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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-30
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1930
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kmtMktasIki für Kretiag, de» »1. Okt.ter l,»0: «efermatiouSfeß. .Lei getrost, dein« Sünde» sind di« vergeb«»." Matth. 9,A Line neue Besormati»»? Ein« seltsame Begebenheit: Man bringt zu Jesu» eine» Gelähmten, also «inen Menschen mit einer körperliche« Not, und JesuS antwortet auf diese doch im höchst«« Mähe reale LebenSnot mit einem — religiösen Wort: .Lei ge trost, deine Sünden sind dir vergeben." Wirb hier die Wirklichkeit so völlig verkannt? Oder ist e» etwa so, daß JesuS gerade die Wirklichkeit bis in ihre letz ten Hintergründe durchschaut? JesuS steht die Not, sieht sie in ihrem ganzen Ernst. Aber er sieht sie noch ernster, als wir «» gemeinhin tu«. Er sieht hindurch bi» zur allerletzten Wurzel jeglicher Leben», not. DaS ist die Not an Gott. Hinter jeder »totvollen Oberfläche sieht er diese ursprüngliche LebenSnot: Not an Gott. Und so antwortet er auf die Not de» Menschen — mit einem Wort von Gott: Vergebung! Wa» ist di« Reformation anderes als die Erkenntnis einer notbedrängten Generation, daß ihre LebenSnot — (sie stand der unseren in keiner Weise nach) — letztlich Not an Gott ist, und daß sie auf ihre Not, in ihre Not herein ein Wort von Gott hörte, wirklich hörte: Vergebung! Da» war Luther« Dienst an seiner Zett, daß er — in seiner eigenen LebenSnot — diese» Wort vernahm, daß «r e« für sein« Zeit mit vernahm und nun wirklich hereinnahm in sein Leben und eS mit dem Einsatz seine» ganzen, durch diese» Wort getrost gewordenen Lebens nun wettergab, seiner notvollen Zeit wirklich hörbar machte, diese» Wort: Vergebung! ES sollte uns zu denken geben, daß für dies« eine Gene- rattnn damit, daß sie dieses eine Wort Vergebung an Christus neu vernahm und in ihre LebenSnot und Leben»« dürre wirklich heretnnahm, «ine geradezu stürmische Neu- werdung anhob auf dem ganzen Gebiete de» öffentlichen und privaten Leben». Eine Fülle ganz materieller Kräfte brach damit auf, daß diese Zeit ein neues Gehör bekam für die Stimme Gotte» in Ehristv». Ein ganze» Volk gewann Auf- erstehungSkräfte, ganz wörtlich: Kraft zum Aufstehn, au» diesem «inen Wort« Vergebung. Zeigt sich hier ein Weg für un»? Lösung unserer Not von der Religion her? Vom Worte Gotte» her? Also von Christus her? . . . Lk. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 30. Oktober 1V30. —* Wettervorhersage fstr den 31. Oktober. sMitgrteilt von der SSchs. LanbeSwetterwarte zu Dresden.) Allmählich an Stärke abnehmende Winde au» westlichen Richtungen, nur langsame Abnahme der Bewölkung, ziem- lich mild bei geringer Schwankung der Temperaturen, Niederschläge, die im Laufe de» Freitag» Nachlassen werden. —* Daten für den 31. Oktober 1930. Eonnen- U«fga«a 6,49 Ubr. Sonnenuntergang 16.3HUbr. Mond- gufgano 15,02 Uhr. Monduntergang — Uhr. 1517: Luther schlägt seine 95 Tbesen gegen den Ablaß handel an die Tür der Schlotzkirche zu Witten berg an. 1885: Der Chemiker Adolf von vaeyer in Berlin ge boren (gestorben 1917). * —* Weiteres Steigen der Elbe. Der Wasser stand der Elb« ist, genährt durch reichliche Zuflüsse auS Böhmen, noch immer im Steigen begriffen. In Riesa zeigte der Pegel heute plus 143 Zentimeter, was gegen gestern einen Wuchs um abermals SS Zentimeter bedeutet. Di« Elbe steigt langsam weiter. — Voraussage Dres den: Freitag abend 111 Zentimeter über Null: langsam steigend. —* Geschäftsjubiläum. Wie