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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800115012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880011501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
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«,80» :schri>t M»chnit»r, 2 Früh Nhr. Nachmittag 5',^ Uhr. Sonn- und Festtag- rmr früh 6Uhr. LeMette« Lrpchtlt»» Jedaumsgasst ?>S. ... dis NückHLds ssnft»t«nt>"'r D'cnu- itr:« «schi s>» d» il>,k-ttN^l> ruchi d»rdl»t»»ch. der für dir »üsidst- k«l«eade Mgrgen-Ausaadc ve» stimmten Inserate an Wochen- e, dt» .. Uhr Nachmittag». Loa»- »nd Aesuagru früh dt» '/.A Ahr. k« »e, Filiale, silr 2»s.-Amuch»r: 7 Na Ale««. UowerslUltsstr. rr. touig Lösche,»att»annenstr.1d,P. a»r di» Uhr. Morgen - Ausgabe. UchMtr TagMM Anzeiger. Hr-cn ftir Pelilik, Srcalgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. «ulkt«« »«MI. Aso»»e«k»PMck«' vieNelj. 5> Nck. rncl. Brmgerlohn 6 Ltt„ durch die Patz bezogen 6 Ml. Jede emzel« Nummer -5 Pf. Belegeprmplar U) Pf. Gebühre» für Extrabeilage« ohne Poftbewrderuug W Mk. mit 'tvftdervrdcruag 48 lvck. Tvseiau ägesp PeNtzeil« ra Ps Uttbtzere L-chrrsleu läui uoserun peeivoerze schürft — Tabeümriieder nach höherem Tarn lUct«»e> »irr »em LrzaeÜemAckNi du Spaltzeil« 4>) Pf. Jllje^atk smd stetS.au d.«e«dt»t-, zu ftnben — Rabatt wied »jchr gegeben. oder ipmeuumon«»«, -ostvorschtch. 25. Donnerstag den 15». Januar 18^(t. 74 ZahrgüNA. »M«. l.7üä» Der ofticielle Aasaug Bekanntmachung. wreue «azau- der dtrsjatzrisrn Lftermeffe fällt auf den 12. April und es endigt dieselbe nur dem 1. Mat. Während dieser drei Wochen können alle t«- und ausländische« Handelsleute, Fabrikanten und G<^ betreibende ihre Maaren hier öffentlich feil bieten. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weile bereits in der zum Auspacken bestimmten Borwoche, vom 5. April an, betrieben werden. DaS »»»packen der Maaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen seilhattenden Verkäufern in der Borwocbc vor der Böltcherwochc gestattet. Zum Stnpacken st das Offenbalten der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zablwocbc erlaubt. Hede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Lffcnhalten eines solchen Verkansslocales, ebenso das »or- retligr Auspacke« an den Ständen und in den Buden wird, außer der sofortigen Schließung, jedesmal, leibst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bis 75 oder entsprechender Haft geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der kauptzollamtlicben Lösung des Waarenvcrschlusses an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche das Spedilionsgeschftsl bier gestaltet. Leipzig, den 14. Januar 1880. Der Nath der Stadt Leipzig. ltt. Iröndlin. Richter. Holz-Änction. Freitag, de« 28. Januar d. I sollen von Bormiltags 10 Ubr an im Forstreviere Connewitz aus dem Kablschlage, Wtbeilung LI 6 Raummeter eichene Nutzscheite, sowie ILI Rmtr. eichene, 8 Rmtr. buchene, 17 Rmtr. rüslerne und u Rmtr. lindrne Brennscheite unter den im Termine öffentlich ausgehangenrn Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meist bietenden vertäust werden. Zusammenkunft: Aus dem Kablschlage in brr Rübe der Haidaer Wiesen an der Linie bei Connewitz. Leipzig, am 12. Januar 1880. De» Raths Forft-Dcpntation. Bekanntmachung. Die diesfästrige Ncuiahrmeffc endigt mrt dein 1k. Januar. An diesem Tage sind die Buden und Stände aus den Plätzen der inneren Stadl bis Nachmittags 4 Ubr vollständig zu räumen urrd bis spätestens 8 Uhr Morgens des 16. Januar zu entsernrn. Die aus dom Augnstusplatze und auf den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Stände sind bis Abends 8 Uhr des Ib. Januar zu räumen und deren 'Abbruch und Degschaffung am 16. uiid 17. Januar, jedoch lediglich während der Tagesstunden von früh 7 bis Nachmittags 4'/, Ubr zu bewirken. