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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189105314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-31
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr Redaktion und Expedition Johannesgasse 8. Sprechstunden der Krdartiou Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- ö— 6 Uhr. ffvr dt« »titckgade e,a-,^udtkr vtanuscn»«« »acht sich die RedacN«» nicht verbindlich. Annahme der für die nächstfolgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis S Uhr Nachmittag», an Lonn- nnd Festtagen früh bis '/,v Uhr. In den Filialen für Ins.-^nnahmr: Ltt« klemm» Lortim. (Alfred Hahn)» Uaiversitätsstrahe 1, LoutS Lösche, katharinenstr. 14, Part. und Königsplatz 7, nur bi« V,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abonnementsprei- vierteljährlich 4^/, Mk. in Alt-Leipzig, mcl. Bringerlohn 5 Mk., durch di« Post bezogen 6 Mk. EiazeUie Sir». SO Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesörderung SO Mk., mit Postbesürdenuig 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. «rüstere Schriften laut »ns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u.Zifsernsatz nach HSHerm Tarif Neclamrn unter dem Nedaction-strich di«4aespalt. Zeile SO Ps., vor den Familiennachrichtea die 6 gespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Expedition z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasnumernutl» oder durch Post» Nachnahme. 151. Sonntag den 3t. Mai 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. Bei der am heutigen Tage erfolgten planmäßigen AttSloosung Leipziger Ttadtschuldfchrtne sind gezogen worden: von der Anleihe »es Wahres 1865 (Theater-Anleihe) te ro« Mark Nr. 44 58 289 384 462 554 573 665 962 1188 1257 1260 1344 1423 1424 1428 1549 1625 1642 1650 1801 1849 2070 2I3l 2147 2368 2395 2440 2742 2744 3037 3124 3127 3143 3240 3431 3476 3490 3555 3756 3771 3908 3968 4190; von der Anleihe des Jahre» 1876 je 5066 Mark Uit. X. Nr. 178 243; se 1666 Mark lüt. L. Nr. 26 118 410 470 791 1236 1299 1387 1845; je 566 Mark Uit. o. Nr. 682 685 961 1367 1530 1730 1816 1864 1895 2110 4184 4223 4360 4395 4502 4590 4714 4778 5083 5476 5503 5703 5893 5988 6104 6501 6727 6799 6849 6983 7349 7435 7549 7803 7871 7897; ie 166 Mark Uit. II. Nr. 105 485 581 700 753 992 1054 1924 2346 2457 2666 3011 3063 3190 3231 3337 3557 4020 4633 5325 5528 5W5 6123 6716 6912 6974 7329 7360 7540 7606 7933 8178 8248 8314 8521 8599 9035 9064 9873 9923; von der Anleihe des Jahres 1884 je 5666 Mark Uit. X. Nr. 473 554; je 1666 Mark Uit. L. Nr. 55 844 880 952 1151 1235 1349 1604 1718 2034 3253 3293 3295 3933 4477 4501; je 566 Mark Uit. 6. Nr. 171 175 540 757 1016 1130 1219 1399 1415 1460 2062 2293 2714 2788 3182 3445 3631 3976 4453 4719 5153 6067 6458 6601 6995 7197 7320 7387 7840 7880 8315 8966 9812 9890; je 166 Mark lüd. I). Nr. 54 30«; 544 709 896 1325 1423 1697 1703 1785 2416 2797 3188 3442 3496 3866 4965 5116 5384 6071 6475 6543 6546 6655 6884 7016 7632 7716 7806 7994 8361 9165 9312 9457 9.584 10423 10607 I 1119 11306 11534 12721 12809 13507 13521 13634 13670 I4I32. Der Nominalbetrag dieser Schuldscheine gelangt gegen Rückgabe