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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-15
- Monat1931-06
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1931
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Oertttches nav Sächsisches. Riesa. den IS. Juni 1931. Wetter,orberiaae für den IS.Jnni 1VS1. Mitgeteilt von der Gächs. LanveSwetterwarte zu Dresden.) Wolkig di« beiter, ohne wesentlich» Niederschläge, «»ringer Lemperaturrückgana. aber tagsüber noch etwa« warm. Westliche bi« südlich, Wind«, vorwiegend mäßiger Stärke. -* Daten für den 16. Juni 1931. Sonnen- ovfgang 3.43 Uhr. Sonnenuntergang 20,18 Ude. Mond- aufgong 3,13 Ubr. Monduntergang 31,32 Uvr. (Neumond.) 181S: Blücher wird von Napoleon bei Ligny ge- geschlagen. 1851: Der Staatsrechtslehre! Georg Jellinek in Leipzig geb. igelt. 1911). 1871: Einzug der aus Frankreich »urückkehrenden Trup pen in Berlin. 1922: Teilung OberschlesienS. 1929: Der General der Heilsarmee William Booth in London gelt. igeb. 185S). —* Ein rechter Sommertag, «in Junitag, so wie wir ihn wünschen, ivar der gestrige Sonntag, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Und das war nicht zuletzt der Anreiz zum AuSflug in die Natur. Aber auch in Riesa selbst herrschte regeö Leben. In Grvba veranstalteten die Turner das Schauturnen der Arbeitsgemeinschaft Riesa, die Sportler OstsachscnS im VMBB. tagten zum Wochen ende in der Elbestadt und warteten im RSV.-Park mit einem Fußballspiel der Städtemannschaftcn Leipzig gegen Dresden auf. Aber auch in die Umgegend zog es die Massen. So ist da erst einmal das Säiigcrfcst Nicsa-Land in Dörsch nitz und schließlich der Flngtag in Lommatzsch zu nennen. Neger Betrieb herrschte selbstverständlich auch an den Usern der Elbe. Die Sonnen- und Wafserhungrigen kamen gestern auf ihre Rechnung. Schwül ging der Tag zu Ende. Herr lich war cs, den Juniabcnü in beschaulicher Ruhe im Garten oder sonstigen Anlagen zu genießen und das nächtliche Tanzspiel der Glühwürmchen zu bewundern. Ein G c - Witter mit vielen Blitzen, mächtigen Donncrschlägcn und ergiebigen Regenschauern brachte in den heutigen frühen Morgenstunden etwas Abkühlung und der Natur wohltuende Erfrischung. Bon irgendwelchen Schäden, die das Wetter angcrichtct hat, ist bisher nichts bekanntgewordcn. —* Todesfall. Wie aus den Familiennachrichten zu ersehen ist, ist gestern Herr S ch i s f S s ch m i c d c m e t st e r Gustav Urban in seinem 6ü. Lebensjahre plötzlich ver schieden. Auf einem AnSflugc nach Stauchitz wurde der nun mehr Verstorben« während einer Rast vv» Unwohlsein be troffen, so daß er mittels Kraftwagens in seine Wohnung gebracht werden mußt«, woselbst er nach kurzer Zeit ent schlafen ist. Herr Schmicdcmeister Urban ivar sowohl in Schifsahrtskreiscn als auch in weiteren Kreisen der hiesigen Einwohnerschaft bekannt und beliebt. Alle, die ihm nahe standen, werden sein plötzliches Hinschcidcn ausrichtig be dauern. —* Immer wieder VerkehrSunfällc. Gestern abend ereignet« sich an der Straßenkreuzung zwi schen Prausitz und Klappcndors ein VcrkehrSunfall. Ein von Dörschnitz kommender Motorradfahrer fuhr bei dem Versuche, die Straße zu