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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800119012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880011901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880011901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-19
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Astz»i»t Mchncklß, 2 Mt. Früh 6'/. Uhr. Nachmittag 5'/, Uhr. Som». und FrsttaxS nur früh 6'/, Uhr. Acöactl», «» Lnxsttt» Johanuisgass« SS. FOr dt» RUÜ-atx nn«cjaa»»cr w»n»- tcrgm «ach, «r»»cn»il »tcht »«uch«» der für dir nächst- tot-e»d« Morgen-AnSaade ve- srftnnttn, Jusercttr an Wochen- M^n dt» 8 Uhr «achwittnw». « Sonn- und Festtagen früh dt» Uhr. r> de» Mülle« Er z« Xmnch«r: L>tto Stemm. UuwersitätSstr 22. Lout» L-fche.Nacharmmstr. I8.P. um dis Uhr. Morgen - Ausgabe UchMr I agcl, lall Anzeiger. Organ str Politik, Localgeschichtc, Handels- md Geschäftsverkehr. Auslage 16.000. -d»»ar»«»l«»rrt» viertel», b Mt» m«Z. Bringettohv v VU^ durch die Post bezogen V Wt. Jede einzrlu« Nummer LL Ps. Belegexemplar lü Ps. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung SS Vtt. Mit Pepbetörderung 4« Vtt. 2«fteHt bgesp. Prtttzeilc LS Ps. Gickhcr« LLnslen laut unserem Preisvrrzeichniß — Tabellarischer Satz nach dvherem Tarif Rret«»e» »»Irr dew vr>acti»a«»tt< die SpaUzeile 40 Ps. Inserate fiud stet» au d. <r»estft«» zu senden — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung »der durch Postvorschuß. ^ 32. Montag den 19. Januar 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Dad I. Stück des diesjährigen Reichsaesetzblattes ist bei unS enrgegairgcn und wird dtS zu« 4- Fedruar dieses Ishres auf dem Rathhaussaale öffentlich aushängcn: Dasselbe enthält: Nr. IS88. Verordnung zur Verhütung des Zusammenstößen- der Schiffe auf See. Vom 7. Januar 1880. - 1S8«. Erklärung, betreffend den Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn vom l6. December 1878. Vom 31. December I87S. 1387. Bekanntmachung, betreffend die Fondauer des Handelsvertrages zwischen Deutschland und Belgien. Vom 31. December 1878. / - 1388. Bekanntmachung, betreffend die Fortdauer des Handels- und Zollvertrages zwischen Deutschland und der Schweiz. Vom 31. December 1879. Leipzig, den 18. Januar 1880. Der Rath der Stadt Leipzt-. Or. Georgi. Stöß. Nutzbolzauction. Frettas, den SV. Januar », sollen von Vormittags » Uhr an im Forstreviere Comrewitz aus dem Mittklwaldfchlage Abch. 41 ca. 87 eichene, 114 weißbuchene, 6 ahonic, 14 maßkolderne, 8 eschene, 44 rüsterne, 13 lindene und 30 ellerne NntzNötze. sowie 44 eschene Tcknrrdcrlzer unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich auSgehangrnen Bedingungen und der üblichen Anzahlung «n den Meistbietenden verkauft werden. Zusa««enkunst: auf dem Holzschlage in der Nonne, am Nonnenwcge und der nassen Wiese. ' Leidig, am 18. Januar 1880. Le» Rath» Forftde-utatton. Holz-Auction. Freitag, den 2S. Januar d. I. sollen von Vormittags 10 Mn an im Forstreviere Connewitz auf dem Kakischlage, Abtheilung 21 6 Raummeter eichene Nutzschettr. sowie 121 Rmtr. eichene, 8 Rmtr. buchene, 17 Rmtr. rüsterne und 6 Rmtr. lindene vreunfchette unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meist« bietenden verkauft werden. Zusammenkunft: Auf dein Kahlschlagr in der Nähe der Haidaer Wiesen an der Linie bei Connewitz. Leipzig, am 12. I- " Januar 1880. Le» Rath» Korft-Leputattou. Thomasschule. Anmeldungen neuer Schüler bitte üb Montag, Dienstag und Mittwoch (19. — 21. Januar) von 11 bi» 12 Uhr im Schulbause zu machen. In Quarta können neue Schüler nicht ausgenommen werden. Auf die bereits schriftlich oder mündlich Angemeldeten bezieht sich diese Aufforderung nicht. vr. Eckstein. OeÜontlicIio HLNt1el8letlran8taIt. 8egiim <lo> 50 8clnllz»üres am 8. peil ä. 1. Oie lleisereiigm^e äcr Xiurtalt berecdtigen rum cinjöluig freiwilligen Oien«t. In <ier.höheren äbtlieilung (3jü!,nger Our»u«> betrögt 8chutgeiä für Xngehörige «i« «tenliche» lteicke». 