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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189104200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-20
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1891
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MiMer TaMM Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Anzeiger Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr 85. Jahrgang. M Montag den 20. April 1891 Amtliche Bekanntmachungen PyräuS (Hafen von Alben), zu Rotterdam und n TranSvach " ugSwrise auS wohlhabenden Landwirthen sich zusammen- eyente Wädlersckaft kann unmöglich einem Socialdcmokraten bre Stimme geben, wenn sie sich nickt mil ibrcm innersten Wesen in grellen Widerspruck seyen will. Verniuthlich wer den sich die Dentscksrcisinnigen und Welfen spalten, viele werden sich der Stimme enthalten, niancke für diesen, mancke ür den anderen Kandidaten stimmen, aber das genügt auch vollkommen, um die Wahl des Fürsten Bismarck bei seinem bedeutenden Borsprung ;u sichern und dem WablkreiS wie dem ganzen Baterlande ein Aergerniß ohne Gleichen zu ersparen. * AuS BnenoS-AyrcS wird dem „Reuter'schcn Bureau* vom 18. d. M. gemeldet: Präsident Pellegrini legte dem Ministerrathe einen Gesetzentwurf, betreffend die Lösung der „ i Staat und de» diesigen Banken vor, um es den Letzteren zu ermöglichen, als Acliengescllschastcn ihre Geschäfte sortsübrcn zu können. Die Negierung werde RcchnungSrcvisorcn ernennen und das Statut der Banken durch Ausschüsse der Depositäre auSarbeilen lassen. Die Letzteren sollen sick gleichzeitig entsprechend ihrer Einlage an dem Eapital als Gründer bcthciligen. Tie beiden Banken von BucuoS-AyreS werden zu einem Institut vereinigt. Diese so entstandene neue Provinzialbank solle Zweigstellen in La Plata unk anderen Städten haben. Wenn diese Vorschläge vom Gouverneur Eosta genehmigt werden, so wird der Ent wurf dem Congrcß unterbreitet werden. Marine. * Berlin, l8. April DaS Kreuzergeschwader, be lebend aus S. M. Schiffen „Leipzig* oxlaggschifsl, „Sophie* und „Alexandrine* — Gcschwaterches Contre-Admiral BaloiS — ist heute io Yokohama anaekommcn. S. M. Kanonenboot „Hyäne*, Eommandant Capitain-Lieutenant Plaschke, ist am 17. April m Biffao eingetroffeu. Lekauutmachung. Wegen der jetzt vorzunehmendra Straßenausbessernuge» wird von Montag, den 20. dt. Mt-„ ab »er LtStteritzer Weg aus der Streck« von der Riebecksiraße bi« zur Flurgrenz« mit Stötteritz für alen Fährverkehr dis aus Weiteres gesperrt. Leipzig, am 18. April 1891. Ter Math »er Stadt Leipzig. H 4545.vr. Georgi. Letstner. * Wie auS österreichischen Parlamentskreisen verlautet, dürste die vereinigte deutsche Linke einen selbstständigen Arrest entwurf vorlegen. Der Abgeordnete Plener werde in der nächsten Sitzung dcS Abgeordnetenhauses einen Antrag an die Einführung direkter Wahlen in den Landgemeinden und über Arbeiterkammern einbringen. * Der Lemberger „Przeglond" bringt folgenden Bericht auS Kiew über den angeblichen Selbstmord der Groß- sürstin Olga Feodorowna. Am 9. April 12 Uhr Mittags traf die Großfürstin mit dem hoszuge auS Petersburg in Charkow ein, wo der Aufenthalt nahezu eine Stund« dauerte. Als die Reise fortgesetzt wurde, er- klärte die Grostsürstin, dast sie ruhebedürftig sei, woraus sich ihr Hofstaat »uruckzog. Nachmittags um 4 Uhr begab sich die Hofdame der Grostsürstin, Gräfin Oserow, wieder in den Salonwagen der Grostsürstin und klopft« zuerst leise, dann, einigermasten beunruhigt, stärker an die Thür, und al« si« keine Antwort