Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-19
- Monat1931-06
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Uiesaer H Tageblatt und Arrroigrr (LldebM mtd Amckgeü. Tageblatt Ries«. d LreSdeu löSL Fernruf Nr. so. ^a» Mesa« Tageblatt ist das zur Bervstenkkichnng d« amtkichen Bekanntmachungen d« «Utkshmepweannschast «irokass»: Postfach Nr. KL Großenhain, des Amtsgericht, und der AmtSanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, des Rates d« Stadt Riejq. «iefa Nr. LL d-S Finanzamt« Riesa und d«S HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Anita«, IS. Jmü 19S1, «Seads 84. Jahrg — 14» Da« Riesaer Lag« blatt «scheint jede« Laa abend« '/,S Uhr mit vu«nahme der Sonn- und Festtage. B«t»a»pret«, gegen Barauszahlung, für «inen Monat 2 Mark SS Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall de« Eintreten« von Produltiontverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialtenpretse behalten mir un« da« Recht der Preilerhöhung und Nachforderung vor. Auzetgeu für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen; »in« Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breite, V mm hohe Grundfchrift-Zeil« (ö Silben) SS Gold-Pfennige; die 89 mm breite ReklamezeÜ« ISS Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch äus Lieferung oder Nachlieferung d«r Zeitung od«r auf Rückzahlung de« Bezugspreis««. Rotation«druck und Verlag: Langer 4 Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraßr 29 Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Rt«sa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. Dir teure Krise verstn, 19. Juni. Auf einer Funktionärtagung der Christlichen Gewerk schaften Berlins sprach Reichsarbettsminister Dr. Steger- wald über den Kampf um die Notverordnung. Vor Erlaß der Notverordnung konnte die Reichsregicruna keine klare Sprache darüber fuhren, da sonst eine Panikstimmung und restlose Zerschlagung der Kredite eingetreten wäre. Die aus- ländischen Kreditgeber hätten nach dem Beschluß der Deut schen Volkspartei, daß der Reichstag einzuberusen sei, in kur- zer Zelt rund eine Milliarde Reichsmark an Devisen abge zogen. Darauf seien Kreditkündigungen in Höhe von 2A bi« Z Milliarden Reichsmark erfolgt. Der notwendige Deckungs kredit, der mit den Banken schon vereinbart war, habe in Ge fahr gestanden, well die Lanken erklärten, nicht mehr im stande zu sein, den in Aussicht gestellten Betrag auszutrei ben. Angesichts dieser Gefahren habe di« Reichsregierung auf ihrem Gesetzgebungswerk bestehen müssen und die Ein- berufung des Reichstages oder des Haushaltsausschusses als gleichbedeutend mit ihrem Rücktritt erklären müssen, denn der gegenwärtige Reichstag sei zwar fähig, die Notverord nung und damit den ausgeglichenen Etat zu beseitigen, aber nicht fähig, an Stelle der Notverordnung etwas Besseres zu setzen. Die von der Reichsregierung geforderten Opfer seien hart, aber Staat und Wirtschaft Deutschlands seien schwer krank und keine Regierung käme um ein hartes Ein greifen herum. Durchgreifend könne die Rokverordnung I kaum geändert werden. Der Minister hoffe und erwarte aber, daß die Stunde wiederkommen werde, wo auf festem Boden in Staat und Wirtschaft weltergetämpst werden könne. Ender sefchritert Wien. 19 Juni. Die vom früheren Bundeskanzler Dr. Ender gestellten Forderungen nach außerordentlichen Vollmachten bilderen am Donnerstag den