240 .4L für äie 3., 300 .4l für äie 2, 360 >4t für «tie 1. <3a»«e. bür ftnig« I^-ute, welche «ich <len 0,-recl>tigung««chein rum eüijökrig-freiwilligen Oienot erworben lmben, i«I ein s»cbwi««cn8cl>»fllic1,er Our«n« von .lsbreeäsuer bei 30 i.elinclunäeo in äer >äocke eingerichtet, für w elchen «I»« 8ctiulgel«l 240 .4t belrögt. ^nmebiungen richte man geföllig«! 8» äen Oireetor äer än«l»ll »ip»ig, im 3»ou»r 1880. Eleuel politische Uebersicht. Oriprtg. 18. Januar. * Berlin, 17. Januar. DaS Abgcordneten- bau^S berieth in seiner Heuticzen Sitzung das NothstandSaesetz in zweiter Lesung. Aba. Bitter-Waldenvurg nahm die oberschlesismen Groß grundbesitzer, insbesondere auch den Fürsten Pleß, zegen die von einigen Seite» erhobenen Vorwürfe m Schutz und suchte den direkten Zusammenhang her in den Montanbezirken gezahlten niedrigen Arbeitslöhne, die eine Erhöhung bei den gegen wärtigen Preisen derProducte nicht ertrügen, mit dem Nothstande in Abrede zu stellen, lenkte auch die Aufmerksamkeit der Regierung auf die nieder- schlesische Weberbevvlkeruna' Aba. Virchow beklagte die Schädlichkeit eines übermäßigen Großgrund besitzes sowohl im Allgemeinen älS in dem vor liegenden Falle, erklärte es für eine dringende Aus- gave, da» Institut der Majorate abruscbaffen, und s»nd die für die Rückzahlung der Vorschüsse fest gesetzten Grundsätze unbillig und hart. Aba. Holtze beleuchtete au» langjähriger persönlicher Kcnntniß der Nothstandsdistricte die thatsächlichen Verhält nisse de« Grundbesitze», de» Lohn«, der Cultur. der Industrie. Abg. Grumbrecht erklärte Unterstütz ungen in Form von Almosen principiell für be denklich. Abg. Franz wie« einige gegen den ober schlesischen Kleru« gerichtete Angriffe zurück. Darauf wurde tz. 1, welcher die Eredttsumme sestsetzt, an genommen. tz. 2 wurde nach längerer Diskussion über die Frage der Rückerstattung der Darlehen nach der Regierungsvorlage angenommen, tz. 3, der die Form der Ueberweisung und Wiedereinziehuna der Borschüsie regelt, wurde in der FassungderCommission «»genommen, der Zusatz . daß die auf Grund dieses Gesetzes gewährten Unterstützungen nicht als Ar- meuunterstützungen im gesetzlichen Sinne anzusehen seien, bestätigt und der Rest des Gesetze« nach der Regierungsvorlage angenommen. Alsdann kam der Gesetzentwurf betreffend die Krcisvertretung im Herzogthum Lauenburg ohne Debatte zur Annahme. Der Reichstag wrrd, wie es heißt, auf den l2. Februar einberufen iverden. Bislang ist noch keine« der für denselben bestimmten Steuerprojecte, wie Börsen- und Brausteuer, an den Bundesrath gelangt; über da« zugesagte Pensionsgesetz, betr. me Wittwen und Waisen der Reichsbeamten, schweben noch commiffarische Beratbungen. Al« bestimmt gilt, daß d«o Reichstage außer dem Gesetz über sie Abänderung der Verfassung (zweijährige Etats- veriode u. s. ».) auch eine Vorlage über die Pro- lougirung de» »it dem 3l. März 1881 ablaufen- heo Socialistengssetze« zugehen wird. Der preu ßische Landtag wird mit seinen nothwendigsten Arbeiten, «it de« Etat und mit den Eisenbahn vorlagen vor dem 20. Februar oder noch etwa» häter nicht fertig werd« können, so daß jeden- all» auch diese» Mal ein Zusammentagen de- Kchch»- und Landtage« stattsinden wird. Uwer die schon