erhielt, ries sie be- stürzt den Hofmorschall Muchanow herbei. Beide betraten dar SaloncoupS, wo die Grostsürstin blutüberströmt lag und kaum voch ein Lebenszeichen gab. Der Hoszug näherte sich in diesem Lttarlioa »nd Lrprditiou Io-oaue-gass« 8. Aprkchünudrn drr Ncdaction Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5— 6 Uhr. FW »u >UNIß«d< „„«»««ein M-nuicrirl« «i«4I iich d« Red«»»» man »<rvuul<». Auvohwe »er für dir nächstfolgende Nummer beftf»»ten Inserate an Wochentagen dts S Uhr Nachmittag«, au Sam,- und Festtagen früh bi, ,9 Uhr. 3n den /iliakru für Zns.-Anuahmr. ktt» Mr»»'« Sartt«. (Alfrr» Hahns. UatversitälSstraste 1, Laut» L-schc. tkathariueustr. 14, pari, und Löatg-platz 7. nur bi« V.8 Uhr. Lolonialpolitisches. " Der Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Congo-Staat über die Auslieferung der Verbrecher und die Gewährung sonstiger Rechtshilfe in Strafsachen zwischen den deutschen Schutzgebieten in Afrika und dem Gebiet de» Congo- Staat«, vom 25. Juli 18!»0, wurde, nachdem er ratifieirt worden, Sonnabend im „Reichs^beietzblatt" veröffentlicht. Der Austausch der RntisicationS-Urkunden Hal am 21. März 1891 zu Brüssel statt gesunden. * London, 17. April. Die erste Sendung Elfenbein von Emin Pascha im Werthe von einer Million Mark, welche Stanley, vergeblich nur, zu führen versuchte, ist in Bagamoyo eingeiroffen. (Ter Sultan von Zanzibar hat, laut anderweitiger Meldung, gestern die Generalacte der Brüsseler Autifclavertt-Couserenz unterzeichnet.) Lekanntmachung. Anher erstatteter Anzeige zufolge ist da« von der Sparkassen- Verwaltung zu Gohli« ausgestellte Sparkassenbuch Nr. 1929 abhanden gekommen. Gemäst §. 10 d«S bezüglichen Sparcasienregulativ« wird die« hiermit bekannt gemacht und der etwaige Inhaber de« Buche« aus- gefordert, sich mit demselben binnen 3 Monaten und längsten- bis »«» rr. L«it lei dem unterzeichneten Rath« oder der Sparcasfenvenvaltung in Leipzig-Gohli« zu melden, widrigenfalls da- Buch für ungiltig erklärt werden wird. Leipzig, dea 15. April 1891. Der Math der Stadt Leipzig. Id. 1668. I-r. G«orgi. «st. L. Lekanntmachung. Wegen d«r am 20. diese» Monats beginnenden Abbrv.chSarbeiteu des Grundstücks Preustergästcken Vir. 4 wird Vas Preustergäßche« vorn bezeichneten Tage ab für allen unbefugte« Fährverkehr dir aus Weitere- gesperrt. Leipzig, den 18. April 1891. Der Math der Stadt Leipzig. H4547.vr. Georgi. Leistuer. Lekanntmachung. van Mont^, den 20. dieses Monat» ad wird die »e»eindrstratze zn Leipzig-Reudnitz wegen vorzunehmeoder Einlegung von Wasserröhren auf di« Dauer dieser Arbeiten für »en dnrchgehendeu Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 18. April 1891. Der Math der Stadt Leipzig. H 4646.l)r. Georgi. Lristner. verkauf alter Fenster. 45 alte Fenster, darunter: 13 mit eichenen und 9 mit kiefernen Lahmen, 2,40 m hoch und 1,45 m breit, mit BaSqutlleverschlust, uoeiflugelig mit je 3 Scheiben ppd Oberlicht, ferner 8 eichene Fenster, 2^10 m hoch und 1,40 m breit, mit BaSquilleverschlust, vierflügelig mit le 2 Scheiben, sowie 20 Winterfenster, 2 m hoch und 1,35 m breit, mit Wirbelverschlust, zweiflügelig mit je 3 Scheiben, sollen an den Meistbietenden verkauft werden. Von den Frustern sind 2 Stück im Hofe de- Postgrundstück- cun AugustuSplatze zur Ansicht ausgestellt. Angebote sind bis zum 30. d. Mts. mit der Aufschrift „Angebot aus alte Fenster" au die Kaiserliche Ober-Postdirection einzusenden. Leipzig, 14. April 1891. Ter Kaiserliche Ober-Postdirertor. Walter. mit ihrem Siammhause handle bst I s^ll