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Baubaiidn-erker oder Bauunternebmer veranwortlich sind, werden mit Geldstrafe bis zu IKO.4 oder entsprechender Hast geahndet werden. Uebrigens haben Säumige auch die Obngkeils wegen zu verfügende Beseitigung der Buden rc. zu gewärtigen. Leipzig, den 8. Januar 1880. Der Nath »er Stahl Leipzig. sie Grorgi. Richter. Bekanntmachung. Von einer Dame, welche um Veilcbweigung ihres Namens gebeten 1ml, sind uns Drei Hundert Mark mit der Bestimmung übergeben worden, daß diese Summe deni Capital der Louffenstistung für arme, alte Näherinnen zugesügt und der Zinscncrtrag jährlich den Zwecken und Bestimmungen dieser Stiftung gemäß verwendet werde. Wir bringen dies mit dem Ausdrucke unseres Dantes hiermit zur öffentlichen Kenntnis;. Leipzig, den 1L. Januar 1880. Der «attz der Stadt Leipzig. sie. Tröndlin. Richter. K -6 S-i » 1,77» >1,7.7» >. Ooup. 1,17k r. « 2i r» L Z? UL ä.83?. 1L30?. ^LKOk. -16L ü. 270«. Deutsche Südsrepolilik. Die gewichtigen handelspolitischen Jnteresien, welche die Rächvrcaierung in den Gewässern der Südsee zu schützen hat, haben der Tagcspresse die Pflicht auserlegt, sich mit den Berhältuissen der in Betracht kommenden Inselgruppen eingehend zu beschäftigen. Auch wir sind bemüht gewesen, auf einen wirk samen Schutz nationaler Interessen in diesen Ar chipelen hmzuweisen und die bedenklichen politischen Zustände Nar zu le-ea. welche die Bevölkerungen derselben noch immer von einer sich vertie fenden Cultnr entfernt kalten. Wie jetzt au« San Francisco gemeldet wird, haben sich die letzten Unruhen aus den Samoa-Inseln auf eine End« September statlaebabte Plänkelei beschränkt. Einen, größeren Zusammenstoß ward dadurch vorgebeugt, daß die fremden Vertreter, insbesondere die Commandanten des deutschen Kanoaendoot« „Albatroß" und des amerika nische» Kriegsschiffs „Lackawanna". einem Versuch rer Parteien, sich de« durch die Municipalconven- tion vom 2. September v. I. neutralisirten Distrikts von Apia für kriegerische Zwecke zu bedienen, mit Entschiedenheit entgegentraten. Am 2. Oktober v. I. konnte, wie die deutsche Regierung durch ihre Blätter bekannt aiedt, das deutsche Känonen- vool „Albatrvß" unbesorgt die Heimreise an- trcten, nachdem der Eommandanl des ame rikanischen Kriegsschiffes bereitwilligst den einst weiligen Schutz auch der deutschen Inter essen bis zum Eintreffen des den „Albatroß" ad- lösenden Kanonenboot» „NautiluS" resp. bi« zur Rückkehr der kaiserlichen Corvette^.Bismarck" übernommen batte. Das letztere Schiff hat be kanntlich eine Zeit lang aus Anlaß der Weltaus stellung «Sydney gelegen und ist von dort am Oktober mit dem neuen kaiserlichen General consul, Capitain zur Sec Zembsch, an Bord über Longa nach^Sa moa abgeqangen und Mitte November nach Apia zurückgelebrt. Bon Ende November datircnde Nachrichten enthalten Nickt«, was auf neue Kämpfe in Samoa schließen ließe. Es ist daher die Annahme berechtigt, daß die frühere Regierung (Taimua und Faipule), welche die KönigSsraae zu Gunsten der Puletua- Familie zu lösen versucht hatte, sich der von dem König Malietoa cmgerusenen gemeinsamen Ent scheidung der Regierungen von Deutschland, Groß britannien und Amerika unterwerfen werde. Ter nn vergangenen Sommer ohne Kamps wieder zur .Herrschaft gelangte König Malietoa hat Ende August v. I. an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm, die Königin von England und an den Präsidenten der Bereinigten Staaten von Amerika gleichzeitig Schreiben grrichtet. in tvelck'en er die drei Mächte bittet, seiner Regierung in dem Be streben zur Herstellung geordneter Zustände ge meinsam beizustehen, da das Land ohne Hülfe von außen nicht z»kr Ruh« kommen werde. In Folge dessen baden sich Deutschland, England und die Bereinigten Staaten von Amerika auf diesseitigen Vorschlag dabin geeinigt, runächst Malietoa al» KönigvonSa moa anruerkennen. ihn