bereits gestern tm Lnzeigenteil bekanntgegeben wurde, begeht am 1. November d. I. die Firma I. Wildner, Spezialhaus für GlaS, Porzellan, Wirtschaftsartikel und Spielwaren, das Jubi läum ihres 40 jährigen Bestehens. Mit Stolz und Genugtuung kann die Familie Wildner aus die 4 Jahr zehnte de» Bestehens ihres Geschäfts, das sich in Stabt und Land hohen Ansehens erfreut, zurückblicken. Jederzeit haben Herr Kaufmann Wildner und seine Angehörigen den Grundsatz strengster Reellität bewahrt und sich dadurch einen großen Kundenkreis geworben. — Wir nehmen hiermit gern Gelegenheit, der Familie Wildner unsere aufrichtigen Glückwünsche darzubringen. Mit herzlichem »Glück auf!" dem Goldenen Jubiläum entgegen. —* Kirchliches. Die AbendmahlSfeiern am Refor- mationSfest in der Trinitatiskirche werben vormittags mit dem Gesamtkelch, abend.» mit den Etnzelkelchen gehalten. —* Katholiken! Achtung! Die Gottesdienst ordnung für Allerheiligen und Allerseelen steht tm heutigen Blatt und ist abgeändert. —* Herr Arthur Linke, Oberlehrer an der Ober- realschule Riesa, führt ab 1. November 1SS0 die Amt», bezeichnung Studienrat. —* Ein« WohltätigkeitSvorst«llu«g zum Vesten der Hinterbliebenen der tote» Berg leute von Alsdorf und Frt«drtch»thal-Saar. brücken, die erste aller deutschen Theater, veranstaltet die »Sächsische LandeSbühne" kommenden Montag, den S. November, 29 Uhr, im Capitol zu Riesa. Zur Auf- sührung gelangt »Romeo und Julia", Trauerspiel von Shakespeare. Die Einwohnerschaft von Ri«sa und Um gegend wird gebeten, diese Veranstaltung zu einer ein- brucksvollen Trauerkundgebung zu erheben. Um allen Kreisen Gelegenheit zu geben, schnell zu helfen und damit den schwergeprüfte« Volksgenosse« Mitgefühl und Trost zu bekunden, sind die ermäßigten Eintrittspreise auf 1.—, 2.— und 8.— RM-, sowie 4.— RM. für Loge fest gesetzt worden. Doppelt gibt, wer schnell gibt! —* Polizeibericht. Zur Nachprüfung de» Alibi einer Person wird um Mitteilung gebeten, ob und in welcher Nacht im Monat März oder April 1936 von einer Riesaer Kraftdroschke eine Person nach Groitzsch bet Wilsdruff gefahren worden ist. Die Fahrt hält« 42 Mark gekostet und sei noch nicht bezahlt worben. — Recht baldige Mitteilung hierüber erbittet der KrtmtNalposten. —* Die amtlich« Liste vermietbar«» Woh nungen wird in der vorliegenden Tageblattausgabe ver» össentlicht. Bekanntlich wird vom 1. November 1980 in Riesa die WohnungSmietkart« «ingeführt. Die- jenig«« Wohnungsanwärter, welche ein« solch« zugesawdt «r- halten haben, find berechtigt, eine ordnungsgemäß al» un benutzt ober sreiwerdend gemeldete Wohnung der auf -er WohnungSmietkart« bezeichneten Art u«d Grüß« »orbehält- lich brr Zuweisung durch da» Wohnungsamt ,« mieten, nachdem diese Wohnung für die Wohnuna»mietkarte sreigegeben worben ist. Die Anmeldung der sreiwerdenden Wohnungen hat nach wie vor durch die Vrwnbstück»Vesttzer mit dem vorgeschriebenen FreimelLungSsormular a« da» Wohnungsamt, Zimmer 19, zu erfolgen. Die sreigegeben«« Wohnungen werden jeden Freitag in den Zettunge« und in de« Anschlagskästen im Rathau» sowie in den Verwaltungs stellen Vrüba uud Weida ab IS Uhr bekanntgegeben. außer Anrecht al» darauf angewiesen, au: der Straße berumzulau I. Walther ßnzer all «röba. Am morgjgem Reforma- Gosaunench», Gr.öbabR günstiger Witterung «Ittaa» '/.Ist Ubr auf dem Friedrich-Ebert-Platz folgende de» ReformationSfeft angepaßte Lieder »u Gehör »ringen, worauf hiermit aufmerksam »«matt wird. -» »,«»«« tionStag wird der Witterung mlHaj bringen, worauf hiermit aufmerksam i) eonqtiüa. Gattfr. Reich« . st) Wohlauf ißr kommen Christen. 