findet, und zwar auch deshalb, weil Lord Roseberry am geeignetsten ist, auch die Lücke auSzusüllen, die bezüglich der Vertretung der Ideen der Liberalen in den höchsten Kreisen in gesellschaftlicher Beziehung eingetretcn ist. Die meisten Ebanccn auf die Führerschaft batte nächst Lord Roseberry Lord Spencer, der dieselbe wahrscheinlich auch mit letzterem thciien dürste. * Nach einer Melkung des „Reuter'schcn BureauS* auS Simla sind 3 englische Kolonnen am Freitag gegen die ans- über ausrichtta. Freud. fühlens nicht eiwa we.l wir intolerant sind I d-r Miranzai vorgerückt und haben die- — das griechische Volk ist ja da» toleranteste Volk der Welt — lieben vollständig in die Flucht geschlagen. nicht etwa weil wir weniger die Gemahlin unseres Thronfolger; I * Die Erweiterung und Verstärkung des New- lieben würden, wenn sie in der väierlichen Religion beharrt hätte. I Yorker Hafenortü wird vom Washingtoner KriegSamt, Wir freuen uns vielmehr deshalb, weil wir in diesem Entschlüsse I sind zwar schon binnen kürzester Frist, geplant. Zunächst ist der hohen Frau die innig, Liebe und Anhänglichkeit zu ihrem neuen weitere Ausbau der Forts Hamilton und Wandöwortb«, '° s°wi- die Einbcziebung der Insel Plumb Island in die das Scepter zu führen sie eines Tages beruf... fein wird." .nar.t.me Bcsest.gungSspbare n,S Aug g faßt. D.e dazu . , ... I nothigen Terrainkaufe sollen ebne Zeitverlust bewerkstelligt, Der fieberhaften Thatigkeit, welche die bulgarische I ^y^ntucll soll -»n, ZwangScnteignungSversahren geschritten Regierung in der Untersuchung bezüglich des jüngsten I Der vorläufige Koflenpunct wird mit 750 000 Dollars Mordanschlags entwickelt hat, ist der Erfolg nicht auö-1 p^xch„et. geblieben. Die „Neue Freie Presse" bringt die Namen der vier Mörder, Demeter Petros, Rista Kum an ow, Nista Dimitrow auS Ochrida in Macedonien und Elcmcatic Matsckkow, der mit einem bulgarischen Pass- versehen I ^'.'.erra"". war. Der Dragoman „eines init fl.ußland ans srcuiidschast-1 lichcm Fuße stcbenden Staates", welcher die Flüchtlinge auf dem Belgrader Bahnbofc in Empfang nahm, war der „Kölnischen Zeitung" zufolge kein Anderer als der Secretair der französischen Gesandtschaft, Dumas. Wie eö heißt, ist der berüchtigte Iakobsohn nach Sofia gekommen, um dem Ministerpräsidenten Stanibulow wichtige Enthüllungen zu machen. lieber den Inhalt einer solchen und die daraus entsprungenen Folgen gebt der „Bossischcn Zeitung" auS Belgrad nachstehende Meldung zu: * Belgrad, 18. April. Wie ich aus vorzüglichster Quelle in Sofia erfahre, hatte der Russeuspion Jakobsohn dem Minister- Präsidenten Siambulow unter Andern, »liigctheilt, daß der Lcerelair der bulgarischen Agentie in Bukarest, Wladiguerow, im Solde Rußland» siche und Lcrrath au der Sache Bulgariens übe. Tic beigebrackicn Beweise waren zweifellos. Stanibulow ließ infolge besten Wladiguerow unter einem nichtigen Vorwande nach Sofia kommen, wo derselbe sofort nach seinem Eintreffen verhaftet wurde und nach persönlichem Verhör Lurch Siambulow seine Schuld zugab. Wladiguerow zählte zu den befähigtsten Beamten und war der be- sondere Vertrauensmann der Regierung. Er gehört zu denen, gegen welche demnächst der Proceß wegen Hochverraihs erhoben wird. * Tie „Politische Eorrcspondenz" veröffentlicht den Wort laut der Antwortnote des türkischen Ministers des Acußern Said Pascha auf die Noten des österreichisch ungarischen Botschafters in Konstantinopel Baron von Ealiee, betreffend die Glockcnangelcgenheit von UeSküb. Baron von Ealiee verlangte danach