kreuzen, einem die betref fende Stelle passierenden Personenauto in die Flanke, wo durch der Radfahrer stürzte und scheinbar erhebliche Ver letzungen davontrug. Er mußte, nachdem er von einem Lommatzscher Arzte verbunden worden war, d«m Riesaer Stadtkrankenhause zugcführt werden. — Am Freitag nach mittag stießen in Seerhausen vor dem dortigen Gast hofe zwei Personenkraftwagen gegeneinander. Von den Insassen wurden ein Mann und ein Kind verletzt, so baß sich auch in diesem Falle die Zuziehung eines Arztes notwcndia machte. —* Polizei bericht. In Verwahrung deS Kri- minalpostenS befindet sich ein Rennrad. Marke „Amato", mit schwarzem Nahmen, vorn grünem Stern, gelben Felgen mit schwarzen Streifen. Das Fahrrad ist im März 1939 in einem hiesigen Hotel eingestellt und nicht wieder abgchokt worden. Der Eigentümer wolle sich melden. — In der Nacht zum 13. ö. 1831 sind Diebe in die Schrebergärten an der Chemnitzer Hohle eingedrungen und haben verschiedene Sachen, unter anderem eine grauwollene Deck« mit bunten Streifen, 1 Beil und 1 Spiegel gestohlen. — Sachdienliche Angaben erbittet der Kriminalposten. —* Abgabe von BermögenSerklärungen betrifft eine Bekanntmachung deS Finanzamtes Riesa im vorliegenden amtlichen Teile. . .. —* Der Verband Deutscher Techniker, Ortsgruppe Riesa a. E. hielt kürzlich in Riesa, im „Sächsischen Sof", eine Versammlung ab. Nachdem der Bors. Jng. Neumann die geschäftl. Mitteilungen vorgetragen hatte, erteilte er dem Verbandsvorsihenden, Herrn Inge nieur Petersen, Esten, bas Wort zu seinem Vortrag über: „Die zeitgemäßen Aufgaben des Verbände- Deutscher Tech niker". Der Redner betonte besonders die Notwendigkeit einer gründlichen Schulung in den Fragen der Sozial politik, des Arbeitsrechts und der Weitung des Gesicht»- kreises für die Aufgaben der Staats- und Wirtschaftspolitik. Daneben dürfe die fachliche Schulung nicht vernachlässigt werden. Bedauerlich seien die Zersplitterungen de» Deut- schen Technikerstandes und deshalb sei ein einheitlicher Zu- sammenschluß eine unbedingte Notwendigkeit. Die Pfleg« einer echten Gesinnungsgemeinschaft sei eine logische Fol gerung, weil da» Berufsschicksal nicht vom BolkSschicksal zu trennen ist. Deshalb stehe auch der Verband Deutscher Techniker bewußt auf christlich-nationalem Bode«. Aufgabe des VDT. sei e», Techniker-Persönlichkeiten heranzubilden, die ihre ganze Kraft in den Dienst der Menschheit stellen. Technik sei Dienst am Volke und deshalb erfüll« der Ver band mit seinem Ziel und seiner Aufgabe ein« hohe Kultur- aufgabe. Reicher Beifall lohnte die Mühe deS Redners, der nach einer lebhaften Aussprache wettgehenbst die gestellte» Fragen beantwortete. Vom Gauvorsteher Klenke wurde» dann noch Mitteilungen über die Kurzarbeit, Bezahlung von Urlaub und anderen Tariffragen gemacht. Nach Er ledigung der Tagesordnung bankte der Vorsitzende für dt« eifrige Mitarbeit. —* Neichsbund der Kriegsbeschädigten usw. Bet Besprechung der neuen Notverordnung wurde in einem großen Teil der deutschen TageSpreffe mttgetetlt, daß sich die Kriegsbeschäbtgtenorgantsationen — wie der ReichSarbeitSmintster Stegerwalb angeblich in einer Presst- besprechung