derselben nebst den dazu gehörenden Zinsleistcn und Zinsscheinen vom 31. Tcccmbrr 1891 ab, mit welchem Tage die Verzinsung der Capital« aufhört, bet unserer Stadtcasse zur Auszahlung. Hiernächst werden die Inhaber der bereit» früher auügcloostc» Schuldscheine ^ ^ der Anleihe drS Jahre» 1856 zu »0« Mark Nr. 9359, der Anleihe des Jahre» 1864 zu 666 Mark Nr. 16845, der Anleihe de» Jahres 1865 (Theater-Anleihe) zu 366 Mark Nr. 190 317 461 1079 2166 2407 3159 3702, der Anleihe des Jahre» 1876 zu 1666 Mark lüt. V Nr. 245, zu 566 Mark Int. 6 Nr. 239 1046 1239 1298 2861 3293 4144 4851 5040 5462 5514 6181 6298 6502 6898 7963; zu 166 Mark lüt. v. Nr. 186 444 1662 1696 1824 1874 2341 3049 3310 3991 4190 4361 4685 4715 5192 5411 5552 6200 7742 8036 9383 9446 9583; der Anleihe des Jahres 1884 zu 5666 Mark lüt. Nr. 335 339; zu 1666 Mark lüt. L. Nr. 1844 3319 3669; zu 566 Mark Int. 6. Nr. 2100 3559 4012 4206 6174 6592 6791 7134' zu 166 Mark Int. v. Nr. 8625 2892 4167 4813 5067 5462 6057 7033 7560 9592 9796 10132 10682 II109 Wiederholt aufgefordert, den Betrag dieser seit ihrem RückjahlnitgS- termtne von der Verzinsung ausgeschlossenen Schuldscheine zu erheben. Der noch nicht getilgte und nicht conpcrtirte Betrag der 4°/>. Leipziger Dtadtanleihen von den Jahren 1850, 1856 und 1864 ist nach den Bekanntmachungen vom 11. Juni und 13. Lctober 1867 für 31. Decembcr 1887 gekündigt und wiederhole» wir unsere Aufforderung zur Abhebung der b«trcssenden Capitalbctrügc, da eine weitere Verzinsung derselben über den 31. December 1887 hinaus nicht stattfindet. Gleichzeitig «verdrn die Inhaber von denjenigen Leip ziger Ttadtschnldscheinen der Jahr« 1856, 1856 und 1864, welche seiner Zeit zum Umtausch in SLeipziger Ltadt- anleihe deS Jahres 1887 Serie I angcmetdet und mit bezüg«. Stempel versehen wurden, ausgesordert. diesen Um tausch baldigst bet unserer Stadtcasse zu bewirken. Leipzig, den 29. Mai 189l. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. C. Schulze. Mit Genehmigung deS Köngl. Ministeriums des Innern und unter Zustimmung der Herren Stadtverordneten ist von uns als 10. Nachtrag zur Lagerhof-Ordnung der Stadt Leipzig vom 23. März 1853 Folgende- beschlossen worden: Die in 8. 4 deS 3. Nachtrag» zur Lagerhof-Ordnung auf Bor mittag« von 8—12 Uhr und Nachmittag- von 2—6 Uhr festgestelltc lkxpedittonszeit im Güterschuppen zur Lagerung feuergefährlicher Gegenstände wird vom I. Juni dss. IS. ab aus die Zeit von 10 bis 12 Uhr täglich beschränkt. Leipzig, de» 27. Mai 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.Größe!. Gewölbe-Vermiettiung. DaS in dem der Stadtgemeinde gehörigen Hausgrundstück Ma- gazingasse Nr. 87 gelegene Verkaufsgewölbe ist sofort oder vom 1. Juli dss. JrS. an gegen einyaibjährtge kündig»»« oder fest bi» zum Sl.Terembcr 1894 anderweit zu vermtethen. Miethgesuche werden auf dem Nachhause, 1. Obergeschoß, Zim- mer Nr. 8 entaegengeuommcn, wo über di« BermiechungsbcLiugungen und auch sonst Auskunft erthrilt wird. Leipzig, den 27. Mai 1891. I». 2259. Der Math der Stadt Leipzig vr. Georgi. Wagner. Bekanntmachung. Zum Schulneubau in Stünz sind nachstehende Arbeiten zu vergeben: 1) Lchteferdeckerarbelte», S) klempnerarbetten, S) Glaserarbetten. 