die SuSpenkirung des Valis von Kossowo, die Ertkeilung einer klaren und formellen In struction über die gesetzliche Stellung der katholischen Kirche im Bilajct, sowie hinsichtlich dcS Protektorats dcS Kaisers von Oesterreich über die katholische Kirche in jenen LankcS- tbcilcn, schließlich vollen Schadenersatz für die katholische Kirche in Ucsküb. Tic Antwortnote Said Paschas enthielt die Zustimmung der türkischen Regierung zu diesen Forde rungen sowie die Anzeige, daß der Val: von Kossowo seines Postens enthoben worden sei. * König Milan bat nack dem „TcmpS" für Ent gegenkommen in der Frage seines Wohnsitzes eine erste Zahlung von 500 000 Frcs bereilS erhalten. Tie andern 500 000 Frcs. werden ibni IN drei Monaten gezahlt werden. Derselbe hat Belgrad verlassen und Rislitsch mitzetbeilt, er werde nächstens eine der französischen Aristokratie angehörige Dame beirathen. * AuS Paris, 18. April, wird gemeldet: Ter bisherige Gouverneur von Algier, Tirman, hat das Großkrcuz der Ehrenlegion erhalten. — Tie dem Geueralgouverneur von Leipzig, 20. April. * Nack dem Etat deS Auswärtigen Amtes für 1891/92 waren in Bezug auf dir BerufSconsulate vier größere Veränderungen vorgeschlraen. Zunächst sollten die drei Vicc- consulate im PyräuS (Hasen von Athen), zu Rotterdam und ui Pretoria in Transvaal zu Consulaten umgcwandelt werden. Ties ist bereit- zur Ausführung gelangt; die drei bisherigen Inhaber derselben, Eonsul I)r. Kürwitz in Rotterdam, Consul v. Hersf in Pretoria und Geh. RegierungSrath Luders mrt dem Charakter als Generalconsul, sind au denselben verblieben. An vierter Stelle ist die Verlegung deS ConsulatS von Messina wegen der stetig sich vermindernden Bedeutung diese« Ort- für den Handelsverkehr nach Neapel genehmigt worden. Der Umzug dahin steht demnächst bevor ; doch soll, wie au- Süditalien verlautet, ein Personalwechscl daselbst eintreten. Endlich steht, dem Vernehmen nach, di« definitive Besetzung mehrerer nur auflragSwcise besetzter Consulate bevor. * Dem langjährigen Vorsitzenden des DeutschenKrieger- bundeS, Oberst z. D. v. Elpons, ist für seine besonderen Verdienste bei der Führung und Leitung dcS Bundes der Rothe Adlerorden zweiter Classe mit Eichenlaub und Schwer tern am Ringe verliehen worden. * Tie württcmbergische Verwaltung-reform- Novelle kann jetzt als gerettet gelten, seitdem der Stein deS Anstoßes, die Bevorzugung der Höchstbcsteuertcu, beseitigt ist. Tie Erste Kammer besteht nicht darauf, daß dieselben Sitz und Stimme im Gemcindcrath erkalten, und die Zweite Kammer gicbl zu, daß die Gemeinden ihren Höchstbestenertcn, wenn diese ein Viertel aller Steuern tragen, den IahreS- bauShalt kostenfrei vorzulegcn und binnen 14 Tagen Gegen vorschläge anzunehmcn baben, über welche nötbigenfallS daS Ministerium entscheidet. Aus diesen Eompromiß bin, welcher in der Zweiten Kammer mehr als zwei Trittcl der Stimmen erhielt, wird daS Gesetz ohne allen Zweifel zur Verabschiedung gelangen. ver Hafen von Helgoland. * Bon einem Fachmann de- Wasserbaue- wird der „National-Zeilung" geschrieben: Da- dem Deutschen Reiche auf friedlichem Weg« wied«rgewoaaene kleine FelfeneilanL Helgoland hält das rege Interesse aller Teutfchcn, besonder« aber derer aus sich gerichtet, welche zur Marine in irgend welcher Beziehung stehen. ES ist in politischen, wie in technisch«» Fachzeitungen viel über den Werth der kleinen Insel gestritten worden, aber soviel dürfte Jedermann klar sein, daß die Insel al« Stützpunkt für di« den Bor- ,osteudi«nst im Kriege versehenden Schiffe, wie