erwähnten kaiserlichen Ca- binetsordre-, welche in der Angelegenheit des „Großen Kurfürsten" ergangen sind, schreibt mau der „Magdeb. Atg.' noch Folgende»: Dem Ossiciercorp» der Marine ist eine kärssrliche Eabi- net»ordre mitaetheilt worden, in welcher dem Chef der Admiralität, General v. Stosch, für seine Amts führung, große» Lob gezollt wird. Diese EabinetS- »rdre ist nicht an den Chef der AdmlrMtät. s«»° der« an da» Officiercorps der Marine gerichtet. Znaleich verlautet, daß auch eine kaiserliche Cabi- netßordr« an den früheren Eommandanten de« „Großen Kurfürsten^, Grafen Mont«, eMirt, worin dem Gedanken Ausdruck gegeben wird, daß in gewissen Verhältnissen ein mit besonderer Verantwortlichkeit belasteter Osficier, wenn auch freigesprochen, mo ralisch sich selbst doch nicht von jeder Schuld werde reisprechcn können. Au« Kassel wird vom 16. d. Mt«, geschrieben: „Der Eommandirende des XI. Arineecorps, Ge neral von Bose, hat sich nach Berlin begeben, um dem Ordensfeste beizuwohnen. Wie aus mili- tairischen Kreisen mitgelheiit wird, steht diese Reise des verdienten Officier» in Verbindung mit dem von ihm ^eim Kaiser eingereickten Gesuche um Pensioniruug, üb-w welche» zur Zeit noch nicht entschieden worden ist. Dem Vernehmen nach hat )err von Bose in den letzten Tagen ein aller- öchstes Handschreiben erhalten, da» m huldvollster Leise der vollsten Anerkennung der großen Ver dienste de» General» Ausdruck giebt und in dem der Wunsch de» Kaisers ausgesprochen wird, daß Herr von Bose vorläufig noch in seiner Stellung verbleiden möge. Uebngen« haben für den Ge nannten kein« anderen Gründe zur Einreichung der Demission den Ausschlag gegeben, als hohes Alter und zeitweiliges körperliches Leiden. Alle Gerüchte von Differenzen — man wollte sogar von einer Kontroverse Mischen dem General und dem AriegSminister wissen! — beruhen auf Erfindung oder mißlungenen Eombinationen " » -» * In ihren ReujahrSartikeln stellen die Peters burger Zeitungen die gegenwärtige Situation in mehr oder weniger düsteru Karben dar. Der „Golos" fragt: „Was ist denn geschehen? Ein ungeheures Reich mit 80 Millionen Einwohnern, mit einer zahlreichen Armee und einer großen Reihe der verschiedensten Institutionen, «in solcher Staat ist gezwungen, seine Aufmerksamkeit auf einen gebeimnißvollen Femd zu richten, einen Feind, der sich in seinem Innern ver birgt und nichr »u fangen ist. Auf diesen Feind richteten sich alle Gedanken und alle Sorgen. Alle Reden über innere Reformen, selbst über die noch wendigsten, verstummten. Dagegen macht sich in vielen Acten, die durch die außerordentlichen Verhältnisse bervoraerufen wurden, e»n, wenn auch zeitweiliges Aufgeben alle» Dessen bemerkbar, was bereits zum Nutzen Rußlands vollzogen war...." ...... Leider macht dir Zurückhaltung Rußlands auf dem Gebiet der internationalenAngelegenheiten denEindruck als ob wir an einer-innern" und dabei „geheimen" Krankheit leiden. Man sieht in demselben einen Mann, dessen Sinfte ausschließlich auf eine wider wärtige Wund« gerichtet sind, die für den aesammten Organismus ernst« Folgen nach sich ziehen kann. Nicht oha« Grund betauten die deutschen Zeitungen die gefährliche Lag« Rußlands. Unseren Feinden und NedendtWlern kann ein solche» Rußland nur bequem sein, welche» durch eine Panik in Verlegen heit gesetzt ist und keinen entscheidenden Schritt in der Sußorea u»d inneren Politik zu unternehmen wagt. Dieser Horchest tritt in dem Grad« klar her vor, daß man von vielen Seiten in den versuchten Attentaten einen materiellen und moralischen Einfluß unserer ausländischen Nebenbuhler argwöhnt/' Die