durch ihre Ver treter bei Ausrechterbaltung von Ruhe und Ordnung wirksam zu unterstützen und sich über die Einzel' ><ften einer zweckmäßigen Organisirung de» sa mpanischen Staat»wesen weiter untereinander zu verständigen. Der vor Iabressrist abgeschlossene Vertrag mit den Samoa-Inseln hatte zwar Deutschland da« Recht verliehen, gegen jede Be vorzuguna einer anderen Nation sntens der Sa moaner Einspruch zu erheben, der Vertrag bot aber noch keine ausreichende Sicherheit gegen Be cinträchtigungen der deutschen Jnteresien durch Anarchie unv daraus etwa entstebcude Folgen für d,e Unabhängigkeit des Inselstaates. Diese Si cherheit kann nunmehr nach der erzielten Berftän- g unter den drei Mächten über die gemein- äme Anerkennung und Unterstützung des Königs Malietoa als verbürgt bezeichnet werden. Inzwischen bat sich, nach dieser Neuordnung der politischen Verhältnisse, wie wir leider mitzutheilen gezwungen waren, da» aus der Samoa Gruppe domicillrte Haus Johann Cäsar Godeffroh u. Sohn zuHamburq genöthigt gesehen, sich für sallit zu erklären. Unter Befürwortung der Reichsregierung ist ein (Konsortium von Bankhäusern zusammen- getreten, um im Interesse des deutschen Handels die schwer leidende Firma und die ,n sei nen Sturz hineingezogene Südsee - Gesellschaft vor gänzlichem Ruine zu retten. Auch wir haben den betreffenden Erlaß des Reichskanzlers an das Reich»schatzamt seinem Wortlaute nach mitgetbcill; es erübrigt daher an dieser Stelle daraus hinzu weisen, daß es am Reichstage sein wirb, die von Reich»wegen vorgesehene Zinsgarantie für dieses Moritz ^ . I. verschied , in seiner Art da. Vom naticnalen Standpunkte aus muß die Annahme eines darauf abziclenden Antrages entschieden erwünscht se,n, beim die in Frage stellenden deutschen Jnteresien wiegen den concurrirenden Seemächten gegenüber einen große ren Werth auf, als die möglicherweise erfolgende Einbuße von emigen Hunderttausendcn Mark neuer Reich-währung. Lrnk Am 15. December v. I. verschied' alllncr der Ar chitekt Ernst Moritz, geboren in Leipzig am 15. März 1850. Im besten Alter und der rüstigsten Arbeit« kraft wurde der künstlerische und talentvolle junge Architekt jählings dabm gerafft, als er erst die geistige Kraft seines Lebens zu äußern beginn. Die herr lichsten Hoffnungen, die ibm winkten, sanken mit ihm in» Grab. Seine akademischen Studien sammelte er als Schüler des Obervauralhs tte. von Lein» auf der Stuttgarter Hochschule, trat dann eine Wanderung nach der Schweiz, Frankreich und Belgien an und kehrte 1874 zurück nach Leipzig. Durch verschiedene Eoncur'renzarbeiten hatte er sich bereit» den Ruf eine» ausgezeichneten Techniker» er worben. Seine Leistungen waren außerordentlich mhlreich und zerfallen in ausgesührlc Bauten und Preisenlwürsc. Don rrsteren nennen wir nur die Süd-Schulen in Leipzig, die Schulen in Connewitz und Markranstädt, verschiedene Privarhäuser in und um Leipzig: von srmrn mit ersten u«U> zweiten Kreisen oder öffentlichen Ehrenmeldungren gekrönten Enttvürsen sind die vorzüglichsten: Enw Schule in Beved in der Schweiz; als Anerkennung aus gezeichneter Leistungen d»e goldene Medaille für die Lösung der Precsausgabe an der technischen Hochschule zu Stuttgart; di« Schulen an der Arndt- und Moltkeftraße in Leipzig, die im Johannis rie», die Realschule in Reudnitz: ferner daS Ratb ur zu Hamburg, die Börse in Zürich, die Höhere öchterschulr in Karlsruhe, die Pelcrotirche in Leipzig; sehr veibienstlich sind noch andere gleiche Arbeiten. Sein'gestattendes Erfindungsvermögen war in der Tbat außerordentlicher Art und nicht minder bedeutend die Gewandtheit seiner Darstellung. Groß und allgemein ist die Trauer um seinen Verlust. An seinem Grabe, das von zablreichen Freun den schmerzvoll umstanden »var, ehrten ibn die Nach rufe eines makellosen Charakters und eines von großem Eifer zur Kunst deseettrn Architekten, in