auch als Zufluchtsort ür unsere Fischerfloltille bei auobrechendem Sturme erst dann t»»^. Bedeutung sein kann, wdnn durch Herstellung eines geeigneten H^fen« ein sturm- und dünungssveier Zufluchtsort für di« Fahrzeuge ge- chaffcn sein wird. Für den Vorpestcndienst der Kriegsschiffe, be- anders der Torpedoboote mit ihrem beschränkten Kohlenraum, ist die Anlage einer Kvhlenstation ans der Insel unerläßlich nnd die Möglichkeit, unaufschiebbare, wenn auch nur provisorische Repara- luren an Schissen vornehmen zu können, mindesten« sehr erwünscht. Für diesen Zweck ist die Anlage eine« Tvcks oder Helling« mit den dazu gehörigen Magazinen und Werkstätten nothwendig, für die z. Z. aber den nüthigen Platz das Unterland nicht bietet. In Rr. 28 dieses Jahrganges der „Telitscheii Bauzeitung" ist eine Hasenanlage sür Helgoland skizzirt, bei der den genannte» An forderungen Rechnung getragen wird. ES ist vielfach die Meinung ausgesprochen worden, daß die früher vorhanden gewesene Verbindung der Insel mit der 1800 in entfernten „Düne" durch einen Tamm künstlich wieder hergesrellt werden solle, um die jetzt „SüLbascn" genannte offene Rkede gegen di« Gezeitenströmungen abzusperren und vor den Sturmwogen zu schützen ; es wäre aber ein entschiedener Fehler, wollte man den gewaltigen Kräften, welche in der Nordsee durch Sturm und Strömung wirksam sind, mit schwachem Menschenwerk feindlich enlgcgculrctcn. Ten Elementarkrallen gegenüber ist alle» Menschen werk ohnmächtig und nur von kurzem Bestände. Haben aber die Wogen den Insel und Tüne vcrbintcnden Fclscnrücken verschwinden lassen, wie viel leichter würden sie mit einem künstlichen Tamm fertig werden. Tas Augenmerk des in der Nordsee bauenden Technikers hat fick ganz besonders darauf zu richten, daß sich sein Werk den Angriffen der Etementarkräste entziehe, daß es diesen nirgends hindernd in den Weg trete, ihnen vielmehr möglichst die Balm ebene und ihnen dadurch den Hebel entziehe, an dem sie das Zerstörungswcrk beginnen könnten. Tieier Grund satz ist auch bei dem oben envähnten Vorschläge zu einer Hasenanlage bei Helgoland maßgebend gewesen, denn der Hasen soll nach diesem im Südasien der Insel liegen, so dost bei den häufigen schweren Nordweslstürmen das 5>0 in hohe FelfeneilanL sich al- Windfang vor den Hasen stellt, während die den Hasen umschließenden Molen- mauern, den Gezeitenströmungen und der Bahn der Slurmwellen parallel, diesen rin glatte» Bett schaffen. Tie Molenmaucn» schließen von drei Seilen ein Wasserbecken von 700 in Länge in der Richtung von Nordwcst nach Südost und 500 ni Breite, also von 350000 izm ein, welche« nach Südost offen ist, von welcher Richtung starke Stürm« nicht Vorkommen. Ter Haien ist in der Nähe feiner Mündung am tiefsten, so daß auch die schwersten Panzerschiffe an den Molen anlegen könne», der mittlere Thcil wird mit einer Ebbetiefe von 6 m genügen, wahrend der dem Landkai zunächst liegende Theil nur 3 m Wassertiese erhalten soll, so daß an den LanLkai nur kleinere Fahrzeuge anlegen sollen. Tie Mvlenmauern werden an beiden Seilen durch Reibhölzer vor Beschädigungen durch Schiffe, die mithin an beiden Seiten der Mauern anlegen können, geschützt. Zwischen dem Hafen und den. Unlerlande bleibt noch e n Platz von 500 m Lange und 300 >n Breite liegen, dessen Soh e jetzt noch fast I m unter Niedrigwasser liegt. Tiefer Platz soll bis zum Anschluß an das Unterland mit Mauern eingefaßt und dann mit Sand und Steingeröll bis über die Hvchwafserlinie an gehöht werden, welche die erforderliche Vertiefung