8 bi^retzED.utfchland'khlüfst du noch. Alter Tonsatz st) Run Gatte« Deutschland »ach» am. W. Hensel 6) Wach auf. »ach auf du deutsch«« Land. I. Walther 7) vertage nicht du Häuslein klein. G. Münzer , . » . „ Elauder S) Rn« laßt «n» sinae» Gott dem Herrn. M. Altenburg v) Lobgesang. Gr. Mergner . 10) Ei« feste Burg ist unser Gott. Alter Satz von Haßler. —* Vitt« an di« Einwohnerschaft. Um de» viele« jugendlichen und alleinstehenden Personen, die in- folge der jetzige» Wirtschaftslage arbett»lo» sind, wenigsten» «inen warmen Raum zu biete», in dem sie sich aushalten ttnue«, ist der im Vorjahre von der Stadt geschaffene Aufenthalt»- und Leseraum seit einiger Zeit wie der in vollem Umfang« geöffnet. Dadurch find diese Ein- wohner der Stadt Riesa wenigsten» nicht andauernd nur ich bet schlechtem, kaltem Vetter auf ^fen oder sich in kalten Räume« auf- zuüalten. Dazu gehört aber auch, daß di« Besucher dieser Räum« sich di« Zett auf angenrhme und nützliche Weis« ver treiben können. — E» mutz also für Gesellschaft»- spiele und Lesestoff gesorgt werben. An die Ein wohnerschaft ergeht -«»halb di« Bitte, Lesestoff aller Art, auswärtige Tageszeitungen, Zeitschriften, illustrierte Zeit- schrtften, lustige Blätter, Monatsheft«, belehrend« Schriften aller Art oder sonstigen guten Lesestoff dem WohlsahrtS- und Jugendamt zur Verfügung zu stellen. Biele dieser Zeitungen und illustrierten Blätter, die jetzt «Älo» in die Makulatur getan werden, könnten auf dies« Weis« noch wertvolle Dienste leisten ohne baß dadurch irgendwelche Kosten entstehen. Man glaube nicht, daß e« zuviel wirb, was dem Wohlfahrts- und Jugendamt zuflteßt: denn auch da» Städtische Krankenhaus hat immer Bedarf an gutem Lesestoff. Ebenso würben gute Jugenbschriften tm städtischen Ä«rsorgheim oder in den Kinderhorten gut Verwendung finden können. DaS gleich« gilt für Ge- sellschaftSsptele, Schach, Dame usw. Es werfe also niemand guten brauchbaren Lesestoff weg, sondern liefere ihn an da» Wohlfahrt», und Jugendamt ab. Diese» ist auch gern bereit, auf Benachrichtigung für Abholung zu sorgen. Jedem Svender schon vorher besten Dank! —* Gastspiel der P etr«n,-Oper. Der Bor- verkauf zum Gastspiel -er Petrenz-Oper hat heut« bei E. Wittig, Hauptstr. 69, begonnen. (Siehe heutig» Anzeige.) Die Oper „Der Freischütz" wirb zum ersten Male in Riesa gegeben und dürfte, da sie wohl die populärste beutsche Oper überhaupt ist, eine große Anziehungskraft auSüben, zumal auch die guten Leistungen der Petrenz-Oper von früheren Gastspielen bekannt sind. —* Konzert tm „Stern". Zum Reformationsfest gibt baS gesamte Konzert- und Tanzsportorchester Riesa ein Extra-Konzert mit Festball im Hotel zum Stern. (Stehe Inserat.) —* Volksbühne Ri«sa e. B. Dadurch, daß die Aufführung von „Romeo und Julia ' I Wohltätigkeitsvorstellung gegeben wird, müssen wir eine Umstellung der Gruppen, wie aus dem Anzeigenteil erficht, lich, vornehmen. Für Dezember bleibt das Programm be stehen. DaS Programmheft für bi« 2. Spielhälfte wird rechtzeitig herauSgegeben. Vorgesehen ist im Januar 1981 ein Geo-Becker-Abend (Alt-Wien), im Februar ein Lustiger Abend mit anschl. Tanz, im März eine Opernvorstellung und im April kommt die LandeSbühne wieder. Den Ab schluß des Spieljahre» bilden 2 Borträge von Ernst Heinrich Schrenzel, her in allen Städten Deutschland» jetzt mit großen Erfolgen auftritt. — Die Jungbühne wir- auf einer anderen Grundlage aufgebaut. Bei einem festen Mo- uatsbeitrag von 49 Pfg. können