Gegenstand der Beratungen in den ein zelnen Klubs des Parlaments. Gegen Abend wurde bekannt, oaß sich der sozialdemokratische Ktub gegen diese Forderun gen ausgesprochen habe. Die Bemühungen Dr. Enders um die Bildung einer neuen Regierung gelten damit in parla mentarischen Kreisen als gescheitert. Nachdem die Sozialdemokratische Partei das Programm des Bundeskanzlers Dr. Ender abgelehnt hat, sind vom Bun despräsidenten Miklas neue Besprechungen eingeleitet wor den, mit dem Ziele, ein neues Ministerium auf neuer Grund lage zu bilden. Er empfing zunächst führende Mitglieder der Christlich-Sozialen Partei, darauf Dr. Seipel und den aus Graz herbeigerufenen früheren Präsidenten des Nationalrats Dr. Gürtler. Diese Besprechungen schlos sen mit dem Empfang des jetzigen sozialdemokratischen Prä sidenten des Nationalrats Dr. Renner durch den Bundes präsidenten ab. Betrauung Dr. Seipels mit der Kabinettsbildung. Wien. (Fnnkspruch.) Der Bundespräsident hat den Abgeordneten Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel mit der Bil dung -er Regierung betraut. Dr. Seipel hat die Betrauung angenommen und wirb sofort die Verhandlungen mit allen Parteien aufnehmen. Die Bildung -er neuen Regierung wird heute abend erfolge«. Keine Einladung zu einer Sleichsref-r». konsereuz Ml ruhen, 19. Juni. Prefsenachrichten kündigten an, dich Reichskanzler Dc. Brüning die Ministerpräsidenten der Länder "für die erste Juliwoche zu einer Besprechung über einen Reichsreform gesetzentwurf einaeladen habe. Eine solche Einladung ist, wie wir zuverlässig erfahren, nicht erfolg; st« wird auch nicht erfolgen. Alle Nachrichten der letzten Tage von «in« bevorstehenden Reichsreform sind nach Erkundigungen «m maßgebender Stelle falsch. MW MMtMM Wr die WM MlkttMW. Berlin. (Funkspruch.) Die Behauptung ein« politi schen Korrespondenz, die morgige KabinettSsttzuug werde sich mit -er Frage einer Umbildung b«S Kabinetts beschäftige«, in diesem Zusammenhang sei auch ein Wechsel i« Staats- sekretariat des NcichssiuanzmiuisteriumS geplant, ist, wie wir von unterrichteter Sette erfahren, unzutreffend. In -er morgigen Kabinettsfitzung werden lediglich laufende Personalfragen besprochen werben. ES handelt sich dabei aber ausschließlich um die Besetzung freiwerdender Mintste- rialtratsstellen und ander« hoher veamtenftell«. Zkl «Wk SkiMkW in Will Mille All. )l London. Wie Reuter erfährt, werben Premier« Minister Macdonald und Außenminister Henderson am 17. Juli zu ihrem Gegenbesuch in Berlin eintreffen. )l Berlin. Bon unterrichtet« Seite wird die Lon doner Meldung über den Berlin« Besuch Macdonalds «ud Hendersons bestätigt, und zwar find für de« Aufenthalt drei Tage, der 17^ 18. und 19. Juli, vorgesehen. Die englischen Gäste dürften also voraussichtlich Freitag früh in Berlin eintreffen und am darauffolgenden Sonntag abend od« Montag früh zurückreisen. In Berliner politischen Kreisen wird eS herzlich be grüßt, baß der Besuch, -en man in der Oessentlichkeit viel fach erst im Herbst für möglich hielt, nun doch schon in vier Wochen erfolgen soll und baß daran nicht nur der englische Außenminister, sondern auch Macdonald selbst beteiligt sein wird. Ebenso wie vor dem Besuch der deutschen Minister in England muß auch heule davor gewarnt werden, von der »eue» Zusammenkunft a»ß«gewöh«liche Ergebniffe zu er warte». DaS Berlin« Beisammensein ist das natürlich« Gegenstück