des Hafens liefert. Aus diesem so gewonnenen Terrain fallen da« Dock, die Magazine und Werkstätten erbaut werden Aus der Krone der Molenmauern, die ebenfalls über der Hock wasserlinie liegen müssen, lausen Schiencngeleise entlang, mittelst deren die Schiffe mit den Magazinen in schnelle Verbindung ge bracht werden können. Tie Fundirung der Wolenmaucrn muß in Prestluftkäflen iTaucherglockrw geschehen. Tie Anlage eine- solchen Hafen« ist nicht nur für den Krieg erforderlich, er ist auch für die Haudelssiottc von großem Nutzen, da bei den häufigen Nordwest- stürmen da« Einlaufen in die Elbe- und Wesermündung sehr ge fährlich ist und in diesem Falle di« Schiffe gern den Schutz des Hasen« von Helgoland ausjuchen werden, um besseres Welter abzu warten. Nun iil aber constatirt, daß die Insel in jedem Jahre kleiner wird, da die Slurmflulhen unablässig an den Felsen nagen, und jeder Siurm seinen Tribut von der Insel fordert, so daß sich berechnen läßt, daß die Insel in ca. 500 Jahren nicht mehr existiren wird Aber auch hiergegen lassen sich Mittel finden, und das Deutsche Reick, welche« sesihält, wa- e« hat. wird sich, wie gegen jeden Feind, so auch gegen Sturm und Wellen wehre» und sein Eigeiilhuni vertheidigen. Ter Sturm ubt aus die Lberflache des Wasser- eine» Truck au«, der die glatte Fläche auS dem Gleichgewichte bringt und «S ent stehe» Wellenberge, die der Sturm mit großer Geschwindigkeit vor- Zur Stichwahl im 1i). hannoverschen Wahlkreis. * Die „Nat.-Lib. Corr." schreibt: Die vorherrschende Meinung, auch in den Blättern der gegnerischen Parteien, geht dahin, daß die Stichwahl im 19. hannöverschen Wahlkreis z» Gunsten dcS Fürsten Bismarck anSsallen werde. Diese Meinung stützt sich aus die Tbatsache, daß noch sehr bedeutende Reserven vorkanten sind, Wähler, die sonst nationallibcral gewählt, sich jetzt aber zurückgebalten baben. Es darf mit Sicherheit angenommen werten, Laß eS jetzt gelingt, diese, sei es au« sachlichen Bedenken, sei es auS Lässigkeit säumigen Wäklcrschaarcn, zur Stichwahl beranzu- ziehen, und kann würtc Fürst Bismarck siegen, auch wenn die Dcutschsreisinnigen unt Welfen sür den socialdemokratischcn Cantitatcn eintreten. Aber auch daS letztere wird schwerlich in vollem Umsang geschehen. Ossiciclle oder mil dem Anspruch aus Autorität auslreleurc Anweisungen ter Dcutschsreisinnigen und Welfen an ihre Parteigenossen sind nnS bisher nicht zu Gesicht gekommen; man wirt auck bezweifeln dürfen, ob sie erfolgen; jctenfalls würben sie auch nur befchränktenErfolg haben; auch die Pressctiescr Parteien ist zurückhalicnd; derAbg.Barth, der offen erklärte, daß ihm der socialdemokratiscke Cigarrenwickler lieber ist als der Begründer des Deutschen RcickcS, siebt vorläufig ziemlich vereinzelt da Unter den teutscksreisinnigen Wählern befanren sich augenscheinlich diesmal viele, welche srüker nationalliberal gewählt batten und wohl vorzugsweise auS wirlbschastSpolitischen Grünten gegen Bi-marck stimmten. Von ibiicn und wohl auch von manchen überzeugten Teutsch- sreisinnigcn wird man jetzt bei der veräntcrtcn Sachlage erwarten dürfen, daß sic dem Fürsten ihre Stimme geben oder sich mindestens der Wahl enthalten. Dasselbe wird man auch von den Welsen vorauSscyen dürfen. Diese vor- Augenblickr jd«r Station Aleprjewka. da aber dort kein Arzt zur Hand gewesen wäre, entschloß man sich, nach Charkow zurückzukehrcn, wo der Zug um 7 Uhr Abend« wieder onlangte. Dort warteten bereit« die telegraphisch berufenen Aerzte, welche der Großfürstin im Hofwartesalon einen Nottwerband