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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193104107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-10
- Monat1931-04
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1931
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Oertliches «nd Sächsisches. Nirsa. den 10. April 1081. —*W«ttervorbersaaessirden11.April 1931 Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Nack anünatich nach trübe« Wetter mit strichweise« Niederschlagen im Lause des Tage« Uebergang zu grrin« bewölktem Wetter, am Tage im Flachland ziemlich Mild, schwache vis mäßige Wind» aus nördliche« und westliche« Richtungen. — Daten für den 11. Avril 1931. Sannrnauf- gana 5,16 Ubr. Sonuennntergang 18,43 Ubr. Mondauf- gang 3.35 Ubr. Monduntergana 11,30 Uhr. 1806: Der Dichter Anastasius Grün in Laibach <«ö. (aest. 1876). 1825: Der Sozialist Ferdinand Lassalle in vreSla« ged. laeft. 1864). 1921: Kaiser!« Auguste Viktoria im Hau« Da»«« i« Holland gest. (geb. 1858). —* Polizeibericht. Anfang des Jahres 1931 waren in hiesiger Stadt Reisende tätig, die mit einem Kraft wagen Wäsche must er bei sich führten. Hauptsächlich sollen Pensionäre der Reichsbahn besucht worden sein. Da bei sollen di« Reisenden erwähnt haben, daß sie aus Emp fehlung der RcichSbahnvrrwaltung kämen und datz älter« im Ruhestände befindliche Neichsbahnbeamte eine einmalig« Abfindung in Gestalt von billiger Wäsche bekommen könn ten. — Personen, bei denen die Reisenden vorgesprochen haben, werden gebeten, sich umgehend tm Krlmtnalposten zu melden und dabei etwa vorhandenen Schriftwechsel mit vorzul«gen. —* Kirchgemeinde Gröba. ES wir- auf die Bekanntmachung in dieser Nummer aufmerksam gemacht betr. Einebnung ungepflegter Gräber. —* Todesfall. Der Ehrenvorsitzende des Landes verbandes der Saal- und Konzertlokaltnhaber Sachsen» N. V., Alfred Baum in Dresden, ist verschieden. Seit über zehn Jahren hat er die Geschicke des Verbandes mit Erfolg geführt. Bor nicht ganz Jahresfrist ist er in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Der Name Baum wird tm GastwtrtSgewerbe «och lange ein ehrendes Gedenken behalten. —* Keine EinlSsnngSpflicht für alte Retchsbanknoten. Von amtlicher Seit« wird mit geteilt: Eine Anzahl von Vereinigungen, die sich meist als Verbände der Reichsbankgläubiger bezeichnen, haben den Umstand, datz die Reichsbank tm Mai vorige« Jahres zur Einlösung ihrer auf Grund des BankgesctzeS vom 30. August 1924 ausgegebenen, auf Reichsmark lautenden Noten verpflichtet wurde, zum Anlatz genommen, die Ein- ldfungSpflicht auch für die früher ausgegebenen Marknoten zu fördern. Sie haben zu diesem Zweck an di« zuständigen Stellen die Bitte gerichtet, die im Paragraph 4 deS Gesetzes betreffend die ReichSkassenschetue und die Banknoten vom 4. August 1914 — Retchsgesehblatt Sette 347 — vorgesehene Aufhebung der Einlösnngssperre zu veranlassen. Die Be gründung dieser Eingaben lätzt vermuten, -atz die Inter essenten sich über die wirkliche Rechtslage im Unklaren be finden. — Hinsichtlich der Marknoten ist di« NetchSbank Ihrer Verpflichtung gemäss Paragraph 3 Absatz 3 des Bank- m-setzes vom 39. August 1924, ihren gesamten bisherigen Umlauf aufzurufen und gegen Netchsmarknoten im Ver hältnis von einer Billion zu einer Reichsmark umzu tauschen, nachgekommen. Soweit Marknote« bis zum 5. Juli 1928 nicht umgetauscht waren, sind sie für kraftlos erklärt worden. Das Gesetz vom 4. August 1914, das wegen der auf Reichsmark lautenden Noten zunächst noch Geltung behielt, ist mit dem Inkrafttreten des Paragraphen 81 des BankgefetzeS am 17. Mai vorigen Jahres anher Kraft ge treten. Zu der von Interessenten angezweifelten Frage, ob das Bankgesetz vom 80. August 1924 rechtmässig zustande ge kommen ist, hat das Reichsgericht bereit» wiederholt Stel lung genommen und entschieden, daß das vankgesetz gültig ist. — Eingaben an amtliche Stellen, die die Aufhebung des Gesetzes vom 4. August 1914 ober eine Aufivertung der nicht zum Umtausch gelangten Marknoten fordern, sind da her zwecklos. —* Der sächsische Artillerietag verscho ben. Im Juni bs. IS. sollte in Pirna der sächsische Artillerietag in grossem Stile gefeiert werden. Wie nun mehr bekannt wird, ist die Veranstaltung infolge der allge meinen Wirtschaftslage zunächst auf nächstes Jahr ver schoben worden. —* Katastrophaler Rückgang der Elbe schiffahrt. Nachdem die Schlussbitanzen der Elbeschlfs- fahrt für das vergangene Jahr vorliegen, zeigen sich deutlich die schweren Verluste der Elbeschiffahrt. Auch das laufende Jahr scheint keine Besserung zu bringen, denn auf dem Frachtenmarkt der Elbe herrscht gegenwärtig noch immer ein Zustand, wie man ihn kaum jemals erlebt hat. Die Frachten sind derart gesunken, dass sie auch nicht im ent ferntesten die Unkosten decken. Der gesamte Schifstzvark Wird höchstens noch bis zu 40 Proz. der Leistungsfähigkeit ausgenutzt. In Wirtschaftskreisen befürchtet man, datz die Zuspitzung der Lage zum Zusammenbruch der Elbeschiff, fahrt führt, wenn nicht endlich die beteiligten Organisation nen eine Einheitsfront schaffen, die die Führung in diesem Existenzkampf übernimmt. —* Arbeitsgemeinschaft von Lehrerver bänden für das Berufsschulwesen. Der Lan- desverein Sachsen der Lehrkräfte au beruflichen Schulen (Berufs-, Gewerbe- und Fachschulen) e. V., der Verband der Lehrkräfte an Sächsischen Textilfachschulen, der Verein der Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen an den land- wirtschaftlichen Schulen Sachsens, der Verein der Akademiker an sächsischen Handelsschulen und der Verein der Gruppe Handelsschulen im Landesverein sür Lehrer an höheren Schulen haben am 28. März ds. Js. in Dresden eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die be zweckt, in allen Fragen, die das gesamte berufliche Schul- Wesen und dessen Lehrerschaft berühren, einheitliche Mass nahmen hcrbeizuführcn. Die Vertreter der genannten Der- bände wandten sich besonders gegen eine weitere Ver schleppung der schon lange angekündigten Massnahmen zur Beseitigung des Dualismus. Von den zuständigen Stellen wurden durchgreifende Massnahmen zur Mwendung der durch den Schülerrückgang herbcigesührteu grossen Ge fahren für alle beruflichen Schulen und der dadurch be dingten Notlage zahlreicher Lehrkräfte gefordert. — Die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft wurde dem Lan desverein Sachsen der Lehrkräfte an beruflichen Schulen überlassen. —* Zur Lage i in Ba u g e >v erb e. Die. Dresdner Zimmerer nahmen in einer Versammlung am Mittwoch Stellung zum neuen Reicl>starifocrtrag sowie zu der gegen- wärtigen Lohnbewegung. Es wurde einstimmig eine Ent schliessung angenommen, in der die Massnahmen der Ver- vandsleitung gcbilligf werden und das Befremden dar über ausgesprochen wird, dass von Arbeitgeberseite die Not- standSarbeiter in den Lohnkampf einbezogen worden seien. — Der konimunistiscix'n Dresdner „Arbeiterstimme" zu- folge stehen nunmehr die Bauarbeiter sämtlicher Dr«Sdner Bauftrmeu im Streik. —* Die Münzprägungen in Sachsen tm März 1931. In der sächsischen Münze in Muldenhütten wurden im März k»s. Js. nur für 15000 RM. Einpfennig stücke her gestellt. —* Zum Schulbeginn. Am Mittwoch fand be- kanntlich in allen Schulen Sachsens die Einführung der Schulneulinge statt- In Di^sden war die Zahl der ABC-Schützen mit rund 7200 um rund 600 Hölter alS im Vorjahre und übersteigt die Zahl der voraussiclstlich zur Entlassung kommenden Schüler von 3700 nahezu nm das Doppelte. — In Leipzig betrug die Zahl der Schul- anfünger 7600 und in Chemnitz ivaren eS etwa 5100 Kin der, die dem Schulbetrteb «ingegliedert wurden. —* Jahres kadettentag 1931. Der diesjährige Jahreskadettentag beginnt am Sonnabend, 6 Uhr abends, mit der Harc-tvcrsammlung tn der Dresdner Infanterie schule. —* DaS Ende deS Kundgebungs-Verbot- in Sachsen. DaS von der sächsischen Regierung Ende März erlassene Osterkundgcbungs-Verbot ist am 3. Feier tage abgelaufen und, wie wir erfahren, nicht erneuert wor- den. Es hat Sachsen vor politischen Zusammenstössen be- wahrt, und man kann nur wünschen, datz auch künftig die fstuhe der hohen Feiertage durch ähnliche Mahnahmen ge sichert werd«. —Etnhebung von Beiträgen zur Fach kammer für Gartenbau. Die Fachkammer für Gar- tenbau H<H beschlossen, zur Deckung ihre» Bedarfs im Rechnungsiahr 1931 von den Unternehmern der gärt- neriscktcn Betriebe Beiträge rn Höhe von 3,4 Pfg. (1930 — 3,8 Pfg.) für jede angcsaugene 10 RM., die als Lcchn- und Sachbezüge berechnet worden sind, zu erheben. Die Beiträge werden von der Fachkammer unmittelbar einge- zogen. —* Zur Tagung der Lande, sshnode. Der Präsident der Evangel.-luth. LanveSsynode D. Graf Vitz- thum v. Eckstädt hat zur ordentlichen Tagung der Landes synode zu Dten-taa, den 21. April dS. IS. die Mitglieder ernberufen. Zur Erledigung stehen folgende Vorlagen: 1. Notverordnung über die Vornahme einer Gehaltskür zung im Bereiche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche im Freistaat Sachsen. 2. Haushaltsplan der Evangel.-luth. Landeskirche auf da» Rechnungsjahr 1931. 8. Rechenschafts bericht über die HauShaltrechnung der Evang.-lnth Landes kirche (Landeskirchenkasfe) auf das Rechnungsjahr 1929. 4. Vorlage über sie Erledigung der im Jahre 1930 an die 14. Landesshnode gebrachten Vorlagen und der im An schluß hieran am das LandeSkvnsistortum gerichteten An träge. 5. Vorlage über den Entwurf eines Kirchensteuer gesetzes der Evangel.-luth. Landeskirche des Freistaates Sachsen sür das kirchliche Rechnungsjahr 1931. 6. Not verordnung über die Fortführung der landeskirchlichen Verwaltungsgeschäfte nach Ablauf des Rechnungsjahres 1930. —* Steuermäßigung für ältere Kraft wagen. Vom Verband Sächsischer Automobil-Besitzer «. V, Dresden, wird dem Telunion-Sacküsendienst geschrie ben: Die Verordnung über Ermäßigung der Kraftfahrzeug- steuer für alte Personenkraftwagen vom 27. März 1931 wird vielfach nicht genügend beachtet. Nach dieser Ver- ordnung ermäßigt sich künftig die Kraftfahrzeugsteuer für Personenwagen mit mehr als 3500 .Kubikzentimeter Hub raum, wenn der Wagen vor mehr als fünf Jahren erst malig in Deutschland zugelassen wurde. Die Ermässigung beträgt ein Drittel, jedoch darf der für einen 3,5 Liter- Wagen vorgesehene Steuerbetrug nicht unterschritten wer- den. Das bedeutet nach den gegenwärtigen Steuersätzen, daß künftig Altwagen bis zu einem Hubraum von 5200 Kubikzentimeter nur mit dem für 3500 Kubikzentimeter geltenden Betrag versteuert zu werden brauchen und dass noch größere Fahrzeuge in den Genuß der Ermäßigung um ein volles Drittel gelangen. Die Verordnung gilt nicht nur sür Omnibusse; sie ist bereits am 1. April in Kraft ge treten. Einer Ausdehnung der Steuerermäßigung auch auf leichtere Fahrzeuge, die sich länger als fünf Jahre im Verkehr befinden, standen erhebliche Bedenken gegen über. Sie würde eine Ucberalterung der Fahrzeuge be günstigen «nd damit die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Diese Bedenken bestehen für die durchweg teueren Wage« mit großen Motoren nicht; dagegen ist hier die Steuer ermäßigung als «ine Maßnahme zur Erleichterung des Alt- Wagenmarktes, auf dem grosse Fahrzeuge ihrer holten Steuer wegen bisher besonder» schwer verkäuflich waren, sehr zu begrüßen. —* Marktschreierische Dentistenreklame. Der Dentist Gottfried Deibel in der Banrstrasse in Dresden erließ tm Jahre 1930 ein Inserat in einer DreSd-ner Leitung und sicherte Mk. 1000.— Belohnung demjenigen zu, der nachweise, daß Deibels künstliche Gebisse nicht aus allerbestem Material hergestellt seien. Es gäbe nichts Besseres in dieser Art und anderswo bezahle mau Tausende für Gebisse, die Deibel für 84 Mk. liefere. Deibel erweckte damit den Anschein eines besonders günstigen Angebotes und erhielt auf Antrag der StaatSairwaltschaft 300 Mk. Geldstrafe oder 15 Tage Gefängnis. Gegen diesen Straf befehl legte Deibel Berufung «in und das Gemeinsame Schöffengericht verhandelte jetzt über den Gegenstand. Der Sachverständige bezeichnete die Anzeige als ein Lockange- Lot. WaS an den Gebissen zugesetzt würde, müsse auf Plomben drauf geschlagen werden. Der Staatsanwalt fach sich nicht in der Lage, seinen Strafantrag zu ändern, da das Angebot sich mit den Tatsachen nicht decke. DaS Gericht erkannte auf die im Strafbefehl ausgeworfene Straf«. In der Urteilsbegründung hieß eS, daß der Angeklagte gewiß nur beste» Material verarbeitete, aber trotzdem irreführend wirkte und wegen unlauteren Wettbewerbs zu bestrafen war. —* Streckung von Kuttermittelnbetr. Die Reichsregisterstelle für Futtermittel teilt mit: Vorkommnisse der letzten Zeit geben Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Streckung von Müllereierzeugnissen und -abfällen mit kohlensaurem Kalk, getrockneter Kartoffelpülpe «nd anderen Stoffen ohne entsprechende Kennzeichnung nach den Vorschriften des Gesetzes über de« Verkehr mit Futter mitteln vom 22. Dezember 1926 unzulässig und al» Futter- mittelsälschung anzusprechen ist, die durch g 12 IMG. mit empfindlichen Strafen bedroht wird. Derartig gestreckte Futtermittel stellen „Mischfutter" dar, bei deren Vertrieb insbesondere die Vorschriften der z? 2 bis, 5 FMG. über Anmeldung, Benennung und Deklaration beachtet werden müssen. —* Unsaubere Gäste sind die Stubenflie ge«, die wir besonders jetzt recht wirksam bekämpfen Änne«. Vie sind besonder» auch wegen ihrer Pünktlich keiten der Schrecken der Hausfrau. Sie find auch ald Träger von Erregern gefährlicher .Krankheiten gefürchtet. Die ersten Ankömmlinge müssen entschieden vernichtet wer den, da wir von deren rascher Vermehrung wissen. Die Wohnung schützen wir am sichersten durch einfach herzu stellende Gazefenster, die vor dem Auslug von außen schützen. Speisen und Körpcrwunden sollen vor allem gegen die unsauberen Tiere verwahrt werden. —* Zuschlaggebühr,« für Suftpostse«. dünge«. Nach einer Mitteilung ber Nachrichtenstelle des Reichspostmtaiftertum» werde« die ZnschlagSgebüHren für Luftpostsendungen nach autzerenropäischen Länder« seit dem 1. März «icht mehr «ach dem Gewichtssatz vm» se 29 Gramm, sondern von je 19 Gramm berechnet. Jnsolgedes- fe« ermäßigen sich die Luftpostzuschläge für Genduuge« tn der ««terst«« Gewichttzstuse im allgemeinen mn bi« Hälft« der früheren Götze. So betragen beispielsweise die Zu schlagsgebühren für Sendungen bis 19 Gramm nach den vereinigten Staaten von Amerika 25 Rpf. (früher 59 Rpf.), «ach Sibirien, China, Japan «nd den Philippinen 59 Rpf. (früher 1 RSLt, »ach Siam 7V Rvl. (früher 1.4V RM.), nach Venezuela 1,20 RM. (früher 2,39 RM), nach Nordbrasilicn und Nordchile 1,90 NM. (früher 3 80 NM.s. Für Postkar ten und Postanweisungen wird der Gebührensatz der 1. Gc- wichtöstufe erhoben. — Für Luftpostsendungen nach Süd amerika, die mit der Lust- und Seeposttinic der Compagnie Göm'-rale Aöropostalc befördert werden, gilt auch setzt noch die 5 Gramm-Stufe. Ebenso sind die ermäßigten, nach Ge- wtchtsstufen von je 20 oder vo Gramm berechneten Luftpost gebühren für Drucksachen, GeschäftSpapiere, Warenproben und Mtschsendungen nach Algerien, Argentinien, Brasilien, Chile ustv. bestehen geblieben. — Heber die zu entrichtenden Luftpostzuschlagc erteilen die Postanstalten Auskunft. —vdz. Von der Tätigkeit des Reichsbahn- Sicherheitsdienstes Der Sicherheitsdienst der Deut schen Reichsbahn-Gesellschaft beschäftigte im Monat Februar i931 insgesamt 1913 Kräfte. Zur Unterstützung des Sicher heitsdienstes wurden 580 ausgebildete Diensthunde verwen det. Insgesamt wurden im Februar 1433 Diebstähle fest gestellt gegenüber 1576 im Vormonat und 1668 im Februar 1930. Die Sicl-erheitsverhältnisse auf dem Bahngebiet haben sich also weiter gebessert- 499 Diebe sind festgc- nommcn worden. Davon fasste der Sicherheitsdienst 411. Aus der Tätigkeit des Sicherheitsdienstes im Februar seien noch folgende Zahlen genannt: 2900 Bahnpolizeiübertre tungen und 3600 Unregelmässigkeiten im Betriebsdienst -wurden festgestellt, 4800 Nachlösungen von Fahrkarten und 430 nachträgliche Abfertigungen zu schweren .Hand- aepäcks wurden veranlasst, 3200 sonstige Unregelmässig keiten Im Verkehrsdienst wurden abgeftellt und für 52 000 Reichsmark Diebesgut zurückgewonnen. Von anderen regel mässigen Arbeiten des Sicherheitsdienstes sei mitgeteilt, dass in einem Reichsbahndirekttonsbezirk im Februar 502 Züge begleitet, 184 Streckenstreifen ausgeführt und 383 KeldtranSvorte gesichert worden sind. —* Schnipp-Automaten. Der Ingenieur Hilde brand war wegen Glücksspiels zu Strafe verurteilt wor den, weil ec in Gastwirtschaften einen sogen. Schnipp-Auto maten zu jedermanns Benutzung ausgestellt hatte. Seine Verurteilung ist vom Sächsischen Oberlandcsgericht unter Zurückweisung der Revision des Angeklagten bestätigt wor- den. Nach den Entschcndungsgründen entsprechen die vom Angeklagten ausgestellten Schnipp-Automaten sowohl hin sichtlich des äußeren wie des inneren Tatbestandes den Grundsätzen, die daS Reick>sgericht für die strafrechtliche Beurteilung eines Spiels als Glücksspiel ausgestellt hat. Die Revision irrt, wenn sie mit der Behauptung, daß dec Angeklagte aus dem Spiel nur Verluste gehabt und des halb das Geschäft mit den fraglichen Spielautomaten längst eingestellt habe, die Eigenschaft des Spieles an dem Schnipv-Automaten als eines Geschicklichkeitsspieles dar zulegen versucht. Abgesehen davon, dass diese Behauptung, mindestens cn dieser Form, in der Urteilsbegründung keine Unterlage findet, Übersicht der Beschwerdeführer, daß der Umstand, daß d«r Spielunternehmer durch die Veranstal tung des Spul- nichts verdient oder gar drauf zahlen muß, der Annahme des Glücksspiels nicht entgegensteht. Ent scheidend ist, daß der Durchschnitt der in Betracht koin- menden Spieler bei der Mehrzahl der Einzelspiele den Ausgang durch Geschicklichkeit beeinflussen kann. Diesen Schluß aus der vom Angeklagten unter Beweis gestellten Tatsackie, dach mehrere Hunderte von Personen den Sckmipp-Automaten leer gespielt hätten, zu ziehen, hat das Landgericht aber mit rechtlich-einwandfreier Begrün dung abgelehnt. Strehla. Erhöhung ber Kirchensteuer. Jo einer ihrer letzten Sitzungen hat sich bi« Kirchgemrindevertretung von Strehla schwere« Herzens entschließen müssen, die Ortskirchenstcuer von 8 aus 11 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme machte sich notwendig unter dem Druck der schweren Wirtschaftskrise, die auch an der Kirche nicht spur los vorübergegangen ist. Die Arbeitslosigkeit bedingt eine« erheblichen Rückgang de» Kirchensteuer-AufkounnenS. der durch eine Erhöhung -eö Steuersatzes wettgemacht werde« muß, soll nicht eine total« Zerrüttung der kirchlichen Finanzen eintreten. Die Erhöhung gilt zunächst nur sür das Rechnungsjahr 1939/81. Stauchitz. Die Zwangsversteigerung de» Grund stückes des in Konkurs geratenen Baumeisters M. Förster hier hat gestern vormittag an der Gerichtsstelle in Oschatz stattgefunden. Die Landgemeinde Ostrau hat eS für den Preis von 17 999 RM. erworben; geschätzt war eS ans 21900 RM. Lommatzsch. Kartoffeldämpfen in Srbgruben. Im Herbst« wurden tn verschiedenen Betrieben der hiesigen Gegend Kartoffeln in Erdgruben gedämpft. In den letzten Wochen wurden einige dieser konservierten Gruben geöffnet und die konservierten Kartoffel« zur Schweinefütterung verwendet. Das Futter ivar überall tn sehr gutem Zu stande und wurde von den Tiere« restlos ausgenommen. Besonders interessant ist die Erscheinung, baß sogar wenig haltbare und teils schon angegangene, im Herbst gedämpfte Kartoffeln mit gleichem Erfolge zur Fütterung verwendet werden konnten. Dies« Erfahrungen aus der landwirt schaftlichen Praxi» lassen e» angeraten fein, schlecht über de« Winter gekommen« Kartoffelbcstände k« Erdgrube« z« dämpfen und so der Fütterung restlos -« erhalten. Oschatz. Die Arbeitslosigkeit tm Bezirk Oschatz. Am »1. März würden beim Arbeitsamt Oschatz gezählt Arbeit»- losen-Unterstützte: männlich 183«, weiblich 587; Krisen- Unterstützte: männlich 977, weiblich 160. Dahlen. DaS Schützenfest der Schützengesellschaft Dahlen findet in diesem Jahre wiederum 14 Tage nach Pfingsten statt. Maa Hat in einer kürzlich abgehaltenen Dtrektoriumssttzung beschlossen, das Schützenfest trotz der schweren Zett abzuhalten, da bei etwaigem Ausfall deS Festes verschiedene Gewerbetreibende Einbuße erleiden würden. LeiSntg. Dann ist eS kein Wunder, wen« etwas passiert! Z« dem Motorradunglück zwischen Elennen «nd Zschoppach erfahren wir noch, daß Krause und Manecke ohne Licht und auf der linken Straßenseite gefahren sind. In entgegengesetzter Richtung sind zwei Reichswehr soldaten mit einem Motorrad ebenfalls ohne Licht gefahren gekommen und so sind die beiden Motorräder zu- faannengestoßen. Auch die beiden RetchSwehrsoldaten sind nicht ««erheblich verletzt worden. Beide Motorräder sind so schwer beschädigt, daß sie in Zschoppach eingestellt werden mußten. — Die Ursache des Unglücks liegt also darin, daß Krause sehr leichtsinnig gehandelt hat, indem er ohne Licht und auch noch auf der falschen Strassenseite gefahren ist. Such für di« ohne Licht gefahrenen RetchSwehrsoldaten wird di« Angelegenheit «och ein Nachspiel haben. Großenhain. Ein nicht alltägliche» Jubiläum durfte gestern der Zeugschmied Herr Robert Messerschmidt, tm benachbarten Naundorf Nr. 55 wohnhaft, begehen. 60 Jahre seine» Leben» hat er seiner Arbeitsstätte bei der Disenwarcnhandlung A. Hören», hier, Berliner Straße 6. die Treu« gehalten, wo er sein Handwerk dereinst erlernte Und «m» «och rüstig «nd schaffen-froh tätig ist. Seitens des Gtaötkat» zu Großenhain ging Herrn Messerschmidt ein ehrende» Schreiben zu, desgleichen hatte ber ReichSpräsidcut vo« Hindenburg mit einem Glückwunschschreiben -es schönen Ereignisses gedacht. Großenhain. In Schutzhaft genommen wurde et« au» seiner Lehrstelle in Dresden entwichener ehemaliger Fürsorgezögltng, der sich freiwillig bet der hiesigen Orts polizei gestellt hatte. Der junge Mann wollte anfänglich, vielleicht verlockt durch -a» schöne Wanberwetter, aus die Walz« gehen. S» scheinen ihm aber nachträglich doch Be- denk« ah sei«» Beginnens gekommen zu sei», so daß eö
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