zu EhequerS. ES bietet Gelegenheit, die dort begonnene freundliche und freimütige Aussprache schon nach sechs Wochen fortzusetzen. Sie wird so zwanglos sein wie damals und alle Fragen umfassen, die die beiden Länder und ihre Verhältnisse zu dem übrigen Europa berühren. E» ist selbstverständlich, daß man sich dabei auch darüber aus sprechen wird, wie sich die Situation seit Cheauers ent wickelt hat. «k MMMW W Z MWM «MM. TMS S» KM-MSk». MM MM Ml WpllWlM likl MmsIklW M> KlktWll. * Bremen. In der am Donnerstag vormittag fort- gesetzten Tagung des wirtschaftspolitische« Ausschusses be- Hansa-BmtdeS weit der Direktor des Hansa-Vuudes, Mo sich, einen Vortrag über ..Rotstrouramm der Reichsregierung und Wirtschaft". Er führte unt« anderem auS: ES gebe in Deutschland kaum noch einen sich verantwortlich fühlenden Staatsbürger, der nicht die gegenwärtige Notverordnung ablehnc. Wenn mau jetzt den Versuch mache, durch Umgruppierung und Erhöhung b« Einnahmen die Finanzen zu sanieren, so gehe mau dabet völlig an der Tatsache vorüber, daß der Schwund au neuer Kraft sich in einem viel schnelleren Tempo vollziehe, als alles, was man bisher an Ausgabensenkung bet der öffent lichen Hand getätigt habe. Wen« von Monat zu Monat in progressiver Steigerung das versagen der Steuerquesi« zu nehm«, so bleibe nichts anderes übrig, als eine« gauz radi kal«» Schnitt iu di« öffentliche« Ausgabe« zu tu«. Oh«« diesen Schnitt würden in dem kommende« Winter Staat und Wirtschaft in der unmittelbare« Gefahr des versinkens i« bolschewistischen Chaos siehe«. Der Redner »«langte eine AuSgabenfenknng » Milliarden Mark. Sie sei praktisch durchführbar, wen« der erufthafte und absolut« Wille und di« absolut sichere Er kenntnis d«r heutige« Lag« eiu« solche Aktiva leite. Tie entscheidende Aufgabe liege darin, den deutschen Geld- und Kapitalmarkt von dem zusätzlichen Truck zu befreien, der durch die starken schwebenden Schulden der öffentlichen Hand ausgelöst wird. Nachdem sich -er Redner unt Lohn- und Preispolitik beschäftigt hatte, kam er auf das Reparatiousproblem zu sprechen. ES wirb schwer sein, in der gegenwärtigen Lag« di« Reparationsverhandlungen zu führen, da die Not so groß sei, daß wir jedes politisch bedingte Diktat von außen schlucken müßten, weil wir nicht wüßten, wie wir sonst den Zusammenbruch deS Kreditwesens und der öffentlichen Hand aufhalten sollten. Ss handel« sich darum, nicht nur Deutsch« lau», sonder« Re Weltwirtschaft durch Streichung der Tri- bnte und der interalliierte« Kriegsschulden zu befreie«. Deutschland müsse seine Reparationsverhanblungcn mit Erfolg führen und der Welt klar machen können, daß die Schäden -er KriegSschulbenregelung und der Tribute für diejenigen, die sie in Empfang nehmen, größer sind als die Schäden, die Deutschland dadurch erleide. Dr. Bierman, vom Bereis Deutscher Spediteur« sprach hierauf über di« Svztalisiernngspolitik der Reichs» bah«, wobei er den Schenkcr-Bertrag stark kritisierte. MMMMMUMIIMU Di« Verhandlungen über Grwähruu« eines Kredits vvu 26V Millionen RM. a» da» Reich sind ab«e- schloffen. S» handelt sich um eine« reine« Kaffeukredtt, defsen Abdeckung durch di« normalen Einnahmen sowie durch die auf Grund der Rotverorduuag zu erwartend«» Erspar nisse und Eingänge stchergeitellt ist. Die «uSzablung de« Kredits erfolgt teils im Juni, teils im Juli. Uebe» den «mpsangeneu Betrag