anlegten. Anfang« schienen Aussichten auf Rettung derselben vorhanden zu sein, allein am 11. Avril verschlimmerte sich drr Zustand der Großsürsli» und tu der Nacht vom 12. aus 13. April verschied sie. Wir geben diese Nachricht des polnischen BlattcS mit allem Vorbehalt wieder und bemerken, daß die Zeitangaben , o> > wohl nach dem officicllen Bericht zusaminengcstclll sein R,bot um d.e Erlaubmß, die Leiche des Prinzen nach Eorsica können. Nack dem letzteren kehrte der Zug 'um 6 Uhr überführen zu dürfen. Ribot babe Pb'I'S an den Iv.mttlcr 55 Minuten Abend« nach der Station Charkow zurück, j d^ Innern Constaiis verwiesen^ Die „L'bertä glaubt, da« * „Gaulois* kündigt an,daß ter neue Vertreter Philipp 'S VH. l wurde." Der Zug nabm auf I in Frankreich, t^raf d'Haussonville, in Paris ein Professoren Obolenskij, Grubbc, I großes HauS gemielhet hat und dort in einer Art Ministerium ,D>e Rippenfellentzündung I Amtes vereinigen will. Da werte» Bureaus cinaerichlel für . — . _ (Hrüsen v. die - r tie Großfürstin in die Kaiserlichen Gemächer des BahnhoscS I v. 4)useuille (Provinzialpressc) und für die Ncdacteure der dinübergetragcn." Ilm l Ubr 50 Minuten in dcr^ Nacht j „Corrcsxoutance Nationale*, daS ? MwnnementSprets vierteljährlich 40, Mk. tu Alt-Leipzig, incl. Brivaerlohu 5 Mk., durch di« Post bezogt» 6 Mk. Einzelne Nr». 20 Pf. Btlegeremplor 10 Pf. Gebühren sür Eztrabeilagea lm Tageblatt-Format gefolzlj ahne Postbesororrung 60 Mk., »it Postbesürderung 70 Mk. Insrrate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Sckriften laut uni. Preisverzeichnis.. Tabellarischer u.Zisfernsatz nach Höhen» Laris. krclamrn »»ter dem Redaction-strich di« 4aesp«lt. Zeil«ÜOPf .vorden Fa mil lennachrichtea die 6gespaltene Zelle 40 Ps. Inserate sind itei« an die Gipkditi«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr*«nuuernv<In oder durch Post» Nachnahme. Hinterindien mittelst DecrctS zu ertheilenden Vollmachten sollen sehr ausgedehnte sein, die dortigen Cwil- und Militär behörden sollen demselben direct unterstellt werden. — Der heurige Ministerratb beschäftigte sich mit der Eventualität einer Interpellation über die Colonialpolitik deS Ea» bin er-, welche in einer der nächsten Sitzungen der Depulirtcn- kammer von Deputiere» verschiedener Parteien ciugebrackr werden solle. — Einer der T-stamentsepeculoren de« Prinzen Iörome, PhiliS, ersuchte den Minister deS Auswärtigen Nach"'dem ^letztere» "kehrte' der'"Zn'g um'"«> Uhr I überführen zu dürfen. "Ribot habe PhiliS an den Minister ,wegen Unwohlseins Ihrer Kaiser!. Hoheit, welche sich bei Ansuchen dürste nicht bewilligt werden, der Station Alexejewka so verschärft hatte, daß sofort ärzt-1 * . liche Hilfe zur Dringlichkeit wurde." Der Zug nabm auf I in Frankreich dem Geleise Stand. Dir 7 .. . .i,» - 7—- » - , . Sarubin, sowie die Doctoren Frankowskij und Wischinskij I des Roy in partibus alle Dienstzweige seines ihm anvertrauten wurden zur Kranken berufen. „Die Rippenfellentzündung I Amtes vereinigen will. Da werten Bureaus eingerichtet sür tclltc sich als dermaßen acut heraus, daß der Zustand als I den Marquis tc Beauvoir und den Grasen v. Cbevilln, die gefährlich erkannt wurde und wurde Ibre Kaiserliche Hoheit DepancmentschefS für die Pariser und die fremde Presse, für Hauptorgan des Grafen j um 13. April starb die Großfürstin, bei welcher das Fräulein I von Paris. Mitarbeiter derselben sind Bantouin, Vicomte Oserow und der Hofmeister Muchanow weilte. Die Leiche! Adrien Maggiolo, Huillard und Rogat. Der frühere