die Jungmitglteder an allen eigenen Veranstaltungen der Volksbühne teilnehmen, ferner nach Wahl an 4 Theaterveranstaltungen. Hinzu kommt noch, daß bei genügender Beteiligung das neue Mitteilungsblatt „Die Jugend-Volksbühne" kostenlos an die Jungmitglieder verteilt wirb. —»„Deutsch die Saar immerbar!" Unter diesem Motto veranstaltet die Ortsgruppe Riesa de» Ver- bandeS Deutscher Techniker am Sonnabend, den 1. Nov., 29 Uhr, im „Sächs. Hof" «inen Gaarabend mit Lichtbildern. Als Referent über das Thema „D«S SaarvolkeS Not, Kamps und Wille" ist da» ehemalige Mitglied der Saarländischen Volksvertretung, jetziger Führer der sozialpolitischen Abteilung des Verbandes, Herr Kratz, Berlin, gewonnen worden. Referent war 1820—1926 Führer des Deutschen Werkmeistervunde» und des Ver bandes Deutscher Techniker tm Gaargebiet, wird selbst Er lebtes vom AVwehrkamvf schildern und interessante Licht bilder über die schöne Landschaft, historische Stätten, Kunst werke, Gruben und Hütten des GaargebieteS zeigen. Auch an dieser Stelle laden wir alle Freunde und Gönner sowie Mitglieder der DGB.-Bewegung herzlich ein. (Näheres im Anzeigenteil.) —* Gachsenfahrt mährischer Studenten. Mehrfach ist gefragt worden, wie lange und wo sich di«, mährische Studentengruppe aus ihrer Reise durch Sachsen noch aufhält. Hierzu teilt un» die Wandergruppe der Ober- realschule folgende» mit: Di« mährische Volkskunstgruppe beschließt ihre Sachsenfahrt am kommenden Sonnabend, den 1. November, in Oschatz. Hier wirb st« abend» 8 Uhr im LandbunbhauS (Hotel Goldener Löwe) mit einer gleichfalls durch Sachsen reisenden Kärntner Volkskunstgruppe «inen Gtngwettstreit veranstalten. Gleichzeitig spricht der Führer der sächsischen Schulgruppen de» B«r«in» für Deutschtum tm «uSlanb, Herr Studienrat Durach, Dresden. —* Senkung der LandtagSdiäte«. Der Land» tagSvorstand hat zur Diätenfraae Stellung genommen. Der LandtagSprästdent wurde ermächtigt, di« LanbtagSkasse an zuweisen, die Aufwandsentschädigung für den Monat November 1989 auf 80 Prozent außzu» zahle». —" Der Einzelhandel zur Wirtschafts krise. In einer großen Mitgliederversammlung de» Leip ziger Verbandes deS Einzelhandel» e. B. am Dienstag wies der Vorsitzende Kaufmann Dorrhauer darauf hin, daß die Umsätze in den lebten Monaten erheblich zurückgegansen seien und trat insbesondere der Meinung entgegen, daß die Senkung der Rohstoffpreise sofort auch eine Senkung der Warenpreise nach sich ziehen müsse. Die Mieten für gewerblich« Räume seien in vielen Fällen zu hoch. Vom Weihnachtsgeschäft werde nicht vtel zu erwarten sein. Trotz allem müßte aber der Einzelhandel optimistisch bleiben, wie e» sich für echte Kaufleute gebühre. Ueber da» Thema „Die Wirtschafts- und Finanzkrise Deutschland» und ihre Auswirkungen auf den Einzelhandel" sprach Otto Kibtngep- Berlin, der betonte, daß sich dank der Einsicht der Reich»- regterung auf finanziellem Gebiet schon eine Besserung be merkbar mache. Die Anwendung oer Sozialgesetzgebung, die tm Prinzip richtig sei, lasse in der Anwendung zu wünschen übrig. Nach weiteren Ausführungen über die verschiedenen SrschetnungSsormen der Wirtschaftskrise legte der Redner dar, daß sich eine grundlegend« Aenderung der Wirtschafts weise vorbereite, die nicht zum Sozialismus, wohl aber »u einem gebändigten Kapitalismus führen werde. Am Um die Vergebun Aufträgen an die !ine Dresdner Zeitung s?»