deren An denken der Würdig« stets sortlrben wird. Heber von ^rahm». Schubert, I. > Han» Schmidt und Symphonie m . Svendsen). Zweitens lag die ver MM. Sechstes Entcrpkronccrt. Leipzig, 14. Januar. Das gestrige sechste Euterpe concert war in mehr als einer Beziehung von beson derem Jntereffe. Erstens war d/.s Programm reich- Xilttger denn je. (Ouvertüre zu „Genoveva" von kchumann; Arie „Das Hindumädcben" von E. Acinecke: 0 äm-Eoncert für Pianoforte von Beet hoven: Leüostück« von I. S. Bach, Sckuvann und David; Lieber ayb« und öur von I. iretung der Solovorträge in den Händen längst be währter Kräfte (Frl. Auguste Hohenschild aus Berlin und Herr Kapellmeister W. Treiber). Dritten» endlich war die Ausführung verknüpft mit einem Jubiläum, welch«» wohl gceignet war, die Svmpatbien >es Publicmns herauszufordern. Herr Andreas Grabau, sowohl unter den Fachleuten, al» auch in den Kreisen mufitliebender Dilettanten bekannt und geschätzt als ein vorzüglicher Eelloist, spiette die oben erwähnten Eellostüae „auS Anlaß seiner Mit wirkung in den Eulcrpeconcerten durch 50 Jahre hindurch", wie das Programm angab. Nun, d»e Art und Weise, in welcher der verehrung-würdige Kunst veteran die betreffenden Stücke, von denen ibm das von Schumann („Im VolkSton") gewidmet ist, »näh rend er das „Gondellied" von David früher öfter mit dem Componisten zusammen öffentlich vorge tragen, ließ den Meister in der Behandlung des In strumentes noch sebr wohl erkennen. Um den schönen, weichen,singenden Ton dürste bcrJubilar von manchem jüngeren Cellovirtuoscn beneidet werden. Selbstver ständlich war nichts unterlassen worden, um dem treuen Mitqliede der Euterpe die herzlichste Theilnahme zu beweisen. Das Programm war festlich geschmückt worden, ingleichcn das Pult des Jubilar-, ein Lor- bcerkranz wurde ihm überreicht und auch der übliche Tusch fehlte nickn. Das Publicum selbst nahm an der Feier durch die lebhaftesten Beifallspenden Theil. Möge es Herrn Grabau vergönnt sein, noch recht viele frohe Stunden in der Ausübung seiner mit so vieler Liebe gepflegten Kunst zu vollbringen. Der Euterpe selbst aber kann man nur wünschen, daß die von Herrn Grabau dem Institute bewiesene seltene Treue und Anhänglichkeit in den Reihen seiner Mitglieder nie ausstcrben möchte. HerrEapellmeister Treiber spielte Beethoven's Herr siche«, auS dem wunderbarsten Phantafieleben hervor gegangene- Oöur Concert technisch meisterhaft. Aber auch nach Seite des Vortrages bin blieb er dem Werke >n ihrer An längst anerkannt und geschätzt. Dce Symphonie soll sich diese Am-rkennung noch erringen. Daß Svendsen zu einem tüchtigen Symphoniker das Zeug besitzt, konnte schon früher bervorgeboben wer den. Er ist nicht nur geschickt, sondern auch erfin dungsreich genug, um die großen Formen der In strumentaimufik mit Nachdruck auSsüllrn zu können. Worin er jetzt schon ein Meister ist, das ist in der Behandlung des Orchesters, welches er durch uud da-Ganze ausgkgoflcn.theilweisezu vermisse». Trotz die seS Umstandes, der eine tiefere Verstimmung nicht wohl auftommen lasten tonnte, muß Herrn Capellmstr. Trei ber sowohl für ferne Wahl, al- auch für die Ausführung des gewählten Concert,s autrichnger Dank dargrbracht werben. TaS Publicun, empfing den geschätzten Diri genlen der Euterpcconcrrtr mit Beifall jund zeichnete den Künstler auch nach vollbrachter Thal in derselben Weste herzlrchst aus. Frl. Hehenschild bat mit der Reinrcke'schen Arie ein grotzes Glück nicht gemacht. Möglich, daß eine abgeklärtere, lebendiger gefärbte Orchcfterbealeitung den, Werke einen günstigeren Eindruck verschafft hätte, daß aber der Erfolg dann wirklich dedcutlnb geworden sein würde, möchte ,ch nicht behaupten. Die Composition selbst ist etwas farblos gerachen; der nach den, Schluß bin bewirkte Aufschwung der Stimmung vermag für das vorbrrgegangkur Einerlei nudt mehr voll zu