40 eines Zeitzeugen zwar nicht erfüllt, doch durch den regen Besuch von Baufachleuten und anderen Interessenten wurde das Leben in der Genossenschaft erst lebendig. Nach Überwindung der Inflation begann als ein Höhepunkt beim Aufbau der Siedlung zwischen 1925 und 1928 einvernehmlich mit dem Bund Deutscher Architekten der Bau einer kleinen »Mustersiedlung« unter Mitwirkung von elf Architekten unter der Leitung von Prof. Dr. Otto Schubert. Um 1930 wurden die letzten Bauarbeiten durch den seit 1920 tätigen »Regiebetrieb« abgeschlossen. Während der Bombenangriffe im Februar 1945 wurde die Wohnanlage schwer getroffen. Es ist zu bedauern, dass die laut Statut von der Heimstättengenossenschaft erworbenen Häuser beim Wiederaufbau bzw. der Instandsetzung in ihrem Äußeren nach Gutdünken der Besitzer »umgestaltet« wurden, so dass die ursprüngliche Geschlossenheit des Erscheinungsbildes nicht mehr existiert. Die Wohnanlage gehört seit 1984 zur Wohnungsgenossenschaft »Glückauf« Süd Dres den eG. 1919 - Die Tabakgegner-Baugenossenschaft Die kleinste Baugenossenschaft Sachsens, bereits im Jahre 1919 durch einen Verein der Alkohol- und Tabakgegner gegründet, konnte erst 1927/28 in Leubnitz-Neuostra als Teil der Siedlungsbauten entlang der Goppelner Straße 16 Einfamilienhäuser für ihre Mit glieder bauen lassen. Es handelt sich hierbei um Holzhäuser der Deutschen Werkstätten Hellerau. Zur eigenständigen Gründung kam es nur wegen des Mangels an Baubewer bern, wobei die Mitglieder nicht gewillt waren, einer der schon tätigen Baugenossen schaften beizutreten. Die kleine reformerische Vereinigung wurde 1933 ein Opfer der Gleichschaltungsaktionen des NS-Regimes. Die Genossenschaft wurde 1933 im Genos senschaftsregister gelöscht. Die Häuser gingen in Privatbesitz über. Anmerkungen 1 Stadtkarte mit dem Titel: Wohndichtigkeit nach Bau klassen und Stadtteilen, Stand vom Jahre 1905 - Stadt archiv Dresden. 2 Kleinwohnungs-Bauverein Dresden 1910-1930, Jubi läumsschrift, Seite 3 - Stadtmuseum Dresden. 3 K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, Köln 1997, S. 1261 f. 4 Kleinwohnungs-Bauverein Dresden 1910-1930, Jubi läumsschrift, Seite 6 - Stadtmuseum Dresden. 5 Koch, Das Kleinwohnungswesen in Dresden und Um gebung, aus: Wohnungshygiene, Bericht über den III. Internationalen Kongress für Wohnhygiene in Dres den, 1911. Literaturhinweise K.-H. Löwel: 90 Jahre Gemeinnützige Wohnungsbau- Genossenschaft Dresden Ost im Jahre 2002, Verlag & Druckerei Tierbs, Pirna, 2002. K.-H. Löwel, Horst Korbella, Herausgeber: Arbeitsge meinschaft Dresdner Wohnungsgenossenschaften: Woh nungsgenossenschaften in Dresden - Ein fünfzigjähriges Jubiläum, Michel Sandstein Verlag Dresden, 2004. M.Stappel/E. Henningsen: Die deutschen Genossenschaf ten, hrsg. von DG-Bank, Frankfurt a.M. 1998, S. 6ff.