4) Tischlerarbeiten. 5) Schlaffer- nnp vlitrahleitungSarbettr«, 6) Maler- und Aaftretcherarbeite«. Die Kostenanschlaasforinularc sind von Montag, den 1. Juni ».e., ab gegen Erlegung der Lovialienaebühren bei dem Unterzeichneten in Empfang zu nehmen. Die Anschläge selbst find bis Donnerstag den N. Juni, Nachm. 5 Uhr ebendaselbst abzugeben unter der Auf schrift „Schulbau Stünz". Wir behalten uns die Auswahl unter den Coucurrrntea vor, wie die Ablehnung aller Angebote. Stüaz, den SO. Mai 1891. H. Paatzsch, G«m..Lorst. Gefftnlliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 5. Jnni 1891. Abends 6'/, Uhr, im Ststiingssaalc am Naschmarkte. Tagesordnung: I. Bericht des OekoiiomieauSschnsscs über: a. Conto 16 „Ritter gut Taucha", Conto 17 „Rittergut Grasdorf init Cradefeld und Porti»", Conto 18 „Rittergut Cunnersdorf mit Panitzsch", Conto 19 „Rittergut Lößnig mit Zubehör", Conto 20 „Klostergut Connewitz", Conto 21 „Gnt Thonberg", Conto 23 „Rittergut Stötteritz unteren Theits" des Haushallplanes für 1891; d. Gewährung einer Vergütung für Wege- rcparaturcn an die Gemeinde Stötteritz; c. Userbesestigung am Pleißeiimühlgrabcn ober- und unterhalb des FürsterslegeS in Leipzig-Connewitz. II. Bericht des Bau- und OckonomieauSschllsses über: Feststellung der Fluchtlinien der Straße an der Rietzschke zwischen Kirch- uud Lilienstraße in Leipzig-Boikmarsdorf. III. Bericht des Bau-, Oekvuoinic- und Finanzausschusses über: a. Arealnustausch bez. Arcalabtrctiing bezüglich des Lchm'schen Grundstückes an der Ecke des Schleußtger Weges und der Plagwitzcr Straße in Leipzig-Kleinzschocher; b. Verkauf von Eliaßenarcal in der Rilierslraße an das küuigl. Univerjiiäls- rcntaint. IV. Bericht deS Gas-, Oekonomie- und Finanzausschusses über: Versorgung von Leipzig-Kleinzschocher und -Schtcußig mit Gas. V. Bericht des Bau- und Finanzausschusses über: Beseitigung von Abortaiilagen und Bau einer neue» Abortanlagc in der XVI. Bezirksschule zu Lcipzig-Volkinarsdors. VI. Bericht des FinaiiznuSsckmfics über: Verschmelzung der von ter Lviiimunalbank des Königreichs Sachsen Len eiuverlcibien Vororte» gewahrten Tarlehne. Leklilliltlnaltzmlg. Tie Schleuste der Eiscnbahnstrastc in LciP;ig-VoIk»i»rS- dors, und zwar vo» der Jdasiraße östlich, soll uingebaut und die damit verbundenen Arbeite» an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in sercr Tiefbau-Verwaltung, NaihhauS, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, aus und können daielbsl cingejehcn oder gegen Entrichtung der Gebühren iin Betrage von 0,50 welche cvcnt. in Aries marke,i einzuseiiden find, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Ansschrift: „Schleutzcnbau t» der Eiscnbahnstrastc" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 8. Juni isd. Jhs., Nach- mittags 5 Uhr, einzureiche». Ter Rath behalt sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab- zulehncn. Leipzig, den 27. Mai 189t. Des Raths der Stadt Leipzig Str»tze:ipau-rcputatton. Io. 2665. Srkliulllilinchllng. Von dem Unterzeichneten Armcnamte sollen Dienstag. den 2. Juni d. I., Vormittags von 16 Uhr au in der Gastwirthschast ,„zur grünen