Deutsche« und immer wieder die Deut schen. auf sie wird jetzt in Rußland Alle- abae laden, wa» die Nationalrussen drückt, und es drückt sie gar Viele». Eine unglückliche Gemüth-stim mung, welche mit der Natur ihres Lande» und der eiaenthümlichen Art ihrer staatlichen Entwicklung zusammenhängt, Wt die Russen stet» zwischen schwermüthjßtt und verzagter Niedergeschlagenheit untz unMMWNem Uevermuth hin- und her schwanken. Der Ruße ist ebenso exrenlrisch wie seine Literatur. Waü» es den Russen gelänge, mehr Gleichmut!, und Besonnenheit in die Betrach tung ibrer inneren und äußeren Lage zu bringen, so würden sie sich selbst und ihren Nachbarn da mit einen wesentlichen Dienst leisten. Die montenegrinische Regierung hat den Mächten durch ein Memorandum angezeigl, daß sie als Pfand für die von ibr für die verzögerte Räumung beanspruchte Entschädigung von 2 Mill. mohamedanischeS Eigenlhum von entsprechendem Werthe auf dem abgetretenen Gebiete unter Se quester stelle. —Aus Nisch wird gemeldet: Der serbische Deiegirte Maric ist zur Theiinahme an der Eonferenz ,n der Eisenbahnsragc^nach Wien E^er^schwedische Reichstag ist am Sonn abend zu Stockholm durch den König eröffnet worden. In der Thronrede wird eine Vorlage angekündigt, nach ivelcher in Ucbereinftimmung mit den bereits in der früheren Session vom Reichs tage ausgesprochenen Ansichten, in Folge der ,m vergangenen Jahre erfolgten Ernennung eines Steuercomitö, alle durchgreifenden Rcsorinprojecte auf dem Gebiete des SteucrwesenS bis aus Wei teres aufgeschoben iverden sollen. Aus dem übrigen Inhalt der Thronrede ist noch hervorzuhcben, daß da- Budget mit 74,710,000 Kronen in Einnahme und Ausgabe incl. deS Deficit- aus dem Jahre 1879 im Betrage von 1,580,000 Kronen balancirt. Nach Pariser Nachrichten wird der erste gün- stiae Eindruck der Declaration Freycin et's im Allgemeinen bestätigt. Man erkennt an, daß das Progamm des Ministeriums einen gemäßigt repu blikanischen Charakter trage und somit eine Fort setzung des vorigen Eabinets sei, nur mit mehr Energie in Ausführung der Reformen. Die Ra di ca len kritisiren dasselbe mit größter Schärfe, weil es keine Lösung der Amnestrefragc enthalte und keiner Forderung der Fortschrittler Genug- lhuung gebe. Auch die Organe des linken Cen trums verhalten sich reservirt, dagegen tritt die „Röpublique Fran^affe" entschieden für Freycinet ein und warnt die Majorität der Kammer vor zu weit gehenden Forderungen, empfiehlt jedoch um fassende Begnadigungen? Trotz der mannigfachen Kritiken dürfte die Regierung doch 300 Stimmen auf das Programm vereinigen. Der Prinz von Wales ist bekanntlich der tiesstverschuldete Gentleman von Großbritannien und Irland. Die zahlreichen Gläubiger Seiner Königlichen Hoheit schmeicheln sich mit der Hoff nung, daß der vor einigen Jahren eingebrachte, aber als hoffnungslos zurückgezogene Antrag auf Erhöhung der prinzlichen Civilliste Heuer eine Wiederholung im Unterhause erleben werde. Wenn eine derartige Vorlage durchgesept werden soll, so kann dies allerdings nur durch die gefügige Tory Majorität des gegenwärtigen Unterhaus«! geschehen. Die Anhänger de- conservativen Im perialismus machen — wie der „Voss. Ztg." au« London gemeldet wird — kein Geheimniß aus ihrer Ueberzeugung, daß eine solche Propositwn zu erwarten stehe und nur gerecht sei, da der Prinz einen Theil der Königlichen Repräsentation im Namen seiner Mutter zu besorgen habe und so zu unerwarteten Ausgaben genöthigt werde. Die Finanzschwierigkeiten der Prinzen von Wales sind leider nichts Neue» in der parlamen tarischen Geschichte Englands; aber man muß