versichert haben soll — ausdrücklich bereit er klärt hätten, ebenfalls Opfer zu bringen. — Der Neichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Krieger hinterbliebenen teilt un» dazu mit, baß seine Vertreter bet keiner Gelgenheit irgendwie zum Ausdruck gebracht haben, daß die Kriegsopfer gewillt, ober auch nur in der Lage wären, wettere Opfer zu bringen. Noch kurz vor dem Er laß der Notverordnung ist von dem Bunbe»vorsttze«d«n Pfändner anläßlich der Beratungen über die 4. Zusammen stellung der Zusatzrcntenbestimmunaen im ReichsarbettS- ministerium wiederholt erklärt worben, daß der Reichsbund der Kriegsbeschädigten gegen jeden Abba« der ReichSver- sorgung und sozialen Fürsorge schärfsten Protest erheben müsse und unter keinen Umständen sich mit der Aenberung der Zusatzrentenbefttmmungen in der vorliegende« Form einverstanden erklären könne. Dieser Erklärung stimmten auch die anwesenden Vertreter des Kyffhäuser-Bunde» und § des Reichsverbandcs zu. Der Neichsbund der Kriegs- ' beschädigten hat bereits mit den maßgeblichen Fraktionen des Reichstage» «egen Aufhebung der rigorosen Bestim mungen der Notverordnung die Verbindung ausgenommen. —* Zetthain-Hauptlager. Am Sonntag hielt unter sehr starker Anteilnahme im großen Saal« de» Hotels zum Casino der ReichSbunbber Kriegsbe schädigten — Ortsgruppe Zeithain — fein Stiftung», fest. Den Kesttetlnehmern wurden ein paar herrliche Stunden, die jedem wohl noch lang« 1« Erinnerung bleiben werden, gevoten. Einschmeichelnde Tan,Melodien, gespielt von der Kapelle Steinert, Riesa, luden -um Reigen, und fröhlich drehte sich jung und alt im Takt«. Doch den Löwen anteil am Gelingen des Ganzen hab«« wohl diejenigen, die durch großen, großen Fleiß «ine dreiaktige Komödie, „Die Zahnlücke*, einstudiert haben un» mit viel Erfolg zur Dar- steuung brachten. Einzelne Darsteller besonders rvegen ihrer Leistungen hcrvorzuhebcn, stieße nur, den anderen Unrecht tun, da alle ihr Beste» gaben und au» dem an und für sich etwa» breit augeleoten Stück bas herausholten, wa« irgend m' gltch war. Zum Danke aber seien die Namen der Mit wirkenden Hier genannt: di« Damen Herta Veuschner, Hanna Unger Käthe Steuer, Martechen Steinfelb, Hedwig Wen- darf, di« Herren Arno Semmis»* Bruno Wachtel, Kurt Wiedemann, Willi B"Kkster. Alfred Muck« und Erich Tan- »ert. Herr Robert Müller, der zweit« Vorsitzende de» Verein», gab mit recht gutem Ausdruck ein Gedicht von Theodor Lange, Sekretär im Gan Baden de» Reichsbunde», „KriegSo 'er am Denkmal der Gefallenen", wieder, nach dem der 1. Vorsitzende. Herr Willi Müller, dann für alle die unaussprechlich große Muhe bankte, -te da» Zustandekommen und Gelingen deS Festes erheischte, begraste die Festteil» nehmer mit kurzen, aber markigen Worten, und erst nach Mitternacht verließen alle di« gastlich-v Räume deS Casino», wo der Aufenthalt während der Pausen in den herrlichen Anlagen nnb durch nor'.ügli'*- Leistung--» in Keller und Küche zu einem recht angenehmen Aufenthalt gemacht wurde. Auch dem „Einhelfer" hinter den Kulissen ein an erkennend Wörtlein. Seine Schutzbefohlenen hatten aber so fein ihre Sache gelernt, daß er nicht allzugroße Arbeit batte. Nur hätte ich den braven Darstellern etwa» mehr Ruhe im Hinteren Saale gewünscht, wo fortwährendes Sprechen am Büfett und eine „wonniglich knietschende" Saaltür nicht gerade den weiter hinten Sitzenden ein Ohrenschmaus waren. Keßler. —* Ist der Werkstattschreiber Handlung»- gehilse? Aus den Entschcidungsgrünben eines U rteilS de» ReichSarbettsgerikütS gibt die Deutsche Beam- tcnbunb-Korresvondenz folgende Sätze wieder: In der Tat gehen die Ausführungen des Bcrnsungsrichtcrs von einer zu engen, der heutigen Verkehrsauffastung nicht mehr genü genden Begriffsbestimmung der kaufmänni schen Dienste aus. Sie berücksichtigen nicht genügend, baß zwar ein großes kaufmännisches BctricbSunternehmen, wie es die Beklagte betreibt, in dem der Warcnherstellung dienenden technischen Betriebsteil und den dem Warenver trieb dienenden kaufmännischen Teil zerfällt, aber über beiden Teilen die einheitliche Leitung mit ihren Hilfskräf ten steht, daß der Handlungsgehilfe nach Vertrag oder Orts gebrauch 18 59 HGB.) verpflichtet sein kann, neben den thm obliegenden kaufmännischen Diensten solche nicht kaufmän nischer Art zu leisten, und daß für die Beurteilung der Frage, ob der Kläger Handlungsgehilfe war, von den Dienstleistungen auszugehen ist, die ihm der Anstellungs vertrag auferlcgt hatte. Der. Kläger war jedenfalls al» gewerblicher Arbeiter oder Gehilfe niemals tätig gewesen. Er ist auch von der Beklagten keinem Werkmeister unter stellt oder zugeteilt worden, fand vielmehr seinen Arbeits platz im kaufmännischen Büro. Seine Tätigkeit bet der Beklagten bestand darin: Er hatte bei den der Werkstatt gemäß den Bestellungen der Kunden nach bestimmten For mular erteilten Herstellungsaufträgen, die für die einzelnen Gegenstände nach den Stücklisten der Beklagten in Frage kommenden Akkordlöhne für die beteiligten Former, Kern macher, Putzer, Säger und Bläser, gegebenenfalls auch nach ArbettSzeitltsten die Stundenlvhn« festzustelle«, die von den Meistern für die einzelnen Arbeiter ver merkten Arbeitsleistungen und Löhn« an der Hand der Aufträge und Listen zu vergleichen, Unstimmig keiten zu beseitigen und die jeweils angeferttgten Stücke der Zahl und dem Preise nach auf den Aufträgen selbst zu vermerken. Diese Tätigkeit erforderte neben Auf merksamkeit und Gewissenhaftigkeit Kenntni» der Arbeits vorgänge,- sie diente der Prriskalkulation und der Vorbe reitung der Lohnbuchhaltung. Der Kläger war also Handlungsgehilfe. —* Dr. Külz im Vorstand de» Deutschen Städtetage». In den Borstand des Deutschen Gtädte- tageS wurde, wie aus Berlin berichtet wird, der neue Dresd ner Oberbürgermeister wiedergewählt, nachdem er bisher al» Stadtverordneter dieser Körperschaft bereits angehSrt hatte. Gleichzeitig wurde Oberbürgermeister Dr. Külz m den engeren Vorstand, m den KulturauSschutz und in den Ausschuß für Verfassung»- und BerwaltungSreform ge wählt. —"GeneralWöHwarthdeutfchnationaler Landesverbandsvor)itzender. Die Parteiver tretertagung des Landesverband«» Osts ach) en der Deutschnationalen DolkSpartet befaßte sich am Sonnabend mit der Wahl de» LandeSverband»vorfttzenden. An Stelle de» zurückgetretenen Vorsitzenden, Rittergutsbesitzer von Lüttichau, wurde General d. Inf. a. D. Wöllwarth gewählt. General WSllwarth, der in Dresden fiRher Kom mandeur der 4. Division war, ist au» seiner erfolgreichen Tätigkeit als Vorsitzender des LandeSauSschusse» Sachsen für da» Deutsch« Volksbegehren bekannt. Al» steUver- tretenoer Vorsitzender brachte Lehrer Grellmann den Dank de» Landesverbandes gegenüber dem scheidenden Vor sitzenden zum Au«druck. —* Wasserratten fressen Wollhandkrab ben. Nachdem bereits dieser Tage von einer Seuche unter d«n Wollhandkrabben in der Elbe berichtet wurde, scheint den unerwünschten Gästen in den Wasserratten ein neuer Feind erwachsen zu fein. In Winsen a. d. L. ist einwandfrei beobachtet worden, daß die Ratten den Wollhandkrabben eifrig nachstellen und nicht unerheblich zu ihrer Dezimierung beitvagen. —* Di« höheren Beamten Sachsen« zur Notverordnung. Der GeschSftsführende Vorstand der Höheren Beamten Dachsen« wendet sich mit einer Er klärung am die Oesfentlichkett, in der es Heißt, die höhere Beamtenschaft finde die Behandlung, die ihr durch tue Notverordnung zuteil geworden sei, al» der Würde und Aufgabe de» Amte- nicht angemessen. Die warne di« Oeffentlichkeit vor den bereits jetzt sichtbaren Folgen. D«r fortgesetzte Zugriff auf die Gehalter bereite den Eingriff in die Eigentumsrechte der übrigen Staatsbürger vor. Da« höhere Beamtentum fordere anstelle vierteljährlicher Not verordnungen einen auf lange Gicht eingestellten Plan, wie ihn vor hundert Jahren der ReichStreiherr v. Stern vorgeschlagen habe. —*Da« Zugabeverbot marschterti DerAuS- schuß für Handel und Gewerbe de» preußischen Landtag hat in der Zugabefraae einstimmig erne Resolution ange nommen, die für den Kampf um da- gesetzliche verbot der Zugaben von richtunggebender Bedeutung ist. Da- preu ßische Staatsministerium wird ersucht, auf die ReichSregie- rung dahin einzuwirken, daß dreTfraae Zugabeverbot» durch ein entsprechen»;« Reich gese , baldig t ge e elt wird. Im Anschluß dacan werden bis ins ei durchgear'eitel« Richtlinien für die recht-politische Behandlung der Frage aufgesteUt. Liese Ntchtluneu bedeuten ern Verbot der Zugave, von dem im wesentlichen nur Rekiamegegen- stände geringen Wertes ausgenommen sind, die al» solche durch eine dauerhafte und deutlich sichtbare Bezeichnung der reklametreibenden Firma gekenmei'met werden. Aöer au h bet diesen Zugaben sott e- verboten fein, da» die Ankündigung und die Gewährung als „unentgeltlich" zu bezeichnen oder in anderer Weise d«n Eindruck der „Unent geltlichkeit" zum Ausdruck zu bringen. In parlamen- tarischen Kreisen erwartet man nunmehr eine baldige Be handlung und Berabschiümng de» Gesetze-. —* Pflanzenschutztagung. Im Rahmen der ersten Wanderveriammlung des Verbände» deutscher Pflanzendrzte hielt die Sächsische Pfianzenschntzge- sellsciükft unter dem Vorsitz d«S Professors Dr. Baunacke im Landgasthof der Internationalen HygieneauSstellung in Dresden ihre Hauptversammlung ad. Professor Dr. Ludwigs konnte im Name» de» Wanderversammlung eine stattliche Schar Mitglieder, Ehrengäste und Behörden vertreter willkommen beißen. Ministerialrat Dr. v. Wenck- stern übermittelte der Tagung die Grüße und Wünsche der Staatsregierung, Oberlandwirtschaftsrat Dr. Lenhardt die der LandwtrtschaftSlammer. Hierauf hielt Geheimrat Prof. Dr. Appel, Direktor der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem, einen Vor- trag über die Ausgaben de» Pflanzenarztes, dessen Arbeit bisher im Gegensatz zu der de» praktischen Arzte» und de» Tierärzte» mehr vorbereitender Art vornehmlich im Interesse der Landwirtschaft sei. Nur mit geordnetem Pflanzenschlitz auf wissenschaftlicher Grundlage, der an allen Hochschulen Pflichtfach sein sollte, sei «ine gründliche Be- kämpfung aller Schädlinge und damit ein ErniehKchstertrag zu erzielen. Anschließend sprach OberregierungSrat Dr. Schwartz über dre Arbeit der Hauptstcllen für Pflanzenschutz im WirtschaftS- und StaatSleben. —vd». Krieg-gefangenentagung tm Osten. — Weihe eines Ehrenmals. Um den vom Reiche abgetrennten ostpreußisci>en Volksgenossen einen Dciveis ihrer besonderen Verbundenheit zu geben. Hat die Reichs vereinigung ehem. Kriegsgefangener ihre diesjährige Bun- Vertagung nach Allenstein verletzt. Eine mit der Tagung verbundene Grenzlandfahrt soll den Teilnehmern Gelegenheit zu einem Studium der für das deutsche Volk untragbaren Verhältnisse im Osten geben. Die Fahrt be ginnt am 8. Juli in Berlin und führt von Swinemünde aus auf dem Seewege nach Zoppot, Danzig, Marienburg über Stuhm, Marienwerder an die Weichselgrenze. Im Rahmen der eigentlichen Dundestagung am 11. und 12. Juli in Allenstein findet »um 11. Jahrestag der Volksabstimmung eine große Grenzlandkundgebung am Abstimmungsdcnlmal statt. Am Sonntag, den 12. Juli, erfolgt im Tannenverg- Nationaldenkmal die Weihe eines KriegSgefangenen-Ehren- mals. Nach einer Dampferfahrt über die masurischen Seen findet die Tagung am 14. Juli in Königsberg ihren Ab schluß. * Gohli«. Nrnensnnd. Bor «Iniaen Lagen fanden Herr Max Richter nnb Frau Hedwia Rische beim «««Heben des Grunde« zu dem Hani« dr« Herrn Wilhelm Risch« «ine Urne. Gie stand in 75 «» Lief« und zerfiel beim Weanebmen. Dt, Scherben wurden «»sammelt und Herrn Lebrer Mirtfchiu für da» Niefaer Heimatmuseum gegeben. Da bis auf «inta« Halitskberben all« Stück« der Urne ouf- aeheben worden waren, erlang diesem bi« Zusammensetzung. G« ist ein schlanker. 45 Zentimeter Hoher und 31 Zenti- meter breiter Rouchiopf. Seck« Zentimeter unter de« Mündungsrand fitzen rina-brru« leck« kräktia« Warzen. Vermutlich stammt da« Aeläß an« der »oeckristltcheu Eisen- »eit und stellt, da fick kein« Knochenrest« vorfanden, sondern dunkle Grd« di« Füllung und Umpackun, de« Topfe« bil- beten, sicherlick «tuen Sirdl»nG«fund dar. Der Fund ist bi« jetzt der einzig» au« diese« Gelände und hängt schein« dar nickt mit dem Uneituott« »ulamme», da« am nabe« Walde»rand« Heu UrnenfriedHof »««legt Hat. Hoffentlich können mehr Wund« weiteren Aufschluß «eben. Herrn Risch, sei auch au dieser Stell« fstr di, Uebn-laffuug de« Sunde« besten» ««dankt. — NoedsäckMck« Meldestelle für Uraes»tcht«fund«: S«H»«« »irtscktu, Rief«. voppitzee Straß« »1 *. «reickdar durch Tel. Üs. Nies«. * Meißen. Befriedigende Weinernte in Aussicht. Li« amtlich« Sommisfio« ,«r Ueberwachung de« Weinbaues hat ihre Tätigkeit ausgenommen und da« Wrinbaugebirt von Epaar und Sörnewitz besichtigst. G« konnte srstaestrllt «erden, daß, fall« kein» unvorheraefehenea Wachstums- ftörunaen riutrrtrn. auch in diesem Jahr« mit einer befete- digenden Weinernte zu rechne« ist. Meißen. Das Gnd« der Wirtschaftsnot. Am Freitag abend veranstaltete der Deutsch« Köufertund, ve»irk»«rupp« Meißen, «in« öffentlich« Nundgebung, in der der Grsuder und Leiter de« Bunde«, der Volkswirt Dr. Göckeritz zu« erste» Mal« di« Ziel« imd Aufgaben de« Sunde« vor einem größeren Kreis« öffentlich bekannte««, und dessen Vortrag über da» Thema »Da« Gnd» der wirtschaktsnot" de» Mit telpunkt de« Abend« bildet«. 'Nossen. Die Stadtverordneten wählten am Donner«» tag einstimmig de« Stadtverordneten »um strllvertre- tenden Vorsteher. Dur» di« Nachtra,«br»irk«umlaar und einig« Urberfchrettungeu Hat sich der Fehlbetrag für 1V80/31 auf 8b 564 M. erhöht. Da» Kollegium beschloß ohne Au«- iprach« die Rachbewilligung diese« Betrag,« unter Offen- laffuag der Deckung«sraae. ' Freiberg., Kassette mit 4000 NM. Inhalt ge- stöhlen. Freitag mittag wurde au« einem Geschastsbaus der Bahnhosftraß« au« «ine« im ersten Stock gelegene» Schlafzimmer «in« Geldkassette mit 4000 Mark Inhalt gestohlen. Von dem Täter, offenbar einem Nachschlüssel- bild, fehlt jede Spür. ' Freiberg. Wegen vraudftiftuna verurteilt, vor dem Freiberger Schwurgericht hatte sich der 45 Jahr« alte Arbeiter Franz Karl Oedmiche» au« Mockri» bet Döbeln wegen widerstand« «ege» dt« Staatsgewalt und wegen vorsätzlicher Brandstiftung »u verantworten. Gegen Orhmichrn war vom Amtsgericht Döbeln «in Räumung«- urteil ergangen. Da er jedoch nicht auSziehen wollte, sollt« am 27. Februar d. I. Zwangsräumung stattfinden. Dabei kam der Angeklagte mit dem Girichtsvollzieber in Konflikt. Al« flck d» Beamt« entfernt«, um polizeilich« Hilf« zu holen, begab sich Oebmtchen in da« im S. Stock gelegen« Schlafzimmer de« Hauswirt«, übergoß Möbel und Betten mit Petroleum und steckt« st« in Brand. Al« di« Dolizei rintrak, versucht« der Angeklagte, ft« an der Löschung des vrande« -u verhindern. Da« Feuer konntz iedoch trotzdem bald gelöscht «erde», sodaß kein größerer Schaden entstand, ^a« Gericht verurteilt« Oehmlchrn »u 1 Jahr 1 Wo», Zuchtbau«. »Dresden. Kraftwagen-Zusammenstöße. Am Sonn- tas früh, stieß auf dem EltaSplatz eine Kraftdroschke mit einem Milchauto zusammen. Dabet wurde «in 71 Jahre alter Invalide so schwer »erletzt, daß er ins Carolahaus gebracht «erben mußte. — Mittags erfolgte auf der Weiße- rttzstraße et« Zusammenstoß -wischen Motorrad und Kraft- droschk«. Führer und Beifahrer be» Motorrades nmrben mit erheblichen Verletzungen in» Krtetrtchstädter «ranken- haus gebracht. * Pirna. Sie wollten in dt« Fremdenlegion. Am Sonnabend früh wurden hier zwei jung« Männer fest- genommen. Gs Handelt« ft» um tschechisch« Staat«ange- börig«. di« ohne Patz dt« Grenze überschritten hatten uud beabsichtigten, nach Frankreich zu wandern, nm in di« Fremdenlegion »in,«trete«. Sie wurde« vorläufig dem Pirnaer Amtsgericht zugeführt.
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