« Hande» in den letzten Monaten —* Regentage. Setzt können wir sie fast täglich genießen, di« eintönige Regenstnfont« und das Grau in Himmel». Wo blie- >ge, der leuchtende »hlt«, und du Fax- Bericht über die Tätigkeit de» L< Hande» in den letzten Monaten, genießen.btzt«' 'eintönige Regensinfo» Grau eine» trüben, wolkenverhangew ben die Aaren durchsichtigen Herb Himmel, der wie lichtblaue Seide I.. . , .. benakkorde der herbstlichen Wälder? Ein einziger sturm- voller Regentag hat die letzten Blätter von Baum und Strauch geweht. Was übrig bleibt, sind kahle Beste und Wege voll dunklen, aufgeweichten LaubeS. Da» ist di« Kehrseite de» Herbste». Wa» nützt e», daß ihn die Dich ter in allen Tonarten besingen, sein« Poesie und seine leise Melancholie in sanfter Lyrik verewigen — wer ge denkt der häßlichen naßkalten Regentage, die leider meist in der Ueberzahl sind? —* Neue» vom Rundfunk. „Ich und der Rundfunk! Ein Büchlein für alle" betitelt sich eine Auf klärungsschrift, die im Einvernehmen mit der Reichs-Rund- funk-Gesellschast und der Deutschen ReichSvost HerauSge geben wurde. DaS Büchlein hat ein bunte» wirkungsvolle» Umscblagbild und 64 Seiten reich illustrierten Inhalt, der den Rundfunkteilnehmer« vtel Ny»«» und Wissenswerte» bringt und von Art mW Wesen, Organisation und Ge staltung de» deutschen Rundfunk» handelt. Leichtverständ- liche Erklärungen der physikalischen Vorgänge, die bei der Rundfunkübertragung eine Roll« spielen, «ine Anweisung zur Beseitigung von Störungen, sowie eine Liste aller europäischen Sender geben dem Büchlein einen bleibenden Wert. Der Leser wird mit Staunen au» dem Kapitel über Programmgestaltung sehen können, wie umfangreich und vielseitig die Aufgaben sind, die Tag für Tag erfüllt sein wollen. Man erkennt, wie sehr der Rundfunk zu einem mächtigen Kulturfaktor geworden ist, der im Sinne gegen« eitiger Verständigung und Aufklärung auf dem Gebrete der Interhaltung, Belehrung und wissenschaftlichen Beratung chon viel nützliche Arbeit geleistet hat. Die Broschüre ent- >ält ferner «in 2000 Mark-PreiSauSschreiben. -- Da» Mich- lein ist an allen Postschaltern der Deutschen ReichSvost zu dem außerordentlich billigen Stückpreise von nur 15 Pfg. erhältlich. —* AufsichtSratSwable» bei Großbanken. Bei der Deutschen Bank und DiSkonto-Gesellschaft wurden in diesen Tagen die BetrtebSrätewahlen »um AufsichtSrat abgeschlossen. Die Liste de» Deutschen Vankbeamtenveretv» erzielt« 880 Stimmen, die de» sreigewerkschaftltchen Allge meinen BerbanbeS der Bankangestellten erhielt nur 58, die deS Deutschnationalen HandlungSgehilfen-Berbande» 43 Stimmen. — Die «benfalls kürzlich beendete Wahl zum AufsichtSrat der Commerz- und Privatbank ergab für den Deutschen Bankbeamtenverein 157 Stimmen, während die freigewerkschaftliche Liste nur 28 bekam: ungültig oder zer splittert waren 12 Stimmen. Bei 292 Wahlberechtigten be trug die Beteiligung über 96 Prozent. — Bei beiden In stituten siegten also mit großer und bemerkenswerter Mehr- heit die für die kaufmännischen Angestellten eingereihten Listen de» Deutschen Bankbeamten-BereinS. —* Der Landesverein Sächsischer Hei- matschutz schreibt: Zwei große Unsitten machen sich immer mehr und mehr breit, um das Landschaftsblld, zumal in der Nähe größerer Orte gründlich zu zer stören und um daS Wandern, die köstlichste Erholungs quelle, zu verleiden. Das ist die rohe Sitte, vor den Wahlen — wir haben ja jetzt genug — mit großen Buchstaben allüberall, wo es nur möglich ist, hinzu schmieren: Wählt Liste Die Behörden versagen hier in einigen Gegenden vollkommen, um diese Roheit zu verhindern. Geordneter, aber oft gleich zerstörend in der Natur austretend ist die maßlose Reklame der Ben