entschädigen. Fräulein Hobenscbild ist für das Werk mit all' ihren bedeutenden Kräften ringe treten, ohne ihr Bemüben sonderlich anerkannt zu sehen. Ungleich mehr zu begeistern vermochte d,e Sängerin mit den Liedern, von denen besonders das letzte nn Volkstone gehaltene von H. Schmidt d,e freundlichste Aufnahme fand. Don den selbstständigen Orchesterwerken ist die Schumann'sche Ouvertüre zu „Genoveva" als trefflich fremdartig berührt, so möge man daran denken, daß Svendsen ein Nordländer ist und durch seine Ratio naliüit in seinem Tonempstnden natürlich beeinfluß, wird. Gegen die daraus resnltirenöe Originasititt anzukämpfen, dazu würde nur dann Grund vorhanden sein, wenn fie den Componisten aus Wege sühne, welche der Natur der Musik »uwideriausen, und ba tst bei Svendsen, dessen Werke durchweg form und meiftentheilS auch klangschön sind, nicht der Fall. Die Aufführung beider Orchesterwerke dielt sich aus anständiger Höhe. Daß bei der rhythmisch recht schwie rissen Svmpbonir noch nicht Alles nach Wunsch ging, wird BiUigdcnkcndc mcbt befremden. Jedenfalls ver dient es volle Anerkennung, wenn Herr bapelttnerster Treiber auch schwierigeren Novitäten nicht aus dem Wege gebt, um auch nach dieser Seite hin seine Pflicht zu erfüllen. Daß das Orchester diesmal tlreilweise unter der Leitung Concenmeister Ra ab's stand, sec schließlich noch erwähnt. M. Vogel. —p Bonorand - Eo ncerte. Die populären Abendconccrte der Wallkrrschcn Capelle in, Bonorand'schei, Wintergarten erfreuen sich, nament sich Sonntags, einer ganz außerordentlichen Tbeilnabme und cs ist die Wahrnehmung für den Musikfreund wirk lick erfreulich, daß die Bemühungen des strebsamen Diri genten, in diesen UnterhaltungSconcerten den Geschmack des arößwntbcllS aus den mittleren Ständen bestehenden Pudncums auch für klassische Musik zu erwecken, in der andächtigen Stimmung desselben bei den Bor trägen ernster Musik vollständig Eingang und An rrkrnnung finden. — So batte auch das letzte Sonn tags-Concerl des Herrn Wattber alle Räume deL schönen Locals mn aufmerksamen Zubörnm ge füllt. — Natürlich ist das Programm solcher Abende ein ziemlich bunt gemischtes. Neben de, t uverture zu Fidclio mußten wir die Medita lion von Gounod Back irird zwar rn einem viel zu schnellen Tempo höre», wie denn überhaupt in der Wahl der Temps der geschätzte Dirigent sich von allen hergebrachten Mustern ziemlich emancipir, u»d öfters, nicht gerade zum Vortheil der Composition, seine eigenen Bahnen wandelt. Recht brav spiette Herr Hofmann daS Clarinetten-Concert von Weber und großen Effect machte »ir UebeNragung de» K» schat'scheu Walzers „Am Weicher Sec." — Mit den» orignirllcn, von der-gewölmsichenSchabioiirnardeit dieses Genre der Musik vortbeilbaft ab,ve»chend»n Potpourri „Dcr Saian in Wien" hat die Dattber'sche Cal'elle ein wirksames Bravourstück für die Carne- valssarson gewonnen, wenn wir es allerdinas auch nicht fassen konnten, warum gerade der „Satan" diese gemütbsiche Rundreise in dem luftwci, Wien aus führen muß. Das etwas „infernalisch «esärbte Fi nale" paßt wenig zu den übrigen lustigen und lw risckx-n Lriginalmelodien österreichischer Hertunst. — An Beifall fehlte es der strebsamen Capelle nicht. - p Frau Pauline Luccäwirbbei ihrem Wiede, ausrrltt in Berlin dort ein neues ibf zugeeignete» (bei Borgt in Kassel demnächst erscheinende») Lied Maienluft, o Liebestraum" nach Victor Blüch- gen'S Gedicht, comp, von Fr. v. W rked« introduciren. — p Danzig. Die erste Aufführung der Oper „Feramors". welche unter der persönlichen Leitung Rubinstein's vor dicht besetztem Hause ftattsand, ge staltete sich zu einer fortlaufenden Ovatton für den genannten Componisten, wie für die Darsteller, in erster Reibe natürlich für Herrn Dirrctor Stolzenberg, der ,n der Titelrolle in glänzender Weise bervvrtrat. 8WWMWWWWW»
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