Ciebe" in Leipzig-Lindenau verschiedene Möbel, Bette», Wäsche, Kleidungsstücke, HauS- und Küchengeräthe re. öffentlich versteigert werde». Leipzig, am 28. Mai 1891. Das Armcnamt. Hentschel. LeklNlllllNlichullg. Nächsten Sonntag, als am 3l. d. M., liegen Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr im Schulzimmer Nr. 17 der XVI. Bezirksschule allbicr die Lriginalpläne unserer Kirche zur Besichtigung aus. — Alle lieben Glieder unserer Kirchgemeinde werden hierzu freundlichst eingeladen. Leipzig-Volkmarsdors, den 28. Mai 1891. Ter Sirchcuvorstand. Lirschellverpachlullg. Die diesjährige Nutzung von den fiskalischen ktrschbäumen an den Straßen der nachgcnannten Aintsstraßennieisterbezirke soll gegen sofortige baarr Bezahlung und unter den sonstigen bei Eröff nung der Termine bekannt zu gebenden Bedingungen im Wege des Mefflgebots öffentlich verpachtet werden und zwar: 1. Freitag, den 5. Juni dss. Js., von Vorm. 16 Uhr an ii» ltzasthosc „zum Zininicrlios" t» Borna die Nutzung der Kicjch-Allcen im Bezirke der Amtastrastenmeister in Borna und vrlinm in Lobstädt, 2. Sonnabend, den 6. Juni dss. Js„ von vorm. 16 Uhr an im Rümmler'sche» Restaurant am Bahnhofe zu Frohbnrg die Nutzung der Kirsch-AUeen im Bezirke des AmtSstrastcnmetstcrS kehrmauu dasclbst, 3. Montag, den 8. Juni dss. Js., von Nachm. 4 Uhr an im Gasthose „zum Kronprinz" in Groitzsch die Nutzung der Kirsch-AUeen im Bezirke des AmtSstratzenmeistrrS Xeukort dasclbst. Nähere Auskunst über die einzelnen Straßen und deren Untcr- abiheilungen, sowie über die Anzahl der anstehenden ttirschbäumc ertheilen die vorgenannten AmtSstraßenmeister und die Wärter der einzelnen Straßenabtheiluiiaen. König!. Ttrasten- »nd Wasserbau- Söirigl. vau- Jnspectton Leipzig, perwalterei Borna, an» 26. Mai 1894. Michael. Ti<roff. Holz-Äuction ' aus Zwenkau er LtaatSsorstrevier. Montan, den 8. Juni dss. IS., von Vormittags 16 Uhr an sollen folgende in der Harth, in den Nbthciiungcn 19, 25, 27, 28, 31 bis 35 u. 37 aufbcccitete Nutzhölzer, als: 71 Stück sichten« Klötzer v. 13—21 am Stärke, 4 w Länge, 3815 - - Derhstangcn - 8—15 » - 7—13 » - 765 - - Rcisstangen - 6—7 » » 5—7 - » 1 rm eichene Nutzscheite, (Zusammenkunft: Kaiserweg, an Abtheiluag 35), sowie Dienstag, den 9. Jnnt d,'S. I»., ebenfalls von Vormittags 16 Uhr an folgende ebendaselbst ausbereitete Brennhölzer, als: 10 rm eichene Brennscheite, 13 - Harle Brennknüppel, 271 « weiche - 31 - fichtenes Abraumreifig, 61 Langhaufen hartes Brenareisig, 19 - weiche- - (Zusammenkunst: Deubener Weg, an Abtheilung 25) meistbietend gegen sosortigr Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werben Zahlstelle im Gasthaus „zum bayerischen Hos" in Gaschwitz. Auskunft ertbeilt die Unterzeichnete Revierverwaltuaa. königliche Korstreviervrrwaltung Zwenkau und königliches Farftrrntawt Wurzen, am 28. Mai 1891. Lomlrr. Geißler. Lönigl. Lunstakademie und Luustgewerbe- schnle in Leipzig. Sonntag, den 31. Mai d. I., Vorm. '/,! 