51 Gründung der LPG, Gemälde von Franz Nolde 1958 (frühere LPG-Hochschule in der Landesschule St. Afra, Meißen) LPG Typ II, die in Sachsen lediglich einen Anteil von etwa 6 Prozent hatte, ähnelte in ihrer Problemlage den Typ-I-Betrieben. Sie war eine Mischform zwischen Typ I und Typ III, da sie neben den Ackerflächen auch die Zug- und Transportmittel kollektivwirt schaftlich nutzte. Im Volksmund als Kolchosen bezeichnet, basierten die LPG noch auf Privateigentum an Betriebsmitteln (die GPG ebenso). Kolchosen gründete der Sowjetstaat nach 1917, indem Bauern enteignet wurden. Die ersten großen Hungersnöte in der Sowjetunion 1921 und 1925 ließen die Welt erkennen, dass diese Leninsche Landwirtschaftspolitik offenbar nicht funktionieren kann. Dennoch schwebte den Genossen um Walter Ulbricht während ihrer Emigrationszeit in der UdSSR, als die Niederlage des NS-Regimes greifbar wurde, vor, auch in Deutschland ein solches Modell einzuführen. Ein führender Kopf dabei war Edwin Hoernle, dessen Namen später viele LPG als »ehrende Verpflichtung« verordnet bekamen. Die Nachkriegszeit im Dresdner Umland Wenn von LPG und GPG im Dresdner Umland gesprochen wird, so ist der Gegenstand nicht exakt zu umreißen. Dieser Kreis war mit der Verwaltungsreform der DDR und der Auflösung der Länder 1952 gebildet worden. Er umschloss kragenförmig die Bezirksstadt Dresden, deshalb auch »Kragenkreis« genannt. Das Dresdner Umland verfügte größ tenteils über nährstoffreiche Böden, ausreichend Niederschläge und vor allem über die