zin-, Gummi- und Oet-Jndustrien. Wenn noch andere Erwerbszweige die gleiche Rücksichtslosigkeit in Anspruch nehmen würden, dann — lebewohl! Letzte Poesie der Landstraße, dann geht's zu Ende mit der Erholung der jenigen Menschen, welche die Natur als Jungbrunnen und nicht als Anpreisungsstätte eigennütziger Zwecke be trachten. —* Beihilfen »um Theologiestudium. Ge- suche um Beihilfen jeder Art zum Studium der Theologie für daS Wintersemester 1930/31 werden beim LandeS- konsistorium nicht mehr angenommen. —*. Neue Wagengattung der Reichsbahn. Dieser Tage liefen auf der Strecke Dresden—Bodenbach neuartige Wagen. Es handelte sich um neue Berliner Stadtbahnwagen 2. und 3. Klasse, die in der Bautzener Waggonfabrik hergestellt worden waren und probeweise auf der genannten Strecke liefen. An den Probefahrten nahmen höhere Beamte der Reichsbahndirektion Dresden uNd der Waggonfabrik Bautzen teil. Die Wagen sind nach den modernsten Grundsätzen der Technik konstruiert und eingerichtet. —* Die VolkSnattonalen LandtagSabge- ordneten verzichten auf 20 Prozent ihrer Diäten. Die beiden volksnationalen LandtagSabgeord neten haben heute an den Präsidenten de» Landtags fol gende» Schreiben gerichtet: „In Beantwortung des Schrei ben» des Herrn Präsidenten de» Landtag vom 27. Oktr. 1930 bitten die VolkSnattonalen Mitglieder des Landtag», den Beschluß des Ältestenräte» de» Reichstag» auf sie schon jetzt anzuwenden und die Aufwandsentschädigung im Sinne des Beschlusses ab 1. 11. 1930 um Ä Prozent zu kürzen. Sie bitten, der LandtagSkasse entsprechend« An weisungen zu geben." Postbeförderung mit dem Luftschiff «Graf Zeppelin". Die Nachrichtenstelle der Oberpost- dtrektion Dresden teilt mit: Da» Luftschiff „Graf Zep- velin" wird Sonntag, den 2. 11. voraussichtlich nach Chemnitz fahren und daselbst auf dem Flugplätze landen. ES wi« auf seinem Rückfluge gewöhnliche Briefe und Postkarten nach beliebigen Bestimmungsorten befördern. Briefe dürfen höchsten» 20 Gramm wieg«». Di« Gesamt- gebü^r^beträgt bet Postkarten 1 RM., bei Briefen 2 RM. —* Um die Vergehung von öffentlichen Aufträgen an die sächsische Industrie. Wie ein« Dresdner Zeitung meldet, findet in den nächsten Lagen in Berlin über die Frage der Vergebung öfsent- licher Aufträge an die Industrien der einzelnen Länder eine Aussprache in großem Rahmen statt- An der Sitzung nehmen teil die Vertreter s«S RetchSkahtnettS al» solche, der einzelnen ReichSressortS, di, Aufträge zu vergeben haben, vor allem also da» Reichswehr- und da» Reich». Verkehr-Ministerium, der Reichsbahn und ReichSpostver- waltung wie der größeren deutschen Länder, unter ihnen auch der Dresdner Regierung. —* Wie lana« dürfen Kraftfahrzeug« ge parkt w e rd e n? Diese interessante Frage wurde in einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Dresden aufgeworfen. Während e» beispielsweise in den vereinigten Staaten durchaus statthaft ist, zur Tage»- und Nachtzeit Kraftfahr zeuge beliebig lange auf der Straße stehen zu lassen, be stehe« in Deutschland Bestimmungen, wonach e» verboten ist, Straßen oder Parkplätze als Ersatz für Garagen zu benutzen. Wie schwer e« tm Einzelfall ist, festzustellen, ob gegen die geltenden Bestimmungen verstoßen wurde, be wies auch die Verhandlung vor dem Amtsgericht. Ein aus wärtiger Kaufmann war mit seinem Wagen nach Dresden gekommen und stellte ihn vom Abend 10 Uhr bi» »um anderen Morgen - Uhr auf dem Parkplatz auf der Ehristtan«. stvaße ah. Zwischendurch benutzte « «n Sagen log« noch
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