2 Uhr findet in der Aula deS neuen AustaUSgebäudes, Wächterstraße 11, eine Prämien- bertheilung au Schüler statt. Eiugeleitct wird die Feier mit einen, kurzen Vorträge über das Leben Meissonnierü und seine Werke, welche in einer französischen Ausgabe in Heliogravüren ausliegcn. Zugleich i>t eine Ausstellung der durch Herrn Pros. Haselberger wieder heraefiellten Dürer'schen Fensterbildcr aus der Landauer Capelle in Nürnberg von 1508 veranstaltet. Ferner sind aus der Glasinalerabtheiiung folgende unter Be theiligung von Schülern gefertigte Arbeiten ausgestellt: 1) eine ge treue Nachbildung der Türer'schen Fcnstcrbilder, 2) Bierpasiebilder, Scenen aus dem deutscheil Ritter- und Minneleben nach Zeichnungen von Wohlgeiuuth und 3) das Wappen des deutschen Reiches und der 7 Wahlsürsten aus dem 16. Jahrhundert. Im Namen des LehrercollegiumS beehrt sich hierzu ergebenst cinzuladen Leipzig, den 28. Mai 1891. Ter Direktor: vr. Ludw. Nieper. Lirchen-Ncubau Leipzig-Volkmarsdorf. Submission für Erd- und Maurerarbeiten. Tie Ausführung von Erd- und Maurerarbeiten soll vergeben werden. Anschläge hierzu sind bei Herrn Architekt Julius Zeißig, Leipzig, Mozartsiraße 5, gegen Erstattung von 2 zu entnehme». Daselbst sind auch die Bedingungen uud Zeichnungen in den Stunden von 2—4 Uhr Nachmittags cinzusehen. Tie Angebote sind bis Montag, den 8. Jnnt» Mittag 12 Uhr be, genanntem Herrn Architekten eüizureichen. Ter Unterzeichnete bedäit sich die Answabi unter den Anschlag einrcichenßen Unternehipcra, sowie daS Recht vor, die Angebote event. abjulebnen. Leipzig-Volkmarsdors, den 28. Mai 1891. Der Sirchenvorstand. Der evangelisch-sociale Longreß. 2 '.» Ergehniß der Verhandlungen deö evangelisch-socialen Eo'.u,.csseS über die sociale Frage ist ein selsr geringfügiges. Der einzige praktische Vorschlag wurde vom Prediger Sultze^ Dreien gemacht: Die Beseitigung aller Gebühren und Hon rare für kirchliche Handlungen. Er begegnet sich darin mit r. - prenü'schcn EultuS-Ministerium, welches die Ab- losui, r Gel «.zweit vorbereitet. Dadurch wird daS kirchliche Lebe', ewochicden gefördert, »nd daS wird auch auf die socialistische Bewegung cinwirkeu. Fai alle sonstigen Reden nnd ausgcsteUten Thesen verrieihen zwar viel guten Willen, es wurde auch manches treffende Wort gesprochen und beifällig aus genommen, aber daß dadurch Wirkungen erzielt werden, muß bezweifelt werden. Professor Herrmann auS Marburg erklärte, daß die Besitzenden und Höheren nach der Kirche als Retterin rufen, während sic selbst über die Kirche hinaus zu sein glauben. Die Arbeiter würden nothwendig erbittert, wenn sie diese Heuchelei und den damit verbundenen Hvchmulh sähen. Die Kirche soll mäßigend ans die Genußsucht wirten. Aber die das vertrugen, zeigten selbst keine Neigung, ihrer Genußsucht Schranken zu setzen. In demselben Sinne hat sich der Ockvilvmicrath Nobbe geäußert. Dadurch, daß man diese Dinge ans Licht zieht, wird aber nichts geändert, im Gegcn- lheit werden sich die Sociatdemokraten auf diese Reden als auf werthvollc Zeugnisse für die Nichtigkeit ihrer An schaumigen und die Berechtigung ihrer Klagen berufen. Herr Nobbe sagte auch unter dem Beifall seiner Zuhörer, daß die Grundbesitzer auf strenge Befolgung des siebenten Gebotes hielten, weil dies ja für die Besitzenden am bequemsten zu Hallen sei, anders sehe eS dagegen mit dem sechsten und auch mit dem drillen Gebot aus. Man