werde« Schaßanweisungen mit drei monatiger Laufzeit ausgestellt, di« bei Fälligkeit bi« zu» Ablauf de« Rechnungsjahre» 1931 verlängert werden können. Für die Zinsberechnung bildet der jeweilig« ReichSbankdiS- kont zu» Zeitpunkt der «u-zahluna di« Grundlage. SWere! Im MMiM AMU Weimar. sFuukspruch.) Im Landtag kam es heute abermals za Tumulten. Als der Abg. Dauckel (NSDAP.) zum kommunistischen Auflösungsantrag sprach, rief ihm der sozialdemokratische Abg. Gründler mehrere Bemerkungen zu, di« Sauckel als Beleidigungen auffaßte. Er verlieb oaS Rednerpult und forderte Gründler auf, mit ihm den Saal M verlaßen. Währen- dieser Auseinandersetzungen grup pierten sich Abgeordnete der verschiedensten Parteien um die Streitenden. Der Abgeordnete Papenbroock (NSDAP.) versetzt« Gründler von Hinte« eine« Faustschlag i«S Genick, wvrauf mehrere Abgeorduete Stühle und Pultdeckel er« grtsse«. Nach einer Viertelstunde war der Saal geräumt und der Aeltestenrat trat zu einer Sitzung zusammen. MWmMLkr sßiMmMir« W ASlWWl LMM MIM. Weimar. (Funkspruch.) Der Landtag von Thüringen lehnte heute gegen die Stimmen der Kommunisten, Natto- ualsoztaltsten und Deutschnattonaleu beu kommunistische« Antrag auf Laudtagsaustdsuug ab. Die Sozialdemokraten enthielten sich der Stimme. Die anderen Parteien stimmten gegen den Antrag. Wegen der häufigen Tumulte verhängte der Aeltestenrat gegen de« Nationalsozialistische« Abgeord nete« Papenbroock die schwerfte zulässige Strafe, nämlich zwanzig Tage Ausschluß und gegen den Abg. Sauckel, eben falls Rationalsoztalisterr, drei Tage Ausschluß. M MmIlW t« RWMMlilkez. Nachdem Li« NrichSregiernug durch di« Sntscheidnnaen vom Dienstag »ieder einigermaßen politische Haudlunos- freiheit erlangt hat, sind in eine« Teil der Presie erneut Vehanpiuuaeu aufgrtaucht, daß in naher Zeit da» TranS- fermorawriu« erklärt würde, al« erster Schritt der ange» kündigten Aktion zur Aufrolluug der ReparotionSiraae. Wir glaub«« dem gegenüber »uverlössig zu wißen, daß di« Negierung, d. h. der Reichskanzler nnd dl« zunächst interes sierten Ressort«, sich noch keineSweg, einseitig auf eine« bestimmten Schritt festgelegt haben: sie »erden ihre Ent- scheidnng erst treffe», wenn ff« sich über die Aussichten der »eeschsrdene« Möglichkeiten noch alle« Seiten hin grniiaend unterrichtet Haden. Diesem Zweck dienen u. a. die Ve- ivrechungen mi< den zur Zeit in Berlin weilenden oder für die «Schsieu Lage erwartete« Botschafter» bei den SautztglSubigermächten. Noch »ichtiger werden aber die Unterhaltungen mit den amerikauische» Staat«mäunern sei«, di« i« den »öchsteu Wochen devorsteheu, dem Schatz- sekretär Mello«, der bereit« in London «ingetroffen ist, und de« Staatssekretär de« AnrwSrtig««, Stimson, der am lll. Juli «ach Berlin kommen wird. Der drntsche Bot- schäft« in Washington, vvn Vrittwitz und Gasfron, wird bis zu Stimson, Ankunft seine» Berliner Aufeuthalt au»- dehnen. Sollt« sich di« Erklörnng de, Lrau«fer»oratorinm« nicht vermeide» lassen, »dwebl di« Absichten der Reicks- regier»«» auf eine umfassend« Aktion gehru, so würde man wohl auch damit »arten, bl» di« Besuch« der amerikanischen Staatsmänner di« Möglichkeit grgebe» haben, die Ver treter des Hauptgläubiaerlandr« über di« gesamten Zu sammenhänge zu unterrichten und so den notwendigen Schritt auch «ach dies« Seit« -tu »orzubereitea.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite