42 Verteilstelle des Konsum- Vereins »Vorwärts« in Dresden- Lockwitz um 1930 rung, und der Vorstand wurde von den Mitarbeitern sehr geschätzt. Aber auch Dresden entwickelte sich: Hauptbahnhof und Neustädter Bahnhof wurden in Betrieb genommen, die Großmarkthalle und die Neustädter Markthalle wurden eröffnet. Erster Weltkrieg und Inflation machen »Vorwärts« sehr zu schaffen Die Auswirkungen des Krieges waren sehr schnell und immer drastischer zu spüren: Rohstoffmangel, steigende Arbeitslosigkeit, Kaufkraftschwund. Der Umsatz ging zurück. Der Konsum versorgte Arbeitslose und »Kriegerfamilien« mit einer warmen Mahlzeit für zehn Pfennige. Schon 1915 konnte die Konsumbäckerei keine Stollen ausliefern. Der Krieg schlug den Menschen auf den Magen, und dem Konsum bescherte er Verluste. Viele Dresdner waren arbeitslos. Nach Kriegsende beherrschte zunehmend die Inflation das Geschehen. Ende 1923 stand der Dresdner Konsumverein »Vorwärts« vor dem Ruin. Die Frage stand: Überleben um jeden Preis? Der Vorstand beantwortete diese schwierige Frage mit »Ja« und beschloss drastische Maßnahmen: Ab Oktober 1923 wurden nur noch 50 Prozent Tariflohn gezahlt, fast die halbe Belegschaft - 643 Mitarbeiter-wurde ohne Entschädigung entlassen. Die alten Papierbillionen Guthaben der Mitglieder wurden zum 1. Januar 1925 in die neue Rentenmark umgewandelt. Damit wurde ihr Guthaben um 15 Prozent aufgewertet-deutlich mehr als bei den Sparkassen. Das Vertrauen zum »neuen« Konsum war wieder da. Und das Wichtigste: Der Umsatz stieg.