohnte der Genervt einer Versammlung afghanischer Häuptlinge bei. denen er Mrsicherte, daß eS der Wunsch der englischen Rcchrnng sei. das Leben, das Eigen thum und die Religion des Volkes zu respectiren. Ju demselben Sinne ist ein Generalpardon für alle Stämme mnd Häuptlinge derselben erlaffen, welche sich ojne Verzug unterwerfen. Aus geschloffen bavoä sind nur fünf .Häuptlinge: Ma bomev Jan, MrVdki Alcnn, Mir Bvtcha, Haman dar Khan undt Tabir Kban. Diese Häupt singe, vor allermMabomed Jan, tragen, wie es scheint, auch gal kein Verlangen nach dem driii
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