eing^tehen, daß keiner der früheren Prinzen von Wales, für welche da« Parlament schließlich die Schulden bezadlen mußte, nur die Hälfte de- Einkommens besaß, dessen sich der gegenwärtige er freut — Dank dem Prinzen Albert, unter dessen gewissenhafter und sachkundiger Verwaltung die zur Dotation deS Kronprinzlichen Haushalts bestimm ten Güter bedeutend vergrößert und verbessert wurden. Es giebl Kronprinzen in Europa, ivelche mehr Geld auszugeben haben, als der Prmz von Wales, vielleicht giebt cs auch solche, welche wirk lich mehr Geld ausgeben, als er. Gleichwohl könnte die Toryregierung gerade im gegenwärtigen Augenblick, wo die Noth und der Gteuererher«: drohend an alle Thorc pochen und ein bedeutende» Budgetdcficit (wenn es ehrlich eingestanden und berechnet wird, nicht weniger als 20,000,000 Lstrl.) in Sicht steht, keine unpopulärere Vorlage vor das ^arlament bringen, als die von den Creditoren »einer Königl. Hoheit ersehnte und vom Publicum befürchtete. Nach langem Zögern scheint in Spanien der seit längerer Zeit zwischen dem Ministerium »mV den Minoritäten beider Kammern anhängige Con- flict auf dein Wege des allmäligen Ausgleichs anze- kommcn. Nachdem noch in den letzten Tagen aller hand sensationelle Gerüchte in Umlauf gewesen waren, hat Herr Canovas de! Casiillo im Senate eine Erklärung abgegeben, die man allen falls als eine Brücke über den Riß zwischen chm und den Minoritäten betrachten kann. Die Führer der königstrcuen Liberalen, Martrncz Ca inpoö und Sagasta, suchen ihre Anhänger zur Rückkehr in den Sitzungssaal zu bewegen, in der Hoffnung, daß irgend ein ultr«monlaner De- putirler dem Premierminister Anlaß geben wird, die von ihm im Senate gesprochenen Worte in der Dcpulirlenkammer zu wiederholen. Den Demo kraten und sonstigen Intransigenten würde als dann ihr fortgesetzte- Schmollen von keinem Nutzen mehr sein, und die Majorität, unter Zustimmung der öffentlichen Meinung, über daö Verhalten dieser rabiaten Elemente einfach zur Tagesordnung übergehen. Nach jvcitcren telegraphischen Meldungen aus dem Staate Maine hatte die susionistische Legis latur die Organisation der Staatsverwaltung beendigt, als bekannt wurde, daß der ObergerichlS- Hof über die demselben am 13. d. M. von der republikanischen Legislatur unterbreiteten Fragen heute ein den Fusionistcn ungünstiges Uribeil abgeben werde. Der von dem füsionistischeu Senate gewählte Gouverneur, Josef Smith, erließ hierauf als Oberbefehlshaber der Staats truppen einen Befehl, durch welchen die von Garcelon vorgenommene Ernennung Cham derlain's zum Ober - Befehlshaber der Truppen annullirt wirs und die Unter-Befehlshaber angewiesen iverden, direct ihm (Smith) Bericht zu erstatten. General Chamberlain, welchem dieser Befehl übermittelt wurde, stellte eine Antwort darauf in Aussicht. Eine Neigung zur Nachgiebigkeit ist auf keiner Sette vorhanden. Voraussichtlich treten beide Legislativen baldigst zu einer Sitzung zusammen und wird alsdann eine endgültige Lösung erwartet. Verein für Erdkunde. u. In dem darauf folgenden Vorträge sprach Herr Oe. Brugman: lieber den gegenwärtigen Stand der Frage nach den VerwandtscbaftS- vrrbältnissen der indogermanischen Völker. Der Gedankengang des Vortrags war folgender. Von jeher hat den denkenden Thecl der Menschheit die Frage beschäftigt: Woher kommt es, daß das Men schengeschlecht nicht als eine einzige, einheitliche VolkS- genossenschast erscheint, sondern in so zahlreiche, plwstich wie vsvchisch verschiedene Völker und Stämme zerspalten ist? Die Wissenschaft der Neuzeit sucht die
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