wird durch solche Anklagen im Geiste nach Wallen stein's Lager versetzt, man glaubt den Kapuziner predigen zu hören, der sich über das unchristliche Thun der rauhen Kriegs- männcr entsetzt. In diesem Puncte gleichen sich alle Zeiten, cö hat stets Menschen gegeben, die durch ihren Lebenswandel den übrigen als Muster voranleuchtete», und solche, welche im Genuß das eigentliche Ziel des Lebens erblickten. Es giebt Sociatdemokraten von tadelloser Lebensführung, die an die Ausführbarkeit der socialistischc» Theorien glauben, nnd eS giebt Arbeitgeber, deren Sittlichkeit viel zu wünschen übrig läßt, aber dadurch wird der Sachverhalt nicht anders. Und wenn zahlreiche Fabrikbesitzer in sich gehen und sich in Zukunft eines echt christlichen Lebenswandels befleißigen, so verliert die socialistiscbe Bewegung nichts von ihrer Be deutung. Die sociale Frage ist eine Frage deö Mein und Dein, sie ist durch den Kampf der Besitzlosen gegen die Be sitzenden entstanden, der Socialist fraßt nicht danach, ob der Arbeitgeber, welcher den Gewinn auS einem industriellen Unter nehmen zieht, das erworbene Geld in großen Massen auS giebt oder ob er weiser Sparsamkeit huldigt, der Besitz allein ist es, an welchen der Socialist Anlheil haben will. Der üppig lebende Eapitalist, welcher dem socialistisch gesinnten Arbeiter höher» Lohn giebt, als der asketische Arbeitgeber, ist ihm lieber als dieser. Was sängt man aber erst mit den Stöcker schen Thesen über Individualismus und'SocialiSniuS an? Solche Sätze sind nichts als eine zwecklose theoretische Spielerei, mit rer man nickt einen Hund vom Ofen locken kann, wie sich Herr Nobbe über den Werth der „Theilerci" ausvrückt. In rich tiger Erkenntniß der Nutzlosigkeit einer Erörterung dieser Satze verzichtete denn auch die Versammlung daraus. Weit sachlicher und deshalb auch als Material brauch bar sind die von Herrn Nobbe ausgestellten Sätze. Er verlangt, daß das Verbältniß zwischen Grundbesitzer und Arbeiter nicht in einen bedrohlichen Interessengegensatz auS- arte, er räth dem Grundbesitzer, daß er seine Arbeiter durch Gewährung gesunder Wohnungen, die mit Landbenutzung ver Kunden ist, an die Stelle fessele und daß er die ans Erleichterung des EigcntbumSerwerbeS abzielendcn Gesetze ernst und wohl wollend würdige, daß er den Abzug vom Lande nach den großen Städten durch persönliche Fürsorge für daS Wohl der Arbeiter bindere. DaS sind gewiß beberzigenswertbe Rath schlage, uNd e- steht zu hoffen, daß sie auch hier und da br folgt werden. Aber durch alle diese wohlgemeinte» Reden und ausgestellten Sätze kommen wir der Lösung der socialen Frage, insbesondere auf dem Lande, nicht um ein Haar breit näher. Hier kann weder der gute Wille Einzelner, noch die Einwirkung der Kirche helfen, nur gesetzliche Maßregeln und gemeinsames Vorgehen der Grundbesitzer mit bestimmten Zielen können etwas anSrichten. Wenn z. B. ein Verein zu Stande käme, welcher die Befolgung der von Herrn Nobbe angedeuteten Schritte zur Pflicht seiner Thriloehmer machte, der also bestimmt Regeln für die Beschaffenheit der Arbeitcr- wobnungcn ansstellt nnd befolgt und sich Uber daS Maß dessen verständigte, was den Arbeitern zu gewähren sei. Tie ländliche Arbeiterfrage ist von höchster Wichtigkeit ür die Zukunft. ES ist eine bekannte und von den Interessenten schwer beklagte Thatsache, daß sich die Zahl der ländlich?» Arbeiter zusehends verringert und daß sich eine besondere Art der Arbeiter, die sogenannten Wander arbeiter, aufgethan haben, welche daS Svstein der seßhaften Landarbeiter in Frage stellen. Solche Mißstände bedürfen der gemeinsamen Abwehr nnd Beseitigung durch die Grund besitzer, und hier gielt cs, rechtzeitig die geeigneten Mittel anznwenden. Es genügt nicht, daß man den ländlichen Arbeitern den Schutz gegen socialistischc Einflüsse ihnen selbst überläßt, sie muffen durch zweckmäßige Ein richtungen in eine Lage versetzt werden, welche lhren uner läßlichen Bedürfnissen entspricht. Die ländlichen Arbeiter dem eigenen Gutdünken zu überlassen, ist ebenso verkehrt, al« daß man die Grundbesitzer daran mahnt, ihrer Pflichten als Christen eingedenk zu sein. DaS beste Ehristcnthum ist hier das der That, es gilt landwirtbschaftliche Genossenschaften zur Verbesserung der Lage der ländlichen Arbeiter zu gründen und auf diese Weise der zahlreichen und wichtigen Land bevölkerung eine feste Grundlage für ihre Existenz darzu- bietcn, welche sie an die Scholle bindet und iyncn nicht die Auswanderung oder den Abzug nach den großen Städten wünsckenswerlh erscheinen läßt. Glücklicherweise liegen ja die Verhältnisse so, daß heute noch ans dem Lande so gut wie keine Neigung besteht, die Reihen der Socialdemokratie zu verstärken. Herkommen und die allgemein herrschende Religiosität machen diese Gemein schaft heule »och unmöglich. Aber cs besteht keine Gewähr dafür, daß cs auch in Zukunft immer so bleiben wird. Conscquent fortgesetzte Agitation, die Anpreisung der Vorzüge deS socialistischcn Staate- durch beredte Lob- sprecker werden voraussichtlich langsam, aber dennoch Anklang finden, und wenn hier erst Bresche geschossen ist, dann ist es um Ruhe und Frieden geschehen. Mit der Ausschließung der ländlichen Arbeiter von der socialdemokratischen Bewegung bängt daS Fernbalteu derselben vom Heere zusammen, eS ist ein dringendes Interesse, welches der Staat an der Aufrecht- baltuiig der bestehenden socialen Verhältnisse auf dem Lande bat, und deshalb dürfen cS die Grundbesitzer nicht bei guten Ratbschlägen und wohlmeinenden Reden bewenden lassen, sonder» sie müssen zur That schreiten. * Leipzig, 31. Mai. * Se. Majestät der Kaiser traf Donnerstag Abend l l Uhr wieder auf der Wildparkstation ein. Am Freitag Vormittag fuhren Ihre Majestäten der Kaiser »nd die Kaiserin mittelst SonderzugeS nach der Bahnstation Schöne» berg und begaben sich von dort zur FrübjahrSparade. Nach der Parade nahm Se. Majestät der Kaiser im Schlosse Vorträge nnd Meldungen entgegen und ertbeilte Audienz. — Die Reise Sr. Majestät deS Kaisers »ach Kiel vor der Berliner FrühjahrSparade, wo Se. Majestät Se. königliche Hoheit den Prinzen Heinrich mit den ans Schottland kommenden ange- kanflcn Uachlen erwarten wollte, ist dadurch verzögert, daß die pachten nicht zu der bestimmten Zeit im Kieler Hasen cingetrosscii sind; indcß wird Sc. Majestät zum Empfange der Jachten doch noch nach Kiel gehen. * An der Besprechung von Vertretern der verschiedenen Fractioncu über die Landgemeindeordnung am Donners tag nahmen die Nationalltberalcn, daS Ccntrum, die Deutsch- conservativen und die Freiconscrvativen theil. Die Deuffch- freisiiinigcn waren nicht vertreten. Wenn auch die Vertreter keinen Auftrag hatten, ihre Fractionen zu binden, so darf man doch annchnicn, daß die gefaßten Beschlüsse die Zu stimmung der Fraclionen finde» werden. Ueber die ab weichenden Beschlüsse des Herrenhauses kam bezüglich der Heranziehung zu den Gemeinde-Abgaben, deö Stimmrechts in der Gemeindeversammlung nnd der Wabl der Gemeinde vorsteher eine Einigung zu Stande. Bezüglich der Oeffentlich- keit der Gemcindevcrhantlungcii wurde keine Verständigung erzielt, indcß ist Hoffnung vorhanden, daß auch in diesem Puncte eine Einigung in allernächster Zeit erfolgen wird, so daß an dem Zustandekommen der Landgemeindeordnung nunmehr Wohl nicht mehr gezwcisclt werden kann. * Tie „Nat.-Lib. Corr." schreibt: Der bevorstehende nationalliberale Delegirtentag fährt fort, die Presse in ungewöhnlich lebhaftem Maße zu beschäftigen. Wir ver zichten für jetzt darauf, ans die zahlreichen Unterstellungen, Vermuthlmgeil und guten Nathschläge, welche bei diese» Erörterungen zu Tage treten, einzugeben. Der Verlauf der Versammlung erst wird eine feste Unterlage abgeben, ans der man viele jetzt voreilig verhandelte Fragen zweckmäßig und nutzbringend Weiler wird erörtern können. Nur eine Unterstellung, der wir namentlich in süddeutschen Blättern begegnen, glauben wir zurückweiscn zu sollen. Es ist die in verschiedenen Wendungen wicderkehrende Bermuthung, daß die „unerwartete" Einberufung eines Parteitags auf Hobe gouvernementalc Einflüsse zurückzuführen sei und daß damit sogar die Verlegung der Versammlung von Eisenach, welches anfänglich in Aussicht genommen war, nach Berlin zusainnienhange. Wer mit dem Verlaus der vorangegangenen Verhandlungen auch nur aufs Oberflächlichste vertrant ist, weiß, daß diese Anschauung vollkommen den Thatsachen widerspricht. Ueber einen solchen Partei- oder Delegirtentag ist schon seit lange» Monaten in den Partei- kreiscn verhandelt worden; der Plan ist keineswegs ein Erzeugniß der letzten Wochen und ist vollständig aus der eigensten Initiative der Parteigenossen in den ver schiedensten Gegenden des Reiches hervorgcgangen. Die Verlegung von Eisenach nach Berlin aber entsprang rein localen und ZweckmäßigkcitScrwägungen. Man glaubte sich in der Neicköbauplstadt einen zahlreicheren Besuch versprechen und der Versammlung mehr den Charakter einer allgemein deutschen Veranstaltung ohne besonder- bcrvortretendeS landschaftliches Gepräge wahren zu können. ES kam weiter in Betracht, daß an dem in Aussicht genommenen Tag das preußische Abgeordnetenhaus versammelt ist und die zahlreichen liierbci thäligen Parlamentarier unserer Partei sich wohl inSgesammt an einer Versammlung in Berlin betbeiligcn werden, für die meisten aber bei den gegen wärtigen wichtigen Geschäften im Abgeordnetcnhause eine Reise auf solche Entfernung wie Eisenach so gut wie aus geschlossen war.
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