GeschäslS- wurde vom Bett auf die Tafel des mittleren Zimmer- der I sichrer dcS Grasen von Paris, Bocher, wahrte wenigstens die Kaiserlichen Gemächer llbergetragen und erst um 7 Ubr I äußere Form, welche ein monarchistischer Agitator der republi- 10 Minuten früh langte der Großfürst Nikolai Michai-1 kanischcn Staalösorm, deren Schutz er genießt, schultet, er lowitsch mittelst eines Extrazuges an. Sehr auffällig ist I trat als Parteiführer aus wie alle übrigen, ließ sich aber allerding-, daß kein Arzt die Grogfürstin, wenn sie wirklich I nicht auf kleine Handlangerdienste ein. Es ist jedoch nicht o leidend war, auf ihrer Reise begleitet zu haben scheint. I wahrsckeinlich, daß die Regierung gege» da- Treiben * Zu dem bevorstehenden Religionswechsel der I d'Haussvnville'S einschreilcn wird. Kronprinzessin von Griechenland wird dcni „Hanoi * Wie der „Politischen Correspondcnz* au-Rom gemeldet burger Correspondenten" aus Athen geschrieben: »wird, hätte der Papst den päpstlichen Delegaten in Kon- Nachdem schon längere Zeit Gerüchte laut geworden, welche von I stantinopel beauftragt, dem österreichischen Botschafter Baron der Absicht der Kronprinzessin, den grieckilch-katholische» Glauben 1 Ealice die Befriedigung des päpstlichen Stuhles über den anzunehinen, wissen wollten, brachte das hiesige Journal „Asty" in I AuSgang des ZwisckcnsallS in UeSkueb auSzudrückcn. bestimmter Form in diesen Tagen eine bezügliche Nachricht und da > „ r -r^ . ev. man die Beziehungen de- Blatte- zum Hof, kennt, so wurde diese . * Es wird ossiciell tement.rt, daß d,e ital.enische Re- Mittbeilung al« osfieiell von der übrigen Presse und dem Publicum I g'rrung die Zuruckberufung dcS italienischen Botschafter- aufgefaßt. Ter Mitthrilung war sogleich binzugefllgt, daß die hohe I in Pari-, Menaorea, jemals in Erwägung gezogen habe. Die Frau für diesen bedeutsamen Schritt' von dem Metropoliten Athen-I Meldung, der italienische Botschafter in Wien, Nigra, beab- vorbereitet wär«, und daß an dem heiligen Donner-tag vor dem I sichtige, seinen gegenwärtigen Posten zu verlassen, wird von griechischen Ostnm, d. i. am 30 April, die feierlich. Handlung in g^, unterrichteter Seite al- vollständig unbegründet bezeichnet, engem Kreis in der Hofcapelle der Königin stattfinden wird. Mel nv,-..- di« „Akropolis" au» bester Quelle erfahren haben will, lebte in der I ,.^^,b°"bvn kommt die Mittbeilung, daß man sich in Kronprinzessin schon lange der Entschluß, zum orthodoxen Glauben I den liberalen Kreisen de- Oberhauses geeinigt habe, die durch sich zu bekennen, ein freiwilliger Entschluß, dessen Beschleunigung drr I den Tod Lord Granville - vacante Führerschaft Lord kürzlich vollzogene Nebertrin der Großfürstin Sergius bewerksulligt I Roseberry zu übertragen, eine Wahl, d.e allseitigen Bei hab«. Im vollen Einverständnis, i " "" " f . — " ..... Kronprinzessin. Die kaiserliche Mutter habe sogar, als b.e Tochter ihr den Wunsch zu erkennen gab, den Glauben ihres Ge mahls anzunehmen, sie darin bestärkt, und habe dies mit den Worten gclhan: „Tas ist recht, La die Kinder dem griechischen Glauben angehören werden, so muß auch die Mutter dieses Glaubens ein." Die Königin von England, wie die „Akropolis" weiter vissen will, bat ihrer Enkelin den großmütterlichen Segen zu diesem Schritt gespendet. Tie Stimmung dcS Volkes spiegelt am besten der Artikel eines athenischen Blattes wieder, welches zum Uebertritt der Kronprinzessin sich wie folgt äußert: „Griechenland wird hier-
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